Der RASENBALLER Nr. 6 | Das Aufsteiger-Magazin der LVZ
© 2017 Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG
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<strong>Nr</strong>.<br />
6<br />
Januar 2017<br />
<strong>Das</strong> <strong>Aufsteiger</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>LVZ</strong><br />
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SEITE 4<br />
<strong>Aufsteiger</strong> <strong>der</strong> Superlative<br />
Rekord- und Herzensbrecher: Die Roten Bullen erobern die Beletage<br />
EDITORIAL<br />
Von Frank Schober<br />
Ja, diese<br />
Hinrunde hat<br />
gut getan<br />
RB Leipzig in <strong>der</strong> Bundesliga –<br />
ein Halbjahr <strong>der</strong> Superlative.<br />
Noch nie ist ein <strong>Aufsteiger</strong> so<br />
gut gestartet. Noch nie blieb ein<br />
<strong>Aufsteiger</strong> so lang ungeschlagen.<br />
Noch nie schaffte ein<br />
<strong>Aufsteiger</strong> so früh den Klassenerhalt.<br />
36 Punkte bedeuten eingedenk<br />
<strong>der</strong> schüchtern punktenden<br />
Mannschaften im Keller<br />
schon vorm Heimspiel gegen<br />
Eintracht Frankfurt de facto das<br />
rettende Ufer. Noch nie stürmten<br />
Fußballer eines <strong>Aufsteiger</strong>s<br />
die Kicker-Rangliste. Naby Keita<br />
wurde bester defensiver Mittelfeldspieler,<br />
Emil Forsberg<br />
(fünf Tore, acht Vorlagen) bester<br />
Flügelmann, Timo Werner<br />
(neun Tore) wurde internationale<br />
Klasse bescheinigt.<br />
Beliebtheitswerte sind steil<br />
angestiegen<br />
Noch nie sorgte ein <strong>Aufsteiger</strong><br />
für erhöhten Puls bei arrivierten<br />
Teams wie Bayer Leverkusen,<br />
Borussia Dortmund<br />
und, ja, Bayern München. Nie<br />
zuvor wurde <strong>der</strong>art umfangreich<br />
über einen Club berichtet,<br />
<strong>der</strong> die zweite Liga alles<br />
an<strong>der</strong>e als souverän verlassen<br />
hat. Die Beliebtheitswerte sind<br />
steil angestiegen, <strong>der</strong> attraktivselbstbewusste<br />
Bullen-Stil<br />
kommt an und drängt die Tiraden<br />
gegnerischer Fans und <strong>der</strong><br />
geifernden „11Freunde“ an<br />
den Rand. Konkurrenz für Bayern<br />
und Dortmund. <strong>Das</strong> freut<br />
außerhalb von Bayern und<br />
Dortmund viele.<br />
Boss Ralf Rangnick hatte sich<br />
vor <strong>der</strong> Saison intensiv um den<br />
Ingolstädter Coach Ralph Hasenhüttl<br />
bemüht. „Mehr als sich<br />
so manche Frau um mich bemüht<br />
hat“, so Hasenhüttl. Ralf &<br />
Ralph – das passt. Beide eint die<br />
Spielidee: Balljagd, hoch stehende<br />
Abwehr, blitzartiges Umschalten<br />
in beide Richtungen.<br />
<strong>Der</strong> Erfolg kam rasant über<br />
Leipzig. Und er kam extrem<br />
überraschend. Auch für intime<br />
Kenner <strong>der</strong> Szene.<br />
Guido Schäfer<br />
über Bundesliga-Urgestein<br />
Heribert<br />
Bruchhagen<br />
Bruchhagen<br />
musste zeitig<br />
Abbitte leisten,<br />
war wie<br />
so viele hin<br />
und weg von<br />
den Leistungen<br />
von RB.<br />
So hatte Bundesliga-Urgestein<br />
Heribert Bruchhagen vorm<br />
Ligastart warnend den Zeigefinger<br />
gehoben und den Rasenballern<br />
bei einer Leipzig-Visite einen<br />
harten Kampf um den Ligaverbleib<br />
anheimgestellt. <strong>Der</strong><br />
Quervergleich des damaligen<br />
Frankfurt-Bosses leuchtete ein.<br />
<strong>Der</strong> 1. FC Nürnberg sammelte<br />
in <strong>der</strong> Zweitliga-Rückrunde<br />
mehr Punkte als RB, gewann 3:1<br />
gegen Leipzig und war dann in<br />
<strong>der</strong> Relegation gegen Eintracht<br />
Frankfurt hoffnungslos unterlegen.<br />
Jene Frankfurter, die sich<br />
mit Ach und Krach in die Relegation<br />
gerettet hatten. Wenn<br />
Dieser eine Moment, in dem ganz Fußball-Deutschland<br />
merkte: <strong>Das</strong> ist kein normaler Bundesliga-<strong>Aufsteiger</strong>, <strong>der</strong><br />
hier den Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund<br />
in die Knie zwang – Naby Keita bejubelt seinen Siegtreffer<br />
zum 1:0. Foto: GEPA pictures<br />
Frankfurt so viel besser als <strong>der</strong><br />
Club ist und eben jener Club<br />
den Roten Bullen am Rockzipfel<br />
hing und nervte, kann das nur<br />
Eines bedeuten: RB bekommt<br />
Probleme. Bruchhagen musste<br />
zeitig Abbitte leisten, war wie<br />
so viele hin und weg von den<br />
Leistungen <strong>der</strong> Männer von<br />
Ralf & Ralph.<br />
<strong>Der</strong> Warner und viele an<strong>der</strong>e<br />
hatten die Rechnung zum Beispiel<br />
ohne die Neuzugänge<br />
Naby Keita und Timo Werner<br />
gemacht. Beide schlugen<br />
prächtig ein und hoben den<br />
<strong>Aufsteiger</strong> auf ein neues Niveau.<br />
<strong>Der</strong> Ausfall von Lukas<br />
Klostermann (Kreuzbandriss)<br />
wurde durch den Brasilianer<br />
Bernardo aufgefangen. Außerdem<br />
legten alle an<strong>der</strong>en eine<br />
Schippe drauf, spielten jedes<br />
Spiel, als wenn es kein weiteres<br />
mehr gibt. RB Leipzig gehört zu<br />
den fleißigsten Bundesligateams,<br />
läuft viel und schnell.<br />
Und, ganz wichtig: In <strong>der</strong><br />
Eliteliga kam <strong>der</strong> Fußball <strong>der</strong><br />
Hasenhüttler viel besser zum<br />
Tragen als eine Etage drunter.<br />
In <strong>der</strong> Bundesliga wollen (fast)<br />
alle Teams einen gepflegten<br />
Ball spielen – jede Menge Angriffsfläche<br />
für die Balljäger aus<br />
Leipzig. Und ausreichend Platz<br />
für begnadete Techniker wie<br />
Naby Keita und Emil Forsberg.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Liga beför<strong>der</strong>te<br />
das Gros <strong>der</strong> Teams den Ball<br />
hoch und weit Richtung RB-<br />
Strafraum – das berühmte Gegenpressing<br />
<strong>der</strong> Rasenballer<br />
wurde so außer Kraft gesetzt.<br />
<strong>Der</strong> FC Ingolstadt rührte gegen<br />
RB Beton an, behandelte den<br />
Ball wie eine heiße Kartoffel<br />
und gewann 1:0.<br />
Doch es war nicht die Zweitliga-Taktik,<br />
die den RB-Fußballern<br />
an jenem Tag Punkte kostete.<br />
Sie hatten schlicht einen<br />
schwachen Tag erwischt und<br />
trafen (Emil Forsberg) vom<br />
Strand aus das Tor nicht. Die<br />
zweite Nie<strong>der</strong>lage folgte in<br />
München. <strong>Das</strong> 0:3 hatte mit<br />
sehr guten Bayern, angeschlagenen<br />
Rasenballern (Keita,<br />
Marcel Halstenberg) und einem<br />
frühen Platzverweis (Forsberg)<br />
zu tun. <strong>Das</strong>s man punktgleich<br />
in die Partie gegangen war, bezeichnete<br />
Ralph Hasenhüttl<br />
hinterher als das eigentliche<br />
Wun<strong>der</strong>. Weil Bayern in einer<br />
eigenen Liga spielt und – natürlich<br />
– Meister wird.<br />
Champions League, Europa<br />
League – o<strong>der</strong> nur sorgenfrei?<br />
2,29 Punkte pro Spiel haben<br />
die Roten Bullen geholt, dabei<br />
laut Sportdirektor Ralf Rangnick<br />
dreizehnmal sehr gut, zweimal<br />
okay und erwähnte zweimal<br />
schlecht (Ingolstadt, Bayern)<br />
gespielt. Wenn RB im bisherigen<br />
Stil weiter punktet, ist die<br />
Qualifikation für die Champions<br />
League unausweichlich. Wenn<br />
es weniger wird, könnte die Europa<br />
League rumkommen.<br />
Wenn die Bullen abstürzen, ist<br />
inmer noch das ursprüngliche<br />
Ziel „sorgenfreie Saison“ erreicht.<br />
Guido Schäfer<br />
Spürt RB schon bald den heißen<br />
Atem <strong>der</strong> Konkurrenz im Nacken?<br />
Je<strong>der</strong> Läufer kennt die Situation:<br />
Wer seinen Vorsprung ins Ziel retten<br />
will und sich verängstigt nach den<br />
Verfolgern umdreht, <strong>der</strong> hat schon<br />
so gut wie verloren. Manch Experte<br />
wartet nun in <strong>der</strong> Rückrunde auf<br />
den Einbruch des Neulings.<br />
Doch es gibt keinen ernsthaften<br />
Grund für ein solches Szenario.<br />
Wenn die Leipziger wie bisher körperliche<br />
Fitness, läuferische Qualitäten<br />
und Spielfreude auf den Platz<br />
bringen, sich nicht von <strong>der</strong> neuen<br />
Favoritenrolle beirren lassen, dann<br />
wird es <strong>der</strong> Konkurrenz weiterhin<br />
schwerfallen, ein Gegengift gegen<br />
die erfrischende Spielweise <strong>der</strong><br />
Sachsen zu finden. Eines haben wir<br />
in den ersten 17 Partien gelernt: Ein<br />
Fußball-Erstligaspiel ist kein Selbstläufer,<br />
doch auch gestandene Bundesligisten<br />
kochen nur mit Wasser.<br />
Ja, diese Hinrunde hat uns Leipzigern<br />
nach mehr als 20-jähriger Bundesliga-Abstinenz<br />
gut getan und<br />
riesigen Spaß gemacht: Beste Stimmung<br />
in <strong>der</strong> vollen Red-Bull-Arena,<br />
begeisterter Angriffsfußball, läuferische<br />
Spitzenleistungen sowie kurz<br />
vor Weihnachten die Entscheidung<br />
für das ehemalige Zentralstadion<br />
und gegen einen Neubau auf <strong>der</strong><br />
grünen Wiese. Zwischendurch kam<br />
<strong>der</strong> deutliche Hinweis beim Spitzenspiel<br />
in München, dass die Bäume<br />
nicht in den Himmel wachsen. Die<br />
Schwalbe von Timo Werner und die<br />
sinnlose Attacke von Emil Forsberg<br />
in die Ferse von Philipp Lahm waren<br />
die einzigen Fehltritte des Neulings.<br />
Fußball-Leipzig spürte im Sommer<br />
schnell, dass Ralf Rangnick mit <strong>der</strong><br />
Verpflichtung von Ralph Hasenhüttl<br />
die ideale Personalentscheidung<br />
geglückt ist. Nicht von ungefähr<br />
hievten Fachleute aus England den<br />
RB-Sportdirektor auf Platz eins aller<br />
Fußball-Manager <strong>der</strong> Welt. Letztlich<br />
zeigen die gestiegenen Sympathiewerte<br />
in allen Umfragen: <strong>Der</strong> neutrale<br />
Fan will schönen Fußball sehen<br />
und empfindet RB schon deshalb als<br />
Bereicherung.<br />
Es passte vieles in <strong>der</strong> Hinrunde.<br />
Entsprechend leicht ging unserer<br />
Redaktion die Gestaltung des Rasenballers<br />
von <strong>der</strong> Hand. Viel Spaß<br />
beim Lesen und allen Fußball-Freunden<br />
eine ebenso schwungvolle und<br />
begeisternde Bundesliga-Rückrunde<br />
– ohne Einbruch!<br />
➦Schreiben Sie uns, wie Ihnen das<br />
RBL-<strong>Magazin</strong> gefällt:<br />
rasenballer@lvz.de<br />
IMPRESSUM<br />
Anzeigen-Son<strong>der</strong>veröffentlichung <strong>der</strong> Leipziger Volkszeitung<br />
Verlag, Herstellung und Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft<br />
mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig<br />
Vermarktung: Arne Frank<br />
V.i.S.d.P.: Jan Emendörfer<br />
Redaktion: Thomas Bothe, Christopher Resch, Frank Schober<br />
Layout & Grafik: Felix Scheer<br />
Kontakt: rasenballer@lvz.de<br />
Titelfotos: Picture Point (2), GEPA pictures
SEITE 5<br />
INHALT<br />
RALPH & RALF: Wie Trainer<br />
und Sportdirektor RB Leipzig<br />
zum Bayern-Jäger machten 6<br />
DAS STADION:<br />
Alle Infos rund um die Standortentscheidung<br />
<strong>der</strong> Red-Bull-Arena 8<br />
Fotos: GEPA pictures (2), dpa (2), Thomas Bothe<br />
DER ÜBERFLIEGER: Emil Forsberg überragt<br />
einen herausragenden Ka<strong>der</strong> und gehört zu<br />
den besten Offensivkräften <strong>der</strong> Liga 10<br />
DIE RÜCKSCHAU: 17 Spieltage, 11 Siege,<br />
3 Unentschieden und 2 Nie<strong>der</strong>lagen<br />
auf 1 Doppelseite 22/23<br />
DIE REPORTAGE:<br />
Unterwegs mit dem Behin<strong>der</strong>ten-<br />
Fanbeauftragten Axel Ackermann<br />
34<br />
UND MEHR:<br />
Bernardo 11<br />
Diego Demme 12<br />
Ka<strong>der</strong>-Übersicht 14<br />
Peter Gulacsi 16<br />
Dayot Upamecano 17<br />
Lukas Klostermann 18<br />
Dreierkette: Reng 19<br />
Tabellen & Co. 20<br />
Beste & Schönste 25<br />
Spielplan 26/27<br />
Social-Media-Karte 28<br />
Trainingslager 30<br />
RB-Capos 31<br />
Public Viewing 32<br />
Gastro-Bilanz 33<br />
Stadion-Technik 36<br />
Sicherheitszentrale 37<br />
Nachwuchs 38<br />
Familienbande 40<br />
eSport 41<br />
RB-Frauen 42<br />
Um Klassen heller – Opel glänzt mit IntelliLux LED Matrix Licht<br />
Neues Scheinwerfersystem wird zum Angrillen am 28. Januar 2017 präsentiert<br />
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Leipzig. Licht ist oft alles – gerade bei schlechten Wetterbedingungen<br />
kann ein mo<strong>der</strong>nes Lichtsystem beim Auto<br />
das entscheidende Plus in Sachen Sicherheit sein.<br />
Opel hat jetzt das Astra IntelliLux LED Matrix Licht auf<br />
den Markt gebracht. „Um Klassen heller“ beschreibt<br />
Opel dieses innovative System, das man natürlich am<br />
besten bei einer Probefahrt erleben kann.<br />
Präsentiert wird das Astra IntelliLux Matrix Licht auch<br />
beim alljährlichen Angrillen, zu dem die AMZ Leipzig<br />
GmbH jetzt wie<strong>der</strong> für den 28. Januar ab 10 Uhr in seine<br />
sieben Filialen in und um Leipzig einlädt. Einer <strong>der</strong> Höhepunkte<br />
wird dabei die Autogrammstunde mit Benjamin<br />
Kirsten vom 1. FC Lokomotive Leipzig sein, <strong>der</strong> von 10<br />
bis 11 Uhr in <strong>der</strong> AMZ-Filiale in <strong>der</strong> Groitzscher Straße zu<br />
Gast sein wird. Zudem wird Speedwayfahrer Martin Smolinski<br />
mit seinem Motorrad erwartet. In <strong>der</strong> AMZ-Filiale<br />
in <strong>der</strong> Waldstraße 87 präsentiert die Dekra einen Überschlagsimulator.<br />
In den Filialen Waldstraße, Groitzscher Straße und Permoser-/Torgauer<br />
Straße wird <strong>der</strong> Sportverein Zöschen<br />
1912 e.V. die Besucher mit Bratwürsten und Getränken<br />
verwöhnen.<br />
Zum Feiern gibt es bei Opel viele gute Gründe, <strong>der</strong> Fahrzeughersteller<br />
blickt auf ein überaus erfolgreiches Jahr<br />
zurück. So konnten das beste Pkw-Verkaufsergebnis und<br />
<strong>der</strong> höchste Marktanteil seit fünf Jahren erreicht werden –<br />
244 000 Autos und 7,3 Prozent Marktanteil. Erfolgsgarant<br />
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SEITE 6<br />
Auswärtigen stellt sich rund um<br />
den Höhenflug <strong>der</strong> Rasenballer<br />
eine zentrale Frage: Wer und was<br />
steckt hinter dem RB-Erfolg? Ist es<br />
vornehmlich die prall gefüllte Kasse,<br />
die den Unterschied macht? Ja,<br />
auch. Aber, mindestens genau so<br />
wichtig: <strong>Der</strong> Umgang mit den Resourcen<br />
liegt in ausnehmend guten<br />
Händen. Frankfurts Trainer<br />
Niko Kovac sagte am Rande des<br />
Eintrachts-Gastspiels in Leipzig:<br />
„<strong>Der</strong> Erfolg wurde nicht erkauft,<br />
er wurde erarbeitet.“ Frankfurts<br />
Sportvorstand Fredi Bobic bezeichnet<br />
den in <strong>der</strong> Beletage angekommenen<br />
Club aus Leipzig<br />
als „Ralfs Werk“.<br />
Als <strong>der</strong> Schwabe Ralf Rangnick<br />
im Mai 2012 ein Roter Bulle<br />
wurde, drehte er das seit zwei<br />
Jahren in <strong>der</strong> vierten Liga verharrende<br />
Projekt auf links, verjüngte<br />
den Ka<strong>der</strong>, installierte seine<br />
Fußball-Philosophie des Balljagens.<br />
Rangnick machte dem<br />
Club sprichwörtlich Beine. Und er<br />
achtete dabei sehr wohl auf die<br />
Noten, auch auf die Banknoten.<br />
„Ich behandle das Geld von Dietrich<br />
Mateschitz, als wäre es<br />
meins“, sagte RR mit Blick auf die<br />
Brieftasche des Red-Bull-Chefs.<br />
<strong>Das</strong>s Schwaben jeden Euro mehrfach<br />
begutachten, ihn streicheln<br />
und nach je<strong>der</strong> Ausgabe von<br />
Trennungsschmerz durchdrungen<br />
sind, ist bekannt. Rangnicks<br />
Transferbilanz war in Hoffenheim<br />
positiv, sie würde – Stand heute –<br />
auch in Leipzig schlagartig gut<br />
aussehen. Wenn er ein, zwei seiner<br />
begehrten Pferdchen (Emil<br />
Forsberg, Yussuf Poulsen, Naby<br />
Keita etc.) verkaufen würde, wären<br />
Irrtümer wie Omer Damari<br />
überkompensiert. Die Sichtung<br />
gehört zu den Stärken <strong>der</strong> Rasenballer.<br />
Die Kohle natürlich auch.<br />
Geld & Liebe.<br />
Ein Rangnickscher Königstransfer,<br />
<strong>der</strong> nicht mehr richtig kicken<br />
kann und es laut eigener<br />
Auskunft nie richtig konnte, heißt<br />
Ralph Hasenhüttl. 1,5 Millionen<br />
Euro hat RB nach Ingolstadt überwiesen,<br />
um den volksnahen Österreicher<br />
zu bekommen. Eine<br />
gute Investition.<br />
Ralf & Ralph, Sportdirektor Ralf<br />
Rangnick, 58, und Coach Ralph<br />
Ralph<br />
& Ralf<br />
Coach Ralph Hasenhüttl und<br />
Sportdirektor Ralf Rangnick sind<br />
siamesische Zwillinge – an <strong>der</strong><br />
Taktiktafel zusammengewachsen.<br />
Foto: GEPA pictures<br />
Hasenhüttl, 49, sind siamesische<br />
Zwillinge. Völlig unterschiedliche<br />
Charaktere, aber an <strong>der</strong><br />
Taktiktafel zusammengewachsen.<br />
<strong>Der</strong> Fußball von Ralph &<br />
Ralf ist unverwechselbar und<br />
gleicht einem Überfallkommando:<br />
offensiv, mutig, dynamisch.<br />
Final zueinan<strong>der</strong> fanden die<br />
Herren beim Heurigen. Es geschah<br />
am hellichten Tag in einer<br />
gut besuchten österreichischen<br />
Gaststätte. Die Taktikfreaks verschoben<br />
Salzstreuer und Pfefferstreuer<br />
und wurden beim grünen<br />
Tee handelseinig. Dabei stellt<br />
sich die Frage, weshalb Rangnick<br />
eigentlich vorher an Thomas Tuchel<br />
gebaggert hatte. Rangnick/<br />
Tuchel – das hätte mindestens<br />
Mord und Totschlag gegeben.<br />
Dazu kommt es in <strong>der</strong> Beziehung<br />
Rangnick/Hasenhüttl definitiv<br />
nicht. Wobei die Ehe bisher<br />
auch noch keinen größeren<br />
Belastungsproben ausgesetzt<br />
war. Hasenhüttl schwärmt von<br />
den fantastischen Bedingungen,<br />
den gewinnbringenden Gesprächen<br />
mit Rangnick. <strong>Der</strong> Steirer<br />
will nix wissen von Angeboten<br />
aus <strong>der</strong> Premier League: „RB<br />
Leipzig ist ein traumhafter Verein<br />
in einer traumhaften Stadt.“<br />
Eine Erfolgskomponente ist<br />
die von Kommunikationschef<br />
Florian Scholz erdachte Außendarstellung.<br />
Die ist bis ins letzte<br />
Detail durchdacht, selbstbewusst,<br />
aber nicht arrogant. Dazu gehört:<br />
Kein böses Wort über die Gegner.<br />
Stattdessen: Lob und Anerkennung.<br />
Sportlicher Erfolg und Außendarstellung<br />
haben die Imagewerte<br />
explodieren lassen. Im Wochentakt<br />
hüpft eine neue Studie<br />
um die Ecke. Eine, die RB als Gewinner<br />
<strong>der</strong> Saison ausweist.<br />
Die Rasenballer haben rechts<br />
geblinkt und sind links abgebogen,<br />
damit diverse Konkurrenten<br />
verunsichert – und einen Beitrag<br />
zur Völkerverbindung geleistet.<br />
So schmauchen die Ureinwohner<br />
aus München und Dortmund<br />
neuerdings Friedenspfeife und<br />
kuscheln sich in heiliger Allianz<br />
gegen die Nervlinge aus Leipzig<br />
aneinan<strong>der</strong>. RB ist angekommen<br />
in <strong>der</strong> Liga <strong>der</strong> außergewöhnlichen<br />
Gentlemen. Guido Schäfer<br />
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WAHRE HELDEN<br />
STEHEN ZU IHRER<br />
MANNSCHAFT.
