Wiedlisbacher Kurier 2/2017

FIRMEN
men und Dekorationsideen, spielen eine
wichtige Rolle. Der Besuch bei Blumen
Tschan ist mit einem Erlebnis verbunden.
Es hat Raum zum Schauen, Schlendern
und Schwelgen. Eine Kundin hat
mir einmal gesagt, sie komme zu uns ein
bisschen ins Wellness – ein wunderschönes
Kompliment.
Wie werden Sie Ihre neu gewonnene
Freizeit nutzen und gestalten?
Ich hoffe, dass ich nicht ganz von der Bildbzw.
Ladenfläche verschwinde (lacht). Ich
freue mich, in Ruhe meinen eigenen Garten
zu pflegen und ihn zu geniessen. Ausserdem
habe ich in der näheren und weiteren
Umgebung kulturell noch einiges
nachzuholen.
Was geben Sie Ihrer Nachfolgerin
und Nichte Martina Tschan mit auf
den Weg?
Nach dem Umbau im Innen- und Aussenbereich
ein modernes Blumengeschäft
und eine treue Kundschaft. Die Gewissheit,
dass ich jederzeit für sie da bin. Sie
soll nie vergessen, Ferien und einen Freitag
einzuplanen. Ihre Begeisterung und
die Freude am Beruf soll Martina nie verlieren.
Ich bin überzeugt, dass sie das nötige
Herzblut dazu hat.
MARTINA TSCHAN
Sie sind mit dem Blumengeschäft
Tschan aufgewachsen und kennen
die langjährige Firmengeschichte
bestens. War für Sie schon immer
klar, dass Sie das Geschäft eines
Tages selbst führen werden?
Nein, gar nicht. Meine Grosseltern, Richi
und Erna Tschan, hatten schon immer
die Hoffnung, dass ich das Geschäft eines
Tages übernehmen werde. Für meinen
Bruder und meine beiden Cousinen aus
der Region Basel kam dies weniger in Frage.
In der 8. Klasse habe ich eine Schnupperlehre
als Floristin absolviert. Der Beruf
hat mir damals aber nicht zugesagt.
Ich entschied mich für eine Lehre als
Fachangestellte Gesundheit im dahlia
Wiedlisbach. Dort hatte ich die Möglichkeit,
lehrbegleitend die Berufsmaturität
abzuschliessen und so eine gute Grundlage
für den Einstieg in den Pflegeberuf
zu schaffen. Nach meiner Lehrzeit arbeitete
ich zweieinhalb Jahre im Lindenhofspital
Bern. Während dieser Zeit entwickelte
sich bei mir ein immer grösser
werdendes Interesse an Blumen und am
Garten zu Hause. So entschied ich mich
zur Freude der ganzen Familie für eine
Zusatzlehre als Floristin. Mit diesem Entscheid
stand auch das Ziel der Geschäftsübernahme
von Blumen Tschan fest.
Welche Fähigkeiten haben Sie sich
in den letzten Jahren angeeignet,
um für die Geschäftsführung optimal
vorbereitet zu sein?
Im Jahr 2011 beendete ich meine Lehre
als Floristin und fand eine Stelle als Geschäftsführerin
in einem Blumengeschäft
in Herzogenbuchsee. Später durfte
ich auch in Bern als leitende Floristin
arbeiten. Während dieser Zeit habe ich
viel gelernt. Es geht nicht nur ums Blumenbinden,
auch der Einkauf, die Personalführung,
die Ausbildung von Lernenden
und die Erledigung von administrativen
Arbeiten wollen gelernt sein.
Parallel zu meiner Anstellung habe ich
im Jahr 2015 die Meisterprüfung in Zürich
und Innsbruck absolviert, um für
die neue Herausforderung optimal gewappnet
zu sein.
Welche Aufgabe erledigen Sie in
Ihrem Beruf besonders gern?
Der Kundenkontakt ist für mich das
schönste am Beruf der Floristin. Wenn
ein Kunde mit einem Wunsch oder Anliegen
vorbeikommt, kann ich als Floristin
darauf eingehen und dem Kunden zum
Schluss ein Endprodukt präsentieren.
Die vier Jahreszeiten sorgen für stetige
Abwechslung. Auch die Trauerfloristik
ist eine sehr dankbare Aufgabe, weil ich
den Angehörigen auf diesem Weg Trost
spenden kann. Die Arbeit im Team und
die Ausbildung von Lernenden bereiten
mir Freude. Die Lernenden sorgen für
neue Inputs und tragen zur Weiterentwicklung
des Geschäfts bei.
ERÖFFNUNGS­
AUSSTELLUNG
Samstag,
1. Juli 2017
08.00 bis 18.00 Uhr
Wie soll sich das Blumengeschäft
Tschan künftig präsentieren? Welche
Projekte sind allenfalls geplant?
Ich freue mich, ein so tolles Geschäft
übernehmen zu dürfen. Das Blumengeschäft
Tschan hat sich immer zeitgemäss
entwickelt und ist gut etabliert. Der
kürzliche Umbau im Innen- und Aussenbereich
sorgt für einige Neuerungen.
Grundsätzlich möchte ich Altbewährtes
beibehalten, aber auch Neues einbringen.
Als Team werden wir in der gleichen
Konstellation für unsere Kunden da sein.
Im Bereich Internet und Social Media
werden wir uns künftig etwas aktiver
präsentieren. Für mich ist wichtig, dass
das Blumengeschäft Tschan auch in Zukunft
mit dem einheimischen und regionalen
Gewerbe vernetzt ist und die Zusammenarbeit
pflegen kann. Einige Ideen
habe ich noch im Hinterkopf – die
Kunden dürfen gespannt sein.
WIEDLISBACHER | MAI 2017 35