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2017 MAI / LEBENSHILFE FREISING / TAUSENDFÜSSLER-MAGAZIN

Das Magazin der Lebenshilfe Freising e.V. für Mitglieder, MitarbeiterInnen, Freunde und Förderer.

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Mai <strong>2017</strong> // 26. Jahrgang<br />

TAUSENDFÜßLER<br />

Das Magazin der<br />

Thema: Happy End beim Bundesteilhabegesetz // Ab Seite 3<br />

Thema: Was ändert sich konkret? // Ab Seite 7<br />

Thema: Der Wert des Lebens – unschätzbar! // Ab Seite 9<br />

Von und für Menschen mit Behinderung: Benni macht Fotos aus Leidenschaft // Seite 16<br />

Was los war: Unsere Jugend-WG in Marzling // Ab Seite 24<br />

Was los war: Feine Töne beim Frühjahrsempfang // Ab Seite 18<br />

Was los war: Protesttag: Kunst in Moosburger Schaufenstern // Ab Seite 20<br />

Was los war: AK Übergang ins Renten-Alter stellt sich vor // Ab Seite 37<br />

Helfen hilft: Wie Ihre Spenden helfen // Ab Seite 44<br />

Hoher Besuch in Freising<br />

Vorstand der Bundesvereinigung Lebenshilfe tagte im Viva Vita


2 VORWORT<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA<br />

3 Happy End beim Bundes-Teilhabe-Gesetz<br />

5 Mehr Geld durch neues Pflege-Stärkungs-Gesetz<br />

6 Neue Regelungen für den Werkstatt-Rat<br />

7 Das bringt das Behinderten-Gleichstellungs-Gesetz<br />

7 Eltern-Beratung: Teilhabe-Gesetz<br />

– was ändert sich konkret?<br />

9 Der Wert des Lebens – Bundestag<br />

gedenkt der Euthanasie-Toten<br />

13 Mehr Inklusion in Deutschland<br />

14 Einheitliche Qualitäts-Standards für Kitas<br />

VOLL DABEI – DIE SEITEN VON<br />

MENSCHEN MIT BEHINDERUNG<br />

16 Benni macht Fotos aus Leidenschaft<br />

SO WAR’S – DIE CHRONIK DER<br />

<strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong><br />

18 Feine Töne beim Frühjahrsempfang<br />

20 Protesttag in Moosburg<br />

22 Nachruf auf Conny Deutschmann<br />

23 Bundesvorstand der Lebenshilfe zu Gast in Freising<br />

24 Unsere Jugend-WG in Marzling<br />

27 Damit Inklusion im Kinder-Garten gut gelingt<br />

28 Gut informiert „Erwachsen werden“<br />

30 Nikolaus, die Heiligen Drei Könige und Wintersport<br />

34 Märchenhafter Fasching in Moosburg<br />

36 Erstes UNO-Turnier in Freising<br />

37 Erfüllter Alltag im Alter<br />

40 Austausch zum Down-Syndrom<br />

43 Viva Vita – bayerische Kultur und Schlemmen<br />

HELFEN HILFT<br />

44 Weihnachtszeit ist Spendenzeit<br />

48 VERANSTALTUNGS-KALENDER<br />

IMPRESSUM<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

Ihr Tausendfüßler steckt<br />

wieder voller Berichte<br />

über unsere Arbeit mit<br />

und für Menschen mit Behinderung.<br />

Ich selbst habe<br />

die Erfahrung gemacht:<br />

die Arbeit für ein neues<br />

Bundes-Teilhabe-Gesetz<br />

war lang und schwierig.<br />

Aber am Ende haben alle<br />

zusammen dennoch ein<br />

gerechtes Gesetz geschaffen.<br />

Dazu gibt es ein neues<br />

Pflege-Gesetz und neue Regelungen für die Werkstätten.<br />

Was ändert sich für Sie konkret? Fragen Sie unsere<br />

Beratungs-Stelle für Menschen mit Behinderung und<br />

ihre Angehörigen. Herr Then hat alle Infos zusammengestellt.<br />

Wie geht es nun weiter? Darüber hat im Januar<br />

der Bundes-Vorstand der Lebenshilfe beraten – und<br />

zwar hier in Freising.<br />

Und was ist bei uns passiert? In Marzling wohnen schon<br />

seit einigen Monaten junge Leute in einer WG zusammen.<br />

In unserem Bildungs-Zentrum gab es Infos für Kita-Erzieherinnen<br />

und zum gut „Erwachsen werden“. Und ein<br />

Arbeitskreis kümmert sich um einen erfüllten Übergang<br />

ins Rentenalter für unsere älteren Menschen mit Behinderung.<br />

In vielen Einrichtungen gab es Feste vom St. Martin<br />

bis zum Fasching. In der Advents- und Weihnachts-Zeit<br />

bekommen wir ganz viele Spenden. Ich bedanke mich im<br />

Namen der ganzen Lebenshilfe Freising für Ihre Großherzigkeit<br />

und Solidarität. Bleiben Sie uns weiterhin gewogen!<br />

Ihre Monika Haslberger<br />

1. Vorsitzende<br />

Das Aktuellste zur Lebenshilfe Freising finden Sie:<br />

AUF UNSERER HOMEPAGE:<br />

www.lebenshilfe-fs.de<br />

IN FACEBOOK:<br />

www.facebook.com/lebenshilfefreising<br />

AUF YOUTUBE:<br />

Lebenshilfe Freising


Happy End beim Bundes-Teilhabe-Gesetz<br />

Deutscher Bundestag verabschiedete grundlegendes Gesetz<br />

BUNDESTEILHABEGESETZ IM BUNDESTAG<br />

VERABSCHIEDET: MEHR TEILHABE ERREICHT<br />

Seit vor zehn Jahren die UN-Behindertenrechtskonvention<br />

in New York verabschiedet wurde, wird in Deutschland<br />

über die Schaffung eines Bundesteilhabegesetzes diskutiert.<br />

Mit der nun verabschiedeten Fassung wurden<br />

nicht alle Hoffnungen auf ein solches Gesetz erfüllt, aber<br />

der Systemwandel zu einer personenzentrierten Eingliederungshilfe<br />

und zu Leistungen, die Schritt für Schritt<br />

aus der Sozialhilfe herausgeführt und zu echten Nachteilsausgleich<br />

werden sollen, eingeleitet. Da im Laufe<br />

des Gesetzgebungsverfahrens in einigen Bereichen<br />

Verschlechterungen zu befürchten waren, hat die Bundesvereinigung<br />

eine – im Nachhinein sehr erfolgreiche<br />

– Kampagne gestartet und bundesweit auf allen Ebenen<br />

mit über 150.000 Unterstützern für Verbesserungen an<br />

den Entwürfen gestritten und letztendlich die Abgeordneten<br />

in vielen Punkten überzeugt.<br />

Es war ein harter Kampf. Fünf Kernforderungen haben wir<br />

gestellt und Verbesserungen in allen Punkten erreicht:<br />

1) ZUGANG ZU DEN LEISTUNGEN DER<br />

EINGLIEDERUNGSHILFE<br />

Die Forderung, dass fünf von neun ICF-Kriterien für<br />

>> Monika Haslberger ist Stellvertretende Bundesvorsitzende<br />

der Lebenshilfe. Sie war ganz nah dran<br />

beim Ringen um ein besseres Teilhabegesetz. So<br />

wie hier am Rednerpult der Mitgliederversammlung<br />

2016 in Berlin (Foto: Bundesvereinigung Lebenshilfe/Hans<br />

D. Beyer).<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Die Regierung hat ein neues Gesetz<br />

gemacht. Es heißt: Bundes-Teilhabe-Gesetz.<br />

Teilhabe heißt: Alle Menschen<br />

können überall mit-machen. Das<br />

Gesetz ändert viele alte Regeln und<br />

Gesetze. Es soll die Eingliederungs-Hilfe<br />

besser machen. Eingliederungs-Hilfe<br />

heißt: Menschen mit Behinderung<br />

bekommen Hilfe bei der Teilhabe. Die<br />

Lebenshilfe hat viel mitgeholfen, damit<br />

es ein gutes Gesetz wird. Jetzt müssen<br />

wir alle genau schauen: Wie geht das<br />

mit dem Gesetz im Alltag weiter?<br />

Behinderungen erfüllt sein müssen, um in Zukunft<br />

Zugang zu den Leistungen der Eingliederungshilfe<br />

zu bekommen, wurde erstmal gekippt. Es ist daher<br />

nicht mehr zu befürchten, dass Menschen, die bisher<br />

Unterstützung der Eingliederungshilfe erhalten,<br />

diese künftig verlieren. In den nächsten Jahren wird<br />

erst wissenschaftlich erforscht und dann modellhaft<br />

erprobt, wie der Personenkreis der Leistungsberechtigten<br />

künftig sinnvoll beschrieben werden kann.<br />

2) SCHNITTSTELLE ZWISCHEN<br />

EINGLIEDERUNGSHILFE UND PFLEGE<br />

Der geplante Vorrang der Pflegeversicherung und<br />

der Hilfe zur Pflege im häuslichen Bereich wurde<br />

verhindert! Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf<br />

können weiterhin die Leistungen der Eingliederungshilfe<br />

und Pflegeversicherung nebeneinander<br />

in Anspruch nehmen. Auch die Schnittstelle zur<br />

Pflege ist erfolgreich gelöst: Die Eingliederungshilfe<br />

umfasst auch die Hilfe zur Pflege, wenn die Behinderung<br />

bereits vor dem Rentenalter eintritt. Leider ist<br />

es noch nicht geglückt, die pauschale Abgeltung von<br />

Pflegeversicherungsleistungen aufzuheben, sie wird<br />

mit dem Gesetz sogar ausgeweitet. Diese Benachteiligung<br />

von Menschen mit Behinderung muss endlich<br />

beendet werden!<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 3


EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Das Bundes-Teilhabe-Gesetz gibt es<br />

auch in Leichter Sprache!<br />

In der Zeitung „Das Parlament“<br />

werden wichtige Sachen auch in<br />

Leichter Sprache erklärt. Zum Beispiel<br />

das Bundes-Teilhabe-Gesetz. Man findet<br />

es im Internet unter dieser Adresse:<br />

http://tinyurl.com/zbwa6es<br />

Da sich die Ausweitung aber erst 2020 auswirken wird,<br />

wird die Lebenshilfe weiter dafür eintreten, dass Menschen<br />

unabhängig von ihrem Wohnort vollen Zugang<br />

zu den Leistungen der Pflegeversicherung erhalten.<br />

3) KOSTEN DER UNTERKUNFT IN WOHNSTÄTTEN<br />

Bei den Kosten der Unterkunft in Wohnstätten konnten<br />

wir verhindern, dass der Träger der Eingliederungshilfe<br />

die Kostenübernahme zu ergänzenden Unterkunftskosten<br />

mit dem Argument verweigern kann,<br />

dass sie mit einem Umzug gesenkt werden können.<br />

Das ist eine wesentliche Verbesserung für die betroffenen<br />

Menschen. Außerdem wird die Neuordnung der<br />

Leistungen in Wohnstätten zunächst in Modellregionen<br />

erprobt werden, so dass mögliche Umstellungsprobleme<br />

noch vor dem Inkrafttreten beseitigt werden<br />

können.<br />

>> Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Ulla Schmidt<br />

(Foto: Laurence Chaperon Photographie)<br />

4) KEIN GEMEINSCHAFTSZWANG!<br />

Die gemeinsame Inanspruchnahme von Unterstützungsleistungen<br />

gegen den Willen der Menschen mit<br />

Behinderung konnten wir nicht verhindern. Trotzdem<br />

hat es Verbesserungen gegeben: Das Wohnen in der<br />

eigenen Wohnung und das Leben in inklusiven Wohngemeinschaften<br />

haben auf Wunsch des Menschen mit<br />

Behinderung Vorrang vor dem Leben in einer Wohnstätte.<br />

Dort dürfen in Bezug auf besonders intime Lebensbereiche<br />

wie der Gestaltung von sozialen Beziehungen<br />

auch nicht gegen den Willen des Menschen<br />

mit Behinderung Leistungen „gepoolt“ werden.<br />

5) RECHT AUF EIN SPARBUCH<br />

Der Vermögensfreibetrag in der Sozialhilfe wird von<br />

2.600 Euro auf 5.000 Euro angehoben. Damit sind wir<br />

unserer Forderung auf das Recht eines Sparbuchs<br />

ein gutes Stück näher gekommen. Außerdem wird<br />

das Arbeitsförderungsgeld von 26 Euro auf 52 Euro<br />

verdoppelt und die Grenze für die Anrechnung so<br />

erhöht, damit die Menschen das Geld auch behalten<br />

dürfen.<br />

Auch wenn wir uns über das Erreichte freuen können,<br />

müssen wir weiterhin gegen die Diskriminierung unserer<br />

Menschen mit Behinderung kämpfen. Als Beispiel steht<br />

die oben beschrieben Diskriminierung bei Menschen, die<br />

in Wohnstätten leben, bei den Leistungen der Pflegeversicherung,<br />

aber auch die Diskriminierung von Menschen<br />

mit hohem Hilfebedarf, denen der Zugang in die Werkstätten<br />

verwehrt bleibt, weil sie nicht das „Mindestmaß<br />

an wirtschaftlich verwertbarer Arbeit“ leisten können.<br />

4 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


SO WURDE DIE TEILHABE ZUM GESETZ<br />

Das Bundesteilhabegesetz hat eine lange Vorgeschichte. 2013 wurde es im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD<br />

angekündigt, 2014 begannen die langen Vorarbeiten im Bundessozialministerium, die auch die Lebenshilfe intensiv<br />

begleitet hat. Ende April 2016 wurde der Gesetzentwurf der Bundesregierung veröffentlicht und sogleich von den<br />

Sozialverbänden kritisch durchleuchtet. Diese verfassten ausführliche Stellungnahmen zum zu kurz greifenden Entwurf.<br />

Menschen mit Behinderung organisierten lautstarke Protestaktionen, Unterschriften zu mehreren Petitionen<br />

an den Bundestag wurden gesammelt. Ein stark angepasstes Gesetz wurde dann am 16. Dezember 2016 im Deutschen<br />

Bundestag verabschiedet und trat zum 1. Januar <strong>2017</strong> in Kraft<br />

Wir sind noch nicht am Ziel. Nach der Verabschiedung<br />

des Gesetzes ist jetzt die Begleitung der Umsetzung und<br />

die Weiterentwicklung ein wichtiger weiterer Schritt.<br />

Unsere Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Ulla Schmidt hat<br />

das Erreichte so zusammengefasst: „Das Bundesteilhabegesetz<br />

kann nur der Anfang sein. Jetzt kommt es für uns<br />

als Lebenshilfe darauf an, die Umsetzung der Gesetze<br />

aufmerksam und kritisch zu begleiten – damit die Regelungen<br />

auch in der Praxis die Lebensbedingungen für<br />

Menschen mit Behinderung verbessern.“<br />

>> Neben den hier aufgeführten Punkten gibt es noch<br />

eine Reihe weiterer Neuerungen und Veränderungen,<br />

die bisherige gesetzliche Bestimmungen ablösen. Nachzulesen<br />

auf der Homepage der Bundesvereinigung unter<br />

www.teilhabestattausgrenzung.de.<br />

>> Monika Haslberger<br />

1. Vorsitzende Lebenshilfe Freising<br />

Mehr Geld durch neues Pflegestärkungsgesetz<br />

Ansprüche auf Betreuungsleistungen aus 2015 und 2016 können noch bis Ende 2018<br />

eingefordert werden<br />

Das Pflegestärkungsgesetz III bringt eine erfreuliche<br />

Übergangsregelung. Der § 144 Abs. 3 SGB XI regelt: Personen,<br />

denen in den Jahren 2015 und 2016 zu Unrecht<br />

Leistungen zur zusätzlichen Betreuung und Entlastung<br />

(§ 45b SGB XI) nicht oder nicht voll gewährt wurden, können<br />

die nicht verbrauchten Beträge (monatlich 104 Euro<br />

bzw. bei Anspruch auf den erhöhten Betrag 208 Euro)<br />

noch bis zum 31.12.2018 geltend machen. Damit wird<br />

eine rechtswidrige Praxis einiger Pflegekassen korrigiert.<br />

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe hatte diese Praxis<br />

wiederholt kritisiert und ist daher sehr erfreut über diese<br />

großzügige Verlängerung. Voraussetzung ist, dass Versicherte<br />

in 2015 bzw. 2016 grundsätzlich einen Anspruch<br />

auf die Leistungen hatten, weil bei ihnen Pflegebedürftigkeit<br />

und/oder eingeschränkte Alltagskompetenz nach<br />

dem SGB XI festgestellt wurde und zumindest ein Teil<br />

der angelaufenen Beträge noch nicht in Anspruch genommen<br />

wurde. Unerheblich ist, aus welchem Grund die<br />

Beträge nicht genutzt wurden.<br />

Personen, die auch über den 1.1.<strong>2017</strong> hinaus pflegebedürftig<br />

sind, können die Beträge in der ab <strong>2017</strong> geltenden<br />

Fassung verwenden. Möglich ist aber auch eine nachträgliche<br />

Kostenerstattung für 2015/16 erbrachte Leistungen,<br />

die von der Kasse bislang nicht erstattet wurden. In jedem<br />

Falle ist bis 31.12.2018 ein Antrag zu stellen, dem die<br />

Belege über die Leistungen beizufügen sind. Seit 1.1.<strong>2017</strong><br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Es gibt ein neues Pflege-Stärkungs-Gesetz.<br />

Darin steht: Man kann jetzt mehr<br />

Geld bekommen. Manche Pflege-Kassen<br />

haben Geld zurück gehalten. Jetzt<br />

müssen sie es an Menschen mit Behinderung<br />

auszahlen. Aber man muss<br />

einen Antrag stellen.<br />

heißen zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen<br />

„Angebote zur Unterstützung im Alltag“. Inhaltlich<br />

bleiben sie im Wesentlichen unverändert bestehen.<br />

Dies können beispielsweise Leistungen durch familienentlastende<br />

Dienste sein. Hilfreich für viele Familien<br />

ist, dass die Leistungen nicht regelmäßig jeden Monat<br />

in Anspruch genommen werden müssen, sondern über<br />

das Jahr angespart werden können. Zudem gilt regulär,<br />

dass der in einem Kalenderjahr nicht ausgeschöpfte Betrag<br />

noch bis 30. Juni des jeweiligen Folgejahres genutzt<br />

werden kann. Normalerweise wären die Ansprüche aus<br />

2015 daher spätestens am 30. Juni 2016 verfallen und die<br />

aus 2016 spätestens am 30. Juni <strong>2017</strong>.<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 5