SEITE 8<br />
» CHRONIK<br />
Vom „Stadion<br />
<strong>der</strong> 100 000“ zur<br />
Red-Bull-Arena<br />
Lange Zeit galt das Zentralstadion<br />
als größte Spieltstätte in Deutschland.<br />
Weit über 100 000 Menschen<br />
passten bei Top-Spielen in „die<br />
Schüssel“. Ihren Anfang fand die<br />
ruhmreiche Geschichte mit <strong>der</strong><br />
Entscheidung für einen Neubau<br />
Anfang 1955. Dem Leipziger Architekten<br />
Karl Souradny wurde die Ehre<br />
zuteil, das „Stadion <strong>der</strong> Hun<strong>der</strong>ttausend“<br />
zu planen und er hielt sich ran.<br />
Nur wenige Monate später, am<br />
15. April 1955, begannen die Bauarbeiten.<br />
Rund 1,5 Millionen Kubikmeter<br />
Trümmerschutt aus dem<br />
Zweiten Weltkrieg sollen für den<br />
Stadionwall bewegt worden sein,<br />
180 000 Helfer legten beim Bau freiwillig<br />
Hand an. So gelang etwas, das<br />
mit Blick auf heutige Großprojekte<br />
nur schwer vorstellbar ist: Bereits am<br />
4. August 1956 wurde das Zentralstadion<br />
mit seinen 40 Blöcken zu<br />
jeweils 2500 Sitzpätzen fertig und<br />
mit dem Deutschen Turn- und Sportfest<br />
feierlich eingeweiht.<br />
Als erstes Highlight ging am 4. August<br />
1956 das Fußballspiel zwischen<br />
SC Wismut Karl-Marx-Stadt und<br />
Honved Budapest in die Geschichte<br />
ein. Über 100 000 Menschen waren<br />
dabei. In den folgenden Jahren wurde<br />
diese Zahl mehrfach erreicht, unter<br />
an<strong>der</strong>em bei einem Freundschaftsspiel<br />
zwischen Wismut Karl-Marx-<br />
Stadt und dem 1. FC Kaiserslautern, in<br />
dem Fritz Walter mit <strong>der</strong> Hacke das<br />
sogenannte Jahrhun<strong>der</strong>ttor erzielte.<br />
In den 1980er Jahren machte Lok<br />
Leipzig im Europapokal die Hütte<br />
voll. Insbeson<strong>der</strong>e die Auftritte gegen<br />
Girondins Bordeaux (1987) und<br />
den SSC Neapel (1988) blieben im<br />
Gedächtnis. Es sollten jedoch vorerst<br />
die letzten großen Spiele bleiben,<br />
denn mit <strong>der</strong> Wende wurde es stiller<br />
im Rund. Auch wenn <strong>der</strong> VfB Leipzig<br />
in <strong>der</strong> Saison 1993/94 noch einmal<br />
Bundesliga-Flair brachte, schritt <strong>der</strong><br />
bauliche Verfall voran.<br />
Egidius Braun verhalf dem Zentralstadion<br />
schließlich zu einer zweiten<br />
Chance. Als <strong>der</strong> damalige Präsident<br />
des DFB eine Bewerbung Deutschlands<br />
für die Fußball-WM 2006 an<br />
die Bedingung einer Spielstätte im<br />
Osten knüpfte, wurden in Leipzig<br />
Nägel mit Köpfen gemacht. Medienunternehmer<br />
Michael Kölmel ließ als<br />
Investor mit Unterstützung von Bund<br />
und Stadt die 116 Millionen Euro teure<br />
und 45 000 Zuschauer fassende<br />
Fußball-Arena im alten Stadion entstehen.<br />
Den Grundstein dafür legte am<br />
28. Januar 2000 Alt-Bundeskanzler<br />
Gerhard Schrö<strong>der</strong>, bevor am 16. Juli<br />
2004 im Rahmen eines internationalen<br />
Fußballturniers das Zentralstadion<br />
offiziell wie<strong>der</strong>eröffnet wurde. Bei<br />
<strong>der</strong> WM 2006 trug die Fifa unter an<strong>der</strong>em<br />
das Achtelfinale zwischen Argentinien<br />
und Mexiko in Leipzig aus.<br />
Nach dem Turnier blieb das Stadion<br />
trotz großer Konzerte und an<strong>der</strong>er<br />
Veranstaltungen ein Verlustgeschäft.<br />
Betreiber Michel Kölmel versuchte<br />
deshalb, finanzkräftige Investoren für<br />
ein Engagement im Leipziger Fußball<br />
zu gewinnen. <strong>Das</strong> gelang<br />
schließlich 2009 mit <strong>der</strong> Gründung<br />
von RB Leipzig. Seit dem 1. Juli 2010<br />
trägt das Stadion den Namen Red-<br />
Bull-Arena.<br />
Anton Zirk<br />
Nein! Doch! Ohh! Was war das<br />
für ein Hin und Her um die künftige<br />
Spielstätte von RB. Bis kurz<br />
vor Ende vergangenen Jahres<br />
zogen sich die Spekulationen<br />
hin. Zwischenzeitlich schien fast<br />
alles möglich: von einem neuen<br />
Stadion auf <strong>der</strong> Alten Messe hin<br />
zur ganz großen Lösung in Flughafennähe.<br />
Immerhin hofft man<br />
bei RB, in naher Zukunft internationalen<br />
Besuch empfangen zu<br />
können und wer will schon Real,<br />
Arsenal und Juventus eine beschwerliche<br />
Busfahrt ins Zentrum<br />
zumuten. Sei es drum!<br />
Die Bullen gehen weiterhin in<br />
<strong>der</strong> Arena auf Torejagd, das<br />
Schmuckstück am Sportforum<br />
wird aufgehübscht und den gestiegenen<br />
Ansprüchen angepasst.<br />
<strong>Der</strong> wichtigste Schritt hierfür<br />
wurde gemacht: Es herrscht Einigkeit<br />
mit dem bisherigen Stadionbesitzer<br />
Michael Kölmel.<br />
„Streng geheime“ 70 Millionen<br />
Euro soll sich RB den Schlüssel<br />
zur Schüssel kosten lassen. Im<br />
Preis inbegriffen sind die Hauptund<br />
Nebengebäude sowie <strong>der</strong><br />
Glockenturm. Für Erweiterungen<br />
und Mo<strong>der</strong>nisierungen würden<br />
weitere 40 Millionen Euro<br />
anfallen. 14 000 neue Sitzplätze<br />
und ein ganzer Stapel Sky-<br />
Boxen, die wetterfeste Alternative<br />
für betuchtere RB-Fans und<br />
Sponsoren, stehen unter an<strong>der</strong>em<br />
auf <strong>der</strong> To-do-Liste.<br />
Letzteres spiele eine „ganz,<br />
ganz große Rolle“, betonte RB-<br />
Hier geblieben!<br />
Die Zukunft <strong>der</strong> Red-Bull-Arena im Herzen <strong>der</strong> Stadt ist (vorerst) gesichert<br />
Alleinstellungsmerkmal: Die beson<strong>der</strong>e Lage <strong>der</strong> Red-Bull-Arena direkt ans Leipziger Zentrum angrenzend sucht deutschlandweit ihresgleichen. Bild<br />
unten: Auf <strong>der</strong> Anzeigetafel wird den 509 902 Fans gedankt, die im Jahr 2016 Spiele von RB Leipzig besuchten.<br />
Fotos: dpa, Christian Modla<br />
Oliver<br />
Mintzlaff,<br />
Geschäftsführer<br />
von<br />
RB Leipzig<br />
Wir benötigen<br />
ein vernünftiges<br />
Verkehrskonzept.<br />
<strong>Das</strong> ist eine<br />
Bedingung,<br />
die wir formuliert<br />
haben.<br />
Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.<br />
<strong>Der</strong>zeit vermarktet Rasenballsport<br />
18 separate Logen für je<br />
15 Personen: Bei einem Preis<br />
von 10 000 Euro pro Person und<br />
Saison ergibt das aktuell insgesamt<br />
2,7 Millionen Euro Einnahmen.<br />
<strong>Der</strong> Vorstandschef will<br />
diese Kapazitäten wohl mehr als<br />
verdoppeln. Leicht wird das<br />
nicht, denn das Stadion ist sehr<br />
filigran gebaut und seine Statik<br />
nicht für so viele Anbauten ausgelegt.<br />
Darauf hat im Zuge <strong>der</strong><br />
Debatte Architekt Johannes<br />
Zech hingewiesen. Zech hatte<br />
von 2000 bis 2004 die Spielstätte<br />
maßgeblich mit geplant.<br />
Stand jetzt sollen die Bauarbeiten<br />
trotzdem im Jahr 2018 beginnen<br />
– Leipzigs Oberbürgermeister<br />
Burkhard Jung möchte<br />
hier 2024 am liebsten EM-Spiele<br />
ausgetragen sehen. Vorher gilt<br />
es jedoch, auch aus bürokratischer<br />
Sicht noch Hürden zu nehmen.<br />
So wird <strong>der</strong> Kaufvertrag<br />
erst notariell beglaubigt, wenn<br />
sicher ist, dass RB die Umbaupläne<br />
realsieren kann. Hierfür soll<br />
die Stadt bis Ende Februar eine<br />
Bauvoranfrage des Clubs positiv<br />
bescheiden. Auch <strong>der</strong> Stadtrat<br />
muss noch zustimmen.<br />
Als Besuchermagnet verlangt<br />
RB zudem ein Entgegenkommen<br />
<strong>der</strong> Stadt. „Wir benötigen<br />
ein vernünftiges Verkehrskonzept.<br />
<strong>Das</strong> ist eine Bedingung,<br />
die wir formuliert haben“, ließ<br />
Mintzlaff verlauten. Die drohenden<br />
Probleme liegen auf <strong>der</strong><br />
Hand, insbeson<strong>der</strong>e mit Blick<br />
auf die Parksituation. Schon<br />
jetzt werden die Plätze bei<br />
Heimspielen knapp.<br />
Seit einiger Zeit geistert deshalb<br />
die Idee von einem Parkhaus<br />
auf dem Gelände des<br />
ehemaligen Schwimmstadions<br />
durch die Stadt. Ein privater Investor<br />
soll dort in einem Neubau<br />
wenn möglich bis zu 1500 Plätze<br />
schaffen. Dann würde die Zahl<br />
<strong>der</strong> offiziellen Pkw-Stellplätze<br />
im Stadionumfeld auf rund 4000<br />
anwachsen. Anton Zirk
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SEITE 10<br />
Erster<br />
unter Gleichen<br />
Begehrter Typ: <strong>Der</strong> Leipziger Offensivspezialist Emil Forsberg sticht aus einem herausragenden RB-Ka<strong>der</strong> sogar noch heraus. In Schweden wurde er dafür geehrt.<br />
Foto: GEPA pictures<br />
Als Emil Forsberg im November<br />
zu Schwedens Mittelfeldspieler<br />
des Jahres 2016 gekürt wurde,<br />
hatte <strong>der</strong> 25-Jährige gerade sein<br />
Meisterstück <strong>der</strong> bisherigen Saison<br />
abgeliefert. Am Freitag vor<br />
<strong>der</strong> Jury-Entscheidung zerlegte<br />
er die Hintermannschaft von<br />
Bayer Leverkusen nach allen Regeln<br />
<strong>der</strong> Kunst, schoss ein Tor<br />
und bereitete zwei weitere vor,<br />
darunter den spielentscheidenden<br />
Treffer zum 3:2-Endstand.<br />
„Seine Schnelligkeit und<br />
Technik machen seine Art, Fußball<br />
zu spielen, einzigartig – sowohl<br />
für den Verein als auch für<br />
die Nationalmannschaft“, hieß<br />
es in <strong>der</strong> Jury-Begründung. Einzigartig<br />
scheint <strong>der</strong> Offensivspezialist<br />
auch innerhalb des Teams.<br />
Und das will einiges heißen: Um<br />
ihn herum glänzen seine Kollegen<br />
mit Bestwerten. Timo<br />
Werner (10 Saisontore/5 Assists),<br />
Marcel Sabitzer (4/4), Naby<br />
Keita (4/3) und Yussuf Poulsen<br />
(1/1) sorgen als konzertiertes<br />
Überfallkommando für Chaos<br />
beim Gegner, reißen Lücken,<br />
bringen Chancen und Tore.<br />
Doch Forsberg überragt sie<br />
alle. Bei 21 <strong>der</strong> 34 Tore von Leipzig<br />
hatte <strong>der</strong> Schwede an irgendeinem<br />
Punkt in <strong>der</strong> Entstehung<br />
seine Füße im Spiel; wenn<br />
er nicht Vorlagengeber (9) o<strong>der</strong><br />
Torschütze (5) war, dann leitete<br />
er den Angriff oft mit einer Ecke,<br />
einer Balleroberung o<strong>der</strong> dem<br />
vorletzten Pass ein. Nicht zu vergessen,<br />
es sind die wichtigen<br />
Tore, die er macht. Viermal entschieden<br />
Forsbergs Aktionen direkt<br />
das Spiel, ganze sechsmal<br />
führten sie zum 1:0. Seine Drei-<br />
Spiele-Sperre kompensierten die<br />
Kollegen im ersten Spiel gegen<br />
Eintracht-Frankfurt zwar, sein<br />
Wert für Leipzig bleibt aber unverän<strong>der</strong>t:<br />
unbezahlbar.<br />
Kein Wun<strong>der</strong> also, dass RB-<br />
Verantwortliche die naturgemäß<br />
aufkommenden Wechselgerüchte<br />
mit deutlichen Worten von<br />
sich weisen. Sein Berater Hasan<br />
Cetinkaya berichtet von zahlreichen<br />
Anfragen großer Klubs und<br />
diverse Medien sprechen von<br />
Liverpool, Arsenal, Juventus<br />
und Ablösesummen zwischen<br />
23,5 und 35 Millionen Euro.<br />
Doch Sportdirektor Ralf<br />
Rangnick bleibt angesichts <strong>der</strong><br />
marktüblichen Mechanismen gelassen:<br />
Eine offizielle Anfrage eines<br />
an<strong>der</strong>en Clubs gebe es nicht.<br />
„Es braucht auch keiner anfragen.“<br />
Sein größter Trumpf dabei:<br />
Trainer und Team. <strong>Das</strong> harmonische<br />
Gesamtwerk, dass RB hier<br />
gemeinschaftlich geschaffen hat,<br />
lässt jeden Spieler sich als Teil<br />
des großen Ganzen fühlen. Timo<br />
Werner lobte nach <strong>der</strong> 4:1-Freiburg-Gala:<br />
„Wir sind froh, dass<br />
wir vier vorne in dieser Konstellation<br />
so harmonieren.“ Und<br />
auch Forsberg weiß seine Privilegien<br />
zu schätzen: „Es ist so geil<br />
in Leipzig, ich liebe die Mannschaft,<br />
die Menschen hier, den<br />
Verein – wir sind wie eine Familie.“<br />
Seine Frau Shanga, mit <strong>der</strong><br />
er seit vergangenem Sommer<br />
verheiratet ist, spielt ebenfalls<br />
Vereinsfußball in <strong>der</strong> Stadt.<br />
Emil Forsberg wäre nicht <strong>der</strong><br />
erste Profispieler, <strong>der</strong> solchen<br />
Liebesbekundungen zum Trotz<br />
seine „Familie“ verließe. Bleibt<br />
er jedoch über den Sommer hinaus,<br />
baut ihm Leipzig irgendwann<br />
vielleicht sogar nochmal<br />
ein Denkmal. Thomas Bothe<br />
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SEITE 11<br />
Ein Brasilianer auf <strong>der</strong><br />
Sonnenseite des Lebens<br />
Im Grunde genommen mag er ja<br />
Winter. „Aber dieser Winter ist<br />
schon extrem kalt“, erklärt<br />
Bernardo Fernandes da Silva<br />
Junior. <strong>Das</strong>s <strong>der</strong> 21 Jahre alte<br />
Überraschungs-Stammspieler<br />
von RB Leipzig aus dem deutlich<br />
wärmeren São Paulo in Brasilien<br />
stammt, zählt dabei nicht als<br />
Ausrede, denn Anpassungsschwierigkeiten<br />
gehören nicht<br />
zu Bernardos Schwächen.<br />
Innerhalb eines Jahres spielte<br />
r Konstel-sicn.“ Und kraft quasi von <strong>der</strong> vierten brasi-<br />
die polyvalente Defensiv-<br />
ne Privile-lianischeist so geil Bundesliga. Selbst ihm kommt<br />
Liga in die deutsche<br />
ie Mann-dahier, den vor. „Ja, ich bin schon etwas<br />
manchmal noch unwirklich<br />
ine Fami-überrascha, mit <strong>der</strong> raum“, sagt <strong>der</strong> von seinen Kolle-<br />
über den kurzen Zeit-<br />
Sommer gen als „Sonnenschein“ bezeichnete<br />
Spieler. Gut behütet wuchs<br />
ebenfalls<br />
tadt. Bernardo auf – als Sohn eines<br />
nicht <strong>der</strong> Fußballstars und Ex-Bayernr<br />
solchen Spielers (fünf Einsätze 1991) sowie<br />
einer Ex-Leichtathletin und<br />
um Trotz<br />
ße. Bleibt Sportjournalistin, die für die Fa-<br />
ihre Ziele hinten anstellte.<br />
mer hin-milig<br />
irgend-„Enochmaben, die mir Höflichkeit und eine<br />
war ein Privileg, Eltern zu ha-<br />
as Bothegute Bildung mitgegeben ha-<br />
Bernardo<br />
Fernandes da<br />
Silva Junior<br />
über seine<br />
Philosophie<br />
Du musst<br />
dich selber<br />
wohlfühlen,<br />
um dich auf<br />
Fußball konzentrieren<br />
zu können.<br />
ben“, so Bernardo. Seine Heimat<br />
sei ihm sehr wichtig, <strong>der</strong> Kontakt<br />
zu seinen Freunden noch eng.<br />
Eben dieser stabile Rahmen<br />
half ihm dabei, scheinbar mühelos<br />
auf einem neuen Kontinent<br />
anzukommen. Mit sechs war<br />
Bernardo in seiner Geburtsstadt<br />
São Paulo <strong>der</strong> „Escola de Futebol<br />
Rivellino“ beigetreten, später<br />
spielte er für das Nachwuchsteam<br />
von Grêmio Osasco Audax,<br />
landete bei AA Ponte Preta und<br />
wurde Profi bei Red Bull Brazil.<br />
RB Salzburg holte ihn dann<br />
nach Europa. „Ich wusste: Du<br />
musst dich selber wohlfühlen, um<br />
dich auf Fußball konzentrieren zu<br />
können“, erklärt er. Deshalb<br />
kümmerte er sich in Salzburg<br />
erstmal um eine Wohnung, holte<br />
seine Mutter für die Anfangszeit<br />
nach Österreich und setzte seinen<br />
Aufstieg einfach fort. Bernardo ist<br />
damit <strong>der</strong> erste Fußballer, <strong>der</strong><br />
sich innerhalb des Red-Bull-Systems<br />
von Brasilien bis in die Bundesliga<br />
hocharbeitete. Immer mit<br />
<strong>der</strong> gleichen Spielidee. „Mir hat<br />
geholfen, dass schon bei Audax<br />
ein für Brasilien untypisches<br />
System mit Pressing und Aggressivität<br />
gespielt wurde.“<br />
Und sein Weg ist noch lange<br />
nicht zu Ende. Beson<strong>der</strong>s ein<br />
Spiel lehrte ihn das. „Nach dem<br />
Spiel gegen die Bayern, in dem<br />
ich als direkten Gegenspieler<br />
Douglas Costa hatte, war ich<br />
wirklich etwas enttäuscht“, erinnert<br />
sich Bernardo an die Nie<strong>der</strong>lage<br />
gegen seinen Landsmann in<br />
München. Die Lektion: „Ich weiß,<br />
dass ich ein guter Spieler bin.<br />
Aber das reicht scheinbar manchmal<br />
noch nicht gegen Spieler dieser<br />
Klasse. Ich muss die richtigen<br />
Strategien anwenden; mehr pressen,<br />
aggressiver sein. Aber wir<br />
bekommen ja noch eine zweite<br />
Chance.“ Thomas Bothe<br />
„Sonnenschein“: Allroun<strong>der</strong> Bernardo lacht oft und gerne. Foto: GEPA pictures<br />
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SEITE 12<br />
Immer 110 Prozent, egal ob miteinan<strong>der</strong> wie gegen Glasgow o<strong>der</strong> gegeneinan<strong>der</strong> im Training – Stefan Ilsanker (<strong>der</strong> Große) und Diego Demme (<strong>der</strong> Kleine).<br />
Fotos: GEPA pictures<br />
Die Männer aus dem Maschinenraum<br />
Diego Demme und Stefan Ilsanker – noch nie waren sie so wertvoll wie heute<br />
Am Anfang standen Zweifel in<br />
<strong>der</strong> Tiefe des Raumes. Schaffen<br />
es die Renner und Kämpfer <strong>der</strong><br />
2. Liga – Diego Demme und<br />
Stefan Ilsanker – auch in <strong>der</strong><br />
Beletage? <strong>Das</strong> Heimspiel gegen<br />
Borussia Dortmund wurde zum<br />
Erweckungserlebnis ...<br />
Nach einer sensationellen<br />
Hinrunde gilt: Noch nie waren<br />
sie so wertvoll wie heute, die<br />
Männer aus dem Maschinenraum.<br />
RB gegen Dortmund also.<br />
August 2016. Wenige Minuten<br />
nach <strong>der</strong> 0:1-Nie<strong>der</strong>lage stand<br />
<strong>der</strong> Kapitän des Vize-Meisters<br />
vor <strong>der</strong> Kamera und guckte in<br />
den Leipziger Abendhimmel.<br />
Schwer atmend. Und: schwer<br />
beeindruckt. „Die sind gerannt<br />
wie die Hasen“, stöhnte Marcel<br />
Schmelzer und meinte vor allem<br />
die beiden defensiven Abräumer<br />
Diego Demme und<br />
Stefan Ilsanker. Wenn <strong>der</strong> eine<br />
gegen die edlen Techniker zu<br />
spät kam, rammte <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
seinen Körper ins Duell. Einer<br />
war immer da, wo es wichtig<br />
war und weh tat. Mit offenem<br />
Visier, mutig, selbstlos, spritzig<br />
bis zum Abpfiff.<br />
Demme rannte an jenem<br />
Abend unfassbare 12,1 Kilometer,<br />
Ilsanker 300 Meter weniger.<br />
Auf zwölf Kilometer kam<br />
RB-Coach Ralph Hasenhüttl zu<br />
aktiven Zeiten auch – wenn er<br />
die Fahrt vom Hotel zum Stadion<br />
dazurechnete. <strong>Der</strong> Fußball-<br />
Lehrer war mit allen seinen Untergebenen<br />
zutiefst zufrieden,<br />
die beiden Mentalitätsmonster<br />
aus dem Maschinenraum des<br />
RB-Spiels bekamen ein geson<strong>der</strong>tes<br />
Lob.<br />
Steter Stachel im Fleisch<br />
talentierterer Sportler<br />
Stefan<br />
Ilsanker<br />
über die<br />
Aufgabenverteilung<br />
Laufen und<br />
kämpfen ist<br />
mein Job. Für<br />
die kreativen<br />
Momente<br />
sind an<strong>der</strong>e<br />
zuständig.<br />
Nach 17 Bundesligaspielen<br />
gehören Demme/Ilsanker immer<br />
noch zu Hasenhüttls wichtigsten<br />
Waffen, sind in <strong>der</strong><br />
Branche gefürchtet. Als Spaßver<strong>der</strong>ber<br />
und steter Stachel im<br />
Fleisch talentierterer Sportler.<br />
Als Helden <strong>der</strong> Arbeit, die ihre<br />
Extremitäten auf dem Altar des<br />
Erfolges opfern und sich am<br />
Morgen danach schwer gezeichnet<br />
zum Dienst melden.<br />
„Laufen und kämpfen ist<br />
mein Job“, sagt Ilsanker. „Und<br />
das kann ich immer, muss ich<br />
immer bringen. Für die kreativen<br />
Momente sind an<strong>der</strong>e zuständig.“<br />
Die Stars <strong>der</strong> Bundesliga<br />
sind wie geschaffen für den<br />
27-jährigen Österreicher. „Ich<br />
ziehe mich an Namen und<br />
Klasse hoch“, sagt Ilsanker, <strong>der</strong><br />
bei <strong>der</strong> EM 2016 einen gewissen<br />
Cristiano Ronaldo erfolgreich<br />
bearbeitet hatte.<br />
Ronaldo? „<strong>Der</strong> ist ein einziger<br />
Muskel und überall hart wie<br />
Beton. Hat Spaß gemacht gegen<br />
ihn.“ Und gut geduftet hat<br />
er übrigens auch, <strong>der</strong> Cristiano.<br />
Die Zusammenarbeit mit<br />
Demme? „Funktioniert bestens,<br />
wir verstehen uns, können<br />
uns aufeinan<strong>der</strong> verlassen.“<br />
Demme, 25, gibt das<br />
Kompliment zurück. „Ilse und<br />
ich haben unsere Aufgaben,<br />
machen keine Überdinger. <strong>Das</strong><br />
passt.“<br />
Demme kam vor drei Jahren<br />
vom SC Pa<strong>der</strong>born, hat sich in<br />
den Ligen drei, zwei und eins<br />
gegen höher gehandelte und<br />
besser bezahlte RB-Konkurrenz<br />
durchgesetzt, achtet auf<br />
jedes Detail. „Ernährung und<br />
Regeneration sind auf diesem<br />
Level extrem wichtig“, sagt <strong>der</strong><br />
Hundeliebhaber und spricht<br />
für Ilsanker mit.<br />
Wenn ein Weißbrot um die<br />
Ecke biegt, rennen die beiden<br />
weg. Alkohol? Ein Glas Weißwein<br />
nach dem Spiel. 0,2 Liter.<br />
Die an<strong>der</strong>en Gläser überlassen<br />
sie ihren fußballverrückten<br />
Vätern Enzo und Herbert.<br />
Träume vom Nationalteam<br />
und <strong>der</strong> WM 2018<br />
Lohn aller Mühen und Entbehrungen:<br />
RB hat die Verträge<br />
mit Diego und Stefan verlängert<br />
und höher dotiert. Beide<br />
sind jetzt Einkommensmillionäre.<br />
Noch Träume? Ja. <strong>Der</strong><br />
Italo-Deutsche Demme träumt<br />
von <strong>der</strong> italienischen Nationalmannschaft.<br />
Und Ösi Ilse<br />
von <strong>der</strong> WM 2018 in Russland.<br />
Nicht zu vergessen: ein Bundesligatörchen.<br />
<strong>Das</strong> haben<br />
beide noch nicht hinbekommen.<br />
Guido Schäfer<br />
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g/km: 99. (Alle Werte gemessen nach 1999/94/EG)<br />
1) Ein unverbindliche Finanzierungsangebot <strong>der</strong> Honda Bank GmbH, Hanauer Landstraße 222–224, 60314 Frankfurt am Main, auf Basis <strong>der</strong> unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von Honda<br />
Deutschland. 2) UVP Honda inkl. Überführung. 3) Gegenüber UVP Honda. Abbildung zeigt Son<strong>der</strong>ausstattungen. Angebot gültig für Privatkunden bis 31.03.2017.<br />
Die aufgeführte Ausstattungsvariante Executive ist nicht Teil dieses Finanzierungsangebotes.
