Detail aus dem Kirchenfenster über dem Eingang zur Sakristei in der Kirche Liebfrauen-Überwasser
gRUßwORT liebe gemeindemitglieder, frage 100 Katholiken: „Was ist das Wichtigste in der katholischen Kirche?“ Und sie werden dir antworten: „Natürlich die Heilige Messe!“ Frage dann 100 Katholiken: „Was ist das Wichtigste in der Messe?“ Und sie werden dir antworten: „Das ist natürlich die Wandlung!“ Aber sage 100 Katholiken: „Das Wichtigste in der katholischen Kirche, das ist dann ja die WANDLUNG!“ Dann werden sie dir sagen: „Um Gottes Willen: NEIN! Es soll alles so bleiben, wie es ist!“ „Es soll alles so bleiben, wie es ist!“ – Auch bei uns in der fusionierten Pfarrei Liebfrauen-Überwasser mit ihren fast 21.000 Katholiken und ihren vier ehemaligen Pfarrkirchen als Kirchorten, mit dem Kapuzinerkloster und der Kapelle im Altenheim St. Elisabeth als weiteren Orten täglicher Eucharistie, mit ihren etwa 1000 sonntäglichen Gottesdienstbesuchern und ihren mehr als 3000 in Gruppen, Gruppierungen, Gremien und Verbänden engagierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, mit ihren 4 Pfarr- und Gemeindezentren, den 4 Pfarrbüros, den 6 Tageseinrichtungen für Kinder, den 3 Büchereien, den 2 Sozialbüros, den Kleiderkammern und den mehr als 120 hauptamtlich Mitarbeitenden ist dieser Wunsch und dieses Votum in den letzten Jahren immer wieder zu hören gewesen. Zweimal wurden ganz verschiedene Gemeinden zusammengeführt und müssen seit 2014 bei aller Unterschiedlichkeit in Größe, Altersstruktur, Sozialraum und kirchlicher Sozialisation ihrer Gemeindemitglieder den Glaubensweg in die Zukunft gemeinsam gehen. Und doch – allem Demographiewandel, aller Heterogenität, den sinkenden Gottesdienstbesucherzahlen und der rasant ansteigenden kirchlichen Entfremdung zum Trotz, immer noch werden Stimmen laut, die fordern: „Es soll alles so bleiben, wie es ist!“ „Was aber soll eigentlich bleiben, wie es ist?“ – „Kann alles so bleiben, wie es ist?“ – „Darf alles so bleiben, wie es ist?“ Auf dem Hintergrund dieser Fragen wird seit mehr als einem Jahr der lokale Pastoralplan erarbeitet – ein zeitaufwendiges, ein mühseliges und kräftezehrendes Projekt, das in der vorliegenden Ausgabe unseres „Magazins“ in mehreren Beiträgen vorgestellt wird. Daneben bietet das „Magazin“, wie gewohnt, einen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten in unserer Pfarrei mit Namen, Orten, Adressen, Terminen und AnsprechpartnerInnen. Wir feiern in diesen Tagen Pfingsten, das Geburtsfest der Kirche. Es ist das Fest des hl. Geistes, der Menschen befreit, aufrichtet und herausführt aus aller Enge und Verschlossenheit. Es ist das Fest der Veränderung und des Aufbruchs, weil Gottes Geist die Menschen befähigt, aus festgefahrenen Denkmustern auszubrechen, Gräben im Denken zu überwinden, sich füreinander zu interessieren und aufeinander zuzugehen. Es ist das Fest der Verkündigung von Gottes Liebe, die alle Grenzen sprengt, Ängste überwindet und wirkliches Leben schenkt. Pfingsten ist das Fest einer den Menschen zugewandten Kirche, die wirklich Kirche Jesu Christi ist und eine von Gottes Geist geführte „Kirche auf dem Weg“. Dr. Hans-Werner Dierkes | Pfarrer seite 3