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Aloha - mein längster Tag

Das Abenteuer Ironman Hawaii Triathlon Worldchampionship

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Diese Situation überforderte mich zusehends, damit hatte ich nicht gerechnet.<br />

Ich hielt in einer Ortschaft an und setzte mich auf eine Mäuerchen.<br />

Sofort kamen Zuschauer zu mir und versuchten mich aufzumuntern. Sie<br />

konnten nicht verstehen, dass ich nicht mehr weiterfahren wollte. Ich sah<br />

noch einigermassen frisch aus und ich war unverletzt. Liebenswürdige Einheimische<br />

brachten mir köstliche Trauben, welche ich auch genüsslich ass.<br />

Aber weiterfahren ging nicht mehr. Ich hatte jetzt ein Problem mit dem ich<br />

nicht umzugehen wusste.<br />

In einem Sanitätswagen mit gestürzten Wettkämpfern nahm ich Platz,<br />

froh, dass ich unversehrt geblieben war.<br />

Von einigen anderen Teilnehmern aus <strong>mein</strong>er Gruppe bekam ich dann<br />

zu spüren, dass sie für Aufgeben kein grosses Verständnis haben. Das<br />

macht man in dem Sport nicht. Ich war noch ein unbeschriebenes Blatt und<br />

sie dachten wohl, dass ich einfach von der Strecke überfordert gewesen<br />

sei. Ich liess die Leute in dem Glauben, ich wollte im Moment nicht über<br />

<strong>mein</strong> Problem sprechen.<br />

Wieder zuhause, wurden nach der Beerdigung von Fredi die wichtigsten Pendenzen,<br />

mehr oder weniger automatisch, erledigt. Das Leben ging weiter.<br />

Bald danach war das Schlimmste überstanden und die Normalität wieder<br />

eingekehrt. Da nahm bei mir der Gedanken über eine Teilnahme am Ironman<br />

Hawaii Form an. Carl Kupferschmid hatte in diesem Jahr einen sensationellen<br />

3. Rang erreicht und war gerade in der Sportszene ein Thema.<br />

Ich hatte mich mit Fredi viel über Sport unterhalten. Als mehrmaliger<br />

Schweizer Meister im Satus-Kunstturnen hatte er ein Aufgebot für den Nationalkader<br />

- damals unter dem legendären Fit mit Jack Günthard - abgelehnt.<br />

Er befürchtete, dass ihm damit die Freude am Turnen genommen<br />

und auch der Aufwand zu viel geworden wäre. Ich verstand ihn. Das wichtigste<br />

ist die Passion, wenn man etwas tun muss, soll man es tun, wenn<br />

nicht, soll man es lassen.<br />

Ich hatte jetzt eine Passion. Ich werde Finisher am härtesten Rennen<br />

der Welt. Das tönt doch reichlich ambitioniert für einen, der in seiner frühen<br />

Kindheit öfters kränkelte und auch als Fussballer nicht gerade für seine<br />

Kondition bekannt war.<br />

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