Aloha - mein längster Tag

Japanische Organisation
Wir hatten gerade all unser Gepäck aus dem Bus gezerrt. Sie waren vom
Keahole Airport direkt ins Hotel gebracht worden. Und da lagen nun Veloboxen,
Koffer und Sporttaschen kreuz und quer an einem Haufen.
Ein grosser Bus mit etwa 20 Japanern erschien. Sie stiegen aus, holten
sehr diszipliniert ihr persönlichen Gepäckstücke aus dem unteren Teil des
Fahrzeuges und stellten sich dann in ihren einheitlichen Anzügen mit ihren
einheitlichen Veloboxen exakt in eine Reihe. In der Zwischenzeit hatte
eine Mechaniker seine kleine portable Werkstatt aufgestellt und einer nach
dem andern liess sich jetzt sein Velo zusammensetzten und kontrollieren.
Das Ganze wickelte sich so ruhig und speditiv ab, dass bei uns der Verdacht
aufkam, die hätten das Zuhause schon öfters und minuziös geübt.
Wir wunderten uns überhaupt über die Japaner. Sie bewegten sich immer
in Gruppen, verhielten sich sehr zurückhaltend und schienen andauernd
zu grinsen.
Japaner sind generell gute Schwimmer, sie schwammen wie Fische und
trotz ihren eher kurzen Beinen zappelten sie auch zügig über die Laufstrecke.
Auf den Velos sahen sie eher weniger gut aus, da fehlten den Mitsubishis
wohl einfach noch zwei weitere Räder.
Sterben im Wind
Die allgegenwärtige Euphorie im Vorfeld des grossen Rennens kann dazu
verlocken, irgendwelche Trainingsversäumnisse vor Ort noch kompensieren
zu wollen.
Ich wollte mich zuerst einmal akklimatisieren. Vorerst nur ein wenig locker
schwimmen, uns an die Verhältnisse im Pazifik gewöhnen und den
Wind spüren auf der Radstrecke.
Der ehrgeizige Peter Boll hatte aber bereits für den ersten Morgen einen
Bus organisiert. Der würde in Hawi, am Wendepunkt der Velostrecke, auf
uns warten damit wir die 80 Km durch die Lavawüste zurückfahren könnten.
Wir würden so einen Eindruck bekommen was uns am Tag X erwarten
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