Aloha - mein längster Tag

gemacht». Ich wurde vom ganzen Haufen ehrfürchtig beglotzt und bestaunt,
liess mir natürlich nichts anmerken und genoss es innerlich, auch
einmal ein Held zu sein, wenn auch nur ein kleiner.
Fredi Guyer
Der Unfalltod von Fredi Guyer im September 1985 traf mich hart. Ich hatte
nicht nur einen Freund und engen Mitarbeiter verloren, er war auch ein
Vorbild gewesen. Ein Muster an Fairness und Anstand, hatte er auch stets
eine positive Grundeinstellung. Und trotz seiner Gewissenhaftigkeit und
Beharrlichkeit, nahm er manches nicht ernster als es eigentlich war.
Beim Training dachte ich oft an ihn, er hätte sicher Freude an mir gehabt.
Auf der Strecke in Hawaii wurde er in den härtesten Phasen ein wichtiger
Motivationsfaktor: «Du darfst nicht aufgeben - du läufst jetzt auch für
deinen toten Freund!»
Nizza
Die Reaktion einiger anderer mitgereister Triathleten auf meine Aufgabe in
Nizza wirkte auf mich befremdend. Ohne die genauen Gründe für meine
Aufgabe zu kennen, wurde ich nachher mehr oder weniger von ihnen ignoriert.
Verlierer, welche aufgeben, hatten in diesem Klub offenbar nichts
verloren.
Bereits in der folgenden Saison sahen sie mich nur noch von hinten.
Es gab aber auch sehr positive Erlebnisse. Markus Wepfer sendete mir
als einer der ersten Gratulationen nachdem ich in Hawaii Finisher geworden
war. Umso mehr freute ich mich, als er im folgenden Jahr Schweizer
Meister über die Langdistanz wurde. Und bei seinem Comeback am Ironman
Switzerland 1997, wo er einen starken 11. Rang belegte, bereitete ich
als Speaker Markus einen eindrücklichen Empfang beim Zieleinlauf auf der
Landiwiese.
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