Neue Regelungen für den Werkstatt-Rat<br />

Neue Regelungen für den Werkstatt-Rat<br />

Die Werkstätten-Mitwirkungs-Verordnung heißt kurz WMVO.<br />

Die WMVO regelt die Aufgaben, Rechte und Pichten der Werkstatt-Räte.<br />

Werkstatt-Räte vertreten die Werkstatt-Beschäftigten.<br />

Nun gibt es eine neue WMVO.<br />

Hier stehen die wichtigsten neuen Sachen aus der WMVO:<br />

Recht auf Mit-Bestimmung<br />

Bisher war es so: Der Werkstatt-Rat darf mit-wirken.<br />

Neu ist: Der Werkstatt-Rat darf jetzt auch mit-bestimmen.<br />

Das heißt: Einige Sachen dürfen nur mit Zustimmung<br />

vom Werkstatt-Rat gemacht werden.<br />

Ein neues Amt: die Frauen-Beauftragte<br />

Eine Frauen-Beauftragte setzt sich<br />

für die Frauen in der Werkstatt ein.<br />

Neu ist:<br />

Jede Werkstatt muss nun eine Frauen-Beauftragte haben.<br />

Zur nächsten Wahl wird sie von den Frauen gewählt.<br />

Die Vertrauens-Person von draußen<br />

Die Vertrauens-Person unterstützt den Werkstatt-Rat.<br />

Bisher war es so:<br />

Die Vertrauens-Person muss in der Werkstatt arbeiten.<br />

Neu ist:<br />

Die Vertrauens-Person darf in der Werkstatt arbeiten.<br />

Sie kann aber auch von außerhalb der Werkstatt kommen.<br />

Größere Werkstatt-Räte für große Werkstätten<br />

Bisher war es so: In großen Werkstätten durfte der Werkstatt-Rat<br />

nur aus 7 Mitgliedern bestehen.<br />

Neu ist: Eine große Werkstatt darf auch einen großen<br />

Werkstatt-Rat haben. Bis zu 13 Mitglieder sind möglich.<br />

Mehr Zeit für Schulungen<br />

Wenn man bei Schulungen ist, muss man nicht arbeiten.<br />

Für diese Zeit wird man freigestellt.<br />

Neu ist: Werkstatt-Räte bekommen nun mehr Zeit für Schulungen.<br />

Die Vermittlungs-Stelle ist wichtig<br />

Bei Streit zwischen Werkstatt-Rat und Werkstatt-Leitung<br />

hilft die Vermittlungs-Stelle.<br />

Alle zusammen suchen eine Lösung.<br />

Neu ist: Die Entscheidung der Vermittlungs-Stelle gilt.<br />

Nur in Ausnahmen gilt sie nicht.<br />

Dann gilt die Entscheidung der Werkstatt-Leitung.<br />

in Kooperation mit:<br />

6 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Das bringt das Behinderten-<br />

Gleichstellungsgesetz<br />

Vorgaben werden nach und nach umgesetzt<br />

BARRIEREFREIHEIT<br />

Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes<br />

(BGG) vom 27.07.2016 hat<br />

der Gesetzgeber die rechtliche Grundlage für diverse<br />

neue Einrichtungen geschaffen. So gibt es nunmehr<br />

eine Fachstelle für Barrierefreiheit. Diese berät und unterstützt<br />

die Bundesbehörden bei der Umsetzung des<br />

Gesetzes. Hilfestellung bekommt sie hierbei von einem<br />

Expertenbeirat, dessen Besetzung nun abgeschlossen<br />

wurde. Auch die Bundesvereinigung Lebenshilfe konnte<br />

einen Experten entsenden.<br />

>> www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de<br />

SCHLICHTUNGSSTELLE<br />

Auch die im BGG vorgesehene Schlichtungsstelle hat<br />

Anfang Dezember 2016 ihre Arbeit aufgenommen. Sie<br />

ist bei der Bundes-Behinderten-Beauftragten angesiedelt.<br />

Betroffene, die sich gegen eine Benachteiligung<br />

durch Bundesbehörden oder Sozialversicherungsträger<br />

wehren möchten, können nun einen Antrag bei der<br />

Schlichtungsstelle auf kostenfreie außergerichtliche<br />

Klärung ihres Anliegens stellen. Die Bundesbehindertenbeauftragte<br />

Verena Bentele erklärte hierzu: „Ich freue<br />

mich sehr, dass die Schlichtungsstelle nun ihre Arbeit<br />

aufnehmen kann. Damit ist erstmals eine Anlaufstelle<br />

für Verbände und Einzelpersonen geschaffen, um Diskriminierungen<br />

zu beseitigen. Die Schlichtungsstelle<br />

ist ein konkretes Angebot, mit dem wir die Beteiligten<br />

an einen Tisch bringen können und mit professioneller<br />

Unterstützung – und manchmal auch ganz pragmatisch<br />

– einvernehmlich Lösungen finden.“<br />

>> www.behindertenbeauftragte.de<br />

>> Button „Schlichtungsstelle BGG“ anklicken<br />

Bundesteilhabegesetz konkret<br />

Neues aus der Elternberatung<br />

Das Bundesteilhabegesetz kann man als eines der größten<br />

sozialpolitischen Projekte bezeichnen, das in der<br />

aktuellen Legislaturperiode angegangen worden ist.<br />

Für manche war verwirrend, dass das Teilhabegesetz in<br />

Wirklichkeit kein neues Gesetz ist. Vielmehr wurde das<br />

Schwerbehindertenrecht im seit 2001 bestehenden 9.<br />

Sozialgesetzbuch (SGB IX) überarbeitet und weiterentwickelt.<br />

Die Reformen sollen abschließend in mehreren<br />

Stufen bis 2023 verwirklicht sein. Wesentlich dabei ist,<br />

dass die Eingliederungshilfe, die bisher als Form der Sozialhilfe<br />

im SGB XII geregelt ist, in das SGB IX übergeführt<br />

wird.<br />

Hier soll auf einzelne Aspekte konkret eingegangen werden.<br />

VERMÖGEN<br />

Als wichtigen Fortschritt wurden für Teilhabeleistungen<br />

die Grenzen des anzurechnenden Vermögen und<br />

Einkommen zwar nicht aufgehoben, aber deutlich ausgeweitet.<br />

In diesem Zusammenhang gilt der von bisher<br />

2.600 € stufenweise bis 2020 auf 50.000 € erhöhte Vermögensfreibetrag.<br />

Wer allerdings für den Lebensunterhalt<br />

nicht genügend eigene Mittel (z.B. Erwerbseinkommen<br />

oder Rente) hat, und daher auf Leistungen der Grundsicherung<br />

angewiesen ist, für den gilt dieser Freibetrag<br />

nicht, da dies weiterhin eine Leistung der Sozialhilfe ist.<br />

Für diese Leistungsempfänger wird der Vermögensschonbetrag<br />

von derzeit 2.600 € ab 1.4.<strong>2017</strong> auf 5.000 €<br />

erhöht.<br />

WERKSTATT<br />

Für viele Beschäftigte von Werkstätten für behinderte<br />

Menschen ist folgendes bedeutsam: Das zusätzlich zum<br />

Werkstattentgelt zu zahlende Arbeitsförderungsgeld ist<br />

zum 1. Januar <strong>2017</strong> von 26 € auf 52 € monatlich erhöht<br />

worden. Zusätzlich relevant ist, dass bei der Berechnung<br />

der Grundsicherung das Arbeitsentgelt aus der Werkstattbeschäftigung<br />

geringer als bisher angerechnet<br />

wird. Zuvor wurde vom Werkstattentgelt ein Achtel der<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 7


EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Was bringt mir persönlich das neue<br />

Bundes-Teilhabe-Gesetz? Ich darf mehr<br />

für mich selbst sparen. Ich bekomme<br />

mehr Geld, wenn ich in einer Werkstatt<br />

für behinderte Menschen arbeite.<br />

Auch beim Wohnen gibt es neue<br />

Vorteile. Wer mehr darüber wissen will,<br />

kann nachfragen:<br />

Bei Herrn Christian Then am<br />

Telefon: 08161 4830 158 oder mit<br />

E-Mail: christian.then@lebenshilfe-fs.de<br />

Regelbedarfsstufe 1 zuzüglich 25 % des diesen Betrag<br />

übersteigenden Entgelts abgesetzt. Künftig ist ein Achtel<br />

der Regelbedarfsstufe 1 (= 51,13 € ab <strong>2017</strong>) zuzüglich<br />

50 % des den Betrag übersteigenden Entgelts abzusetzen.<br />

Rechtlich umstritten war, welche Regelbedarfsstufe<br />

bei der Grundsicherung für erwachsene Menschen mit<br />

Behinderung, die nicht allein, sondern z.B. zusammen mit<br />

ihren Eltern leben, angewendet werden soll. Seit 2015,<br />

als nach einem Gerichtsurteil rückwirkend zum 1.1.2013<br />

der höhere Regelsatz galt, war es ein rechtlicher Schwebezustand.<br />

Nun ist es offiziell: Dieser Personenkreis wird<br />

der Regelbedarfsstufe 1 zugeordnet (409 € monatlich ab<br />

<strong>2017</strong>). Das hat auch Auswirkungen auf etwaige Mehrbedarfe,<br />

die Grundsicherungsberechtigte beanspruchen<br />

können. Bei Merkzeichen „G“ im Schwerbehindertenausweis<br />

wird z.B. ein Mehrbedarf in Höhe von 17 Prozent des<br />

maßgebenden Regelsatzes gezahlt.<br />

WOHNUNG<br />

Zum 1. Juli <strong>2017</strong> werden auch Änderungen bei Wohnungskosten<br />

(Miete, Heizung) wirksam. Leben Menschen<br />

mit Behinderung zusammen mit ihren Eltern, können<br />

diese Kosten künftig geltend gemacht werden, ohne<br />

dass es hierfür eines Mietvertrages bedarf.<br />

Im Ergebnis erhöht sich dadurch insgesamt das verfügbare<br />

Gesamteinkommen (Arbeitsentgelt und ergänzende<br />

Leistungen der Grundsicherung) und es entsteht ein<br />

besserer Spielraum zum Ansparen für größere Anschaffungen.<br />

Der Unterhaltsbeitrag für Eltern volljähriger<br />

Kinder mit Behinderung bleibt im Grundsatz und in der<br />

Höhe gleich wie bisher. Die Regelungen werden nur in<br />

anderen Gesetzesvorschriften festgelegt. Wie bisher<br />

bleibt der Unterhaltsbeitrag an eine Kindergelderhöhung<br />

gekoppelt. Deshalb sind z.B. Eltern von HeimbewohnerInnen<br />

aktuell zu 57,36 € monatlich verpflichtet. Für die<br />

HeimbewohnerInnen selber ist aufgrund der der Regelsatzanhebung<br />

der Barbetrag (oft „Taschengeld“ genannt)<br />

gestiegen. Seit Januar <strong>2017</strong> sind es monatlich 110,43 €.<br />

>> WEITERE FRAGEN?<br />

Bitte wenden Sie Sich an:<br />

Christian Then<br />

Beratungsstelle für Menschen<br />

mit Behinderung und<br />

ihre Angehörigen<br />

Tel. 08161 4830 158<br />

E-Mail:<br />

christian.then@lebenshilfe-fs.de<br />

8 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Der Wert des Lebens – unschätzbar<br />

Bundestag gedenkt der Ermordung von Menschen mit Behinderung durch die Nazis<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Vor ungefähr 70 Jahren hat die Partei der Nazis in Deutschland regiert. Die Nazis haben<br />

viele Menschen gehasst: Juden, Ausländer und auch Menschen mit Behinderung.<br />

Die Nazis haben gesagt: Menschen mit Behinderung können nicht arbeiten und sind<br />

nichts wert. Man kann sie einfach umbringen. Deshalb sind in dieser Zeit ungefähr<br />

300 Tausend Menschen mit Behinderung ermordet worden. Deshalb schämen sich<br />

noch heute viele Menschen! Sie denken jedes Jahr am 27. Januar an diese unschuldig<br />

ermordeten Menschen. Im Bundestag gibt es Reden. Ehren-Kränze werden auf Gräber<br />

und Denkmäler gelegt. Viele Menschen sind traurig.<br />

>> Sebastian Urbanski, ein Schauspieler mit Down-Syndrom,<br />

trug den Brief des Euthanasie-Opfers Ernst Putzki<br />

vor. (Foto: Deutscher Bundestag/Achim Mende)<br />

in der Berliner Tiergartenstraße 4, wo das Töten geplant<br />

und verwaltet wurde. An dieser Stelle befindet sich heute<br />

eine Gedenk- und Informationsstätte.<br />

Am 27. Januar wurde im Bundestag an die „Euthanasie“-Verbrechen<br />

der NS-Zeit erinnert. Menschen mit<br />

Behinderung standen damit erstmals im Mittelpunkt des<br />

Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Dafür<br />

hat sich die Bundesvereinigung Lebenshilfe seit vielen<br />

Jahren eingesetzt. Etwa 300.000 behinderte und kranke<br />

Menschen wurden damals in ganz Europa systematisch<br />

getötet. Sie galten als „Volksschädlinge“ und wurden<br />

als „lebensunwert“ aussortiert. An ihnen erprobten die<br />

Nazis den späteren millionenfachen Mord an den Juden.<br />

Das grausame „Euthanasie“-Programm verbarg sich<br />

hinter dem Decknamen T4 – benannt nach der Zentrale<br />

Angesichts des weltweit zunehmenden Rechtspopulismus<br />

und Nationalismus betonte die<br />

Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Ulla Schmidt: „Als Demokraten<br />

müssen wir alle dafür sorgen, dass Menschen<br />

mit Behinderung nicht ausgegrenzt werden. Sie gehören<br />

in die Mitte der Gesellschaft, und sie müssen sich darauf<br />

verlassen können, dass ihr Lebensrecht niemals wieder<br />

in Frage gestellt wird.“ Sebastian Urbanski ist ein junger<br />

Schauspieler mit Down-Syndrom aus Berlin. Er hat am<br />

27. Januar im Bundestag einen Brief vortragen, den Ernst<br />

Putzki an seine Mutter geschrieben hat, bevor er in der<br />

Tötungsanstalt Hadamar ermordet wurde. Sebastian Urbanski<br />

sagte: „Für mich ist es wichtig, dass gerade ich den<br />

Brief vorlese und nicht ein anderer, sozusagen normaler<br />

Schauspieler. Es hätte mich damals ja auch betroffen.<br />

Heute werden zwar Menschen wie wir nicht mehr umgebracht,<br />

dafür werden sie aber kaum noch geboren. Wir<br />

sind aber auch ein Teil der Gesellschaft. Das wird leider<br />

immer noch oft vergessen, wir werden einfach an den<br />

Rand geschoben.“<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 9


DIE MENSCHEN STERBEN WIE DIE FLIEGEN<br />

Ernst Putzki, 1902 geboren, stammte aus Oberdüssel<br />

bei Wuppertal und war Hilfsarbeiter. Bereits 1933<br />

wurde er – wegen rheumatischer Beschwerden –<br />

für eineinhalb Jahre in der Landes-Heil- und Pflegeanstalt<br />

Wunstorf untergebracht. 1942 nahm ihn<br />

die Gestapo wegen Verfassens und Verteilens von<br />

Schreiben angeblich „staatsfeindlichen Inhalts“ fest<br />

und ließ ihn wegen vermeintlicher „Geisteskrankheit“<br />

in die Provinzheilanstalt Warstein einliefern.<br />

1943 wurde Ernst Putzki in die Landesheilanstalt<br />

Weilmünster verlegt. Von dort schrieb er folgenden<br />

Brief an seine Mutter. Im September 1944 verlegten<br />

NS-Mediziner Ernst Putzki nach Hadamar, wo seit<br />

1942 Patienten durch überdosierte Medikamente,<br />

Nahrungsentzug oder generelle Unterversorgung<br />

ermordet wurden. Ernst Putzki starb am 9. Januar<br />

1945, nur wenige Monate nach seiner Einlieferung<br />

– angeblich an einer Lungenentzündung. In seiner<br />

Krankenakte fanden sich zahlreiche abgefangene<br />

Schreiben an Freunde und Familie, in denen er die<br />

unmenschlichen Zustände in den Anstalten beschreibt.<br />

Auch Ernst Putzkis Brief aus Weilmünster<br />

hat seine Mutter nie erreicht.<br />

IM ORIGINAL-WORTLAUT:<br />

OPFERBRIEF VON ERNST PUTZKI, 3. SEPTEMBER 1943<br />

Liebe Mutter!<br />

Wir haben heute schon 4 Jahre Krieg und den 3.9.1943. Wir geben Nachrichten! Euer Brief kam am<br />

Sonntag d. 22.8. hier an. Die Stachelbeeren bekam ich nicht. Das angekündigte Paket erhielt ich erst<br />

gestern und wurde wahrscheinlich zu Fuß hierhin gebracht. Der Inhalt, 2 Pfund Äpfel u. eine faule matschige<br />

Masse von stinkenden [sic] Birnenmus [,] wurde mit heißhunger überfallen. Um eine Hand voll<br />

zu faulem Zeug rissen sich andere Todeskandidaten drum. Meine Schilderungen aus Wunstorf wurden<br />

nicht ge-glaubt aber diese hier muß man glauben weil sich jeder von der Wahrheit überzeugen kann.<br />

Also: Nachdem ich an Paul 2, an Paula 1 Brief von Warstein schrieb, schickte ich Dir 6 Tage vor dem<br />

Transport die Nachricht von unserer Übersiedlung nach hier und bat noch um Deinen Besuch. Der<br />

Transport war am 26. Juli und ich bin Montag genau 6 Wochen hier.<br />

Wir wurden nicht wegen der Flieger verlegt sondern damit man uns in dieser wenig bevölkerten Gegend<br />

unauffällig verhungern lassen kann. Von den Warsteinern, die mit mir auf diese Siechenstation<br />

kamen, leben nur noch wenige. Die Menschen magern hier zum Skelett ab und sterben wie die Fliegen.<br />

