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Der Pferde-Zirkel 57 2017

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Zucht & Gesundheit<br />

Sie haben eine trächtige Stute ? - Was Sie in den folgenden Monaten beachten sollten ...<br />

Ein drohender EHV-Abort ist therapeutisch<br />

nicht zu beeinflussen. Prophylaktisch ist die<br />

konsequent halbjährlich durchgeführte Bestandsimpfung<br />

das von allen Tierärztlichen<br />

Hochschulen empfohlene Mittel der Wahl,<br />

um einem hochansteckendem Verlauf entgegen<br />

zu wirken.<br />

Eine Infektion beim Pferd ist einerseits abhängig<br />

von der infektiösen Dosis, die über<br />

die Atemwege ins Pferd gelangt und andererseits<br />

abhängig von der individuellen Abwehr,<br />

die das Pferd dem Erreger gegenüberstellen<br />

kann. Eine Impfung ist nachweislich nicht<br />

in der Lage, eine Erkrankung individueller<br />

<strong>Pferde</strong> zu verhindern, sie führt jedoch zu einer<br />

Abnahme der Gesamtvirusmenge innerhalb<br />

des <strong>Pferde</strong>bestands. Regelmäßig geimpfte<br />

<strong>Pferde</strong>, scheiden nach stattgefundener Infektion<br />

deutlich weniger Viren aus und stecken<br />

damit weniger <strong>Pferde</strong> an, so dass die Krankheit<br />

in einem durchgeimpften Bestand wesentlich<br />

milder verläuft. - Zum Schutz gegen<br />

den Virusabort sollten trächtige Stuten eine<br />

Grundimmunisierung vor der Trächtigkeit erhalten,<br />

diese soll dann im 5., 7. und 9. Monat<br />

der Trächtigkeit aufgefrischt werden. Dies gilt<br />

für beide derzeit zur Verfügung stehenden<br />

Impfstoffe.<br />

Zur Gesundheitsprohylaxe im Allgemeinen<br />

und im Besonderen in Hinblick auf eine mögliche<br />

Herpesinfektion, gilt es auf optimale<br />

und stressreduzierte Haltungsbedingungen<br />

zu achten. Viel frische Luft, freie Bewegung<br />

in homogenen <strong>Pferde</strong>gruppen, wenig Fluktuation<br />

im Bestand, hygienisch einwandfreies<br />

Futter und Einstreu sowie eine ausgewogene<br />

Ernährung sind unverzichtbar.<br />

Impfungs- und Entwurmungsempfehlungen<br />

für Stuten während<br />

der Trächtigkeit bis kurz vor<br />

der Geburt<br />

Die Trächtigkeit Ihrer Stute wurde bestätigt<br />

und Sie wollen sich nun auf ein<br />

gesundes Fohlen freuen? - Bitte beachten<br />

Sie, dass im Vorfeld der Impfstatus<br />

Ihrer Stute von Ihrem Tierarzt überprüft<br />

und gegebenenfalls aufgefrischt<br />

werden sollte. - Zuchtstuten sollten lt.<br />

Empfehlung Tierärztlicher Hochschulen<br />

stets gegen Tetanus, Influenza und Herpes<br />

geimpft sein. Auf eine genaue Einhaltung<br />

der Impfabstände ist dabei sorgfältig zu<br />

achten. Besonders zur Zeit der Hochträchtigkeit<br />

sind Wiederholungsimpfungen<br />

geradezu erwünscht. Die Tetanusschutzimpfung<br />

sollte bei allen <strong>Pferde</strong>n zum<br />

Standard ins Impfprogramm gehören.<br />

Da <strong>Pferde</strong> gegenüber den Tetanus-auslösenden<br />

Bakterien (Clostridium tetani)<br />

eine wesentlich höhere Empfindlichkeit<br />

aufweisen als der Mensch, sind hier auch<br />

neben einer korrekten Grundimmunisierung<br />

kürzere Impfabstände (in der Regel<br />

alle 2 Jahre, siehe Tabelle) nötig. Eine im<br />

letzten Drittel der Trächtigkeit durchgeführte<br />

Tetanus-Impfung schützt das Fohlen<br />

zudem in den ersten Lebensmonaten<br />

durch sogenannte maternale Antikörper<br />

bis es selbst in der Lage ist (in der Regel<br />

ab dem 4.– 6. Lebensmonat) Antikörper<br />

aufzubauen.<br />

TETANUS - Clostridium tetani heißen die Bakterien,<br />

die den so genannten Wundstarrkrampf<br />

hervorrufen. Durch ihre Fähigkeit, Sporen zu<br />

bilden, d.h. die genetische Information in einer<br />

mehrschichtigen Hülle abzukapseln, erreichen<br />

die Erreger eine hohe Widerstandskraft gegen<br />

Hitze und Austrocknung und können so lange,<br />

über Monate, überleben. Sie finden sich im Erdreich,<br />

Wasser, Straßenstaub, Mist und sind auch<br />

natürlicher geringer Bestandteil der menschlichen<br />

und tierischen Darm- und Hautflora. Mehr<br />

als andere Haustierarten reagieren <strong>Pferde</strong> sehr<br />

empfindlich auf diese Bakterien und jeder <strong>Pferde</strong>besitzer<br />

weiß, wie schnell sich ein Pferd verletzen<br />

kann. - Infizierte <strong>Pferde</strong> zeigen sich schreckhaft<br />

und reagieren stark auf äußere Reize. Sehr<br />

charakteristisch ist auch der Vorfall der Nickhaut,<br />

des dritten Augenlids, das schon auf leichtes Fingertippen<br />

unterhalb des Auges und am Kiefer<br />

reagiert. Zuckungen und Spasmen der Kiefermuskulatur,<br />

die im Verlauf auch auf den Hals und<br />

die Gliedmaßen übergreifen sind weitere und sichere<br />

Anzeichen. Liegt ein an Tetanus erkranktes<br />

Pferd erst einmal fest, hat es kaum noch Aussicht<br />

auf Heilung, es stirbt im Allgemeinen schnell an<br />

Atemlähmung und Erschöpfung.<br />

Die Tetanusimpfung ist wegen des schweren<br />

Krankheitsbildes eine sehr wichtige Impfung, die<br />

nicht unterschätzt werden darf.<br />

www.Hof-Bruening.de<br />

Bergkämpe 4 • 27305 Süstedt-Ochtmannien<br />

Fon: +49 4252 1806 Fax: +49 4252 3224<br />

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