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# 04 | 2017 Juli/August

Perfekt Laufen: In der aktuellen Ausgabe von laufen.de steht, wie jeder seine ideale Lauftechnik findet und Fehler beim Lauftraining vermeidet. Und: Die Top-Laufschuhe des Sommers für jeden Läufertyp. | laufen.de verrät, was bei Verspannungen wirklich hilft und stellt die neuesten Therapie- und Präventionsansätze vor. Plus: Ein neues Gerät, mit dem jeder Verspannungen selbst behandeln kann. | Der Arthrose davonlaufen? Das funktioniert wirklich. laufen.de-Experte Dr. Stefan Graf erklärt mit neuesten Forschungsergebnissen, wie Laufen vor dem gefürchteten Gelenkverschleiß schützen kann. | Trailrunning liegt voll im Trend. Deshalb hat laufen.de zwölf aktuelle Modelle fürs Laufen über Stock und Stein einer Belastungsprobe unterzogen. Mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. | Hitze-Drinks: Wenn’s im Sommer heiß wird, brauchen Sportler Wasser. Aber nicht nur. laufen.de liefert die besten Rezepte für Drinks, in denen alles steckt, was fit macht. Plus: Tipps für die richtige Trink-Strategie bei Wärme. | So läuft’s in der Politik: laufen.de hat sich im Bundestag auf die Suche nach Läufern gemacht. Und einen ganzen Lauftreff gefunden.

Perfekt Laufen: In der aktuellen Ausgabe von laufen.de steht, wie jeder seine ideale Lauftechnik findet und Fehler beim Lauftraining vermeidet. Und: Die Top-Laufschuhe des Sommers für jeden Läufertyp. | laufen.de verrät, was bei Verspannungen wirklich hilft und stellt die neuesten Therapie- und Präventionsansätze vor. Plus: Ein neues Gerät, mit dem jeder Verspannungen selbst behandeln kann. | Der Arthrose davonlaufen? Das funktioniert wirklich. laufen.de-Experte Dr. Stefan Graf erklärt mit neuesten Forschungsergebnissen, wie Laufen vor dem gefürchteten Gelenkverschleiß schützen kann. | Trailrunning liegt voll im Trend. Deshalb hat laufen.de zwölf aktuelle Modelle fürs Laufen über Stock und Stein einer Belastungsprobe unterzogen. Mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. | Hitze-Drinks: Wenn’s im Sommer heiß wird, brauchen Sportler Wasser. Aber nicht nur. laufen.de liefert die besten Rezepte für Drinks, in denen alles steckt, was fit macht. Plus: Tipps für die richtige Trink-Strategie bei Wärme. | So läuft’s in der Politik: laufen.de hat sich im Bundestag auf die Suche nach Läufern gemacht. Und einen ganzen Lauftreff gefunden.

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LAUFEN.DE DAS MAGAZIN JULI/AUGUST <strong>2017</strong> PERFEKT LAUFEN DIE BESTEN TIPPS GEGEN VERSPANNUNGEN DER ARTHROSE DAVONLAUFEN TRAILSCHUH­TEST POWER­DRINKS<br />

LAUFEN.DE — DAS MAGAZIN<br />

FITTER WERDEN. MEHR ERLEBEN.<br />

→ DIE IDEALE TECHNIK S. 8<br />

→ FEHLER VERMEIDEN S. 10<br />

→ TOP-SCHUHE<br />

FÜR ALLE S. 40<br />

ENDLICH<br />

SCHMERZFREI!<br />

DIE BESTEN TIPPS<br />

GEGEN VERSPANNUNGEN<br />

STARS<br />

HAUTNAH<br />

JAN FRODENO<br />

SABRINA MOCKENHAUPT<br />

PHILIPP PFLIEGER<br />

DAS FUNKTIONIERT<br />

WIRKLICH<br />

DER ARTHROSE<br />

DAVONLAUFEN<br />

JULI/AUGUST <strong>2017</strong><br />

↘ RAUS IN DIE NATUR<br />

TRAIL-<br />

SCHUHE FÜR<br />

DEINEN<br />

LAUF-<br />

SOMMER<br />

POLITIK IN<br />

BEWEGUNG: SO LÄUFT<br />

DER BUNDESTAG<br />

€ 4,50 | Schweiz SFR 6,50 | Österreich € 5,10 | LUXEMBURG € 5,10<br />

001_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_cover.indd 1 02.06.<strong>2017</strong> 14:37:45


DER NATÜRLICHE<br />

DURSTLÖSCHER.<br />

Mehr als eine Erfrischung.<br />

Nach dem Training oder einem Wettkampf wollen Sportler nicht<br />

nur eine Erfrischung, sondern auch etwas, was die Regeneration<br />

unterstützt. Krombacher bietet jetzt genau das: Krombacher o,0%,<br />

der natürliche und isotonische Durstlöscher mit o,0% Alkohol.<br />

Die ideale Alternative zu süßen Softdrinks.<br />

Bestleistung mit o,0%.<br />

Neben dem Flüssigkeitsausgleich profitieren Sportler mit<br />

Krombacher o,0% vor allem von der isotonischen Wirkung, wodurch<br />

die Regeneration unterstützt wird. Diese entsteht, da<br />

Krombacher o,0% denselben osmotischen Druck aufweist wie<br />

das menschliche Blut, wodurch wertvolle Inhaltsstoffe schnell<br />

vom Körper aufgenommen werden. Die in Krombacher o,0%<br />

enthaltene Folsäure und Vitamin B12 tragen zur Verringerung<br />

von Müdigkeit und Ermüdung bei sowie Vitamin B12 zu einem<br />

normalen Energiestoffwechsel. Zusammen mit einer abwechslungsreichen<br />

und ausgewogenen Ernährung sowie einer gesunden<br />

Lebensweise können Sportler so ihre Leistungsfähigkeit<br />

unterstützen.<br />

Einzigartiger Geschmack in zwei Sorten.<br />

Durch das eingesetzte Brauverfahren bleiben die wertvollen<br />

Inhaltsstoffe und Vitamine erhalten und der erfrischende Geschmack<br />

kann überzeugen. So gibt es den natürlichen Durstlöscher<br />

in zwei leckeren Sorten: Krombacher o,0% Pils und<br />

Krombacher o,0% Weizen – das erste nationale Weizen mit<br />

o,0% Alkohol. Unsere Bestleistung für alle, die schnell wieder<br />

Bestleistung geben wollen.<br />

Krombacher o,0%. Die sportlich-isotonische Erfrischung mit o,0% Alkohol.<br />

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17090_laufen_07_17_Image_o.0_Sportler_215x280.indd 1 22.05.17 09:19


ST<br />

START UP<br />

↘ AUS DER REDAKTION<br />

FITTER WERDEN,<br />

MEHR ERLEBEN<br />

→ Das ist das Motto von laufen.de. ← Und mit jeder Ausgabe wollen wir unsere Leser<br />

aufs Neue inspirieren, das Laufen zu lieben. Wir stellen Menschen und ihre Laufgeschichten<br />

vor. Erzählen von spannenden Erlebnissen, die durchs Laufen möglich<br />

werden. Liefern jede Menge Tipps und Ratschläge in Sachen Training, Ernährung<br />

und Ausrüstung. Natürlich sind alle, die bei uns arbeiten, selbst begeisterte Läuferinnen<br />

und Läufer. Und viel auf Achse, um die besten Storys für unsere Webseite<br />

www.laufen.de und das Magazin zu liefern. Was sie dabei erleben, liest du hier.<br />

↘ NEUE EINSTELLUNG, NEUE ZIELE<br />

TOP-TERMIN<br />

Eine gut gelaunte Sabrina Mockenhaupt<br />

erlebten unser Chefredakteur Christian Ermert<br />

und Fotograf Ralf Graner<br />

beim Interview- und<br />

Fototermin in ihrer neuen Heimat Metzingen.<br />

Kein Wunder, denn nach ein paar Krisenjahren<br />

ist Deutschlands beste Läuferin jetzt wieder<br />

in der Erfolgsspur und gewann ihre deutschen<br />

Meistertitel Nummer 43 und 44. Ab Seite 76<br />

verrät sie ihr neues Erfolgsgeheimnis und er-<br />

zählt, welche Ziele sie im Herbst ihrer Karriere<br />

mit 36 Jahren noch hat.<br />

↘ DEUTSCHER REKORD IM ERSTEN RENNEN<br />

REKORDLÄUFERIN<br />

Es läuft bei Gesa Krause. Unsere Kolumnistin ist gleich im ersten Rennen der Saison<br />

deutschen Rekord gelaufen. Beim Leichtathletik-Meeting in Doha (Katar) stei-<br />

gerte sich die Europameisterin auf 9:15,70 Minuten über 3000 Meter Hindernis.<br />

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sie diesen Sommer bei den Weltmeister-<br />

schaften in London einen ähnlichen Coup landen kann wie 2015, als sie in Peking<br />

die Bronzemedaille gewann. In dieser Ausgabe schreibt sie auf Seite 28 darüber,<br />

wie ihr Verzicht hilft, jene innere Stärke zu finden, die jeder braucht, der sich beim<br />

Laufen verbessern will.<br />

↘ JEDE MENGE SCHUHE ZUR PROBE GELAUFEN<br />

TEST-CREW<br />

laufen.de und die Laufprofis von Sport 2000. Schon lange ein gutes Team. Und wir intensivieren<br />

die Kooperation zwischen Deutschlands größter Lauf-Community und den<br />

führenden Fachhändlern, die unter der Marke dein-laufprofi.de firmieren, immer mehr.<br />

Mittlerweile trifft sich die Redaktion zweimal pro Jahr mit den Händlern, um einen ganzen<br />

Tag lang die neuesten Laufschuhmodelle der wichtigsten Marken probezulaufen. Ab Seite<br />

30 gibt‘s Ergebnisse für Trailschuhe und Allrounder.<br />

↘ AUF DEM WEG ZUR ALPEN-ÜBERQUERUNG<br />

TRAILRUNNER<br />

Norbert Hensen ist bei laufen.de eigentlich für Marketing und Ver-<br />

trieb verantwortlich. Aber er ist auch gelernter Journalist und lei-<br />

denschaftlicher Trailläufer. Für diesen Sommer hat er sich Großes<br />

vorgenommen. Im Team mit Frank Bauknecht<br />

von den Asics-Front-<br />

runnern will er vom 3. bis 9. September beim Gore-Tex Transalpine<br />

Run die Alpen überqueren. Auf den sieben Etappen von Fischen im<br />

Allgäu bis ins italienische Sulden am Ortler warten 270 Kilometer<br />

mit 16.500 Höhenmetern im Aufstieg und weiteren 15.400 bergab<br />

auf die beiden. Dafür trainiert unser Kollege derzeit fast jeden Tag.<br />

Und immer an seiner Seite: Unser Büro-Hund Lola. Die Labradoodle-Dame<br />

darf sich im Gegensatz zum Herrchen unter dem Schreib-<br />

tisch ausruhen, wenn die beiden nach den Trainingsläufen ins Büro<br />

kommen. Nur in die Alpen, da darf sie nicht mit. Tierische Beglei-<br />

tung ist beim Transalpine Run verboten.<br />

LAUFEN.DE ——— 03<br />

09:19 002-003_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_startup.indd 3 02.06.<strong>2017</strong> 14:56:37


IN<br />

INHALT<br />

56<br />

66<br />

76<br />

22<br />

84<br />

48<br />

40<br />

——— <strong>04</strong> INHALT<br />

0<strong>04</strong>-005_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_inhalt.indd 4 02.06.<strong>2017</strong> 15:46:27


48<br />

89<br />

8<br />

10<br />

66<br />

56<br />

84<br />

18<br />

30<br />

40<br />

EVENTS UND<br />

REISEN<br />

Seychellen: Laufen und genießen<br />

Bestzeiten jagt man beim Seychellen-<br />

Marathon vergeblich. Hier wird genossen<br />

und nicht gerast!<br />

Weniger Startgeld zahlen!<br />

Hier meldest du dich zum günstigsten<br />

Preis für Laufveranstaltungen an<br />

TRAINING UND<br />

FITNESS<br />

Perfekt laufen: Die ideale Technik<br />

Wie du deinen individuellen Laufstil<br />

ganz einfach optimieren kannst<br />

Nie mehr Fehler machen<br />

Weshalb die maximale Herzfrequenz<br />

nicht mit der Formel „220 minus<br />

Lebensalter“ berechnet werden sollte<br />

Endlich schmerzfrei<br />

Was du gegen muskuläre Verspannungen<br />

tun kannst und wie du sie wieder loswirst<br />

GESUNDHEIT UND<br />

ERNÄHRUNG<br />

Der Arthrose davonlaufen<br />

Wer läuft, kann seine Gelenke vor Arthrose<br />

schützen. Aber nur, wenn die Dosis stimmt!<br />

Gesunde Power-Drinks zum Selbermixen<br />

Wie viel und was sollen Läufer trinken? Die<br />

Antworten und Rezepte für Power-Drinks.<br />

Plus: Gewinne einen Slow Juicer!<br />

EQUIPMENT UND<br />

MODE<br />

Drei neue Laufuhren im Test<br />

Das können die M430 von Polar, der Forerunner<br />

935 und die Fenix 5 von Garmin<br />

Trailschuhe für deinen Laufsommer<br />

Wir stellen zwölf Modelle vor, mit<br />

denen du für jedes Gelände und alle<br />

Wetterbedingungen gewappnet bist<br />

Top-Laufschuhe für alle<br />

Das sind die besten neuen Modelle<br />

22<br />

44<br />

54<br />

62<br />

72<br />

76<br />

82<br />

88<br />

LÄUFER UND<br />

LEUTE<br />

Eine Revolution<br />

Kathrine Switzer war die erste Frau, die mit<br />

einer Startnummer einen Marathon lief –<br />

und damit den Laufsport revolutionierte.<br />

Philipp Pflieger: Selfmade Profi<br />

Philipp Pflieger gehört zu den besten<br />

deutschen Marathonläufern. Wie er es<br />

schafft, vom Laufen zu leben<br />

Pur: Läufer und ihre Geschichte<br />

Wie Jeffrey Norris durch zwei Unfälle sein<br />

Augenlicht verlor – und ein neues Leben<br />

als Läufer dazugewann<br />

Jan Frodeno: Der Eisenmann<br />

Er ist im Moment der wohl beste Triathlet<br />

der Welt – und ein hervorragender Läufer.<br />

Jan Frodeno im Interview<br />

Politik in Bewegung: So läuft der Bundestag<br />

Über Parteigrenzen hinweg treffen sich<br />

auch in der Politik alle, die gern laufen<br />

Sabrina Mockenhaupt: Locker in die Zukunft<br />

Nach Krisen will „Mocki“ noch einmal<br />

durchstarten. Das Geheimnis von<br />

Deutschlands bester Läuferin: kein Druck<br />

Lust auf mehr!<br />

Maria und Bianca lachen und laufen gern.<br />

Das war nicht immer so<br />

Unser Covermodel Antonia<br />

Antonia Rick ist ein Allroundtalent: Sie läuft<br />

nicht nur schnell, sie kann auch Chinesisch<br />

und hat viele andere Talente<br />

AUSSERDEM<br />

06 Big Picture: Wings for Life World Run<br />

12 Szene-News<br />

16 Standpunkt: Marathon unter zwei?<br />

18 Produkt-News<br />

28 Gesas Kolumne: Verzicht macht stark<br />

97 Frau Schmitt meint: Alles wie früher<br />

98 Impressum & Vorschau<br />

Unsere Community triffst du hier:<br />

facebook.com/laufen.de<br />

instagram.com/laufen.de<br />

Unsere Titelthemen<br />

sind farbig gekennzeichnet<br />

Titelbild: Isaak Papadopoulos<br />

LAUFEN.DE ——— 05<br />

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BIG PICTURE<br />

——— 06 BIG PICTURE BP<br />

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LEUCHTENDER<br />

LÄUFER-LINDWURM<br />

Mehr als 150.000 Läufer in 58 Ländern. Fast 1,5 Millionen<br />

zurückgelegte Kilometer und 6,8 Millionen Euro für die Rückenmarksforschung.<br />

Der „Wings for Life World Run“ (WFL-<br />

WR) Anfang Mai war ein Rennen der Superlative – und das<br />

für einen guten Zweck! Punkt 13 Uhr mitteleuropäischer<br />

Sommerzeit fiel der Startschuss rund um den Globus. Unser<br />

Foto zeigt die ersten Meter des Rennens in Melbourne. Dort<br />

machten Tausende Läufer mit ihren Stirnlampen die Nacht<br />

zum Tag. Am längsten hielt Aron Anderson dem Catcher Car<br />

stand, das 30 Minuten nach dem Startschuss losfährt und<br />

einen Läufer nach dem anderen einsammelt. Der Schwede<br />

kam in einem normalen Rollstuhl (Rennrollstühle sind<br />

nicht erlaubt) in Dubai auf 92,14 Kilometer. Damit ist Anderson<br />

der erste „World Run“-Sieger in einem Rollstuhl. Mit<br />

88,06 Kilometern sicherte sich Bartosz Olszewski (Polen)<br />

in Mailand Platz zwei, Dritter wurde mit 87,16 Kilometern<br />

Lemawork Ketema (Österreich) in Wien. Die längste Strecke<br />

weltweit bei den Frauen (68,21 km) legte Dominika Stelmach<br />

(Polen) in Santiago de Chile zurück. Deutschlands Ultra-Ass<br />

Florian Neuschwander lief in Mailand 83,36 Kilometer und<br />

im weltweiten Ranking auf Platz sechs. In München hielten<br />

von 10.000 Startern Bianca Meyer (51,30 km) und Sebastian<br />

Hallmann (68,64 km) am längsten durch. Alle Startgelder<br />

des WFLWR fließen in die „Wings for Life“-Stiftung, dessen<br />

Ziel es ist, eine Heilung für Querschnittslähmung zu finden.<br />

Dazu fördert „Wings for Life“ weltweit aussichtsreiche<br />

Forschungsprojekte und klinische Studien.<br />

Foto: RedBull Contenpool/Mark Dadswell<br />

LAUFEN.DE ——— 07<br />

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TF<br />

TRAINING & FITNESS<br />

↘ PERFEKT LAUFEN<br />

DIE IDEALE<br />

FÜR DICH<br />

TECHNIK<br />

↘ Kopf<br />

Halte den Kopf gerade, und richten deinen<br />

Blick circa 30 Meter vor dir auf den Weg.<br />

↘ Oberkörper<br />

Du läufst aufrecht. Versuche dabei, die<br />

Brust ein wenig herauszudrücken und nimm<br />

die Schultern zurück. Vermeide ein Hohlkreuz<br />

genauso wie eine zu starke Vorlage.<br />

↘ Arme<br />

Die Arme schwingen locker mit und sind im<br />

Ellenbogen nicht mehr als 90 Grad gebeugt.<br />

Drehe dabei die Hände nicht nach außen, führe<br />

aber die Arme auch nicht zu stark vor dem<br />

Körper. Die Hände werden an den Hüftknochen<br />

vorbei nach vorn oben in Richtung Brust<br />

geführt, ohne dabei eine gedachte Linie vom<br />

Kinn zum Bauchnabel zu überqueren.<br />

↘ Hüfte<br />

Achte darauf, aus dem Laufen kein Sitzen zu<br />

machen. Hüftstreckung ist ein entscheidendes<br />

Merkmal eines guten Laufstils.<br />

↘ Beine<br />

Heben die Knie nur so weit, wie es für dein<br />

aktuelles Tempo nötig ist. Wie große Schritte<br />

du machst, hängt von deiner Konstitution<br />

und deinem Körperbau ab. Der eine läuft<br />

mit großen Schritten, der nächste macht<br />

viel kürzere, schnellere Schritte. Beide können<br />

das gleiche Tempo mit der gleichen Anstrengung<br />

laufen. Vermeide es, den Fuß mit<br />

gestrecktem Knie aufzusetzen. Das schont<br />

die Gelenke in Hüfte, Knie und Fuß.<br />

↘ Hände<br />

Die meisten Läufer empfinden es als angenehm,<br />

die Hände weder auszustrecken noch<br />

zu einer Faust zu ballen. Beuge einfach die<br />

Finger ganz locker, und lasse den Daumen<br />

auf dem Zeigefinger ruhen. Ausgehend von<br />

den Händen entspannt sich dein ganzer<br />

Körper.<br />

↘ Füße<br />

Setze den Fuß mit fast der ganzen Sohle auf, danach rollst du ab, und der letzte Impuls für<br />

den neuen Schritt kommt aus dem großen Zeh. Der erste Bodenkontakt erfolgt mit dem<br />

Mittelfuß. Vermeide den Fußaufsatz mit der Ferse, weil dabei das Bein zu stark gestreckt ist<br />

und große Kräfte auf Sprung-, Knie- und Hüftgelenk wirken, die zu frühzeitigem Verschleiß<br />

führen können. Auch das sogenannte „Vorfußlaufen“ solltest du den Sprintern oder allenfalls<br />

noch den Mittelstrecklern überlassen. Wer versucht, lange Strecken bei ruhigem Tempo auf<br />

dem Vorfuß zu laufen, belastet seine Waden übermäßig und ermüdet rasch. Überlastungsschäden<br />

sind vorprogrammiert.<br />

↘ DIE 4 PHASEN DES<br />

OPTIMALEN LAUFSTILS<br />

* KÖRPERACHSE<br />

1 Abdruck vom Boden<br />

Der Abdruck vom Boden<br />

erfolgt vom Vorfuß und<br />

sollte je nach Tempo möglichst<br />

kräftig erfolgen. In<br />

diesem Moment sollte das<br />

hintere Bein inkl. Becken<br />

gestreckt sein um einen<br />

möglichst hohen Vortrieb<br />

zu erzeugen. Hierbei<br />

spielt natürlich ein stabiles<br />

Sprunggelenk sowie eine<br />

gute Wadenmuskulatur<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Unsere Achillessehne verstärkt<br />

diesen Effekt noch<br />

einmal.<br />

2 Flugphase<br />

Durch die Flugphase wird<br />

aus dem Geher ein Läufer.<br />

Das Knie wird möglichst<br />

weit nach vorne gebracht,<br />

sodass du in der anschließenden<br />

Phase des ersten<br />

Bodenkontakts den Fuß<br />

mit dem Mittelfuß unter<br />

dem Körperschwerpunkt<br />

und nicht davor aufsetzen<br />

kannst. Die Schrittlänge<br />

wird durch den Kniehub<br />

nicht zwingend länger, aber<br />

wir bereiten die Landung<br />

besser vor. Die Fußspitze<br />

wird nicht angezogen.<br />

3 Bodenkontakt mit dem<br />

Mittelfuß<br />

Idealerweise setzt du nicht<br />

mit der Ferse auf, sondern<br />

mit dem gesamten Fuß.<br />

Der optimale Aufsatzpunkt<br />

liegt circa 30 Zentimeter<br />

vor der Körperachse, einer<br />

gedachten, senkrechten<br />

Linie durch den Schwerpunkt<br />

des Körpers. Nur so<br />

kannst du die Energie optimal<br />

mitnehmen und den<br />

Bewegungsablauf stabilisieren.<br />

In diesem Moment<br />

muss dein Körper etwa das<br />

dreifache seines Gewichts<br />

abfedern.<br />

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HAST DU DIR AUCH SCHON MAL<br />

DIE FRAGE GESTELLT, WIE DU<br />

EIGENTLICH LÄUFST?<br />

UND OB DU BEIM LAUFSTIL<br />

ALLES RICHTIG ODER VIEL<br />

FALSCH MACHST? <br />

von laufen.de-Experte Carsten Eich<br />

Der Ex-Profi ist unser Trainingsfachmann. Er war über<br />

viele Jahre die deutsche Nummer eins auf der Straße.<br />

Noch immer hält er mit 60:34 Minuten den deutschen<br />

Rekord im Halbmarathon. Nach seiner Karriere ist<br />

Carsten Eich der Laufszene auf vielfältige Weise verbunden.<br />

So leitet er die laufen.de Running Camps, die<br />

im Frühjahr 2018 wieder auf Mallorca und in Andalusien<br />

angeboten werden. www.carsten-eich.de<br />

Wir können dich beruhigen. Der persönliche<br />

Laufstil jedes einzelnen Läufers<br />

ist etwas ganz Individuelles. Er wird von<br />

zahlreichen körperlichen Voraussetzungen<br />

beeinflusst, die sich kaum ändern<br />

lassen. Deshalb kann niemals allen<br />

Läufern ein gemeinsamer Laufstil aufgezwungen<br />

werden. Jeder sollte für sich<br />

selbst einen Stil entwickeln, mit dem die<br />

Laufökonomie optimiert und die Belastung<br />

für den Körper minimiert wird. Mit<br />

anderen Worten: Beim Laufstil geht es<br />

darum, ein definiertes Tempo mit dem<br />

geringstmöglichen Energieverbrauch<br />

zu erreichen. Und gleichzeitig Knochen,<br />

Bänder, Sehnen und Gelenke so wenig<br />

wie möglich zu belasten. In Perfektion<br />

lässt sich das bei Weltklasse-Läufern<br />

bewundern.<br />

Es ist faszinierend zu sehen, wie Haile<br />

Gebrselassie, Mo Farah oder Eliud Kipchoge<br />

über den Asphalt fliegen. Aber<br />

als Vorbild für Hobbyläufer dienen diese<br />

Athleten nur bedingt. Denn denen fehlt<br />

das Tempo, bei dem der Stil der Top-Läufer<br />

funktioniert. Allerdings: Ein paar<br />

Hinweise, um seinen individuellen Stil zu<br />

verbessern, findet wohl jeder, der sich<br />

den Bewegungsablauf der Idole genau<br />

anschaut. Noch besser aber ist es, sich<br />

mal den eigenen Laufstil per Video-Analyse<br />

vorzunehmen. Von vorne, von<br />

hinten und natürlich von der Seite, alles<br />

in Zeitlupe oder als Standbild. Nur so<br />

erfährt man wirklich, wie der erste Bodenkontakt<br />

nach der Flugphase erfolgt,<br />

wie viel Körperspannung vorhanden ist<br />

oder wie hoch das Knie gehoben wird.<br />

Olympia-<br />

Teilnehmer<br />

Marathon<br />

Rio 2016<br />

4 Stütz- und Abrollphase<br />

Dein Körperschwerpunkt<br />

bewegt sich über den Fuß<br />

am Boden nach vorn. Die<br />

dabei auftretenden Kräfte<br />

werden durch Abrollen des<br />

Fußes aufgefangen. Dabei<br />

knickt der Knöchel leicht<br />

nach innen. Diese natürliche<br />

Bewegung nennt man<br />

Pronation. Ist diese zu<br />

stark ausgeprägt, spricht<br />

man von Überpronation,<br />

die durch entsprechende<br />

Schuhe mit Stütze ausgeglichen<br />

werden sollte. Am<br />

Ende dieser Phase steht<br />

der erneute Abdruck vom<br />

Boden über die Großzehe.<br />

Für solch eine Analyse benötigt man<br />

heute lediglich ein Smartphone mit guter<br />

Kamera, eine Bewegungsanalyse-App<br />

wie die von Hudl Technique, ein Stativ<br />

und – sicher am schwierigsten – jemanden,<br />

der die Aufnahmen macht und<br />

genügend Erfahrung hat, um die Bilder<br />

korrekt zu analysieren und Tipps zur<br />

Verbesserung zu geben.<br />

In den Running Camps von laufen.de<br />

gehören ausgedehnte Video-Analysen<br />

immer zum Programm. Dort haben wir<br />

festgestellt, dass der größte Teil der<br />

Läufer mit der Ferse aufsetzt und erst<br />

danach über den Mittelfuß abrollt, um<br />

anschließend sich vom Vorfuß abzudrücken.<br />

Das ist unökonomisch und führt zu<br />

hohen Belastungen. Idealerweise sollte<br />

der erste Bodenkontakt eher mit dem<br />

Mittelfuß erfolgen, dies reduziert die Bodenkontaktzeit<br />

und aktiviert über unser<br />

Fußgewölbe die natürliche Dämpfung<br />

beim Laufen. Und daran solltest du als<br />

erstes denken, wenn du deinen Laufstil<br />

verbessern willst.<br />

DIE F-AS-T FORMEL<br />

Was erfolgreiche<br />

Sportler anders<br />

machen<br />

[ISBN 978-3-00-<strong>04</strong>6070-8]<br />

Nutze die Beratungsmöglichkeit auf<br />

unserer Seite: ultra-sports.de<br />

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TF<br />

↘ JETZT BEWIESEN<br />

TRAINING & FITNESS<br />

LAUFEN<br />

TRAINIERT<br />

DAS GEHIRN<br />

Dass Laufen unseren Körper<br />

auf Trab bringt, weiß jeder.<br />

Dass Sport aber auch positive<br />

Effekte aufs Gehirn hat,<br />

hatten wir bisher nur vermutet.<br />

Jetzt gelang Dr. Dr. Sandra<br />

Rojas in einem Projekt an<br />

der Deutschen Sporthochschule<br />

Köln der Nachweis,<br />

dass bei Aktivität bestimmte<br />

Areale im Hirn wachsen<br />

und die geistige Leistungsfähigeit<br />

verbessert wird. Effekt:<br />

Erkrankungen wie Alzheimer<br />

oder andere Formen<br />

der Demenz werden unwahrscheinlicher.<br />

Noch ein Grund<br />

mehr, regelmäßig zu laufen!<br />

↘ KEINE LAUFFEHLER MEHR MACHEN<br />

WESHALB ES BLÖDSINN IST,<br />

DIE MAXIMALE HERZFREQUENZ<br />

MIT DER FORMEL „220 MINUS<br />

LEBENSALTER“ ZU BERECHNEN<br />

Wir Läufer übernehmen ja unkritisch<br />

viele Lauftreff-Weisheiten,<br />

selbst wenn diese längst<br />

widerlegt wurden. Unser Experte<br />

Andreas Butz befreit dich in jeder Ausgabe<br />

von einem Irrglauben. Diesmal<br />

geht‘s um den Blödsinn, der in der viel<br />

genutzten Faustformel steckt, nach der<br />

man seine maximale Herzfrequenz ermittelt,<br />

indem man einfach sein aktuelles<br />

Lebensalter von 220 abzieht.<br />

Diese Faustformel wird nicht dadurch<br />

richtiger, dass sie permanent wiederholt<br />

wird, in vielen „Fachbüchern“ und noch<br />

viel mehr Internetratgebern. Selbst die<br />

Programme manch angesehener Herzfrequenzcomputer-Anbieter<br />

arbeiten damit<br />

und treiben ihre Anwender zur Verzweiflung.<br />

Doch längst ist klar: Wer seine maximale<br />

Herzfrequenz Hfmax ermitteln will,<br />

der muss nicht rechnen, der muss Vollgas<br />

geben können. Aus meiner Beobachtung<br />

von deutlich über tausend Leistungsdiagnostiken<br />

kann ich überzeugt behaupten,<br />

dass die bekannte Faustformel etwa bei jedem<br />

Fünften stimmt. Das bedeutet: Bei vier<br />

von fünf Läufer und Läuferinnen stimmt<br />

sie nicht! Zu mir kamen über 40-Jährige<br />

mit einer von mir ermittelten maximalen<br />

Herzfrequenz von über 200 und 30-Jährige, die<br />

175 Schläge pro Minute nicht erreichten. Doch<br />

mein Lieblingsbeispiel ist das Geschwisterpaar<br />

Ruth und Birgt aus Solingen. Diese Zwillinge<br />

waren zum Zeitpunkt ihrer Leistungsdiagnostik<br />

38 Jahre alt, hätten demnach auf eine maximale<br />

Herzfrequenz von 182 kommen müssen. Die<br />

Diagnostik der nicht nur gleichalten, sondern<br />

von allgemeiner Fitness, Lauferfahrung und<br />

Gewicht her sehr ähnlichen Schwestern ergab<br />

aber, dass die eine eine Hfmax vom 201 hatte,<br />

die andere aber gerade mal 169 erreichte. Warum<br />

das so wichtig ist? 20 Schläge mehr oder<br />

weniger beim Laufen haben ganz andere Trainingseffekte.<br />

Wer immer deutlich zu hochpulsig<br />

trainiert, wird den für die Leistungsentwicklung<br />

so wichtigen Fettstoffwechsel nicht verbessern<br />

können. Und wer mit zu niedrigen Werten agiert,<br />

kann schnell die Lust am Laufen verlieren, weil<br />

er die Herzfrequenz einfach nicht so niedrig<br />

bekommt, wie sie es nach der Faustformel sein<br />

müsste. Schlussfolgerung: Wer seine maximale<br />

Herzfrequenz kennen möchte, der sollte mal<br />

drei Minuten Vollgas einen Berg hochlaufen, ein<br />

1000-Meter-Rennen bestreiten oder sich eine<br />

Leistungsdiagnostik gönnen, vollständige Gesundheit<br />

natürlich vorausgesetzt. Wenn dabei<br />

zum Schluss wirklich nichts mehr geht, zeigt die<br />

Pulsuhr die richtige maximale Herzfrequenz an.<br />

Fotos: Adidas, privat<br />

↘ von laufen.de-Experte Andreas Butz<br />

Andreas Butz ist mehrfacher Buchautor, selbst über 130-maliger Marathonläufer und<br />