SEITE 14<br />
» TRAINERTEAM<br />
» TRAINERTEAM<br />
» TRAINERTEAM<br />
» TOR<br />
» TOR<br />
» TOR<br />
Ralph Hasenhüttl<br />
Cheftrainer<br />
Geb.: 09.08.1967<br />
im Verein seit: 2016<br />
Größe: 191 cm<br />
Gewicht: 89 kg<br />
letzte Vereine:<br />
FC Ingolstadt 04,<br />
VfR Aalen, Unterhaching<br />
(als Trainer)<br />
Zsolt Löw<br />
Assistenztrainer<br />
Geb.: 29.04.1979<br />
im Verein seit: 2015<br />
Größe: 182 cm<br />
Gewicht: 70 kg<br />
letzte Vereine:<br />
RB Salzburg, FC<br />
Liefering (jeweils als<br />
Co-Trainer)<br />
Fre<strong>der</strong>ik Gößling<br />
Torwarttrainer<br />
Geb.: 22.09.1977<br />
im Verein seit: 2015<br />
Größe: 190 cm<br />
Gewicht: 87 kg<br />
letzte Vereine:<br />
SpVgg Greuther<br />
Fürth, SC Pa<strong>der</strong>born<br />
(als Torwarttrainer)<br />
Ernten,<br />
was man sät<br />
Mit diesen 23 Bullen wollen Ralph<br />
Hasenhüttl und sein Team an die<br />
erfolgreiche Hinrunde anknüpfen<br />
*<br />
Peter Gulacsi<br />
Rückennummer: 32<br />
Geb.: 06.05.1990<br />
im Verein seit: 2015<br />
Einsätze: 17<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: –<br />
kicker-Note: 3,03<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 1,77<br />
Fabio Coltorti<br />
Rückennummer: 1<br />
Geb.: 03.12.1980<br />
im Verein seit: 2012<br />
Einsätze: –<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: –<br />
kicker-Note: –<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: –<br />
Marius Müller<br />
Rückennummer: 21<br />
Geb.: 12.07.1993<br />
im Verein seit: 2016<br />
Einsätze: –<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: –<br />
kicker-Note: –<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: –<br />
» ABWEHR<br />
» ABWEHR<br />
» ABWEHR<br />
» ABWEHR<br />
» ABWEHR<br />
» ABWEHR<br />
» ABWEHR<br />
» ABWEHR<br />
Fotos: GEPA pictures<br />
Willi Orban<br />
Rückennummer: 4<br />
Geb.: 03.11.1992<br />
im Verein seit: 2015<br />
Einsätze: 17<br />
Tore: 2<br />
Vorlagen: 1<br />
Karten gelb/rot: 4/–<br />
kicker-Note: 2,88<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 1,76<br />
Dayot Upamecano<br />
Rückennummer: 17<br />
Geb.: 27.10.1998<br />
im Verein seit: 2017<br />
Einsätze: –<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: –/–<br />
kicker-Note: –<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: –<br />
Lukas Klostermann<br />
Rückennummer: 16<br />
Geb.: 03.06.1996<br />
im Verein seit: 2014<br />
Einsätze: 1<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: 1/–<br />
kicker-Note: 3,0<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 2,00<br />
Benno Schmitz<br />
Rückennummer: 20<br />
Geb.: 17.11.1994<br />
im Verein seit: 2016<br />
Einsätze: 7<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: 1<br />
Karten gelb/rot: 1/–<br />
kicker-Note: 3,30<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 2,14<br />
Marcel Halstenberg<br />
Rückennummer: 23<br />
Geb.: 27.09.1991<br />
im Verein seit: 2015<br />
Einsätze: 17<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: 2<br />
Karten gelb/rot: 2/–<br />
kicker-Note: 3,38<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 2,00<br />
Marvin Compper<br />
Rückennummer: 33<br />
Geb.: 14.06.1985<br />
im Verein seit: 2014<br />
Einsätze: 12<br />
Tore: 1<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: 3/–<br />
kicker-Note: 3,0<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 1,75<br />
Bernardo F. da Silva<br />
Rückennummer: 3<br />
Geb.: 14.05.1995<br />
im Verein seit: 2016<br />
Einsätze: 10<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: 1/–<br />
kicker-Note: 3,28<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 2,10<br />
Ken Gipson<br />
Rückennummer: 36<br />
Geb.: 24.02.1996<br />
im Verein seit: 2015<br />
Einsätze: –<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: –/–<br />
kicker-Note: –<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: –<br />
» MITTELFELD<br />
» MITTELFELD<br />
» MITTELFELD<br />
» MITTELFELD<br />
» MITTELFELD<br />
» MITTELFELD<br />
» MITTELFELD<br />
» MITTELFELD<br />
Dominik Kaiser<br />
Rückennummer: 24<br />
Geb.: 16.09.1988<br />
im Verein seit: 2012<br />
Einsätze: 14<br />
Tore: 1<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: 1/–<br />
kicker-Note: 3,28<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 2,21<br />
Rani Khedira<br />
Rückennummer: 6<br />
Geb.: 27.01.1994<br />
im Verein seit: 2014<br />
Einsätze: 2<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: –/–<br />
kicker-Note: –<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 2,00<br />
Marcel Sabitzer<br />
Rückennummer: 7<br />
Geb.: 17.03.1994<br />
im Verein seit: 2015<br />
Einsätze: 16<br />
Tore: 4<br />
Vorlagen: 4<br />
Karten gelb/rot: 2/–<br />
kicker-Note: 3,14<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 1,94<br />
Naby Keita<br />
Rückennummer: 8<br />
Geb.: 10.02.1995<br />
im Verein seit: 2016<br />
Einsätze: 15<br />
Tore: 4<br />
Vorlagen: 3<br />
Karten gelb/rot: 2/–<br />
kicker-Note: 2,58<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 1,60<br />
Stefan Ilsanker<br />
Rückennummer: 13<br />
Geb.: 18.05.1989<br />
im Verein seit: 2015<br />
Einsätze: 17<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: 3/–<br />
kicker-Note: 3,32<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 2,00<br />
Oliver Burke<br />
Rückennummer: 19<br />
Geb.: 07.04.1997<br />
im Verein seit: 2016<br />
Einsätze: 14<br />
Tore: 1<br />
Vorlagen: 2<br />
Karten gelb/rot: –/–<br />
kicker-Note: 3,0<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 2,00<br />
Zsolt Kalmár<br />
Rückennummer: 35<br />
Geb.: 09.06.1995<br />
im Verein seit: 2014<br />
Einsätze: –<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: –<br />
Karten gelb/rot: –<br />
kicker-Note: –<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: –<br />
Diego Demme<br />
Rückennummer: 31<br />
Geb.: 21.11.1991<br />
im Verein seit: 2014<br />
Einsätze: 16<br />
Tore: –<br />
Vorlagen: 3<br />
Karten gelb/rot: 2/–<br />
kicker-Note: 2,93<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 2,00<br />
» STURM<br />
» STURM<br />
» STURM<br />
» STURM<br />
*<br />
Bis Redaktionsschluss<br />
am 23. Januar sah <strong>der</strong><br />
Ka<strong>der</strong> so aus wie hier<br />
dargestellt.<br />
Yussuf Poulsen<br />
Rückennummer: 9<br />
Geb.: 15.06.1994<br />
im Verein seit: 2013<br />
Einsätze: 17<br />
Tore: 1<br />
Vorlagen: 1<br />
Karten gelb/rot: 2/–<br />
kicker-Note: 3,20<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 2,18<br />
Emil Forsberg<br />
Rückennummer: 10<br />
Geb.: 23.10.1991<br />
im Verein seit: 2015<br />
Einsätze: 15<br />
Tore: 5<br />
Vorlagen: 9<br />
Karten gelb/rot: 1/1<br />
kicker-Note: 2,69<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 1,93<br />
Davie Selke<br />
Rückennummer: 27<br />
Geb.: 20.01.1995<br />
im Verein seit: 2015<br />
Einsätze: 11<br />
Tore: 2<br />
Vorlagen: 1<br />
Karten gelb/rot: 2/–<br />
kicker-Note: 4,25<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 2,43<br />
Timo Werner<br />
Rückennummer: 11<br />
Geb.: 06.03.1996<br />
im Verein seit: 2016<br />
Einsätze: 17<br />
Tore: 10<br />
Vorlagen: 5<br />
Karten gelb/rot: 3/–<br />
kicker-Note: 2,97<br />
<strong>LVZ</strong>-Zeugnis: 1,75<br />
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Energie mit Heimvorteil<br />
Starke Teamleistung: Die Leipziger Gruppe<br />
unterstützt die Roten Bullen in <strong>der</strong> Bundesliga.<br />
Als starker regionaler Partner von RB Leipzig versorgen wir als Leipziger Gruppe<br />
den Verein mit Strom, Wärme und Wasser. Wir bringen die Zuschauer zum Stadion<br />
und sicher wie<strong>der</strong> nach Hause zurück. Ein echter Heimvorteil für Fans und Mannschaft.
SEITE 16<br />
Gulacsi – immer die richtige Entscheidung<br />
Gut möglich, dass sich jemand<br />
ärgert, dort oben in England,<br />
1062 Kilometer entfernt. So weit<br />
ist es von <strong>der</strong> Red Bull Arena in<br />
Leipzig bis nach Anfield, <strong>der</strong><br />
Heimstatt des FC Liverpool.<br />
Sechs Jahre lang stand Peter<br />
Gulacsi bei den „Reds“<br />
unter Vertrag. Dort<br />
wurde sein Talent<br />
zwar erkannt,<br />
doch er konnte<br />
nicht Fuß<br />
fassen. Gulacsi wurde<br />
verliehen, tingelte über<br />
den damaligen Drittligisten<br />
Hereford zu den<br />
Tranmere Rovers und<br />
später nach Hull City.<br />
2013 ließen ihn die<br />
Verantwortlichen in<br />
Liverpool ziehen.<br />
Gulacsi hatte kein<br />
einziges Spiel in<br />
<strong>der</strong> Premier<br />
League gemacht.<br />
Foto: GEPA pictures<br />
Gut drei Jahre später ist<br />
„Pete“ Stammtorwart beim<br />
Zweitplatzierten <strong>der</strong> Bundesliga,<br />
einer <strong>der</strong> stärksten Ligen <strong>der</strong><br />
Welt, und ungarischer Nationaltorhüter.<br />
Diese Entwicklung<br />
wirkt auf den ersten Blick erstaunlich,<br />
aber wer sich mit dem<br />
26-Jährigen trifft und seinen<br />
Weg verfolgt, <strong>der</strong> stellt zwei<br />
Dinge fest: Gulacsi hat von Anfang<br />
an hart auf dieses Ziel hingearbeitet<br />
– und es ist kein<br />
Wun<strong>der</strong>, dass er es gerade bei<br />
RB Leipzig erreicht hat.<br />
„Wir sind ein Verein, <strong>der</strong> immer<br />
versucht, noch dieses eine<br />
Extra-Prozent zu geben, für die<br />
Spieler und für den Erfolg. Ich<br />
glaube, das ist <strong>der</strong> größte<br />
Grund.“ Gulacsi gilt als ruhiger,<br />
konzentrierter Arbeiter. Solche<br />
Fußballer sind als Torhüter Gold<br />
wert, und solche Typen schätzt<br />
auch Ralph Hasenhüttl, <strong>der</strong> Leipziger<br />
Chefcoach. Auf und neben<br />
dem Platz. „In den Jahren, in denen<br />
ich zweiter o<strong>der</strong> dritter Torhüter<br />
war, war mein Verhältnis<br />
zur Nummer eins immer top.<br />
Pepe Reina, Gabor Kiraly, das<br />
waren super Typen. Ich hatte mir<br />
vorgenommen: Wenn ich die<br />
Nummer eins bin, möchte ich<br />
Peter<br />
Gulacsi<br />
im Interview<br />
mit Christopher<br />
Resch<br />
Pepe Reina,<br />
Gabor Kiraly,<br />
das waren<br />
super Typen.<br />
Ich hatte mir<br />
vorgenommen,<br />
auch so zu sein.<br />
auch so sein.“ Selbst Fabio<br />
Coltorti, <strong>der</strong> in Liga zwei Stammtorwart<br />
war, und Neuzugang<br />
Marius Müller betonen, wie gut<br />
die Stimmung unter den Dreien<br />
ist: professionell, aber respektvoll<br />
und freundlich. Mehr kann<br />
man nicht erwarten bei einer Position,<br />
auf <strong>der</strong> <strong>der</strong> Konkurrenzkampf<br />
so hart ist wie nirgends<br />
sonst.<br />
Gulacsis Vorteil ist das Komplettpaket:<br />
Er ist ein intelligenter,<br />
mitspielen<strong>der</strong> Torhüter,<br />
strahlt Ruhe aus, ist bärenstark<br />
gebaut und ebenso stark auf <strong>der</strong><br />
Linie. Einer <strong>der</strong> wenigen Kritikpunkte<br />
ist das Herauslaufen, so<br />
gesehen beim 0:3 kurz vor<br />
Weihnachten gegen die Bayern,<br />
als er Douglas Costa abräumte –<br />
Elfmeter. Laut Ralf Rangnick ein<br />
„Aussetzer“. Gulacsi sieht die<br />
Kritik professionell, zu Herzen<br />
nimmt er sich ohnehin nur die<br />
interne. Gemeinsam mit Torwarttrainer<br />
Fre<strong>der</strong>ik Gößling<br />
analysiert er jedes Spiel, wertet<br />
haarklein jede Aktion aus, auch<br />
im Training. „Torhüter ist eine<br />
sehr komplexe Position, es geht<br />
darum, sehr schnell die richtigen<br />
Entscheidungen zu treffen.“<br />
Leipzig war und ist für Peter<br />
Gulacsi in vielerlei Hinsicht <strong>der</strong><br />
nächste Schritt, beruflich, aber<br />
auch privat: Im Sommer hat er<br />
seine Freundin Diana geheiratet.<br />
Alles im Lot bei <strong>der</strong> Leipziger<br />
Nummer Eins. Gut möglich<br />
also, dass man 1062 Kilometer<br />
entfernt, an <strong>der</strong> Anfield Road,<br />
die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Entscheidung<br />
bereut. Christopher Resch<br />
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SEITE 17<br />
Frankreichs „Wun<strong>der</strong>kind“:<br />
Dayot Upamecano<br />
18 Jahre, kraftvoll, dynamisch.<br />
Gilt als Riesentalent. Dayot Upamecano<br />
ist nun Leipziger. <strong>Der</strong><br />
Franzose kommt – wie vor ihm<br />
schon so viele – von Red Bull<br />
Salzburg. Wie<strong>der</strong> schnappte Ralf<br />
Rangnick einen talentierten Spieler<br />
<strong>der</strong> europäischen Fußball-<br />
Elite weg und landete mit dem<br />
rund zehn Millionen Euro teuren<br />
französischen „Wun<strong>der</strong>kind“<br />
den Winter-Transfercoup von<br />
RB Leipzig. Seit Wochen wurde<br />
mit dem Wechsel des vielversprechenden<br />
französischen Junioren-<br />
Nationalspielers vom Red-Bull-<br />
Club in Salzburg zum Fußball-<br />
Bundesligazweiten gerechnet.<br />
Upamecano erhält bei RB Leipzig<br />
einen Vertrag bis 2021.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass er<br />
sich trotz zahlreicher Angebote<br />
von internationalen Top-Clubs<br />
für einen Wechsel zu uns entschieden<br />
hat, um hier seinen<br />
nächsten Karriereschritt zu machen“,<br />
sagte RB-Sportdirektor<br />
Rangnick und ergänzte: „Wir<br />
sind davon überzeugt, dass<br />
Dayot in <strong>der</strong> Lage sein wird, unseren<br />
Ka<strong>der</strong> auch schon kurzfristig<br />
qualitativ zu verstärken.“<br />
Dominik<br />
Kaiser<br />
über seinen<br />
neuen<br />
Mitspieler<br />
Er agiert sehr<br />
clever im<br />
Zweikampf, ist<br />
schnell, hat eine<br />
gute Übersicht<br />
und kann uns<br />
weiterhelfen.<br />
Gesagt, getan. <strong>Der</strong> Neuzugang<br />
hinterließ bereits im (Test-)Spiel<br />
gegen die Glasgow Rangers einen<br />
vielversprechenden ersten<br />
Eindruck. „Er ist noch extrem<br />
jung, zeigt aber in vielen Situationen,<br />
dass er sehr clever im<br />
Zweikampf agiert, schnell ist,<br />
eine gute Übersicht hat und vieles<br />
mitbringt, um uns weiterzuhelfen“,<br />
sagte Kapitän Dominik<br />
Kaiser anschließend.<br />
Upamecano ist mittlerweile in<br />
bester Gesellschaft ehemaliger<br />
RB-Salzburg-Profis beim neuen<br />
Red-Bull-Prestigeclub in Leipzig.<br />
Erst im vergangenen Sommer<br />
waren Antreiber Naby Keita<br />
und Abwehrspieler Bernardo<br />
gekommen. Torwart Peter Gulacsi,<br />
Benno Schmitz, Marcel<br />
Sabitzer o<strong>der</strong> Stefan Ilsanker<br />
sind weitere von<br />
noch mehr Beispielen.<br />
So heiß begehrt von<br />
europäischen Spitzenvereinen<br />
wie Upamecano waren manche<br />
seiner Vorgänger allerdings<br />
nicht. Manchester United, Arsenal<br />
London, Juventus Turin –<br />
die Liste <strong>der</strong>er, die schon vor<br />
an<strong>der</strong>thalb Jahren den gerade<br />
mal 16 Jahre alten Upamecano<br />
haben wollten, ist lang. „Schon<br />
damals musste man sich gegen<br />
große internationale Konkurrenz<br />
durchsetzen“, hatte Rangnick<br />
vor dem Wechsel nach<br />
Leipzig rückblickend gesagt.<br />
Rangnicks Begeisterung für<br />
Upamecano hat seinen Grund:<br />
1,85 Meter groß und 83 Kilogramm<br />
schwer gilt er als ganz<br />
großes Abwehrtalent mit Einsatzmöglichkeit<br />
auch im defensiven<br />
Mittelfeld. Mit <strong>der</strong> U 17<br />
<strong>der</strong> Franzosen holte er 2015 in<br />
Bulgarien den EM-Titel – durch<br />
einen 4:1-Sieg am 22. Mai gegen<br />
die Junioren des Deutschen<br />
Fußball-Bundes. Jens Marx<br />
Soli<strong>der</strong> Einstand: <strong>Der</strong> 18 Jahre alte Neuzugang Dayot Upamecano<br />
überzeugte bereits im Testspiel gegen die Rangers. Foto: Christian Modla<br />
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SEITE 18<br />
Klostermann: „Es kribbelt<br />
natürlich schon extrem”<br />
Lukas Klostermann ist ins<br />
Training zurückgekehrt.<br />
Foto: GEPA pictures<br />
RB-Abwehrtalent Lukas Klostermann<br />
spricht im Trainingslager<br />
in Lagos über die Leiden während<br />
seiner langen Verletzung,<br />
das Kapitel Nationalmannschaft<br />
und sein Studium.<br />
Man hat Sie in Lagos ab und zu mit<br />
dem Ball auf dem Platz gesehen.<br />
Wie gut tut das?<br />
Sehr gut. Einmal für den Kopf<br />
und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite freut<br />
es mich, dass es körperlich wie<strong>der</strong><br />
ohne Probleme und deutlich<br />
voran geht. <strong>Das</strong> ist <strong>der</strong> nächste<br />
Schritt.<br />
<strong>Das</strong> letzte Jahr war bei Ihnen<br />
zunächst traumhaft. Aufstieg in die<br />
Bundesliga als Stammspieler,<br />
Olympia-Silber in Rio. Dann kam<br />
<strong>der</strong> Kreuzbandriss dazwischen.<br />
Ärgert Sie das noch mehr, weil Sie<br />
gerade so einen Lauf hatten?<br />
Ich hätte mich genauso geärgert,<br />
wenn ich diese Erfolge davor<br />
nicht gehabt hätte. Natürlich<br />
ist solch eine Verletzung bitter<br />
und es war, nachdem man das<br />
dann realisiert hat, auch nicht<br />
immer so einfach. Aber ich habe<br />
viel Unterstützung und Zuspruch<br />
bekommen. Inzwischen<br />
blicke ich schon lange nicht<br />
mehr zurück, son<strong>der</strong>n sehe das<br />
Ziel vor Augen.<br />
Nach diesem erfolgreichen<br />
Olympia-Turnier waren Sie auch für<br />
die A-Nationalmannschaft im<br />
Gespräch. In wie fern gab es da<br />
einen Kontakt zwischen Ihnen und<br />
den DFB-Verantwortlichen?<br />
Zwischen mir und den Verantwortlichen<br />
gab es keinen Kontakt.<br />
Aber solche Gerüchte entstehen<br />
ja auch, weil da meist ein<br />
bisschen was dran ist. Von daher<br />
ist das für mich nochmal ein<br />
zusätzlicher Motivationsschub,<br />
sich dann irgendwann mal so<br />
weit vorzukämpfen, dass man<br />
das erreichen kann.<br />
Was wird bis zu Ihrem Comeback in<br />
den nächsten Wochen noch auf Sie<br />
zukommen?<br />
Irgendwann wird es intensiver,<br />
schneller und es kommen Richtungswechsel<br />
dazu. Dann wird<br />
noch <strong>der</strong> Gegnerkontakt kommen,<br />
so dass man dann auf Dinge<br />
und Situationen reagieren<br />
muss, die man sonst nicht so voraussehen<br />
kann. <strong>Das</strong> ist <strong>der</strong> letzte<br />
Schritt.<br />
Ralf Rangnick hat von einer<br />
Rückkehr im März gesprochen. Ist<br />
das realistisch o<strong>der</strong> sind Sie noch<br />
ehrgeiziger?<br />
Die Tücke beim Kreuzbandriss ist<br />
ja eigentlich, je eher man wie<strong>der</strong><br />
anfängt, desto höher ist das Risiko,<br />
dass man noch ein bisschen<br />
länger Probleme hat. Bei mir<br />
wurde im Oberschenkel etwas<br />
weggenommen und dann ans<br />
Knie gespannt. Die Sehne hat an<br />
<strong>der</strong> vorherigen Stelle eine ganz<br />
an<strong>der</strong>e Funktion als an <strong>der</strong> jetzigen,<br />
deswegen dauert <strong>der</strong> Umwandlungsprozess<br />
sehr lange.<br />
Wenn ich <strong>der</strong> Mannschaft beim<br />
Spielen zuschauen kann, kribbelt<br />
es aber natürlich schon extrem.<br />
Wie weit sind Sie eigentlich mit<br />
Ihrem Fernstudium in Wirtschaftswissenschaften?<br />
<strong>Das</strong> mache ich noch, an <strong>der</strong><br />
Fernuni Hagen. Ich bin im vierten<br />
Semester, habe aber im ersten<br />
und dritten Semester die<br />
Klausuren verpasst, wegen<br />
Olympia und Ligaspielen. Es ist<br />
schon ein bisschen ärgerlich,<br />
wenn man das Semester lernt<br />
und an dem Tag <strong>der</strong> Prüfung<br />
nicht dabei sein kann.<br />
Haben Sie mit dem Studiengang ein<br />
bestimmtes Ziel im Hinterkopf?<br />
Nein. Ich studiere das, weil es<br />
mich thematisch interessiert und<br />
ich neben dem Fußball noch etwas<br />
mit dem Kopf machen will.<br />
Ist trotzdem ein bisschen <strong>der</strong><br />
Sicherheitsgedanke dabei, weil eine<br />
Karriere als Fußballer auch schneller<br />
vorbei sein kann, als einem lieb ist?<br />
Ich habe ja jetzt lei<strong>der</strong> selbst erlebt,<br />
dass es relativ schnell gehen<br />
kann, dass man für einen längeren<br />
Zeitraum ausfällt o<strong>der</strong> – wenn es<br />
mal ganz blöd läuft – vielleicht sogar<br />
sagen muss, es geht gar nicht<br />
mehr. Interview: Anne Grimm<br />
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SEITE 19<br />
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UNSERE DREIERKETTE<br />
VON<br />
RONALD RENG<br />
Schräge<br />
Kürzlich verschlug es mich zum<br />
ersten Mal im Leben nach Ostfriesland,<br />
