Aloha - mein längster Tag

Wie liess sich jetzt mein nochmals gesteigerter Trainingsumfang mit der
Situation im Büro vereinbaren? Die Antwort mag erstaunlich sein. Mit dem
Druck bei der Arbeit verstärkte sich auch das Bedürfnis nach einem Ausgleich.
Und da ist Ausdauersport perfekt.
Mein Leben bestand jetzt vorwiegen aus Arbeiten und Trainieren. Und
wenn ich einmal keines von beidem tat, ruhte ich mich aus. Manche Einladung
sagte ich nun ab, ich war nicht mehr oft auf Partys und auf der Gasse
- aber ich war erfüllt.
Das mein soziales Leben nicht total austrocknete, hatte auch mit dem
Fitnessclub in Bremgarten zu tun. Nebst einem dezidierten Krafttraining
trieb ich Gymnastik und turnte in den Aerobic-Gruppen mit, oft als der
einzige Mann. Aber ich mochte die koordinativen Übungen, war beweglich
und schätzte das Stretching. Ausserdem waren da ja auch immer wieder
knackige Trainerinnen engagiert. Doch ich war diszipliniert genug, möglichen
Techtelmechteln aus dem Weg zu gehen, sie würden nur meinen Formaufbau
stören. Ich hatte schliesslich ein Ziel.
1986 - das dritte Jahr
Im November 1985 fand in Zürich die Gründungsversammlung des TRI,
des Schweizerischen Triathlon-Verbandes statt. Der erste Präsident, Peter
Boll, bot da auch gleich eine Reise zum Ironman Hawaii an. Er hatte bereits
im Vorjahr teilgenommen. Ich begann gleich, ihn mit Fragen zu durchlöchern.
Neben mir stand da auch ein kräftig gebauter, ein paar Jahre älterer
Kerl, welcher aufmerksam zuhörte. Pepi Werder wollte auch nach Hawaii
und wir kamen ins Gespräch. Er wohnte mit seiner Familie in Baar, keine
halbe Stunde von mir entfernt. Wir verstanden uns auf Anhieb und hatten
dann auch viel Spass zusammen bei unserem grossen Abenteuer. Pepi war
unkompliziert und ein feiner Mensch mit einem gesunden Humor.
Irgendwann zu diesem Zeitpunkt war ich auch noch dabei, als der Triathlon
Klub Zürich gegründet wurde. Der Triathlon-Sport war auf dem Weg, erwachsen
zu werden.
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