der Trainer der Trainer. Seit 2010 bildet der Gründer der „Laufcampus Akademie“ Laufbegeisterte<br />

zu Lauf- und Personal Trainern aus. www.andreasbutz.com<br />

↘ WORD!<br />

HIER MOTIVIEREN DICH DIE STARS<br />

Angelique Kerber engagiert sich<br />

als Markenbotschafterin der<br />

Generali-Versicherung innerhalb<br />

deren Kampagne für ein<br />

aktiveres Deutschland. Zu dem<br />

Engagement des Unternehmens<br />

im Laufsport zählt neben dem<br />

Einstieg als Hauptsponsor bei<br />

den nationalen Marathon-Spitzenveranstaltungen<br />

in Frankfurt/<br />

Main, Köln und München auch die<br />

Unterstützung zahlreicher regionaler<br />

Lauf-Events sowie die Online-Kampagne<br />

„Generali bewegt<br />

Deutschland“. Über die sagt die<br />

Tennisspielerin, die 2016 mit den<br />

Australian und den US Open zwei<br />

Grand Slam-Turniere gewonnen<br />

hat: „Ich mag diese Kampagne<br />

sehr. Aus eigener Erfahrung kann<br />

ich sagen, dass es vor allem die<br />

kleinen Schritte sind, die entscheiden.<br />

So habe auch ich meine<br />

Tenniskarriere stets in kleinen,<br />

aufeinander aufbauenden Schritten,<br />

mit viel Geduld und Fleiß<br />

geplant und verfolgt. Darauf<br />

beruht im Kern mein Erfolg.“ Mit<br />

der Kampagne will sie das weitergeben<br />

und andere motivieren,<br />

sich zu überwinden, aktiv zu sein<br />

und sich zu bewegen.<br />

ANGELIQUE KERBER,<br />

NUMMER 1 DER<br />

TENNIS-WELTRANGLISTE <br />

„OB MAN 42 ODER<br />

4,2 KILOMETER<br />

LÄUFT. ES SIND VOR<br />

ALLEM DIE KLEINEN<br />

SCHRITTE, DIE ENT-<br />

SCHEIDEN.“<br />

——— 010 TRAINING & FITNESS<br />

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NEXT DEPARTURE:<br />

FRANKFURT, OCTOBER 29<br />

BOOK YOUR FLIGHT NOW<br />

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↘ <strong>Juli</strong>a Viellehner<br />

BEIM RADTRAINING<br />

TÖDLICH VERLETZT<br />

Die Läuferin und Triathletin<br />

<strong>Juli</strong>a Viellehner ist<br />

tot. Sie starb Ende Mai an<br />

den Folgen eines schweren<br />

Rad-Unfalls in Italien.<br />

Die für den TSV Altenmarkt<br />

(Bayern) und die<br />

Asics-Frontrunner startende<br />

Profi-Athletin wurde nur<br />

31 Jahre alt. Ihr Tod ist ein<br />

schwerer Verlust für den<br />

deutschen Laufsport.<br />

<strong>Juli</strong>a Viellehner galt als eine<br />

große deutsche Nachwuchshoffnung.<br />

Nachdem sie 2009<br />

bei ihrem Marathon-Debüt<br />

in Mainz als Zweite<br />

2:41:42 Stunden gelaufen<br />

war, steigerte sie sich 2015<br />

als Siegerin in München<br />

auf 2:40:28 Stunden. In<br />

LONDON-<br />

MARATHON<br />

den vergangenen Jahren<br />

konzentrierte sie sich auf<br />

Dutahlon und Triathlon. Im<br />

Duathlon war sie 2013 und<br />

2015 jeweils WM-Zweite über<br />

die Langdistanz. Beim Triathlon<br />

in Roth (Langdistanz)<br />

hatte sie 2015 Rang sechs<br />

belegt. Noch acht Tage vor<br />

dem Unfall war sie bei ihrem<br />

ersten Triathlon der neuen<br />

Saison in Rimini als Siebte<br />

ins Ziel gekommen. An der<br />

italienischen Adria-Küste<br />

absolvierte <strong>Juli</strong>a Viellehner<br />

ein Trainingslager. Acht Tage<br />

später verunglückte sie dort<br />

während des Rad-Trainings<br />

schwer. Ein LKW hatte sie<br />

angefahren. Wenige Tage<br />

später erlag <strong>Juli</strong>a Viellehner<br />

ihren schweren Verletzungen.<br />

Es war nicht der erste<br />

Schicksalsschlag für die<br />

Familie: 2015 erfüllten sich<br />

Vater Hans und Bruder Raphael<br />

einen großen Traum<br />

und flogen zum Bergsteigen<br />

nach Neuseeland. Was sich<br />

auf dem Mount Cook, dem<br />

höchsten Berg des Landes,<br />

ereignete, ist ungewiss. Fest<br />

steht nur, dass die beiden<br />

verschwanden. Sie gelten bis<br />

heute als verschollen.<br />

HUNKEMÖLLER FÜR<br />

SPORTLERINNEN<br />

Bei Unterwäsche und Dessous<br />

ist Hunkemöller schon<br />

lange ganz vorn. Jetzt will<br />

das niederländische Unternehmen<br />

mit stylischer<br />

Sportbekleidung punkten.<br />

In Berlin gibt es seit April<br />

einen Hunkemöller-Store für<br />

Sportlerinnen. Auf 120 Quadratmetern<br />

gibt‘s alles fürs<br />

↘ Rookie-Jubel<br />

BEIM ROTTERDAM-<br />

MARATHON<br />

So schön jubelte Kristina<br />

Schmeinck in Rotterdam über<br />

ihr erstes Marathon-Finish.<br />

Zusammen mit 24 anderen<br />

Läuferinnen hatte sich die<br />

Düsseldorferin monatelang<br />

mithilfe der Bunert-Laufshops<br />

in NRW im Projekt „#DeinErsterMarathon“<br />

auf das<br />

Debüt vorbereitet. Und in Rotterdam<br />

ging für 22 von denen<br />

der Traum in Erfüllung.<br />

Laufen, Schwimmen, Yoga,<br />

Fitness und Tennis. Für viele<br />

Besucherinnen der Clou:<br />

Ein in die Wand integrierter<br />

„Sports Bra Finder“ mit<br />

Touchscreen hilft bei der Suche<br />

nach dem perfekten Bra.<br />

HKMX-Store, Rosenthaler<br />

Straße 50, Berlin-Mitte<br />

(Nähe Hackescher Markt)<br />

Fotos: Norbert Wilhelmi, iStock, Fotolia, Hunkemöller<br />

#386.050<br />

So viele Läufer wollen 2018 beim London-Marathon starten.<br />

Rekord! Nie zuvor haben sich so viele Sportler bei der Startnummern-Verlosung<br />

registriert. Nur gut zehn Prozent werden<br />

im Herbst über ein Losverfahren eine Startnummer für den 22.<br />

April 2018 erhalten.<br />

#2:17:01<br />

Stunden brauchte Mary Keitany Ende April für den Marathon in<br />

London. Damit krönte sich die Kenianerin vor dem Buckingham<br />

Palace zur neuen Lauf-Queen. Noch nie war eine Läuferin in<br />

einem reinen Frauenrennen schneller. An die bisher schnellste<br />

Marathonzeit einer Frau kam sie aber nicht ganz heran. Die lief<br />

Paula Radcliffe 2003 in London mithilfe männlicher Tempomacher<br />

in 2:15:25 Stunden.<br />

——— 012 SZENE-NEWS SN<br />

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Foto: Lisa Leutner<br />

FIT UND SCHLANK<br />

IN DEN SOMMER<br />

Dieses Sommer-Rezept ist nicht<br />

nur richtig lecker, sondern sorgt<br />

auch für eine schnellere Regeneration<br />

und hilft beim Abnehmen.<br />

Wie das geht?<br />

<br />

EIN REZEPT<br />

FÜRS<br />

REGENENIEREN<br />

UND<br />

ABNEHMEN<br />

„ Orthomol Sport®<br />

gibt mir zurück,<br />

was ich auf der<br />

Strecke lasse.“<br />

Sabrina Mockenhaupt, Läuferin<br />

↘ Chili heizt den Stoffwechsel<br />

an und lässt überschüssige<br />

Pfunde wegschmelzen.<br />

↘ Avocado ist ein Regenerationsbooster,<br />

da darin die wichtigsten<br />

Fettsäuren enthalten sind.<br />

↘ Garnelen liefern wertvolles<br />

Eiweiß, damit der Sportler<br />

möglichst schnell wieder auf<br />

den Beinen ist.<br />

↘ Minze senkt Entzündungen und<br />

beruhigt zudem den Darm,<br />

der bei einem Sportler immer<br />

sehr beansprucht ist.<br />

↘ Mango-Avocado-Salat mit Garnelen und Chili-Dressing<br />

Zutaten für 2 Personen<br />

Salat: 1 kleine rote Zwiebel, 200 g gelbe<br />

Cocktailtomaten, 1 grüne Paprika, 1/2<br />

Mango (oder eine kleine), 1 Avocado, 1<br />

Bund frische Minzeblätter, 200 g Rucola<br />

und gemischte Salatblätter, 300 g<br />

Garnelen, etwas Kokosöl zum Anbraten,<br />

Chili<br />

Dressing: Pfeffer, Saft von 1–2 Limetten,<br />

1 Prise frisch gehackte Chili, 1 TL<br />

Honig, 1 EL japanische, traditionell hergestellte<br />

Sojasauce<br />

Zubereitung<br />

➊ Die rote Zwiebel in Ringe schneiden<br />

und 5 Minuten ruhen lassen.<br />

➋ Paprika und Mango klein schneiden,<br />

die Avocado halbieren und in feine<br />

Scheiben scheiben. Die Cocktailtomaten<br />

halbieren.<br />

➌ Rucola, Salatblätter und Minzeblätter<br />

waschen. Die Zutaten für die Salatsauce<br />

mischen.<br />

➍ Kokosöl in einer Pfanne erhitzen,<br />

Chili hinzufügen und die Garnelen darin<br />

gut anbraten.<br />

➎ Salat, Avocadoscheiben, Mango, Paprika,<br />

Tomaten und Zwiebeln auf einem<br />

Teller anrichten, die angebratenen Gar-<br />

nelen darüber legen und zum Schluss<br />

das Ganze mit der Salatsauce beträufeln.<br />

Guten Appetit!<br />

Zubereitungszeit: 15 Minuten<br />

Pro Portion ca. 444 kcal, 35 g EW,<br />

21 g F, 24 g KH<br />

Orthomol Sport® ist erhältlich<br />

in jeder Apotheke und im ausgewählten<br />

Sportfachhandel<br />

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Mikronährstoffkombination<br />

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• trägt zur Regeneration bei<br />

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Das Rezept hat laufen.de-Expertin Friederike Feil entwickelt. Die mehrfache StrongmanRun-Gewinnerin hat zum<br />

Thema Sport, Gesundheit und Ernährung promoviert. Die Sport-Ernährungsspezialistin ist Gast-Dozentin an der<br />

Uni Heilbronn und arbeitet in leitender Funktion im Forschungsteam der Firma Dr. Feil.<br />

Orthomol Sport® ist ein Nahrungsergänzungsmittel. Wichtige<br />

Mikronährstoffe für die sportliche Leistung. Mit Vitamin C zur<br />

Aufrechterhaltung der normalen Funktion des Immunsystems<br />

während und nach intensivem körperlichen Training. Mit Vitamin<br />

B6 als Beitrag zum normalen Protein- und Glykogenstoffwechsel<br />

und Magnesium als Beitrag zum normalen Energiestoffwechsel<br />

und zur Muskelfunktion. Mit L-Carnitin, Coenzym<br />

Q10 und Omega-3-Fettsäuren.<br />

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Es ist Deine Welt. Du entscheidest, wie Du sie gestaltest.<br />

Wir werden Dich mit den richtigen Styles begleiten<br />

– während des Laufens und darüber hinaus.<br />

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SN<br />

SZENE­NEWS<br />

↘ KÖLNER TV­MACHER<br />

WILL ZUR SENIOREN­WM<br />

KNACKI RENNT<br />

WIEDER<br />

Er ist der Erfinder und das Gesicht<br />

der Kult-Show „Night Wash“, die<br />

als Wiege der aktuellen Generation<br />

deutscher Erfolgs-Comedians gilt.<br />

Mario Barth, Johann König, Bernhard<br />

Hoëcker, Olaf Schubert, Bülent<br />

Ceylan, aber auch Carolin Kebekus –<br />

sie alle gingen durch die Schule von<br />

Klaus-Jürgen alias „Knacki“ Deuser,<br />

der von 2001 bis 2013 „Night Wash“<br />

moderierte. Die meiste Zeit in in<br />

einem Kölner Waschsalon. Zu sehen<br />

war das zunächst im WDR-Fernsehen,<br />

für kurze Zeit auch im Ersten.<br />

Was aber bisher nur wenige wussten:<br />

Der Entertainer, Sprecher, Coach und<br />

TV-Macher pflegt neben der Comedy<br />

eine zweite große Leidenschaft: das<br />

Laufen. Und das schon seit seiner<br />

Jugendzeit. Der gebürtige Koblenzer<br />

war Rheinland-Pfalz-Meister über<br />

1500 Meter, mit Anfang 20 steigerte<br />

er sich im Trikot des ASV Köln auf<br />

3:48 Minuten über diese Distanz. Doch<br />

dann zwangen ihn Verletzungen und<br />

sein Engagement in Sachen Theater<br />

und Tanz zum Aufhören mit dem Leistungssport.<br />

„Step-Tanz, Jonglieren,<br />

Artistik – in den 80ern habe ich viele<br />

skurrile Sachen gemacht, aber auch<br />

gemerkt, dass man damit Geld verdienen<br />

kann“, erinnert er sich an seinen<br />

Einstieg in die Unterhaltungsbranche.<br />

„Vom Laufen konnte ich ja nicht leben,<br />

aber es hat mir von allen Sportarten<br />

immer am meisten Spaß gemacht. Es<br />

ist die perfekte Entspannung.“ Aber:<br />

Bei Knacki Deuser fängt der Laufspaß<br />

erst richtig an, wenn es schnell wird.<br />

Deshalb hat der 55-Jährige sich auch<br />

keinen Marathon vorgenommen, seit<br />

er wieder mit dem ernsthaften Lauftraining<br />

begonnen hat. Ihn zieht es<br />

auf die Mittelstrecke, nach den ersten<br />

Bahn-Rennen in diesem Jahr will er<br />

2018 im spanischen Malaga bei den<br />

Senioren-Weltmeisterschaften über<br />

1500 Meter antreten. Und natürlich<br />

möglichst weit nach vorne laufen. Dafür<br />

trainiert er wieder wie in seiner Jugend.<br />

Dauerläufe im Tempo von 4:45<br />

pro Kilometer, Krafttraining, Sprinten,<br />

Tempoläufe auf der Bahn – sein Programm<br />

ist so vielseitig wie früher. Und<br />

er lässt sich auch wieder von einem<br />

beraten, der schon in den 80ern sein<br />

Coach war: Henning von Papen, Bundestrainer<br />

im Deutschen Leichtathletik-Verband.<br />

Und wie kam es zu der<br />

Idee, nach über 30 Jahren wieder<br />

Spikes anzuziehen und Wettrennen zu<br />

machen? „Ein Tennisspiel war schuld“,<br />

erzählt Knacki Deuser, der auch in dieser<br />

Sportart leistungsorientiert unterwegs<br />

war und am Liga-Betrieb <br />

——— 014 SZENE-NEWS SN<br />

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Marathon: Zwei-Stunden-Marke nur knapp verfehlt<br />

Eliud Kipchoge ist bei dem Versuch, den ersten Marathon unter zwei Stunden zu laufen,<br />

nur knapp gescheitert. Der 32 Jahre alte Marathon-Olympiasieger aus Kenia lief<br />

Anfang Mai auf dem Formel-1-Rennkurs von Monza 2:00:25 Stunden und blieb damit<br />

deutlich unter dem Weltrekord, den sein Landsmann Dennis Kimetto in 2:02:57<br />

Stunden 2014 in Berlin aufstellte. Weil das von Nike initiierte und finanzierte Rennen<br />

unter Laborbedingungen in mehreren Punkten gegen die Regeln des Leichtathletik-Weltverbandes<br />

IAAF verstoßen hat, wird Kipchoges Leistung nicht als Weltrekord<br />

anerkannt. Ständig geführt von sechs Tempomachern spulte er bei perfekten Wetterbedingungen<br />

(12 Grad, Windstille und bewölkter Himmel während des gesamten<br />

Rennens) aber 35 Kilometer in den geforderten 2:50 Minuten pro Kilometer ab. Erst<br />

danach wurde er ein wenig langsamer, sodass er knapp über zwei Stunden blieb.<br />

Einen Kommentar zu der Aktion liest du auf der nächsten Seite.<br />

Foto: Nike<br />

teilgenommen hat. Bei so einem<br />

Match wurde er von einem viel erfahreneren,<br />

technisch und taktisch<br />

überlegenen Gegner so über den Platz<br />

gejagt, dass all‘ seine läuferischen<br />

Qualitäten nichts mehr halfen. Als er<br />

dann als Verlierer nach Hause kam,<br />

meinte seine Frau: „Es kann doch nicht<br />

sein, dass du jetzt acht Stunden<br />

auf dem Tennisplatz warst und<br />

dann mit mieser Laune nach<br />

Hause kommst. Geh‘ lieber<br />

laufen, das ist besser für deine<br />

Stimmung.“ Und genau das<br />

macht Knacki Deuser jetzt.<br />

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SP<br />

STANDPUNKT<br />

NOCH KEIN MARATHON UNTER ZWEI STUNDEN<br />

BESTMÖGLICHER<br />

AUSGANG<br />

Sportliche Höchstleistung oder Marketing-Masche?<br />

Der von Nike initiierte<br />

Marathon in Monza, bei dem Eliud Kipchoge<br />

auf dem Formel-1-Rennkurs nur<br />

26 Sekunden zum ersten Unterbieten<br />

der Zwei-Stunden-Marke fehlten, war<br />

umstritten. Ich finde: Besser hätte das<br />

Rennen kaum enden können.<br />

Die zwei Stunden Marke wurde nicht gebrochen.<br />

Eliud Kipchoge hat in 2:00:25 Stunden Anfang Mai<br />

einen großartigen Marathon unter Laborbedingungen<br />

abgeliefert. Ständig geführt von sechs immer<br />

wieder frisch eingewechselten Tempomachern und<br />

einem Elektrofahrzeug spulte der Olympiasieger<br />

aus Kenia Kilometer um Kilometer in den für einen<br />

Marathon unter zwei Stunden geforderten 2:50 Minuten<br />

ab. Aber auf den letzten Runden des 2,4 Kilometer<br />

langen Kurses wurde er ein wenig langsamer.<br />

Für die Marathon-Szene ist dies das bestmögliche<br />

Ergebnis des von Nike initiierten und mit nach Medienberichten<br />

30 Millionen Euro finanzierten Breaking2-Experiments.<br />

Denn so wurde gezeigt, dass der<br />

Marathon unter zwei Stunden möglich ist. Aber die<br />

Faszination einer der letzten großen Schallmauern<br />

im Sport bleibt erhalten. Vor allem für die großen<br />

Stadtmarathons ist das wichtig. Denn wäre Eliud<br />

Kipchoge in Monza unter zwei Stunden geblieben,<br />

hätte dies die Bedeutung jedes neuen Weltrekordes<br />

geschmälert. So bleibt aber nur eine Zeit stehen, die<br />

zwar deutlich unter dem aktuellen Weltrekord liegt,<br />

aber keine wirkliche Bedeutung hat, weil sie eben in<br />

keiner Rekordliste geführt wird.<br />

STANDPUNKT<br />

VON CHRISTIAN ERMERT<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Der ehemalige erfolgreiche Mittelstreckenläufer<br />

leitet die Redaktion von laufen.de.<br />

Er begleitet die Leichtathletik und die Laufund<br />

Marathonszene seit fast 20 Jahren als<br />

Fachjournalist.<br />

Dennoch haben Nike und besonders Eliud Kipchoge<br />

mit diesem Experiment dem Marathonlauf zu<br />

wahrscheinlich noch nie da gewesener öffentlicher<br />

Wahrnehmung weltweit verholfen. Das Projekt<br />

wurde überall weltweit im Web von Millionen Menschen<br />

angeschaut. Dass das Ganze auch dazu dient,<br />

Schuhe zu verkaufen – geschenkt. Wer Nike deshalb<br />

an den Pranger stellt, müsste konsequenterweise<br />

ganz aufhören, Spitzensport als Zuschauer zu konsumieren.<br />

Denn überall geht es beim Sport auch<br />

darum, Produkte zu präsentieren.<br />

In vielen Kommentaren war zu lesen, dass Nike<br />

mit diesem Versuch angesichts der Doping-Verseuchung<br />

des Ausdauersports und der Diskussion<br />

um die Streichung aller bisherigen Rekorde in der<br />

Leichtathletik auf dem Irrweg sei. Ich finde das<br />

nicht. Es sei denn, man geht davon aus, dass Nike<br />

gemeinsam mit dem kompletten Spitzensport auf<br />

dem Irrweg ist. Aber dann dürften wir uns ja auch<br />

beispielsweise beim Berlin-Marathon nicht mehr<br />

über Weltrekorde freuen.<br />

Gerade weil bei Breaking2 die Leistungsverbesserung<br />

eben nicht durch angebliche, große Ver-<br />

besserungen im Training und der Ernährung der<br />

Spitzensportler erzielt wurde, sondern durch die<br />

Optimierung der Bedingungen am Wettkampftag,<br />

ist die Leistung von Eliud Kipchoge von Monza<br />

nicht mehr oder weniger verdächtig als die von<br />

beispielsweise Kenenisa Bekele, Dennis Kimetto<br />

oder seine eigene von London vor einem Jahr. Und<br />

der Olympiasieger hat ja selbst erklärt, dass er vor<br />

dem Rennen in Monza nicht anders trainiert hat als<br />

beispielsweise vor dem Marathon in London, wo<br />

er 2016 in 2:03:05 Stunden sein unvergleichliches<br />

Leistungsvermögen unter Beweis stellte.<br />

Allerdings: Nike hätte sich im Kampf gegen Doping<br />

innerhalb des Projekts stärker engagieren können,<br />

wenn nicht sogar müssen. Mehr Kontrollen als die<br />

vom Welt-Leichtathletik-Verband und der Welt-Anti-Doping-Agentur<br />

veranlassten wären ein wichtiges<br />

Signal gewesen. Warum das Unternehmen dies<br />

nicht gewagt hat, bleibt als offene Frage nach diesem<br />

Experiment.<br />

Die Bedingungen jedenfalls waren an diesem frühen<br />

Samstagmorgen Anfang Mai vor den Toren<br />

Mailands wirklich zu 100 Prozent perfekt. Kein<br />

Wind, ideale Temperaturen, ein bewölkter Himmel,<br />

aber kein Niederschlag. Da hatten Eliud Kipchoge<br />

und Nike einfach auch Glück, nachdem sie mit der<br />

Wahl des topfebenen Rundkurses inmitten eines<br />

riesigen, grünen Parks mit vielen Bäumen eine außergewöhnliche<br />

Strecke gefunden hatten. Es wird<br />

schwer werden, solche Bedingungen noch einmal<br />

herzustellen. Und deshalb wird auch so schnell der<br />

Marathon-Weltrekord nicht unter zwei Stunden gedrückt<br />

werden.<br />

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14311 A


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Marktplatz 11, 93413 Cham, www.frey-sport.de | BAUER‘S SPORTWELT Zwieseler Strasse 23, 94209 Regen, www.intersport.de/bauers-sportwelt-regen/info/ |<br />

INTERSPORT STROHHAMMER Straubinger Strasse 21, 94405 Landau, www.sport-strohhammer.de | FREY SPORT Markt 34-38, 95615 Marktredwitz,<br />

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Der Laufcomputer M400 von Polar ist Deutschlands meistverkaufte Laufuhr mit Pulsmessung der vergangenen Jahre. Seit Juni gibt es nun den Nachfolger<br />

– die Polar M430. Größter Unterschied zum Vorgänger: Die Sportuhr misst die Herzfrequenz nun zuverlässig am Handgelenk. Optisch hat sich (zum<br />

Glück) wenig verändert. Das gute Display wurde beibehalten. Technisch hat der Hersteller die Uhr nochmals aufgerüstet. Mit den nächsten Updates<br />

wird auch eine Schlafanalyse-Software integriert. Die M430 erfasst natürlich Geschwindigkeit, Distanz und Höhe mit dem integrierten GPS. Wenn du<br />

in geschlossenen Räumen läufst, misst die Uhr Geschwindigkeit und Distanz mithilfe des Beschleunigungssensors. An Bord sind auch 24/7 Activity<br />

Tracking und viele Pläne für eine sinnvolle, pulsgesteuerte Trainingsgestaltung.<br />

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Diese Uhr kann sich echt sehen lassen! Ein richtig stylisches Teil hat<br />

Garmin da produziert – und das gleich für die unterschiedlichsten Bedürfnisse.<br />

Das Basismodell Fenix 5 und die Fenix 5S für schmale Handgelenke<br />

bieten alles, was sich Ausdauersportler wünschen: Pulsmessung<br />

am Handgelenk, Activity Tracking, Navigation – und das bei edler<br />

Verarbeitung. Im GPS-Modus hält der Akku bis zu 24 Stunden durch.<br />

Die Fenix 5X bietet als Extra eine Kartendarstellung (Foto) auf dem<br />

großzügigen Farbdisplay. Die moderne Technik und die extrem wertige<br />

Produktion haben natürlich ihren Preis.<br />

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In den gerade einmal 49 Gramm leichten Forerunner 935 mit Herzfrequenzmessung<br />

am Handgelenk hat Garmin so richtig viel reingesteckt.<br />

Der Forerunner 935 bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um das absolvierte<br />