Wöchentlich sterben rund 30 Personen. Man beerdigt die hautüberzogenen Knochen ohne Sarg. Die<br />

Bilder aus Indien oder Rus[s]land von verhungerten Menschen, habe ich in Wirklichkeit um mich.<br />

Die Kost besteht aus täglich 2 Scheiben Brot mit Marmelade, selten Margarine oder auch trocken. Mittags<br />

u. abends je ¾ Liter Wasser mit Kartoffelschnitzel u. holzigen Kohlabfällen. Die Menschen werden<br />

zu Tieren und essen alles was man eben von anderen kriegen kann so auch rohe Kartoffel und Runkel,<br />

ja wir wären noch anderer Dinge fähig zu essen wie die Gefangenen aus Rus[s]land[.] Der Hungertot<br />

sitzt uns allen im Nacken, keiner weiß wer der Nächste ist. Früher ließ man in dieser Gegend die Leute<br />

schneller töten und in der Morgendämmerung zur Verbrennung fahren. Als man bei der Bevölkerung<br />

auf Widerstand traf, da ließ man uns einfach verhungern. Wir leben in verkommenen Räumen ohne<br />

Radio, Zeitung und Bücher, ja, ohne irgend eine Beschäftigung. Wie sehne ich mich nach meiner Bastelei.<br />

Wir essen aus kaputtem Essgeschirr und sind in dünnen Lumpen gekleidet in denen ich schon<br />

mehr gefrohren [sic] habe wie einen ganzen Winter in Hagen. Vor 5 Wochen haben wir zuletzt gebadet<br />

und ob wir in diesem Jahre noch baden, wissen wir nicht. Alle 14 Tage gibt es ein reines Hemd u.<br />

Strümpfe. Das ist Sozialismus der Tat.<br />

Euer Ernst<br />

10 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Bundestags-Präsident Norbert Lammert bei seiner Rede zum Gedenktag<br />

(Foto: Deutscher Bundestag/Achim Mende)<br />

BUNDESTAGSPRÄSIDENT:<br />

„DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST ANTASTBAR“<br />

In der Holocaust-Gedenkfeier erinnerte Bundestagspräsident<br />

Prof. Dr. Norbert Lammert an die Besonderheit <strong>2017</strong>:<br />

„Wir gedenken in diesem Jahr besonders der Kranken,<br />

Hilflosen und aus Sicht der NS-Machthaber „Lebensunwerten“,<br />

die im sogenannten „Euthanasie“-Programm<br />

ermordet wurden: 300.000 Menschen, die meisten<br />

zuvor zwangssterilisiert und auf andere Weise gequält.<br />

Die „Euthanasie“ begann mit der denunziatorischen<br />

Entmenschlichung ihrer Opfer, die als „nutzlose Esser“,<br />

„seelenlose menschliche Hüllen“ verunglimpft wurden<br />

und – in den Worten der Täter – der „Ausmerzung“ bedurften.“<br />

Aus den Worten seien leider Taten geworden,<br />

so Lammert, und zitierte aus dem „Wörterbuch des<br />

Unmenschen“ von Dolf Sternberger: „Die Barbarei der<br />

Sprache ist die Barbarei des Geistes“.<br />

Zwischen „Euthanasie“ und dem Völkermord an den<br />

europäischen Juden habe ein enger Zusammenhang<br />

bestanden, als „Probelauf zum Holocaust“, so der<br />

Bundestagspräsident. „Aufbegehren gegen die systematische<br />

Tötung vermeintlich „lebensunwerten“ Lebens<br />

gab es wenig. Wohl auch deshalb, weil Angst und Scham<br />

gegenüber vermeintlicher „Abnormität“ verbreitet<br />

waren und von der bequemen Schutzbehauptung unterstützt<br />

wurden, die Betroffenen empfänden ihr Dasein<br />

selbst als Qual und man täte ihnen einen Gefallen, ihr<br />

behauptetes Leid zu beenden. Wer so dachte, brauchte<br />

kein Mitgefühl und machte sich uneingestanden zum<br />

Komplizen der Täter. Nennenswerter Widerstand ging<br />

allein von Menschen aus, deren Mitgefühl stärker war<br />

als ihre Berührungsangst gegenüber Menschen mit<br />

Behinderungen.“ Lammert erinnerte an Vertreter der<br />

christlichen Kirchen: den Bischof von Münster Clemens<br />

Graf von Galen oder den evangelischen Landesbischofs<br />

von Württemberg Theophil Wurm. „Sie stehen für all<br />

jene, die aus Nächstenliebe handelten und den Mut<br />

hatten, sich dem inhumanen Zeitgeist zu widersetzen.<br />

Widerstand war gefährlich, aber möglich! Und er blieb<br />

nicht ohne Erfolg. Direkt nach Galens Predigten wurde<br />

die „Aktion T4“ – die offizielle erste Phase der Tötungen –<br />

im August 1941 eingestellt. Dennoch bleibt die quälende<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 11


Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele beim stillen Gedenken am Berliner T4-Mahnmal (Foto: Behindertenbeauftragte/Henning<br />

Schacht)<br />

Frage, was hätte verhindert werden können, wenn mehr<br />

Menschen aufbegehrt und zu ihren eigenen ethischen<br />

Prinzipien gestanden hätten.“<br />

Selbstkritisch merkte Lammert an, dass der Bundestag<br />

erst 2007 das Zwangssterilisationsgesetz des NS-Regimes<br />

geächtet und sich nicht vor 2011 habe durchringen<br />

können, dem Gedenken an die NS-Krankenmorde mit<br />

dem erst 2014 eröffneten Gedenk- und Informationsort<br />

an der Tiergartenstraße 4 in Berlin einen angemessenen<br />

Rahmen zu verleihen. Bundestagspräsident Norbert<br />

Lammert schloss seine Rede: „Die Würde des Menschen<br />

ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen<br />

ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ So heißt es<br />

unmissverständlich in Artikel 1 Grundgesetz. Doch die<br />

Geschichte zeigt: Die Würde des Menschen ist antastbar.<br />

Nirgendwo wurde dieser Nachweis gründlicher erbracht<br />

als in Deutschland. Gerade deshalb muss Artikel 1 Grundgesetz<br />

kompromisslose Richtschnur unseres Handelns<br />

sein und bleiben, ein kategorischer Imperativ, um nie<br />

wieder zuzulassen, dass Menschen ausgegrenzt, verfolgt<br />

und in ihrem Lebensrecht beschnitten werden. Das<br />

schulden wir Ernst Putzki, das schulden wir allen Opfern,<br />

derer wir heute gedenken.“<br />

BUNDESBEHINDERTENBEAUFTRAGTE:<br />

ERINNERN SCHÜTZT VOR VERGESSEN<br />

Nach der Gedenkstunde im Bundestag legte Verena<br />

Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange<br />

von Menschen mit Behinderungen, gemeinsam mit<br />

Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft an der Gedenkstätte<br />

T4 einen Kranz nieder. Verena Bentele sagte:<br />

„Es ist ein wichtiges Zeichen, dass in diesem Jahr die zentrale<br />

Gedenkveranstaltung des Deutschen Bundestages<br />

die Morde der sogenannten „Euthanasie“ in der Zeit des<br />

Nationalsozialismus in den Mittelpunkt stellt. Wenn wir<br />

begreifen, dass Menschen vergast oder vergiftet wurden<br />

oder dass man sie verhungern ließ, weil sie angeblich<br />

wertlos waren, dann erkennen wir, was aus einer Gesellschaft<br />

wird, wenn sie Menschenwürde mit Füßen tritt<br />

und Anderssein nicht zulässt.“ In der Tiergartenstraße<br />

4 war während der NS-Zeit die verbrecherische „Aktion<br />

T4“ geplant und koordiniert worden. An der heutigen<br />

Gedenkstätte betonte Bentele: „Es ist notwendig, den<br />

Opfern einen Namen zu geben, eine Identität, und ihre<br />

Geschichten öffentlich zu erzählen. Das Erinnern ist wichtig<br />

für eine Welt, in der Offenheit, Menschenwürde und<br />

das Recht zum Anderssein unsere Leitwerte sind.“<br />

12 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Mehr Inklusion in Deutschland<br />

Studie der Bertelsmann-Stiftung<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Inklusion in der Schule heißt: Kinder<br />

mit und ohne Behinderung gehen<br />

gemeinsam in eine Klasse. Sie lernen<br />

alle zusammen. Jetzt hat ein Bericht<br />

festgestellt: In den Kitas geht das schon<br />

sehr gut. In den Schulen ist aber noch<br />

viel zu tun. Dort lernen noch viele Kinder<br />

getrennt. Die Inklusion soll in ganz<br />

Deutschland gleich geregelt werden.<br />

Seitdem Deutschland 2009 die Behindertenrechtskonvention<br />

der Vereinten Nationen ratifiziert und sich<br />

verpflichtet hat, Schüler mit und ohne Handicap gemeinsam<br />

zu unterrichten, steigen die Inklusionsanteile<br />

in deutschen Klassenzimmern. Fast jedes dritte Kind mit<br />

Förderbedarf besucht mittlerweile (Schuljahr 2013/14)<br />

eine Regelschule (31,4 Prozent). Das ist ein Anstieg um<br />

71 Prozent gegenüber dem Schuljahr 2008/09 (18,4 Prozent).<br />

1) DER SCHÜLERANTEIL AN FÖRDERSCHULEN GEHT<br />

KAUM ZURÜCK.<br />

Zwar steigen die Inklusionsanteile seit Jahren, der Anteil<br />

der Schüler, die Förderschulen besuchen, sinkt hingegen<br />

nur leicht: von 4,9 Prozent im Schuljahr 2008/09<br />

auf 4,7 Prozent heute. Das lässt sich durch höhere Förderquoten<br />

erklären: Bundesweit wird bei immer mehr<br />

Kindern ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt.<br />

Zwischen 2008/09 und 2013/14 ist diese Quote<br />

von 6,0 auf 6,8 Prozent und damit um 13 Prozent<br />

gewachsen.<br />

2) NACH DER GRUNDSCHULE IST INKLUSION OFT<br />

NOCH EIN FREMDWORT.<br />

Unverändert gilt in Deutschland: Je höher die Bildungsstufe,<br />

desto geringer sind die Chancen auf Inklusion.<br />

Gemeinsames Lernen und Spielen ist in Kitas bereits<br />

weit verbreitet. Auch die Grundschulen nehmen<br />

immer mehr Förderschüler auf. Doch sobald Kinder<br />

mit und ohne Handicap eine weiterführende Schule<br />

besuchen, lernen sie in der Regel getrennt. Während<br />

der Inklusionsanteil in deutschen Kitas 67 Prozent<br />

(2008/09: 61,5 Prozent) und in den Grundschulen 46,9<br />

Prozent (2008/09: 33,6 Prozent) beträgt, fällt er in der<br />

Sekundarstufe auf 29,9 Prozent (2008/09: 14,9 Prozent).<br />

Besonders auffällig: Inklusion findet hauptsächlich<br />

an Haupt- und Gesamtschulen statt. Auch in der<br />

Ausbildung ist Inklusion noch die Ausnahme.<br />

3) INKLUSION AUF LÄNDEREBENE BLEIBT EIN<br />

FLICKENTEPPICH.<br />

Von bundesweit vergleichbaren Chancen auf Teilhabe<br />

an Inklusion kann noch keine Rede sein. Unterschiedliche<br />

Förderpolitiken in den Bundesländern erschweren<br />

den Weg zum gemeinsamen Lernen und verhindern<br />

vergleichbare Chancen für alle Förderschüler in<br />

Deutschland.<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 13


Es gibt vierfachen Handlungsbedarf, um das gemeinsame<br />

Lernen nachhaltig im Bildungssystem zu verankern:<br />

1. INKLUSION MUSS IM GESAMTEN BILDUNGSVERLAUF<br />

VERANKERT WERDEN.<br />

Aus Sicht der behinderten Kinder und Jugendlichen<br />

ist es nicht akzeptabel, dass Teilhabechancen mit zunehmendem<br />

Alter immer weniger werden. Wir brauchen<br />

deshalb einen neuen Fokus der Inklusionsbemühungen<br />

auf weiterführende Schulen – vor allem<br />

in den Schulformen Gymnasium und Realschule, die<br />

bisher wenig inklusiv arbeiten – und nicht zuletzt in<br />

der Ausbildung.<br />

2. WIR BRAUCHEN EINHEITLICHE KONZEPTE IN DEN<br />

BUNDESLÄNDERN.<br />

Der Wohnort darf nicht über die Teilhabechancen entscheiden.<br />

Das ist aber der Fall, wenn sich Inklusionsanteile,<br />

Förderquoten und Exklusionsquoten zwischen<br />

den Bundesländern so stark unterscheiden. Wir brauchen<br />

gemeinsame Standards für Diagnostik und für<br />

die inklusive Beschulung, die in allen Bundesländern<br />

vergleichbare Chancen eröffnen.<br />

3. WIR MÜSSEN DIE EXKLUSIONSQUOTE SENKEN.<br />

Die für Inklusion unverzichtbaren sonderpädagogischen<br />

Kompetenzen in den unterschiedlichen Förderschwerpunkten<br />

müssen sukzessive in die Regelschulen<br />

verlagert werden. Wenn sonderpädagogisch<br />

ausgebildete Lehrer dauerhaft in Förderschulen gebunden<br />

bleiben, wird die Exklusionsquote nicht nachhaltig<br />

sinken können.<br />

4. ANGEMESSENE INFRASTRUKTUR BEREITSTELLEN,<br />

PERSONAL AUS- UND WEITERBILDEN.<br />

Zu oft scheitert gemeinsames Lernen an mangelhafter<br />

Infrastruktur und unzureichenden Inklusionskompetenzen<br />

und -erfahrungen im Lehrerkollegium. Die<br />

Lehrkräfte müssen besser aus- und weitergebildet<br />

werden, um zunehmend heterogene Klassen zu unterrichten<br />

und sich stärker auf den einzelnen Schüler<br />

mit seinen Bedarfen einzustellen. Das gilt insbesondere<br />

für Schulformen, die bisher noch kaum gemeinsam<br />

unterrichten.<br />

Inklusion bleibt eine der großen Herausforderungen<br />

für das Bildungssystem in den nächsten Jahrzehnten.<br />

Aber sie lohnt sich. Mut machen konkrete Erfahrungen,<br />

die beispielsweise Eltern mit Lehrkräften in inklusiven<br />

Schulen machen. So zeigt eine aktuelle repräsentative<br />

Elternumfrage, dass Eltern mit Inklusionserfahrung<br />

zufriedener mit Lehrkräften sind als Eltern ohne Inklusionserfahrung:<br />

Lehrkräfte in inklusiven Schulen gelten<br />

als kompetenter und engagierter, können wirksamer<br />

mit den unterschiedlichen Voraussetzungen der<br />

Kinder umgehen, haben Stärken und Schwächen der<br />

Schüler besser im Blick und geben Eltern mehr Anregungen,<br />

wie sie ihre Kinder unterstützen können. Das<br />

zeigt: Inklusion, wenn sie gut gemacht ist, treibt eine<br />

neue Lernkultur voran, die allen Kinder und Jugendlichen<br />

zugutekommt – eine Lernkultur, die jeden einzelnen<br />

mehr in den Blick nimmt<br />

und das Lernen stärker personalisiert. Das sollte den<br />

Bemühungen um den weiteren Ausbau des gemeinsamen<br />

Lernens Rückenwind und Richtung geben.<br />

Einheitliche Qualitätsstandards für Kitas<br />

Gemeinsame Erklärung der Lebenshilfe und von 16 Fachverbänden<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Gut ist: Es gibt jetzt viel mehr Kitas<br />