Vögel<br />
ich war auf Überraschungen<br />
eingestellt, darauf allerdings<br />
Nun, nachdem nicht: je<strong>der</strong> In Ockenhausen,<br />
einzelne in<br />
einem Fußball-Deutschland Flecken mit seine 300 Menschen<br />
hat, nämlich und dass deutlich er RB Leipzig mehr gar Scha-<br />
Meinung zu RB Leipzig kundgetan<br />
fen nicht und so blöd Kühen, o<strong>der</strong> halt wehte doch an ziemlich einem<br />
Haus blöd findet, die Flagge können von wir ja RB vielleicht Leipzig.<br />
Meine mal über nächste das Entscheidende Reise führte reden. mich<br />
Sollen alle deutschen Profiklubs wie<br />
nach RB Leipzig Barcelona, werden? ich Also griff von im Café<br />
Mauri Investoren zur gesteuerte lokalen Unternehmen?<br />
Sportzeitung<br />
El <strong>Der</strong> Mundo von Red Deportivo Bull angeschobene und fand<br />
Leipziger Erfolg hat die Rufe lauter<br />
auf <strong>der</strong> Titelseite: Dayot Upamecano,<br />
Investoren Verteidiger in <strong>der</strong> Bundesliga von RB einzu-<br />
Salz-<br />
werden lassen, die Barrieren für<br />
burg, reißen. <strong>der</strong>, In diesem so die Sinne Zeitung, äußerte sich eine<br />
tolle nun als Verstärkung Letzter im Land für auch den Bayern großen<br />
Münchens Präsident Uli Hoeneß zu<br />
FC<br />
RB Leipzig:<br />
Barcelona<br />
Er finde<br />
wäre,<br />
die gar<br />
aber<br />
nicht so<br />
wohl<br />
zu blöd RB und Leipzig sei auch wechsle. „total für die<br />
Abschaffung Im Höchsttempo <strong>der</strong> 50+1-Regel“, ist RB die Leipzig<br />
die in Übernahme seinem von ersten Klubs halben durch Jahr<br />
Unternehmen o<strong>der</strong> Privatpersonen<br />
als verhin<strong>der</strong>n Bundesligist soll. in den Weiten<br />
<strong>der</strong> Ich Welt meine, ein bislang Thema in dieser geworden.<br />
In Kolumne seinem noch zweiten nicht als Halbjahr Weltuntergangsmaler<br />
in Erscheinung wird das die getreten große<br />
als<br />
Bundesligist<br />
zu sein. Deshalb kann ich zum<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung Jahresende ja mal eine für Ausnahme den Klub:<br />
machen: Investoren als Klubbesitzer<br />
zuzulassen, wäre eine fatale Entscheidung.<br />
Denn auf einen seriösen<br />
Investor kommen im Fußball zehn<br />
schräge Vögel.<br />
Da mit einem Fußballverein kein<br />
Geld zu verdienen ist (Geld in einem<br />
Verein verdienen immer nur die<br />
Fußballer), zieht <strong>der</strong> Sport nur ganz<br />
selten Investoren wie Red-Bull-Besitzer<br />
Dietrich Mateschitz an, die einen<br />
Klub sorgfältig aufbauen. Die<br />
meisten investieren wie Hasan<br />
Ismaik bei 1860 München in einen<br />
Klub, um öffentlich Sonnenkönig<br />
spielen zu können. Sprunghafte und<br />
despotische Entscheidungen sind die<br />
Folge. Die Liste <strong>der</strong> Klubs, die von<br />
Investoren ruiniert wurden, ist lang:<br />
AC Parma, Racing Santan<strong>der</strong>, Xamax<br />
Neuchâtel ...<br />
Ob wir RB Leipzig ziemlich blöd<br />
o<strong>der</strong> gar nicht so blöd finden, ist also<br />
unerheblich. Blöd wird es, wenn <strong>der</strong><br />
Investor sich selbst auf die Trainerbank<br />
setzt. So wie Flavio Briatore bei<br />
den Queens Park Rangers in London.<br />
Dienstags wechseln sich an dieser Stelle<br />
Bestseller-Autor Ronald Reng,<br />
Kulttrainer Hans Meyer und Sky-Kommentator<br />
Wolff Fuss mit Meinungsbeiträgen<br />
ab. Sie sind Kolumnisten des<br />
RedaktionsNetzwerks Deutschland,<br />
dem auch diese Zeitung angehört.<br />
Dem eigenen Tempo standhalten<br />
dem eigenen Tempo standzuhalten.<br />
Denn wer so rasend aufsteigt<br />
wie die Leipziger Neulinge,<br />
bis auf Platz zwei <strong>der</strong> Bundesligatabelle,<br />
muss sich auf allen<br />
Ebenen – auf dem Spielfeld,<br />
in <strong>der</strong> Mannschaft und in <strong>der</strong><br />
Vereinsstruktur – quasi im Fluge<br />
neuen Gegebenheiten stellen.<br />
Tempo ist die Essenz des Leipziger<br />
Fußballs: Die Mannschaft<br />
soll so schnell wie möglich vor<br />
Gegners Tor auftauchen, um<br />
diesen zu überraschen, und bei<br />
Ballverlusten rasend schnell<br />
wie<strong>der</strong> die Verteidigungsformation<br />
annehmen – das ist <strong>der</strong> strategische<br />
Kerngedanke. In <strong>der</strong><br />
Umsetzung dieser radikalen<br />
Spielweise hat RB Leipzig im<br />
ersten halben Bundesliga-Jahr<br />
kleine Abstriche und deshalb<br />
beachtliche Fortschritte gemacht:<br />
Die Spieler verstehen<br />
besser als in vorherigen Jahren,<br />
den Überfallfußball situativ anzupassen.<br />
Sie legen auch mal<br />
längere Passpassagen ein o<strong>der</strong><br />
verteidigen kurzfristig erst hinter<br />
<strong>der</strong> Mittellinie.<br />
Spitzenmannschaft muss<br />
Spielweise variieren können<br />
<strong>Das</strong> ist kein Verrat an <strong>der</strong><br />
Überidee vom schnellen Spiel,<br />
son<strong>der</strong>n eine Notwendigkeit.<br />
Eine Spitzenmannschaft muss<br />
seine Spielweise heute variieren<br />
können, um auf Schwierigkeiten<br />
im Spiel zu reagieren. Im<br />
zweiten Halbjahr wird RB nur<br />
dann ähnlich erfolgreich wie im<br />
ersten sein, wenn es das Spiel<br />
noch gezielter abwandelt: Denn<br />
die meisten Gegner werden aufgrund<br />
<strong>der</strong> Leipziger Erfolge<br />
in <strong>der</strong> Hinrunde ihre Taktik<br />
konsequent darauf<br />
ausrichten, RB keinen<br />
Raum für Tempoangriffe<br />
zu bieten.<br />
Mannschaftsgefühl<br />
erhalten<br />
Bottas bei M{ZD{3 Rosberg- UPGRADE 2017<br />
Nachfolge auf <strong>der</strong> Pole<br />
KÖLN. Valtteri Bottas soll bei Mercedes <strong>der</strong><br />
Alles erhellende LED-Scheinwerfer.<br />
heißeste Kandidat für die Nachfolge des<br />
zurückgetretenen Weltmeisters Nico Rosberg<br />
sein. Im Umkehrschluss<br />
Und bessere<br />
hieße das:<br />
Performance<br />
<strong>Der</strong><br />
durch G-Vectoring Control,<br />
Name von Silberpfeil-Junior Pascal Wehrlein<br />
steht auf <strong>der</strong> dem Wunschzettel neuen, einzigartigen weiter Fahrdynamik-Regelung.<br />
unten als angenommen. <strong>Der</strong> große Star im<br />
Mercedes-Cockpit Ihrsoll Bauch 2017 aber sagt ohnehinja. Ihr Kopf auch.<br />
Lewis Hamilton sein. <strong>Der</strong> Englän<strong>der</strong>, <strong>der</strong> als<br />
großer WM-Favorit in die neue Saison startet,<br />
hat nach einer Aussprache wie<strong>der</strong> die<br />
volle Rückendeckung des Teams.<br />
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In dem Tempo,<br />
mit dem Leipzig<br />
spielt, wurden die Spieler<br />
für etablierte Topklubs<br />
interessant. Für Naby Keita<br />
etwa, den kein einziger französischer<br />
Erstligist wollte, als RBs<br />
Sportdirektor Ralf Rangnick ihn<br />
2014 aus Frankreichs zweiter<br />
Liga zunächst nach Salzburg<br />
holte, interessieren sich <strong>der</strong>zeit<br />
Späher von Rom bis Sevilla. <strong>Das</strong><br />
Mannschaftsgefühl zu erhalten,<br />
wenn <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Spieler<br />
zwangsläufig beginnt, sich<br />
für besser als das Team zu halten<br />
– und gleichzeitig im Geheimen<br />
schon Ersatz für auf einmal<br />
mögliche Abgänge zum Saisonende<br />
aufzureihen – sind plötzliche<br />
Aufgaben. Viele Empörlinge<br />
sind in <strong>der</strong> Vergangenheit daran<br />
zerbrochen. Es sollte helfen, dass<br />
Ralf Rangnick eine vergleichbare<br />
Situation als Trainer in Hoffenheim<br />
2009 bereits erlebte.<br />
Denn am besten lernt man aus<br />
den eigenen Fehlern.<br />
<strong>Das</strong> Tempo rauszunehmen, ist<br />
keine Alternative, auch nicht<br />
bei <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> Klubstrukturen:<br />
Qualifiziert sich RB<br />
für den Europapokal, wonach es<br />
aussieht, wird das Modell vom<br />
Red-Bull-Fußballkonzern mit<br />
starken Filialen in Leipzig und<br />
Salzburg gravierend verän<strong>der</strong>t<br />
werden müssen. Die Uefa erlaubt<br />
nur einen Klub eines Konzerns<br />
in den Europapokalen. RB<br />
Salzburg wird wohl zur reinen<br />
Ausbildungsstätte für Leipzig<br />
degradiert werden müssen, was<br />
viel Bitterkeit und Zorn über<br />
Red Bull in Salzburg verspricht.<br />
Zudem erfüllt<br />
RB als Klub<br />
eines<br />
Foto: kjpargete/Freepik.com<br />
Mäzens die Regel des Financial<br />
Fairplays <strong>der</strong> Uefa <strong>der</strong>zeit offensichtlich<br />
noch nicht, so oft die<br />
Macher auch, ohne Fakten zu<br />
nennen, das Gegenteil behaupten.<br />
<strong>Der</strong> Klub, <strong>der</strong> Schnelligkeit<br />
zu seinem Mantra erhob, muss<br />
im nächsten Halbjahr in allen<br />
Bereichen ein an<strong>der</strong>es Element<br />
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SEITE 20<br />
» TOP-SPIELER I<br />
Kicker-Bestenliste**:<br />
5. Naby Keita 2,58<br />
10. Emil Forsberg 2,69<br />
19. Willi Orban 2,88<br />
27. Diego Demme 2,93<br />
32. Timo Werner 2,97<br />
33. Marvin Compper 3,00<br />
39. Peter Gulacsi 3,03<br />
54. Marcel Sabitzer 3,14<br />
62. Yussuf Poulsen 3,20<br />
76. Bernardo 3,28<br />
Dominik Kaiser 3,28<br />
82. Stefan Ilsanker 3,32<br />
89. Marcel Halstenberg 3,38<br />
Tabellen lügen nicht<br />
Ein Blick auf die Bundesliga-Hinrunde von RB Leipzig<br />
durch die Zahlenbrille*<br />
Bundesliga-Tabelle:<br />
Mannschaft Tore Pkt..<br />
1. FC Bayern München 40:10 (+30) 42<br />
2. RB Leipzig 34:15 (+19) 39<br />
3. TSG Hoffenheim 30:17 (+13) 31<br />
4. Borussia Dortmund 37:20 (+17) 30<br />
5. Hertha BSC 25:19 (+6) 30<br />
6. Eintracht Frankfurt 22:15 (+7) 29<br />
7. 1. FC Köln 21:15 (+6) 26<br />
8. Bayer 04 Leverkusen 26:25 (-1) 24<br />
9. SC Freiburg 22:29 (-7) 23<br />
10. FC Schalke 04 21:19 (-2) 21<br />
11. 1. FSV Mainz 26:30 (-4) 21<br />
12. VfL Wolfsburg 16:24 (-8) 19<br />
13. FC Augsburg 13:19 (-6) 18<br />
14. Borussia Mönchengladbach 15:25 (-10) 17<br />
15. Wer<strong>der</strong> Bremen 21:36 (-15) 16<br />
16. Hamburger SV 14:32 (-18) 13<br />
17. FC Ingolstadt 04 14:28 (-14) 12<br />
18. SV Darmstadt 98 11:30 (-19) 9<br />
Zuschauer-Tabelle:<br />
Mannschaft<br />
Ø pro Spiel<br />
1. Borussia Dortmund 81 072<br />
2. Bayern München 75 000<br />
3. FC Schalke 04 60 445<br />
4. Hamburger SV 52 522<br />
5. Bor. M‘Gladbach 51 545<br />
6. 1. FC Köln 49 362<br />
7. Eintracht Frankfurt 47 875<br />
8. Hertha BSC 47 770<br />
9. RB Leipzig 41 753<br />
10. Wer<strong>der</strong> Bremen 40 121<br />
11. 1. FSV Mainz 05 28 366<br />
12. VfL Wolfsburg 28 180<br />
13. TSG Hoffenheim 27 978<br />
14. Bayer 04 Leverkusen 27 668<br />
15. FC Augsburg 27 604<br />
16. SC Freiburg 23 937<br />
17. SV Darmstadt 98 16 522<br />
18. FC Ingolstadt 04 14 403<br />
» TOP-<br />
SPIELER II<br />
<strong>LVZ</strong>-Bullenzeugnis:<br />
1. Naby Keita 1,60<br />
2. Marvin Compper 1,75<br />
Timo Werner 1,75<br />
4. Peter Gulacsi 1,77<br />
Willi Orban 1,76<br />
6. Emil Forsberg 1,93<br />
7. Marcel Sabitzer 1,94<br />
8. Oliver Burke 2,00<br />
Diego Demme 2,00<br />
Stefan Ilsanker 2,00<br />
Lukas Klostermann 2,00<br />
Rhani Khedira 2,00<br />
Marcel Halstenberg 2,00<br />
14. Bernardo 2,10<br />
15. Benno Schmitz 2,14<br />
16. Yussuf Poulsen 2,18<br />
17. Dominik Kaiser 2,21<br />
18. Davie Selke 2,43<br />
Harte Kerle-Tabelle:<br />
Mannschaft Fouls<br />
eingesteckt<br />
1. Borussia Dortmund 318<br />
2. FC Ingolstadt 286<br />
3. TSG Hoffenheim 283<br />
4. Wer<strong>der</strong> Bremen 269<br />
5. VfL Wolfsburg 256<br />
6. Eintracht Frankfurt 254<br />
7. Bor. M'Gladbach 242<br />
8. 1. FC Köln 236<br />
Hertha BSC 236<br />
10. Mainz 05 232<br />
11. Bayer Leverkusen 227<br />
Hamburger SV 227<br />
13. RB Leipzig 226<br />
14. FC Augsburg 224<br />
15. SV Darmstadt 98 222<br />
16. FC Schalke 04 219<br />
SC Freiburg 219<br />
18. Bayern München 215<br />
Verletzten-Tabelle: (Stand 22.12.2016)<br />
Mannschaft Ø-Fehltage<br />
pro Spieler<br />
1. FC Ingolstadt 7,35<br />
2. TSG Hoffenheim 11,66<br />
3. SV Darmstadt 98 17,37<br />
4. 1. FC Köln 20,92<br />
5. Hertha BSC 20,96<br />
6. RB Leipzig 22,26<br />
7. SC Freiburg 22,97<br />
8. Bayer Leverkusen 25,07<br />
9. Mainz 05 26,19<br />
Hamburger SV 26,19<br />
11. Schalke 04 27,27<br />
12. Bayern München 27,54<br />
13. VfL Wolfsburg 28,15<br />
14. Bor. M'Gladbach 30,73<br />
15. Wer<strong>der</strong> Bremen 33,17<br />
16. FC Augsburg 33,57<br />
17. Borussia Dortmund 37,86<br />
18. Eintracht Frankfurt 41,94<br />
* Quellen: kicker.de, <strong>LVZ</strong>,<br />
wahretabelle.de, sport1.de<br />
** Die Platzierung <strong>der</strong><br />
RB-Spieler bezieht sich<br />
auf alle vom Kicker<br />
benoteten Bundesliga-<br />
Spieler. Berücksichtigt<br />
sind nur Spieler, die in<br />
mindestens 50 Prozent <strong>der</strong><br />
Spiele benotet wurden.<br />
Top-Scorer:<br />
Spieler Spiele Tore Vorlagen Scorerpunkte<br />
1. Aubameyang, Pierre-Emerick (BVB) 15 16 1 17<br />
Lewandowski, Robert (FCB) 17 14 3 17<br />
3. Modeste, Anthony (FCK) 17 13 2 15<br />
Werner, Timo (RBL) 17 10 5 15<br />
5. Forsberg, Emil (RBL) 16 5 9 14<br />
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Zugelassene Schüsse/Chancen:<br />
1. RB Leipzig 35/75<br />
2. Bayern München 47/97<br />
3. FC Schalke 04 53/123<br />
Benötigte Schüsse pro Tor:<br />
1. RB Leipzig 4,79<br />
2. Borussia Dortmund 5,08<br />
3. Hertha BSC 5,13<br />
Durchschnittsalter des Ka<strong>der</strong>s:<br />
1. RB Leipzig 23,42<br />
2. Bayer Leverkusen 23,79<br />
3. VfL Wolfsburg 23,92<br />
Bester <strong>Aufsteiger</strong> nach 17 Spieltagen:<br />
1. RB Leipzig (2016/17) 39 Punkte<br />
2. 1. FC Kaiserslautern (1997/98) 39 Punkte<br />
3. Bayern München (1965/66) 38 Punkte<br />
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3<br />
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5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
» 2. SPIELTAG<br />
1:0 zu Hause gegen<br />
Borussia Dortmund<br />
Mit <strong>der</strong> ersten Sensation setzt sich<br />
<strong>der</strong> Neuling sofort in <strong>der</strong> Spitzengruppe<br />
fest. Trainer Ralph<br />
Hasenhüttl hat Mut, wechselt in<br />
<strong>der</strong> Schlussphase neben Emil<br />
Forsberg die Neuzugänge Oliver<br />
Burke und Naby Keita ein – und<br />
mit ihnen den Sieg. Als Keita den<br />
Ball in <strong>der</strong> 89. Minute unter die<br />
Latte hämmert, gleicht die<br />
Red-Bull-Arena einem Tollhaus.<br />
Ein euphorischer Ralf Rangnick<br />
meint: „<strong>Das</strong> ist großartig für die<br />
Stadt und den Verein.“ <strong>Der</strong> Favorit<br />
hatte zwar Feldvorteile, erspielte<br />
sich aber nur eine echte Chance.<br />
10.09.2016<br />
28.08.2016<br />
» 1. SPIELTAG<br />
2:2 bei 1899<br />
Hoffenheim<br />
» 3. SPIELTAG<br />
4:0 beim HSV<br />
Nach dem Pokal-Aus in Dresden –<br />
RB verspielt ein 2:0 und scheitert<br />
im Elfmeterkrimi – wirkt die<br />
Defensive auch zum Bundesligastart<br />
nicht sattelfest. Doch die<br />
offensive Grundausrichtung<br />
macht Lust auf mehr. Und die<br />
Moral ist intakt. Zweimal holen die<br />
Leipziger einen Rückstand auf, sie<br />
laufen fünf Kilometer mehr als <strong>der</strong><br />
Gegner und verdienen sich allein<br />
durch diesen Aufwand den Punkt.<br />
<strong>Das</strong> erste Bundesligator für RB<br />
erzielt Kapitän Dominik Kaiser,<br />
Marcel Sabitzer sichert das Remis<br />
in <strong>der</strong> 90. Minute.<br />
17.09.2016<br />
Auch wenn <strong>der</strong> Sieg beim Bundesliga-Dino<br />
etwas zu hoch ausfällt – er<br />
ist hochverdient. Erneut nutzt RB in<br />
<strong>der</strong> zweiten Halbzeit seine athletischen<br />
und konditionellen Vorteile,<br />
wie<strong>der</strong>um fallen die Tore durch<br />
Forsberg, Werner (2) und Selke<br />
nach <strong>der</strong> Pause, erneut beweist<br />
Hasenhüttl ein goldenes Händchen<br />
mit <strong>der</strong> Einwechslung <strong>der</strong> Torschützen<br />
Werner und Selke. Die Abwehr<br />
lässt nichts zu und Innenverteidiger<br />
Willi Orban schwärmt: „Wir haben<br />
eine geile Truppe, sind hungrig und<br />
haben auch Qualität.“<br />
» 4. SPIELTAG<br />
1:1 zu Hause gegen<br />
Mönchengladbach<br />
<strong>Das</strong> Remis tut ein klein wenig<br />
weh, denn RB hat den<br />
Champions-League-Teilnehmer<br />
lange im Griff, 9:3 Torschüsse und<br />
5:2 Ecken sind Ausdruck <strong>der</strong><br />
Überlegenheit. <strong>Der</strong> chancenlose<br />
Keeper Peter Gulacsi kassiert den<br />
Ausgleich erst sechs Minuten vor<br />
Schluss. Dennoch sagt Ralph<br />
Hasenhüttl: „Mit dem 1:1 können<br />
wir gut leben.“ Zum ersten Mal<br />
treffen die Leipziger in <strong>der</strong> ersten<br />
Halbzeit, in <strong>der</strong> 6. Minute netzt<br />
erneut Timo Werner nach Flanke<br />
von Yussuf Poulsen ein. <strong>Das</strong> Tor<br />
reicht nicht zum Sieg.<br />
21.09.2016<br />
» 5. SPIELTAG<br />
1:1 beim<br />
1. FC Köln<br />
25.09.2016<br />
» 7. SPIELTAG<br />
1:0 beim<br />
VfL Wolfsburg<br />
RB baut den Startrekord eines<br />
Bundesliga-Neulings aus, liegt nur<br />
noch zwei Punkte hinter den<br />
Bayern, stürzt Dieter Hecking und<br />
den VfL in die Krise. Erneut wirkt<br />
RB laufstärker, zielstrebiger und<br />
lebendiger. <strong>Das</strong> Tor des Tages<br />
erzielt Emil Forsberg (70.) mit<br />
einem herrlichen Schlenzer. Damit<br />
macht <strong>der</strong> Schwede einen Fauxpas<br />
aus <strong>der</strong> 18. Minute wett, als er<br />
einen Foulelfmeter neben das Tor<br />
setzte. „Gott sei Dank habe ich<br />
den Ball aus 18 Metern gut<br />
getroffen, <strong>der</strong> Elfer war schwach<br />
geschossen“, meint Forsberg.<br />
30.09.2016<br />
Wegen <strong>der</strong> Sitzblockade einiger<br />
FC-Fans trifft <strong>der</strong> RB-Bus<br />
verspätet im Stadion ein, <strong>der</strong><br />
Anstoß verzögert sich um<br />
15 Minuten. Dennoch starten die<br />
Leipziger auch beim Tabellenzweiten<br />
furios. <strong>Der</strong> Schotte<br />
Oliver Burke erzielt bei seinem<br />
Startelf-Debüt schon nach gut<br />
vier Minuten sein erstes Bundesligator.<br />
Naby Keita und Marcel<br />
Sabitzer hatten toll vorbereitet.<br />
Leipzig hat mehr vom Spiel,<br />
doch Köln erweist sich als<br />
Spitzenteam und schlägt noch<br />
in Hälfte eins zurück.<br />
» 6. SPIELTAG<br />
2:1 zu Hause gegen<br />
den FC Augsburg<br />
Emil Forsberg erzielt in <strong>der</strong><br />
11. Minute das 500. Pflichtspieltor<br />
für die klar überlegenen Gastgeber,<br />
die mit einer Laufleistung von<br />
119,25 Kilometern (Saisonrekord)<br />
glänzen. Doch fast aus dem<br />
Nichts gleichen die Schwaben<br />
aus. Also muss in Hälfte zwei eine<br />
erneute Energieleistung her.<br />
Yussuf Poulsen stellt die Weichen<br />
auf Sieg, erneut geht <strong>der</strong> Assist-<br />
Punkt an Marcel Sabitzer. RB<br />
verpasst trotz einiger verheißungsvoller<br />
Konter das 3:1. „Die<br />
zwölf Punkte nimmt uns keiner<br />
mehr“, frohlockt Sabitzer.<br />
» 9. SPIELTAG<br />
2:0 beim SV Darmstadt 98<br />
Zwei Wochen lang laboriert Marcel Sabitzer an<br />
Sprunggelenk, dann springt <strong>der</strong> Ösi wie Kai aus<br />
nach <strong>der</strong> Pause mit einem Doppelpack. Sechs M<br />
wechslung gelingt ihm die verdiente Führung.<br />
Werner und Oliver Burke. RB ist gegen die defe<br />
drückend überlegen (66 Prozent Ballbesitz, 11:4<br />
Yussuf Poulsen in Hälfte eins wird zu Unrecht w<br />
16.10.2016<br />
23.10.2016 29.10.2016<br />
» 8. SPIELTAG<br />
3:1 zu Hause gege<br />
Wer<strong>der</strong> Bremen<br />
Euphorie in <strong>der</strong> ausverkauften<br />
Red-Bull-Arena: RB stürmt geg<br />
Bremen auf Platz zwei, Naby<br />
Keita brilliert mit einer wahren<br />
Show und zwei blitzsauberen<br />
Treffern, Davie Selke macht de<br />
Deckel drauf. Zudem wird die<br />
Vertragsverlängerung des<br />
verletzten Lukas Klostermann<br />
bis 2021 bekanntgegeben. Als<br />
Keita vor dem 1:0 sechs Stadtmusikanten<br />
austanzt, schnalzt<br />
je<strong>der</strong> Fußball-Fan mit <strong>der</strong><br />
Zunge. Kapitän Dominik<br />
Kaiser: „Unsere Brust wird<br />
immer breiter, in<br />
<strong>der</strong> Form sind<br />
wir schwer zu<br />
schlagen.“
SEITE 23<br />
lug<br />
ersten Halbserie<br />
einem Außenbandriss im<br />