Training zu analysieren und zu steuern. Und das nicht nur fürs<br />

Laufen, sondern auch fürs Radfahren, Schwimmen und andere Sportarten.<br />

Kombinierbar mit dem neuen Running Dynamics Pod (12 g), der<br />

an der Hose befestigt Laufeffizienz-Werte wie Schrittlänge und Bodenkontaktzeit<br />

misst, und so hilft, den Laufstil zu verbessern. Geeignet für<br />

ambitionierte Athleten!<br />

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Ü<br />

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deutschen Markt, das komplett aus natürlichen Zutaten gewonnen<br />

wird. Grundzutat aller vier Geschmacksrichtungen ist Honig,<br />

weitere Zutaten sind zum Beispiel Preiselbeeren-, Karotten- oder<br />

Rote-Bete-Püree, Kaffe oder auch Himalayasalz. Die Glukose des<br />

Honigs wird vom Körper schnell verarbeitet und gibt Läufern<br />

einen Energieschub, während die ebenfalls enthaltene Fruktose<br />

langsamer aufgenommen wird. Die Gels schmecken sehr<br />

angenehm und sind gut verträglich. Die innovative Verpackung ist<br />

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Körper-Verbesserung und Komfort) – das sind die drei C, die C3fit verspricht.<br />

Und diese drei C sollen die Körperfunktionen und die Fitness<br />

verbessern. Der japanische Sportbekleidungshersteller C3fit, der nun<br />

auch Europa erobern will, bietet Kompressionsbekleidung – lange und<br />

Dreiviertel- sowie kurze Tights und Calf Sleeves. Die Kompressionsbekleidung<br />

erhöht den Blutfluss, beugt Muskelermüdungen vor und<br />

beschleunigt die Regeneration. Außerdem im Angebot sind Socken,<br />

die zum Beispiel das Sprunggelenk stützen. Bislang sind die Produkte<br />

hauptsächlich über den Webshop erhältlich. c3fit.com/eu<br />

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genauso wenig wie ein klassisches Erdinger Alkoholfrei. Das macht das Duo zu einem guten<br />

Durstlöscher nach dem Sport. Die beiden neuen Sorten erhalten den fruchtigen Kick durch<br />

rein natürliche Zutaten, auf Stabilisatoren und künstliche Zusätze wird verzichtet.<br />

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Pro 10 liegt an wie eine Weste. Damit sind Trinkblase (1,5 Liter integriert)<br />

und Gepäck ganz nah am Körper fixiert. Rund 10 Liter Volumen<br />

verschaffen dem Skin Pro 10 einen großen Einsatzbereich. Neben dem<br />

Hauptfach bietet er sieben weitere Taschen für Soft-Trinkbehälter,<br />

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Hat uns im Test begeistert: Der neue Leki Micro Trail. Als Faltstock gibt<br />

es ihn in verschiedenen Fixlängen. Bis auf 38 Zentimeter lässt er sich<br />

in wenigen Sekunden zusammenklappen. Mit gerade mal 190 Gramm federleicht,<br />

aber sehr stabil am Berg. Die Griffschlaufe lässt sich ebenso<br />

blitzschnell ausklicken. Variabler kommt man nicht den Berg hinauf – und<br />

hinunter.<br />

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Wir in der Redaktion stehen nicht auf dogmatische Ernährungsweisen.<br />

Was uns aber allen wichtig ist: Das Essen soll gesund und lecker sein.<br />

Deswegen gefällt uns die Idee des Clean Eatings: vollwertige, frische,<br />

naturbelassene Lebensmittel. Selbst zubereitet daheim, keine Fertigwaren,<br />

keine Geschmacksverstärker. Und deswegen hat uns auch das Buch<br />

„Super Good Food“ von Marcus Schall begeistert. Das bietet neben zahlreichen<br />

Infos auch mehr als 60 Rezepte auf Basis von frischen Lebensmitteln,<br />

die alltagstauglich und leicht nachzukochen sind. Auch wenn<br />

sich das Buch nicht speziell an Läufer richtet – gesunde Ernährung hält<br />

natürlich auch Läufer fit und gibt ihnen Energie für das nächste Training!<br />

Marcus Schall: Super Good Food | 160 Seiten, gebunden<br />

Südwest-Verlag | ISBN: 978-3-517-09513-4 | 17,99 Euro<br />

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ESSEN DAS TRAINING UNTERSTÜTZEN<br />

Okay, ein Läufer muss nicht muskelbepackt sein, um gut und schnell<br />

zu laufen. Eine gut trainierte Muskulatur stützt aber deinen Körper<br />

und beugt so Verletzungen vor. Mit der richtigen Ernährung kannst du<br />

das Muskelwachstum unterstützen. Fitnessexperte Professor Dr. Ingo<br />

Froböse bietet in seinem Buch „Strongfood“ zahlreiche Informationen<br />

zur zielgerichteten Ernährung von Ausdauer- und Kraftsportlern.<br />

Zudem beinhaltet das Buch knapp 70 wissenschaftlich entwickelte<br />

Kochrezepte für den Sportleralltag – jeweils für Ausdauer- und Kraftsportler<br />

getrennt.<br />

Prof. Dr. Ingo Froböse: Strongfood. Das Kochbuch<br />

224 Seiten, gebunden | Becker Joest VolkVerlag<br />

ISBN: 978-3-95453-127-1 | 24,95 Euro<br />

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anZEigEn-sondErVErÖFFEnTlichung<br />

miT EnErgiE Zur<br />

nEuEn BEsTZEiT<br />

EnErgiE isT wichTig – BEsondErs wEnn man im wETTkamPF<br />

EinE nEuE BEsTZEiT lauFEn mÖchTE. wann FETT und wann<br />

kohlEnhYdraTE Zur EnErgiEgEwinnung gEnuTZT wErdEn<br />

und was Es BEi EnErgiE-gEls Zu BEachTEn giBT.<br />

Beim Wettkampf ist es wichtig, immer genug<br />

Energie zu haben. Während Fett bei<br />

leichten Trainingseinheiten – beispielsweise<br />

mit 50 Prozent der maximalen<br />

Herzfrequenz – als Hauptenergiequelle<br />

genutzt wird, sind Kohlenhydrate besonders<br />

bei harten Einheiten wichtig. Als<br />

Glykogen werden sie in den Muskeln und<br />

in der Leber gespeichert. Während des<br />

Trainings oder des Wettkampfs verwandeln<br />

sich diese Kohlenhydrate in Glukose<br />

und werden so den Muskeln als Energie<br />

zugeführt. Ohne ausreichend gefüllte<br />

Kohlenhydratspeicher sind keine Spitzenleistungen<br />

möglich, es besteht eher die<br />

Gefahr der Überlastung.<br />

Drei von 14! Die Gele von SiS GO<br />

enthalten wichtige Elektrolyte und<br />

bieten viele Geschmacksrichtungen.<br />

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Zitrone & Minze oder Zitrus - für<br />

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Auch koffeinhaltige Gele mit<br />

Cola-Geschmack oder als "Doppelter<br />

Espresso" sind erhältlich.<br />

Daher ist es wichtig, die Energiespeicher<br />

schon Tage vor einem Wettkampf auf-<br />

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zufüllen. Diese Energiespeicher sorgen<br />

während des Laufs bis zu 90 Minuten<br />

lang für Energie. Bei längeren Wettkämpfen<br />

kann mithilfe von Getränken und<br />

Gels neue Energie getankt werden. Der<br />

Körper kann pro Stunde 60-90 Gramm<br />

Kohlenhydrate absorbieren. Die Produkte<br />

von SiS GO sind eine gute Ergänzung, um<br />

im Wettkampf ausreichend Energie für<br />

eine neue Bestzeit zu haben.<br />

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Das SiS GO Isotonic Energy Gel ist das<br />

weltweit erste isotonische Gel und versorgt<br />

die Muskeln sehr viel schneller mit<br />

Energie als ein dickflüssiges und konzentriertes<br />

Gel. Es ist so konzipiert, dass<br />

es ohne Wasser eingenommen werden<br />

kann und gut verdaulich ist. Die Kohlenhydratquelle<br />

ist Maltodextrin in einer<br />

bestimmten Molekülgröße. Dadurch lässt<br />

sich die zugeführte Energiemenge darauf<br />

abstimmen, wie schnell es vom Magen<br />

verarbeitet wird. Das bedeutet, dass die<br />

Leistungsvorteile schneller zu spüren<br />

sind als bei einem nichtisotonischen Gel –<br />

innerhalb von 10 bis 15 Minuten. Auch ist<br />

die Gefahr geringer, dass sich der Magen<br />

aufbläht, da Maltodextrin im Dünndarm<br />

sehr leicht verdaulich ist.<br />

So profitiert die Leistung davon<br />

Obwohl Fett mehr Energie liefert als Kohlenhydrate<br />

und stundenlanges Potenzial<br />

hat, sind Kohlenhydrate der wichtigste<br />

Energielieferant bei besonders intensiven<br />

und langen Trainingseinheiten. Der<br />

Körper kann Kohlenhydrate schneller<br />

zerlegen, um Energie zu gewinnen, und<br />

ist daher eine wichtige Energiequelle bei<br />

steilen Anstiegen.<br />

Die geeignete Form von Kohlenhydraten<br />

hängt davon ab, wann du sie zu dir<br />

nimmst und wie schnell sie verbrannt<br />

werden sollen. Während des Laufens wird<br />

eine auf Maltodextrin basierende Kohlenhydratquelle<br />

wie in den Energie-Gelen<br />

von SiS GO Isotonic vom Magen schnell<br />

entleert und liefert dabei dennoch ausreichend<br />

Energie.<br />

Was bedeutet „isotonisch“?<br />

Isotonisch bezeichnet die Konzentration gelöster Partikel – sowohl bei einem Getränk, als auch bei einem Gel. Damit eine Lösung isotonisch ist, muss diese<br />

Konzentration mit der der Flüssigkeit im Körper übereinstimmen. Diese liegt üblicherweise zwischen 290 und 310 mmol/kg.Ist ein Getränk oder Gel isotonisch,<br />

wird es besonders schnell vom Körper aufgenommen und die Energie steht direkt zur Verfügung.<br />

Eine hypertonische Lösung hat eine höhere Konzentration als die der Flüssigkeit im Körper. Damit diese Konzentration absorbiert und ausgeglichen werden<br />

kann, muss der Körper Wasserpartikel aus den Zellen ziehen und in den Darm transportieren. Dadurch dauert es länger, bis die Energie freigesetzt wird und<br />

zusätzlich besteht die Gefahr, dass sich der Magen aufbläht und ein unangenehmes Gefühl auslöst.<br />

Im Gegensatz dazu hat eine hypotonische Lösung eine niedrigere Konzentration als die der Flüssigkeit im Körper. Dadurch wird sie zwar schnell vom Körper<br />

verarbeitet, liefert jedoch nicht viel Energie.<br />

082-083_laufen_SIS.indd 81 27.06.<strong>2017</strong> 11:27:20


——— 022 LÄUFER & LEUTE LL<br />

022-027_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_switzer.indd 22 01.06.<strong>2017</strong> 13:45:28


EINE<br />

REVOLUTION<br />

KAUM VORSTELLBAR, ABER WAHR: VOR 50 JAHREN WAR ES FRAUEN VERBOTEN,<br />

MARATHON ZU LAUFEN. BEIM BOSTON-MARATHON 1967 WAR KATHRINE SWITZER DIE ERSTE,<br />

DIE MIT EINER STARTNUMMER AUF DIE 42,195 KILOMETER GING. DER RENNDIREKTOR<br />

WOLLTE SIE MIT GEWALT VON DER STRECKE DRÄNGEN. DAS BILD DAVON GING UM DIE<br />

WELT – UND HALF KATHRINE SWITZER DABEI, FÜR DIE RECHTE VON FRAUEN ZU KÄMPFEN.<br />

WIR HABEN DIE HEUTE 70-JÄHRIGE ZUM INTERVIEW GETROFFEN.<br />

Text: Anja Herrlitz | Fotos: dpa, 261 fearless, Adidas<br />

„Weißt du eigentlich, dass ich in Deutschland geboren wurde?“,<br />

fragt mich Kathrine Switzer gleich zu Beginn unseres Gesprächs<br />

– und nimmt mir damit die Nervosität. Denn ich war wirklich ein<br />

bisschen aufgeregt vor unserem Gespräch. Man spricht schließlich<br />

nicht jeden Tag mit einer der größten Persönlichkeiten des<br />

Frauensports. Aber schnell ist meine Aufregung dank ihrer unkomplizierten<br />

Art verflogen und ich merke, weshalb Kathrine<br />

Switzer in ihrem Leben so viel erreicht hat – vor allem für<br />

Frauen: Weil sie eine unglaublich aufgeschlossene und freundliche<br />

Person ist, die auf andere zugeht. Weil sie zudem auch<br />

intelligent ist, genau weiß, was sie will und dafür nachdrücklich<br />

eintritt – ohne dabei aber engstirnig zu werden. All das hat sie<br />

wahrscheinlich zu einer der größten Vorreiterinnen im Kampf<br />

um die Rechte von Frauen gemacht.<br />

Dabei begann alles mit einer ganz alltäglichen Situation – nach<br />

unserem heutigen Verständnis. Kathrine Switzer, die nach ihrer<br />

Geburt im deutschen Amberg im Alter von zwei Jahren mit<br />

ihren US-amerikanischen Eltern zurück in die USA ging, meldete<br />

sich 1967 als 20-Jährige für den Boston-Marathon an. Was<br />

heute jedes Jahr unzählige Frauen tun, war damals undenkbar.<br />

Frauen durften im Wettkampf nicht weiter als eineinhalb Meilen<br />

laufen, rund 2,4 Kilometer. Man dachte, Frauen seien dafür zu<br />

zart, es würde sie unfruchtbar machen, die Gebärmutter könnte<br />

sich lösen, sie würden vermännlichen. Switzer, damals Journalismus-Studentin<br />

in Syracuse im US-Bundesstaat New York, aber<br />

lief trotzdem – im Training. Ihr Trainer Arnie Briggs erzählt ihr<br />

während des Trainings immer wieder von seinen Starts beim<br />

Boston-Marathon. Irgendwann meint sie: „Arnie, lass uns nicht<br />

weiter davon reden. Lass uns das Ding einfach laufen.“ Er aber<br />

meint, Frauen seien dafür zu schwach. Er hielt es selbst für eine<br />

Lüge, dass die US-Amerikanerin Roberta Gibb im Vorjahr in<br />

Boston mitgelaufen war. Zwar nicht offiziell, aber sie hatte sich<br />

nahe des Starts im Gebüsch versteckt und war dann mit dem<br />

Läuferfeld mitgelaufen – nach 3:21 Stunden kam sie ins Ziel.<br />

„Aber mein Trainer glaubte nicht daran, dass Frauen Marathon<br />

laufen können. Ich musste es ihm im Training beweisen.“ Also<br />

liefen Briggs und Switzer 42 Kilometer und – „weil es sich so<br />

einfach anfühlte“ – hängten noch einmal acht dran. Während<br />

Briggs danach zusammenbrach, ging es Switzer bestens. Ihr<br />

Trainer war überzeugt und meldete sie für Boston an. Unter<br />

dem Namen K. V. Switzer, was für Kathrine Virgina steht, aber<br />

nicht verriet, dass sie eine Frau war. Das Geschlecht wurde bei<br />

der Anmeldung damals noch nicht abgefragt – Frauen durften ja<br />

sowieso nicht teilnehmen.<br />

LAUFEN.DE ——— 023<br />

022-027_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_switzer.indd 23 01.06.<strong>2017</strong> 13:45:28


Kathrine, warst du nicht nervös, als du am 19. April<br />

1967 in Boston an der Startlinie standst?<br />

Doch natürlich. Aber die Männer um mich<br />

herum waren wunderbar und haben mir<br />

viel Aufmunterung und Motivation gegeben.<br />

Aber ich hatte natürlich Bedenken, in<br />

Schwierigkeiten zu kommen, weil ich als<br />

Frau eigentlich nicht mitlaufen durfte.<br />

Und so kam es auch. Weil es eisig kalt war<br />

und Switzer deshalb mit einem dicken<br />

Jogginganzug lief, merkte zwar niemand<br />

vor dem Start, dass sie eine Frau war. Aber<br />

nach rund sechs Kilometern überholte ein<br />

Bus mit Fotografen die Gruppe um Switzer.<br />

In diesem Moment stürmte Renndirektor<br />

Jock Semple auf die Strecke. Er war erbost,<br />

dass eine Frau sich in das Rennen<br />

geschlichen hatte, versuchte Switzers<br />

Startnummer abzureißen und sie von der<br />

Strecke zu drängen. Er wollte, dass sie<br />

das Rennen beendete. Aber ihr Freund<br />

Tom Miller, ein ehemaliger American Football-Spieler<br />

und aktiver Hammerwerfer,<br />

über 100 Kilo schwer, der sie zusammen<br />

mit ihrem Coach und einem weiteren<br />

Freund begleitete, beförderte Semple mit<br />

einem Bodycheck zur Seite. Die Fotografen<br />

hielten die Situation fest – das Bild<br />

(siehe Seite 22) ging später um die Welt.<br />

Wie hast du den Angriff von Jock Semple erlebt<br />

Kathrine?<br />

Ich war daran gewöhnt, dass Leute vom<br />

Streckenrand negative Dinge riefen. Aber<br />

diese Art der Gewalt hat mich überrascht.<br />

Es hat mich zu Tode erschreckt. Ich war<br />

verängstigt und habe mich geschämt. Ich<br />

hatte das Gefühl, einen heiligen Ort geschändet<br />

zu haben.<br />

Hast du überlegt, das Rennen zu beenden?<br />

Eine Sekunde habe ich überlegt auszusteigen.<br />

Aber dann wurde ich sehr entschlossen.<br />

Ich dachte, wenn ich aussteige,<br />

glaubt mir niemand, dass ich es ernst<br />

meine und dass Frauen einen Marathon<br />

rennen können. Also sagte ich meinem<br />

Trainer, dass ich das Rennen beende. Egal<br />

wie. Zur Not auf Händen und Füßen.<br />

geschlossen. Und weißt du wieso? Weil<br />

ich mit Männern gelaufen war, weil ich bei<br />

der Anmeldung nur meine Initialen angegeben<br />

und damit betrügerisch gehandelt<br />

hatte und weil ich ohne Aufsichtsperson<br />

gelaufen bin. Unglaubliche Regel, oder?<br />

Aber du hast dich davon nicht unterkriegen lassen.<br />

Manchmal sage ich: Die schlimmsten Dinge<br />

in deinem Leben werden zu den besten.<br />

Ich wusste seit diesem Tag in Boston,<br />

dass mein Leben sich geändert hatte und<br />

ich das System ändern wollte. Ich wollte<br />

Möglichkeiten für Frauen schaffen. Obwohl<br />

es also ein negativer Vorfall war, hat<br />

er mir Inspiration gegeben, um Dinge zum<br />

Besseren zu ändern.<br />

Und das tat Kathrine Switzer von da<br />

an. Sie kämpfte dafür, dass Frauen im<br />

Laufsport die gleichen Rechte haben wie<br />

Männer. Fünf Jahre später durften Frauen<br />

zum ersten Mal offiziell beim Boston-Marathon<br />

starten. Kathrine Switzer wurde in<br />

3:29:51 Stunden Dritte.<br />

Wie war das für dich, endlich „offiziell“ zu sein?<br />

Es war fantastisch, endlich als Läuferin<br />

gezählt zu werden und nicht nur als Frau.<br />

Endlich trugen wir Startnummern und<br />

waren Athleten.<br />

Du hast in den fünf Jahren nach deinem ersten<br />

illegalen Start 1967 hart für deine und die Rechte<br />

anderer Frauen gekämpft. Hast du niemals daran<br />

gedacht, aufzugeben?<br />

Nein. Ich wurde nur stärker und stärker.<br />

Denn immer mehr Frauen wollten laufen,<br />

und wir wussten, dass wir recht hatten.<br />

Ich wollte, dass noch viel mehr Frauen das<br />

Gefühl erleben, sich durchs Laufen positiv<br />

zu verändern. Dass sie dadurch selbstbewusster<br />

werden. Laufen macht einen zu<br />

einem besseren Menschen.<br />

Aber dein Kampf war nicht beendet, als Frauen in<br />

Boston endlich laufen durften …<br />

Danach habe ich mich dafür eingesetzt,<br />

dass Frauen auch bei den Olympischen<br />

Spielen Marathon laufen dürfen. Denn ein<br />

Marathon bei Olympischen Spielen hat<br />

noch einmal eine ganz andere Bedeutung<br />

und gibt großartigen Athleten die Möglichkeit<br />

zu glänzen. Und 1984 war es dann<br />

so weit.<br />

Über die Jahre haben sich deine Ziele etwas verändert.<br />

Es geht dir mittlerweile immer mehr darum,<br />

Frauen dazu zu ermutigen, mit dem Laufen zu beginnen.<br />

Jenseits des Leistungssports. Wieso?<br />

Die meisten Frauen laufen doch nicht,<br />

weil sie Leistungssport betreiben. Und sie<br />

tun es auch nicht nur, weil sie abnehmen<br />

wollen oder ein Hobby suchen. Sie laufen,<br />

weil es sie und ihr Leben fundamental<br />

ändert. Es vermittelt dir Selbstbewusst-<br />

Die 70 Jahre sieht man ihr nicht an. Auch heute<br />

läuft Kathrine Switzer noch regelmäßig und hält<br />

sich damit fit und jung<br />

Du hast es laufend ins Ziel geschafft – nach 4:20<br />

Stunden. Wie waren die Reaktionen?<br />

Gemischt. Die Journalisten im Ziel waren<br />

irritiert und meinten, das wäre eine<br />

Eintagsfliege gewesen. Und ich dachte:<br />

Nur einmal einen Marathon laufen?<br />

Auf keinen Fall! Ich habe viele negative<br />

Briefe bekommen, aber auch ganz wundervolle.<br />

Die negativen habe ich einfach<br />

weggeschmissen. Besonders schlimm<br />

war das Feedback aber vom Leichtathletik-Amateur-Verband<br />

und von der Boston<br />

Athletics Association, die den Boston-Marathon<br />

veranstaltet. Sie haben mich von<br />

diesem und allen weiteren Rennen aussein<br />

und steigert dein Selbstwertgefühl.<br />

Und das wollte ich so vielen Frauen wie<br />

möglich ermöglichen. Ich habe deswegen<br />

zwischen 1978 und 2005 zusammen mit<br />

der US-amerikanischen Kosmetikfirma<br />

Avon 400 Frauenläufe in 27 Ländern<br />

organisiert, an denen mehr als eine Millionen<br />

Frauen teilnahmen. Wir sind in<br />

Länder gegangen, wo es bis zu diesem<br />

Zeitpunkt keinen Frauensport gab, zum<br />

Beispiel auf den Philippinen, in Malaysia<br />

oder Thailand. Die Leute dort sagten, die<br />

Frauen würden nicht laufen. Aber sie kamen<br />

zu Tausenden. Und nicht, weil sie bei<br />

Olympia starten wollten, sondern weil sie<br />

daran so viel Spaß hatten.<br />

Dein neuestes Projekt ist „261 fearless“ – angelehnt<br />

an deine Startnummer 261, die du 1967 beim<br />

Boston-Marathon getragen hast. Was willst du mit<br />

dieser Community erreichen?<br />

„261 fearless“ geht noch einen Schritt<br />

weiter als die Frauenläufe. Wir gehen mit<br />

Club-Programmen in die Communitys der<br />

Frauen, wo diese sich zum Laufen treffen.<br />

Wir wollen es Frauen ermöglichen,<br />

sich selbst und andere durch Laufen in<br />

ihrem eigenen Umfeld zu ändern.<br />

——— 024 LÄUFER & LEUTE LL<br />

022-027_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_switzer.indd 24 01.06.<strong>2017</strong> 13:45:28


Rückkehr nach Boston: 50 Jahre nach ihrem ersten Start in Boston lief Kathrine Switzer (Mitte mit roter Startnummer)<br />

in diesem Jahr wieder den Traditions-Marathon. Wie damals trug sie auch dieses Jahr wieder die Startnummer<br />

261, die Renndirektor Jock Semple ihr 1967 abreißen wollte<br />

„261 FEARLESS“: STÄRKER<br />

DURCH LAUFEN<br />

Mit der Community „261 fearless“<br />

setzt Kathrine Switzer ihren<br />

Kampf für die Rechte von Frauen<br />

fort, den sie seit ihrem ersten<br />

Start in Boston vor 50 Jahren<br />

führt. 261 war Switzers Startnummer<br />

beim Boston-Marathon 1967.<br />

Jetzt steht 261 für Furchtlosigkeit<br />

– nicht nur im Laufsport. „261 fearless“<br />

ist eine globale Bewegung,<br />

die Frauen durch Lauf- und Walkingevents<br />

zusammenbringt und<br />

ihnen so hilft, stärker zu werden<br />

und Herausforderungen anzunehmen<br />

– sei es im Sport oder im<br />

Alltag. Der Sportartikelhersteller<br />

Adidas unterstützt „261 fearless“<br />

mit Wissen und Laufausrüstung.<br />

Auch in Deutschland gibt es bereits<br />

zwei 261 fearless-Clubs: in<br />

Berlin und Dresden.<br />

261fearless.org<br />

Das Programm soll ihnen zeigen, wie viel<br />

Spaß Laufen macht. Sie sollen zusammenkommen<br />

und eine Freiheit erfahren, die sie<br />

so noch nicht kannten. Wenn wir es schaffen,<br />

ein Netzwerk auf der ganzen Welt zu<br />

erschaffen, können wir dadurch Leben<br />

verändern, wie es zuvor nicht möglich war.<br />

Du warst selbst eine erfolgreiche Läuferin, hast<br />

1974 den New York-Marathon gewonnen und eine<br />

Bestzeit von 2:51:37 Stunden. Auf was bist du mehr<br />

stolzer: Auf das, was du als Läuferin erreicht hast<br />

oder auf das, was du für Läuferinnen erreicht hast?<br />

Definitiv auf das, was ich für andere<br />

erreicht habe. Aber für mich war auch<br />

wichtig, was ich als Läuferin erreicht habe.<br />

Ich war nicht talentiert. Aber ich wollte<br />

zeigen, dass jemand wie ich, wenn er nur<br />

hart arbeitet, unglaublich Dinge erreichen<br />

kann. Wenn ich das geschafft habe, kann<br />

es auch jeder andere. Aber viel wichtiger<br />

war für mich, Frauen zum Laufen zu bringen.<br />

Denn Laufen ist einfach, für jeden<br />

zugänglich und funktioniert überall. Und<br />

ich wusste, dass wenn ich Frauen erreiche,<br />

ich ihnen helfen kann, ein positiveres und<br />

produktiveres Leben zu führen und glücklich<br />

mit sich selbst zu sein.<br />

Dieses Jahr bist du wieder den Boston-Marathon<br />

gelaufen. Zum neunten Mal. Mit 70 Jahren. In<br />

4:44:31 Stunden. Wie würdest du das bewerten,<br />

was sich in den zurückliegenden Jahren seit deinem<br />

ersten Start in Boston getan hat?<br />

Es war eine soziale Revolution. Und es hat<br />

das Leben von Millionen Frauen verändert,<br />

über den Sport hinaus bis in die Gesellschaft.<br />

In den USA nehmen heute mehr<br />

Frauen an Marathons teil als Männer!<br />

Und all das startete vor 50 Jahren mit dem Foto,<br />

auf dem Jock Semple versuchte, dich von der Laufstrecke<br />

zu schubsen. Stimmt es, dass ihr später<br />

gute Freunde wurdet?<br />

Ja, ich habe ihm vergeben. Er war überarbeitet<br />

und ein Produkt seiner Zeit. Wir<br />

haben später Reden zusammen gehalten.<br />

Ich habe ihn auch ein paar Stunden vor<br />

seinem Tod besucht. Viele Leute sagen,<br />

das sei unglaublich. Aber ich antworte<br />

immer: Wie könnte ich einen Mann nicht<br />

lieben, der mein Leben so positiv verändert<br />

hat? Er hat der Frauenrechtsbewegung<br />

eines ihrer größten Bilder gegeben.<br />

Und er hat mir geholfen eine Bewegung<br />

zu schaffen, die das Leben von Millionen<br />

von Frauen verändert hat.<br />

LAUFEN.DE ——— 025<br />

022-027_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_switzer.indd 25 01.06.<strong>2017</strong> 13:45:31


GIRLS<br />

CAN<br />

RACE!<br />

WIESO LAUFEN EIGENTLICH VERGLEICHSWEISE WENIGE FRAUEN MARATHON?<br />

DAS FRAGTEN SICH AUCH DIE ADIDAS RUNNERS BERLIN. MIT DEM PROJEKT<br />

„WHO SAID GIRLS CAN‘T RACE“ BEREITEN SIE 35 JUNGE FRAUEN AUF IHREN<br />

ERSTEN MARATHON VOR. NACH DEM GROSSEN ERFOLG IM VERGANGENEN JAHR<br />

IST JETZT DIE ZWEITE RUNDE GESTARTET.<br />

Text: Anja Herrlitz | Fotos: Adidas<br />

Viele Frauen laufen. Aber nur wenige Frauen laufen Marathon. Zumindest<br />

in Deutschland, in anderen Ländern wie den USA liegt der Frauenanteil bei<br />

Marathons um die 50 Prozent. Wieso in Deutschland nicht? Das fragte sich zu<br />

Beginn des vergangenen Jahres auch Katharina Hoffmann, zu diesem Zeitpunkt<br />

Captain der Adidas Runners Berlin. Sie hatte selbst vor fünf Jahren mit<br />

dem Laufen begonnen und wollte nun ihren Teil dazu beitragen, dass sich mehr<br />

Frauen zutrauen, einen Marathon zu laufen. Deshalb rief sie zusammen mit<br />

den Adidas Runners das Projekt „Who Said Girls Can’t Race“ ins Leben. Eine<br />

Gruppe von Frauen wurde darin auf den Berlin-Marathon im Herbst vorbereitet.<br />

