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grazIN #05/2017 - Mai 2017

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GESUNDHEIT<br />

KULINARIK<br />

FOTO: Diagnostikum Graz<br />

Pionierarbeit<br />

Professor Dieter Szolar ist<br />

Geschäftsführer und Ärztlicher<br />

Leiter des Diagnostikum Graz, das<br />

er gemeinsam mit Klaus Preidler<br />

2000 gründete. Mit der Vergabe von<br />

Stipendien für Medizinische Forschung<br />

leisteten die beiden vor Jahren<br />

Pionierarbeit. Unter anderem.<br />

Sie vergeben bereits zum vierten Mal ein<br />

Stipendium für medizinische Forschung.<br />

Was waren Ihre Gründe dafür, dieses<br />

Stipendium einzurichten?<br />

Klaus Preidler, mit dem ich gemeinsam das<br />

Diagnostikum im Jahr 2000 gegründet habe,<br />

und ich haben auch einen Teil unserer Ausbildung<br />

in den USA absolviert. Er in San<br />

Diego, ich in San Francisco. Dort ist die universitäre<br />

Kultur von finanzieller Unterstützung<br />

von Familien und Privaten ein wichtiger<br />

Faktor. Wir wollten der Medizinischen<br />

Universität in Graz etwas zurückgeben. Das<br />

Stipendium geht auf zehn Jahre und bringt<br />

zwischen 100.000 und 150.000 Euro. Man<br />

kann sagen, dass wir hier als private Einrichtung<br />

Pionierarbeit geleistet haben.<br />

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen,<br />

um in die Förderauswahl zu<br />

gelangen?<br />

Wir geben da keine Fachrichtung vor, sondern<br />

eine mehrköpfige Fachjury entscheidet,<br />

wer die Mittel bekommt. Es wird gut<br />

angenommen und wir haben pro<br />

Jahr zwischen 15 und 30 Bewerber,<br />

die hochqualitative Arbeit leisten.<br />

Wie würden Sie die medizinische<br />

Forschungsarbeit in Österreich<br />

international vergleichen?<br />

Hier gilt es, zwischen Grundlagenforschung<br />

und klinischer Forschung<br />

zu unterscheiden. In der klinischen<br />

Forschung hinken wir meiner Meinung<br />

nach im internationalen Vergleich<br />

sicher nicht hinterher. In der<br />

Grundlagenforschung läuft das System<br />

eher suboptimal.<br />

Inwiefern ist Forschung in Ihrem<br />

Diagnostikum ein Thema und<br />

welche Bereiche umfasst diese<br />

aktuell?<br />

Gemeinsam mit Siemens Med.<br />

arbeiten wir an der Verbesserung<br />

einer Software zur Bestimmung der<br />

fraktionellen Flussreserve bei<br />

Dieter Szolar<br />

GF und ärztlicher Leiter<br />

Diagnostikum Graz<br />

Dieter H. M. Szolar hat das Diagnostikum Graz im Jahr<br />

2000 mit Klaus W. Preidler gegründet und fungiert seit<br />

damals als Geschäftsführer und Ärztlicher Leiter des<br />

Diagnostikum Graz. Seine Spezialgebiete sind Urogenitale<br />

Radiologie, Herz- und Mammadiagnostik.<br />

Koronargefäßen. Außerdem laufen<br />

gerade klinische Studien in der Magnetresonanz-Mammographie<br />

und in<br />

der Magnetresonanz der Prostata.<br />

Welche Innovationen würden Sie<br />

sich als Mediziner für den Standort<br />

Österreich wünschen bzw.<br />

welche erachten Sie in Zukunft als<br />

notwendig?<br />

In vielen Fällen fehlt es in unserem<br />

Gesundheitssystem einfach an Mut<br />

und auch an Intellekt, qualifizierte<br />

und kompetente Forschungsergebnisse<br />

und Neuerungen umzusetzen.<br />

Da wird von Ämtern, Einrichtungen<br />

und der Bürokratie viel blockiert.<br />

Das Land könnte hier viel Geld sparen<br />

und effizient arbeiten, was ja<br />

letztendlich wiederum den Menschen,<br />

die hier leben, und ihrer<br />

Gesundheit zugutekommt. Aber am<br />

Ende wird die Medizin das System<br />

überrollen.<br />

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