<strong>der</strong> Kiste und beeindruckt<br />
inuten nach seiner Ein-<br />
Die Assists kommen von Timo<br />
nsiv eingestellten Hessen<br />
Torschüsse). Ein Treffer von<br />
egen Abseits annulliert.<br />
06.11.2016<br />
18.11.2016<br />
» 13. SPIELTAG<br />
2:1 zu Hause gegen Schalke 04<br />
<strong>Der</strong> achte Sieg in Folge! Timo Werner sorgt nach 19 Sekunden für den<br />
Aufreger des Spieltages, als er sich im Strafraum ohne Kontakt mit Keeper<br />
Fährmann fallen lässt. Die Knappen protestieren heftig gegen den Elfmeter,<br />
doch Schiri Dankert nimmt ihn nicht zurück. Werner verwandelt<br />
selbst, gibt die Schwalbe erst am nächsten Tag öffentlich zu. Trotz des<br />
Eklats gewinnt RB verdient, <strong>der</strong> Siegtreffer fällt nach herrlichem Forsberg-<br />
Freistoß durch ein Eigentor. Kapitän Kaiser hilft als Rechtsverteidiger aus.<br />
25.11.2016 03.12.2016<br />
» 12. SPIELTAG<br />
4:1 beim<br />
SC Freiburg<br />
17.12.2016<br />
» 17. SPIELTAG<br />
3:0 gegen<br />
Eintracht Frankfurt<br />
Als hätte es keine Winterpause<br />
gegeben! Begünstigt durch die<br />
frühe Rote Karte für Eintracht-<br />
Keeper Hradecky und die folgende<br />
frühe Führung (Compper)<br />
setzt RB Leipzig sein Spiel genau<br />
dort fort, wo es (das Bayern-<br />
Spiel ausgenommen) vor <strong>der</strong><br />
Unterbrechung aufgehört hat.<br />
Timo Werner und Frankfurts<br />
Vallejo (Eigentor) erhöhen noch,<br />
so dass eigentlich niemandem<br />
das Fehlen des Rot-gesperrten<br />
Emil Forsberg aufgefallen wäre.<br />
Ein Sieg gegen die ersten Zweifler<br />
– auf Expertenseite ...<br />
10.12.2016 21.12.2016 21.01.2017<br />
n<br />
en<br />
n<br />
» 10. SPIELTAG<br />
3:1 zu Hause gegen<br />
den FSV Mainz<br />
Nach <strong>der</strong> zehnten ungeschlagenen<br />
Partie ist <strong>der</strong> Neuling erstmals<br />
punktgleich mit den Bayern!<br />
Zugleich stellt RB den 23 Jahre<br />
alten <strong>Aufsteiger</strong>-Rekord des<br />
MSV Duisburg zu Saisonbeginn<br />
ein. Diesmal brennen die Leipziger<br />
in Hälfte eins ein Feuerwerk ab,<br />
Timo Werner (3. und 44.) sowie<br />
Emil Forsberg (21.) sorgen<br />
für den beruhigenden<br />
Pausen-Vorsprung. Die<br />
letzte halbe Stunde gehört<br />
den Mainzern, die aber<br />
nach <strong>der</strong> Europa-League-<br />
Belastung nicht die Kraft<br />
haben, um das Blatt<br />
noch zu wenden.<br />
Die Leipziger sind beim Mitaufsteiger<br />
drückend überlegen und<br />
gewinnen hochverdient, auch<br />
wenn diesmal <strong>der</strong> Gegner einen<br />
Kilometer mehr rennt. „<strong>Das</strong> war<br />
eine reife und abgeklärte<br />
Leistung“, meint Ralf Rangnick.<br />
Keita besorgt die frühe Führung,<br />
später treffen Werner (2) und<br />
Sabitzer. <strong>Der</strong> zwischenzeitliche<br />
Ausgleich <strong>der</strong> Breisgauer bleibt<br />
ein Schönheitsfehler. Hinterher<br />
steht die Frage im Raum: Wer<br />
kann RB stoppen? Darauf sagt<br />
SC-Trainer Christian Streich<br />
desillusioniert: „Wir nicht.“<br />
» 14. SPIELTAG<br />
0:1 beim<br />
FC Ingolstadt<br />
Die Monsterserie reißt nach<br />
13 Spielen – ausgerechnet beim<br />
Tabellenletzten erwischt es RB.<br />
Ingolstadt spielt nicht wie ein<br />
Schlusslicht, weil Trainer Maik<br />
Walpurgis dem Team in kurzer<br />
Zeit neues Leben eingehaucht<br />
hat. Zum dritten Mal in <strong>der</strong> Saison<br />
gerät RB in Rückstand – ein<br />
früher Kopfball von Roger wird<br />
von <strong>der</strong> RB-Abwehr schlecht<br />
verteidigt. In <strong>der</strong> zweiten Hälfte<br />
drückt RB auf den Ausgleich.<br />
Doch 70 Prozent Ballbesitz und<br />
13:4 Torschüsse sind kein Garant<br />
für ein Auswärtstor. Die Tabellenführung<br />
ist futsch.<br />
» 16. SPIELTAG<br />
0:3 bei Bayern<br />
München<br />
Ausgerechnet im Gipfeltreffen<br />
bleibt RB das Reifezeugnis<br />
versagt. Im letzten Spiel vor<br />
Weihnachten geht alles schief,<br />
was schiefgehen kann. Die Bayern<br />
spielen aggressiver, schlagen RB<br />
mit den Ur-Leipziger Waffen. Die<br />
Sachsen gehen mit zwei angeschlagenen<br />
Leistungsträgern<br />
(Keita, Halstenberg) in die Partie<br />
und verlieren ihren Star Forsberg<br />
nach einer halben Stunde wegen<br />
Roter Karte. Keeper Gulasci<br />
verursacht kurz vor <strong>der</strong> Pause<br />
einen unnötigen Elfmeter zum<br />
0:3. Mit dem Ergebnis ist RB gut<br />
bedient, Hasenhüttl<br />
spricht von einer<br />
Lehrstunde.<br />
» 11. SPIELTAG<br />
3:2 bei Bayer<br />
Leverkusen<br />
Zum ersten Mal seit dem Auftakt<br />
in Hoffenheim läuft RB einem<br />
(doppelten) Rückstand hinterher.<br />
Ex-Salzburg-Bulle Kampl überrascht<br />
die Gäste in <strong>der</strong> ersten<br />
Minute. Ein Eigentor bringt RB<br />
zurück. Calhanoglu verpasst das<br />
3:1 für Bayer, als er vom Elfmeterpunkt<br />
an Gulasci scheitert. Nach<br />
einer guten Stunde lässt Forsberg<br />
Keeper Leno mit einem Flatterball<br />
alt aussehen. Coach Hasenhüttl<br />
hatte vor dem Spiel nicht<br />
von ungefähr gesagt: „Wo es<br />
einen Punkt gibt, gibt es auch<br />
drei.“ Willi Orban beherzigt die<br />
Worte, besorgt per Kopf die<br />
Tabellenspitze.<br />
» 15. SPIELTAG<br />
2:0 zu Hause<br />
gegen Hertha BSC<br />
<strong>Das</strong> spannende Duell Zweiter<br />
gegen Dritter ist eine klare<br />
Angelegenheit für den Neuling.<br />
Die Leipziger kombinieren<br />
herzerfrischend und zeigen keine<br />
Nachwirkungen von <strong>der</strong> ersten<br />
Saisonpleite, die Tore von Timo<br />
Werner (41.) und Kopfball-Ungeheuer<br />
Willi Orban (62.) sind<br />
nur eine Frage <strong>der</strong> Zeit. Die<br />
Hauptstädter erspielen sich<br />
nicht eine Chance. Für einen<br />
Eklat sorgen einige Hertha-Anhänger,<br />
die RB-Sportdirektor Ralf<br />
Rangnick einen Burnout-Rückfall<br />
wünschen. <strong>Das</strong> Plakat <strong>der</strong> Berliner<br />
ist mehr als geschmacklos.<br />
Fotos: GEPA pictures
SEITE 25<br />
DIE<br />
WICHTIGSTEN<br />
TREFFER: #1<br />
ERSTES<br />
BULI-TOR<br />
Hoffenheim – RB, Dominik Kaiser, 58. Minute, 1:1.<br />
Foto: GEPA pictures<br />
Die ewige Jagd nach<br />
Platz Eins<br />
Höher, schneller – lustiger: das Beste auf und neben dem Platz<br />
#2<br />
<strong>Das</strong> Streben nach dem Besten,<br />
das ist es, was den Fußball ausmacht.<br />
Immer höher, immer<br />
weiter, das letzte Prozent aus<br />
sich herauskitzeln. Die Spitze<br />
angreifen. Wer es im Fußball<br />
schaffen will, <strong>der</strong> muss diese<br />
Jagd nach Platz Eins in sich haben<br />
– das Sieger-Gen. Dominik<br />
Kaiser hatte es, als er in <strong>der</strong><br />
58. Spielminute das erste Bundesliga-Tor<br />
für RB Leipzig<br />
schoss. Naby Keita hatte es, als<br />
er nach 120 Sekunden das bisher<br />
schönste Tor des frischgebackenen<br />
<strong>Aufsteiger</strong>s erzielte.<br />
Doch natürlich zählt hier nicht<br />
nur, was auf dem Platz passiert:<br />
Was wäre <strong>der</strong> Fußball ohne die<br />
kuriosen Geschichten daneben?<br />
Wir haben einige Vergleiche<br />
gesammelt – natürlich mit einem<br />
Augenzwinkern.<br />
Die größten Stimmungskanonen:<br />
1. Davie Selke<br />
2. Yussuf Poulsen<br />
3. Marcel Sabitzer<br />
Die dienstältesten Familienväter:<br />
1. Fabio Coltorti<br />
2. Marvin Compper<br />
3. Terrence Boyd<br />
Die besten Tennis-Cracks:<br />
1. Dominik Kaiser<br />
Jede Mannschaft braucht jemanden,<br />
<strong>der</strong> nach Siegen in <strong>der</strong> Kabine die<br />
Musik erst richtig aufdreht. Am<br />
besten können das Selke, Poulsen<br />
und Sabitzer gemeinsam – legendär<br />
ist ihre „Toten Hosen“-Karaokeversion<br />
bei <strong>der</strong> Feier zur Saisoneröffnung<br />
im Sommer 2015.<br />
Wenigstens eine Liste, auf <strong>der</strong> die<br />
Leipziger mal ganz unten stehen:<br />
RB ist das Team mit den<br />
wenigsten Spielerbabys, nämlich<br />
drei. Franck Ribery alleine hat also<br />
mehr Kin<strong>der</strong> als <strong>der</strong> gesamte<br />
RB-Ka<strong>der</strong> zusammen.<br />
Dominik Kaiser wäre um ein Haar<br />
Tennisprofi geworden. Wenn <strong>der</strong><br />
RB-Kapitän den kleinen gelben<br />
Filzball aufschlägt, kann kein<br />
Teamkollege mithalten.<br />
RB – BVB, Naby Keita, 89. Minute, 1:0.<br />
Foto: GEPA pictures<br />
#3<br />
TOR ZUM<br />
1. BUNDESLIGA-<br />
PUNKT<br />
FÜR RB<br />
SIEGTOR<br />
GEGEN DEN<br />
FAVORITEN<br />
Hoffenheim – RB,<br />
Marcel Sabitzer,<br />
90. Minute, 2:2.<br />
Foto: dpa<br />
#1 – Naby Keita:<br />
1:0 (2. Minute) gegen SC Freiburg<br />
01.14 Emil Forsberg Ecke<br />
01.17 Marcel Sabitzer Pass<br />
01.19 Naby Keita Dribbling<br />
01.19 Florian Nie<strong>der</strong>lechner Attacke erfolglos<br />
01.20 Naby Keita Tor<br />
#4 – Emil Forsberg:<br />
1:0 (70. Minute) gegen VfL Wolfsburg<br />
69.38 Peter Gulacsi Pass<br />
69.44 Emil Forsberg Pass<br />
69.49 Diego Demme Pass<br />
69.51 Yussuf Poulsen Pass<br />
69.53 Emil Forsberg Tor<br />
Die Liste zeigt die letzten Spielaktionen<br />
unmittelbar vor dem Tor. Quelle:<br />
Sportticker <strong>der</strong> Süddeutschen Zeitung.<br />
#2 – Naby Keita:<br />
» DIE 5<br />
SCHÖNSTEN<br />
TORE<br />
1:0 (42. Minute) gegen Wer<strong>der</strong> Bremen<br />
41.14 Florian Grillitsch Abgefangener Ball<br />
41.15 Naby Keita Dribbling<br />
41.15 Theodor Gebre Selassie Attacke erfolglos<br />
41.17 Naby Keita Dribbling<br />
41.17 Felix Wiedwald Attacke erfolglos<br />
41.18 Naby Keita Tor<br />
#5 – Timo Werner:<br />
#3 – Emil Forsberg:<br />
3:0 (44. Minute) gegen 1. FSV Mainz<br />
2:2 (67. Minute) gegen Bayer Leverkusen<br />
43.34 Stefan Ilsanker Pass<br />
43.36 Yussuf Poulsen Pass<br />
43.39 Marcel Sabitzer Pass<br />
43.42 Leon Balogun Fehler<br />
43.46 Emil Forsberg Pass<br />
43.47 Timo Werner Tor<br />
66.36 Naby Keita Pass<br />
66.42 Bernd Leno Fehler<br />
66.43 Emil Forsberg Tor<br />
#5<br />
RUNDE SACHE:<br />
500. PFLICHT-<br />
SPIELTOR<br />
FÜR RB<br />
#4<br />
3:2-SIEGTOR<br />
NACH<br />
WAHNSINNS-<br />
KAMPF<br />
Leverkusen – RB, Willi Orban, 81. Minute, 3:2. Foto: dpa<br />
RB – Augsburg,<br />
Emil Forsberg,<br />
11. Minute, 1:0.<br />
Foto: dpa
SEITE 26<br />
Die Bullen freuen sich ...<br />
18. Spieltag<br />
Freitag, 27. Januar, 20.30 Uhr:<br />
FC Schalke 04 – Eintracht Frankfurt<br />
Samstag, 28. Januar, 15.30 Uhr:<br />
VfL Wolfsburg – FC Augsburg<br />
FC Ingolstadt 04 – Hamburger SV<br />
SV Wer<strong>der</strong> Bremen – Bayern München<br />
SV Darmstadt 98 – 1. FC Köln<br />
RB Leipzig – TSG 1899 Hoffenheim<br />
Samstag, 28. Januar, 18.30 Uhr:<br />
Bayern Leverkusen – Borussia M’gladbach<br />
Sonntag, 29. Januar, 15.30 Uhr:<br />
SC Freiburg – Hertha BSC<br />
Sonntag, 29. Januar, 17.30 Uhr:<br />
1. FSV Mainz – Borussia Dortmund<br />
19. Spieltag<br />
Freitag, 3. Februar, 20.30 Uhr:<br />
Hamburger SV – Bayern Leverkusen<br />
Samstag, 4. Februar, 15.30 Uhr:<br />
FC Bayern München – FC Schalke 04<br />
Borussia M’gladbach – SC Freiburg<br />
Hertha BSC – FC Ingolstadt 04<br />
1. FC Köln – VfL Wolfsburg<br />
TSG 1899 Hoffenheim – 1. FSV Mainz 05<br />
Samstag, 4. Februar, 18.30 Uhr:<br />
Borussia Dortmund – RB Leipzig<br />
Sonntag, 5. Februar, 15.30 Uhr:<br />
FC Augsburg – SV Wer<strong>der</strong> Bremen<br />
Sonntag, 5. Februar, 17.30 Uhr:<br />
Eintracht Frankfurt – Darmstadt<br />
20. Spieltag<br />
Freitag, 10. Februar, 20.30 Uhr:<br />
1. FSV Mainz 05 – FC Augsburg<br />
Samstag, 11. Februar, 15.30 Uhr:<br />
Bayern Leverkusen – Eintracht Frankfurt<br />
FC Ingolstadt – Bayern München<br />
SV Wer<strong>der</strong> Bremen – Borussia M’gladbach<br />
Darmstadt – Borussia Dortmund<br />
RB Leipzig – Hamburger SV<br />
Samstag, 11. Februar, 18.30 Uhr:<br />
FC Schalke 04 04 – Hertha BSC<br />
Sonntag, 12. Februar, 15.30 Uhr:<br />
VfL Wolfsburg – TSG 1899 Hoffenheim<br />
Sonntag, 12. Februar, 17.30 Uhr:<br />
SC Freiburg – 1. FC Köln<br />
21. Spieltag<br />
Freitag, 17. Februar, 20.30 Uhr:<br />
FC Augsburg – Bayer Leverkusen<br />
Samstag, 18. Februar, 15.30 Uhr:<br />
1. FSV Mainz 05 – SV Wer<strong>der</strong> Bremen<br />
Hertha BSC – FC Bayern München<br />
TSG 1899 Hoffenheim – SV Darmstadt 98<br />
Eintracht Frankfurt – FC Ingolstadt 04<br />
Borussia Dortmund – VfL Wolfsburg<br />
Samstag, 18. Februar, 18.30 Uhr:<br />
Hamburger SV – SC Freiburg<br />
Sonntag, 19. Februar, 15.30 Uhr:<br />
Borussia M’gladbach – RB Leipzig<br />
Sonntag, 19. Februar, 17.30 Uhr:<br />
1. FC Köln – FC Schalke 04 04<br />
22. Spieltag<br />
Freitag, 24. Februar, 20.30 Uhr:<br />
VfL Wolfsburg – SV Wer<strong>der</strong> Bremen<br />
Samstag, 25. Februar, 15.30 Uhr:<br />
Bayern München – Hamburger SV<br />
Bayer Leverkusen – 1. FSV Mainz<br />
SV Darmstadt 98 – FC Augsburg<br />
SC Freiburg – Borussia Dortmund<br />
RB Leipzig – 1. FC Köln<br />
Samstag, 25. Februar, 18.30 Uhr:<br />
Hertha BSC – Eintracht Frankfurt<br />
Sonntag, 26. Februar, 15.30 Uhr:<br />
FC Ingolstadt – Borussia M’gladbach<br />
Sonntag, 26. Februar, 17.30 Uhr:<br />
FC Schalke 04 04 – TSG 1899 Hoffenheim<br />
23. Spieltag<br />
Freitag, 3. März, 20.30 Uhr:<br />
FC Augsburg – RB Leipzig<br />
Samstag, 4. März, 15.30 Uhr:<br />
Borussia Dortmund – Bayern Leverkusen<br />
1. FSV Mainz 05 – VfL Wolfsburg<br />
1. FC Köln – FC Bayern München<br />
SV Wer<strong>der</strong> Bremen – SV Darmstadt 98<br />
TSG 1899 Hoffenheim – FC Ingolstadt<br />
Samstag, 4. März, 18.30 Uhr:<br />
Borussia M’gladbach – FC Schalke 04<br />
Sonntag, 5. März, 15.30 Uhr:<br />
Eintracht Frankfurt – SC Freiburg<br />
Sonntag, 5. März, 17.30 Uhr:<br />
Hamburger SV – Hertha BSC<br />
24. Spieltag<br />
Freitag, 10. März, 20.30 Uhr:<br />
Bayern Leverkusen – SV Wer<strong>der</strong> Bremen<br />
Samstag, 11. März, 15.30 Uhr:<br />
Bayern München – Eintracht Frankfurt<br />
Hertha BSC – Borussia Dortmund<br />
SV Darmstadt 98 – 1. FSV Mainz 05<br />
SC Freiburg – TSG 1899 Hoffenheim<br />
RB Leipzig – VfL Wolfsburg<br />
Samstag, 11. März, 18.30 Uhr:<br />
FC Ingolstadt 04 – 1. FC Köln<br />
Sonntag, 12. März, 15.30 Uhr:<br />
FC Schalke 04 04 – FC Augsburg<br />
Sonntag, 12. März, 17.30 Uhr:<br />
Hamburger SV – Borussia M’gladbach<br />
25. Spieltag<br />
Freitag, 17. März, 20.30 Uhr:<br />
Borussia Dortmund – FC Ingolstadt<br />
Samstag, 18. März, 15.30 Uhr:<br />
VfL Wolfsburg – SV Darmstadt 98<br />
1. FC Köln – Hertha BSC<br />
FC Augsburg – SC Freiburg<br />
SV Wer<strong>der</strong> Bremen – RB Leipzig<br />
TSG 1899 Hoffenheim – Bayern Leverkusen<br />
Samstag, 18. März, 18.30 Uhr:<br />
Eintracht Frankfurt – Hamburger SV<br />
Sonntag, 19. März, 15.30 Uhr:<br />
1. FSV Mainz 05 – FC Schalke 04 04<br />
Sonntag, 19. März, 17.30 Uhr:<br />
Borussia M’gladbach – Bayern München<br />
26. Spieltag<br />
Freitag, 31. März, 20.30 Uhr:<br />
Hertha BSC – TSG 1899 Hoffenheim<br />
Samstag, 1. April, 15.30 Uhr:<br />
Bayern München – FC Augsburg<br />
FC Schalke 04 – Borussia Dortmund<br />
Hamburger SV – 1. FC Köln<br />
SC Freiburg – SV Wer<strong>der</strong> Bremen<br />
RB Leipzig – SV Darmstadt 98<br />
Samstag, 1. April, 18.30 Uhr:<br />
Eintracht Frankfurt – Borussia M’Gladbach<br />
Stefan Ilsan<br />
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ladbach<br />
Stefan Ilsanker am Ball.<br />
Foto: GEPA pictures<br />
Sonntag, 2. April, 15.30 Uhr:<br />
FC Ingolstadt 04 – 1. FSV Mainz<br />
Sonntag, 2. April, 17.30 Uhr:<br />
Bayer Leverkusen – VfL Wolfsburg<br />
27. Spieltag<br />
Dienstag, 4. April, 20 Uhr:<br />
Borussia Dortmund – Hamburger SV<br />
1. FC Köln – Eintracht Frankfurt<br />
SV Wer<strong>der</strong> Bremen – FC Schalke 04 04<br />
TSG 1899 Hoffenheim – Bayern München<br />
Mittwoch, 5. April, 20 Uhr:<br />
Borussia M’gladbach – Hertha BSC<br />
1. FSV Mainz – RB Leipzig<br />
VfL Wolfsburg – SC Freiburg<br />
FC Augsburg – FC Ingolstadt 04<br />
SV Darmstadt 98 – Bayer Leverkusen<br />
28. Spieltag<br />
Freitag, 7. April, 20.30 Uhr:<br />
Eintracht Frankfurt – SV Wer<strong>der</strong> Bremen<br />
Samstag, 8. April, 15.30 Uhr:<br />
FC Schalke 04 04 – VfL Wolfsburg<br />
1. FC Köln – Borussia M’gladbach<br />
Hamburger SV – TSG 1899 Hoffenheim<br />
SC Freiburg – 1. FSV Mainz<br />
RB Leipzig – Bayer Leverkusen<br />
Samstag, 8. April, 18.30 Uhr:<br />
Bayern München – Borussia Dortmund<br />
Sonntag, 9. April, 15.30 Uhr:<br />
Hertha BSC – FC Augsburg<br />
Sonntag, 9. April, 17.30 Uhr:<br />
FC Ingolstadt 04 – SV Darmstadt 98<br />
29. Spieltag<br />
15. und 16. April:<br />
Borussia Dortmund – Eintracht Frankfurt<br />
Bayer Leverkusen – Bayern München<br />
1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC<br />
VfL Wolfsburg – FC Ingolstadt 04<br />
FC Augsburg – 1. FC Köln<br />
SV Wer<strong>der</strong> Bremen – Hamburger SV<br />
SV Darmstadt 98 – FC Schalke 04<br />
TSG Hoffenheim – Borussia M’gladbach<br />
RB Leipzig – SC Freiburg<br />
30. Spieltag<br />
21. bis 23. April:<br />
Bayern München – 1. FSV Mainz 05<br />
Borussia M’gladbach – Borussia Dortmund<br />
FC Schalke 04 – RB Leipzig<br />
Hertha BSC – VfL Wolfsburg<br />
1. FC Köln – TSG 1899 Hoffenheim<br />
Hamburger SV – SV Darmstadt 98<br />
FC Ingolstadt 04 – SV Wer<strong>der</strong> Bremen<br />
Eintracht Frankfurt – FC Augsburg<br />
SC Freiburg – Bayer 04 Leverkusen<br />
31. Spieltag<br />
28. bis 30. April:<br />
Borussia Dortmund – 1. FC Köln<br />
Bayer 04 Leverkusen – FC Schalke 04<br />
1. FSV Mainz 05 – Borussia M’gladbach<br />
VfL Wolfsburg – Bayern München<br />
FC Augsburg – Hamburger SV<br />
SV Wer<strong>der</strong> Bremen – Hertha BSC<br />
SV Darmstadt 98 – SC Freiburg<br />
TSG 1899 Hoffenheim – Eintracht Frankfurt<br />
RB Leipzig – FC Ingolstadt 04<br />
32. Spieltag<br />
5. bis 7. Mai:<br />
Bayern München – SV Darmstadt 98<br />
Borussia Dortmund – TSG 1899 Hoffenheim<br />
Borussia Mönchengladbach – FC Augsburg<br />
Hertha BSC – RB Leipzig<br />
1. FC Köln – SV Wer<strong>der</strong> Bremen<br />
Hamburger SV – 1. FSV Mainz 05<br />
FC Ingolstadt 04 – Bayer 04 Leverkusen<br />
Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg<br />
SC Freiburg – FC Schalke 04<br />
33. Spieltag<br />
Samstag, 13. Mai, 15.30 Uhr:<br />
Bayer 04 Leverkusen – 1. FC Köln<br />
FC Schalke 04 – Hamburger SV<br />
1. FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt<br />
VfL Wolfsburg – Borussia M’gladbach<br />
FC Augsburg – Borussia Dortmund<br />
SV Wer<strong>der</strong> Bremen – TSG 1899 Hoffenheim<br />
SV Darmstadt 98 – Hertha BSC<br />
SC Freiburg – FC Ingolstadt 04<br />
RB Leipzig – FC Bayern München<br />
34. Spieltag<br />
Samstag, 20. Mai, 15.30 Uhr:<br />
FC Bayern München – SC Freiburg<br />
Borussia Dortmund – SV Wer<strong>der</strong> Bremen<br />
Borussia M’gladbach – SV Darmstadt 98<br />
Hertha BSC – Bayer 04 Leverkusen<br />
1. FC Köln – 1. FSV Mainz 05<br />
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2 880 080<br />
182 225<br />
66 698<br />
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Twitter<br />
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22 553<br />
24 745<br />
360 377<br />
439 845<br />
3796<br />
2779<br />
141 000<br />
15 024 813<br />
3 616 201<br />
185 094<br />
2 430 000<br />
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Trainingslager-Freuden im Uhrzeigersinn: RB-Coach Ralph Hasenhüttl beobachtet eine Einheit, Peter<br />
Gulacsi wird von Torwart-Trainer Fre<strong>der</strong>ik Gößling hart rangenommen. Nachwuchs-Bulle Sören Reddemann<br />
wird nach einem Foul von Timo Werner verarztet. Oliver Burke mit Kollegen.<br />
Fotos: GEPA pictures<br />
Trainingslager sind <strong>der</strong> natürliche<br />
Feind <strong>der</strong> Fußballer, kosten<br />
Körner, Nerven, Lebensqualität.<br />
Aber: Trainingslager müssen<br />
sein. Insbeson<strong>der</strong>e jene im Süden.<br />
Im Winter. Wenn es daheim<br />
stürmt und schneit.<br />
Die jüngere Camp-Vergangenheit<br />
sah aus RB-Sicht so aus:<br />
In Doha war es 2015 heiß und<br />
teuer. Außerdem setzte es nach<br />
<strong>der</strong> Heimkehr im erzgebirgischen<br />
Aue eine 0:2-Pleite, musste<br />
Alexan<strong>der</strong> Zorniger gehen.<br />
Schlechte Omen mögen Fußballer<br />
gar nicht. Doha ist r wie raus.<br />
In <strong>der</strong> Türkei 2016 war es unter<br />
<strong>der</strong> Ägide von Coach Rangnick<br />
kalt, windig und bodentechnisch<br />
