Maler Herbst ist schwer am Pinseln - Gusenblick

Es war eine wunderschöne Aufgabe
Man nimmt die letzten Seiten eines Buches in Angriff und weiß, wenn man sie
gelesen hat, ist Schluss! Da kommt auch ein Pragmatiker wie Walter Böck, über
zwanzig Jahre Bürgermeister von Gallneukirchen, nicht darum herum, ein bisserl
wehmütig zu werden. Ein kleines Abschiedsinterview...
Zeit, nach über zwei Jahrzehnten
Bürgermeisteramt Bilanz zu ziehen.
Wie fällt die denn für Sie aus?
Die Bilanz für die Stadt oder die Bilanz
für mich? Was ich für Gallneukirchen
geleistet habe, müssen andere bewerten.
Die Bilanz für mich selbst – es war
Walter Böck machte auch bei ganz großen
„Staatsbesuchen“ stets gute Figur! Etwa
beim Besuch von Bundespräsident Heinz
Fischer in Gallneukirchen.
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GUSENBLICK
Da kommt auch ein Pragmatiker wie Walter Böck, über zwanzig Jahre Bürgermeister
von Gallneukirchen, nicht darum herum, ein bisserl wehmütig zu werden.
eine wunderschöne Aufgabe, die ich
mehr als zwanzig Jahre wahrnehmen
durfte. Auch wenn nicht immer alles so
gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt
habe.
Gibt es denn große Enttäuschungen,
die Sie von hier mitnehmen?
Im großen und ganzen nicht. Aber es
waren schon auch ein paar bittere Augenblicke
dabei, aus denen man als
Politiker durchaus seine Lehren ziehen
konnte. Wenn man beispielsweise
glaubt, mit Argumenten überzeugen zu
können und dann frustriert erkennen
muss, dass die Spielregeln ganz anders
sind. Früher hat man sich über das
Erreichte gefreut. Heute ist Erreichtes
selbstverständlich, kritisiert werden nur
die Mängel. Daran sind freilich auch
die Medien nicht ganz unschuldig. Was
man heute vielfach zu lesen bekommt,
hat mit der Realität reichlich wenig zu
tun.
Auf der Habenseite gibt`s aber auch
so manchen großen Moment, oder?
Natürlich! Wäre ja schlimm, wenn dem
nicht so wäre. Was mich all die Jahre
aber besonders begeistert hat, war die
Kollegialität innerhalb des Gemeinderates
quer durch alle Parteien. Und natürlich
das Funktionieren im Stadtamt
selbst. Da weiß jeder, wo sein Platz im