für die Kinder. Schlecht ist: Jede Kita<br />

macht, was sie für richtig hält. Die Lebenshilfe<br />

und andere Vereine fordern<br />

deshalb: Kinder sollen in allen Kitas<br />

gleich gut spielen und lernen können.<br />

In den vergangenen Jahren ist die Anzahl an Kinderbetreuungsplätzen<br />

stark angestiegen. Das ist sehr<br />

erfreulich und dringend notwendig. Doch darf deren<br />

Ausbau nicht zu Lasten der Qualität gehen. Gerade mit<br />

Blick auf die Teilhabe von Kindern mit Behinderung gilt:<br />

Ein Betreuungsangebot, das allen Kindern offen steht<br />

– eines das wirklich inklusiv ist – setzt einen bedarfsgerechten<br />

Personalschlüssel, qualifiziertes Personal und<br />

eine geeignete räumliche Ausstattung voraus. In einer<br />

gemeinsamen Erklärung fordern Familien-, Kinderrechtsund<br />

Wohlfahrtsverbände sowie Gewerkschaften: Ein<br />

14 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


undesweiter Ausbau der Betreuungsangebote braucht<br />

bundesweit einheitliche und wissenschaftlich fundierte<br />

Qualitätsstandards!<br />

In der Arbeitgruppe „Frühe Bildung“ entwickeln Bund,<br />

Länder und Kommunen gemeinsame Qualitätsenwicklungsziele<br />

für Kinderbetreuungsangebote und<br />

erarbeiten entsprechende Finanzierungskonzepte. Am<br />

15. November 2016 legte die AG einen ersten Zwischenbericht<br />

vor. Die Verbände begrüßen den von Bund und<br />

Ländern eingeschlagenen Weg zur Verbesserung der<br />

Qualität in Kitas und Kindertagespflege und gehen davon<br />

aus, dass nunmehr konkrete Umsetzungsschritte<br />

erarbeitet werden.<br />

GEMEINSAME ERKLÄRUNG<br />

Eine hohe Qualität der frühkindlichen Bildung, Betreuung<br />

und Erziehung zahlt sich nicht nur für die Kinder,<br />

sondern auch für die Gesellschaft aus, da eine gute<br />

frühkindliche Bildung und Erziehung unterschiedliche<br />

Startbedingungen und Zukunftschancen wirksam<br />

ausgleichen kann. Sie trägt dazu bei, Bildungsnachteile<br />

abzubauen, Armut zu überwinden und Lebensverläufe<br />

wirtschaftlich und sozial zu stabilisieren.<br />

So ist insgesamt zu begrüßen, dass die Politik auf die<br />

wachsende Nachfrage nach Betreuungsplätzen reagiert<br />

und den Ausbau von Kitas und Kindertagespflege<br />

gezielt vorangetrieben hat. Nun gilt es, auch die<br />

Weiterentwicklung der Qualität in der öffentlichen<br />

Diskussion und der Politik voranzutreiben. Nur so<br />

kann dem Grundsatz entsprochen werden, dass jedes<br />

Kind ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und<br />

auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen<br />

Persönlichkeit hat.<br />

Für die dringend erforderliche Verbesserung der<br />

Qualität in der Kindertagesbetreuung braucht es<br />

eine große politische Anstrengung sowie erhebliche<br />

Mehrausgaben, für die Bund, Länder und Kommunen<br />

gemeinsame Verantwortung tragen. Es braucht<br />

aber auch die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen<br />

und freien Trägern, Gewerkschaften, Verbänden und<br />

Elternvertreter/innen, die den Prozess begleiten. Um<br />

überall in Deutschland eine hohe Betreuungsqualität<br />

sicherzustellen, müssen verbindliche, bundesweit<br />

einheitliche und wissenschaftlich fundierte Standards<br />

eingeführt werden.<br />

DIESE STANDARDS MÜSSEN FOLGENDE<br />

QUALITÄTSASPEKTE THEMATISIEREN:<br />

• Zugang zu Kitas: Öffnungs- und Schließzeiten, Ganztagsangebote<br />

und Kosten für die Familien<br />

• Qualifikation der Fachkräfte einschließlich bundeseinheitlicher<br />

Regelungen zur Ausbildung<br />

• Fachkraft-Kind-Relation und Gruppengröße: Fachkraft-Kind-Relation<br />

für pädagogisch qualifizierte Fachkräfte<br />

sowie Festlegung einer maximalen Gruppengröße<br />

entsprechend den Bedürfnissen und des Alters<br />

der Kinder.<br />

• Leitlinien der pädagogischen Arbeit unter Berücksichtigung<br />

der in der UN-Kinderrechtskonvention<br />

normierten Kinderrechte, die z.B. durch das Recht auf<br />

Spiel, Bildung, Beteiligung und Selbstentfaltung einen<br />

inhaltlichen Rahmen setzen.<br />

• Verantwortungsbewusste Erziehungs- und Bildungspartnerschaft:<br />

Verhältnis Kind, Eltern, Fachkraft mit<br />

dem Kindeswohl im Zentrum.<br />

• Dauerhafte Qualitätssicherung und -weiterentwicklung:<br />

Bundes- bzw. länderspezifisches Monitoring sowie<br />

Sicherung der organisatorischen Rahmenbedingungen<br />

für Qualitätsentwicklung<br />

DIESE ERKLÄRUNG WIRD GETRAGEN VON:<br />

• Arbeiter-Samariter-Bund<br />

• AWO<br />

• Bundeselternvertretung der Kinder in<br />

Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege<br />

• Bundesvereinigung Lebenshilfe<br />

• Deutsche Liga für das Kind<br />

• Deutscher Familienverband<br />

• Deutscher Kinderschutzbund<br />

• Deutsches Kinderhilfswerk<br />

• evangelische arbeitsgemeinschaft familie<br />

• Familienbund der Katholiken<br />

• Fröbel-Gruppe<br />

• Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft<br />

• Pestalozzi-Fröbel-Verband<br />

• Verband alleinerziehender Mütter und Väter<br />

• Verband binationaler Familien und Partnerschaften<br />

• Zukunftsforum Familie<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 15


Benni macht Fotos aus Leidenschaft<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Benni Diemer arbeitet in der Druckerei in den Isar Sempt Werkstätten in Freising. Er ist<br />

gerade 29 Jahre alt geworden. Eigentlich kommt er aus der Gegend von Fahrenzhausen.<br />

Jetzt wohnt er aber in Landshut. In Landshut, Moosburg und Freising kennen viele Menschen<br />

den Benni. Denn er geht zu vielen Festen oder Konzerten und macht viele Fotos.<br />

Fotos machen ist seine Leidenschaft.<br />

Benni sagt: „Ich mache einfach gerne Fotos. Fotos von Orten, Dingen und vor allem<br />

Menschen. Deshalb gehe ich gern zu Festen und auf Partys!“ Deshalb ist Benni auch bei<br />

vielen jungen Leuten bekannt und beliebt. Weil er immer so schöne Party-Fotos macht.<br />

Und wenn es da einmal zu laut ist, macht das gar nichts. Benni hört mit Hör-Verstärkern.<br />

Deshalb kann er die Geräusche einfach leiser einstellen. Auch zuhause hört er viel Musik:<br />

Schlager oder Elektro-Musik, zum Beispiel von Fritz Kalkbrenner.<br />

„Bei der Lebenshilfe habe ich schon bei vielen Festen der Werkstatt Fotos gemacht, zum<br />

Beispiel letztes Jahr beim Christkindl-Markt. Beim Lebens-Lauf 2016 habe ich die vielen<br />

Läufer fotografiert“, erzählt Benni. In diesem Jahr war er schon bei vielen Faschings-Feiern<br />

und Faschings-Umzügen. Der Faschings-Verein Narrhalla Landshut hat ihm deshalb einen<br />

Orden geschenkt.<br />

>> Bennis Fotos kann man im Internet anschauen: bennis.pics<br />

16 // VOLL DABEI – DIE SEITE VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG


Das ist Benni.<br />

VOLL DABEI – DIE SEITE VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG // 17


Feine Töne beim Frühjahrsempfang<br />

Konzert der Band „LuzAmoi“ und viele Gäste bei der Lebenshilfe Freising<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Viele Gäste sind zum Frühjahrs-Empfang<br />

gekommen. Diesmal gab es sehr<br />

gute Musik: die Band LuzAmoi hat<br />

gespielt. Alle waren begeistert.<br />

Danach gab es gute Dinge zum Essen.<br />

Die Lebenshilfe will damit Danke<br />

sagen. Viele Menschen haben uns das<br />

ganze letzte Jahr über unterstützt.<br />

Das ist super! Dankeschön!<br />

Ganz feine und brandneue Töne gab es diesmal beim<br />

Frühjahrsempfang der Lebenshilfe am 25. April in der Aula<br />

des Bildungszentrums Gartenstraße. Als Dankeschön für<br />

die vielen Freunde und Förderer aus Politik, Gesellschaft<br />

und Wirtschaft präsentierte man ein Sonderkonzert der<br />

bekannten Band „LuzAmoi“.<br />

Besonders war das Konzert selbst für die zwei Musikerinnen<br />

und drei Musiker, wie Bandleader Stefan Pellmaier<br />

in seiner witzigen Conférence gestand: „Wir brauchen<br />

heute Notenständer, weil wir viele Lieder unseres neuen<br />

Programms spielen und eigentlich mitten in der Probenphase<br />

sind.“ Gehört hat man es aber nicht, denn die 130<br />

geladenen Gäste waren begeistert von den mal nachdenklichen,<br />

mal flotten bayerisch-brazilianisch-jazzigen<br />

neuen Liedern: vom Zittern am „Steilhang“, wenn man<br />

nur der Familie zuliebe zum Skifahren in die Berge aufgebrochen<br />

ist, über das „animalische Drama“ „Hasndog“,<br />

wo es den geliebten Stallhasen an den Kragen geht, bis<br />

zum romantischen Lied „No a Danz“, bei dem man „gar<br />

ned vui sagn muaß, wenn ma seine Frau im Arm hat“ –<br />

entstanden beim Intronisationsball in Zolling.<br />

18 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


Lebenshilfe-Vorsitzende Monika Haslberger bedankte<br />

sich bei „LuzAmoi“ für diese vorgezogene Konzert-Premiere<br />

mitten in den Vorbereitungen für die eigentliche<br />

Uraufführung des neuen Programms „Kirschblütenzeit“<br />

am 20. Mai in der Freisinger Luitpoldhalle. Zuvor hatte sie<br />

zusammen mit der Selbstvertreterin Anja Lackner vom<br />

Rat behinderter Menschen bei der Lebenshilfe Freising<br />

die zahlreichen Gäste begrüßt und auf die letzten Monate<br />

zurückgeblickt, in denen die Lebenshilfe bundesweit mit<br />

dem neuen Bundesteilhabegesetz bessere Bedingungen<br />

für die volle Teilhabe von Menschen mit Behinderung in<br />

unserer Gesellschaft auf den Weg gebracht habe.<br />

Darauf verwies auch Landrat Josef Hauner in seinem<br />

Grußwort und fügte noch hinzu, dass die Region<br />

Freising mit der wiedergewählten Stellvertretenden<br />

Lebenshilfe-Bundesvorsitzenen Monika Haslberger sehr<br />

gut vertreten sei. Stolz mache ihn auch das Pradikat<br />

„Inklusionsschule“, das dem Freisinger Förderzentrum<br />

der Lebenshilfe vor einigen Monaten verliehen worden<br />

sei. Der zukunftsweisende Neubau des Hermann-Altmann-Hauses<br />

in Sünzhausen biete 24 Menschen mit<br />

Behinderung ab Herbst nicht nur eine Grundausstattung,<br />

sondern eine „wahre Heimat“ im vertrauten Dorf. „Der<br />

Landkreis ist ohne die Lebenshilfe Freising undenkbar“,<br />

schloss Landrat Hauner.<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 19


Kunst in Moosburger Schaufenstern<br />

Aktion zum Europäischen Protesttag für die Rechte von Menschen mit Behinderung<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Jedes Jahr am 5. Mai macht die Lebenshilfe<br />

eine Aktion. Die Menschen sollen<br />

auf das Leben und die Probleme von<br />

Menschen mit Behinderung hingewiesen<br />

werden. In diesem Jahr konnte<br />

man Kunst-Werke aus dem Anneliese-Schweinberger-Haus<br />

anschauen.<br />

Aber nicht in einem Museum sondern<br />

in vielen Schau-Fenstern von Geschäften<br />

in Moosburg. Die Leute sollen<br />

sehen: Menschen mit Behinderung<br />

können ganz tolle Sachen machen!<br />

Am 5.5. ist wie in jedem Jahr der Europatag, der seit<br />

vielen Jahren von Sozialverbänden genutzt wird, um auf<br />

Leben und Probleme von Menschen mit Behinderungen<br />

hinzuweisen. Die Lebenshilfe Freising verwies<br />

in diesem<br />

Jahr durch eine ungewöhnliche Kunstausstellung vor<br />

allem auf das große kreative Potential von Menschen<br />

mit Behinderung. Dazu sollte das selbstverständliche<br />

Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung<br />

im alltäglichen Leben betont werden – indem die Kunstwerke<br />

einfach beim Einkauf in der Stadt entdeckt werden<br />

können. War doch das bundesweite Motto des Protesttages<br />

<strong>2017</strong>: „Wir gestalten unsere Stadt“.<br />

Keinen besseren Ort konnte man dafür finden, als<br />

Moosburg an der Isar. In der Kleinstadt mit fünf Lebenshilfe-Einrichtungen<br />

(Frühförderstelle, Kita, zwei<br />

Wohnhäuser und Förderstätte) fühlen sich die vielen<br />

Menschen mit Behinderungen schon lange ganz daheim,<br />

denn seit Jahrzehnten gehören sie einfach dazu, werden<br />

selbstverständlich überall gern aufgenommen und<br />

genießen bei Politik, Gesellschaft und Wirtschaft einen<br />

hohen Stellenwert.<br />

Kein Wunder, dass sich die 1. Bürgermeisterin von<br />

Moosburg Anita Meinelt sofort bereit erklärte, bei<br />

der Lebenshilfe-Aktion zum 5.5. mitzumachen. Und<br />

so machte sie sich mit der Lebenshilfe-Vorsitzenden<br />

Monika Haslberger und einer Gruppe von Menschen<br />

mit Behinderung und Betreuerinnen auf den Weg<br />

durch die Moosburger Innenstadt um fünf Geschäfte<br />

zu besuchen, die Kunstwerke von Menschen aus dem<br />

Anneliese-Schweinberger-Haus (ASH) in Schaufenstern<br />

und Geschäftsräumen ausstellen. Quasi „Kunst beim Einkaufen“<br />

konnten die Moosburgerinnen und Moosburger<br />

in der Aktionswoche bis Muttertag entdecken, und zwar<br />

in der Sparkasse Moosburg, bei Mode Heilingbrunner,<br />

im Eine-Welt-Laden, bei Barbaras Bücherstube und im<br />

Eiscafé „Da Claudio“.<br />

20 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


Die Leiterin der Kunstgruppen im ASH, Andrea Krieger,<br />

erläuterte beim Rundgang, dass das wöchentliche Töpfern,<br />

Filzen und Basteln mit Holz die Kreativität der neun<br />

Bewohnerinnen und Bewohner in den Kunstgruppen<br />

enorm steigere: „Ich bin selbst immer ganz begeistert, was<br />

unsere Leute für wunderschöne Kunstwerke zaubern.“<br />

Zwar basteln und werken die Menschen eigentlich nur für<br />

sich, man sei aber immer sehr erfreut, wenn Eltern oder<br />

Besucher das ein oder andere Kunstwerk erwerben wollen.<br />

Dafür präsentiere man sich auch auf Ausstellungen<br />

etwa im Zehentstadel oder im hauseigenen „Kunsthäusl“<br />

im Garten des ASH. Bewohnervertreterin Hannelore<br />

Metzinger erzählte vom Besuch eines Brautpaares, das<br />

zwei kleine Tonfiguren von sich zur Hochzeitsfeier bestellte:<br />

„Ich glaube, mir sind die Portraits sehr lebensecht<br />

gelungen…“ bestätigte Frau Metzinger mit verschmitztem<br />

Lächeln.<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 21


Nachruf: „Tschö“ Conny Deutschmann<br />

Abschied von der Bewohnerin des Anneliese-Schweinberger-Hauses<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Conny Deutschmann ist<br />

gestorben.<br />

Im Anneliese-Schweinberger-Haus<br />

sind jetzt<br />

viele ganz traurig.<br />

Conny hat gern Musik<br />

gemacht und gesungen.<br />

Sie ist gern zum<br />

Einkaufen gegangen<br />

und hat Erdbeer-Kuchen<br />

gegessen. Danke<br />

und Tschö, Conny!<br />

Am 21. März <strong>2017</strong> hast du still und<br />

heimlich ein letztes Mal deine Augen<br />

geschlossen und bist von uns<br />

gegangen. Für viele von uns war es<br />

doch sehr plötzlich und unerwartet.<br />

Wir wollten doch noch viele „Hänschen<br />

klein“ und „Affewald“ mit dir<br />

gemeinsam singen. Du warst eine<br />

Frau, die ihre festen Vorstellungen<br />

und Pläne hatte, und oft hast du diese auch umgesetzt.<br />

Auf dich konnten wir uns verlassen – du hast uns immer<br />

mitgeteilt was du möchtest und was zu tun ist. Am<br />

schönsten fand ich es immer, wenn wir freitags gemeinsam<br />

zum Supermarkt gingen. War ich nicht schnell<br />

genug angezogen, so bist du schon mal mit deinem<br />

Struppi (Kuscheltier) losgegangen. Wenn wir dann beim<br />

Mühlbach vorbei kamen, konnte es schon mal passieren,<br />

dass der Struppi mit Vorankündigung darin landete und<br />

davonschwamm. Oft kam ein aufmerksamer Passant vorbei<br />

und hat den Struppi aus dem Mühlbach gefischt. Du<br />

hast dich immer bedankt („Ja danke“) und den Struppi<br />

wieder in hohem Bogen in den Mühlbach geworfen. Im<br />

Supermarkt angekommen gings schnell zu den Getränken<br />

– vier Flaschen Cola, Mezzo Mix, Fanta und grüne<br />

Sprite. Weiter zu den Gummibärchen und noch „Bitte<br />

ein Stift, blaues Duschgel, Zahnpasta und eine Tasche“.<br />

Beim Verlassen des Supermarktes hielten wir noch beim<br />

Bäcker um „ein blaue Ei“ und „Erdbeerkuche“ kaufen.<br />

Zurück im Wohnhaus spieltest du „Hänschen klein“ auf<br />

der Orgel und wir sangen dazu. Zurück auf Gruppe 2<br />

beschrifteten wir alle deine Einkäufe mit deinem Namen<br />

( „Bitte Name“), dann hast du deinen „Erdbeerkuche“ gegessen<br />

und ein Glas Cola getrunken. Als du später dann<br />

in dein Zimmer gingst, sagtest du: „Schön REWE“!<br />

Liebe Conny, DANKE für alles, was wir mit dir erleben<br />

durften. Wir wünschen dir alles Gute auf deiner „weiteren<br />

Reise“. Wir vermissen dich – in Gedanken und Erinnerungen<br />

wirst du immer bei uns sein.<br />

Tschö!<br />

Deine Conny Fuchs<br />

22 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


Bundesvorstand der Lebenshilfe<br />

zu Gast in Freising<br />

Bundesvorsitzende Ulla Schmidt: Umsetzung des neuen Bundesteilhabegesetzes kritisch begleiten<br />