Nach der großen Begeisterung, die das Projekt im Vorjahr auslöste, ist nun die<br />

zweite Runde gestartet. Ziel: der 44. Berlin-Marathon am 24. September.<br />

Das Interesse an dem Projekt war überwältigend. „Wir hatten so viele Bewerberinnen,<br />

dass es echt schwierig war, die 15 Teilnehmerinnen für Berlin<br />

auszusuchen“, erzählt Joyce Binneboese, die 2016 selbst Teilnehmerin war,<br />

nun Team Captain bei den Adidas Runners Berlin ist und das Projekt „Who<br />

Said Girls Can’t Race“ betreut. Neben den 15 Berlinerinnen nehmen je vier<br />

Läuferinnen in Hamburg, Frankfurt, München, Zürich und Wien teil. „Das<br />

Interesse war so groß, dass wir in Berlin noch eine kleine Untergruppe gegründet<br />

haben, die sich unabhängig von unserem Projekt auch gemeinsam<br />

auf den Marathon vorbereitet“, sagt Joyce Binneboese.<br />

Alle, die offiziell an dem Projekt teilnehmen und sich innerhalb eines halben<br />

Jahres für den Berlin-Marathon fitmachen, profitieren in vielerlei Hinsicht.<br />

Tobias Singer, Running Coach der Adidas Runners Berlin, erstellt für jede<br />

Teilnehmerin einen individuellen Trainingsplan und steht ihnen bei Fragen<br />

und Problemen zur Verfügung. „Wir wollen sie so vorbereiten, dass sie den<br />

Marathon möglichst sicher und komfortabel schaffen und es gar keine so<br />

große Qual wird.“ Außerdem wird zusammen an der Lauftechnik gefeilt und<br />

an der Kraft gearbeitet. Betreuung durch Ärzte, Physiotherapeuten und Ernährungsspezialisten<br />

gehört ebenso dazu wie die Ausstattung mit hochwertigem<br />

Lauf-Equipment durch Adidas. Zudem haben die Teilnehmerinnen eine<br />

Plattform, auf der sie sich austauschen und bei Problemen Hilfe in Anspruch<br />

nehmen können. Ein Rundum-Sorglos-Paket.<br />

Ein Großteil des Trainings absolvieren die Läuferinnen allein. „Aber jede<br />

Woche haben wir ein gemeinsames, organisiertes Training. Viele treffen sich<br />

außerdem in der Runbase, um von dort gemeinsam zu laufen oder nehmen<br />

an den Läufen der Adidas Runners teil“, erzählt Tobias Singer. Der Background<br />

und die Beweggründe der Teilnehmerinnen für die Projektteilnahme<br />

sind breit gefächert. „Unsere Läuferinnen sind zwischen 22 und 31 Jahren<br />

alt und haben total unterschiedliche Leistungsstände und auch Gründe, weshalb<br />

sie mitmachen. Viele sind Laufanfängerinnen, eine Teilnehmerin kommt<br />

——— 026 LÄUFER & LEUTE LL<br />

022-027_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_switzer.indd 26 01.06.<strong>2017</strong> 13:45:32


15 Berlinerinnen und 20 Läuferinnen aus anderen Städten bereiten sich gemeinsam auf ihr<br />

Marathon-Debüt vor. Joyce Binneboese (linkes Bild unten springend) war 2016 selbst Starterin<br />

bei „Who Said Girls Can‘t Race“ – jetzt steht sie den Teilnehmerinnen als Coach zur Seite<br />

beispielsweise aus einer langen Krankheitsphase“, erzählt Joyce Binneboese.<br />

Was aber alle eint ist: Keine ist bereits einen Marathon gelaufen und<br />

allein hätte es sich kaum eine zugetraut, das Projekt Marathon in Angriff<br />

zu nehmen. So auch Ekaterina Gribanova, die im September in Berlin ihren<br />

ersten Marathon finishen will. „Allein hätte ich das definitiv nicht gewagt.<br />

Allein fordert das mindestens noch einmal doppelt so viel Willenskraft“,<br />

meint sie. „So habe ich ein super Team um mich herum. Und wir Läuferinnen<br />

können uns auch gegenseitig unterstützen.“ Das weiß auch Joyce aus ihrer<br />

Erfahrung im vergangenen Jahr: „Den ersten Longrun über 35 Kilometer allein<br />

zu absolvieren, ist kein Spaß. Aber in der Gruppe geht das viel besser.“<br />

Und eines weiß sie noch: „Das Projekt Marathon ist eine spannende, emotionale<br />

Reise. Und es gibt einem viel, was man auch mit in den Alltag nimmt.<br />

Willenskraft zum Beispiel, denn einen Marathon läuft man nicht nur mit den<br />

Beinen, sondern auch mit dem Kopf.“ Und wer einen Marathon schafft, der<br />

bekommt einen kleinen Einblick in das, was man alles erreichen kann, wenn<br />

man nur will. Nicht nur im Sport – auch im sonstigen Leben.<br />

BEREIT FÜR DEN<br />

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GESAS KOLUMNE<br />

VERZICHT WIRD<br />

MEIST BELOHNT<br />

Schokolade, Wein, Feiern.<br />

Weltklasse-Läuferin Gesa<br />

Krause mag die süßen<br />

Seiten des Lebens<br />

eigentlich ganz gern.<br />

Warum es ihr dennoch<br />

leicht fällt, oft darauf zu<br />

verzichten, beschreibt<br />

sie in ihrer Kolumne für<br />

laufen.de.<br />

Gesa Felicitas Krause war bereits<br />

zweimal Deutschlands „Läuferin<br />

des Jahres“. Die 24-Jährige ist<br />

Europameisterin und WM-Dritte<br />

über 3000 Meter Hindernis und<br />

lief bei zwei Olympischen Spielen<br />

auf den sechsten und siebten Rang.<br />

Mit 9:15,70 Minuten hält sie den<br />

deutschen Rekord über 3000 Meter<br />

Hindernis. Mehr von ihr liest du auf<br />

gesa-krause.de<br />

Ich werde oft gefragt, ob es nicht schwierig ist, immer mit dem „Verzicht“ zu leben,<br />

den die meisten Menschen mit Laufen als Profi-Sport verbinden. Sie glauben, ich<br />

dürfe ausschließlich gesundes Essen konsumieren. Dass ich nicht feiern darf, nie<br />

Alkohol trinke und keine Zeit für spaßige Aktivitäten habe. Ich widerspreche. Ich<br />

habe nicht das Gefühl, ständig auf etwas verzichten zu müssen. Und wenn, dann ist<br />

der Verzicht gewollt und verhilft mir zu innerer Stärke.<br />

Dieses Jahr habe ich die Fastenzeit genutzt, um meinen Konsum an Schokolade und<br />

Süßigkeiten zu minimieren. In der Weihnachtszeit fiel es mir schwer, nur einen einzigen<br />

Tag ohne ein Stück Schokolade auszukommen. Auch das eine oder andere Glas<br />

Wein stand regelmäßig auf dem Tisch und hat mein Abendessen abgerundet. Prinzipiell<br />

sind das ja kleine „Glücklichmacher“, die man sich hin und wieder gönnen darf.<br />

Doch was ist, wenn man den Konsum nicht mehr wirklich schätzen kann. Ist die süße<br />

Verführung dann schon zur Droge geworden, ohne die man nicht mehr leben kann?<br />

Das klingt dramatisch, aber ich merke hin und wieder, dass ein Stückchen Kuchen<br />

nicht mehr ausreicht oder dass das zweite Glas Wein zum Essen unbedingt sein<br />

muss. Danach bleibt das ersehnte Glücksgefühl oft aus. Stattdessen stellt sich Reue<br />

ein. Für mich ein Aha-Effekt. Es ist Zeit, etwas zu ändern.<br />

So schiebe ich immer wieder Phasen ein, in denen ich auf gewisse Lebensmittel verzichte,<br />

um mir selbst klarzumachen, dass der Konsum von Süßigkeiten, einem Stück<br />

Torte oder einem Glas Wein immer etwas Besonderes ist. Dabei merke ich, dass mir<br />

solcher Verzicht nicht schwer fällt, solange ich mich ganz bewusst dafür entscheide.<br />

Dann wirkt Verzicht befreiend. Und es ist ja nur auf Zeit. Ich würde nie für immer auf<br />

Süßigkeiten, Alkohol oder Koffein verzichten. Zu erfüllend ist das Gefühl, in guter<br />

Gesellschaft zu speisen, einen Drink zu genießen oder eine Praline zum Kaffee zu<br />

konsumieren. Auch besondere Feierlichkeiten lasse ich ungern ausfallen. Es gehört<br />

zum Leben dazu. Wie jeder von euch genieße ich ab und zu das „wilde Leben“.<br />

Es gibt jedoch immer wieder Zeiten, in denen ich mich mit vollem Engagement<br />

auf das Wesentliche konzentriere: in wichtigen Trainingsphasen und natürlich im<br />

Sommer, wenn ich in Wettkämpfen erfolgreich sein will. Das ist so ähnlich wie bei<br />

wichtigen Projekten im Job. Für eine gewisse Zeit wird diesem Projekt alles untergeordnet.<br />

Nebensächlichkeiten werden aus dem Arbeitsalltag verbannt und auf<br />

einen späteren Zeitpunkt vertagt. Mein Job ist es, im Wettkampf gut zu sein und das<br />

Training zu realisieren, das dafür notwendig ist. Und dazu gehört eben auch eine<br />

gesunde Lebensweise. Denn Profiläuferin ist man nicht für acht Stunden am Tag,<br />

das ist ein 24-Stunden-Job. Zumindestens von Januar bis September. Dass man da<br />

auch mal eine Auszeit braucht, ist ganz normal. Deshalb lege ich regelmäßig kleine<br />

Ruhephasen ein. Ein paar Tage, in denen ich abschalte und die schönen Dinge des<br />

Alltags bewusst genieße. Die längste Ruhephase habe ich nach der Wettkampf-Saison<br />

im September. Ein Monat ohne planmäßiges Training und ohne Verzicht. Ich<br />

schätze das sehr, aber nach einem Monat voller Möglichkeiten, auch mal in den Tag<br />

hineinzuleben, freue ich mich dann auch wieder auf einen geregelten Tagesablauf.<br />

Und auf den einen oder anderen bewussten Verzicht.<br />

Foto: Silvesterlauf Trier e.V.<br />

——— 028 GESAS KOLUMNE GK<br />

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Mit absoluten Bestwerten: 13,8 % Eiweiß (Sorte Natur), nur 0,4 % Fett<br />

und gerade mal 3,5 % Kohlenhydrate und 0,0 % Kristallzucker bei<br />

den Fruchtsorten. Also bis zu 15 % mehr Eiweiß als ein herkömmlicher<br />

Magerquark – aber 100 % leckerer und cremiger. Musst Du haben!<br />

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GEWINNSPIEL<br />

MIT SCOTT AUFS<br />

MATTERHORN<br />

Der Berg ist eine Legende! Scott lädt dich zum MattERhorn<br />

Ultraks ein. Und schenkt dir eine Top-Ausrüstung<br />

dazu. Die LaufDistanz Kannst du selbst wählen.<br />

Das Matterhorn gehört zu den bekanntesten<br />

Bergen der Welt. Nicht nur wegen<br />

seiner besonderen Form, auch das Drama<br />

rund um die Erstbesteigung im Jahr 1865<br />

haben den Berg zur Legende werden lassen.<br />

Heute zieht das Bergmassiv Alpinisten<br />

und Touristen aus aller Welt an. Seit vier<br />

Jahren wird am Fuß des Matterhorns das<br />

Langstrecken-Bergrennen Matterhorn<br />

Ultraks ausgetragen. Auf drei unterschiedlich<br />

langen Strecken mit verschiedenen<br />

Schwierigkeitsgraden ("16K", "30K" und<br />

"46K") sowie Höhendifferenzen von bis zu<br />

3.600 Metern messen sich Trailrunner aus<br />

der ganzen Welt. Hinzu kommt das "VZ-<br />

S"-Rennen (Vertical Zermatt Sunnegga)<br />

als reine Bergauf-Challenge.<br />

Jeder Läufer kann die Strecke wählen, die<br />

ihm am besten geeignet erscheint. Und<br />

du hast sogar die freie Auswahl. Scott als<br />

Partner des Matterhorn Ultraks lädt dich<br />

zu einem der schönsten Trailrennen Europas<br />

ein. Im Preis inbegriffen ist der Startplatz<br />

(Strecke deiner Wahl) und natürlich<br />

das beste Equipment, das du dir für ein<br />

solches Rennen vorstellen kannst!<br />

Dein Renn-Outfit aus der aktuellen RC-Kollektion<br />

zeigen wir dir auf der nächsten<br />

Seite!<br />

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MIT SCOTT TOP AUSGERÜSTET<br />

ZUM MATTERHORN ULTRAKS<br />

Mit dem SCOTT RC Running-Kit, bestehend aus dem Award-prämierten Trailrunning-Schuh<br />

Supertrac RC und dem federleichten TRAIL RC TR‘4 Pack wird<br />

dein Trail zur Rennstrecke.<br />

Der Supertrac RC ist SCOTTS brandneuer, leichter Trailrunning-Schuh für Races<br />

und technisch anspruchsvolle Läufe. Sein exzellenter Grip zeichnet ihn aus.<br />

Das „Radial Traction“-Design seiner Sohle wurde zusammen mit einem internationalen<br />

Athletenteam und der TU München entwickelt. „Radial Traction“<br />

bedeutet, dass der Schuh in 360 Grad Bewegungsrichtung Traktion bietet - egal<br />

wie sich der Trail neigt oder wie der Untergrund beschaffen ist. Die angenehme<br />

Dämpfung und seine anatomische Passform machen ihn zum super-schnellen<br />

Schuh für jeden Trail.<br />

Zusammen mit dem TRAIL RC TR‘4 Pack, dem eng anliegenden Laufrucksack,<br />

kann es dann auf Trail-Jagd gehen. Gemäß dem Motto „weniger ist mehr“ ist<br />

der TR‘4 auf alle Eventualitäten auf dem Trail vorbereitet. Durch sein leichtes<br />

Material, die rutschsichere Passform und strategisch platzierte Taschen eignet<br />

er sich ideal für den Renneinsatz.<br />

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kLICkEN<br />

UND<br />

gEwINNEN!<br />

DIE DISTANZEN<br />

Streckenname: 46K<br />

Länge: 48 km<br />

(Aufstieg: 3.600 m | Abstieg: 3.600 m)<br />

Startzeit : 7.30 Uhr<br />

Eine bezaubernde Strecke mit ausgedehnten,<br />

freien Flächen und hohen Bergen. Eine Distanz<br />

für diejenigen, die Schnelligkeit und Technik<br />

ohne Furcht vor dem Aufstieg auf 3.100 Meter<br />

Höhe bis zum Gornergrat miteinander verbinden<br />

können. Es handelt sich jedoch auch um<br />

eine Strecke, die mit einer einzigartigen Landschaft<br />

und dem immer präsenten Matterhorn<br />

überzeugt. Nur ein echter Champion kann diese<br />

Strecke bezwingen. DIE Strecke des Matterhorn<br />

Ultraks. Einer schönsten Trails der Alpen.<br />

Streckenname: 30K<br />

Länge: 31,5 km<br />

Aufstieg: 1.950 m | Abstieg: 1.950 m<br />

Startzeit : 8.45 Uhr<br />

SCOTT<br />

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UND VIDEO<br />

STARTEN!<br />

Der „30K“ ist eine Strecke mittlerer Länge, die<br />

durch die magischen Orte Zermatts führt und<br />

alle Sportler zum Staunen bringen wird. Über<br />

weite Teile führt Sie über kleine, angenehme<br />

Wege: Man überquert ebenfalls die Hängebrücke<br />

über der Gornerschlucht. Ein beeindruckender<br />

Moment!<br />

Streckenname: 16K<br />

Länge: 17 km<br />

Aufstieg: 1.100 m | Abstieg: 1.100 m<br />

Startzeit: 10.00 Uhr<br />

Zermatt bietet wunderschöne Wege, die zur<br />

Flucht aus dem Alltag einladen und sich durch<br />

kleine Weiler und Wälder sowie an verschiedenen<br />

Seen vorbeischlängeln. Sechzehn Kilometer<br />

misst diese Distanz. Machbar für alle, die<br />

etwas weniger Erfahrung im alpinen Gelände<br />

mitbringen, sich aber diesen Trail nicht entgehen<br />

lassen wollen, der immer unter den wachsamen<br />

Augen des Matterhorns verläuft.<br />

xxx-xxx_laufen_SCOTT.indd 81 30.06.<strong>2017</strong> 09:48:21


EQUIPMENT & MODE<br />

12 TRAILSCHUHE IM TEST<br />

MEHR SPASS<br />

IM GELÄNDE<br />

SCHOTTERPISTEN, WURZELIGE SINGLETRAILS, MATSCHIGE WALDWEGE:<br />

DEN PERFEKTEN TRAILSCHUH ZU FINDEN, IST GAR NICHT SO LEICHT.<br />

WIR ZEIGEN DIR 12 AKTUELLE MODELLE UND SAGEN DIR, AUF WELCHEM<br />

TERRAIN DU DAMIT LAUFEN KANNST.<br />

Die Laufschuhindustrie ist im Wandel.<br />

Individualisierung heißt das Zauberwort.<br />

Damit wirklich jeder Läufer den<br />

Laufschuh bekommen kann, der optimal<br />

zum Fuß, zum Laufstil und seinen<br />

persönlichen Zielen passt, steigen die<br />

Anforderungen an Entwicklung und<br />

Produktion. Manche sehen die Massenfertigung<br />

in Asien schon als Auslaufmodell.<br />

Für den 08/15-Laufschuh von<br />

der Stange gilt das sicher nicht, aber<br />

die Zeit ist reif für High-Tech-Laufschuhe,<br />

die in hoher Qualität und angepasst<br />

an die Bedürfnisse des einzelnen Läufers<br />

viel effektiver vor Ort angefertigt<br />

werden können.<br />

Mit der Speedfactory hat Adidas längst<br />

die Revolution ausgerufen. In kleinen<br />

Stückzahlen lassen sich individuell<br />

vermessene Laufschuhe quasi aus dem<br />

3D-Drucker fertigen. Noch ist die Produktion<br />

vergleichsweise teuer, aber die<br />

Nachfrage ist groß.<br />

Ende Mai präsentierte Salomon, der<br />

führende Hersteller von Traillaufschuhen<br />

in der Entwicklungsabteilung<br />

im französischen Annecy einen neuartiger<br />

Herstellungsprozess: S/LAB<br />

ME:sh. Automatisierung wird mit Handarbeit<br />

verbunden, das schafft nicht nur<br />

individualisierbare Produkte, sondern<br />

auch eine erhebliche Reduzierung der<br />

Prozessschritte während der Schuhproduktion.<br />

Fast ein Jahrzehnt haben die Entwickler<br />

von Salomon geforscht, getestet,<br />

sich mit Athleten wie Kilian Jornet<br />

ausgetauscht, um am Ende bessere und<br />

nachhaltiger produzierte Laufschuhe<br />

herstellen zu können. ME:sh leistet<br />

Pionierarbeit im Bereich individuell<br />

anpassbarer Schuhe, die am lokalen<br />

Markt hergestellt werden und so näher<br />

an den Endkonsumenten und dessen<br />

Wünsche gebracht werden. Wir sind auf<br />

die ersten Produkte gespannt.<br />

Bis dahin freuen wir uns, dass es besonders<br />

bei Trailschuhen eine große<br />

Vielfalt gibt. Entscheidend bleibt die<br />

Frage: auf welchem Untergrund werde<br />

ich mit dem Schuh hauptsächlich unterwegs<br />

sein. Zwölf wirklich tolle Trailschuhe<br />

haben wir ausgewählt und sagen<br />

dir, wo die einzelnen Modellen am<br />

besten zum Einsatz kommen sollten.<br />

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↘ SALOMON<br />

SCHÖNE, NEUE SCHUHWELT<br />

Den nächsten Schritt bei der Individualisierung der Laufschuhproduktion geht Salomon. Der Trailschuh-Spezialist<br />

aus Annecy (Frankreich) öffnete Ende Mai erstmals sein Forschungslabor, um S/LAB ME:sh zu präsentieren.<br />

Für die Entwicklung des ME:sh Schuhs (Prototyp Foto links oben) hat Salomon eine eigene Unit im<br />

globalen Headquarter, dem Annecy Design Center (ADC) in den französischen Alpen, geschaffen. Die ME:sh<br />

Unit beherbergt das für die Produktion benötigte Material, die für den Produktionsprozess entwickelte<br />

mechanische Ausstattung und eine moderne Ausstellungsfläche, wo Besucher verfolgen können, wie ihre<br />

Schuhe entstehen. Ab dem 1. September kannst du unter www.salomon.com/SlabMEsh/ einen Termin bei<br />

der ME:sh Unit zur Herstellung des eigenen Schuhs vereinbaren. In Frankreich kann man ab Juni bei acht<br />

Einzelhändlern in Frankreich ME:sh Schuhe vor Ort produzieren lassen. Die globale Expansion von ME:sh<br />

wird stetig voranschreiten.<br />

M1 SERIES<br />

- sicherer, angenehmer Sitz<br />

- exzellente Soundqualität<br />

- schweiß- und regensicher<br />

- 21 g leicht<br />

- bis 8 Std. Musiklaufzeit<br />

↘ TRAILSCHUHE<br />

4 EINSATZGEBIETE<br />

miiego-deutschland.de<br />

↘ SINGLETRAILS<br />

Schotter, lose Steine, schmale Pfade. Vor allem im<br />

alpinen Gelände ist ein starkes Profil gefragt, z.B.<br />

Schuhe mit Vibram-Sohle. Der Schuh sollte auch<br />

viel Halt bieten.<br />

↘ WIESENGELÄNDE<br />

In den angelsächsischen Ländern ist „Fell-<br />

Running“ verbreitet. Wer querfeldein über Graslandschaften<br />

läuft, braucht eine flexible Sohle mit<br />

grobstolligem Profil.<br />

↘ SCHOTTER & STEINE<br />

Wenn kaum mehr Wege zu erkennen sind und du<br />

längst oberhalb der Baumgrenze läufst, brauchst<br />

du einen robusten Schuh, der auf Steinen viel Grip<br />

bietet. Er sollte deinen Fuß optimal schützen.<br />

↘ MATSCHIGE WALDWEGE<br />

Wurzeln, Laub und immer wieder schlammige<br />

Passagen? Jetzt brauchst du einen Trailschuh,<br />

der nicht zu steif ist und sich mit starken Stollen<br />

im Matsch festkrallt.<br />

AL3+ SERIES<br />

- bequemer On-ear-Sitz<br />

- exzellente Soundqualität<br />

- schweiß- und regensicher<br />

- 41 g leicht<br />

- bis 11 Std. Musiklaufzeit<br />

030-031_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest_aufmacher.indd 39 02.06.<strong>2017</strong> 16:02:21


UNSERE EMPFEHLUNGEN<br />

LÄUFERGEWICHT<br />

FÜR EHER<br />

LEICHTE LÄUFER<br />

Gehörst du zu den „Bleistiften“ und<br />

hast keine Mühe, dein Idealgewicht zu<br />

halten? Dann findest du deinen nächsten<br />

Lieblingsschuh mit ziemlicher Sicherheit<br />

unter den Modellen, die mit der<br />

Feder gekennzeichnet sind.<br />

FÜR EHER<br />

SCHWERE LÄUFER<br />

Was heißt schon schwer? Aber das<br />

ein oder andere Kilo könnte durchaus<br />

purzeln. Auf Dauer sind minimalistische<br />

Schuhkonzepte sicherlich<br />

nicht deine erste Wahl. Weil du ein<br />

kräftiger Läufer bist, haben wir deine<br />

möglichen Favoriten mit einer Hantel<br />

schneller auffindbar gemacht.<br />

EINSATZGEBIET<br />

FÜR ASPHALT<br />

UND BETON<br />

Du läufst meistens in<br />

der Stadt und auf der<br />

Straße? Schuhe mit<br />

diesem Symbol sind<br />

für ganz harten Boden<br />

gemacht, dämpfen und<br />

geben Grip.<br />

FÜR PARK- UND<br />

WALDWEGE<br />

Dein Revier sind die<br />

Parks der Stadt? Schuhe<br />

mit diesem Symbol<br />

fühlen sich auf gepflegten<br />

Wegen am wohlsten<br />

und sind auch für<br />

Asphalt geeignet.<br />

FÜR TRAILS IN<br />

WALD UND WIESE<br />

Du läufst am liebsten<br />

in der Natur, wo Wald-,<br />

Feld- und Wiesentrails<br />

auch mal matschig<br />

sind? Dann sind Schuhe<br />

mit diesem Symbol<br />

erste Wahl.<br />

FÜR TRAILS IN<br />

FELS UND GERÖLL<br />

Du willst auf den Trails<br />

hoch hinaus? Schuhe<br />

mit diesem Symbol<br />

wurden speziell fürs<br />

Gebirge entwickelt, wo<br />

Felsen und Geröll zu<br />

bewältigen sind.<br />

FÜR SCHNEE<br />

UND EIS<br />

Du suchst Schuhe für<br />

die Kälte, die dir auch<br />

bei Schnee Halt geben<br />

und in denen du keine<br />

kalten und nasse Füße<br />

bekommst? Dann schau<br />

nach diesem Symbol.<br />

LAUFSTIL<br />

BESONDERS GEEIGNET<br />

FÜR LÄUFER MIT<br />

NEUTRALEM<br />

ABROLLVERHALTEN<br />

Menschen mit einem „Normalfuß“ haben<br />

in der Regel ein neutrales Abrollverhalten.<br />

Normalfußläufer berühren beim Fußaufsatz<br />

erst mit der Außenseite der Ferse den<br />

Boden und rollen dann über die gesamte<br />

Fußsohle ab. Dieses „Einrollen“ des Fußes<br />

(auch Pronation genannt) ist ein natürlicher<br />

Dämpfungsmechanismus des Körpers.<br />

Normalfußläufer sollten Neutralschuhe<br />

wählen.<br />

BESONDERS GEEIGNET<br />

FÜR ÜBERPRONIERER<br />

Typisch bei der Überpronation ist, dass<br />

der Fuß in der Abrollbewegung übermäßig<br />

nach innen knickt. Das kann Überlastungsbeschwerden<br />

provozieren. Läufer mit<br />

niedrigem Fußgewölbe sind in der Regel mit<br />

Schuhen gut bedient, die die Überpronation<br />

mithilfe einer speziellen Stabilitätsstütze<br />

einschränken. Handelt es sich nur um eine<br />

leichte Überpronation, kann auch auf eine<br />

solche Stütze verzichtet werden.<br />

BESONDERS GEEIGNET<br />

FÜR SUPINIERER<br />

Supinierer haben oft ein überdurchschnittlich<br />

hohes Fußgewölbe. Der Fuß hinterlässt<br />

lediglich im Vor- und Rückfußbereich einen<br />

Abdruck, weil Hohlfußläufer in der Landephase<br />

nicht nach innen abrollen. Aufgrund<br />

dieser Unterpronation (auch Supination<br />

genannt) entfällt der natürliche Aufprallschutz<br />

des Fußgewölbes. Geeignet sind<br />

Schuhe mit guten Dämpfungseigenschaften<br />

und großer Flexibilität.<br />

BEI TRAILSCHUHEN GEBEN WIR KEINE EMPFEHLUNG FÜR EINEN BESTIMMTEN LAUFSTIL AB,<br />

WEIL SICH DER STIL DEM STÄNDIG WECHSELNDEN UNTERGRUND ANPASST.<br />

UNSERE TESTKATEGORIEN<br />

DÄMPFUNG STABILITÄT DYNAMIK<br />

GRIP<br />

Weich, hart oder ausgewogen?<br />

Wir sagen<br />

dir, wie das Mittelsohlen-Material<br />

unserer<br />

Test-Laufschuhe<br />

beschaffen ist - auf<br />

einer Skala von 0 (nicht<br />

gedämpft) bis 100 (sehr<br />

stark gedämpft). Von<br />

hohen Dämpfungswerten<br />

profitierst du vor<br />

allem auf hartem Untergrund.<br />

Gerade schwerere Läufer<br />

und starke Überpronierer<br />

schätzen stabile<br />

Laufschuhe, in denen<br />

stützende Elemente<br />

verbaut sind, die vor zu<br />

viel Pronation schützen.<br />

Wir bewerten, wie<br />

stabil sich ein Laufschuh<br />

anfühlt – von 0<br />

(keine Stabilität) bis<br />

100 (extrem stabil).<br />

Eignet sich ein Schuh<br />

für schnelle Läufe oder<br />

spielt er seine Stärke im<br />

moderaten Tempo aus?<br />

Unsere Skala reicht<br />

hier wieder von<br />

0 (für sehr langsames<br />

Laufen) bis 100 (für<br />

sehr hohes Tempo geeignet).<br />

Hier bewerten wir die<br />

Rutschfestigkeit, die der<br />

Schuh bietet. Die 100<br />

steht für optimalen Grip.<br />

Entscheidend ist, ob Profil<br />

und Gummimischung<br />

der Außensohle da genügend<br />

Halt geben, wo der<br />

Schuh eingesetzt werden<br />

soll. Schließlich stellen<br />

asphaltierte Wege ganz<br />

andere Anforderung als<br />

Trails im Gelände.<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

Bleibt der Fuß in diesem<br />

Schuh dank Membranen<br />

wie Gore-Tex trocken,<br />

wenn es wie aus Eimern<br />

schüttet? Dann erhält<br />

der Schuh 100 Prozent.<br />

Ist es eher ein Hitzeschuh<br />

mit maximalem<br />

Luftaustausch? Dann<br />

tendiert der Wert hier<br />

Richtung 0.<br />

——— 032 EQUIPMENT & MODE EM<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 32 02.06.<strong>2017</strong> 16:34:42