knüppelhart. Türkei?<br />
R wie raus.<br />
<strong>Das</strong> Alternativ-Programm<br />
hieß 2017: Portugal, Algarve, Lagos,<br />
Cascade Resort. Nach sieben<br />
sonnigen Tagen auf wun<strong>der</strong>barem<br />
Rasen steckten Ralf<br />
Rangnick und Ralph Hasenhüttl<br />
die gesalbten Häupter zusammen.<br />
Und sie sahen, dass es gut<br />
war, das Camp. Beim grünen Tee<br />
kamen die Chefs überein: Wir<br />
kommen wie<strong>der</strong>! Also instruierten<br />
sie Teammanager<br />
Thomas Westphal, zu reservieren.<br />
Am 27. o<strong>der</strong> 28. Dezember<br />
geht es mit dem Charterflieger<br />
nach Portugal, Rückflug am<br />
4. o<strong>der</strong> 5. Januar 2018. Silvester<br />
nicht im Kreis <strong>der</strong> Lieben, son<strong>der</strong>n<br />
mit den lieben Kollegen.<br />
Man muss sich das Ganze so vorstellen:<br />
Ralf Rangnick entkorkt<br />
Punkt 24 Uhr eine Flasche Rotkäppchen<br />
und verteilt den Inhalt<br />
auf 25 Männer. <strong>Der</strong> 26. ist RB-<br />
Busfahrer und geht leer aus, darf<br />
aber am Korken lutschen. Rangnick<br />
drückt jedem eine Wun<strong>der</strong>kerze<br />
in die Hand und bittet ins<br />
Freie. Während Hasenhüttl und<br />
Co. Wun<strong>der</strong>kerzen schwenken,<br />
bindet Schotten-Hüne Oliver<br />
Burke Kanonenschläge um den<br />
Hals einer Statue. Es gibt einen<br />
ohrenbetäubenden Knall und<br />
<strong>der</strong> Kopf von Heinrich von<br />
Burgund rollt an Rangnicks Füßen<br />
vorbei. Silvester in Lagos.<br />
Mal was Neues.<br />
<strong>Das</strong> 2017er Camp war eine gelungene<br />
Nummer mit Schönheitsfehlern.<br />
<strong>Der</strong> Härtetest gegen Ajax<br />
Amsterdam (1:5) kam zu früh, das<br />
6:0 gegen Drittligist Farense hätte<br />
da terminlich besser reingepasst.<br />
<strong>Das</strong>s das Hotel im Vergleich<br />
zum Türkei-Aufenthalt klein<br />
und fein war, gefiel Spielern<br />
und Verantwortlichen. Kurze<br />
Wege statt Marathon zum Frühstück,<br />
ausreichend Platz im Zimmer<br />
statt mondäne König-<br />
Ludwigs-Suite mit zwei Bä<strong>der</strong>n.<br />
Weniger ist mehr.<br />
Ungut: Naby Keita und<br />
Marcel Halstenberg mussten das<br />
Camp abbrechen und zum Spezialisten<br />
Kurt Mosetter fliegen.<br />
Dessen Druckpunkttherapie<br />
machte beide Leistungsträger fit<br />
für den Ernstfall gegen Frankfurt.<br />
Mit Erfolg. Keita legte ein Tor,<br />
Halstenberg gar zwei Tore vor.<br />
Positiv: Auch Routinier<br />
Marvin Compper gesundete<br />
rechtzeitig, und nahm daraufhin<br />
seinen Platz neben Abwehrchef<br />
Willi Orban ein. Compper hatte<br />
sich auch im Sommer kurz vor<br />
knapp arbeitsfähig gemeldet und<br />
war bis zu seiner Verletzung in<br />
Leverkusen stabiler Faktor.<br />
Entschieden schien, wer den<br />
Platz des gesperrten Emil<br />
Forsberg einnehmen würde. <strong>Das</strong><br />
Gesamtpaket wies auf Kapitän<br />
Dominik Kaiser hin. Oliver<br />
Burke bliebe demnach Joker (Es<br />
kam alles an<strong>der</strong>s). <strong>Der</strong> 19-jährige<br />
Sprinter hat noch viel zu tun,<br />
muss seinen Werkzeugkasten mit<br />
mehr Inhalt als Athletik und Mentalität<br />
füllen. Yussuf Poulsen ist<br />
diesbezüglich leuchtendes Beispiel.<br />
<strong>Der</strong> war 2013 arg unfertig,<br />
kann mittlerweile richtig kicken.<br />
Ach ja: Torhüter Peter Gulacsi<br />
muss sich wachsenden Zudringlichkeiten<br />
von Fabio<br />
Coltorti und Marius Müller erwehren.<br />
Guido Schäfer<br />
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Die beiden Capos Ronny (großes Bild) und Phil verlängern den Arm von Meister Basti.<br />
Druck, gnadenloser Druck<br />
Einfach mal dumm rumblöken<br />
im Fußball-Stadion ist nicht. Es<br />
gibt einen Ehrenkodex für die<br />
Hardcore-Fans: 1. Nichts rassistisches<br />
singen. 2. Niemanden<br />
beleidigen. 3. Nichts trinken<br />
und auch nicht rauchen. 4. Wer<br />
seinen Platz vor Abpfiff verlässt,<br />
braucht gar nicht erst<br />
wie<strong>der</strong>kommen. Nein, hier<br />
geht es nicht um einen Sonntags-Ausflug<br />
vom Bibelkreis ins<br />
Innere <strong>der</strong> Red-Bull-Schüssel.<br />
Aber mit Glauben hat das irgendwie<br />
doch etwas zu tun –<br />
an die Kraft des Wortes.<br />
<strong>Das</strong>s <strong>der</strong> Deckel von <strong>der</strong><br />
Schachtel fliegt<br />
Capos sind die Vorsänger,<br />
diejenigen, die im Stadion „Palermo“<br />
machen, so dass <strong>der</strong> Deckel<br />
von <strong>der</strong> Schachtel fliegt –<br />
stimmungsmäßig. Vier an <strong>der</strong><br />
Zahl sind es bei RB Leipzig, zudem<br />
drei Trommler. Alle im Sektor<br />
B versammelt – <strong>der</strong> RBL-Fanbastion<br />
im ehemaligen Zentralstadion.<br />
„Druck, es muss gnadenloser<br />
Druck aus unserem<br />
Block kommen“, bringt es<br />
Ronny auf den Punkt.<br />
Seinen Platz hat <strong>der</strong> Platzhirsch<br />
im Block 27, seit dieser<br />
Saison. Nach Möglichkeit hat<br />
<strong>der</strong> 35-Jährige zwei Sitzplätze<br />
für sich. Nur eben nicht zum<br />
Sitzen, son<strong>der</strong>n zum Stehen.<br />
Schließlich muss Ronny gesehen<br />
werden, wenn er den Takt<br />
von Capo-Obermeister Basti,<br />
DEM Organ, aufnimmt. Auf <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Seite, im Block 29,<br />
macht das Phil.<br />
<strong>Das</strong> Capo-<strong>Das</strong>ein ist kein leichtes,<br />
aber eine Ehre für die, die es sein dürfen<br />
Phil ist gebürtiger Dresdner<br />
und hat mit Dynamo nichts am<br />
Hut, in seiner Jugend dafür aber<br />
etwas für die Veilchen aus Aue<br />
übrig. Harter Tobak für alle, die<br />
im Schatten <strong>der</strong> Yenidze groß<br />
werden. <strong>Der</strong> 31-Jährige lebt<br />
mittlerweile seit elf Jahren an<br />
<strong>der</strong> Pleiße und steht seit 2010<br />
bei RB-Spielen am Spielfeldrand.<br />
Und zwar seitdem bei fast<br />
jedem Spiel. Seit drei Jahren<br />
darf er sich Capo nennen.<br />
Capo wird keiner einfach so,<br />
Ausschreibungen gibt es auch<br />
nicht. Meister Basti wählt sich<br />
seine drei „Schreihälse“ selbst<br />
aus. <strong>Das</strong> kam bei Phil und Ronny<br />
einem Ritterschlag gleich.<br />
Capo Phil,<br />
über sein<br />
Engagement<br />
für RB Leipzig<br />
Manche<br />
denken<br />
wirklich,<br />
du machst<br />
das beruflich<br />
und nicht<br />
freiwillig.<br />
Fotos: privat<br />
Geld gibt es für die Stimmungsmache<br />
übrigens keines, auch<br />
die Eintrittskarte gibt es nicht<br />
geschenkt. Die beiden gehen<br />
auch ganz normal arbeiten.<br />
„Manche denken wirklich, du<br />
machst das beruflich und nicht<br />
freiwillig“, sagt Phil. Und<br />
Ronny schiebt hinterher: „Es<br />
geht im Stadion auch nicht um<br />
Freundschaften, son<strong>der</strong>n um<br />
den Support. 90 Minuten sind<br />
wir eins, da gibt es keine<br />
Diskussion.“<br />
Man sieht vor einem Tor, wie<br />
die Leute synchron mitköpfen<br />
Ergo steht es beim Stimmungsbarometer<br />
für die Capos<br />
völlig außer Frage, ob das Spiel<br />
<strong>der</strong> Helden auf dem Rasen verloren<br />
o<strong>der</strong> gewonnen wird.<br />
„Egal, ob wir hinten liegen o<strong>der</strong><br />
führen, es muss immer nach<br />
vorn gehen“, verdeutlicht Ronny.<br />
Vom Spiel auf dem Platz bekommen<br />
die Anheizer so gut<br />
wie nichts mit. Schließlich steht<br />
das Quartett mit dem Rücken<br />
zum Feld. „Eine an<strong>der</strong>e Perspektive“,<br />
beschreibt Phil, „wie<br />
ein Tor entsteht und die Leute<br />
synchron mitköpfen.“<br />
Aber das größte Highlight<br />
sind für die großen Jungs die<br />
Auswärtsritte. Denn die meisten<br />
Teams haben einen Stehblock.<br />
„<strong>Das</strong> steckt mehr an“, sagt Ronny.<br />
Und natürlich stehen da<br />
auch nur die ganz Harten zusammen,<br />
also die, die Stimmung<br />
machen wollen. Klar, was sich<br />
die RB-Fans im Sektor B wünschen<br />
... Alexan<strong>der</strong> Bley<br />
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Leipzig<br />
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und 13.00–18.00 Uhr<br />
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Fred Schmiedecke<br />
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Andrea Thürigen<br />
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SEITE 32<br />
Prall gefüllt: <strong>Das</strong> Volkshaus auf <strong>der</strong> Karli setzt mit drei<br />
Bildschirmen voll auf RB Leipzig. Foto: Dirk Knofe<br />
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Volle Hütte<br />
dank RB<br />
In Leipzigs Fußballkneipen laufen fast<br />
nur noch die Rasenballer<br />
<strong>Der</strong> Erfolg von RB Leipzig lässt<br />
die Euphorie in <strong>der</strong> Stadt ins<br />
Unermessliche steigen. <strong>Das</strong><br />
merken auch die zahlreichen<br />
Kneipen in <strong>der</strong> Stadt, die an jedem<br />
Spieltag Public Viewing<br />
anbieten. Dort wo früher Dortmund<br />
und Bayern über die<br />
Bildschirme flimmerten, dominiert<br />
mittlerweile RB.<br />
„Seit dem Aufstieg hat sich<br />
das Interesse deutlich Richtung<br />
RB Leipzig verschoben“, sagt<br />
Andreas Bürger, <strong>der</strong> Inhaber<br />
und Geschäftsführer des „Volkshaus“<br />
in <strong>der</strong> Karl-Liebknecht-<br />
Straße. „Die Besucher kommen<br />
in großer Zahl mit Schals und<br />
Trikots vorbei. Wir tragen dem<br />
Rechnung und zeigen deshalb<br />
bestimmte Spiele gleich auf<br />
drei Leinwänden, während auf<br />
<strong>der</strong> vierten die Konferenz<br />
läuft.“ Dabei spiele es auch<br />
keine Rolle, an welchem Tag<br />
und zu welcher Zeit die Begegnung<br />
stattfindet. „Wir zeigen<br />
grundsätzlich RB – und das in<br />
voller Länge“, stellt <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />
klar.<br />
Auf Nachfrage reagieren –<br />
Sky-Abo teuer<br />
Jule Gräfe<br />
Mitarbeiterin<br />
im Irish Pub<br />
„KillyWilly“<br />
Seit dem Aufstieg<br />
hat sich<br />
definitiv etwas<br />
geän<strong>der</strong>t. Auf<br />
einem unserer<br />
drei Fernseher<br />
läuft immer RB.<br />
Ähnlich sieht die Lage im<br />
Lindenauer „Joseph Pub“ aus,<br />
das eigentlich als 1. FC-Lok-<br />
Leipzig-affin gilt und über eine<br />
Leinwand sowie zwei Fernseher<br />
verfügt. „Auch wir bemerken<br />
natürlich die Stimmung,<br />
die in <strong>der</strong> Stadt herrscht.<br />
Schließlich ist das ja Bundesliga-Fußball.<br />
Deshalb ist es für<br />
mich auch keine Frage, dass<br />
sich die Fans bei uns die RB-<br />
Spiele anschauen können“,<br />
sagt Inhaber Olaf Winkler und<br />
fügt an: „Trotz Sympathien für<br />
Lok sehen wir das sportlich und<br />
akzeptieren auch an<strong>der</strong>e Vereine.“<br />
Darüber hinaus sei es auch<br />
aus Gründen des Geschäfts<br />
und des teuren Sky-Abos geboten,<br />
auf die Nachfrage zu reagieren,<br />
erklärt Winkler.<br />
Einen Spagat zwischen seinen<br />
persönlichen Vorlieben<br />
und dem, was die Fans gern sehen<br />
wollen, vollzieht auch<br />
Mike Adomat von <strong>der</strong> Eckkneipe<br />
„Tante Rosi“ in Plagwitz.<br />
„Ich persönlich bin St. Pauli-<br />
Fan und mit Blick auf Leipzig<br />
wäre es mir lieber, wenn Chemie<br />
in <strong>der</strong> Bundesliga wäre“,<br />
so Adomat. „Aber als Wirt muss<br />
ich mein fußballerisches Herz<br />
eben vernachlässigen und sage<br />
deshalb: Wenn die Leute unbedingt<br />
RB sehen wollen, dann<br />
bekommen sie es selbstverständlich<br />
auch.“<br />
„Ich bilde immer den<br />
Auswärtsblock“<br />
Es herrsche immer eine entspannte<br />
Atmosphäre, in <strong>der</strong><br />
auch Raum für den einen o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Spaß sei. „Die RB-<br />
Fans ziehen mich regelmäßig<br />
auf. Ich revanchiere mich, indem<br />
ich den Auswärtsblock <strong>der</strong><br />
Mannschaft bilde, gegen die<br />
RB gerade spielt“, sagt <strong>der</strong><br />
Wirt, dem es am liebsten ist,<br />
wenn die Rasenballer am Sonntag<br />
antreten. „Freitag und<br />
Sonnabend habe ich auch ohne<br />
Fußball bereits volles Haus,<br />
aber am Sonntag hilft es<br />
schon“, sagt er.<br />
Zu Verän<strong>der</strong>ungen hat <strong>der</strong><br />
Erfolg von RB Leipzig ebenfalls<br />
im Irish Pub „KilliWilly“<br />
geführt. „Mit dem Aufstieg hat<br />
sich bei uns definitiv etwas geän<strong>der</strong>t.<br />
Auf einem unserer drei<br />
Fernseher läuft an Spieltagen<br />
immer RB“, sagt Mitarbeiterin<br />
Jule Gräfe. Da sich unter den<br />
Stammgästen aber auch nach<br />
wie vor zahlreiche Dortmund-<br />
Fans befänden, sei <strong>der</strong> zweite<br />
Bildschirm meist dafür reserviert,<br />
so Gräfe.<br />
Nicht zur Debatte steht indes<br />
Monitor Nummer drei, die sogenannte<br />
englische Ecke, wo vor<br />
allem Rugby läuft. Wie Jule Gräfe<br />
betont, würde man die auch<br />
für RB nicht opfern, denn dieser<br />
Bereich ist stets „brechend<br />
voll.“ Stephan Hönigschmid
SEITE 33<br />
Leipzigs Wirte und Hoteliers ziehen<br />
eine positive Bilanz nach<br />
den ersten Heimspielen des<br />
Bundesliga-<strong>Aufsteiger</strong>s. „Es gibt<br />
ein erhöhtes Buchungsaufkommen<br />
bei den Hotels“, sagt Holm<br />
Retsch, Geschäftsführer des Regionalverbands<br />
Leipzig des<br />
Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands<br />
(Dehoga). Auch die<br />
Gastronomen würden das erhöhte<br />
Besucheraufkommen spüren.<br />
Allgemein profitieren auch<br />
<strong>der</strong> Handel und Dienstleistungssektor<br />
insgesamt.<br />
<strong>Das</strong> sieht auch Luay Ali so. Er<br />
betreibt in <strong>der</strong> Max-Planck-Straße<br />
in unmittelbarer Nähe zur<br />
ast<br />
Red-Bull-Arena den kleinen<br />
Späti „Sarah“. Zu den Heimspielen<br />
stockt er sein Angebot<br />
ei es auch<br />
Geschäfts an alkoholfreien und alkoholi-<br />
Getränken auf und hat an<br />
bos gebo-schee<br />
zu re-deer. als sonst geöffnet. „Die Fans, die<br />
Abendspielen auch länger<br />
chen sei-vor o<strong>der</strong> nach dem Spiel vorbeikommen,<br />
sind alles nette Leute.<br />
Vorlieben<br />
s gern se-Diht auch lich“, erklärt Ali. Viele seiner<br />
RB-Fans sind sehr freund-<br />
Eckknei-Stammkunden seien Fußballfans<br />
und kämen mit ihren Fami-<br />
Plagwitz.<br />
St. Pauli-lief Leipzig<br />
vorbei.<br />
enn Chea<br />
wäre“,<br />
Wirt muss<br />
hes Herz<br />
und sage<br />
ute unbeen,<br />
dann<br />
selbstvereine<br />
ent-<br />
, in <strong>der</strong><br />
inen o<strong>der</strong><br />
Die RBgelmäßig<br />
mich, inblock<br />
<strong>der</strong><br />
egen die<br />
sagt <strong>der</strong><br />
bsten ist,<br />
am Sonntag<br />
und<br />
uch ohne<br />
es Haus,<br />
hilft es<br />
hat <strong>der</strong><br />
ig ebenilliWilly“<br />
fstieg hat<br />
etwas geserer<br />
drei<br />
pieltagen<br />
rbeiterin<br />
nter den<br />
uch nach<br />
ortmun<strong>der</strong><br />
zweite<br />
ür reserteht<br />
indes<br />
die sogee,<br />
wo vor<br />
Jule Grädie<br />
auch<br />
nn dieser<br />
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RB-Fans füllen nicht nur die Innenstadt und die Red-Bull-Arena, son<strong>der</strong>n auch die Hotels, Restaurants und<br />
Kneipen Leipzigs.<br />
Foto: GEPA pictures<br />
Auch ein paar Ecken weiter,<br />
in <strong>der</strong> Waldstraße, ist das Phänomen<br />
RB spürbar angekommen.<br />
„Unser Fazit ist positiv. Wir merken,<br />
dass wir Samstagnachmittag<br />
vor den Spielen mehr Besucher<br />
haben“, beschreibt<br />
Guido Mikolajczyk, Inhaber des<br />
Waldcafés. Er passe sich dem<br />
Jetzt zugreifen: eiskalt reduziert!<br />
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Spielbetrieb an, habe im Sommer<br />
zum Beispiel länger geöffnet.<br />
„Dann ist auch die Terrasse<br />
voll und es wird gegrillt“, so<br />
Mikolajczyk. Um ein bis zwei<br />
Leute stockt er an Heimspieltagen<br />
sein Personal auf.<br />
Von Problemen mit Gästen<br />
o<strong>der</strong> Fans berichten die Gastronomen<br />
bisher nicht. Kleinere<br />
Schwierigkeiten wie fehlende<br />
Parkmöglichkeiten im Waldstraßenviertel<br />
sind Dehoga-Leipzig-<br />
Geschäftsführer Holm Retsch<br />
bekannt. Aber: „RB ist ein Sympathieträger<br />
für die Region. Im<br />
Großen und Ganzen profitiert<br />
die Branche davon“, sagt Retsch.<br />
Mikolajczyk, <strong>der</strong> seit vier Jahren<br />
das Waldcafé betreibt, freut<br />
sich deshalb über die Stadion-<br />
Entscheidung von RB Leipzig:<br />
„Ich bin auch ein Befürworter<br />
davon, dass das Stadion hier in<br />
<strong>der</strong> Stadt bleibt.“ Nicht ohne<br />
Grund, denn die Gastronomen<br />
und Hotels – über die unmittelbare<br />
Umgebung des Stadions hinaus<br />
– werden wohl langfristig<br />
von <strong>der</strong> Euphorie rund um den<br />
Leipziger Fußball-Erstligisten<br />
profitieren. Nadine Marquardt<br />
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SEITE 34<br />
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Sehbehin<strong>der</strong>te. Fotos: Thomas Bothe<br />
„Ah, da sind sie ja“, ruft Axel<br />
Ackermann und läuft einer<br />
Gruppe von Besuchern entgegen.<br />
Die Eltern Nicole und Andreas<br />
werden umarmt, für die älteste<br />
Tochter Janne gibt es das<br />
aktuelle Stadionheft, auch die<br />
beiden Jüngsten Nike und Hans<br />
sind schon aufgeregt. Es ist<br />
Heimspielzeit in <strong>der</strong> Red Bull<br />
Arena – <strong>der</strong> FC Schalke 04 ist<br />
zu Gast, Flutlicht, Dezember,<br />
Minusgrade.<br />
Familie Hellweger gehört zu<br />
den persönlichen Lieblingen von<br />
Axel Ackermann, dem Behin<strong>der</strong>ten-Fanbeauftragten<br />
von RB<br />
Leipzig. „Die Hellwegers kommen<br />
eigentlich aus Hamburg“,<br />
erklärt <strong>der</strong> 46-Jährige. „Jetzt haben<br />
sie ihre neue Heimat in<br />
Leipzig und bei diesem Verein<br />
gefunden.“ Mit ihren drei Kin<strong>der</strong>n<br />
– Nike und Hans sind seit<br />
ihrer Geburt blind – genießen<br />
sie im ehemaligen Zentralstadion<br />
eine Betreuung, die ihresgleichen<br />
sucht in Deutschland.<br />
Aus 20 ehrenamtlichen „RB-<br />
Freunden“ besteht zu jedem<br />
Heimspiel das Team von Ackermann,<br />
<strong>der</strong> normalerweise als<br />
Projektleiter für Klima- und Lüftungsanlagen<br />
unterwegs ist. Erst<br />
als Fan, dann als Fanradio-Reporter<br />
kam er zur Behin<strong>der</strong>ten-<br />
Betreuung – heute koordiniert er<br />
den gesamten Bereich.<br />
„Kenne fast 80 Prozent <strong>der</strong><br />
Fans hier persönlich“<br />
Bis kurz vor Anpfiff empfängt<br />
er die Besucher vor dem linken<br />
Haupteingang des Sportforums,<br />
dann geht es über den zentralen<br />
Zugangspunkt hinein in die Arena.<br />
Auf <strong>der</strong> Ebene 7 finden sich<br />
fast alle Plätze für Menschen mit<br />
Behin<strong>der</strong>ung, denn hier befindet<br />
sich für den Notfall auch<br />
<strong>der</strong> Standort des Notarztes<br />
und eines Sanitäterteams.<br />
Ackermann eilt während<br />
des gesamten Spiels zwischen<br />
den verschiedenen<br />
Bereichen hin<br />
und her. Immer mit<br />
Blick auf das Wohlergehen<br />
„seiner“<br />
Fans, immer mit<br />
<strong>der</strong> Zeit für ein<br />
kurzes Gespräch.<br />
„Ich kenne fast<br />
80 Prozent <strong>der</strong> Fans<br />
mit Behin<strong>der</strong>ung persönlich“,<br />
erklärt er.<br />
Die meisten kommen<br />
regelmäßig.<br />
So wie auch Ralf<br />
Bockstedte. <strong>Der</strong> Jurist<br />
und Spielerberater ist<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
<strong>der</strong> BundesBehin<strong>der</strong>tenFanArbeitsGemeinschaft,<br />
die als Sprachrohr<br />
<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten<br />
Fußballfans eng mit<br />
dem DFB und <strong>der</strong><br />
DFL zusammenarbeitet.<br />
Und ein überzeugter<br />
Blau-Weißer.<br />
Doch Bockstedte und<br />
Ackermann haben zu<br />
viele gemeinsame Ziele,<br />
als dass noch Platz<br />
Bundesliga vom Feinsten<br />
– ganz ohne Barrieren<br />
Mit Leidenschaft und Technik: ein Heimspiel mit dem<br />
Behin<strong>der</strong>ten-Fanbeauftragten Axel Ackermann<br />
Gebärdendolmetscherin<br />
Ulrike<br />
übersetzt für den<br />
Gehörlosenblock<br />
Interviews auf<br />