>> Intensive Diskussionen führte der Bundesvorstand<br />

der Lebenshilfe im Freisinger Tagungshaus Viva Vita.<br />

Zwei Tage wurde intensiv diskutiert über die Rechte von<br />

Menschen mit Behinderung in ganz Deutschland und<br />

welche Unterstützung sie für die Verwirklichung ihrer<br />

Rechte brauchen. Forum dafür war die Klausurtagung<br />

des Bundesvorstands der Bundesvereinigung Lebenshilfe,<br />

der Dachorganisation für über 500 Ortsvereine für<br />

Menschen mit einer (geistigen) Behinderung. Eingeladen<br />

hatte dazu Monika Haslberger, die Stellvertretende<br />

Bundesvorsitzende und 1. Vorsitzende der Lebenshilfe<br />

Freising e.V.<br />

Im Tagungshaus Viva Vita an der Freisinger Gartenstraße<br />

berieten sich am 10. und 11. Januar <strong>2017</strong> zunächst die<br />

Strukturkommission und danach der gesamte Bundesvorstand<br />

unter der Bundesvorsitzenden Ulla Schmidt,<br />

zugleich Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.<br />

Hausherrin Monika Haslberger zu den Themen der<br />

Tagung: „Besprochen wurden unter anderem unsere<br />

Strategien für die kommenden Jahre. Arbeiten wollen<br />

wir an einer besseren Unterstützung für behinderte<br />

Menschen mit hohem Hilfebedarf oder für immer mehr<br />

Menschen, die ins Rentenalter treten. Thema war auch<br />

die besondere Gesundheitsversorgung für Menschen<br />

mit Behinderung. Alle Maßnahmen sollen unter dem<br />

neuen Bundesmotto der Lebenshilfe stehen: „Teilhabe<br />

statt Ausgrenzung“.<br />

Bundesvorsitzende Ulla Schmidt fasste die Freisinger<br />

Klausur zusammen: „Wir haben hier intensive Diskussionen<br />

geführt. Als große Selbsthilfeorganisation von<br />

Menschen mit Behinderungen wollen wir uns stetig<br />

weiterentwickeln. Unsere Hauptaufgabe nach außen<br />

ist zurzeit, Umsetzung und Weiterentwicklung des im<br />

Dezember vom Bundestag verabschiedeten Bundesteilhabegesetzes<br />

kritisch zu beobachten und zu begleiten.<br />

Daran arbeiten wir in den Bundesausschüssen und bei<br />

den Lebenshilfen vor Ort im Zusammenspiel mit der<br />

Kommunalpolitik und den lokalen Akteuren, die ihre<br />

Expertise einbringen können.“ Ortsvorsitzende Monika<br />

Haslberger freute sich über die inhaltsreiche und dennoch<br />

entspannte Klausurtagung: „Schön, dass wir mit<br />

unserem Tagungshaus und Restaurant Viva Vita einen<br />

professionellen Rahmen für die Besprechungen des Bundesvorstands<br />

haben – und ich muss nicht immer nach<br />

Berlin reisen!“ fügte sie augenzwinkernd hinzu.<br />

>> Der Bundesvorstand der Bundesvereinigung Lebenshilfe<br />

diskutierte moderne Strategien zugunsten<br />

von Menschen mit Behinderung.<br />

>> Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Ulla Schmidt, Vizepräsidentin<br />

der Deutschen Bundestages, (M.) mit<br />

ihren Stellvertretern Rolf Flathmann von der<br />

Lebenshilfe Bremerhaven (l.) und Monika Haslberger,<br />

1. Vorsitzende der Lebenshilfe Freising (r.)<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 23


DIE <strong>LEBENSHILFE</strong>...<br />

... versteht sich als Selbsthilfevereinigung, Eltern-, Fachund<br />

Trägerverband für Menschen mit geistiger Behinderung<br />

und ihre Familien. Sie begleitet Menschen mit geistiger<br />

Behinderung in ihrem Bestreben, gleichberechtigt<br />

am Leben in der Gesellschaft teilzunehmen und tritt für<br />

die barrierefreie Gestaltung aller Lebensbereiche ein. Sie<br />

ist eine solidarisch handelnde Selbsthilfeorganisation<br />

mit kompetenten Beratungs- und Betreuungsangeboten,<br />

mit differenzierten Einrichtungen und zukunftsweisenden<br />

Projekten. In der 1958 gegründeten Bundesvereinigung<br />

Lebenshilfe sind als Mitgliedsorganisationen<br />

509 Orts- und Kreisvereinigungen und 16 Landesverbände,<br />

die alle jeweils rechtlich eigenständig sind, zusammengeschlossen.<br />

Weitere Mitglieder gemäß der Satzung<br />

sind 125 ordentliche und kooperative Mitgliedsorganisationen.<br />

Insgesamt sind rund 130.000 Menschen in den<br />

Mitgliedsvereinigungen der Bundesvereinigung Lebenshilfe<br />

organisiert.<br />

Vier junge Leute wollen ganz normal wohnen<br />

Unsere Jugend-WG in Marzling<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Alle Menschen möchten wählen, wie<br />

sie Wohnen wollen. Auch Sarah, Florian,<br />

Lukas und Wolfgang. Für die 4 jungen<br />

Leute gibt es jetzt in Marzling eine<br />

WG, das heißt: Wohn-Gemeinschaft.<br />

Betreuer der Lebenshilfe unterstützen<br />

sie dabei. Die jungen Menschen mit<br />

Behinderung können ausprobieren:<br />

Will ich lieber selber Wohnen? Wie viel<br />

Betreuung brauche ich? Oder will ich<br />

lieber in einem Wohn-Heim leben?<br />

EINE GANZ NORMALE WG?<br />

Es ist ein schönes neues Haus im Norden von Marzling<br />

bei Freising, viel Grün drum herum, gepflegte Vorgärten<br />

mit Kunstwerken schmücken die Nachbarhäuser. Noch<br />

ist es ruhig auf der Straße am späten Nachmittag. Aber<br />

kaum ist der rote Minibus vorgefahren, wird’s hektisch:<br />

eine junge Frau und drei junge Männer stürzen aus dem<br />

Bus und ins Haus: Sarah, Florian, Lukas und Wolfgang,<br />

alle Mitte 20 bis Anfang 30, kommen von der Arbeit<br />

nachhause und verziehen sich erst einmal auf ihre Zimmer:<br />

Umziehen, Frischmachen und Abhängen stehen an,<br />

runter kommen vom Arbeitsalltag. Irgendwann kommen<br />

dann alle in der weißen Küche mit dem riesigen Holztisch<br />

zusammen, aus Hunger oder weil man sich absprechen<br />

will, ob und was man am Abend gemeinsam unternimmt:<br />

Muss geputzt oder die Wäsche gemacht werden? Oder<br />

wollen wir gleich Fernsehen, Computerspielen oder<br />

noch einmal weggehen? Aber erst einmal kochen die<br />

vier jungen Leute zusammen oder lassen sich manchmal<br />

eine Pizza kommen. Das Abendprogramm ist auch schon<br />

ausgemacht: Wolfgang, der Welt größter Bayern-Fan,<br />

will unbedingt das Spiel im Fernsehen anschauen und<br />

die andern Drei interessieren sich auch dafür. Nach dem<br />

üblichen Fußballsieg geht’s gleich ins Bett, denn morgen<br />

früh läutet der Wecker schon zeitig und der rote Minibus<br />

wartet nicht ewig vor der Marzlinger Haustür…<br />

EINE GANZ BESONDERE WG!<br />

Ganz normaler WG-Alltag? Nicht ganz! Denn mit den<br />

vier jungen Leuten arbeiten und wohnen Betreuer der<br />

Lebenshilfe Freising in dem Marzlinger Wohnhaus. Arbeitsstellen<br />

und Minibus kommen von den Isar Sempt<br />

Werkstätten in Freising. Und Sarah, Florian, Lukas und<br />

Wolfgang haben alle eine geistige Beeinträchtigung.<br />

Für sie ist die seit Oktober 2016 bestehende WG ein Probewohnen<br />

auf Zeit, um später einmal in einer eigenen<br />

Wohnung mit ambulanter Betreuung leben zu können.<br />

Franz Kratzer ist Leiter der Lebenshilfe-Einrichtungen<br />

Betreutes Wohnen / Ambulant unterstütztes Wohnen /<br />

Betreutes Wohnen in Familien. Er erklärt: „Die vier jungen<br />

WG-Bewohner in Marzling haben vorher in einem stati-<br />

24 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


onären Wohnhaus oder bei den Eltern gewohnt. Für sie<br />

ist die WG eine Zwischenstation, in der sie ausprobieren<br />

können, welche Wohnform für sie geeignet ist. Die eigene<br />

Wohnung – so in zwei bis fünf Jahren – ist dabei das<br />

große Ziel. Ob und wie viel Betreuung sie dann zusätzlich<br />

brauchen, können sie in der WG testen. Wir Betreuer<br />

von der Lebenshilfe wollen sie dabei unterstützen.“ Die<br />

Trainingswohngruppe ist gelebte Inklusion, also die<br />

selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung<br />

an unserer Gesellschaft. Dazu gehört dann auch<br />

der Kontakt mit der Nachbarschaft: der Ratsch über den<br />

Gartenzaun, der Einkauf beim Bäcker oder Besorgungen<br />

machen in Marzling oder Freising. „Im Frühjahr ist zur<br />

Einweihung ein Grillfest mit den Nachbarn geplant –<br />

wenn wir noch einen Grill bekommen…“, erläutert Franz<br />

Kratzer.<br />

LEBENSFREUDE KOSTET GELD<br />

Denn alles was man will, geht nicht beim knappen Finanzrahmen<br />

der WG. Die Finanzierung des betreuten<br />

Wohnens selber sei vom Bezirk gesichert, aber alles was<br />

darüber hinaus geht, müsse die Lebenshilfe dazuschießen.<br />

Die Bewohner können selbst nichts dazu beitragen,<br />

denn in der Werkstatt verdienen sie nicht viel. „Deshalb<br />

sind die Räume noch etwas karg eingerichtet. Mehr<br />

Möbel kommen nur nach und nach dazu. Das gibt den<br />

Bewohnern und Betreuern aber auch die Möglichkeit, die<br />

Einrichtung an die persönlichen Wünsche und Geschmäcker<br />

jedes einzelnen WG-Mitglieds anzupassen“, gibt<br />

Kratzer zu bedenken. Die gewollte Teilhabe am normalen<br />

Leben koste eben auch etwas: zum Beispiel ein notwendiger<br />

Fahrdienst, wenn die Vier zu einem Konzert wollen,<br />

das nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist.<br />

Ein Grundversorgung ist wichtig und auch vorhanden,<br />

aber die Lebenshilfe hat sich auf die Fahnen geschrieben,<br />

ihren betreuten Menschen ein Plus an Lebensfreude zu<br />

bieten, damit Teilhabe gelingt in der heutigen Gesellschaft.<br />

Dazu gehört ganz grundlegend die Wahl von<br />

Wohnform und Wohnort: stationär oder ambulant, in der<br />

Stadt oder auf dem Land.<br />

Diese Grundvoraussetzung wurde auch mit dem neuen<br />

Bundesteilhabegesetz nur zum Teil erreicht: Bei der Wahl<br />

der Wohnform soll der Wille des Menschen mit Behinde-<br />

>> Schöne Grüße aus der WG in Marzling!<br />

>> Die wichtigsten Möbel sind da, richtig wohnlich<br />

wird es erst nach und nach.<br />

>> Ein Reihenhaus in Marzling – Heimat der vier<br />

jungen Leute der WG<br />

>> Die Küche spendeten Leserinnen und Leser der<br />

Süddeutschen Zeitung.<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 25


ung berücksichtigt werden – das ist aber leichter gesagt<br />

als getan. Auch in Marzling dauerte es eine geraume<br />

Zeit, bis die jungen Leute die WG gründen konnten. Die<br />

erste Idee für eine Wohngruppe konzentrierte sich viel<br />

stärker auf Menschen mit einer schweren Behinderung.<br />

Es wäre ein Pionierprojekt in Bayern geworden. Mit der<br />

Caritas Freising hatte man trotz Fachkräftemangels auch<br />

relativ schnell einen Pflegedienst gefunden. Mit dem<br />

Bezirk Oberbayern waren Rahmenbedingungen vereinbart<br />

– doch der Teufel steckt bekanntlich im Detail, die<br />

Ausarbeitung konkreter Leistungsvereinbarungen erwies<br />

sich als langwierig. Doch die Lebenshilfe wollte die<br />

vier potentiellen Bewohnerinnen und Bewohner nicht<br />

länger warten lassen. „Aus dem ursprünglichen Projekt<br />

ist dann die jetzige Trainingswohngruppe geworden“,<br />

erklärt Franz Kratzer. Sechs Lebenshilfe-Mitarbeiter im<br />

Schichtdienst betreuen die Marzlinger WG.<br />

SPENDEN<br />

Ganz besonders gefreut hätten sich Bewohner und<br />

Betreuer in Marzling durch die Unterstützung aus<br />

der Gesellschaft. Leiter Kratzer: „Die schöne weiße<br />

Kücheneinrichtung im Wert von 6500 Euro haben uns<br />

dankenswerterweise die Zeitungsleser der Region über<br />

den SZ-Adventskalender der guten Werke finanziert.<br />

Mehrere Mitarbeiter von Texas Instruments in Freising<br />

haben viele Stunden geopfert, um die Grundeinrichtung<br />

aufzubauen. Das war viel Arbeit, hat aber auch viel Spaß<br />

gemacht“, schmunzelt Kratzer.<br />

„Vielen herzlichen Dank an alle!“<br />

>> Geschafft! Mitarbeiter von Texas Instruments leisteten wertvolle Aufbauhilfe.<br />

Einrichtungsleiter Franz Kratzer (2.v.r.) freute sich mit ihnen.<br />

26 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


Damit Inklusion im Kindergarten gut gelingt<br />

Fachtreffen gab Erzieherinnen Infos für die Praxis<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Im BiG haben sich viele Erzieherinnen aus Kitas im Land-Kreis Freising getroffen. Sie<br />

haben miteinander gesprochen: Wie kann man Kinder mit und ohne Behinderung<br />

noch besser erziehen. Sie haben überlegt: Welche guten Spiele gibt es? Wie lernen<br />

Kinder besser sprechen? Was müssen die Eltern tun? Das Treffen hat allen gut gefallen.<br />

Das Fachwort Inklusion ist in aller Munde, doch wie<br />

gelingt die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen<br />

mit und ohne Behinderung in unserer Gesellschaft ganz<br />

praktisch? Über die konkrete Umsetzung von Inklusion<br />

und Teilhabe in Kitas ging es in einem Fachtreffen am 30.<br />

November 2016. 52 Erzieherinnen und Fachdienst-Mitarbeiterinnen<br />

aus Kindertagesstätten im ganzen Landkreis<br />

kamen dazu im Bildungszentrum Gartenstraße in Freising<br />

zusammen. Begrüßt wurden sie von Hildegard Waldinger,<br />

der Bereichsleitung Kinder und Jugendliche bei der<br />

Lebenshilfe Freising. Sie stellte fest: „Inklusion ist Realität<br />

und muss von uns gestaltet werden“. Inklusionsberaterin<br />

Ruth Busch freute sich, dass nach 37 Teilnehmerinnen im<br />

Vorjahr nun noch mehr interessierte Pädagoginnen gekommen<br />

seien: „Wir alle arbeiten zusammen, damit das<br />

Kind nicht ans System angepasst werden muss, sondern<br />

um Bedingungen zu schaffen, dass die individuellen<br />

Ausprägungen als Bereicherung für alle gelebt werden<br />

kann“. Förderung bedeute, Lern -und Spielräume zu<br />

schaffen, in denen alle Kinder miteinander ihre Kompetenzen<br />

erweitern können.<br />

Das Fachtreffen „Inklusionsarbeit im Kindergarten“ baute<br />

dabei auf die Veranstaltung im Vorjahr auf, bei dem die<br />

relevanten Schwerpunkte bei der Inklusion im Landkreis<br />

Freising herausgearbeitet wurden. Diese wurden heuer in<br />

drei Workshops vertieft: Beim Workshop „Elterngespräche“<br />

ging es um Erfolgsfaktoren und Stolperfallen in der<br />

>> 52 Erzieherinnen und Fachdienst-MitarbeiterInnen aus dem ganzen Landkreis kamen zum Fachtreffen Inklusion<br />

in die Aula des Bildungszentrums Gartenstraße.<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 27


Arbeit mit den Eltern der Kita-Kinder.<br />

Beim Workshop „Auditive Wahrnehmungsverarbeitung<br />

und Sprache“<br />

ging es um Hintergrundwissen und<br />

Ideen für sprachliche Unterstützung<br />

im Kita-Alltag. „Spielideen für<br />

gelingende Inklusion“ wurden im<br />

dritten Workshop vorgestellt, die<br />

die Ich-Identität stärken und gleichzeitig<br />

den Gruppenzusammenhalt<br />

fördern.<br />

Organisatorin Ruth Busch danach:<br />

„Wir sind ganz begeistert, dass das<br />

Fachtreffen bei unseren Kolleginnen<br />

und Kollegen an den vielen Kitas im<br />

Landkreis so großes Interesse gefunden<br />

hat.“ Die Motivation, sich zu<br />

informieren und engagieren, sei bei<br />

den Kita-Mitarbeiterinnen sehr hoch.<br />

Manche Kitas arbeiteten schon seit<br />

Jahren inklusiv, andere würden die<br />

Strukturen erst umstellen. „Inklusion<br />

ist ein Prozess, mit situativ jeweils<br />

unterschiedlichen Schwerpunkten<br />

und Themen“, erläuterte Ruth Busch.<br />

>> Begrüßung durch Hildegard Waldinger (l.), Bereichsleitung Kinder und<br />

Jugendliche und Ruth Busch, Organisatorin und Inklusionsberaterin bei<br />

der Lebenshilfe<br />

Damit Jugendliche gut informiert<br />

„Erwachsen werden“<br />

Messe der Berufsschulstufe über Leben und Arbeiten mit 18+<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Wenn junge Menschen 18 Jahre alt werden, wird es spannend: Wo bekomme ich<br />