ADIDAS<br />

TERREX AGRAVIC<br />

GEWICHT* M: 310 G | W: 265 G<br />

SPRENGUNG* 6,5 MM<br />

Viele Läufer wollen ihre Mittelsohle aus dem von Adidas und<br />

BASF entwickelten Boost-Material nicht mehr missen. Die hohen<br />

Response-Eigenschaften des Materials machen es widerstandsfähiger<br />

gegen Ermüdung. Warum also die Technologie<br />

nicht auch in einem Trailschuh einsetzen? Genau das hat Adidas<br />

beim Terrex Agravic getan. Auch wenn das Material seine<br />

Stärken auf einem weicheren Untergrund nicht ganz so sehr<br />

ausspielen kann, läuft sich der Terrex Agravic sehr angenehm.<br />

Mit der gummierten Fersenkappe und der schützenden Zehenbox<br />

bietet er guten Halt bei hoher Flexibilität. Wirklich klasse<br />

verhält sich die Continental-Außensohle, die bereits aus verschiedenen<br />

Straßenschuhen bekannt ist. Natürlich bietet sie in<br />

der Trailvariante mehr Profil. Die Entwickler haben sich dabei<br />

am legendären Mountainbike-Reifen Trail King orientiert. Im<br />

Wald und und auf nicht allzu steinigen Singletrails macht der<br />

Terrex Agravic eine gute Figur. Mit gut 300 Gramm ist er noch<br />

recht leicht. Für längere Strecken jenseits des Halbmarathons<br />

fehlt ihm allerdings Komfort. Die einlagige EVA-Zunge ist recht<br />

dünn, und auch die Fersenpolsterung fällt recht minimal aus. Zudem<br />

würden der Schnürung ein paar mehr Fixpunkte ganz gut<br />

tun, damit der Schuh beim Bergablaufen mehr Halt bietet.<br />

PREIS<br />

129,95 EURO<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ SINGLETRAILS<br />

70%<br />

50%<br />

55%<br />

65%<br />

40%<br />

ASICS<br />

GEL-FUJITRABUCO 5<br />

GEWICHT* M: 330 G | W: 270 G<br />

Der Gel-Trabuco (so hieß der Schuh vor einigen Jahren noch)<br />

war bei Asics immer der Schuh fürs „Grobe“. Etwas schwerer,<br />

stabiler, profilierter und steifer als die meisten anderen Modelle.<br />

Das hat sich im Lauf der vergangenen fünf Jahre geändert.<br />

Nicht nur, dass der Trabuco wie alle Trailschuhe bei Asics nun<br />

den Namen Fuji in Anlehnung an Japans höchsten Berg im Namen<br />

trägt, auch die Laufeigenschaften im Gelände haben sich<br />

enorm verbessert. In Sachen Passform sind Asics-Laufschuhe<br />

bei sehr vielen Läufern ohnehin eine Bank – das ist auch bei der<br />

fünften Version des Trabuco der Fall. Dass sich der Trage- und<br />

Laufkomfort erhöht hat, liegt an den feinen Verbesserungen<br />

der Entwickler. Dass der Schuh deutlich leichter und auch flexibler<br />

geworden ist, tut ihm sehr gut. Dennoch bietet er mit der<br />

guten Schnürung und der stabilen Fersenkappe sehr viel Halt.<br />

Der Grip ist ordentlich, lediglich auf nassen Steinen hat das<br />

Profil etwas Schwäche. Besonders Läufer jenseits der 75-Kilo-Klasse<br />

werden sich im Gel-FujiTrabuco 5 wohlfühlen. Ein guter<br />

Trail-Allrounder für Einsteiger und fortgeschrittene Läufer<br />

mit einer großen Bandbreite.<br />

SPRENGUNG*<br />

10 MM<br />

PREIS<br />

140,00 EURO<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

65%<br />

75%<br />

45% 50%<br />

60%<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ MATSCHIGE WALDWEGE<br />

*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />

geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />

*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />

nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />

LAUFEN.DE ——— 033<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 33 02.06.<strong>2017</strong> 16:34:45


BROOKS<br />

CALDERA<br />

GEWICHT* M: 280 G | W: 255 G<br />

SPRENGUNG* 4 MM<br />

PREIS 140,00 EURO<br />

Auf den ersten Blick erinnert der neue Caldera an den Brooks-Dauerbrenner<br />

aus dem Trail-Segment: den Cascadia, der mittlerweile<br />

in der zwölften Auflage erscheint. Doch der Neuling des US-Schuhbauers<br />

kommt leichter und flexibler daher als der „große Bruder“.<br />

Auf den ersten Metern vermittelt der Schuh einen direkten Bodenkontakt,<br />

da die Sprengung mit vier Millimetern recht gering<br />

ausfällt. Dieses direkte Laufgefühl nimmt mit der Länge der Laufstrecke<br />

ab, da die spezielle DNA-Dämpfung von Brooks immer dominanter<br />

wird. Wer einen stramm abgestimmten Schuh sucht, wird<br />

daher eher nicht zum Caldera greifen. Doch alle Komfortläufer liegen<br />

mit dem Neuling genau richtig. Auf langen Strecken punktet<br />

der Schuh dank guter Passform und richtig bequemer Dämpfung.<br />

Auch mit Details weiß der Caldera zu überzeugen: Gamaschenfixierung<br />

mit Klett an der Ferse und verstärkter Zehenschutz sind<br />

da zu nennen. Das unterteilte Sohlenprofil sorgt für genügend Grip<br />

bergan und im Downhill. Durch die verstärkte Zwischensohle haben<br />

auch spitze Steine keine Chance, durch die Sohle zu dringen.<br />

Fazit: Mit dem Caldera hat Brooks einen tollen Allrounder entworfen,<br />

mit dem man auf allen Trails sicher unterwegs ist. Klar würde<br />

man sich für den Ultra im technischen Gelände eher für einen anderen<br />

Schuh entscheiden. Doch für (lange) Läufe im mittelschweren<br />

Terrain kann der Brooks-Neuling erste Wahl sein!<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ MATSCHIGE WALDWEGE<br />

70%<br />

50% 60% 65%<br />

60%<br />

DYNAFIT<br />

ALPINE PRO<br />

GEWICHT* M: 300 G | W: 260 G<br />

SPRENGUNG* 8 MM<br />

Seit März <strong>2017</strong> ist die Range der Trailrunning-Modelle bei Dynafit<br />

um ein Highlight gewachsen. Das brandneue Modell Alpine<br />

Pro soll „reaktiv und dynamisch auftreten und sich geschmeidig<br />

von der Ferse bis zum Zeh verhalten“, sagt Produktentwickler<br />

Adriano Rossato. Wir haben den Alpine Pro dort getestet,<br />

wo er dem Namen nach seine Stärken ausspielen soll – in den<br />

Alpen. Mit rund 300 Gramm ist der Alpine Pro zwar kein absolutes<br />

Leichtgewicht. Für einen Laufschuh, der auf langen Distanzen<br />

zu Hause ist und viele Features mitbekommen hat, ist sein<br />

Gewicht dennoch eher gering. Begeistert hat uns die Kombination<br />

aus Dynamik und Komfort. Ein Widerspruch? Beim Alpine<br />

Pro nicht, der läuft sich wunderbar leicht, und man verzichtet<br />

eigentlich auf nichts, was einen Schuh in den Bergen ausmacht.<br />

Die Mittelsohle ist eine doppelt verdichtete komprimierte<br />

EVA-Sohle, die absolut geschmeidig abrollt. Viel Schutz bietet<br />

die zwischen Mittel- und Außensohle integrierte Carbonplatte.<br />

Und auch der vordere Bereich des Fußes ist mit der Abdeckung<br />

fürs Schnürsystem zusätzlich geschützt. Überzeugend: die eigens<br />

für Dynafit patentierte Vibram Megagrip Außensohle. Sie<br />

bietet viel Traktion auf alpinem Terrain. Die Gummimischung<br />

fühlt sich auf harten, steinigen Untergründen besonders wohl.<br />

PREIS<br />

155,00 EURO<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ SCHOTTER & STEINE<br />

75%<br />

65%<br />

60%<br />

80%<br />

70%<br />

*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />

geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />

*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />

nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />

——— 034 EQUIPMENT & MODE EM<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 34 02.06.<strong>2017</strong> 16:34:49


INOV-8<br />

ROCLITE 305<br />

GEWICHT* M: 305 G | W: 265 G<br />

SPRENGUNG* 8 MM<br />

Die britische Marke Inov-8 hat ihren Ursprung in den hügeligen<br />

und oft nassen britischen Graslandschaften. Aus den „Fell-Runnern“<br />

sind im Laufe der Jahre sehr hochwertige Outoor-Schuhe<br />

geworden. Die Liebe zum Detail spürt man auch 14 Jahre<br />

nach Firmengründung noch. Unter Trailrunnern sind die Inov-8<br />

Modelle sehr beliebt – vor allem bei ambitionierten Läufern,<br />

die gerne leichte, nicht mega-stabile Laufschuhe mit viel Grip<br />

bevorzugen. In nahezu allen Gewichtsklassen bietet Inov-8 Produkte<br />

an. Und das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Der neue<br />

Roclite 305 lässt (so ist es bei Inov-8 üblich) erkennen, dass<br />

die Musterschuhgröße 305 Gramm auf die Waage bringt. Damit<br />

agiert der neue Allrounder für längere Trailläufe schon in<br />

der oberen Skala. Aber – und das hat uns sofort gefallen – er<br />

ist wunderbar leichtläufig auf nahzu jedem Terrain. Der Leisten<br />

ist eher schmal geschnitten, die Zehenbox bietet viel Platz, der<br />

Fersenhalt ist fest, aber nicht eng. Die nahtlose Verarbeitung<br />

des recht weichen Obermaterials macht den Roclite 305 zu einem<br />

angenehm dynamischen Begleiter mit toller Traktion. Dabei<br />

hat der neue 305er durchaus viel Dämpfungsmaterial unterm<br />

Fuß zu bieten. Seine Stärken: steinige, trockene Passagen.<br />

Da packt er im Downhill richtig zu.<br />

PREIS<br />

145,00 EURO | 165,00 EURO (GTX)<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ SINGLETRAILS<br />

70%<br />

60%<br />

60%<br />

80%<br />

50%<br />

LA SPORTIVA<br />

AKYRA<br />

GEWICHT* M: 335 G | W: 290 G<br />

SPRENGUNG* 9 MM<br />

Die Berg-Spezialisten von La Sportiva haben ihre Produkt-<br />

Range für Trailrunner mit dem Akyra erweitert. Der extrem stabile<br />

Schuh hat eine klare Positionierung: Er unterstützt dich bei langen,<br />

anspruchsvollen (Ultra-)Trails. Nicht selten geht es beim<br />

Trailrunning über die Marathon-Distanz hinaus. Und jenseits<br />

der 50 Kilometer sind die meisten Trailrunner zehn Stunden<br />

und länger in ihren Trailschuhen unterwegs. Das heißt vor allem<br />

im hochalpinen Gelände, dass weite Strecken im flotten Wanderschritt<br />

statt laufend zurückgelegt werden. Hierbei spielt<br />

der Akyra seine Stärken aus. Die Dämpfung ist eher hart abgestimmt<br />

und im Zusammenspiel mit dem Trail Rocker-System<br />

bietet der Schuh ein Optimum an Halt. Die FriXion XT Sohle ist<br />

sehr griffig und erzielt auf nahezu jedem Untergrund Bestwerte.<br />

Natürlich geht das alles auf Kosten der Abrolleigenschaften.<br />

Zum Lauf in der Ebene ist der Akyra eben nicht konzipiert. Das<br />

Obermaterial ist nahtlos verarbeitet und lässt sich sehr gut fixieren.<br />

Damit vermittelt der La Sportiva Akyra auf technisch<br />

anspruchsvollen Downhills auch bei müden Beinen nach vielen<br />

Laufstunden ein maximal sicheres Gefühl. Im Stadtpark hat dieser<br />

Laufschuh aber nichts verloren.<br />

PREIS<br />

155,00 EURO<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ SCHOTTER & STEINE<br />

70%<br />

90%<br />

30% 80%<br />

65%<br />

LAUFEN.DE ——— 035<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 35 02.06.<strong>2017</strong> 16:34:55


MAMMUT<br />

MTR-201-II BOA LOW<br />

GEWICHT* M: 305 G | W: 255 G<br />

SPRENGUNG* 6 MM<br />

Mammut gehört ebenfalls zu den Bergspezialisten, die sich seit<br />

einigen Jahren immer intensiver um das Thema Trailrunning<br />

kümmern. Eines der aktuellen Spitzenmodelle ist der – nicht erschrecken<br />

– MTR 201-II Boa. Ein technisch ausgefeilter Schuh,<br />

der auf fast jedem Geläuf zuhause ist. Die EVA-Zwischensohle<br />

bietet eine ausgewogene Dämpfung bei 6 Millimeter Sprengung.<br />

Ein Stone-Protector schützt vor spitzen Steinen. Was<br />

uns sehr gut gefallen hat, ist der hohe Komfort im Schuh. Das<br />

Obermaterial und die Polsterzonen im Schuh fühlen sich sehr<br />

gut an. Auf langen Strecken lernt man das zu schätzen. Das<br />

Verschlusssystem kommt von Boa und kann mit einem Drehmechanismus<br />

fein justiert werden – und das in beide Richtungen.<br />

Das funktioniert einwandfrei, aber dennoch scheiden sich<br />

hier die Geister – manchen geht nichts über eine ordentliche<br />

Schnürung, andere kommen mit einem solchen System bestens<br />

zurecht. Die von Mammut als „aggressive Sonar-Tech-Sohle<br />

von gripex“ gepriesene Außensohle rangiert bei unseren<br />

Testschuhen im Mittelfeld. Der Mammut MTR 201-II Boa ist ein<br />

gut laufbarer Allroundschuh mit Stärken auf mittellangen Distanzen.<br />

Unterhalb der Baumgrenze fühlt er sich am wohlsten.<br />

Zu beachten: Er fällt recht klein aus.<br />

PREIS<br />

170,00 EURO<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ SINGLETRAILS<br />

70%<br />

55% 55%<br />

60%<br />

55%<br />

SALOMON<br />

SENSE PRO MAX<br />

GEWICHT* M: 290 G | W: 255 G<br />

SPRENGUNG* 6 MM<br />

PREIS 149,95 EURO<br />

Der Neuling aus der Salomon-Schuhschmiede wurde im Vergleich<br />

zum Sense Pro deutlich „höhergelegt“. In der stärkeren<br />

Mittelsohle konnte so mehr Dämpfung verbaut werden. Die heißt<br />

bei Salomon „Energy Cell+“ und ist beim Newcomer 17 Millimeter<br />

stark. Das mindert natürlich das direkte Laufgefühl. Was aber gar<br />

nicht schlimm ist. Schließlich ist der Sense Pro Max kein Schuh<br />

für neue Bestzeiten, sondern ein treuer Begleiter auf leichten<br />

und mittelschweren Trails. Die dürfen auch gern ein bisschen<br />

länger sein. Denn der Schuh bietet Komfort pur. Was nicht nur<br />

an der Dämpfung liegt, sondern auch an der guten Passform.<br />

Mit der bewährten Quicklace-Schnürung findet man ganz leicht<br />

den richtigen Sitz. Auch Läufer mit breiteren Füßen dürften mit<br />

dem Sense Pro Max besser zurechtkommen als mit anderen Salomon-Modellen,<br />

die tendenziell eher schmaler geschnitten sind.<br />

Gut gefallen hat uns der Neuling auf Wiesen und Waldwagen, Unebenheiten<br />

und Steine schluckt der Sense Pro Max problemlos.<br />

Auch im Downhill macht er Spaß, da die Ferse schön fest sitzt,<br />

ohne dass der Fuß eingeschnürt wird. Und eine neue Technologie<br />

hat er ebenfalls an Bord. „Vibe“ nennt Salomon die Konstruktion<br />

für die Zwischensohle, bei der Materialien so kombiniert wurden,<br />

dass Vibrationen reduziert werden. Spürbar ist das nicht, aber es<br />

gibt einem zusätzlich ein gutes Gefühl auf dem Trail.<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

F<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ SINGLETRAILS | MATSCHIGE WALDWEGE<br />

85% 60% 40% 60% 50%<br />

*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />

geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />

*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />

nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />

——— 036 EQUIPMENT & MODE EM<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 36 02.06.<strong>2017</strong> 16:34:59


SALOMON<br />

SENSE RIDE<br />

GEWICHT* M: 275 G | W: 245 G<br />

SPRENGUNG* 8 MM<br />

Auf der Messe ISPO hat der Salomon Sense Ride im Winter<br />

bereits einen der begehrten ISPO-Awards gewonnen. Vor allem<br />

dank der neuen Vibe-Technologie, mit der Stöße und damit<br />

Muskelermüdung reduziert werden. Die Zwischensohle ist<br />

so konstruiert, dass Kräfte, die beim Aufprall, also bei jedem<br />

Schritt entstehen, besser verteilt werden. Manche ordnen ihn<br />

gerne als Einsteiger-Schuh ein. Aber was heißt das schon?<br />

Wenn du dich für Trailrunning entscheidest, dann möchtest<br />

du einen guten und verlässlichen Schuh haben. Laufeinsteiger<br />

sind die wenigsten Trailrunner. Die Fähigkeiten des Sense Ride<br />

sind zwischen dem Sense Ultra und dem Sense Pro Max angesiedelt.<br />

Er ist besser gedämpft, aber ähnlich leicht wie der<br />

Sense Ultra. Sein Profil ist nicht so sehr für die technisch ganz<br />

anspruchsvollen Trails im Hochgebirge konzipiert. Der Grip auf<br />

nassen Steinen ist weniger seine Stärke, sehr gut performt er<br />

auf rutschigen Wald- und Wiesenstrecken. Der Schuh vermittelt<br />

dabei viel Stabilität, lässt aber das Gespür für den Untergrund<br />

etwas vermissen. Der Salomon Sense Ride ist super verarbeitet,<br />

das Quicklace-System funktioniert einwandfrei – wie man<br />

es vom Marktführer nicht anders kennt. Die Zehenbox bietet<br />

ausreichend Platz und auch die Fersenführung ist top.<br />

PREIS<br />

129,95 EURO<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

60% 70%<br />

45% 70% 70%<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ MATSCHIGE WALDWEGE<br />

Für Lauf-<br />

Helden.<br />

unterstützt die Regeneration<br />

nur 25 kcal pro 100 ml<br />

isotonisch und vitaminhaltig<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 37 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:02


SALOMON<br />

S-LAB SENSE ULTRA<br />

GEWICHT* M: 275 G | W: 245 G<br />

SPRENGUNG* 8 MM<br />

PREIS 179,95 EURO<br />

Der Name ist Programm - ein Laufschuh für die ganz langen Distanzen.<br />

Der Salomon S-LAB Sense Ultra ist nicht mit dem superleichten<br />

S-Lab Sense 6 zu verwechseln. Die Ultra-Version hat<br />

spürbar mehr Dämpfung und mit 275 Gramm ist sie auch etwas<br />

schwerer als der für und mit Kilian Jornet entwickelte Rennschuh<br />

S-LAB Sense 6. Für einen Schuh, der für Wettkampf-Einsätze bis<br />

zur 100-Kilometer-Marke und darüber hinaus konzipiert wurde,<br />

ist der Sense Ultra erstaunlich agil und nie verliert man das Gefühl<br />

für den Untergrund. Bevor du nun aufhörst zu lesen, weil du<br />

dir nicht vorstellen kannst, demnächst 100 Kilometer am Stück<br />

zu laufen: der S-LAB Sense Ultra ist auch ein hervorragender<br />

Trailschuh für kurze und mittellange Trainingsläufe. Sehr guter<br />

Grip, tolle Passform, ausreichend Dämpfung und trotzdem sehr<br />

dynamisch rollt er daher. Der Schuh macht im Gelände einfach<br />

großen Spaß. Auch bei Nässe funktioniert er dank „Premium<br />

Wet Traction Contagrip“-Außensohle nahezu perfekt. Sogar auf<br />

nassen Steinen hat man ein sicheres Gefühl. Schotterpisten und<br />

technisch anspruchsvolle Trails liebt er. Nur, wenn es allzu matschig<br />

wird, kommt er an seine Grenzen. Da braucht es einfach<br />

gröbere Stollen im Profil. Mit dem Quicklace-Schnürsystem lässt<br />

sich der Schuh wie eine Socke am Fuß fixieren. Ein Premium-Modell,<br />

mit dem jeder Gipfelsturm Spaß macht.<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ SINGLETRAILS | SCHOTTER & STEINE<br />

70% 70% 65%<br />

80%<br />

55%<br />

SCOTT<br />

SUPERTRAC RC<br />

GEWICHT* M: 250 G | W: 230 G<br />

SPRENGUNG* 5 MM<br />

PREIS 149,95 EURO<br />

Eine echte Rakete auf dem Trail! Der Scott Supertrac RC präsentiert<br />

sich als wahres „Grip-Monster“. Das Profil ist im Vorund<br />

Rückfußbereich radial angeordnet. Scott hat diesen Schuh<br />

in enger Abstimmung mit Top-Athleten entwickelt – eine gute<br />

Idee. Denn das Ergebnis ist großartig. In Sachen Grip können<br />

wir dem Schuh Bestnoten bescheinigen. Das Gesamtpaket begeistert<br />

mit vielen Details. Das Mittelsohlenmaterial ist extrem<br />

leicht, und dennoch waren wir von den Dämpfungseigenschaften<br />

positiv überrascht – der gerade mal 250 Gramm leichte<br />

Renner lässt sich auch auf langen Distanzen noch gut laufen.<br />

Leichte Abzüge gibt es lediglich bei der Stabilität – das können<br />

andere besser. Dafür ist der Halt im Schuh dank feiner Innovationen<br />

wirklich optimal. Die Zunge ist von innen leicht gummiert,<br />

ebenso die Einlegesohle. Damit verbindet sich der Schuh<br />

zu einer Einheit mit dem Fuß samt Socke, sodass der Fuß auch<br />

im krassen Downhill nicht nach vorne rutscht. In Kombination<br />

mit der präzisen Schnürung ein echtes Kaufargument für den<br />

Supertrac RC. Die Gummimischung lässt den Schuh auf nassen<br />

Böden genauso exakt zugreifen wie auf einer Schotterpiste.<br />

Und auch nasse Steine meistert er mit Bravour. Wer den Scott<br />

mag, wird mit ihm auch Ultratrails laufen – obwohl seine Stärken<br />

eher auf kurzen oder mittellangen Distanzen liegen sollen.<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ SINGLETRAILS | MATSCHIGE WALDWEGE<br />

55%<br />

80%<br />

45% 95%<br />

*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />

geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />

*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />

nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />

65%<br />

——— 038 EQUIPMENT & MODE EM<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 38 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:06


SCOTT<br />

T2 KINABALU 3.0<br />

GEWICHT*<br />

SPRENGUNG*<br />

M: 330 G | W: 300 G<br />

11 MM<br />

PREIS<br />

139,95 EURO<br />

SPEZIALGEBIET<br />

↘ SCHOTTER & STEINE<br />

So aggressiv wie der Scott Supertrac RC daherkommt, so viel<br />

Gemütlichkeit strahlt der T2 Kinabalu 3.0 aus. Die gute Passform<br />

gelingt auch dank der angenehm gepolsterten und weichen<br />

Fersenkappe. Für einen Trailschuh hat der neue Kinabalu<br />

viel Dämpfung zu bieten. Das macht ihn für längere Trails und<br />

Etappenläufe sehr interessant. Die Außensohle wirkt in Sachen<br />

Profil auf den ersten Blick eher dezent, aber der Grip ist dennoch<br />

sehr ordentlich. Dank der integrierten Rock Protection<br />

Platte haben spitze Steine keine Chance, nach innen einzudringen.<br />

Typisch für den T2 Kinabalu 3.0 ist die E-Ride-Konstruktion,<br />

ein gebogener Leisten, der das Abrollen von der Ferse zu<br />

den Zehen unterstützt. Die Schnürung ist gut und bietet den<br />

nötigen Halt, damit der Kinabalu auch beim Downhill perfekt<br />

am Fuß sitzt. Die Atmungsaktivität des Obermaterials hat uns<br />

bei anderen Trailschuhen besser gefallen.<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

GRIP<br />

NÄSSESCHUTZ<br />

80% 65% 50%<br />

65%<br />

65%<br />

Wir helfen Kindern<br />

LAUFEN.DE ——— 039<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 39 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:10


TOP­ALLROUND­LAUFSCHUHE<br />

DIE BESTEN<br />

DES SOMMERS<br />

LAUFEN.DE TESTET ZUSAMMEN MIT DEN FACHHÄNDLERN VON<br />

DEIN-LAUFPROFI.DE SO ZIEMLICH JEDEN NEUEN LAUFSCHUH, DER AUF<br />

DEN MARKT KOMMT. HIER STELLEN WIR NEUE MODELLE VOR, DIE UNS IM<br />

SOMMER <strong>2017</strong> AM MEISTEN MIT IHREN QUALITÄTEN ÜBERZEUGEN.<br />

361°<br />

SENSATION 2<br />

GEWICHT*<br />

SPRENGUNG*<br />

PREIS<br />

M: 320 G | W: 265 G<br />

9 MM<br />

129,90 EURO<br />

„One degree beyond“ – ein Grad mehr, das ist die Unternehmensphilosophie<br />

des chinesischen Herstellers 361°, der in der Heimat<br />

längst den Laufmarkt erobert hat. Aber findet sich das Markenmantra,<br />

dem Sportler das gewisse Etwas mehr zu bieten, auch im<br />

Produkt wieder? Als wir vor einem Jahr den Sensation als erstes<br />

Modell von 361° testen konnten, waren wir positiv überrascht.<br />

Ein Laufschuh mit guter Passform und prima Laufeigenschaften.<br />

Was kann die zweite Version des Sensation? Die Weiterentwicklung<br />

hat den Schuh – wie es sein soll – noch einen Tick besser<br />

gemacht. Und damit mischt er ganz frech in der Allrounder-Liga<br />

der renommierten Hersteller mit. Die Passform ist das größte<br />

Plus. Reinschlüpfen und wohlfühlen – das hat auf Anhieb funktioniert.<br />

Das Obermaterial ist angenehm und umfasst den Schuh<br />

mit der Schnürung tadellos. Das Ergebnis ist ein sehr guter Halt<br />

im Schuh. Mit seiner 9-Millimeter-Sprengung rollt der Sensation<br />

2 dynamisch dahin – unterstützt wird das gute Laufgefühl von<br />

der leichten und flexiblen Mittelsohle. Quikfoam nennt der Hersteller<br />

das auf EVA-Basis entwickelte Material. Ferseneinfassung<br />

und Zehenbox sind gut geschnitten und runden das gute Gefühl<br />

im Schuh ab. Eine leichte mediale Stütze verschafft dem Sensation<br />

2 einen großen Einsatzbereich. Ein zuverlässigen Allrounder,<br />

mit dem sich Strecken bis zur Marathon-Distanz bewältigen<br />

lassen.<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

65%<br />

65%<br />

55%<br />

*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />

geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />

*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />

nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />

——— <strong>04</strong>0 EQUIPMENT & MODE EM<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 40 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:30


ADIDAS<br />

PURE BOOST DPR<br />

GEWICHT* M: 258 G | W: 258 G<br />

SPRENGUNG* 8 MM<br />

PREIS 139,95 EURO<br />

Was bedeutet eigentlich Natural Running heute? Und was stellen<br />

sich Läufer darunter vor? Das fragte sich Adidas ganz zu Beginn<br />

der Arbeiten am neuen Pure Boost DPR – und stellte die Frage<br />

auch den Läufern in New York, Berlin oder anderen Metropolen.<br />

Heraus kam: Läufer wollen sich mit der Stadt und der Straße<br />

verbunden fühlen. Sie brauchen einen agilen Schuh für schnelle<br />

Ausweichmanöver und plötzliches Abstoppen. Und genau das ist<br />

der Pure Boost DPR auch geworden. Besonderes Merkmal des<br />

Unisex-Schuhs – der übrigens auch Frauenfüßen super passt –<br />

ist die Vorfußplatte, die acht Millimeter breiter ist, als man sie<br />

bei einem gewöhnlichen Performance-Runningschuh machen<br />

würde. Zudem steht der Fuß tiefer im Schuh – davon rührt auch<br />

der Name: Deeper, es wurden einfach die „e“ gestrichen. Zusammen<br />

mit dem flexiblen Knit-Obermaterial sorgen diese beiden<br />

Aspekte dafür, dass der Fuß auch bei extremen Belastungen wie<br />

engen Kurven besser im Schuh steht. Mit dem Pure Boost DPR<br />

ist Adidas wirklich ein starker Natural Running-Schuh gelungen,<br />

der vor allem Läufer in der Stadt unterstützt, wo Richtungs- und<br />

Tempowechsel alltäglich sind. Dank des geringen Gewichts und<br />

der dynamischen Sprengung von acht Millimetern kann man mit<br />

ihm richtig flott unterwegs sein. Gemütlichere Läufe auf gepflegten<br />

Waldwegen gehen natürlich auch!<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

