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Themen der Ausgabe - Digitale Bibliothek Thüringen

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32<br />

tagungen<br />

„Stärker als die Rache <strong>der</strong> Götter“<br />

Abschlusskolloquium des DFG-Programms zur Römischen Reichsreligion<br />

Mit einem Kolloquium in Erfurt fand<br />

das DFG-Schwerpunktprogramm 080<br />

„Römische Reichsreligion und Provinzialreligion:<br />

Globalisierungs- und Regionalisierungsprozesse<br />

in <strong>der</strong> antiken<br />

Religionsgeschichte“ seinen Abschluss.<br />

Über sechs Jahre hinweg wurde das<br />

Forschungsprogramm an <strong>der</strong> Universität<br />

Erfurt unter Leitung von Professor<br />

Dr. Jörg Rüpke koordiniert.<br />

Das Kolloquium wurde am . Juli im<br />

Barocksaal <strong>der</strong> Staatskanzlei mit einem<br />

Vortrag von Professor Dr. Peter Funke<br />

eröffnet, mit dem Titel „Stärker als die<br />

Rache <strong>der</strong> Götter“. Zur Tagung kamen<br />

Religionsforscher aus Chicago, Toulouse<br />

und St. Andrews zusammen, die Außenperspektiven<br />

auf das Forschungsprogramm<br />

lieferten.<br />

„Wozu braucht <strong>der</strong> Grieche Tempel?“<br />

fragte Privatdozent Dr. Dirk Steuernagel<br />

aus Leipzig beispielsweise. Über den<br />

christlichen Staat und sein Verhältnis<br />

zu den traditionellen Kultstätten und<br />

ihren Festen in <strong>der</strong> spätantiken Achaea<br />

referierte Professor Dr. Andreas Gutsfeld<br />

(Clermant-Ferrand). Privatdozent<br />

Dr. Andreas Bendlin (Toronto/Erfurt)<br />

hielt seine öffentliche Antrittsvorlesung<br />

mit dem Titel „Antike Religionsge-<br />

schichte am Scheideweg?“. Der Koordinator<br />

des Forschungsprojekts Professor<br />

Dr. Jörg Rüpke sprach über konzeptionelle<br />

Voraussetzungen von religiösem<br />

Pluralismus. Die Tagung endete am<br />

4. Juli mit einer Diskussionsrunde im<br />

Augustinerkloster.<br />

Das Schwerpunktprogramm zu „Globalisierungs-<br />

und Regionalisierungsprozessen<br />

in <strong>der</strong> antiken Religionsgeschichte“<br />

beschäftigte in <strong>der</strong> Religionswissenschaft<br />

an <strong>der</strong> Universität Erfurt allein<br />

vier promovierte wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; darüber<br />

waren Promotionsprojekte und<br />

eine ganze Reihe studentischer Mitarbeiterinnen<br />

angebunden. Im Interdisziplinären<br />

Forum Religion fand das<br />

Forschungsprojekt darüber hinaus eine<br />

Internationale Kommunikation mit Latein<br />

Sprachwissenschaftliches Kolloquium an <strong>der</strong> Universität Erfurt<br />

Professor Lehmann beim Pressegespräch mit<br />

„Radio F.R.E.I.“<br />

An <strong>der</strong> Universität Erfurt fand vom 7.<br />

bis 20. Juli unter Schirmherrschaft des<br />

Thüringer Kultusministers das XIV.<br />

Internationale Kolloquium für Lateinische<br />

Linguistik statt. Rund 80 Teilnehmer<br />

aus 4 Län<strong>der</strong>n vier Tage lang<br />

neueste Ergebnisse <strong>der</strong> Lateinischen<br />

Linguistik vorstellten. Das Lateinkolloquium,<br />

das alle zwei Jahre an wech-<br />

selnden europäischen Universitäten<br />

stattfindet, war auf Einladung des<br />

Lehrstuhls für Allgemeine und vergleichende<br />

Sprachwissenschaft von Professor<br />

Dr. Christian Lehmann zum ersten<br />

Mal in <strong>Thüringen</strong> zu Gast.<br />

„Das Kolloquium war nicht nur international,<br />

son<strong>der</strong>n multinational“, zog Professor<br />

Lehmann Bilanz. Die Teilnehmer<br />

kamen aus den meisten europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n, Israel und Thailand in die<br />

thüringische Landeshauptstadt. Kongresssprache<br />

war nicht nur – wie zumeist<br />

international üblich – Englisch,<br />

son<strong>der</strong>n gleichberechtigt auch Latein,<br />

Italienisch, Spanisch, Französisch und<br />

Deutsch. „Latinisten sind es gewohnt,<br />

in allen diesen Sprachen Fachliteratur<br />

zu lesen“, so Lehmann. „Fast alle<br />

sprechen eine davon als Fremdsprache,<br />

mehrere sind ausgesprochen polyglott<br />

Plattform, die ebenso den religionsgeschichtlichen<br />

Vergleich wie den Bezug<br />

auf Fragen <strong>der</strong> Globalisierung in <strong>der</strong><br />

Gegenwart ermöglichte. „Gerade für die<br />

religions- und altertumswissenschaftlichen<br />

Disziplinen“, so <strong>der</strong> Programm-<br />

Koordinator Professor Dr. Jörg Rüpke<br />

(Universität Erfurt), „ist diese Form<br />

<strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung und überregionalen<br />

Zusammenarbeit beson<strong>der</strong>s<br />

ertragreich: Neben einer Reihe von Monographien<br />

und zahlreichen Aufsätzen<br />

<strong>der</strong> beteiligten Forscher konnten in den<br />

zurückliegenden sechs Jahren sieben<br />

Bände mit Ergebnissen <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

Arbeit in prominenten Verlagen<br />

publiziert werden.“<br />

Campus@service<br />

www.uni-erfurt.de/spp 080<br />

und sprechen sie alle“. Dies beweise,<br />

dass Latein nach wie vor eine hervorragende<br />

Grundlage für das Erlernen<br />

von Fremdsprachen sei, so <strong>der</strong> Erfurter<br />

Sprachwissenschaftler. Gleichzeitig<br />

gebe es ein Modell dafür ab, wie internationale<br />

Kommunikation ohne „Sprachimperialismus“<br />

funktionieren könne.<br />

„Das Fachkolloquium widmete sich <strong>der</strong><br />

lateinischen Sprache von ihren Anfängen<br />

bis zu den Kirchenvätern, ihrem<br />

Lexikon und ihrer Grammatik, ihrer<br />

Geschichte und ihrer Rolle in <strong>der</strong> römischen<br />

Gesellschaft“. Man nutzte in<br />

Erfurt auch die Gelegenheit, etwas „Reklame<br />

für die lateinische Sprache als<br />

Bildungsgut“ zu machen, so <strong>der</strong> Professor<br />

für Sprachwissenschaft. Latein werde<br />

auch wie<strong>der</strong> verstärkt nachgefragt.

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