dem Rasen o<strong>der</strong><br />
Durchsagen.<br />
Jubeln für guten Fußball: Jurist Ralf Bockstedte, Behin<strong>der</strong>ten-Fanbeauftragter<br />
Axel Ackermann und Begleitung Veronika Vogelpoth (von rechts).<br />
Matthias ist als „fliegen<strong>der</strong> Service“<br />
für die Zuschauer unterwegs.<br />
Familie Hellweger hat in Leipzig<br />
ihre neue Heimat gefunden.<br />
für Rivalität wäre. „Wir jubeln<br />
beide für guten Fußball“, so <strong>der</strong><br />
Jurist.<br />
Viel Zeit hat <strong>der</strong> RB-Beauftragte<br />
aber nicht. Schon geht es<br />
weiter. Probleme lösen. Für die<br />
Rollstuhlfahrer setzt er schnell<br />
und unbürokratisch durch, dass<br />
über den „fliegenden Service“<br />
heiße Getränke zu ihren Plätzen<br />
gebracht werden. Es ist bitterkalt.<br />
Dann noch schnell ein Foto<br />
vom Stadionrund für eine verhin<strong>der</strong>te<br />
Kollegin. Vom Spiel<br />
sieht Ackermann so gut wie gar<br />
nichts. <strong>Das</strong> schaut er sich anschließend<br />
ganz in Ruhe zu<br />
Hause auf dem Sofa an.<br />
<strong>Das</strong> Angebot für Menschen<br />
mit Behin<strong>der</strong>ung beeindruckt.<br />
54 Rollstuhlfahrerplätze gibt es,<br />
davon 14 im Sektor C, Unterrang.<br />
Die Fans dort nennen ihren<br />
Sektor gerne „VIP-Bereich“,<br />
die Parkplätze in den Katakomben<br />
sind bequem mit dem Aufzug<br />
erreichbar. Hinzu kommen<br />
20 Plätze für Sehbehin<strong>der</strong>te, die<br />
das gesamte Spiel per Kopfhörer<br />
als Blindenreportage verfolgen<br />
können. „Wir haben zwei<br />
Reporter, die das Geschehen<br />
ununterbrochen und viel detaillierter<br />
als im Radio beschreiben“,<br />
so Ackermann. Zusätzlich<br />
gibt es alle Spielinformationen<br />
wie Aufstellung und Gegnerporträt<br />
in Brailleschrift.<br />
Gebärdendolmetscherin mit<br />
Vibrationsalarm<br />
Für die 60 Hörgeschädigtenplätze<br />
wie<strong>der</strong>um steht Gebärdendolmetscherin<br />
Ulrike das<br />
Spiel über zur Verfügung. Interviews<br />
o<strong>der</strong> Durchsagen übersetzt<br />
sie synchron für die Gäste.<br />
Anfangs gab es noch Schwierigkeiten,<br />
die Aufmerksamkeit <strong>der</strong><br />
Zuschauer zu bekommen, heute<br />
drückt sie einfach auf einen<br />
Knopf und ein Vibrationsalarm<br />
signalisiert, dass es etwas zu<br />
übersetzen gibt.<br />
„Meine Arbeit hier macht mir<br />
unglaublich viel Spaß“, sagt<br />
Ackermann. <strong>Das</strong> Miteinan<strong>der</strong><br />
sei sehr herzlich und so manche<br />
Geschichte rühre ihn immer<br />
noch. Zum Beispiel die von einem<br />
heutigen RB-Fan, <strong>der</strong> vor<br />
sechs Jahren erblindete. Danach<br />
verließ dieser seine Wohnung<br />
lange nicht mehr und vereinsamte,<br />
bis seine Mutter sich<br />
bei einem Besuch des Behin<strong>der</strong>ten-Fantags<br />
fragte, ob das nicht<br />
auch etwas für ihren Sohn sei.<br />
Jetzt ist er Dauerkartenbesitzer.<br />
<strong>Das</strong> Spiel ist aus. RB Leipzig<br />
gewinnt 2:1 und die Menschen<br />
strömen aus dem Stadion. Nur<br />
bei Ackermanns Schützlingen<br />
geht alles etwas langsamer. Die<br />
Hörgeschädigten nutzen die Abgabe<br />
ihrer Vibrationsalarme noch<br />
für einen ausgedehnten Plausch.<br />
Doch Axel Ackermann sehnt sich<br />
langsam nach seinem Feierabend.<br />
„Ich setze mich dann<br />
nach <strong>der</strong> Sicherheitsnachbesprechung<br />
oft noch in die leeren Ränge<br />
und genieße, wie <strong>der</strong> Lärm<br />
langsam abebbt und sich vom<br />
Stadion entfernt. Ein schöner<br />
Moment <strong>der</strong> Ruhe.“ Thomas Bothe
presented By
SEITE 36<br />
Volle Power fürs empfindliche Grün<br />
Rasenheizung, Flutlichtanlage, TV-Übertragung, Werbebanden: die Red-Bull-Arena im Technik-Überblick<br />
Die Fußballstadien <strong>der</strong> Erstligisten<br />
sind oft nicht nur architektonische<br />
Überflieger, meist<br />
haben sie auch technisch einiges<br />
auf dem Kasten. Vieles davon<br />
ist vorgeschrieben. Einige<br />
Details sind aber auch Eigenkreationen.<br />
Welche Finessen<br />
die Red-Bull-Arena zu bieten,<br />
zeigt RB-Techniker Gerald Masur<br />
auf einem Rundgang.<br />
Nestwärme für den Rasen<br />
Seit 2004 gibt es in <strong>der</strong> Red-<br />
Bull-Arena die Rasenheizung –<br />
in <strong>der</strong> 1. und 2. Bundesliga seit<br />
2008 Pflicht. Unter dem Spielfeld<br />
zirkulieren etwa 10 000 Liter<br />
Wasser durch ein schlangenförmig<br />
angelegtes Rohrsystem<br />
– wie bei einer Fußbodenheizung.<br />
Allerdings ist das<br />
Red-Bull-Geflecht mit 42 Kilometer<br />
so lang wie eine Marathonstrecke.<br />
Die Heizung ist ganzjährig<br />
in Betrieb. Statt sie auszuschalten,<br />
wird die Temperatur raufund<br />
runterreguliert. <strong>Das</strong> alles<br />
geschieht automatisch mithilfe<br />
von Messfühlern, die die Temperatur<br />
an Wurzel und Grasnarbe<br />
messen – wird von den<br />
Greenkeepern aber individuell<br />
nachjustiert. Läuft ein Spiel<br />
wie kürzlich gegen die Glasgow<br />
Rangers, bei dem Frost<br />
und Schnee zu erwarten sind,<br />
wird die Temperatur beispielsweise<br />
schon Tage zuvor erhöht.<br />
Für eine gleichmäßige Sonneneinstrahlung<br />
auch im Winter<br />
sorgen neun Belichtungsanlagen<br />
mit je 54 000 Watt. Die<br />
mobilen Module verfügen über<br />
sechs Arme, die jeweils zehn<br />
Meter lang sind. Zeitgleich<br />
aufgestellt, können sie das halbe<br />
Spielfeld beleuchten.<br />
Im Winter verbraucht das<br />
System etwa 14 Megawattstunden<br />
pro Tag. Kostenseitig<br />
werden nur für den Winter bis<br />
zu 70 000 Euro eingeplant.<br />
Ausgeleuchtet bis in den<br />
letzten Winkel<br />
Die in die Deckenkonstruktion<br />
integrierte Flutlichtanlage<br />
verfügt über eine Beleuchtungsstärke<br />
von 1800 Lux –<br />
mehr als vom Ligaverband gefor<strong>der</strong>t.<br />
Die 208 Strahler mit je<br />
200 Kilowatt Leistung können<br />
4<br />
1<br />
3<br />
über eigene GPS-Adressen je<strong>der</strong>zeit<br />
einzeln angesteuert<br />
werden. Für die Tribüne gibt es<br />
weitere 144 Strahler.<br />
Strom für die TV-Übertragung<br />
Nahezu einmalig ist die<br />
Stromversorgung für die TV-<br />
Übertragung. Die sogenannten<br />
5<br />
Ü-Wagen hängen nicht etwa<br />
am Netz <strong>der</strong> Stadtwerke Leipzig.<br />
Stattdessen werden sie, am<br />
Westgebäude in Sektor C stehend,<br />
über ein 2014 in Betrieb<br />
genommenes Twin-Pack versorgt.<br />
Dabei handelt es sich um<br />
zwei Diesel-betriebene Generatoren,<br />
die sich im Notfall gegenseitig<br />
ersetzen. Seit mit <strong>der</strong><br />
2<br />
Rasenbeleuchtung<br />
(1), Leitungssystem<br />
für<br />
die Rasenheizung<br />
im Inneren des<br />
Stadions (2), <strong>der</strong><br />
Regieraum (3),<br />
die Werbebanden<br />
(4) und die<br />
Generatoren für<br />
die TV-Übertragung<br />
(5). Fotos:<br />
Christian Modla<br />
1. Bundesliga regelmäßig drei,<br />
bei Spitzenspielen aber auch<br />
mal fünf bis sechs Übertragungswagen<br />
anrücken, reicht<br />
das Fassungsvermögen von<br />
300 Litern je Generator manchmal<br />
nicht aus – so dass ab und<br />
an sogar ein Reservekanister<br />
benötigt wird.<br />
Ein beson<strong>der</strong>es Bild ergibt<br />
die Kabelage, die auf 500 Metern<br />
bis zum Spielfeld gezogen<br />
werden muss – denn je<strong>der</strong> Wagen<br />
führt rund 20 bis 30 Kabel.<br />
Ein Glasfaseranschluss, wie<br />
zum Teil im Presseraum vorhanden,<br />
würde diese Zahl<br />
deutlich reduzieren.<br />
Hier laufen alle Signale<br />
zusammen<br />
Im Regieraum wird das Programm<br />
für die beiden großen<br />
LED-Wände, die Monitore in<br />
den VIP-Bereichen und die<br />
Werbebanden am Spielfeldrand<br />
produziert. <strong>Das</strong> betrifft<br />
zum einen das Rahmenprogramm<br />
von Stadionsprecher<br />
Tim Thoelke, die Torwie<strong>der</strong>holungen<br />
o<strong>der</strong> sonstigen Grafiken.<br />
Zur Verfügung stehen insgesamt<br />
24 IP-Kanäle, die theoretisch<br />
in Betrieb gehen können.<br />
Sieben Menschen sitzen<br />
hier auf engstem Raum zusammen.<br />
Beim Ausbau des Stadions<br />
werden sie neue, größere<br />
Räumlichkeiten bekommen.<br />
Technik für erstklassige<br />
Werbeauftritte<br />
Ganz neu mit Aufstieg in die<br />
1. Bundesliga kamen die LED-<br />
Werbebanden, die rund um das<br />
Spielfeld aufgestellt sind. Jedes<br />
<strong>der</strong> 370 Module ist einen Meter<br />
lang. Gemeinsam ermöglicht<br />
das gemietete System, auch<br />
360 Grad-Videos zu zeigen. Bespielt<br />
werden die zum Spielfeld<br />
zeigenden Seite <strong>der</strong> Werbebanden.<br />
Uta Zangemeister<br />
Foto: Christian Modla<br />
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SEITE 37<br />
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Branddirektion (zwei Plätze)<br />
Zwei Wachhabende sind mit den rund<br />
16 Feuerwehrmännern im Stadion per<br />
Digitalfunk BOS verbunden. Die Vertreter<br />
<strong>der</strong> Branddirektion haben je<strong>der</strong>zeit das<br />
Feuerwehr-Anzeigetableau (links) für die<br />
Brandmel<strong>der</strong>signale in Reichweite. Hier<br />
liegt auch die Steuerungstastatur für das<br />
Zugangskontrollsystem (ZKS) <strong>der</strong><br />
Red-Bull-Arena.<br />
Protokollantin<br />
Die Protokollantin verfolgt über ihr Headset das Funkpanel und damit die Funkkreise <strong>der</strong><br />
einzelnen Bereiche (Ticket, Security, Feuerwehr, etc.). Sie protokolliert den Funkverkehr<br />
und informiert den Veranstaltungsleiter bei Problemen o<strong>der</strong> relevanten Themen.<br />
Kameras<br />
Auf diesem Bildschirm<br />
können alle im Stadion<br />
installierten Kameras<br />
angesteuert werden.<br />
Sowohl die 67 Standardgeräte<br />
als auch die vier<br />
Spezialkameras mit je<br />
15 Objektiven. <strong>Der</strong>en<br />
hochauflösende Bil<strong>der</strong><br />
ermöglichen Details von<br />
zehn Zentimetern und<br />
damit die Identifizierung<br />
von möglichen Straftätern.<br />
Foto: Christian Modla<br />
Veranstaltungsleiter und Stadionbetreiber (je ein Platz)<br />
Beim Veranstaltungleiter von RB Leipzig laufen alle Fäden zusammen. Per Funk und<br />
Laptop bleibt er mit allen Akteuren in Kontakt, behält per Fernglas das Stadion im<br />
Blick und kann mit einem „All-Button“ alle Funkkreise gleichzeitig ansteuern. Mittels<br />
eines herkömmlichen Telefons ist es ihm (sowie seinen Kollegen in <strong>der</strong> Sicherheitszentrale)<br />
möglich, auch im Falle eines Funk- und Netzausfalls einzugreifen.<br />
Alles im Blick – alles im Griff<br />
Wenige Stunden, bevor es auf dem Rasen in <strong>der</strong> Red-Bull-Arena heiß her geht,<br />
blickt <strong>der</strong> <strong>LVZ</strong>-Rasenballer in die Sicherheitszentrale in <strong>der</strong> Südkurve.<br />
Polizei<br />
Ein Polizist hält Kontakt<br />
zu den Kollegen in<br />
<strong>der</strong> exakt gegenüber<br />
gelegenen Polizeizentrale<br />
und steuert<br />
die Kameras an (siehe<br />
oben). In Absprache mit<br />
Veranstaltungsleiter und<br />
Stadionbetreiber wird<br />
eventuell nötiges Vorgehen<br />
abgesprochen.<br />
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SEITE 38<br />
RB-Talent Dominik<br />
Franke ist <strong>der</strong>zeit ganz<br />
nah dran am Leipziger<br />
Bundesliga-Ka<strong>der</strong><br />
„Relativ schön für mich“<br />
Wenn jemand Dominik Franke<br />
vor gut einem Jahr gesagt hätte,<br />
was 2016 passiert, den hätte er<br />
vermutlich ausgelacht. <strong>Der</strong><br />
18 Jahre alte Linksverteidiger<br />
aus <strong>der</strong> Nähe von Riesa erhielt<br />
erst eine Einladung zur U 17-Nationalmannschaft<br />
und flog mit<br />
zur Nachwuchs-WM nach Chile.<br />
Seitdem startete er in <strong>der</strong> U 18<br />
und U 19 des DFB durch. Und<br />
völlig unerwartet für das RB-<br />
Eigengewächs folgte im November<br />
plötzlich die Berufung in den<br />
Bundesliga-Ka<strong>der</strong>.<br />
Welche <strong>der</strong> Nominierungen<br />
für Franke an erster Stelle steht?<br />
Keine Frage. „Eigentlich erstmal<br />
<strong>der</strong> Bundesliga-Ka<strong>der</strong>, vor allem<br />
in meinem Alter“, sagt <strong>der</strong> Defensivspezialist<br />
bestimmt. „Die<br />
Nationalmannschaft folgt nicht<br />
so weit dahinter. Aber das ist<br />
eben mein Jahrgang.“ Alter hin<br />
o<strong>der</strong> her, Anpassungsschwierigkeiten<br />
zeigt Franke nirgendwo.<br />
Die Herangehensweise im Nationalteam<br />
und bei RB ähnelten sich<br />
sehr, spielbezogener Trainingsund<br />
Ernährungsplan inklusive,<br />
Mittendrin: Dominik Franke (<strong>Nr</strong>. 14) in <strong>der</strong> Jubeltraube beim Spiel in Leverkusen.<br />
wobei: „In Leipzig ist es jedoch<br />
noch ein Stück an<strong>der</strong>s, da es ja<br />
Woche für Woche um Punkte<br />
geht.“, so Franke. Auch die<br />
Spielweise gefalle ihm hier etwas<br />
besser, sie sei schneller mit mehr<br />
Gegenpressing und laufintensiver.<br />
„Bei <strong>der</strong> Nationalmannschaft<br />
lassen wir den Ball schon mal<br />
hintenrum laufen, bevor wir nach<br />
vorne spielen. Es ist eine etwas<br />
an<strong>der</strong>e Herangehensweise.“<br />
Für den Noch-Teenager hat<br />
bei allem Leistungsdruck noch<br />
Vorrang, die neuen Eindrücke,<br />
die Auswährtsfahrten, die Besprechungen,<br />
das Aufwärmen<br />
vor dem Spiel vor Publikum zu<br />
Foto: GEPA pictures<br />
genießen. Denn er weiß genau –<br />
so schnell alles wegen <strong>der</strong> Personalprobleme<br />
in <strong>der</strong> Abwehr angefangen<br />
hat, so schnell kann es<br />
auch wie<strong>der</strong> vorbei sein. „Ich<br />
nehme das als Entwicklungsziel<br />
mit, man sieht: Da oben will ich<br />
mal hinkommen. Und ich entwickle<br />
mich in allen Bereichen<br />
weiter. <strong>Das</strong> ist halt schon relativ<br />
schön für mich“, untertreibt<br />
Franke. Luft nach oben gebe es<br />
bei ihm noch im Körperlichen,<br />
bei Schnelligkeit und Ausdauer.<br />
Vor allem aber im Passspiel:<br />
„Den Überblick zu behalten und<br />
die Ruhe am Ball, das gilt es auf<br />
jeden Fall noch zu verbessern.“<br />
Sich ständig weiterentwickeln,<br />
immer die vernünftige<br />
Entscheidung treffen, so sieht <strong>der</strong><br />
schmale Handlungskorridor eines<br />
RB-Nachwuchsspielers aus.<br />
Nicht die Wunschvorstellung aller<br />
18-Jährigen, aber die von<br />
Dominik Franke: „Es hat hier je<strong>der</strong><br />
von Anfang an das Ziel: Ich<br />
will später ganz oben stehen, ich<br />
will Fußball-Profi werden. <strong>Das</strong> ist<br />
auch mein Traum. Je<strong>der</strong> hat die<br />
Einstellung und den Ehrgeiz,<br />
ganz oben anzukommen – und<br />
dementsprechend das zu tun,<br />
was richtig ist.“<br />
Seine Chance will er deswegen<br />
nutzen, solange das Trainerteam<br />
sie im gewährt. Und sie<br />
währte auch noch im Trainingslager<br />
in Portugal. Thomas Bothe<br />
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SEITE 39<br />
Aufgabe: Abstand verkürzen<br />
RB setzt im Nachwuchs mehr denn je auf<br />
Einstellung, Persönlichkeit, Mentalität<br />
on relativ Mit 12 bis 15 Zählern Rückstand<br />
ntertreibt zur Spitze hat <strong>der</strong> RB-Nachwuchs<br />
<strong>der</strong> U 23, U 19 und U 17 in<br />
n gebe es<br />
perlichen, <strong>der</strong> Regionalliga Nordost sowie<br />
Ausdauer. in den beiden Junioren-Bundesligen<br />
(Staffel Nord/Nordost)<br />
Passspiel:<br />
alten und überwintert. <strong>Der</strong> genaue Abstand<br />
zu den Top-Teams wird<br />
gilt es auf<br />
essern.“ erst feststehen, wenn diese ihre<br />
iterentwi-Nachholspielernünftige „Ob es nun 12, 14 o<strong>der</strong> 15 Punk-<br />
absolviert haben.<br />
o sieht <strong>der</strong> te sind – auf jeden Fall ist <strong>der</strong><br />
rridor ei-Abstanelers aus. Achim Beierlorzer (Foto), Sport-<br />
zu groß“, schätzt<br />
ellung al-lichedie von bei RB, zur Saison-Halbzeit ein.<br />
Leiter <strong>der</strong> U 23 bis U 16<br />
at hier jes<br />
Ziel: Ich rige kämpferisch: „Unser Ziel<br />
Zugleich gibt sich <strong>der</strong> 49-Jäh-<br />
tehen, ich muss es sein, den Abstand zu<br />
en. <strong>Das</strong> ist verkürzen und in Schlagdistanz<br />
er hat die zu kommen. Jedes Spiel gewinnen<br />
zu wollen und niemals auf-<br />
Ehrgeiz,<br />
en – und zustecken sind Eigenschaften,<br />
zu tun, die unserer Mentalität entsprechen<br />
und für uns immer gel-<br />
Zudem habe die individu-<br />
er deswe-ten.s<br />
Trainer-elle Ausbildung <strong>der</strong> Top-Talente<br />
in <strong>der</strong> Rückrunde Priorität.<br />
. Und sie<br />
Trainings-Zahlreichas<br />
Bothekicker spielen in den DFB-Nati-<br />
RB-Nachwuchsonalmannschaften<br />
und sollen<br />
sich für den Profika<strong>der</strong> ihres<br />
Vereins anbieten.<br />
Da die Winterpause auch für<br />
den Nachwuchs sehr kurz war,<br />
habe <strong>der</strong> Verein auf ein Trainingslager<br />
verzichtet, jedoch<br />
hochkarätige Wettkampfreisen<br />
angeboten. So machte die U 23<br />
Mitte Januar mit Siegen bei <strong>der</strong><br />
Reserve <strong>der</strong> englischen Premier-<br />
League-Topclubs Tottenham<br />
Hotspur und FC Chelsea auf<br />
sich aufmerksam.<br />
In <strong>der</strong> Regionalliga ist Beierlorzer<br />
gespannt, ob Spitzenreiter<br />
Carl Zeiss Jena seine Siegesserie<br />
<strong>der</strong> Hinrunde fortsetzen kann.<br />
Die Thüringer gewannen sehr<br />
viele Spiele sehr knapp über<br />
eine starke Defensive. Doch gegen<br />
den Tabellenführer gelang<br />
RB II ein überzeugen<strong>der</strong> 3:0-<br />
Sieg. „Unsere Mannschaft würde<br />
ich auf keinen Fall abschreiben.<br />
Wir müssen auch die Spiele<br />
gegen die vermeintlichen Un<strong>der</strong>dogs<br />
gewinnen, dann können<br />
wir vielleicht noch weiter oben<br />
ranrücken.<br />
Natürlich haben wir in <strong>der</strong> Regionalliga<br />
mehrere Gegner, die<br />
unter Profibedingungen arbeiten.“<br />
In <strong>der</strong> vergangenen Saison<br />
sei das Spiel <strong>der</strong> U 23 von RB in<br />
<strong>der</strong> Rückrunde flüssiger gewesen.<br />
Trainer Robert Klauß hofft,<br />
dass seine Mannschaft konstanter<br />
agieren und auch mal eine<br />
Siegesserie hinlegen wird.<br />
Für die U 19 und U 17 erscheint<br />
<strong>der</strong> Staffelsieg und <strong>der</strong><br />
damit verbundene Einzug ins<br />
Halbfinale um die deutsche<br />
Meisterschaft in unerreichbare<br />
Ferne gerückt. Achim Beierlorzer<br />
meint: „Natürlich ist <strong>der</strong><br />
Staffelsieg in je<strong>der</strong> Saison unser<br />
Anspruch. Wir dürfen aber nicht<br />
vermessen sein und Mannschaften<br />
wie Hertha BSC, VfL Wolfsburg<br />
o<strong>der</strong> Wer<strong>der</strong> Bremen abschreiben.“<br />
<strong>Der</strong> große Abstand<br />
im Winter liege zum einen am<br />
Eigenverschulden, wenn er allein<br />
an „drei katastrophale Unentschieden“<br />
seiner U 19-Elf in<br />
den Schlusssekunden denkt.<br />
Die von Sebastian Hoeneß betreute<br />
U 17 war für viele Experten<br />
vor <strong>der</strong> Saison Staffelfavorit,<br />
leistete sich aber neben elf Siegen<br />
und einem Remis bereits<br />
vier Nie<strong>der</strong>lagen. „Da sind wir<br />
vielleicht mit zu viel Druck in<br />
die Serie gegangen“, meint<br />
Beierlorzer: „An<strong>der</strong>erseits habe<br />
ich es noch nie erlebt, dass eine<br />
Mannschaft alle 16 Spiele gewinnt.“<br />
Dieses Kunststück <strong>der</strong><br />
weißen Weste ist bislang Wer<strong>der</strong><br />
Bremen gelungen.<br />
Im RB-Nachwuchs prägten einige<br />
öffentlich gewordene Disziplinprobleme<br />
die Hinrunde. „Bei<br />
drei Spielern mussten wir die<br />
Reißleine ziehen“, sagt <strong>der</strong><br />
Sportliche Leiter und meint damit<br />
Vitaly Janelt (künftig VfL Bochum)<br />
und Idrissa Touré (jetzt<br />
Schalke 04). Auch für Renat<br />
Dadashov sehe er keine Perspektive<br />
mehr bei RB. Die Frage<br />
nach dem Warum ist für den<br />
Pädagogen Beierlorzer schwer<br />
zu beantworten: „<strong>Der</strong> erste Profivertrag<br />
sollte ein Startsignal<br />
sein, noch mehr zu geben. Doch<br />
die Jungs konnten damit nicht<br />