50% 50% 90%<br />

ASICS<br />

GEL-NIMBUS 19<br />

GEWICHT* M: 315 G | W: 255 G<br />

SPRENGUNG* 10 MM<br />

Wenn man Läufer nach bekannten Laufschuh-Klassikern fragt,<br />

wird der Asics Gel-Nimbus 19 zweifelsfrei sehr häufig genannt.<br />

Seit nunmehr rund einer Generation begleitet er hunderttausende<br />

Läufer zuverlässig bei ihrem Hobby. Und das gewohnt<br />

komfortabel und mit hoher Qualität. Und wie gut ist die 19.<br />

Version dieses Klassikers? Das aktuelle Modell kommt in veränderter<br />

Optik daher, das neue FluidFit-Obermaterial ist weniger<br />

grobporig und schmiegt sich dem Fuß sehr gut an. Die Dämpfung<br />

bleibt die Referenz in dieser Klasse. Der Nimbus spult besonders<br />

bei langen Läufen – egal ob Asphalt oder Waldboden<br />

– zuverlässig Kilometer um Kilometer ab. Im Vergleich mit dem<br />

Vorgänger fällt auf, dass der Schuh insbesondere im Vorfuß-Bereich<br />

etwas enger geschnitten ist. Zusammen mit der angenehmen<br />

Fersenführung vermittelt der neue Nimbus somit ein direkteres<br />

Laufgefühl. Wer eher auf breiterem Fuß unterwegs ist,<br />

muss unter Umständen eine halbe Nummer größer wählen. Insgesamt<br />

bleibt der Trage- und Laufkomfort super. Abgerundet<br />

wird das positive Bild durch einen nicht nur gefühlt leichteren<br />

Schuh. Für die Gewichtsersparnis ist die Mittelsohle aus dem<br />

extrem leichten FlyteFoam-Material verantwortlich. Fazit: Der<br />

GEL-Nimbus bleibt ein extrem komfortabler Laufschuh – und<br />

die 19. Version ist der dynamischste Nimbus aller Zeiten.<br />

PREIS<br />

180,00 EURO<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

80% 60%<br />

60%<br />

LAUFEN.DE ——— <strong>04</strong>1<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 41 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:32


NEW BALANCE<br />

880 V7<br />

GEWICHT* M: 314 G | W: 263 G<br />

SPRENGUNG* 10 MM<br />

PREIS 130,00 EURO<br />

Wer mit vielen Läufern und regelmäßig mit Laufsport-Händlern<br />

spricht, hört unisono: New Balance baut wieder richtig gute Schuhe.<br />

Das heißt nicht zwangsläufig, dass die Modelle des US-Herstellers<br />

in den vergangenen Jahren nicht laufbar waren. Aber es<br />

ist ein Lob für die spürbare Anstrengung des Unternehmens, mit<br />

Top-Produkten beim Kunden zu punkten. Ganz entscheidend für<br />

die überzeugende Produkt-Range von New Balance ist das Freshfoam<br />

genannte Mittelsohlen-Material. Es läuft sich sehr direkt,<br />

dynamisch und hat spürbar gute Rebound-Werte. Auf dieses Material<br />

verzichtet New Balance im neuen 880 V7. Ist er nun ein<br />

schlechterer Schuh? Keineswegs. Er hat nur einen anderen Läufertypen<br />

im Visier. Wer es gerne etwas komfortabler mag, wird<br />

die Acteva-Mittelsohle mögen. Dabei ist die Konstruktion alles<br />

andere als weich – aber eben ein Kompromiss aus guter Dämpfung<br />

und angenehmer Flexibilität. Der 880 V7 will nicht der<br />

dynamischste Schuh sein, viel mehr ein treuer und langlebiger<br />

Begleiter für jede Laufstrecke und Distanz – egal ob auf Asphalt<br />

oder einem ebenen Waldweg. Passform und Sitz sind aufgrund<br />

des Weitensystems bei New Balance seit jeher top. Und da der<br />

Schuh dank des zweilagig nahtfrei verarbeiteten Obermaterials<br />

(Fantomfit) einen festen, aber angenehmen Halt bietet, gehört er<br />

definitiv zu den besten Allroundern des Jahres.<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

80%<br />

70%<br />

45%<br />

NIKE<br />

ZOOM FLY<br />

GEWICHT* M: 247 G<br />

SPRENGUNG* 10 MM<br />

PREIS 150,00 EURO<br />

Der brandneue Zoom Fly von Nike ist quasi die Jedermann-Version<br />

des Schuhs, den Eliud Kipchoge bei seinem Versuch getragen<br />

hat, als erster Mensch einen Marathon unter zwei Stunden zu<br />

laufen. Der Kenianer hat im Zoom Vaporfly Elite für die 42,195<br />

Kilometer 2:00:25 Stunden gebraucht. Sein Schuh bündelte<br />

dabei optimale Dämpfung und ideale Unterstützung bei der Abrollbewegung,<br />

war aber gleichzeitig trotz einer dicken Sohle superleicht.<br />

Er wurde nach Maßgabe von Top-Athleten entwickelt.<br />

Die wollen die Straße am liebsten gar nicht spüren. „Asphalt tut<br />

weh“, meinte einer von ihnen während der Entwicklungsphase.<br />

Und viele Features, die in dem für den besten Marathonläufer der<br />

Gegenwart individuell entwickelten Schuh zum Einsatz kommen,<br />

bietet auch der Zoom Fly. Die Komfort-Anforderungen erfüllt er<br />

genauso wie der Zoom Vaporfly Elite. Allerdings ist der Zoom<br />

Fly deutlich schwerer. In der Mittelsohle kommt statt dem superleichten,<br />

von Nike neu entwickeltem Schaummaterial ZoomX<br />

herkömmliches Lunarlon zum Einsatz. Die extrem leichten Karbon-Platte,<br />

die im Elite-Schuh die Abrollbewegung optimiert,<br />

wurde beim Zoom Fly durch eine aus extrasteifem Kunststoff ersetzt.<br />

Die wirkt genauso wie die Karbon-Platte, wiegt aber spürbar<br />

mehr. Insgesamt ist der Zoom Fly ein grandioser Schuh, der<br />

Komfort und Dynamik ideal verbindet. Unsere Tester lieben ihn<br />

vor allem bei zügigen Dauerläufen.<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

90%<br />

50%<br />

85%<br />

*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />

geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />

*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />

nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />

——— <strong>04</strong>2 EQUIPMENT & MODE EM<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 42 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:36


REEBOK<br />

FLOATRIDE RUN<br />

GEWICHT* M: 233 G | W: 196 G<br />

SPRENGUNG* 8 MM<br />

Die meisten verbinden mit Reebok vor allem Equipment für<br />

Fitnesssport, denn in diesem Bereich ist der deutsche Sportartikel-Hersteller<br />

aus Herzogenaurach besonders stark. Mit dem<br />

Floatride Run meldet Reebok aber nun auch wieder Ansprüche<br />

im Laufbereich an. Und das zurecht. 25.000 Kilometer sind<br />

knapp 300 Läufer in der Testphase mit ihm gelaufen und waren<br />

begeistert. Und auch wenn wir bislang weniger Kilometer mit<br />

ihm zurückgelegt haben – auch unser Urteil lautet: absolut gelungen!<br />

Das ist definitiv ein Lauf- und kein Fitnessschuh. Sehr<br />

angenehm ist der Floatride Foam der Mittelsohle, der gleich<br />

mehrfach punktet: einerseits durch geringes Gewicht, denn er<br />

ist deutlich leichter als herkömmliches EVA-Material, aus dem<br />

die Sohlen vieler Schuhe gefertigt sind. Und zudem durch eine<br />

sehr angenehme Dämpfung und gleichzeitig eine tolle Reaktionsfreudigkeit.<br />

Das nahtfreie UltraKnit-Obermaterial passt sich<br />

dem Fuß optimal und flexibel an und ist dabei sehr atmungsaktiv.<br />

Zusätzlichen Halt bietet der dezente EVA-Frame. Auch<br />

800-Meter-Olympiasieger Nils Schumann meint: „Der Floatride<br />

setzt in seinem Segment neue Standards und wird mein tägliches<br />

Lauftraining definitiv bereichern. Ich freue mich schon auf<br />

jeden Kilometer.“<br />

PREIS<br />

149,95 EURO<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

60% 40%<br />

75%<br />

SAUCONY<br />

RIDE 10<br />

GEWICHT* M: 270 G | W: 238 G<br />

SPRENGUNG* 8 MM<br />

PREIS 140,00 EURO<br />

Viele Modelle verschwinden irgendwann vom Markt. So ist es<br />

dem Saucony Mirage ergangen. Ein toller Schuh, dessen Lebenszyklus<br />

begrenzt war. Wir hoffen, dass dieses Schicksal dem Saucony<br />

Ride erspart bleibt. Nun ist er quasi zehn geworden und<br />

im besten Alter. Zum Jubiläumsmodell kann man dem US-Laufschuh-Spezialisten<br />

nur gratulieren. Zumindest einer unserer<br />

Tester mag ihn gar nicht mehr ausziehen. Es war Liebe beim ersten<br />

Lauf. Auch die Vorgänger waren gut, aber beim Ride 10 hat<br />

Saucony an den richtigen Stellen für Verbesserungen gesorgt.<br />

Das Wichtigste beim Laufschuhtest: Nicht die Hersteller-Angaben<br />

lesen, um unvoreingenommen ganz subjektiv den Schuh zu<br />

spüren. Beim Ride 10 spürt man sehr schnell: Er fühlt sich für<br />

einen Allrounder super leicht an. Nicht nur in der Hand, vor allem<br />

am Fuß. Und er läuft sich so dynamisch, dass er mit leichteren<br />

Modellen locker mithalten kann. Und wie hat Saucony das geschafft?<br />

Das Gewicht spart der Schuh in erster Linie beim leichteren<br />

Obermaterial ein. Die Mittelsohle ist mit der Everun Technologie<br />

(als Top Sole Konstruktion direkt unterm Fuß) für mehr<br />

Komfort ausgestattet. Genau dieser Mix macht den Ride 10 so<br />

besonders. Es gibt leichtere und dynamischere Modell, die aber<br />

weniger komfortabel sind. Und es gibt Komfort-Wunder, denen<br />

es an Dynamik fehlt. Und es gibt den Saucony Ride. Hoffentlich<br />

noch lange.<br />

DÄMPFUNG<br />

STABILITÄT<br />

DYNAMIK<br />

65% 50%<br />

65%<br />

LAUFEN.DE ——— <strong>04</strong>3<br />

032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 43 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:39


LÄUFER & LEUTE<br />

PHILIPP PFLIEGER ZÄHLT MIT EINER<br />

MARATHON-BESTZEIT VON 2:12:50<br />

STUNDEN ZU DEN BESTEN DEUTSCHEN<br />

LÄUFERN. WELTWEIT IST ER DAMIT<br />

ABER NICHT UNTER DEN BESTEN<br />

250. TROTZDEM KANN ER GUT VOM<br />

LAUFEN LEBEN. UND DAS OHNE UN-<br />

TERSTÜTZUNG DURCH BUNDESWEHR<br />

ODER POLIZEI. HIER VERRÄT DER<br />

29-JÄHRIGE, WIE DAS FUNKTIONIERT.<br />

SELFMADE<br />

PROFI<br />

Interview: Christian Ermert | Fotos: JvM STARS, Norbert Wilhelmi<br />

——— <strong>04</strong>4 LÄUFER & LEUTE LL<br />

<strong>04</strong>4-<strong>04</strong>7_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_pflieger.indd 44 01.06.<strong>2017</strong> 13:49:06


ALS PROFI-LÄUFER TRANSPORTIERE<br />

ICH BOTSCHAFTEN, DIE JEDER MIT<br />

DEM LAUFEN VERBINDET:<br />

GESUNDHEIT, FITNESS, ERFOLG, SPASS<br />

Philipp, du musstest wegen muskulärer<br />

Probleme zuletzt auf den geplanten<br />

Start beim Hamburg-Marathon<br />

verzichten. Wie geht es dir jetzt?<br />

Den Haspa-Marathon absagen zu müs-<br />

sen, ist mir wirklich schwergefallen,<br />

besonders angesichts der guten Trainingswerte<br />

in den ersten acht bis neun<br />

Wochen der Vorbereitung. Ich habe mir<br />

dann die nötige Zeit genommen, die<br />

Probleme auszukurieren und befinde<br />

mich derzeit wieder im Aufbautraining<br />

für einen Herbstmarathon.<br />

Das heißt, du hast keine Chance mehr,<br />

dich für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften<br />

zu qualifizieren, die im<br />

<strong>August</strong> in London stattfinden.<br />

Da wollte ich ja sowieso nicht hin. Für<br />

<strong>2017</strong> hatte ich zum ersten Mal eine klassische<br />

Marathonsaison geplant. Mit einem<br />

City-Marathon im Frühjahr und einem<br />

im Herbst. Jetzt will ich im Herbst<br />

die Chance nutzen, mich für den Marathon<br />

bei den Leichtathletik-Europameisterschaften<br />

2018 in Berlin zu qualifizieren.<br />

Unsere Heim-EM ist für mich<br />

viel attraktiver als ein WM-Marathon in<br />

London.<br />

Vor zwölf Monaten stecktest du mitten<br />

in der Vorbereitung auf die Olympischen<br />

Spiele. Ein Jahr später hat<br />

sich ganz schön viel in deinem Leben<br />

geändert, oder?<br />

Ja. Ich habe mein ganzes Sportlerleben<br />

lang dem Moment entgegengefiebert,<br />

mal bei Olympischen Spielen dabei zu<br />

sein. Bis dahin waren alle meine großen<br />

Lebensentscheidungen von dem olympischen<br />

Traum beeinflusst. Deshalb bin<br />

ich nach dem Abitur in meiner Heimatstadt<br />

Sindelfingen nach Regensburg<br />

gezogen. Deshalb habe ich nach dem<br />

Bachelor mein Studium beendet. Und<br />

deshalb bin ich Sportprofi geworden.<br />

Was sagen eigentlich deine Eltern zu<br />

dieser Entscheidung? Laufprofi ist ja<br />

nicht gerade der sicherste Job …<br />

Meine Mutter hat sich am Anfang schon<br />

ein bisschen Sorgen gemacht. Als ich<br />

noch Politik- und Medienwissenschaften<br />

studiert habe, mussten meine Eltern<br />

ständig die Frage beantworten, was man<br />

damit eigentlich später mal macht. Und<br />

dann war der Sohn plötzlich Profisportler,<br />

da haben alle gedacht, klar, der verdient<br />

jetzt als Fußballer sein Geld. Wenn<br />

meine Eltern dann erklärten, „nee, er<br />

läuft“, war die Reaktion meistens Stirnrunzeln.<br />

Gesellschaftlich akzeptiert ist<br />

meine Entscheidung erst, seitdem ich<br />

bei Olympia in Rio dabei war. Meine<br />

Eltern haben mir immer Rückhalt gegeben,<br />

aber finanziell wollte ich nicht<br />

auf sie angewiesen sein. Profisport bedeutet<br />

für mich, dass man von seinem<br />

Sport leben kann. Wenn das nicht möglich<br />

gewesen wäre, hätte ich mich auf<br />

mein Master-Studium konzentriert und<br />

wäre jetzt wahrscheinlich Hobbyläufer<br />

wie Millionen andere.<br />

Und dann wurde der Olympia-Traum<br />

Realität …<br />

… Rio und der olympische Marathon waren<br />

ein Wahnsinns-Erlebnis. Ich hätte an<br />

dem Tag keine Sekunde schneller laufen<br />

können. Ich war voll zufrieden, wusste<br />

danach aber erstmal gar nicht, ob ich<br />

auf diesem Niveau überhaupt weiterlaufe.<br />

Die Erfüllung dieses Traumes, den<br />

ich fast 20 Jahre lang verfolgt hatte,<br />

fühlte sich an, als wäre jetzt ein Kapitel<br />

meines Lebens abgeschlossen. Ich habe<br />

dann nach den Spielen noch zwei Wochen<br />

Urlaub in Brasilien gemacht und<br />

bin gar nicht gelaufen. Als ich dann wieder<br />

zurück in Deutschland war, war die<br />

Lust am Laufen schnell wieder da. Drei<br />

Wochen nach dem Olympia-Marathon<br />

war ich wieder im Training, zwar ohne<br />

konkretes Ziel, aber mit viel Spaß.<br />

Fehlt es dir jetzt immer noch an einem<br />

Ziel, auf das du hinarbeitest?<br />

Nein, das nicht. Ich bin allerdings keine<br />

20, 25 mehr. Damals hätte ich jeden<br />

Cent und meine Gesundheit geopfert,<br />

um irgendwann mal Olympische Spiele<br />

zu erleben. Das sehe ich heute anders.<br />

Mit fast 30 ist mein Kosmos nicht mehr<br />

nur mein eigenes Laufen. Ich denke daran,<br />

was in zwei, drei Jahren sein kann.<br />

Auch in finanzieller Hinsicht. Ich hatte<br />

ja nie Lust, zur Sportfördergruppe oder<br />

zur Polizei zu gehen. Ich empfinde es als<br />

Privileg, den Sport selbst finanzieren zu<br />

können – mit meinem Verein, der LG<br />

Telis Finanz Regensburg, und anderen<br />

Partnern wie Adidas und ultraSPORTS,<br />

die mich unterstützen. Das noch einige<br />

Jahre weiter zu können und dann den<br />

fließenden Übergang von der Läuferkarriere<br />

in eine neue Position im Sport<br />

zu schaffen – das ist mein Ziel.<br />

Aber sportliche Ziele brauchst du<br />

doch auch, oder?<br />

Schon, aber ich habe mich davon entfernt,<br />

bei internationalen Höhepunkten<br />

konkrete Platzierungen anzupeilen. Ich<br />

will im Rahmen meiner Möglichkeiten<br />

so hart trainieren, wie ich kann. Und<br />

dann im Rennen das Beste geben. Was<br />

an Platzierungen rauskommt, habe ich<br />

nicht in der Hand. Ich weiß ja nie, wie<br />

die Konkurrenz „gearbeitet“ hat. Wenn<br />

man sich die Veränderungen der Ergebnislisten<br />

der vergangenen Jahre durch<br />

nachträglich aufgedeckte Dopingfälle<br />

anschaut, verlieren internationale<br />

Platzierungen an Wert. Wer sich unter<br />

diesen Umständen davon abhängig<br />

machst, ob er bei einer EM Erster, Dritter<br />

oder Sechster wird, steigt in einen<br />

langfristig frustrierenden Prozess ein.<br />

Das wird dann ziemlich zermürbend.<br />

→→→→→→→→→→<br />

LAUFEN.DE ——— <strong>04</strong>5<br />

<strong>04</strong>4-<strong>04</strong>7_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_pflieger.indd 45 01.06.<strong>2017</strong> 13:49:07


Dann bleibt also nur noch die Verbesserung<br />

der eigenen Leistung als Maßstab<br />

…<br />

… für mich schon. Ich will ausloten, wie<br />

schnell ich Marathon laufen kann. Wo<br />

das mal hingeht, ist schwer zu sagen.<br />

Weltrekord wird es sicher nie werden.<br />

Ich hoffe aber stark, dass es noch mal<br />

unter 2:12:50 Stunden gehen wird und<br />

wenn ja, wie weit ich das noch ausreizen<br />

kann.<br />

Eine zweifellos starke Leistung, aber<br />

auch damit wärst du weltweit nicht<br />

unter den 250 besten Marathonläufern.<br />

Dennoch hast du kürzlich einen<br />

Vertrag mit der Sportmarketing-Agentur<br />

Jung von Matt abgeschlossen, die<br />

sich sonst um prominente Sportler wie<br />

Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg oder<br />

Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes<br />

kümmert.<br />

Um genau zu sein, mit der Spezialagentur<br />

Jung von Matt/STARS, die mich in<br />

meiner individuellen Vermarktung unterstützen.<br />

Dass die Agentur sich für mich<br />

entschieden hat, überrascht mich selbst<br />

ein wenig. Aber wie schnell genau ich laufe,<br />

ist dem Team gar nicht so wichtig. Sie<br />

finden es gut, dass ich schnell laufe und<br />

sportliche Ziele verfolge und ein klares<br />

Profil habe. Laufen ist ja längst mitten in<br />

der Gesellschaft angekommen. Und als<br />

Profi-Läufer transportiere ich die Botschaften,<br />

die jeder mit Laufen verbindet:<br />

Gesundheit, Fitness, Erfolg, Spaß.<br />

Und deshalb hat sich Ex-Fußballnationalspieler<br />

Arne Friedrich bei dir gemeldet<br />

und gefragt, ob seine Agentur dich<br />

vermarkten darf?<br />

Nein. Es war umgekehrt. Ich habe dort angerufen,<br />

weil ich mir gedacht habe: „Wer<br />

nicht fragt, bekommt auch keine Antwort.“<br />

Zu meiner großen Überraschung<br />

haben sie mich zu einem Gespräch nach<br />

Hamburg eingeladen. Und dann saß ich<br />

Arne Friedrich gegenüber. Als Fußballer<br />

stand er dem Thema Laufen ohne Ball zunächst<br />

etwas skeptisch gegenüber. Aber<br />

ich habe ihn wohl ein bisschen dafür begeistern<br />

können.<br />

Und wie darf man sich das vorstellen,<br />

wenn ein Marathonläufer von einer<br />

Sportmarketing-Agentur betreut wird?<br />

Das Team begleitet mich beim Aufbau einer<br />

Persönlichkeitsmarke und dem Erreichen<br />

meiner sportlichen Ziele. Ich habe<br />

als Profisportler die Möglichkeit, die Öffentlichkeit<br />

für Themen rund ums Thema<br />

Laufen zu begeistern, zum Beispiel<br />

durch Experten-Interviews, Statements<br />

zu Trendthemen wie Fitness, Reisen, Essen<br />

und Trinken, durch Fernsehauftritte<br />

– oder durch Aktionen wie Race the Tube.<br />

Race the Tube? Was ist denn das? Ein<br />

Rennen in der U-Bahn?<br />

Fast. Einen Rennen gegen die U-Bahn<br />

in Berlin. Ich habe versucht, auf einer<br />

zehn Kilometer langen Strecke quer<br />

durch Berlin zu Fuß schneller zu sein als<br />

ein Läufer von der Adidas-Community<br />

in Berlin, der mit den U-Bahn-Linien U6<br />

und U2 vom U-Bahnhof Naturkundemuseum<br />

bis zum U-Bahnhof Neu-Westend<br />

nahe dem Olympiastadion gefahren ist.<br />

Mein Rennen habe ich live auf Facebook<br />

gestreamt.<br />

Und? Wer hat gewonnen?<br />

Ich. Aber darauf kam es am Ende eigentlich<br />

nicht an. Das hat riesigen Spaß gemacht,<br />

und es war ein Highlight in den<br />

sozialen Netzwerken. Der Live-Stream<br />

über meine Seite erreichte 1,4 Millionen<br />

Kontakte, die Zusammenfassung nochmals<br />

knapp eine halbe Millionen. Es hat<br />

sich gelohnt, mal zwei Tage nach Berlin<br />

zu fahren und zehn Kilometer in 34 Minuten<br />

zu laufen. Aber solche Aktionen<br />

sind längst nicht alles. Unsere Zusammenarbeit<br />

ist langfristig angelegt. Wir<br />

hoffen, dass beide Seiten davon auch<br />

noch nach dem Ende meiner aktiven<br />

Zeit profitieren.<br />

<br />

Nur in Deutschland top, im Weltmaßstab hinter den vielen schnellen Läufern aus Ostafrika abgeschlagen: Philipp Pflieger<br />

kann trotzdem gut vom Laufen leben. Dabei helfen auch die Gagen, die von den großen deutschen Laufveranstaltern<br />

gezahlt werden. Der Berliner Halbmarathon ist eins dieser Rennen, bei dem auch die deutschen Athleten glänzen können<br />

——— <strong>04</strong>6 LÄUFER & LEUTE LL<br />

<strong>04</strong>4-<strong>04</strong>7_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_pflieger.indd 46 01.06.<strong>2017</strong> 13:49:13


SO MACHT LAUFEN SPASS<br />

ENTDECKE ALLE TOP-MARKEN<br />

BEI DEINEM LAUFPROFI IN DER NÄHE.<br />

<strong>04</strong>4-<strong>04</strong>7_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_pflieger.indd 47 01.06.<strong>2017</strong> 13:49:15


EVENTS & REISEN<br />

BESTZEITEN JAGT MAN BEIM SEYCHELLEN-MARATHON<br />

VERGEBLICH. ZU WARM, ZU HOHE LUFTFEUCHTIGKEIT.<br />

SCHNELL RENNEN WÄRE ABER AUCH SCHADE — WEIL MAN<br />

DANN EINMALIGE EINDRÜCKE VERPASSEN WÜRDE.<br />

HIER WIRD GENOSSEN, NICHT GERAST!<br />

——— <strong>04</strong>8 EVENTS & REISEN ER<br />

Text: Stefan Schlett | Fotos: iStock, Thinkstock, Stefan Schlett, Udo Möller, Veranstalter<br />

<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 48 02.06.<strong>2017</strong> 10:50:11


HIER KANN MAN LAUFEN?<br />

HIER<br />

KANN MAN<br />

LAUFEN!<br />

<br />

SEYCHELLEN<br />

MARATHON<br />

LAUFEN.DE ——— <strong>04</strong>9<br />

<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 49 02.06.<strong>2017</strong> 10:50:17