Arbeit? Wo kann ich wohnen? Welche Rechte hab ich als Erwachsener? Viele Infos<br />

zu diesen Fragen gab es in der Aula im BiG. Viele Jugendliche und ihre Eltern waren<br />

einen ganzen Nachmittag da und haben sich informiert.<br />

„Wenn Jugendliche aus der Schule kommen und erwachsen<br />

werden, ist das eine spannende Sache. Für alle<br />

Beteiligten!“, sagt Annette Martin, eine der Leiterinnen<br />

der Heilpädagogischen Tagesstätte/Berufsschulstufe<br />

im Bildungszentrum Gartenstraße (BiG) in Freising. Sie<br />

eröffnete am 17. Januar <strong>2017</strong> die Infomesse „Erwachsen<br />

werden“. Ihr Kollege Philip Schoeller von der Förderschule<br />

im BiG ergänzt: „Super, dass nach der Premiere 2014<br />

28 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


Die BiG-Aula war voll mit Ständen, Ausstellern<br />

und interessierten Jugendlichen und Eltern.<br />

schon zum dritten Mal eine Messe organisiert werden<br />

konnte!“. Die Stände seien von den Jugendlichen selbst<br />

vorbereitet worden: „Unsere jungen Leute haben die<br />

Messe als eigenes Projekt gestaltet und profitieren<br />

jetzt auch noch von den vielen Infos der Aussteller“. In<br />

der BiG-Aula drängten sich dann auch Jugendliche und<br />

Eltern vor den Ständen von Unternehmen, Sozialverbänden<br />

und anderen Lebenshilfe-Einrichtungen. „Wie in den<br />

letzten Jahren haben wir sehr viele interessante Gespräche<br />

geführt.“, bestätigten später<br />

die Anbieter der Messestände.<br />

mit 18 volljährig wird. Praktika auf dem 1. Arbeitsmarkt<br />

boten die Flughafen München GmbH und die Lebenshilfe-Firmen<br />

Viva Vita (Restaurant und Tagungshaus)<br />

und SerVita (Arbeiten in Garten und Haus). Am Stand<br />

der Isar Sempt Werkstätten GmbH Freising und Erding<br />

konnte man ganz real Maschinen und Produkte in die<br />

Hand nehmen. Auch die Barmherzigen Brüder in Algasing<br />

informierten über ihre Werkstatt und Förderstätte.<br />

Auch die Lebenshilfe Freising informierte über Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

in der Förderstätte in Moosburg<br />

und Kleinbachern. Der Bereich Wohnen der Lebenshilfe<br />

zeigte, was es für Möglichkeiten zum selbständigen<br />

Wohnen gibt. Ihr Bildungs- und Freizeitangebot stellte<br />

die Offene Behindertenarbeit der Lebenshilfe vor.<br />

Bis in den frühen Abend hinein waren die Stände dicht<br />

umlagert. Eine junge Frau war erleichtert: „Jetzt weiß<br />

ich endlich über das Wohnen Bescheid. Jetzt fühle ich<br />

mich viel besser.“ Oder ein Jugendlicher: „Wann kann ich<br />

endlich das nächste Praktikum machen?“ Seine Mutter<br />

bekräftigte: „Wir waren gerade im Gespräch mit der<br />

Praktikumsstelle. Ich bin begeistert.“ Michael Schwaiger,<br />

Geschäftsführer der Lebenshilfe Freising, fasste<br />

zusammen: „Hier kann man wirklich ganz viele nützliche<br />

Informationen zum Erwachsen werden an einem Ort<br />

sammeln. Für die dritte Messe dieser Art haben sich die<br />

Aussteller wieder attraktive Infos einfallen lassen. Vielen<br />

Dank dafür! Und die vielen Jugendlichen und Eltern zeigen,<br />

wie groß das Interesse ist!“<br />

Um den schwierigen Übergang<br />

vom Jugendlichen zum<br />

Erwachsenen planbar zu<br />

machen, informierten die Freisinger<br />

Arbeitsagentur und der<br />

Integrations-Fachdienst. Die<br />

Lebenshilfe-Stelle für rechtliche<br />

Beratung und Betreuung<br />

informierte darüber, was man<br />

beachten muss, wenn man<br />

>> Intensive Beratungen gab es zum Thema „Erwachsen werden“.<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 29


Nikolaus, die Heiligen Drei Könige<br />

und Wintersport<br />

Kinder in Kita, Krippe, Hort und Schule feiern Feste im Jahreslauf<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Kinder wollen Feste feiern und lernen<br />

auch etwas dabei. In die Kita InKiMo in<br />

Moosburg kam der heilige Martin auf<br />

einem Pferd. Martin will, dass Kinder<br />

ihre Sachen miteinander teilen. Die<br />

Kinder in der Freisinger Krippe begegneten<br />

dem heiligen Nikolaus im Wald.<br />

Ein fröhliches Winterfest mit Musik und<br />

gutem Essen gab es im Hort im BiG.<br />

Und im neuen Jahr verkleideten sich<br />

Schüler aus dem BiG als Heilige Drei<br />

Könige. Der Fasching im BiG war diesmal<br />

sehr bunt – mit neuen Kostümen!<br />

Beim Winter-Sport-Tag in den Bergen<br />

hatten alle großen Spaß.<br />

Zug wie jedes Jahr auf seinem Pony Spitzbub an. Zurück<br />

im Garten versorgten der Elternbeirat und fleißige Helfer<br />

des Kindergartens alle Anwesenden mit selbst gekochtem<br />

Punsch zum Aufwärmen und leckerem Kuchen. Das<br />

Highlight war jedoch das Stockbrot, das die Kinder und<br />

Eltern über Feuerstellen selbst backen konnten und sich<br />

anschließend schmecken ließen. Und genau wie im Lied<br />

„Ich geh mit meiner Laterne“ hieß es dann „…mein Licht<br />

ist aus, ich geh nach Haus…“ und ein stimmungsvolles<br />

Martinsfest ging zu Ende.<br />

„KOMMT, WIR WOLL’N LATERNE LAUFEN…“<br />

…schallte es durch den InKiMo und viele Kinder und deren<br />

Familien folgten diesem Aufruf. Am 14.11. war es endlich<br />

soweit, nachdem der Laternenumzug wetterbedingt<br />

vorher einmal verschoben werden musste. Umso größer<br />

war die Vorfreude und der Wettergott war allen hold. Bei<br />

eisigem, aber trockenem Wetter versammelten sich die<br />

Bären- und Elefantenkinder mit Eltern und Geschwistern<br />

im Garten. Dort wurden stolz die Laternen präsentiert,<br />

die einige Wochen zuvor mit den Kindergartenpapas<br />

am Abend mühe- und liebevoll selbst gebastelt wurden.<br />

Nach dem gemeinsamen Singen der Martinslieder<br />

erfuhren alle bei einem Bilderbuchkino die Geschichte<br />

eines anderen Martin: dieser kleine Junge schenkte<br />

einem Kind, dessen eigene Laterne kaputt ging, seine<br />

Laterne und zeigte sich damit genauso barmherzig wie<br />

der Soldat Martin, der vor vielen Jahren der Legende<br />

nach seinen Mantel mit einem armen Bettler teilte. Ihm<br />

zu Ehren zogen nun alle InKiMo-Kinder durch die Straßen<br />

der Neustadt – allen voran ein „echter“ St. Martin: Lorenz<br />

Lahr – ein ehemaliges Kind aus dem InKiMo führte den<br />

WALDWEIHNACHT IN OBERBERGHAUSEN<br />

Weihnachtsstimmung einmal anders durften die Marienkäfer<br />

und Seesternchen der integrativen Krippe erleben.<br />

Der Nikolaus besuchte die Jüngsten unserer Einrichtung<br />

im Wald in Oberberghausen! Um die Kinder darauf<br />

einzustimmen, wurde schon Tage vorher das Thema<br />

anschaulich in den Gruppen vermittelt. Kommt der Nikolaus<br />

auch zu den Tieren im Wald, stellte sich die Frage.<br />

Und um das herauszufinden, machten sich alle am Freitag,<br />

9.12., zusammen mit dem Personal und den Eltern<br />

auf den Weg in den Weltwald in Oberberghausen. Um<br />

14 Uhr ging es los, ein gemütlicher und auch spannender<br />

Spaziergang durch den – fast – winterlichen Wald stand<br />

an. An der Kirche hielt man Rast, um gemeinsam die „Tiere“<br />

mit einem Lied zur Feier einzuladen. Und schließlich<br />

war es soweit – von weitem konnte man den Heiligen<br />

Mann erblicken. Im Gepäck ein Wagen, zwar nicht vom<br />

Rentier gezogen, aber doch randvoll mit kleinen Geschenken<br />

bepackt, für die Kinder und vielleicht sogar<br />

30 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


DIE HEILIGEN KÖNIGE AUS DER FÖRDERSCHULE IM BIG<br />

für die Tiere des Waldes! Ein Lied für den Nikolaus durfte<br />

nicht fehlen, und nach seiner Verabschiedung mussten<br />

sich alle erstmal an den mitgebrachten Plätzchen stärken.<br />

Das dieses sicher beeindruckende Erlebnis noch<br />

eine Weile in Erinnerung bleibt, ist wohl sicher...<br />

Schöner Brauch bei der Lebenshilfe Freising ist es, dass<br />

immer in den ersten Tagen nach den Schulferien um<br />

Weihnachten und Neujahr Schülerinnen und Schüler als<br />

Sternsinger durch das Bildungszentrum Gartenstraße<br />

und auch durch die Geschäftsstelle in der Gartenstraße<br />

57 ziehen. Und da ist es auch ganz egal, wenn mehr als<br />

drei Könige kommen – das ganze prachtvolle Gefolge ist<br />

immer herzlich willkommen! In diesem Jahr war es eine<br />

Schülergruppe der Klasse 6 aus dem BIG, die mit Liedern<br />

und Versen den Segen des Christkindes mitbrachte<br />

und Aufkleber mit den bekannten Initialen „ 20 C+M+B<br />

17“ verschenkten. Alle Kinder wussten genau, was das<br />

bedeutet: Das lateinische „Christus Mansionem Benedicat“<br />

heißt auf Deutsch: „Christus segne dieses Haus“.<br />

WINTERFEST IM INTEGRATIVEN HORT IM BIG<br />

Schon das zweite Mal veranstaltete der Hort ein Winterfest<br />

für Eltern und Kinder. Das Fest begann draußen im<br />

verschneiten Garten bei einem gemütlichen Feuer und<br />

heißem Punsch. Nachdem die Kinder, passend zum Wetter,<br />

„Schneeflöckchen, Weißröckchen“ gesungen hatten,<br />

ging es in die warme Aula, wo zwei Schülerinnen des<br />

Hortes ein Stück auf der Flöte vortrugen. Danach wurde<br />

das Buffet eröffnet. Der Elternbeirat hatte Kartoffel- und<br />

Gulaschsuppe vorbereitet und alle Besucher des Festes<br />

griffen beherzt zu. Zum Abschluss des Hauptganges gab<br />

es nochmals musikalische Darbietungen, dieses Mal auf<br />

der Querflöte und am Klavier. Besonders gefreut haben<br />

sich Kinder und Erwachsene dann über das üppige<br />

Nachspeisenbüffet, über dessen Zusammensetzung die<br />

Kinder selber bestimmt hatten. Die Eltern genossen es,<br />

sich in entspannter Atmosphäre zu unterhalten und den<br />

Darbietungen ihrer Kinder zu lauschen. Zum Abschluss<br />

des Festes haben zwölf Kinder des Hortes das Bilderbuch<br />

„Wie die Sonne in das Land Malon kam“ als Theaterstück<br />

vorgeführt. Die Zuschauer waren begeistert von<br />

den kleinen Schauspielerinnen und Schauspielern und<br />

applaudierten begeistert.<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 31


Und nicht nur in Freising wollten die Schülerinnen und<br />

Schüler zum Segen werden, sondern auch im fernen<br />

Indien: Wie schon seit vielen Jahren baten sie um eine<br />

Spende für ihr indisches Patendkind Edwin Manu. Nicht<br />

ohne schönen Erfolg: Mit 180 Euro gesammelten Gelds<br />

kann der Junge ein weiteres Jahr zur Schule gehen. Die<br />

Kinder und Jugendlich aus dem BiG sagen ein herzliches<br />

Vergelt´s Gott allen Spenderinnen und Spendern.<br />

BUNTER FASCHING IM BIG – DANK KOSTÜMSPENDE<br />

Die Faschingsfeiern der Kinder und Jugendlichen im Bildungszentrum<br />

Gartenstraße in Freising waren heuer bunt<br />

wie nie zuvor. Die sechs Einrichtungen für junge Menschen<br />

mit Behinderung durften erstmals die vor kurzem<br />

gespendeten Kostüme des Volkstheaters München verwenden.<br />

Kein Wunder, dass diesmal besonders hübsche<br />

Prizessinnen und verwegene Piraten durch Zimmer und<br />

Gänge des Hauses wirbelten. „Unsere Kinder verkleiden<br />

sich von Haus aus sehr gern“, erläutert Hort-Leiterin Kristin<br />

Renner, „da sind die Kostümkisten wie Schatztruhen<br />

für die Mädchen und Buben von klein bis groß“. Bereichsleitung<br />

Hildegard Waldinger ergänzt: „Ein solches Plus an<br />

Freude und Kreativität können wir unseren Kindern und<br />

Jugendlichen nur bieten, weil wir viele Freunde haben,<br />

die unsere Einrichtungen von Kleinkind bis zum jungen<br />

Erwachsenen uneigennützig unterstützen“. Allen voran<br />

stünden die Elterbeiräte und der Förderverein der ehemaligen<br />

Fröbelschule, die alle Feste im Bildungszentrum<br />

mit Rat und Tat, Zeit und Geld unterstützen. Dazu kommen<br />

Sachspender, wie Getränke Fleischmann oder der<br />

Hüpfburg-Verleih Kimo. Musikalisch bringen sich immer<br />

wieder die Freisinger Musikschule und der Männerchor<br />

Einigkeit Giggenhausen ein – zuletzt beim dicht besuchten<br />

Christkindlmarkt. „Unsere Freunde und Förderer sind<br />

Serientäter – sie kommen jedes Jahr wieder und erfreuen<br />

uns bei den Festen und im Alltag – ohne sie wär unsere<br />

Familie aus Kindern und Erwachsenen mit und ohne<br />

Behinderung nicht so lebendig und bunt. Vielen herzlichen<br />

Dank für das große soziale Engagement!“, freut sich<br />

Bereichsleitung Waldinger.<br />

SONNIGER WINTERSPORT-TAG DES BIG<br />

IN DEN BERGEN<br />

Am 15. Februar war das Bildungszentrum Gartenstraße<br />

in Freising wie ausgestorben: Schülerinnen und Schüler,<br />

Lehrerinnen und Lehrer und viele Betreuerinnen und<br />

Betreuer waren nach Inzell in die Alpen gefahren und<br />

verbrachten dort einen abwechslungsreichen, spannenden<br />

und spaßigen Wintersport-Tag. Florian gefiel schon<br />

die Hinfahrt: „Wir hatten vom Bus aus eine tolle Aussicht,<br />

32 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


zum Beispiel auf den Chiemsee. Ich<br />

habe mich schon sehr auf Inzell gefreut.<br />

Ich habe mir zwei Angebote<br />

ausgesucht: Toben im Schnee und<br />

das Luft-Trampolin.“ Frederic und<br />

Bianca waren begeistert: „Es war<br />

ein schöner und sonniger Wintertag.<br />

Wir fuhren den ganzen Tag mit<br />

einer tollen Ausrüstung Langlauf.“<br />

Organisatorin und BiG-Sportlehrerin<br />

Martina Weingärtner gab gute<br />

Tipps für den richtigen Wintersport.<br />

Sebastian und Elif haben Biathlon<br />

ausgewählt: „Wir haben einen Wettkampf<br />

gemacht. Ich habe mit dem<br />

Lasergewehr alle Punkte getroffen.<br />

Es hat sehr viel Spaß gemacht.“<br />

Dominik sitzt im Rolli. Er sagte: „Beim<br />

Eisstockschießen hat uns Sportlehrer<br />

Alfred erst die Technik gezeigt. Und<br />

man braucht viel Kraft, um Schwung<br />

zu holen. Ich habe mit Alfred gemeinsam<br />

den Eisstock geschossen!“<br />

Ulyana war im Kletterkurs: „ An der<br />

Kletterwand sind die gelben Sprossen<br />

die schwierigsten. Es hat mir gut<br />

gefallen und es hat Spaß gemacht!“<br />

Es gab aber auch eine kreative<br />

Kunstgruppe beim Wintersport-Tag.<br />

Die Gruppe gestaltete zusammen<br />

einen „Schnigel“, einen Schnee-Igel.<br />

„Dabei mussten wir erst viel Schnee<br />

sammeln, um den Körper formen<br />

zu können. Mit Zweigen haben wir<br />

die Stacheln nachgemacht. Zuletzt<br />

bekam unser Kunstwerk noch ein<br />

Gesicht und schon waren wir fertig!“<br />

Viele Sportarten, Toben und kreativ<br />

sein – für alle war etwas dabei beim<br />

Wintersport-Tag des BiG.<br />

>> Texte und Fotos von<br />

MitarbeiterInnen der Einrichtungen<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 33


Märchenhafter Fasching in Moosburg<br />

Faschingsfeier in der Aula des Anneliese-Schweinberger-Hauses<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Als Prinzessin Theresa die Erste von und zu Schwarzbözl habe ich zur diesjährigen<br />

Faschingsfeier geladen und alle sind sie gekommen. Natürlich war da die Narrhalla<br />

Moosburg mit der Jugendgarde und der Moosburger Garde mit Prinzenpaar und Gardemarsch.<br />

Aber auch verschiedene andere Prinzessinnen, Froschkönige, Zwerge, Hexen,<br />

Teufeln und so weiter waren da. Es war eine richtig schöne, bunte Feier. Zunächst<br />

gab es die Vorstellungen der Narrhalla und eine Einlage vom Anneliese-Schweinberger-Haus<br />

und dann wurde so richtig abgetanzt. Ein königliches Mahl mit Leberkäs,<br />

Kartoffelsalat, Brezen und Faschingskrapfen hat die ganze Feier perfekt gemacht.<br />

Nächstes Mal bin ich wieder dabei!<br />

>> Prinzessin Theresa (mit Heike Stöger)<br />

Anneliese-Schweinberger-Haus<br />

34 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 35


UNO verbindet!<br />

Integratives UNO-Turnier im Furtner in Freising<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

UNO ist ein Kartenspiel. Das kennen viele Leute und spielen es begeistert. Jetzt haben<br />

sich 25 Menschen mit und ohne Behinderung getroffen. Im Wirts-Haus Furtner in<br />

Freising gab es ein richtiges UNO-Turnier. Die Idee hatte dazu Markus Oberauer vom<br />