umgehen. Es ist für mich nicht<br />
nachvollziehbar, wenn mit dem<br />
ersten Lizenzspielervertrag Zufriedenheit<br />
einzieht.“ Für RB<br />
Leipzig sei es künftig um so<br />
wichtiger, „bei Verpflichtungen<br />
noch intensiver auf die<br />
Einstellung und Persönlichkeit<br />
zu achten“. Mit <strong>der</strong><br />
Trennung von den „Problem-Talenten“<br />
sendet <strong>der</strong><br />
Verein ein klares Signal:<br />
Bei RB spielt nur, wer<br />
von <strong>der</strong> Mentalität<br />
her höchsten Ansprüchen<br />
genügt.<br />
Frank<br />
Schober<br />
Foto: GEPA pictures<br />
U 17 – B-Junioren Bundesliga<br />
Nord/Nordost:<br />
Mannschaften Sp. Tore Pkt<br />
1. SV Wer<strong>der</strong> Bremen 16 57:8 (+49) 48<br />
2. RB Leipzig 16 58:17 (+41) 34<br />
3. Hamburger SV 16 50:20 (+30) 31<br />
4. 1. FC Magdeburg 16 24:26 (-2) 25<br />
5. Holstein Kiel 16 34:28 (+6) 24<br />
6. Hertha BSC 16 23:23 (0) 23<br />
7. FC St. Pauli 15 27:21 (+6) 22<br />
8. VfL Wolfsburg 16 31:31 (0) 21<br />
9. Eintr. Braunschweig 16 24:24 (0) 21<br />
10. SG Dynamo Dresden 16 26:38 (-12) 20<br />
11. 1. FC Union Berlin 16 22:39 (-17) 16<br />
12. FC Hansa Rostock 16 8:44 (-36) 14<br />
13. Tennis Bor. Berlin 15 7:26 (-19) 7<br />
14. Niendorfer TSV 16 11:57 (-46) 4<br />
U 19 – A-Junioren Bundesliga<br />
Nord/Nordost:<br />
Mannschaften Sp. Tore Pkt<br />
1. Hertha BSC 15 49:18 (+31) 37<br />
2. VfL Wolfsburg 14 38:6 (+32) 36<br />
3. RB Leipzig 15 40:20 (+20) 29<br />
4. Hamburger SV 15 33:23 (+10) 26<br />
5. Hannover 96 14 21:18 (+3) 22<br />
6. Eintr. Braunschweig 15 23:23 (0) 20<br />
7. Holstein Kiel 15 29:30 (-1) 20<br />
8. VFL Osnabrück 15 26:27 (-1) 18<br />
9. SG Dynamo Dresden 15 15:22 (-7) 16<br />
10. FC St. Pauli 15 21:32 (-11) 16<br />
11. FC Carl Zeiss Jena 15 16:40 (-24) 14<br />
12. FC Energie Cottbus 15 14:25 (-11) 13<br />
13. SV Wer<strong>der</strong> Bremen 15 17:30 (-13) 12<br />
14. JFV Nordwest 15 14:42 (-28) 10<br />
U23 – Regionalliga Nordost:<br />
Mannschaften Sp. Tore Pkt<br />
1. FC Carl Zeiss Jena 17 33:6 (+27) 42<br />
2. FC Energie Cottbus 18 29:10 (+19) 38<br />
3. BAK Berlin 07 17 30:21 (+9) 33<br />
4. RB Leipzig ll 18 27:22 (+5) 30<br />
5. Viktoria 1889 Berlin 17 33:21 (+12) 28<br />
6. SV Babelsberg 03 17 30:24 (+6) 28<br />
7. BFC Dynamo 18 31:23 (+8) 26<br />
8. FC Oberl. Neugersdorf 17 23:15 (+8) 26<br />
9. 1. FC Lok Leipzig 18 26:25 (+1) 26<br />
10. Hertha BSC II 17 22:22 (0) 26<br />
11. Wacker Nordhausen 16 24:23 (+1) 23<br />
12. FC Schönberg 95 17 27:31 (-4) 22<br />
13. ZFC Meuselwitz 17 13:16 (-3) 18<br />
14. VfB Auerbach 18 19:33 (-14) 18<br />
15. Union Fürstenwalde 18 18:33 (-15) 15<br />
16. FSV Budissa Bautzen 18 16:27 (-11) 12<br />
17. FSV 63 Luckenwalde 17 12:30 (-18) 11<br />
18. TSG Neustrelitz 17 15:46 (-31) 4<br />
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Ihren größten Erfolg feiert die türkische<br />
Nationalmannschaft bei<br />
<strong>der</strong> Fußball-Weltmeisterschaft<br />
2002. Sie erreicht Platz 3. Wie ein<br />
Held wird ihr Trainer, Senol Günes,<br />
am Bosporus gefeiert. Günes<br />
– geboren in Trabzon, im Norden<br />
Anatoliens – ist auf dem Höhepunkt<br />
seines Erfolgs. „Zu dieser<br />
Zeit habe ich meinen kleinen Bru<strong>der</strong><br />
Velat im Arm gehalten“, sagt<br />
Ahmet Türkyilmaz. Auch er<br />
wächst in Anatolien auf. Auch er<br />
liebt das Fußballspielen.<br />
Ahmet ist 15 als sein jüngster<br />
Bru<strong>der</strong> Velat zur Welt kommt. <strong>Das</strong><br />
Baby ist ein Glückskind, wie sich<br />
später rausstellt. Ein Linksfuß. <strong>Der</strong><br />
jüngste Spross von Salih und Naiyl<br />
Türkyilmaz, die im Jahr 2000 mit<br />
ihren vier Kin<strong>der</strong>n nach Deutschland<br />
kommen, erblickt zwei Jahre<br />
nach <strong>der</strong> Ausreise als fünftes Kind<br />
<strong>der</strong> Familie in Leipzig das Licht<br />
<strong>der</strong> Welt. Velat spielt schon als<br />
Dreikäsehoch leidenschaftlich<br />
gern Fußball. Erst auf dem Hartplatz<br />
<strong>der</strong> 3. Grundschule in <strong>der</strong><br />
Südvorstadt, später bei <strong>der</strong> Sportgemeinschaft<br />
LVB. Sechs Jahre ist<br />
Velat, als er dem Verein beitritt.<br />
Sein Talent ist unübersehbar. <strong>Der</strong><br />
Junge hat Biss, Geist und Gabe.<br />
Ein Zehner – ein Spielmacher zwischen<br />
den Angreifern und den<br />
zentralen Mittelfeldspielern.<br />
Im Alter von neun Jahren wird<br />
RB in <strong>der</strong> Soccerworld auf den<br />
Jungen aufmerksam. <strong>Das</strong> Spiel<br />
bei RB beginnt. Velat begreift<br />
mehr und mehr das Gesetz von<br />
Einsatz und Gewinn. Er hat<br />
Glück: Bis jetzt kassiert er we<strong>der</strong><br />
Sperren noch Verletzungen. Vergangenes<br />
Jahr gewinnen Velat<br />
und seine Elf den Landespokal<br />
und werden Meister <strong>der</strong> Regionalliga<br />
Nordost. Verlieren fällt<br />
Velat noch immer nicht leicht.<br />
„Als Kind war er oft wütend und<br />
tobte, wenn das Spiel nicht so lief<br />
wie er wollte. Doch Velat hat gelernt.<br />
Ich habe ihm immer an ein<br />
Sprichwort aus unserer Heimat<br />
erinnert: ,Den Arm, den man<br />
nicht biegen kann, sollte man<br />
küssen‘“, sagt Ahmet Türkyilmaz.<br />
Er und sein älterer Bru<strong>der</strong> hätten<br />
auch gern professionell Fußball<br />
gespielt, von einer Karriere<br />
bei Barca geträumt, die Parole<br />
„Més que un club – mehr als ein<br />
Verein“ für bare Münze genommen.<br />
Aber niemand hätte Zeit und<br />
Ahmet<br />
Türkyilmaz<br />
über seinen<br />
Bru<strong>der</strong> Velat<br />
Als Kind war er<br />
oft wütend und<br />
tobte, wenn<br />
das Spiel nicht<br />
so lief, wie er<br />
wollte. Doch<br />
Velat hat gelernt.<br />
Geld gehabt, die Träume <strong>der</strong><br />
Jungs zu unterstützen. Deshalb<br />
gäbe jetzt die Familie alles für<br />
Velat, damit sich sein Traum von<br />
<strong>der</strong> Profifußballkarriere erfülle.<br />
Was heißt alles? „Ich fahre meinen<br />
kleinen Bru<strong>der</strong> zu jedem Spiel<br />
und hole ihn auch wie<strong>der</strong> ab. Wir<br />
reden über das Training, die Turniere,<br />
Velats jugendlichen Übermut,<br />
seinen Blödsinn, den er bisweilen<br />
anstellt“, sagt Ahmet<br />
Türkyilmaz. <strong>Der</strong> 29 Jahre alte Kurde<br />
verpasst kaum ein Spiel <strong>der</strong><br />
U 15, kauft für Velat Fußballschuhe,<br />
sorgt für seinen kleinen Bru<strong>der</strong>.<br />
Einer für alle, alle für einen.<br />
Die ganze Familie – Vater, Mutter,<br />
drei Brü<strong>der</strong> und eine Schwester<br />
– hat sich in Leipzig eine Existenz<br />
aufgebaut, die wie<strong>der</strong>um Velat<br />
aufbauen soll. Arbeits- und Lebensmittelpunkt<br />
<strong>der</strong> Familie<br />
Türkyilmaz ist das Café Sóley in<br />
<strong>der</strong> Südvorstadt. Sóley – Sonneninsel.<br />
Börek, Lahmacun, Pide,<br />
Couscoussalat, Joghurtsuppe,<br />
frisch gebackenes Fladenbrot…<br />
Für Studenten und Professoren<br />
<strong>der</strong> HTWK ist das Café mit seinen<br />
frisch zubereiteten und selbstgemachten<br />
exotischen Gerichten<br />
eine kleine Oase. Auch für RB-<br />
Spieler, die sich hier unters Volk<br />
mischen.<br />
<strong>Das</strong> Sóley und das Glückskind<br />
Velat – sie gehören zusammen.<br />
„Velat ist sehr dankbar dafür. Für<br />
einen Jugendlichen ist er schon<br />
sehr erwachsen. Er weiß, dass er<br />
sein Bestes geben muss – ob beim<br />
täglichen Training o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Sportschule. Jede Nachlässigkeit<br />
hat seinen Preis“, sagt Ahmet<br />
Türkyilmaz, <strong>der</strong> stolz auf Velat ist.<br />
Simone Liss<br />
Anmerkung: Zum Schutz des<br />
Nachwuchses dürfen RB-Spieler<br />
unterhalb <strong>der</strong> U 16 nur in Ausnahmefällen<br />
Interviews geben.
SEITE 41<br />
Milliardenmarkt „eSport“ stellt<br />
Fußball-Bundesliga in den Schatten<br />
Viele verbinden mit eSport<br />
(elektronischer Sport) computersüchtige<br />
Menschen, die tagelang<br />
vor dem PC o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Konsole diverse Shooter-Spiele<br />
durchzocken. Doch weit gefehlt:<br />
<strong>Der</strong> eSport ist mehr, viel<br />
mehr als das. Vor allem ist er<br />
vielschichtiger und schon gar<br />
nicht in die Baller-Ecke zu<br />
drängen.<br />
Mittlerweile generiert dieser<br />
Einnahmen von rund 500 Millionen<br />
US-Dollar pro Jahr und kann<br />
sich allein deshalb nicht mehr<br />
nur als Nischensportart bezeichnen.<br />
Strategie-Spiele wie Dota 2<br />
liebe<br />
(Defense of the Ancients) o<strong>der</strong><br />
Tag. League of Legends (LoL), bei denen<br />
die Gamer online in einer<br />
ume <strong>der</strong> virtuellen Welt auf ihre Gegner<br />
. Deshalb treffen, sind beson<strong>der</strong>s im asiatischen<br />
Raum populär.<br />
alles für<br />
raum von<br />
e erfülle. In Schweden steht eSport<br />
re meinen auf dem Lehrplan<br />
em Spiel<br />
er ab. Wir Doch auch in Deutschland<br />
g, die Tur-fesselhen Über-mehr Menschen. Beson<strong>der</strong>s be-<br />
diese Spiele immer<br />
en er bis-eindruckendt Ahmet 2015 in <strong>der</strong> Berliner Mercedes-<br />
Beim LoL-Finale<br />
e alte Kur-Benz-Arena (ehemals O ²<br />
-<br />
Spiel <strong>der</strong> World) verkauften sich die<br />
ßballschu-1inen Bru-ger Minuten. Und es geht noch<br />
000 Tickets innerhalb wenir<br />
einen. verrückter: An einer Schule<br />
ater, Mut-ie Schwes-2016 das Schulfach „eSports“<br />
Norwegen steht seit August<br />
eine Exis-au<strong>der</strong>um Ve-<strong>der</strong> schwedischen Volkshoch-<br />
dem Lehrplan. Und an<br />
schule „Strömbäcks Folkhögskola“<br />
werden aktuell 15 Schüler<br />
wissenschaftlich auf ihrem<br />
Weg zum Profi-Zocker begleitet.<br />
eSport als Studienfach – davon<br />
ist Deutschland (noch) weit<br />
entfernt.<br />
August Rosenmeier (PSG eSport) während des FIFA-17-Finales bei<br />
einem Turnier in Warschau 2016.<br />
Foto: dpa<br />
Immer mehr Profi-Sportvereine,<br />
vor allem aus dem Fußball,<br />
investieren in den Markt für<br />
elektronischen Sport und verpflichten<br />
Spieler für ihre Teams<br />
– für teilweise stattliche Ablösesummen.<br />
Bundesligaklubs wie<br />
<strong>der</strong> VfL Wolfsburg o<strong>der</strong> Schalke<br />
04 sind bereits in den eSport<br />
eingestiegen und haben FIFA-<br />
Spieler gekauft. Die Königsblauen<br />
sind mit einer weiteren<br />
Mannschaft zudem noch bei<br />
League of Legends aktiv. <strong>Das</strong>s<br />
Tim Reichert,<br />
Head of<br />
eSport, FC<br />
Schalke 04<br />
<strong>Der</strong> Gaming-<br />
Sektor ist riesig,<br />
wenn man<br />
überlegt, wie<br />
viele Millionen<br />
Menschen<br />
FIFA spielen.<br />
<strong>der</strong> eSport keineswegs mehr nur<br />
eine Randsportart ist, weiß auch<br />
Tim Reichert. „<strong>Der</strong> Gaming-<br />
Sektor in Deutschland ist riesig,<br />
wenn man allein überlegt, wie<br />
viele Millionen Menschen FIFA<br />
spielen“, sagt <strong>der</strong> Schalker<br />
Head of eSport. RB Leipzig plane<br />
<strong>der</strong>zeit allerdings „nicht, in<br />
den eSport einzusteigen“, erklärt<br />
die Medienbeauftragte <strong>der</strong><br />
Roten Bullen, Silva Salän<strong>der</strong>.<br />
Die Gaming-Profis können<br />
sich <strong>der</strong>weil schon jetzt über<br />
üppige Gehälter und eine immer<br />
größer und stärker werdende<br />
Szene freuen. Doch nicht nur<br />
die Fußball-Simulation FIFA ist<br />
untrennbar mit dem eSport verbunden.<br />
Vielmehr ist es das Action-Strategiespiel<br />
Dota 2, bei<br />
dem die Spieler im vergangenen<br />
Jahr insgesamt unglaubliche<br />
20,7 Millionen US-Dollar an<br />
Preisgel<strong>der</strong>n erspielten. <strong>Der</strong> gesamte<br />
eSport schüttete gar<br />
92,1 Millionen US-Dollar aus<br />
und damit fast 50 Prozent mehr<br />
als 2015. <strong>Das</strong> Dota-2-Finale im<br />
amerikanischen Seattle verfolgten<br />
im vergangenen August<br />
tausende Menschen live in <strong>der</strong><br />
Arena. Hinzu kamen über<br />
fünf Millionen Fans über einen<br />
Livestream. Doch für die deutschen<br />
eSportler verlief 2016<br />
enttäuschend. Lediglich zwei<br />
Spieler landeten unter den Top<br />
150 <strong>der</strong> weltweit bestverdienendsten<br />
Spieler: Auf Platz 37<br />
sicherte sich Dota-Profi Kuro<br />
„KuroKy“ Takhasomi Preisgel<strong>der</strong><br />
in Höhe von 363 000 US-<br />
Dollar. Takhasomis Twitter-Account<br />
hat sogar mehr Follower<br />
als <strong>der</strong> von Weltmeister Philipp<br />
Lahm. Adrian „FATA-“ Trinks<br />
wurde mit 20 000 US-Dollar weniger<br />
nur 46. und damit zweitbester<br />
Deutscher.<br />
Die Zocker selbst sind vor allem<br />
durch ihre imaginären Namen<br />
bekannt: So gehen beispielsweise<br />
„SalzOr“, „DaveBtw“<br />
o<strong>der</strong> „TimoX“ in FIFA<br />
für Wolfsburg an den Start. Die<br />
reellen Namen dürften nur den<br />
eingefleischtesten Zockern ein<br />
Begriff sein.<br />
Durchbruch in Deutschland<br />
nur eine Frage <strong>der</strong> Zeit<br />
Aber auch internationale<br />
Teams wie West Ham United,<br />
Manchester City, Sporting Lissabon,<br />
Ajax Amsterdam, Paris<br />
Saint-Germain (alle FIFA) o<strong>der</strong><br />
Besiktas Istanbul (League of<br />
Legends) sind bereits aktiv und<br />
sollen dafür sorgen, dass auch<br />
an<strong>der</strong>e Vereine in den virtuellen<br />
Sport einsteigen und diesen<br />
zum Explodieren bringen.<br />
Schon jetzt ist <strong>der</strong> deutsche<br />
eSports-Markt drei Milliarden<br />
US-Dollar schwer und setzt damit<br />
mehr um, als die gesamte<br />
Fußball-Bundesliga (2,6 Milliarden).<br />
In Asien schon geschehen,<br />
dürfte <strong>der</strong> endgültige<br />
Durchbruch in Deutschland<br />
nur noch eine Frage <strong>der</strong> Zeit<br />
sein.<br />
Nico Zeißler<br />
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– ob beim<br />
er in <strong>der</strong><br />
lässigkeit<br />
gt Ahmet<br />
f Velat ist.<br />
imone Liss<br />
des<br />
Spieler<br />
useben.
SEITE 42<br />
Schritt für Schritt<br />
Rasenballerinnen wollen sich im<br />
leistungsorientierten Frauenfußball etablieren<br />
Guter Grund zum Jubeln: Die Mannschaft um Kapitänin Lisa Uhlig<br />
(rechts) dominiert die Landesliga <strong>der</strong> Frauen. Fotos: motivio/Florian Eisele<br />
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Von Ausflügen in die Bundesliga<br />
bis zur bewegten Geschichte<br />
des Sächsischen<br />
Nachwuchs-Landesleistungszentrums<br />
– Leipzig ist für den<br />
regionalen Mädchen- und<br />
Frauenfußball ein traditionsreicher<br />
Standort. In <strong>der</strong> Landesliga<br />
begegnen sich <strong>der</strong>zeit<br />
vier Leipziger Mannschaften.<br />
Jetzt wird hier aber mit einer<br />
neuen Variable gespielt: Die<br />
Rasenballerinnen laufen seit<br />
Juli 2016 auf. Und das zunächst<br />
unter Hochspannung.<br />
„Ich trainiere das RBL-Frauenteam<br />
seit dem Beginn,“ sagt<br />
Coach Sebastian Popp. Er<br />
habe die Anfangszeit als sehr<br />
intensiv und spannend empfunden,<br />
„auch wenn die Einglie<strong>der</strong>ung<br />
des Teams in die<br />
Liga und die damit verbundenen<br />
Irritationen nicht ganz einfach<br />
waren.“ Diese reichten<br />
von Protesten an<strong>der</strong>er Mannschaften<br />
bis zum drohenden<br />
Pokalausschluss – sie waren<br />
vor allem Folge <strong>der</strong> Auflösung<br />
einer geplanten Spielgemeinschaft<br />
mit dem Nachbarklub<br />
LFC 07.<br />
Inzwischen sind die Rasenballerinnen<br />
in <strong>der</strong> Landesliga<br />
angekommen. Seit ihrem Einstieg<br />
haben sie elf Spiele gewonnen,<br />
eins unentschieden<br />
gespielt und kein einziges verloren.<br />
Mit 34 Punkten stehen<br />
sie an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Tabelle,<br />
satte acht Punkte vor dem<br />
Zweiten. Ein Umstand, <strong>der</strong> den<br />
Trainer ein wenig stolz macht:<br />
„Ich muss <strong>der</strong> Mannschaft ein<br />
großes Kompliment machen.<br />
Sie hat sich nicht aus <strong>der</strong> Bahn<br />
werfen lassen, son<strong>der</strong>n von<br />
Anfang an konzentriert und<br />
engagiert für unsere Ziele gearbeitet“,<br />
sagt <strong>der</strong> 34-Jährige.<br />
Ganz ähnlich sieht das<br />
Spielführerin Lisa Uhlig, wenn<br />
sie das schnelle Zusammenwachsen<br />
<strong>der</strong> Mannschaft lobt:<br />
„Ich fühlte mich von <strong>der</strong> ersten<br />
Sekunde an wohl im Team und<br />
habe mich über das Vertrauen<br />
meines Teams gefreut.“ In vier<br />
Leipziger Vereinen sammelte<br />
die 27-Jährige Erfahrungen,<br />
bevor sie zu RB Leipzig wechselte.<br />
Jetzt hat die Mittelfeldspielerin<br />
ihre neue Fußball-<br />
Heimat gefunden. „Vieles ist<br />
an<strong>der</strong>s. Ich sehe bei RB Leipzig<br />
deutlich verbesserte Trainingsinhalte<br />
und eine gut abgestimmte<br />
Gesamtorganisation“,<br />
sagt sie. <strong>Das</strong> gebe den<br />
Spielerinnen Stabilität. „Ein<br />
einheitliches Konzept und eine<br />
klare Spielanlage sorgen für<br />
gute Strukturen auf und neben<br />
dem Platz.“<br />
Ein denkbar guter Anfang<br />
ist also gemacht. <strong>Das</strong> bedeutet<br />
aber nicht, dass Sebastian<br />
Popp nicht noch einige Kanten<br />
sieht, die es im Training abzuschleifen<br />
gilt. Die liegen vor allem<br />
im taktischen Bereich.<br />
„Gerade die Spielerinnen, die<br />
nicht aus dem eigenen Nachwuchs<br />
kommen, brauchen<br />
Zeit, um die RB-Spielphilosophie<br />
zu verinnerlichen und in<br />
allen ihren Facetten Schritt für<br />
Schritt zu automatisieren.“<br />
Nicht an<strong>der</strong>s als bei den RB-<br />
Männern also. Dabei soll auch<br />
das Tempo erhöht werden:<br />
Räume sehen, schnell die richtigen<br />
Entscheidungen treffen<br />
und das schnelle Umschaltspiel<br />
verbessern – das steht aktuell<br />
auf <strong>der</strong> To-Do-Liste des<br />
Teams ganz oben.<br />
Sebastian Popp ist zuversichtlich,<br />
sieht für seine Mannschaft<br />
großes Potenzial: „Wir<br />
wollen uns an den Spitzenmannschaften<br />
in <strong>der</strong> Regionalliga<br />
orientieren.“ Lisa Uhlig<br />
stimmt ihm zu: „<strong>Das</strong> Ziel ist, in<br />
<strong>der</strong> kommenden Saison in <strong>der</strong><br />
Regionalliga zu spielen.“ Darauf<br />
arbeiten sie hin. „Wir dürfen<br />
aber nicht jetzt schon an Aufstiege<br />
denken, son<strong>der</strong>n konzentrieren<br />
uns erst einmal auf den<br />
nächsten Schritt – eine erfolgreiche<br />
Rückrunde.“ Juliane Groh<br />
XX.XXX €<br />
Ein starker Nachwuchs für RB<br />
Mit Beginn <strong>der</strong> aktuellen Saison hat<br />
RB Leipzig auch das Nachwuchs-<br />
Landesleistungszentrum für<br />
Mädchen- und Frauenfußball (NLZ)<br />
und damit eine höhere Verantwortung<br />
für die Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />
in Sachsen übernommen. Zur<br />
Zielsetzung gehört jetzt vor allem,<br />
talentierte, junge Spielerinnen zu<br />
finden, bestmöglich zu för<strong>der</strong>n und<br />
ihnen Perspektiven zu bieten.<br />
Seit Juli 2016 trainieren 24 Spielerinnen<br />
in <strong>der</strong> U 17, 23 in <strong>der</strong> U 15 und<br />
17 in <strong>der</strong> U 13. Eingeglie<strong>der</strong>t wurden<br />
Trainer<br />
Sebastian<br />
Popp und<br />
Mannschaftsführerin<br />
Lisa Uhlig<br />
sehen ihren<br />
Aufgaben für<br />
die nähere<br />
Zukunft<br />
optimistisch<br />
entgegen.<br />
die Mannschaften laut Spielordnung<br />
des SFV in den Spielbetrieb<br />
<strong>der</strong> Jungen. Die U 13 spielt in <strong>der</strong><br />
Stadtliga <strong>der</strong> D-Junioren, die U 15 in<br />
<strong>der</strong> Stadtklasse C-Junioren und die<br />
U 17 in <strong>der</strong> Landesklasse Nord. Erste<br />
Erfolge wurden bereits gefeiert,<br />
denn zum 4. <strong>LVZ</strong>-Sportbuzzer-Cup<br />
gingen Mitte Januar in zwei Altersklassen<br />
reine Mädchenmannschaften<br />
an den Start. In <strong>der</strong> Stadtklasse<br />
setzten sich die C-Juniorinnen<br />
durch – sie spielten sich auf den<br />
ersten Platz. Juliane Groh
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