Langsam, ganz langsam kriecht<br />

Esmeralda dahin. Für eine Marathonläuferin<br />

definitiv zu langsam, keinen einzigen<br />

Zielschluss würde sie schaffen, im<br />

Besenwagen wäre sie Dauergast. Aber<br />

das nimmt Esmeralda niemand böse,<br />

sie läuft ohnehin keinen Marathon. Esmeralda<br />

ist die älteste Landschildkröte<br />

der Welt, über 200 Jahre alt und bringt<br />

mehr als 300 Kilo auf die Waage. Sie<br />

lebt auf der winzigen Insel Bird-Island,<br />

die zu den Seychellen im westlichen Indischen<br />

Ozean gehört.<br />

Der westliche Indische Ozean mit seinen<br />

Trauminseln ist auch unter erfahrenen<br />

Globetrottern noch immer ein touristischer<br />

Geheimtipp. Wenige wissen über<br />

die Inseln mehr, als dass vor langer Zeit<br />

ein Schiff vor Madagaskar lag, dass die<br />

Pest an Bord hatte, dass der Pfeffer dort<br />

wächst und dass man unter Palmen baden<br />

kann. Und ja, die berühmteste Briefmarke<br />

der Welt, die Blaue Mauritius,<br />

kommt auch aus dieser Region.<br />

LECKERBISSEN FÜR<br />

LAUFGOURMETS<br />

Doch für die internationale Läuferschar<br />

sind die Perlen des Indischen Ozeans<br />

schon lange kein Geheimnis mehr,<br />

sondern ein Leckerbissen für Laufgourmets.<br />

Während sich die Maskarenen<br />

(La Reunion, Mauritius, Rodrigues),<br />

Mayotte (Komoren) und Madagaskar mit<br />

anspruchsvollen Trailläufen durch wilde<br />

und exotische Landschaften präsentieren,<br />

pflegt man auf den Seychellen hingegen<br />

den guten alten Straßenlauf.<br />

Im Februar wurde zum zehnten Mal auf<br />

der Hauptinsel Mahé der „Seychelles<br />

Eco-Friendly Marathon“ ausgetragen.<br />

Den Anstoß dazu gab der koreanische<br />

Geschäftsmann Dong Chang Jeong,<br />

Honorarkonsul der Inseln in Seoul und<br />

begeisterter Marathonläufer. Mit seiner<br />

Beratungsfirma Inocean M&C ist er<br />

zugleich bedeutendster Sponsor der<br />

Veranstaltung. In den vergangenen 15<br />

Jahren hat er 72 Marathonläufe in 38<br />

Ländern absolviert und war dreimal<br />

beim Berlin-Marathon am Start. Die<br />

Renndirektorin Giovanna Rosseau, die<br />

auf den Inseln schon Triathlonwettbewerbe<br />

und Staffelmeisterschaften ins<br />

Leben rief, legt Wert auf die Qualität<br />

des Events. So erreichte sie, dass der<br />

Marathon vom Leichtathletik-Weltverband<br />

IAAF anerkannt wurde. Die<br />

mehrmalige internationale Squash-Meisterin<br />

und ehemaliges Mitglied der Nationalmannschaft<br />

sorgt für ein hohes<br />

Niveau des Seychellen-Marathons. Kein<br />

Wunder, dass sich die Veranstaltung,<br />

zu der neben dem Marathon noch ein<br />

Halbmarathon sowie Läufe über 5 und<br />

10 Kilometer gehören, rasch zu einer<br />

Erfolgsgeschichte entwickelte. Bei der<br />

Premiere 2008 gingen 300 Läufer an<br />

den Start. Mittlerweile liegt die Teilnehmerzahl<br />

bei 2000 Athleten aus 51<br />

Ländern. Dabei hat sich die Zahl der<br />

Männer verfünffacht und die der Frauen<br />

verzehnfacht. Und das ist eine wirklich<br />

hohe Zahl, wenn man bedenkt, wie klein<br />

die Seychellen sind, und wie wenig Menschen<br />

dort leben!<br />

Die Republik der Seychellen ist seit<br />

1976 vom Vereinigten Königreich Großbritannien<br />

und Nordirland unabhängig<br />

und liegt im westlichen Indischen<br />

Ozean, etwas südlich des Äquators auf<br />

der Höhe des nördlichen Tansanias<br />

und besteht aus 115 Inseln. Das zu den<br />

Seychellen gehörige Hoheitsgebiet hat<br />

eine Ausdehnung von knapp 400.000<br />

Quadratkilometern und ist damit größer<br />

als Deutschland. (357.375 m 2 ). Allerdings<br />

ist nur etwa ein Tausendstel Landfläche,<br />

was ein bisschen mehr als das Stadtgebiet<br />

von Köln ist. Und davon ist nur<br />

die Hälfte, nämlich 21 Inseln, bewohnt.<br />

Gut 90.000 Menschen leben auf den<br />

Seychellen, ein Viertel in der Hauptstadt<br />

Victoria, die zu den kleinsten Hauptstädten<br />

der Welt zählt und auf der Hauptinsel<br />

Mahé liegt. Diese ist mit einer Länge<br />

von 28 Kilometern und einer Breite von<br />

8 Kilometern die größte der Seychelleninseln.<br />

Der afrikanische Kontinent,<br />

zu dem die Seychellen topografisch<br />

gehören, liegt 1600 Kilometer von Mahé<br />

entfernt.<br />

GONDWANAS ÜBERBLEIBSEL<br />

Traum und Traumstrände sind inflationäre<br />

Begriffe, die heute in jeder<br />

Touristenbroschüre zu finden und fast<br />

wertlos geworden sind. Geht es jedoch<br />

an die Beschreibung der 42 Granitund<br />

73 Koralleninseln der Seychellen<br />

bekommen die Attribute Traumstrand<br />

und Einzigartigkeit ihre eigentliche<br />

Bedeutung zurück. Traum wird hier zur<br />

Realität! Einige der seltensten Tier- und<br />

Pflanzenarten auf dieser Erde sind hier<br />

zu finden. Als höchste Gipfel untergetauchter<br />

Überreste des Superkontinents<br />

Gondwana sind die Seychellen die<br />

weltweit ältesten Inseln inmitten eines<br />

Meeres und damit kostbare Erbstücke<br />

aus der Frühzeit unseres Planeten. Die<br />

berühmteste der zahlreichen endemischen<br />

Tier- und Pflanzenarten, also<br />

Lebensformen die nur dort vorkommen,<br />

ist die Coco de Mer, eine Frucht der Seychellenpalme.<br />

Die Form der nur auf den<br />

Seychelleninseln Praslin und Curieuse<br />

zu findenden Meereskokosnuss ähnelt<br />

den Beckenrundungen einer Frau und<br />

regte über Jahrhunderte die Fantasie<br />

männlicher Betrachter an. Der deutsche<br />

Kaiser Rudolf II. von Habsburg schrieb<br />

im 17. Jahrhundert 4000 Gulden Belohnung<br />

für eine einzige dieser Nüsse aus,<br />

bekam aber keine. Die frühere erotische<br />

Betrachtung ist heute einem pragmatischen<br />

Ansatz gewichen. Die bis zu 50<br />

Zentimeter große Nuss wiegt 15 bis 22<br />

Kilo, kostet ein paar Hundert Euro und<br />

darf nur mit Zertifikat ausgeführt werden.<br />

Auf dem Aldabra-Atoll findet man<br />

die weltgrößte Kolonie von Riesenschildkröten<br />

– unter ihnen Esmeralda, die es<br />

ins Guinness Buch der Rekorde schaffte.<br />

TRAUMSTRÄNDE AUS DER<br />

WERBUNG<br />

Die Seychellen sind das erste Land der<br />

Erde, das den Naturschutz in seine Verfassung<br />

aufgenommen hat. Mit 58,61<br />

Prozent seiner Landfläche hat der Inselstaat,<br />

zusammen mit den Malediven<br />

(65,03 %) mit Abstand prozentual den<br />

größten Anteil geschützter Gebiete<br />

weltweit. Dazu passt folgendes Zitat aus<br />

einem alten Reiseführer: „Weltreiche<br />

kommen und gehen, Revolutionen ebenfalls,<br />

aber die Schönheit der Seychellen<br />

bleibt eine Konstante.“ In der Tat, der<br />

Strand von Anse Source d’Argent, bekannt<br />

unter anderem durch Werbespots<br />

von Bacardi bis Raffaello, ist der wohl<br />

am meisten fotografierte auf der Welt.<br />

In fast jedem Baumarkt findet man Fototapeten<br />

von ihm. Der natürliche Reichtum<br />

verschafft diesem eigenständigen<br />

Land, das keine Arbeitslosigkeit kennt,<br />

den höchsten Lebensstandard Afrikas.<br />

Der Fremdenverkehr beschäftigt 30 Prozent<br />

der arbeitenden Bevölkerung und<br />

erwirtschaftet 70 Prozent des Volkseinkommens.<br />

Wieso dieses kleine Paradies nicht auch<br />

laufend erkunden?! Seit einigen Jahren<br />

schon reist alljährlich eine kleine<br />

Gruppe Deutscher zum Seychellen-Marathon.<br />

Eine herrliche Morgenstimmung<br />

herrscht dieses Jahr in Beau Vallon,<br />

dem populärsten Strand von Mahé,<br />

als nach einem kräftigen tropischen<br />

Regenguss die kleine Schar der 49 Marathon-<br />

und 69 Halbmarathonläufer mit<br />

20 Minuten Verspätung auf die Reise<br />

geschickt wird. Am Horizont sind durch<br />

den Dunst gerade noch die Umrisse der<br />

beiden Nachbarinseln Silhouette und<br />

North Island zu erkennen, zwei Naturparadiese,<br />

die nur von wenigen Menschen<br />

bewohnt sind. <br />

——— 050 EVENTS & REISEN ER<br />

<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 50 02.06.<strong>2017</strong> 10:50:19


SYC<br />

ECO­FRIENDLY­<br />

MARATHON<br />

Unikat aus dem westlichen Indischen Ozean:<br />

Auf den Seychellen lebt Esmeralda, die mit mehr<br />

als 200 Jahren die älteste Schildkröte der Welt<br />

Gelaufen wird auf den Seychellen nicht nur in der<br />

Hauptstadt Victoria, sondern auch durch tropische<br />

Regenwälder und vorbei an traumhaften Stränden –<br />

angefeuert von begeisterten Einheimischen (oben links)<br />

LAUFEN.DE ——— 051<br />

<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 51 02.06.<strong>2017</strong> 10:50:28


LAUFEN BEI TROPISCHEN<br />

BEDINGUNGEN<br />

Nach einem kurzen Wendepunktstück<br />

in der Ortschaft Beau Vallon geht es<br />

raus auf die Inselringstraße, eine hügelige<br />

Strecke entlang der Küste, die an<br />

einsamen Buchten und Stränden vorbeiführt.<br />

Palmen säumen die Strecke,<br />

die teilweise auch einen Schutz vor der<br />

sengenden Äquatorsonne bieten. Diese<br />

lässt sich allerdings kaum blicken, weshalb<br />

es auch ein paar Grad „kälter“ ist<br />

als üblich. Dennoch gibt es bei rund 27°<br />

Celsius und mehr als 90 Prozent Luftfeuchtigkeit<br />

für die meisten Teilnehmer<br />

nur eine vernünftige Strategie: langsam<br />

laufen und einfach nur genießen!<br />

Immer wieder säumen die für die Seychellen<br />

so typischen Granitbrocken wie<br />

stumme Zuschauer die Strecke. Kleine<br />

Siedlungen werden durchquert, in denen<br />

gelegentlich von den Läufern aufgeschreckte<br />

Hühner gackernd über die<br />

Straße fegen. Aus den Kirchen tönen<br />

inbrünstige Gesänge vom Sonntagsgottesdienst.<br />

Alle zwei bis drei Kilometer<br />

werden wir mit Verpflegung versorgt.<br />

Nach der Halbmarathonwende wird es<br />

noch ruhiger auf der verkehrsarmen<br />

Piste. Eine Absperrung der Straße ist<br />

nicht möglich, da sonst die Bevölkerung<br />

von ihren Wohnungen abgeschnitten<br />

und der Nahverkehr zum Erliegen<br />

gebracht würde. Auf den Seychellen<br />

herrscht übrigens Linksverkehr, ein<br />

Erbe der britischen Kolonialzeit. Die<br />

Marathonis laufen komplett um die<br />

nördliche Nase der Insel und nach einer<br />

Sightseeingtour durch die Hauptstadt<br />

Victoria auf der gleichen Strecke wieder<br />

zurück.<br />

GENIESSEN STATT RASEN<br />

Die Masse tummelt sich allerdings auf<br />

den kürzeren Distanzen über 5 und 10<br />

Kilometer, die eine halbe Stunde später<br />

gestartet werden. Darunter erstaunlich<br />

viele Kinder und Jugendliche, die für<br />

ein wuseliges Treiben sorgen. Die meisten<br />

sind barfuß unterwegs, manche in<br />

Socken – ab und zu auch nur mit einem.<br />

Richtig schnelle Zeiten sind unter den<br />

gegebenen Bedingungen natürlich nicht<br />

möglich. Aber auch die Siegerzeit des<br />

Einheimischen Geno Belle von 3:03:29<br />

Stunden ist beachtlich – wenn auch weit<br />

weg vom Streckenrekord von 2:37:38<br />

Stunden, aufgestellt im Jahr 2009 von<br />

Simon Labiche, der auch die Landesrekorde<br />

über 5000 und 10.000 Meter<br />

sowie im Halbmarathon hält. Dieses<br />

Jahr wird der mittlerweile 46-jährige<br />

Labiche mit 3:17:22 Stunden Vierter. Bei<br />

den Frauen schafft es die Südkoreanerin<br />

Sunmi Moon mit 3:43:29 Stunden<br />

als einzige Frau unter vier Stunden und<br />

erreicht den achten Gesamtplatz. Aber<br />

Zeiten sind hier meist nebensächlich:<br />

Dies ist ein Lauf zum Genießen, schnelle<br />

Zeiten werden woanders gelaufen.<br />

Die Freude an der Bewegung und eine<br />

fröhliche Laufatmosphäre stehen im<br />

Vordergrund. Und welcher Lauf kann<br />

schon damit punkten, dass gerade einmal<br />

15 Meter hinter dem Zielstrich mit<br />

dem 28 Grad warmen Indischen Ozean<br />

eine wahre Belohnung auf alle Finisher<br />

wartet?<br />

Fr<br />

19<br />

La<br />

21.<br />

La<br />

25<br />

Le<br />

27.<br />

Tr<br />

05<br />

M<br />

10<br />

Au<br />

18<br />

6.<br />

SYC<br />

DAS SIND DIE<br />

SEYCHELLEN<br />

PRASLIN ISLAND<br />

AFRIKA<br />

RZ AZ l<br />

w<br />

VIKTORIA<br />

SEYCHELLEN<br />

LA DIGUE ISLAND<br />

Fr<br />

MAHÉ ISLAND<br />

INDISCHER<br />

OZEAN<br />

Nächster Marathon<br />

Anreise<br />

Zeitunterschied<br />

Klima<br />

25. Februar 2018 (immer der letzte Sonntag im Februar)<br />

Condor fliegt zweimal wöchentlich nonstop ab Frankfurt auf die Seychellen und Air Seychelles<br />

bietet seit April <strong>2017</strong> zwei wöchentliche Verbindungen von Düsseldorf.<br />

Emirates, Etihad Airways, Qatar Airways, Turkish Airlines und Ethiopian Airlines bieten<br />

jeweils Seychellenflüge über ihre Heimatbasen. Die Flugzeit beträgt 10 Stunden<br />

MEZ +3 Stunden von November bis März, MESZ +2 Stunden von April bis Oktober<br />

Die Temperaturen liegen ganzjährig zwischen 24 und 32° Celsius. Von Dezember bis März ist<br />

die feuchtheiße Zeit des Nordwestmonsuns und von Mai bis September die trockenere und<br />

etwas kühlere Zeit des Südostmonsuns. Die restlichen Monate sind in der Regel ruhig und<br />

vergleichsweise windstill. Schwere Stürme sind selten, da die Seychellen außerhalb des<br />

Hurrikangürtels liegen, die im Indischen Ozean als Zyklon bezeichnet werden<br />

——— 052 EVENTS & REISEN ER<br />

w<br />

<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 52 02.06.<strong>2017</strong> 10:50:33


Frankfurt<br />

MÜHLACKER<br />

powered by<br />

GESUNDHEIT<br />

www.eventpower.info<br />

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lauft schön!<br />

Sonderlauf<br />

250 Startplätze<br />

323 Höhenmeter<br />

1206 Treppenstufen<br />

6,7-km-Intermezzo<br />

11-km-Mezzo<br />

Halbmarathon Fan<br />

Halbmarathon Fanatic<br />

Halbmarathon Staffel<br />

Anmeldungen und Infos unter:<br />

www.heldenlauf.de | <strong>04</strong>0. 866 45 110<br />

Schirmherrschaft:<br />

Nienstedtener Turnverein von 1894 e.V.<br />

Ein Projekt der Heldenzentrale Hamburg.<br />

Wir bewegen die Sportstadt. ©<br />

Veranstalter: Medienpool Extra GmbH<br />

NEU<br />

<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 53 02.06.<strong>2017</strong> 14:27:01


↓ PUR:<br />

Unser Fotograf Norbert<br />

Wilhelmi porträtiert in<br />

einer Serie Menschen<br />

aus der Laufszene.<br />

Warum engagieren sie<br />

sich so stark fürs<br />

Laufen? Was sind ihre<br />

Ziele und Wünsche?<br />

——— 054 LÄUFER & LEUTE LL<br />

054-055_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_pur_norris.indd 54 01.06.<strong>2017</strong> 10:43:22


JEFFREY<br />

NORRIS<br />

Am 10. April hatte Jeffrey Norris sein<br />

25-jähriges Laufjubiläum. „Und ich konnte<br />

es nicht mit einem Lauf feiern“, bedauert<br />

der 57-Jährige. Jeffrey Norris ist gerade<br />

lahmgelegt. Im vergangenen Herbst hatte er<br />

Schmerzen im Rücken – zwei Bandscheibenvorfälle<br />

hatten Nervenkanäle blockiert, drei<br />

Operationen waren notwendig, um die Probleme<br />

zu beheben. Von den Folgen erholt sich<br />

Jeffrey Norris gerade. „Das Wichtigste ist,<br />

dass ich wieder schmerzfrei bin. Jetzt kann<br />

ich wieder aktiv werden und mir neue Ziele<br />

setzen“, gibt er sich optimistisch. Es ist<br />

nicht die erste Herausforderung, die er annimmt<br />

und meistert. „In meinem Leben gab<br />

es einige einschneidende Erlebnisse, die man<br />

als Unglücksfall bezeichnen würde. Für mich<br />

hat sich aber gezeigt, dass sie ein Glücksfall<br />

waren.“<br />

1978 stürzte Jeffrey Norris mit einem Geländemotorrad<br />

und prallte mit dem Kopf auf. Er<br />

blieb auf den ersten Blick unverletzt. Nach<br />

kurzer Zeit aber implodierte sein linkes Auge<br />

und musste entfernt werden. 1985 geriet er<br />

in eine Schlägerei. Die Folge: sieben Frakturen<br />

im Kopfbereich, Gehirnhautreizung,<br />

zwei Zähne ausgeschlagen und am rechten<br />

Auge war die Netzhaut völlig abgelöst und<br />

mehrfach eingerissen. Seitdem hat er auf<br />

dem rechten Auge nur noch eine minimale<br />

Sehkraft. Er kann Lichtschein wahrnehmen,<br />

sieht aber keine Farben oder Konturen. „Ich<br />

will die Situation nicht schönreden. Natürlich<br />

ist das ein Schicksalsschlag. Wir benutzen<br />

das Wort bloß oft negativ, aber es kann ja<br />

auch ein positiver Schlag sein, der einen<br />

nach vorn befördert“, sagt er. Und genau so<br />

hat er es getan. Als er 1992 in der Kur ist,<br />

will er sich der Wandergruppe anschließen.<br />

Die wollen ihn wegen seiner Erblindung aber<br />

nicht mitnehmen. Aber ein anderer Kurgast<br />

nimmt ihn auf seine morgendliche Wanderung<br />

mit und berichtet von seiner Passion, dem<br />

Laufen. „Das war genau das, wonach ich gesucht<br />

hatte. Ich wollte raus, mich bewegen,<br />

die Natur erfahren, einen Ausgleich.“ Sie<br />

laufen zusammen ein paar Meter, einen Tag<br />

später kauft sich Jeffrey Norris seine ersten<br />

Laufschuhe, einen Monat startet er mit<br />

dem anderen Kurgast zusammen bei einem<br />

Zehn-Kilometer-Rennen.<br />

Das Lauffieber hat ihn gepackt. Die Strecken<br />

werden länger, er wird erfinderisch,<br />

um Laufpartner zu finden. „Die ersten habe<br />

ich über einen Radioaufruf gefunden. Mein<br />

erster Partner ist mit dem Rad gefahren und<br />

ich habe eine Laufschnur an seinen Gepäckträger<br />

gebunden, mit der er mich geführt<br />

hat.“ Mittlerweile gehören Halbmarathons,<br />

Marathons, Hindernisläufe, 24-Stunden- und<br />

8-Tage-Läufe sowie Ironmans, 24-Stunden-Radrennen<br />

in der Wüste Namibias und<br />

vieles mehr zu seinen absolvierten Wettkämpfen.<br />

Sind ihm 10-Kilometer-Rennen<br />

daheim zu langweilig? „Nein, keineswegs“,<br />

sagt Jeffrey Norris. „Ich will nur noch was<br />

von der Welt sehen, Erfahrungen machen und<br />

etwas erleben.“ Deshalb sagt er auch: „Als<br />

Sehender kannte ich nicht mal meine eigene<br />

Person, als Blinder lerne ich die ganze Welt<br />

kennen ...“ Er sei auch als Sehender in der<br />

Welt herumgekommen, hat aber vieles nicht<br />

wahrgenommen. Das habe sich durch seine<br />

Erblindung verändert.<br />

Wer sich mit Jeffrey Norris unterhält, merkt<br />

ganz schnell, da ist ein Mensch, der offen<br />

ist, der neugierig ist, der die Welt und die<br />

Menschen um sich herum kennenlernen will<br />

und deshalb ganz offen auf sie zugeht. Einer,<br />

der Barrieren und Hemmschwelen zwischen<br />

Behinderten und Nicht-Behinderten abbauen<br />

will. „Weil es die eigentlich gar nicht gibt“,<br />

meint er. Und er will zeigen, was alles möglich<br />

ist. Deswegen hält er auch Vorträge.<br />

„Als Motivator sehe ich mich aber nicht“,<br />

meint er dazu. „Motivieren muss sich schon<br />

jeder selbst. Aber ich kann einen Impuls geben<br />

und Möglichkeiten aufzeigen.“ Denn was<br />

alles möglich ist, das hat er auf beeindruckende<br />

Art und Weise bewiesen.<br />

www.jeffreynorris.de<br />

DREI FRAGEN, DREI ANTWORTEN<br />

⇥ Was ist dein<br />

Lebensmotto?<br />

Augen zu und durch.<br />

⇥ Was ist dein größter<br />

Wunsch für deine Zukunft?<br />

Ich wünsche mir vor allem<br />

Gesundheit, aber auch die Energie,<br />

immer wieder aufzustehen, wenn<br />

ich auf die Schnauze falle.<br />

⇥ Was wünschst du dir<br />

für unsere Gesellschaft?<br />

Frieden und Wohlwollen für<br />

einander.<br />

LAUFEN.DE ——— 055<br />

054-055_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_pur_norris.indd 55 01.06.<strong>2017</strong> 10:43:27


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

DER<br />

ARTHROSE<br />

DAVON-<br />

LAUFEN<br />

——— 056 GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG GE<br />

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WER VIEL LÄUFT, RISKIERT<br />

GELENKSCHMERZEN. DIESER<br />

GLAUBE IST IMMER NOCH WEIT<br />

VERBREITET. DOCH LAUFEN KANN<br />

SOGAR VOR ARTHROSE SCHÜTZEN.<br />

WENN DIE DOSIS STIMMT.<br />

Text: Dr. Stefan Graf | Fotos: Thinkstock<br />

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#01<br />

SO ZERSTÖRT<br />

ARTHROSE<br />

DAS KNIE<br />

Unser Experte: Dr. Stefan Graf hat nach seinem Medizin- und Biologie-Studium lange in den<br />

Bereichen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselphysiologie geforscht und gelehrt. Mittlerweile ist der<br />

Berliner als Autor vorwiegend in den Bereichen Sportphysiologie, -medizin und -ernährung tätig. Er<br />

berät Athleten in Ausdauer- und Spielsportarten und ist selbst seit frühester Kindheit bekennender<br />

„Sportjunkie“ – passionierter Läufer, ehemaliger Drittliga-Fußballer und Tennisspieler.<br />

Knorpel<br />

ungeschützter Knochen<br />

geschädigter Knorpel<br />

abgetragener Meniskus<br />

angegriffener Knochen<br />

GESUNDES<br />

KNIE<br />

AN<br />

ARTHROSE<br />

ERKRANKTES<br />

KNIE<br />

Irgendwann trifft es jeden. Denn Arthrose<br />

geschieht in jedem Körper. Gelenkstrukturen<br />

werden mit dem Alter<br />

deformiert. Unterschiedlich ist jedoch<br />

bei jedem Einzelnen, wie gravierend,<br />

schmerzhaft und schnell der Prozess<br />

voranschreitet. Denn das hängt von<br />

verschiedenen Faktoren ab. Bei Läufern<br />

stehen die Beingelenke (Hüfte, Knie,<br />

Fuß) und dabei besonders das Knie im<br />

Fokus. Zunächst ist der Gelenkknorpel<br />

betroffen. Er fungiert in Gelenken als<br />

Puffer. Zusammen mit dem Meniskus<br />

wirkt er im Knie wie ein Stoßdämpfer,<br />

der den direkten Knochenkontakt von<br />

Ober- und Unterschenkel vermeidet. Im<br />

gesunden Zustand sorgt ein hoher Wassergehalt<br />

für Elastizität des Knorpels.<br />

Zudem ist er bei trainierten Läufern<br />

als Anpassung an die Belastung dicker.<br />

Wenn er aber geschädigt ist, reiben die<br />

Knochen direkt aufeinander. Das Knochenmaterial<br />

wird dadurch unter teils<br />

heftigen Schmerzen zerstört.<br />

Wann und in welchem Schweregrad sich<br />

eine Arthrose entwickelt, hängt zum einen<br />

von genetischen Faktoren ab. Wenn<br />

sich Arthrosefälle in der Familie häufen,<br />

besteht eine erhöhte Gefahr. In erheblichem<br />

Ausmaß ist Arthrose aber durch<br />

den Lebensstil beeinflussbar. Der Glaube,<br />

dass Läufer eine Hochrisikogruppe<br />

für den frühzeitigen Verschleiß der<br />

Beingelenke sind, ist übrigens falsch.<br />

Das Gegenteil ist stattdessen der Fall –<br />

sofern die Belastung nicht dauerhaft zu<br />

hoch ist.<br />

Wo genau der Punkt zwischen gelenkfreundlichem<br />

Laufen und riskanter leistungssportlicher<br />

Belastung liegt, kann<br />

man nicht generell sagen. Hier spielen<br />

individuelle Gegebenheiten eine Rolle.<br />

Eines ist aber allgemeingültig: Schmerzen<br />

sind immer ein Alarmsignal! Ein<br />

leichter Anlaufschmerz zu Beginn des<br />

Laufens ist ein Leitsymptom für arthrotischen<br />

Verschleiß, aber ab einem gewissen<br />

Alter nicht beängstigend. Ein gelenkmobilisierendes<br />

Aufwärmen schafft<br />

Abhilfe. Länger als zehn Minuten anhaltender<br />

oder sich verstärkender Schmerz<br />

darf aber auf keinen Fall ignoriert oder<br />

eigentherapeutisch mit Schmerzmitteln<br />

unterdrückt werden! Drei Faktoren sind<br />

hingegen allgemeingültige Risikofaktoren,<br />

unabhängig vom individuellen<br />

Lebensstil: Bewegungsmangel, Übergewicht<br />

und Rauchen.<br />

So wichtig ist Laufen bei Arthrose<br />

Und ein Faktor ist dagegen definitiv<br />

wichtig, um Gelenke fit zu halten: eine<br />

dosierte Belastung. Da der Knorpel<br />

selbst nicht durchblutet wird, muss er<br />

über die Gelenkflüssigkeit (Synovia)<br />

ernährt werden. Die synovialen Nährstoffe<br />

müssen regelrecht in die Knorpelstruktur<br />

„einmassiert“ werden. Dazu ist<br />

Bewegung essentiell. Bewegungsarmut<br />

hingegen macht den Knorpel spröde.<br />

Der Wasseranteil sinkt, die Synovia wird<br />

dünnflüssiger und das Gelenk schlechter<br />

——— 058 GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG GE<br />

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ARTHROSE? DARAUF MUSST DU BEIM LAUFEN ACHTEN!<br />

#02<br />

1<br />

2<br />

3<br />

LAUF<br />

TECHNIK<br />

→ Messung von Gelenkbelastung<br />

und Fehlstellungen durchführen<br />

→ Biomechanische Laufstil-Analyse<br />

→ Bewegungsoptimierung<br />

SCHUH<br />

WERK<br />

→ Individuell anpassen<br />

→ Orthopädische Hilfen wie Einlagen<br />

oder Fersenpuffer verwenden<br />

KÖRPER<br />

GEWICHT<br />

→ Möglichst niedrig halten<br />

→ Dabei keinen Muskelabbau<br />

riskieren, denn dann verlieren<br />

die Gelenke an Stabilität<br />

4<br />

5<br />

6<br />

ERNÄHRUNG<br />

→ Entzündungshemmende<br />

„Gelenk-Diät”<br />

→ Pflanzlich betont, reich an Omega3-<br />

Fettsäuren, mageres Fleisch<br />

→ tierische Fette und Einfachzucker<br />

reduzieren<br />

→ möglichst auf industriell<br />

verarbeitete Nahrung verzichten<br />

„geschmiert“. Die Stoßdämpferleistung<br />

des Knorpels nimmt dadurch ab, die<br />

knöchernen Gelenkstrukturen werden<br />

höher belastet und beginnen im<br />

schlimmsten Fall, gegeneinander zu<br />

reiben. Und das ist dramatisch, denn ein<br />

einmal zerstörter Knorpel ist auf natürliche<br />

Weise nicht erneuerbar.<br />

Laufen – wenn es nicht übertrieben<br />

wird – wirkt somit gegen die Entwicklung<br />

von Gelenkschäden. Trotzdem<br />

ist kein Läufer gegen Arthrose gefeit.<br />

Eine genetische Veranlagung sowie<br />

erlittene Verletzungen und besonders<br />

dauerhafte Über- und Fehlbelastungen<br />

fördern einen frühzeitigen Gelenkverschleiß.<br />

Und das Problem ist: Viele<br />

Läufer wissen nicht, dass sie Gelenkasymmetrien<br />

oder einen ungünstigen<br />

Laufstil haben und ihren Körper deswegen<br />

falsch belasten. Oder dass sie<br />

sich einfach zu sehr belasten. Oft wird<br />

man sich dessen erst bewusst, wenn<br />

Beschwerden auftreten.<br />

TRAININGS<br />

PENSUM<br />

→ Umfang reduzieren<br />

→ Ebene Streckenprofile<br />

→ Gelenkfreundlicher Untergrund<br />

→ Schmerzen als Warnsignale<br />

ernstnehmen<br />

→ Kein Leistungssport<br />

Die molekularen Grundlagen der Arthrose<br />

sind noch nicht geklärt. Eine<br />

Therapie, in der die Ursachen behoben<br />

werden, ist daher nicht möglich. Die<br />

Behandlung konzentriert sich deswegen<br />

derzeit darauf, die Struktur und Funktion<br />

der Gelenke zu erhalten sowie die<br />

Schmerzen zu lindern. Die genaue Strategie<br />

richtet sich nach dem individuellen<br />

Schadens- und Beschwerdebild.<br />

Die richtige Prophylaxe<br />

Vorbeugend kann natürlich jeder einzelne<br />

etwas tun. Läufer sollten regelmäßig ihre<br />

Trainingsbelastung und ihre Ernährung<br />

überprüfen. Denn neben falschem Ehrgeiz<br />

und einem Missverhältnis zwischen Belastung<br />

und Regeneration sind ungünstige<br />

Ernährungsgewohnheiten Gift für die Gelenke.<br />

Und dazu gehören zum Beispiel viele<br />

Einfachzucker und ein hoher tierischer<br />

Fettanteil aus roten Wurstwaren.<br />

<br />

MUSKEL- UND<br />

STABILISATIONS<br />

TRAINING<br />

→ gelenkstabilisierende<br />

Muskulatur stärken<br />

→ Training mit eigenem Körpergewicht,<br />

Fitness-Bändern oder unter<br />

Leitung an Maschinen<br />

→ Freihanteln meiden – sie<br />

belasten die Gelenke mehr<br />

7<br />

ALTERNATIV<br />

SPORT<br />

→ gelenkschonende Sportarten als<br />

Ergänzung/Ersatz<br />

→ Schwimmen (Kraul, Rückenkraul)<br />

→ Radfahren mit wenig Widerstand/<br />

kleinen Gängen und hoher<br />

Trittfrequenz<br />

LAUFEN.DE ——— 059<br />

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Dosiertes Laufen hilft nicht nur,<br />