Betreuten Wohnen.<br />

>> Hoch her ging es beim ersten UNO-Turnier im Furtner Freising.<br />

„UNO, UNO!“ ruft begeistert Georg aus Moosburg. Etwas<br />

ungewöhnliche Worte hört man heute im Jagdstüberl<br />

der Kultkneipe „Furtner“ in Freising, in dem normalerweise<br />

Rockbands auftreten. Heute Abend ist der Raum<br />

aber gut gefüllt mit begeisterten UNO-Spielern. Es wird<br />

gezockt, bis die Köpfe rauchen, die Plätze gewechselt<br />

und natürlich hört man immer wieder das wohlbekannte<br />

„UNO, UNO“, wenn ein Spieler am Tisch die Runde gewonnen<br />

hat. Natürlich sehr zum Bedauern der restlichen<br />

Mitspieler, aber schon werden die Karten neu gemischt<br />

und die nächste Spielrunde kann beginnen.<br />

25 Menschen mit und ohne Behinderung haben sich am<br />

13.01. im Furtner versammelt, um das wahrscheinlich<br />

weltweit erste offizielle UNO-Turnier durchzuführen.<br />

Die Idee dazu hatte Markus Oberauer, der unterstützt<br />

wurde von seinem Betreuer Erich Winkelhofer. Bereits<br />

seit einem Jahr treffen sich die beiden mit einer weiteren<br />

kleinen Gruppe von begeisterten UNO-Spielern in verschiedenen<br />

Lokalitäten in Freising.<br />

Im Parkcafe, im Schneiders oder<br />

seit Neustem im Furtner. Markus,<br />

Erich, aber auch Martina mit ihrem<br />

Freund Michi oder Andreas trinken,<br />

essen, ratschen – und das Wichtigste,<br />

sie spielen gemeinsam UNO.<br />

Diese UNO-Abende sind ein tolles<br />

Instrument dafür, den Alltag mal ein<br />

bisschen hinter sich zulassen und<br />

abzuschalten. Für die beteiligten<br />

Menschen mit Beeinträchtigung ist<br />

es auch eine Gelegenheit, die Lebensumgebung<br />

kennen zu lernen.<br />

Ein wenig eingeübt, entstehen damit<br />

Möglichkeiten, sich nach der Arbeit<br />

in der Werkstatt zu verabreden, die<br />

Hinfahrt zu organisieren, sich im<br />

Lokal zu treffen und einen schönen<br />

Abend zu verbringen. Diese Sozialraum-Orientierung<br />

ermöglicht auf Grund ihrer starken<br />

Vernetzungsintention innerhalb eines Lebensraumes die<br />

Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen<br />

Leben. Jeder Besuch im Furtner öffnet den<br />

Sozialraum und ermöglicht beispielsweise den Besuch<br />

von Konzerten oder Kabarettabenden, die dort regelmäßig<br />

stattfinden. Eine Besonderheit der UNO-Abende ist<br />

es auch, dass sich Menschen aus dem Betreuten Wohnen<br />

und Ambulant Unterstütztem Wohnen der Lebenshilfe<br />

Freising in den Kneipen treffen – und beim UNO-Turnier<br />

waren sogar Betreute aus der Integrativen Wohnanlage<br />

in der Gartenstraße und aus dem Juliane-Maier-Haus in<br />

Moosburg unter den Mitspielern. UNO verbindet eben!<br />

Den Abend des UNO-Turniers hat Markus mit einer kleinen<br />

Rede eröffnet und kurz darüber berichtet, wie es zum<br />

heutigen Spiele-Treffen kam. Besonders interessant war<br />

es, dass Markus die Wirtin Franzi einfach gefragt hat, ob<br />

36 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


denn so ein Spieleabend im Furtner überhaupt möglich<br />

wäre. Franzi und ihr Wirtekollege Zottel wussten zwar<br />

nicht so recht, was den ein UNO-Turnier so eigentlich sein<br />

soll, waren aber neugierig genug und wurden dafür auch<br />

mit einem Blumenstrauß belohnt. Unterstützt von Erich<br />

erklärte Markus dann die besonderen Regeln für das<br />

heutige UNO-Turnier. Ganz einfach – pro gewonnener<br />

Runde erhält der Sieger einen Punkt, und wer am Ende<br />

die meisten Punkte hat, der hat natürlich gewonnen. Zu<br />

gewinnen gab es einen eigens angefertigten Pokal. Als<br />

erste Siegerin wurde am Ende des Turniers Sylvia aus<br />

der IWA geehrt. Sie darf nun den Pokal bis zum nächsten<br />

Turnier behalten, denn beim nächsten Mal geht’s dann<br />

wieder von vorne los. Und ein nächstes Mal soll es auf alle<br />

Fälle geben. Ein neuer Termin steht noch nicht fest, aber<br />

alle Teilnehmer werden wieder informiert und vielleicht<br />

finden sich bis zur neuen UNO-Runde noch weitere begeisterte<br />

Kartenspieler. Infos dazu gibt es beim Betreuten<br />

Wohnen: Telefon 08161/81803.<br />

>> Erich Winkelhofer<br />

Mitarbeiter Betreutes Wohnen<br />

Erfüllter Alltag im Alter<br />

Arbeits-Kreis „Übergang ins Renten-Alter“ stellt sich vor<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Der Arbeits-Kreis „Übergang ins Renten-Alter“ besteht aus:<br />

• MitarbeiterInnen aller Wohn-Häuser<br />

• MitarbeiterInnen der Offenen Behinderten-Arbeit<br />

• MitarbeiterInnen der Isar Sempt Werkstätten<br />

• MitarbeiterInnen vom Fach-Dienst im Bereich Erwachsene.<br />

Der Arbeits-Kreis will alle Menschen begleiten, die fünf bis zwei Jahre vor der Rente<br />

stehen. Damit diese Menschen auch im Renten-Alter einen befriedigenden und erfüllten<br />

Alltag haben. Sie sollen sich aktiv auf den Ruhe-Stand vor-bereiten und individuell<br />

mit-gestalten. Ganz wichtig sind: Selbst-Bestimmung und Selbst-Verwirklichung.<br />

Einmal im Monat findet ein Stamm-Tisch statt, der auch Rentnern offen steht. Daneben<br />

gibt es ein oder mehrere Angebote pro Monat – im Jahr 2016 zum Beispiel einen<br />

Besuch in der Freisinger Bücherei oder bei der Volks-Hochschule, und auch:<br />

Kochen in Moosburg<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 37


WANDERN IM WELT-WALD<br />

TÖPFERN IM WOHN-HAUS<br />

JOHANNIS-STRASSE<br />

BESUCH BEI DER FEUERWEHR <strong>FREISING</strong><br />

38 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


NACH DEM TÖPFER-KURS WURDEN DIE<br />

TEILNEHMERINNEN GEFRAGT, WIE ES<br />

IHNEN GEFALLEN HAT:<br />

Angelika Bekesi:<br />

„Gefällt mir gut beim Töpfern. Ich hätte<br />

gern, dass mehr Leute<br />

mitmachen. Ich war<br />

auch schon mal bei<br />

der VHS im Töpferkreis.<br />

Wir – Peter<br />

und ich – haben uns<br />

angemeldet, weil es<br />

uns Spaß macht.“<br />

Peter Schartl:<br />

„Der Töpfer-Raum<br />

ist recht schön. Mit<br />

Ton kann ich gut<br />

arbeiten. Ich war<br />

auch schon bei der<br />

Volks-Hochschule<br />

beim Töpfern. Hier<br />

im AK-Rente-<br />

Kurs habe ich<br />

mehr Unterstützung,<br />

das<br />

finde ich besser. Ich möchte<br />

wieder mitmachen.“<br />

Georg Hochwimmer:<br />

„Mir hat es gut gefallen und ich möchte<br />

nächstes Mal wieder mitmachen.“ – Warum<br />

haben Sie sich angemeldet? –<br />

„Ich arbeite gern mit meinen Händen.“<br />

Wer bei den Angeboten des AK Rente mitmacht, erfährt, was man noch kann und mag. Und was<br />

in der Renten-Zeit Spaß machen kann. Außerdem lernt man KollegInnen kennen, die ebenfalls<br />

vor der Rente stehen. Vielleicht ergeben sich gemeinsame Interessen oder man findet sogar<br />

neue Freunde.<br />

Auch im Jahr <strong>2017</strong> werden wir wieder Stamm-Tische und Angebote haben. Der Veranstaltungs-Kalender<br />

wird über die BetreuerInnen den TeilnehmerInnen zur Auswahl vorgelegt. Auch<br />

die Offene Behinderten-Arbeit hat Angebote für Rentner im Programm, zum Beispiel „Fit und<br />

aktiv“.<br />

Jeder, der es wünscht, wird von uns einzeln beraten und begleitet.<br />

Fragen Sie Frau Jeanette Buchberger: Telefon 08161 / 4830-184 oder E-Mail jeanette.buchberger@lebenshilfe-fs.de<br />

>> Barbara Suchanek-Voget, Leitung AK Rente, Hermann-Altmann-Haus<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 39


Kinder-Lachen und intensiver Austausch<br />

Eltern und Kinder mit Down-Syndrom trafen sich im Viva Vita<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Manche Eltern haben Kinder mit einer Behinderung, dem Down-Syndrom. Sie brauchen<br />

besonderen Rat und Tipps. Jetzt haben sich diese Eltern mit ihren Kindern im<br />

Viva Vita getroffen. Sie kamen aus dem Land-Kreis Freising, Landshut oder Dachau.<br />

Den Kindern hat es Spaß gemacht. Es gab viel zu spielen und zu lachen.<br />

>> Eltern mit Kindern mit Down-Syndrom aus der ganzen Region trafen sich im Viva Vita.<br />

Seit April 2011 treffen sich Familien aus Stadt und Landkreis Freising, sowie den Landkreisen Dachau und Landshut, um<br />

sich gegenseitig zu vernetzen und um Erfahrungen im Alltag miteinander auszutauschen. So ist in den vergangenen<br />

Jahren ein immer größer werdendes Netzwerk aus Freunden und Beratern geworden. Zu den regelmäßigen Treffen<br />

kommen Familien mit Kindern mit Down-Syndrom und anderen Einschränkungen und Besonderheiten. So waren wir<br />

am Sonntag, den 15.1. insgesamt elf Familien im Viva Vita in Freising. Die Kinder ließen sich schminken, malten Bilder<br />

oder schauten Bücher an. Es war eine angenehme Atmosphäre bei gutem Essen und viel Kinder-Lachen.<br />

>> Michael Reimann<br />

Heilpädagogischer Fachdienst<br />

40 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


#<br />

Mitglied werden bei der<br />

Warum soll ich Mitglied beim Verein Lebenshilfe Freising werden?<br />

1. Starke Lebenshilfe – starke Menschen mit Behinderung<br />

2. Viele in der Lebenshilfe – Viele für Menschen mit Behinderung<br />

3. Ich in der Lebenshilfe – jetzt kann ich mit-reden<br />

4. Ich in der Lebenshilfe – ich kriege mehr<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

ICH WERDE MITGLIED (IN LEICHTER SPRACHE)<br />

Ja, ich will Mitglied der Lebenshilfe Freising e.V. werden.<br />

Mein Familien-Name ist: _______________________________<br />

Mein Vor-Name ist: ___________________________________ Ich bin geboren am: __________<br />

Meine Straße heißt: ___________________________________ Haus-Nummer: ______________<br />

Ich wohne in diesem Ort (mit Post-Leit-Zahl): ______________________________________________<br />

Meine Telefon-Nummer: _______________________ Meine E-Mail-Adresse: _____________________<br />

Ich habe eine Behinderung. Ich zahle den Mitglieds-Beitrag von 12 Euro im Jahr.<br />

Ich habe keine Behinderung. Ich zahle den Mitglieds-Beitrag von 31 Euro im Jahr.<br />

als Förderer<br />

als Angehöriger der/des Betreuten __________________ Einrichtung_____________________<br />

Ich bin Angehöriger von einem Mitglied des Vereins Lebenshilfe.<br />

Das Mitglied heißt: ____________________________________<br />

Deshalb zahle ich den Familien-Beitrag von 19 Euro im Jahr.<br />

Ich will die Lebenshilfe noch mehr unterstützen. Ich zahle _____________ Euro im Jahr.<br />

Ich bin MitarbeiterIn der Lebenshilfe in der Einrichtung _______________________________<br />

Ich schreibe einen Brief, wenn ich nicht mehr Mitglied sein will.<br />

Ich will Mitglied werden. Deshalb unterschreibe ich hier:<br />

Ort und Datum_________________________<br />

Unterschrift_________________________<br />

Wenn ich einen gesetzlichen Vertreter habe, muss der hier unterschreiben:<br />

Ort und Datum_________________________<br />

Unterschrift_________________________


#<br />

Mitglied werden bei der<br />

ICH ZAHLE MEINEN MITGLIEDS-BEITRAG<br />

Hinweis: Diese Seite ist nicht leicht zu verstehen. Leider dürfen wir den Text nicht<br />

verändern. Deshalb bitten wir Sie: Lassen Sie sich helfen, wenn Sie diese Seite<br />

ausfüllen und unterschreiben.<br />

Erteilung einer Einzugsermächtigung und eines SEPA-Lastschriftmandats<br />

Lebenshilfe Freising e.V., Gartenstr. 57, 85354 Freising<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer DE60ZZZ00000321511<br />

Die Lebenshilfe Freising e.V. darf einen Mitglieds-Beitrag von<br />

Euro von meinem Konto abbuchen.<br />

Nachname und Vorname des Kontoinhabers<br />

Straße und Hausnummer<br />

Postleitzahl und Ort<br />

Ort und Datum<br />

Unterschrift des Kontoinhabers<br />

1. Einzugsermächtigung<br />

Ich ermächtige die Lebenshilfe Freising e.V. widerruflich, die von mir zu entrichtenden Zahlungen bei Fälligkeit durch Lastschrift<br />

von meinem Konto einzuziehen. Nach schriftlicher Benachrichtigung durch die Lebenshilfe Freising e.V. über die Umstellung auf<br />

die SEPA-Lastschrift gilt das folgende SEPA-Lastschriftmandat. Die Einzugsermächtigung erlischt dann.<br />

2. SEPA-Lastschriftmandat<br />

Ich ermächtige die Lebenshilfe Freising e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich<br />

mein Kreditinstitut an, die von der Lebenshilfe Freising e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages<br />

verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut<br />

IBAN<br />

BIC<br />

Ort und Datum<br />

Unterschrift des Kontoinhabers<br />

Unterschrift des gesetzlichen Vertreters:<br />

Ort und Datum<br />

Unterschrift<br />

Wenn ich alles ausgefüllt und unterschrieben habe, schicke ich das Blatt an:<br />

Lebenshilfe Freising e.V., Gartenstraße 57, 85354 Freising


Viva Vita – bayerische Kultur und Schlemmen<br />

Restaurant und Tagungshaus<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Viele kennen das Restaurant Viva Vita in Freising. Da kann man gut essen, zum<br />

Beispiel am Sonntag beim Brunch (ausgesprochen: Bransch). Das Besondere am Viva<br />

Vita: Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung ganz normal zusammen. /<br />

Im März gab es auch wieder Kultur im Viva Vita: Die Schauspielerin Bettina Mittendorfer<br />

hat spannend vorgelesen aus der Lebens-Geschichte von Lena Christ. Lena Christ<br />

hat viele Bücher darüber geschrieben, wie es früher war in Bayern.<br />

BETTINA MITTENDORFER WAR LENA CHRIST<br />

„Mit meinen Soloauftritten und Lesungen, die mir sehr<br />

am Herzen liegen, habe ich die Möglichkeit, den Unterdrückten<br />

und Ausgeschlossenen der Gesellschaft eine<br />

Stimme zu geben“, so beschreibt Schauspielerin Bettina<br />

Mittendorfer ihre Mission. Am 18. März war die Trägerin<br />

des Bayerischen Filmpreises und des Bayrischen Kulturpreises<br />

zu Gast im Viva Vita. Sie spielte mehr als dass sie<br />

las, nämlich aus Lena Christs „Erinnerungen einer Überflüssigen“.<br />

Da wurden die Szenen aus dem Leben der<br />

Schriftstellerin so lebendig, wie wenn Christ selber auf<br />

der Bühne stehen würde: Bettina Mittendorfer erzählte,<br />

lachte und litt – und mit ihr auch das Publikum, als wäre<br />

es ebenfalls unmittelbar beteiligt.<br />

Wer Lena Christ kennt, weiß auch um das altbaierische<br />

Wesen um 1900. Die Figuren in ihren Romanen, wie<br />

zum Beispiel „Madam Bäuerin“ sind Kleinbauern und<br />

Kleinbürger, sprechen sehr differenzierte Mundart. Ihre<br />

Geschichten aber stellt Lena Christ in einfachem, schönem<br />

Hochdeutsch dar. Sie erzählt nicht aus der Distanz,<br />

sondern gibt die Personen und Ereignisse aus solcher<br />

Nähe wieder, als sei sie unmittelbar beteiligt. Lena Christ<br />

wuchs im idyllischen Glonn als uneheliches Kind bei<br />

den Großeltern auf. Mit sieben Jahren wurde sie von der<br />

Mutter nach München zum Arbeiten in der Wirtschaft<br />

geholt. Sie schreibt davon in Ihrem autobiographischen<br />

Roman „Erinnerungen einer Überflüssigen“ – von einer<br />

schweren Zeit bei der Mutter und von ihrer Befreiung als<br />

emanzipierte Schriftstellerin.<br />

>> Schauspielerin Bettina Mittendorfer interpretierte<br />

Lena Christ (Foto: Nena Jägersberger)<br />

>><br />

Alle Infos zum Viva Vita gibt’s auf<br />

Ihr Handy unter diesem QR-Code.<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 43


Weihnachtszeit ist Spendenzeit<br />

Lebenshilfe Freising sagt Danke für Ihre große Unterstützung<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

In der letzten Weihnachts-Zeit hat die Lebenshilfe wieder sehr viele Spenden<br />

bekommen. Über 100 Tausend Euro haben Menschen aus unserer Region für<br />

Menschen mit Behinderung gegeben. Vielen herzlichen Dank dafür!<br />

• Weihnachtsbriefe an ausgewählte Spender und<br />

Stiftungen und das Faltblatt, das in der Adventszeit<br />

der Moosburger Zeitung und dem Freisinger<br />

Tagblatt beilag, erbrachten diesmal fast 90.000<br />

Euro für die Stiftung.<br />

• Und unser Infostand auf dem Christkindlmarkt<br />

der sozialen Organisationen am dritten Adventswochenende<br />

auf dem Freisinger Marienplatz<br />

sorgte bei den vielen Besucherinnen und Besuchern<br />

für Aufmerksamkeit für die Lebenshilfe<br />

Freising.<br />

Mehr als die Hälfte der Spenden, die die Lebenshilfe<br />

Freising im Jahr einnimmt, wird in den letzten drei Monaten<br />

des Jahres gespendet – so auch wieder 2016.<br />

• Der Lebenslauf, der diesen Oktober bei strahlendem<br />

Sonnenschein stattfand, erbrachte über<br />

33.000 Euro für die Stiftung.<br />

All diese Ereignisse wären jedoch ohne die Hilfe unserer<br />

Zeit- und Geldspender nicht so erfolgreich, daher bedanken<br />

wir uns auf diesem Wege bei allen ehrenamtlichen<br />

Helferinnen und Helfern, die uns beim Lebenslauf und<br />

Christkindlmarkt so tatkräftig zur Seite standen, und bei<br />

allen Spenderinnen und Spendern, die uns so treu all die<br />

Jahre unterstützen, ganz herzlich. Einige Spender finden<br />

Sie hier. Aber auch denen, die hier nicht abgebildet sind,<br />

gilt unser herzlichster Dank.<br />

Sonniger Schafkopf-Sonntag<br />

88 Kartler beim 13. Benefiz-Schafkopfturnier der Stiftung Lebenshilfe Freising<br />

Alle Jahre wieder im Frühjahr lädt die Stiftung Lebenshilfe<br />

Freising zum Benefiz-Schafkopfturnier. Heuer kamen<br />

88 Kartler – darunter viele Kartlerinnen – zum Schafkopf-Sonntag-Nachmittag<br />

ins Freisinger Tagungshaus<br />

und Restaurant Viva Vita, um ihr Können unter Beweis<br />

zu stellen. In diesem Jahr begrüßte sie Stiftungsrätin<br />

und Vereinsvorsitzende Monika Haslberger: „Schön, dass<br />

trotz des sonnigen Ausflugswetters so viele gekommen<br />

sind. Mit Ihrer Startgebühr von 15 Euro unterstützen sie<br />

Menschen mit Behinderung konkret bei uns daheim. Vielen<br />

Dank dafür!“ Die Stiftung Lebenshilfe Freising setzt<br />

sich für Menschen mit Beeinträchtigungen in unserer<br />

Region ein und ermöglicht ihnen ein selbstbestimmtes<br />

Leben in unserer Gesellschaft.<br />

Beim Turnier gab es keine Geldpreise zu gewinnen sondern<br />

attraktive Sachpreise, die Firmen aus der Region<br />

zur Verfügung stellten: Elektrogeräte, Präsentkörbe,<br />

Gutscheine und vieles mehr standen für die Gewinnerinnen<br />

und Gewinner bereit. Die Bestplatzierten <strong>2017</strong><br />

waren als 1. Sieger Felix Brisch aus Freising, der sich einen<br />

Multischleifer aussuchte, der Zweite Nikolaus Frank aus<br />

Kranzberg ging mit einem Staubsauger nach Hause, und<br />

als Dritter freute sich Walter Fuchs aus Freising über einen<br />

prall gefüllten Präsentkorb.<br />

Stiftungsrat und Turnierleiter Andreas Huber bedankte<br />

sich bei allen Kartlerinnen und Kartlern für die Teilnah-<br />

44 // HELFEN HILFT


Hochspannung bei den Lebenshilfe-Schafkopfern<br />

im Tagungshaus Viva Vita<br />

megebühren und Spenden sowie<br />

bei den Firmen für die gestifteten<br />

Preise, so unter anderem bei der<br />

Flughafen München GmbH, Lotto<br />

Bayern, Brauerei Weihenstephan<br />

und Gräfliches Hofbrauhaus in<br />

Freising, Schrödl’s Restaurant, Metzgerei<br />

Hack, Kulinaria und Werkmarkt<br />

Meyer in Freising, The Beef Masters,<br />

Elektrofirma Matthäus Hölzl in<br />

Hetzenhausen und Feinkost Kurz in<br />

Eching, Viva Vita, Texas Instruments,<br />

Bücher Pustet und die Spedition Weber<br />

in Freising, Golfclub Holledau,<br />

Wonnemar Ingolstadt, Fischer Business<br />

Technology und viele andere.<br />

Ein Weiden-Tipi für den InKiMo<br />

Firmen beschenkten die Moosburger Kita der Lebenshilfe Freising<br />

Lange schon träumten die Kinder und Erzieherinnen<br />

des InKiMo, der Integrativen Kindertageseinrichtung<br />

der Lebenshilfe in Moosburg, davon, ihren Garten<br />

umzugestalten, und dabei noch kreativere Spiel- und<br />

Versteckmöglichkeiten zu haben. Ein selbstgebautes Tipi<br />

aus Weiden stand daher schon lange auf dem Wunschzettel.<br />

Das Fundraising-Team der Lebenshilfe Freising<br />

konnte helfen. Eine Weidenspende der Firma Freitag<br />

Weidenart in Freising sowie einsatzbereite Mitarbeiter<br />

von Texas Instruments Freising, ließen den Wunsch Wirklichkeit<br />

werden. Anfang Mai rückte David Prosser mit<br />

seinen Kollegen Jordan Sounders, Timothy James, Jurie<br />

Godorogea, Ben Meachem und Kelly Mahon<br />

im Kindergarten in der Moosburger Neustadt<br />

an. Sie alle arbeiten beim US-amerikanischen<br />

Technologie-Unternehmen Texas Instruments,<br />

das sich gern und häufig für soziale Zwecke<br />

engagiert und sich anbot, das Tipi in Zusammenarbeit<br />

mit den Erziehern zu bauen. Fast<br />

vier Stunden dauerte es, bis die vielen helfenden<br />

Hände das Tipi fertiggestellt hatten.<br />

Zuerst wurde ein kreisrunder Graben von<br />

zwei Metern Durchmesser ausgehoben. Dann<br />

wurden die Weidenruten im Abstand von 20<br />

cm in vorbereitete Pflanzlöcher in den Graben<br />

gesteckt. Und zu guter Letzt verflochten die<br />

„Texaner“ die Weidenruten noch miteinander<br />

und füllten den Pflanzgraben wieder auf. Die<br />

Kinder staunten nicht schlecht, als sie das Naturzelt<br />

am nächsten Tag sahen. Sie können es nun kaum<br />

erwarten, das Tipi endlich zum Spielen, Verstecken oder<br />

Ausruhen zu nutzen. Einige Wochen müssen sie sich aber<br />

noch gedulden und fleißig gießen – erst dann haben die<br />

Weidenruten Wurzeln geschlagen, und das Tipi kann<br />

benutzt werden. Ein großer Dank im Namen aller Kinder<br />

und Erzieherinnen geht an Texas Instruments und deren<br />

Mitarbeiter, die mit ihrem Arbeitseinsatz den lang gehegten<br />

Wunsch des Kindergartens in die Tat umgesetzt<br />

haben. Vielen Dank auch an die Firma Weidenart in Freising,<br />

die mit ihrer großzügigen Spende der Pflanzen den<br />

gesamten Bau erst ermöglicht hat.<br />

HELFEN HILFT // 45


Einige Spender in Bild und Wort<br />

>> Die Bauinnung Erding/Freising<br />

spendete wieder 500 Euro, die<br />

Kreishandwerksmeister Martin<br />

Reiter an Monika Haslberger<br />

übergab.<br />

>> Die Läufer der Sportgemeinschaft<br />

TexIns unter der Leitung<br />

von Frank Meyfarth (2.v.r.)<br />

erliefen 1.500 Euro, die die<br />

Geschäftsführung von Texas<br />

Instruments unter Andreas<br />

Schwaiger (r.) verdoppelte. Über<br />

den Scheck freuten sich Michael<br />

Schwaiger (l.), Geschäftsführer<br />

der Lebenshilfe Freising, und<br />

Fundraiserin Christine Gediga.<br />

>> Die Kanzlei Gabriel &<br />

Kollegen spendete 2016<br />

wieder 500 Euro an die<br />

Frühförderstelle Moosburg<br />

statt ihren Kunden Geschenke<br />

zu machen. Auf dem<br />

Bild freuen sich André Gabriel<br />

(r.) und Jürgen Schmaus (l.)<br />

mit Alexandra Mozelewski, der<br />

Leitung der Frühförderstelle<br />

Moosburg.<br />

>> 500 Euro spendeten Martin<br />

Ludwig und Siegfried Kleidorfer<br />

an die Stiftung. Das Geld kam<br />

durch den Verkauf von Weihnachtssternen<br />

aus Holz aus der<br />

Zimmerei Kleidorfer im Marzlinger<br />

Getränkemarkt von Martin<br />

Ludwig zusammen.<br />

>> Alle Jahre wieder engagiert<br />

sich die Schülervertretung der<br />

FOS/BOS Freising karitativ. So<br />

haben die Schülerinnen und<br />

Schüler bei ihrer Weihnachtsfeier<br />

am letzten Schultag 1.200<br />

Euro gesammelt, die sie nun<br />

gemeinsam mit der Schulleitung<br />

(hinten v.l.n.r.) Hans Sailer,<br />

Roswitha Stichlmeyr und Harald<br />

Werchan an die Lebenshilfe<br />

Freising übergaben.<br />

>> Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter von Jungheinrich<br />

in Moosburg haben<br />

Weihnachtsgeschenke für die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner des<br />

Anneliese-Schweinberger-Hauses<br />

(ASH) gekauft. Diese übergaben<br />

Geschäftsführer Bernd Tüshaus<br />

(hinten 2.v.l.), Organisator der<br />

Aktion Stephan Schikowski<br />

(hinten 3.v.l.) und Christian Hagl<br />

vom Frühauf-Catering bei<br />

Jungheinrich (hinten r.) an eine<br />

Delegation aus dem ASH.<br />

46 // HELFEN HILFT


Ikea Eching hat wieder Adventskalender verkauft,<br />

von denen je ein Euro für die Lebenshilfe Freising<br />

gespendet wurde. 15.000 Stück wurden verkauft,<br />

so dass Michael Lenski, Hausleiter von Ikea Eching<br />

(Mitte) 15.000 Euro für die Frühförderstellen in<br />

Moosburg, Freising und Neufahrn an Lebenshilfe-Vorsitzende<br />

Monika Haslberger (r.) und Fundraiserin<br />

Christine Gediga (l.) übergeben konnte.<br />

>> Mitarbeiter und Kunden des Real-Marktes in der Gutenbergstraße<br />

in Freising haben Christkind gespielt<br />

und für Kinder mit Behinderung im Heilpädagogischen<br />

Kindergarten, der Heilpädagogischen Tagesstätte<br />

und der Frühförderstelle Freising Geschenke<br />

gekauft. Christine Gediga, Lebenshilfe Freising,<br />

sowie Marktleiter Lothar Geuting und Inge Puskas<br />

vom Real bei der Übergabe (v.l.n.r.)<br />

Herzlichen Dank an…<br />

…die Franz Kriechbaum Stiftung für 30.000 Euro<br />

für die Stiftung Lebenshilfe Freising – die Otto Hermann<br />

Schneider Stiftung für fast 20.000 Euro für<br />

die Interdisziplinäre Frühförderstelle Moosburg –<br />

die Stiftung „Antenne Bayern hilft“ für 15.000 Euro<br />

für die Tagesstruktur-Einrichtung für das neue<br />

Hermann-Altmann-Haus – Familie Musial-Göller<br />

für insgesamt 3.000 Euro für Stiftung, Integrative<br />

Wohnanlage (IWA) und Offene Behindertenarbeit<br />

(OBA) – Miodrag Dick für 1.500 Euro für die Stiftung<br />

– Jenny Rieske für die treuen monatlichen Spenden,<br />

die sich auf 1.200 Euro im Jahr für die Stiftung summieren<br />

– Texas Instruments, die durch den Weihnachtskarten-Verkauf<br />

eine Spende von über 1.000<br />

Euro an die Kreative Werkstatt der OBA übergeben<br />

konnten – Josef Obermeier jun., Bertram Breitinger,<br />

Fischer Business Technology, HASIT und Franz<br />

Heigl für je 1.000 Euro für die Stiftung Lebenshilfe<br />

Freising – Susanne Wigl, Gebr. Wigl GmbH für 1.000<br />

Euro für den IK Zauberwald – Volker Thiel für 800<br />

Euro und Familie Königbaur für 700 Euro für die<br />

Stiftung – Familie Siebels-Horst für insgesamt 640<br />

Euro übers Jahr für den Verein allgemein – Mario<br />

Baglivo, die Bauinnung Erding/Freising, die Dörfler<br />

GmbH, die Jordan GmbH, die Neue Raumpflege<br />

GmbH von Anton Linseisen, Familie Ulrike und<br />

Andreas Radermacher, Familie Maria und Jürgen<br />

Silberbauer (Planungsbüro), Familie Erna und Fritz<br />

Steinhoff, Johann Strasser, die Völkl MSR GmbH &<br />

Co. KG und die Wurmseher Transporte GmbH für je<br />

500 Euro für die Stiftung, Familie Brigitte und Klaus<br />

Baier, Sonja Loibl (Loibl Bau GmbH) und Harald Baier<br />

für je 500 Euro für das Juliane-Maier-Haus, Familie<br />

Anita und Markus Steiger und die Steiger GmbH für<br />

insgesamt 1.000 Euro für die Heilpädagogische Tagesstätte<br />

(HPT) – den Gut-Ding-Verein und Familie<br />

Judith und Dr. Thomas Reitmayr für 500 Euro für das<br />

Hermann-Altmann-Haus (HAH) – den Katholischen<br />

Frauenbund Neufahrn, die Zimmermann GmbH und<br />

die St. Johannis Apotheke von Hildegard Lienhard in<br />

Moosburg für 500 Euro für den Verein allgemein –<br />

das Marketeam von Andrea Krpesch für 500 Euro für<br />

die IWA…<br />

Und wie immer ein herzliches „Vergelt´s Gott!“ an<br />

die, die hier nicht genannt sind, uns aber trotzdem<br />

mit ihrer Zeit und/oder ihrem Geld helfen, unsere<br />

Arbeit für Menschen mit Behinderung im Landkreis<br />

immer besser zu machen. …damit Teilhabe gelingt!<br />

>> Christine Gediga, Referentin Fundraising<br />

HELFEN HILFT // 47


Veranstaltungskalender<br />

TERMIN ZEIT VERANSTALTUNG VERANSTALTER / ORT<br />

Mo, 05.06. 9:30 Uhr Schlemmer-Frühstück am<br />

Viva Vita, Gartenstr. 57, 85354 Freising<br />

Pfingstmontag (bis 12 Uhr)<br />

Mi, 28.06. 18:00 Uhr Sonnwendfeuer (Ausweichtermin: 29.06.) InKiMo, Sudetenlandstr. 14,<br />

85368 Moosburg<br />

Fr, 07.07. Sommerfest im Bildungszentrum Gartenstraße Bildungszentrum Gartenstraße,<br />

Gartenstr. 42, 85354 Freising<br />

Fr, 07.07. 16:00 Uhr Sommerfest in der Bunten Arche Kita „Bunte Arche“, Lilienstr. 2,<br />

85386 Eching<br />

Sa, 15.07. 15:00 Uhr Sommerfest 20 Jahre Anneliese-<br />

Schweinberger-Haus und Förderstätte<br />

Anneliese-Schweinberger-Haus,<br />

Schlesierstr. 13, 85368 Moosburg<br />

Sa, 22.07. 14 - 16 Uhr Tag der offenen Tür im neuen<br />

Hermann-Altmann-Haus<br />

Hermann-Altmann-Haus, Schulweg 2,<br />

85354 Freising-Sünzhausen<br />

ORDENTLICHE MITGLIEDERVERSAMMLUNG MIT NEUWAHL DES VORSTANDS<br />

Die Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Freising e. V. findet am Mittwoch, 18. Oktober <strong>2017</strong> im Viva Vita,<br />

Gartenstr. 57, 85354 Freising, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Die Einladung mit Tagesordnung ergeht rechtzeitig.<br />

Stimmberechtigte Mitglieder, die Vorschläge zur Tagesordnung haben, werden gebeten, diese bis 20.<br />

September <strong>2017</strong> einzureichen an: Vorstand der Lebenshilfe Freising e. V., Postfach 1329, 85313 Freising.<br />

UMFRAGE: WIE HÄTTEN SIE ES DEN<br />

GERN? TAUSENFÜSSLER WEITERHIN<br />

LESEN WIE GEDRUCKT ODER GANZ<br />

AKTUELL ONLINE?<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wissen Sie schon, dass seit einiger Zeit der „Tausendfüßler“<br />

der Lebenshilfe Freising neben der Papierausgabe<br />

auch jederzeit abrufbar im Internet steht?<br />

Schauen Sie einmal nach:<br />

www.yumpu.com/de/browse/user/lebenshilfefreising<br />

Dort finden Sie schon vor dem Postversand die aktuelle<br />

Ausgabe des Magazins, aber auch ältere Hefte, jederzeit<br />

abrufbar zum Durchblättern und Nachlesen.<br />

Wenn Sie uns helfen wollen, Druck- und Portokosten zu<br />

sparen, weil Sie Ihren „Tausendfüßler“ nur noch online<br />

abrufen wollen, dann teilen Sie uns bitte Ihre E-Mail-Adresse<br />

mit. Wir senden Ihnen dann an diese Adresse den<br />

Link zum jeweils neusten „Tausendfüßler“. Wenn wir<br />

nichts von Ihnen hören, bleibt es bei der bewährten<br />

Postzustellung des aktuellen Hefts.<br />

Immer Ihr direkter Draht zum Tausendfüßler:<br />

martin.weindl@lebenshilfe-fs.de<br />

IMPRESSUM<br />

Möchten Sie etwas schreiben, haben Sie<br />

einen Themenvorschlag oder können Sie als<br />

Interviewpartner zur Verfügung stehen? Rufen<br />

Sie uns in der Geschäftsstelle der Lebenshilfe<br />

Freising an,<br />

Tel.: 08161 / 4830 - 124. Über Ihre Mitarbeit<br />

würden wir uns sehr freuen.<br />

Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe:<br />

15. Juni <strong>2017</strong><br />

HERAUSGEBER:<br />

Lebenshilfe Freising e.V.<br />

Gartenstraße 57<br />

85354 Freising<br />

Tel.: 08161 / 4830 - 0<br />

Fax: 08161 / 4830 - 130<br />

www.lebenshilfe-fs.de<br />

info@lebenshilfe-fs.de<br />

VERANTWORTLICH:<br />

Michael Schwaiger, Geschäftsführer<br />

REDAKTION:<br />

Dr. Martin Weindl,<br />

Stabsstelle für Kommunikation<br />

und Öffentlichkeitsarbeit<br />

DRUCK:<br />

www.flyeralarm.de<br />

GESTALTUNG:<br />

MedienIngenieure, Sabine Lüdeling<br />

www.medieningenieure.de<br />

ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

Vierteljährlich an alle Mitglieder<br />

und MitarbeiterInnen der Lebenshilfe<br />

Freising sowie für Förderer und<br />

Freunde.

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