Arthrose vorzubeugen,<br />

sondern auch bei bestehenden<br />

Problemen<br />

→ Eine mediterrane Ernährung – das heißt<br />

pflanzlich betonte Mischkost mit hohem<br />

Anteil an Omega3-Fettsäuren (Seefisch,<br />

Lein-, Rapsöl, Walnüsse) und begrenztem<br />

Verzehr magerer Fleischsorten<br />

(Geflügel) – kann einiges bewirken.<br />

Laufen hat in der Prävention also einen<br />

hohen Stellenwert. Aber wie sieht<br />

es aus, wenn man schon an Arthrose<br />

leidet? Darf man dann auch laufen?<br />

Auf die Beingelenke wirken beim Laufen<br />

Kräfte, die dem Mehrfachen des<br />

eigenen Körpergewichts entsprechen.<br />

Dennoch müssen Läufer, die etwa an<br />

einer Gonarthrose (Kniearthrose) leiden,<br />

nicht sofort Abstand vom Laufen<br />

nehmen. Eines sollten sie aber definitiv<br />

machen: Ihr Material, also vor allem das<br />

Schuhwerk, und ihr Trainingsprogramm<br />

sehr sorgfältig an die Beschwerden anpassen.<br />

Eine Diagnostik und Fachberatung<br />

durch einen „Lauf-affinen“ Orthopäden<br />

ist unbedingt ratsam. Und der<br />

wird einem sicher nicht von Bewegung<br />

abraten. Denn Immobilität fördert das<br />

Fortschreiten der Arthrose. Deshalb<br />

wäre auch bei schon bestehendem Gelenkverschleiß<br />

der Verzicht auf regelmäßige<br />

Bewegung kontraproduktiv. Der<br />

Gelenkknorpel würde unterversorgt, die<br />

Synovia verlöre durch den verminderten<br />

Stoffwechsel an Qualität und die<br />

gelenkstabilisierende Muskulatur würde<br />

schrumpfen. Beschleunigter Knorpelabbau,<br />

verschlechterte Gelenkschmierung<br />

sowie Mobilitäts- und Stabilitätsverlust<br />

wären die Folge.<br />

Welche Behandlung ist sinnvoll?<br />

Sport kann also das Voranschreiten<br />

der Arthrose verlangsamen. Aber was<br />

kann ein Arzt zusätzlich tun, was ist<br />

sinnvoll und was nicht? Verbreitet<br />

sind Kortison-Injektionen. Sie lindern<br />

Schmerzen allerdings meist nur kurzfristig<br />

und bergen erhebliche Risiken<br />

wie Gewebeabbau oder Osteoporose.<br />

In einer der größten Untersuchungen<br />

durch ein schweizerisch-kanadisches<br />

Forscherteam, die 2015 durchgeführt<br />

wurde, wirkten Kortison-Spritzen nur<br />

bei etwa zwölf Prozent der Patienten<br />

mit Kniearthrosen.<br />

Hyaluronsäure ist ein für die Gleitund<br />

Pufferfunktion wichtiger Bestandteil<br />

der Synovia. Therapeutisch<br />

kann synthetische Hyaluronsäure in<br />

den Gelenkraum injiziert werden, um<br />

den Knorpel zu entlasten und die Gelenkmobilität<br />

zu erhöhen. Manchen<br />

Betroffenen bringt diese Behandlung<br />

Schmerzlinderung und bessere Beweglichkeit,<br />

allerdings verpuffen die<br />

Wirkungen oft nach wenigen Monaten.<br />

Gerade Läufern mit Kniebeschwerden<br />

wurde in den vergangenen 20 Jahren<br />

sehr schnell zu einer therapeutischen<br />

Kniespiegelung (Arthroskopie) mit<br />

Abtragung von Knorpel- und Meniskusgewebe<br />

geraten. In Deutschland<br />

werden pro Jahr etwa 100.000 arthroskopische<br />

Operationen durchgeführt<br />

– viel zu viel meinen Experten.<br />

Schon 2002 hat eine Studie des<br />

Orthopäden Bruce Moseley, damals<br />

Teamarzt der US-Basketball-Nationalmannschaft,<br />

die Wirksamkeit der<br />

operativen Arthrosebehandlung infrage<br />

gestellt. Moseley hatte eine Gruppe<br />

von Arthrosepatienten nur zum<br />

Schein operiert und mit wirklich arthroskopierten<br />

Patienten verglichen.<br />

Im Ergebnis zeigten sich keine nennenswerten<br />

Unterschiede. Zahlreiche<br />

neue Studien an großen Patientengruppen<br />

bestätigen: Eine Knie-OP ist<br />

in Bezug auf Schmerzreduktion und<br />

Gelenkfunktionalität nicht wirksamer<br />

als konservative Behandlungsmaßnahmen.<br />

Zudem sind die Operationsrisiken<br />

– besonders Infektionen und<br />

Thrombosen – ins Kalkül zu ziehen.<br />

Konservative Behandlung bevorzugen<br />

Sofern keine dringende medizinische Indikation<br />

vorliegt, sollte die arthroskopische<br />

OP nur als „Ultima Ratio“ erfolgen.<br />

Zunächst sollten konservative Behandlungsoptionen<br />

– das heißt sportmedizinisch<br />

angepasste Bewegung (Laufen<br />

nach individueller Situation), Physiotherapie<br />

und komplementärmedizinische<br />

Maßnahmen (Blutegel, PRP-Eigenblut,<br />

Akupunktur) – ausgeschöpft werden.<br />

Die Einnahme abschwellend und entzündungshemmend<br />

wirkender Schmerzmittel<br />

vom „nicht-steroidalen“ (kortisonfreien)<br />

Typ können über einen begrenzten<br />

Zeitraum hilfreich sein, um die Bewegungsfähigkeit<br />

zu erhalten – aber nur<br />

unter ärztlicher Kontrolle! Bei dauerhafter<br />

Selbstmedikation freiverkäuflicher<br />

Schmerzmittel zur Unterdrückung des<br />

„Warnsignals Schmerz“ drohen neben<br />

irreversiblen Gelenkschäden auch Potenzverlust<br />

sowie lebensgefährdende<br />

Organschäden!<br />

Ein Blick in die Zukunft:<br />

Genetische Umprogrammierung<br />

Am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum<br />

Berlin wird seit 2016 an der<br />

genetischen Umprogrammierung<br />

knorpelbildende Zellen gearbeitet, um<br />

diese in die Lage zu versetzen, wieder<br />

funktionsfähigen Knorpel aufbauen. Der<br />

Knorpelersatz könnte in absehbarer Zeit<br />

Realität werden – ein Meilenstein in der<br />

Arthrosetherapie. Bis das aber Realität<br />

wird, kann Laufen bei Arthrose – wenn<br />

es nicht übertrieben wird – helfen.<br />

Wenngleich arthrotische Beschwerden<br />

passionierte Läufer bisweilen zwingen,<br />

ihre Marathon-Ambitionen herunterzufahren,<br />

bedeutet dies nicht automatisch<br />

das Ende der Lauffreude. Reduzierung<br />

des Laufpensums und Einbeziehung<br />

gelenkfreundlicher sportlicher Alternativen<br />

liefert neue motivierende Impulse.<br />

——— 060 GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG GE<br />

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JAN FRODENO —<br />

Interview: Norbert Hensen | Fotos: fx_makesapicture<br />

DER<br />

EISENMANN<br />

——— 062 LÄUFER & LEUTE LL<br />

062-065_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_frodeno.indd 62 30.05.<strong>2017</strong> 10:18:50


ER IST OLYMPIASIEGER, INHABER DER WELTBESTZEIT AUF DER TRIATHLON-<br />

LANGDISTANZ, ZWEIMALIGER SIEGER DES LEGENDÄREN IRONMANS AUF HAWAII.<br />

UND ER IST EIN LÄUFER PAR EXCELLENCE. WIR HABEN JAN FRODENO IN<br />

LONDON ZUM EXKLUSIV-INTERVIEW GETROFFEN.<br />

★ Jan, du bist seit vielen Jahren als<br />

Triathlet erfolgreich, 2016 war aber ein<br />

ganz besonderes Jahr. Erst die Weltbestzeit<br />

mit 7:35:39 Stunden in Roth,<br />

dann die Titelverteidigung auf Hawaii<br />

und am Ende des Jahres wieder viele<br />

Ehrungen. Wann ist wieder Normalität<br />

in dein Leben eingekehrt? ★<br />

Die Normalität kehrt bei mir am nächsten<br />

Tag nach dem Wettkampf wieder ein. Das<br />

muss auch so sein. Ich kann mich nicht<br />

erinnern, dass ich in den vergangenen<br />

beiden Jahren außerhalb der Wettkämpfe<br />

einen trainingsfreien Tag hatte. Klar,<br />

gibt es nach Erfolgen besonders viele<br />

Termine, aber das Training darf darunter<br />

nicht leiden.<br />

★ Du bist als Sportler erfolgreich,<br />

aber längst auch als Geschäftsmann.<br />

Warum? ★<br />

Gemeinsam mit meinem Manager Felix<br />

Rüdiger, der zugleich mein bester Kumpel<br />

ist, habe ich 2009 eine Agentur gegründet.<br />

Wir haben unsere Eigenmarke<br />

Frodissimo aufgebaut und uns an einigen<br />

kleinen Firmen beteiligt. Ich möchte die<br />

Chancen nutzen, die sich mir gerade bieten.<br />

Das bringt einige Termine mit sich, die<br />

einfach sehr gut koordiniert werden müssen,<br />

ist aber auch unglaublich spannend.<br />

★ Das hört sich nach einer sehr intensiven<br />

Zeit an. Wie schaffst du das? ★<br />

Ich habe gerade große Lust, richtig Gas<br />

zu geben. Momentan habe ich die Energie,<br />

das alles unter einen Hut zu bekommen.<br />

Ich muss die Gelegenheit nutzen.<br />

Als Profi-Fußballer kannst du auf dem<br />

Niveau mal eben einen Vertrag für ein<br />

paar Millionen unterschreiben und dich<br />

nur auf den Sport konzentrieren – das ist<br />

im Triathlon anders. Deshalb denke ich<br />

schon an die Zukunft. Das alles geht aber<br />

nur, wenn du sehr fokussiert bist und dir<br />

andere den Rücken freihalten. Ich bin<br />

sehr dankbar, dass meine Familie mich<br />

bei allem so unterstützt. Ohne ein großes<br />

Team um mich herum wäre das nicht zu<br />

schaffen – das Privileg weiß ich zu schätzen.<br />

Meine Geschäfte sind aber vor allem<br />

auch gut für den Kopf und helfen mir,<br />

mich ein bisschen vom Sport abzulenken.<br />

★ Hast du auch mal ein Motivationsloch?<br />

★<br />

Ich habe auch einen inneren Schweinehund,<br />

den ich manchmal besiegen muss.<br />

Und ich weiß zu gut, wie es sich anfühlt,<br />

in einem ganz tiefen Motivationsloch<br />

festzustecken – und zwar über Wochen<br />

und Monate. Daraus habe ich viel gelernt.<br />

Seit einigen Jahren geht es mir richtig<br />

gut. Vielleicht ist Demut in dem Zusammenhang<br />

der falsche Ausdruck, aber ich<br />

bin dankbar, wie es gerade läuft.<br />

★ Hat diese Einstellung zum Sport und<br />

zum Leben auch damit zu tun, dass du<br />

vor einem Jahr Vater geworden bist? ★<br />

Diese neue Rolle hat meine Einstellung<br />

zum Sport nicht verändert, aber es verändert<br />

deinen Blick auf andere Dinge des<br />

Lebens. An fünf von sieben Abenden in<br />

der Woche bin ich beim Training, wenn<br />

der Kleine ins Bett geht. Momentan geht<br />

es nicht anders, aber ich versuche, so viel<br />

Zeit wie möglich, mit meiner Familie zu<br />

verbringen – und da stehen dann PR-Termine,<br />

Social Media Aktionen und andere<br />

Dinge, die natürlich auch für mich wichtig<br />

sind, hinten an.<br />

★ Was treibt dich an? ★<br />

Der ständige Drang, noch besser zu<br />

werden.<br />

★ Und da bleibt wenig Platz für Kompromisse?<br />

★<br />

Der Fokus muss stimmen. Ein Beispiel: Ich<br />

habe einen super Trainingspartner, den<br />

interessieren Termine wie heute hier nur<br />

wenig. Der war mit mir heute Morgen um<br />

6 Uhr auf der Rolle, um 9 Uhr haben wir<br />

Tempoläufe gemacht. Um 12 Uhr waren<br />

wir dann gemeinsam im Wasser. Ich bin<br />

dann nach London geflogen. Morgen früh<br />

holt er mich mit dem Rad am Flughafen<br />

ab, dann geht’s weiter. Und ich weiß, dass<br />

er mir die Zeiten richtig um die Ohren<br />

hauen wird. Dem ist egal, dass ich hier<br />

heute Abend sitze, Interviews gebe und<br />

erst spät ins Bett komme.<br />

★ Er scheint ein wichtiger Fixpunkt in<br />

deinem Sportlerleben zu sein … ★<br />

... absolut. Das erdet einen – einerseits. Er<br />

ist aber auch ein ständiger Gradmesser<br />

für meine Leistungsfähigkeit. Und das<br />

ist extrem wichtig für mich. Ich möchte<br />

schließlich besser werden. Und das geht<br />

nur, wenn du auf höchstem Niveau trainierst<br />

und gefordert wirst.<br />

★ Was sind deine wichtigsten Saisonziele<br />

<strong>2017</strong>? ★<br />

Im vergangenen Jahr habe ich drei Langdistanz-Rennen<br />

gemacht und insgesamt<br />

dadurch nur vier Wettkämpfe. Das waren<br />

mir zu wenige Rennen. Ich will <strong>2017</strong> öfter<br />

starten, auch in Deutschland häufiger<br />

antreten. Von daher freue ich mich auf<br />

mehr Wettkämpfe, aber der Fokus liegt<br />

auf dem zweiten Oktober-Wochenende.<br />

★ Du sprichst von der Weltmeisterschaft<br />

auf Hawaii. Du willst den dritten<br />

Sieg in Folge? ★<br />

Ich will gewinnen, klar, sonst müsste ich<br />

nicht antreten. Mein Ziel ist es, auf Hawaii<br />

eine Streckenbestzeit aufzustellen. Wenn<br />

es dieses Jahr nicht klappt, komme ich<br />

halt wieder.<br />

★ Die Bestzeit auf dem schwierigen<br />

Kurs liegt bei 8:03:56 Stunden.<br />

Kann man auf Hawaii die 8 Stunden<br />

unterbieten? ★<br />

Ich denke, dass es möglich ist. Aber auf<br />

Hawaii ist man sehr von den Bedingungen<br />

abhängig. Mein Ziel ist es auf jeden<br />

Fall.<br />

★ Ist es für dich ein Traum, dort Geschichte<br />

zu schreiben? Oder bist du gar<br />

kein Träumer? ★<br />

Doch, ich bin durchaus ein Träumer. Ich<br />

habe einen Wissenschaftler als Trainer<br />

an meiner Seite – vielleicht ergänzt sich<br />

das deshalb auch so gut. Ich sage es mal<br />

so: Meine Träume sind sehr konkret mit<br />

einem Plan verbunden. Dadurch sind<br />

meine Träume sehr zielgerichtet. So bekommt<br />

alles eine klare Marschroute. Meine<br />

Träume leben momentan auf Hawaii.<br />

<br />

LAUFEN.DE ——— 063<br />

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★ Machst du dir Gedanken, wann es mit<br />

den sportlichen Träumen vorbei sein<br />

könnte? ★<br />

Mir ist schon klar, dass ich mit 35 im Leistungssport<br />

kein Jungspund mehr bin.<br />

Aber mir macht das gerade alles so viel<br />

Spaß, dass ich mich mit dem Karriereende<br />

nicht beschäftige. Ich habe wirklich<br />

das Gefühl, dass ich jetzt gerade im besten<br />

Alter für Höchstleistungen bin. Und<br />

dann wird irgendwann der Tag kommen,<br />

an dem mir mein Körper und auch mein<br />

Kopf signalisieren, dass es an der Zeit ist<br />

aufzuhören. Aber das wird hoffentlich<br />

noch eine ganze Weile dauern.<br />

★ Du kennst ja Phasen, in denen der<br />

Körper nicht mitgespielt hat … ★<br />

… ja, ich habe es eben schon angedeutet.<br />

Es gab Zeiten, in denen aufgrund von<br />

Verletzungen und anderen Problemen<br />

nicht klar war, ob ich nochmal auf höchstem<br />

Level Rennen bestreiten kann. Das<br />

sind die schwierigen Phasen im Leben eines<br />

Sportlers. Aber das gehört fast bei jedem<br />

in einer langen Karriere dazu. Auch<br />

deshalb weiß ich es gerade zu schätzen,<br />

gesund zu sein.<br />

★ Was ist deine größte Stärke? ★<br />

Die mentale. Und im Triathlon keine wirkliche<br />

Schwäche zu haben.<br />

★ Keine Schwächen? ★<br />

Temporär habe ich die natürlich schon.<br />

Momentan bin ich im Laufen noch nicht<br />

so weit, wie ich gern wäre. Aber insgesamt<br />

sind meine Leistungen im Schwimmen,<br />

Radfahren und Laufen schon sehr<br />

ausgeglichen.<br />

★ Du hast eben von deinem Team gesprochen.<br />

Wie wichtig sind die Personen<br />

hinter dem Individualsportler Jan<br />

Frodeno? ★<br />

Ohne ein starkes Team kannst du solche<br />

Leistungen nicht abliefern. Ich habe<br />

mittlerweile einen fest angestellten Physiotherapeuten,<br />

der mit mir um die Welt<br />

reist. Die Gesundheit meines Körpers ist<br />

mein höchstes Gut – darin muss ich auch<br />

investieren. Aber auch meine Frau, meine<br />

Eltern, mein Manager und Freund Felix,<br />

mein Trainingspartner – alle gehören<br />

dazu. Und ohne sie wäre ich niemals so<br />

erfolgreich geworden.<br />

★ Welchen Stellenwert haben deine<br />

Sponsoren und Partner in diesem Konstrukt?<br />

★<br />

Sie sind existenziell. Ohne die Unterstützung<br />

kannst du nicht als Profi trainieren.<br />

Dabei geht es nicht nur um finanzielle Zuwendungen.<br />

Das beste Equipment zu haben,<br />

ist für mich enorm wichtig. Mit Asics<br />

zum Beispiel verbindet mich eine Partnerschaft<br />

seit 20<strong>04</strong> – länger als mit jedem<br />

anderen meiner Partner. Das ist mehr<br />

als irgendein Sponsor! Sie entwickeln<br />

Produkte, die mich besser machen. Und<br />

ich kann mich andererseits mit meiner<br />

Erfahrung in die Entwicklung einbringen.<br />

Diese Verbindung ist wunderbar. Ich bin<br />

da wirklich anspruchsvoll, komme nicht<br />

mit jedem Schuh zurecht. Bei Asics ist<br />

das mittlerweile schon ein Running-Gag<br />

– weil ich immer so viele Modelle testen<br />

will. Für diese Saison haben sie nochmal<br />

extrem viel gemacht. Zwei Tage in Kobe<br />

in Japan im Asics Institute of Science, die<br />

ganze Palette ...<br />

★ Wie läuft es denn mit dem neuen<br />

Asics Noosa FF? ★<br />

Ein Laufschuh, der perfekt passt, super<br />

leicht und dynamisch. Damit macht das<br />

Training Spaß, und er ist auch eine Option<br />

für den Marathon. Und ein bisschen<br />

Frodeno steckt auf jeden Fall drin, und<br />

das nicht nur, weil ich in Noosa in Australien<br />

überwintere. Ich mag aber auch<br />

den Asics Fuze X Rush im Training.<br />

★ Welchen Schuh läufst du im Wettkampf?<br />

★<br />

Ich werde in diesem Jahr den Asics<br />

GEL-Hyper Tri 3 im Rennen laufen, der<br />

nochmal etwas leichter geworden ist<br />

als sein Vorgänger. Dazu habe ich von<br />

den Entwicklern aus Japan noch eine<br />

Maß-Einlegesohle im Schuh. Ich bin sehr<br />

gespannt auf den ersten Wettkampf in<br />

diesem Modell.<br />

★ Letzte Frage: Warum sollte jeder<br />

Läufer einen Triathlon bestreiten? ★<br />

Ganz einfach: zur Abwechslung. Ich bin<br />

aber auch davon überzeugt, dass Läufer<br />

mit Hilfe des Triathlon-Trainings<br />

Leistungssprünge erzielen werden. Und<br />

durch das abwechslungsreiche Training<br />

wird man weniger verletzungsanfällig.<br />

Meine Empfehlung: unbedingt ausprobieren.<br />

VOR DEM INTERVIEW<br />

WAR ICH UM 6 UHR AUF DER ROLLE,<br />

UM 9 UHR STANDEN TEMPOLÄUFE AN UND<br />

UM 12 UHR EINE SCHWIMMEINHEIT<br />

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★JAN<br />

FRODENO★<br />

★ Geboren: 18. <strong>August</strong> 1981 in Köln<br />

★ Verheiratet mit der australischen<br />

Olympiasiegerin und dreimaligen<br />

Triathlon-Weltmeisterin Emma Snowsill.<br />

Im Februar 2016 kam ihr gemeinsamer<br />

Sohn zur Welt.<br />

★ Wohnorte: Saarbrücken, Girona (ESP),<br />

Noosa (AUS)<br />

★ Verein: LAZ Saarbrücken<br />

★ Trainer: Dan Lorang<br />

★ Hobbies: kochen, essen, surfen,<br />

Espresso<br />

★ Größte Erfolge<br />

2008 Olympiasieger (Peking)<br />

2012 Platz 6 Olympische Spiele (London)<br />

2014 Platz 2 Ironman 70.3-Weltmeisterschaft (Kanada)<br />

Platz 3 Ironman-Weltmeisterschaft (Hawaii)<br />

2015 Sieger Ironman-Europameisterschaft (Frankfurt)<br />

Sieger Ironman 70.3-Weltmeisterschaft (Zell am See)<br />

Sieger Ironman-Weltmeisterschaft (Hawaii)<br />

2016 Sieger Ironman-Challenge Roth in Weltbestzeit (7:35:39 h)<br />

Sieger Ironman-Weltmeisterschaft (Hawaii)<br />

Von oben nach unten:<br />

★ Der größte Triumph: Am 9. Oktober 2016 wiederholt Jan Frodeno seinen Sieg bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. Das ist vor ihm noch keinem deutschen Triathleten<br />

gelungen ★ Das tägliche Training: Bis zu drei Trainingseinheiten absolviert Jan Frodeno am Tag. Speziell das abschließende Laufen entscheidet beim Triathlon über Sieg<br />

und Niederlage. Bei seiner Langdistanz-Weltbestzeit 2016 in Roth lief er den Marathon in 2:39:18 Stunden. Und das nach 3,8 Kilometern Schwimmen und 180 Kilometern auf<br />

dem Rad ★ Der Profisportler privat: Wenn Jan Frodeno nicht trainiert, verbringt er möglichst viel Zeit mit seiner Familie. Gern entspannt er beim Kochen und genießt den einen<br />

oder anderen Espresso<br />

LAUFEN.DE ——— 065<br />

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TRAINING & FITNESS<br />

MACH<br />

LOCK<br />

MUSKULÄRE VERSPANNUNGEN KENNT JEDER. SIE<br />

SIND ZWAR KEINE SCHWER WIEGENDE VERLETZUNG,<br />

STÖREN ABER TROTZDEM UND RUFEN SCHMERZEN<br />

HERVOR. WAS DU TUN KANNST, UM VERSPANNUNGEN<br />

ZU VERMEIDEN. UND WIE DU SIE WIEDER LOSWIRST.<br />

Text: Anja Herrlitz | Bilder: Thinkstock, Hersteller<br />

——— 066 TRAINING & FITNESS TF<br />

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DICH<br />

KER!<br />

LAUFEN.DE ——— 067<br />

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Viel Bewegung im Alltag und wenig starres<br />

Sitzen am Schreibtisch helfen, Verspannungen<br />

zu vermeiden<br />

Sie sind so lästig und überflüssig wie ein<br />

Pickel – aber leider auch genauso häufig:<br />

muskuläre Verspannungen. Braucht<br />

keiner, bekommt aber eigentlich jeder.<br />

Frei Haus. Danke. Im Gegensatz zu vielen<br />

Sportverletzungen entstehen Verspannungen<br />

aber oft gar nicht während des<br />

Sports. Meist handeln wir sie uns ganz<br />

nebenbei ein. Nämlich dann, wenn wir<br />

lange und ruhig sitzen. Zum Beispiel bei<br />

der Arbeit vor dem Computer. „Unser<br />

Körper ist dafür gemacht, sich zu bewegen.<br />

Wir haben keinen Halteapparat,<br />

sondern einen Bewegungsapparat. Und<br />

das fordert der Körper auch ein“, erklärt<br />

Osteopath Thomas Marx.<br />

Sitzt man aber lange nahezu unbeweglich<br />

vor dem Computer und hat dabei<br />

noch eine schlechte Haltung, verändert<br />

sich der Spannungszustand der Muskulatur<br />

und der sie umgebenden Faszien.<br />

Zunächst unmerklich. Bis dann eine<br />

ungewohnte Bewegung dazu führt, dass<br />

der über lange Zeit kaum oder falsch benutzte<br />

Muskel überlastet und schlechter<br />

durchblutet wird. Die Folge: schmerzhafte<br />

Verspannungen.<br />

Das Gleiche kann allerdings auch trotz<br />

Bewegung passieren. Nämlich dann, wenn<br />

man beim Laufen Arme und Schultern<br />

verkrampft in einer unnatürlichen Position<br />

hält. „Das geht eine Weile gut, aber<br />

irgendwann können Muskeln und Faszien<br />

diese Fehlhaltung nicht mehr kompensieren“,<br />

sagt Thomas Marx, der täglich Menschen<br />

mit Verspannungen behandelt.<br />

Verspannungen können bei Sportlern<br />

auch entstehen, wenn diese mit den<br />

richtigen Bewegungen, aber sehr umfangreich<br />

oder intensiv trainieren. Läufer<br />

verfügen oft über eine hohe muskuläre<br />

Grundspannung – auch in Ruhe. Die brauchen<br />

sie auch, um schnell laufen zu können.<br />

Hohe muskuläre Spannung bedeutet<br />

aber auch, dass die Muskeln ständig einen<br />

großen Zug auf die Gelenke ausüben. Und<br />

das kann wiederum zu Blockaden führen<br />

– viele Sportler kennen das beispielsweise<br />

von den kleinen Gelenken zwischen den<br />

einzelnen Rückenwirbeln, die sich oft bei<br />

Behandlung oder spontan mit einem hörbaren<br />

Knacken wieder lösen.<br />

Solche Blockaden, die für eine eingeschränkte<br />

Beweglichkeit des betroffenen<br />

Gelenks sorgen, verursachen dann<br />

wiederum eine schlechte Blutzirkulation<br />

in der Muskulatur. Der Muskel wird unzureichend<br />

mit Sauerstoff und Nährstoffen<br />

versorgt. Die Folge auch hier: schmerzhafte<br />

Verspannungen.<br />

Die drohen auch demjenigen, der seinem<br />

Körper zwischen den Trainingseinheiten<br />

nicht die nötigen Regenerationszeiten<br />

gönnt. Dadurch ist das Gewebe überfordert,<br />

die Blutzirkulation eingeschränkt<br />

– mit ähnlichen Konsequenzen wie bei<br />

den Blockaden. Auch andere Faktoren<br />

können Verspannungen hervorrufen oder<br />

zumindest begünstigen: zum Beispiel eine<br />

schlechte und einseitige Ernährung, zu<br />

wenig Flüssigkeitsaufnahme oder auch<br />

psychische Probleme.<br />

——— 068 TRAINING & FITNESS TF<br />

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SO BEUGST<br />

DU VOR ↓<br />

⇥ Bewege dich! So wird deine Muskulatur gut durchblutet<br />

und verkrampft nicht<br />

⇥ Achte bei der Arbeit am Schreibtisch auf eine gute<br />

Haltung und streue immer wieder Pausen ein, in denen<br />

du dich bewegst<br />

⇥ Gönne deinem Körper Regenerationspausen zwischen<br />

den Trainingseinheiten<br />

⇥ Ernähre dich gesund und ausgewogen und trinke<br />

ausreichend<br />

⇥ Vermeide Stress<br />

⇥ Dehne deine Muskeln regelmäßig locker oder bearbeite<br />

sie mit einer Faszienrolle<br />

Unser Experte<br />

Thomas Marx ist ausgebildeter Osteopath und<br />

Partner in der Physiotherapiepraxis Carolin<br />

Enneper/Thomas Marx in Köln. Vor zwei Jahren<br />

hat er das Tool TMX entwickelt, mit dem man<br />

Verspannungen selbst behandeln kann.<br />

www.ennepermarx.de<br />

Was aber passiert eigentlich bei einer<br />

Verspannung im Körper? Jede Kontraktion<br />

eines Muskels wird dadurch ausgelöst,<br />

dass sich nach von den Nerven übertragenen<br />

Impulsen in den Muskelzellen die<br />

beiden Proteine Aktin und Myosin verbinden<br />

und durch molekulare Prozesse<br />

dafür sorgen, dass sich die Muskelzelle<br />

und damit der ganze Muskel verkürzt.<br />

Anschließend lösen sich die Proteine wieder<br />

voneinander, die Zelle kehrt zu ihrer<br />

Ausgangslänge zurück, der Muskel entspannt.<br />

Fürs Lösen der Proteine benötigt<br />

die Muskelzelle allerdings Energie. Fehlt<br />

die aufgrund schlechter Blutversorgung<br />

oder anderer Mangelzustände an Sauerstoff,<br />

Nährstoffen oder Mineralien, lösen<br />

sich Aktin und Myosin nicht mehr voneinander,<br />

der Muskel bleibt gespannt. Der<br />

extreme Fall ist die Totenstarre: Nachdem<br />

bei einer Leiche die Durchblutung aufgehört<br />

hat, steht dem Muskel keinerlei<br />

Energie mehr zur Verfügung. Aktin und<br />

Myosin können sich nicht mehr lösen,<br />

alle Muskeln sind komplett verkrampft.<br />

Aber auch alle anderen Verspannungen<br />

entstehen nach diesem Prinzip: In einzelnen<br />

Muskelpartien trennen sich Aktin<br />

und Myosin nicht wieder voneinander,<br />

der Muskel bleibt dauerhaft angespannt.<br />

Sind die Muskeln stark verspannt, verkürzt<br />

sich der Muskel sehr und fühlt sich<br />

hart an. Das tut weh, schränkt das Wohlbefinden,<br />

die Beweglichkeit und natürlich<br />

die sportliche Leistungsfähigkeit ein.<br />

Dabei ist es gar nicht so schwer, Verspannungen<br />

vorzubeugen. Man sollte sich<br />

regelmäßig bewegen und gleichzeitig auf<br />

ausreichende Regenerationspausen zwischen<br />

sportlichen Belastungen achten.<br />

Die Balance zwischen Anspannung und<br />

Ruhe muss stimmen.<br />

Wer gezwungen ist, den ganzen Tag am<br />

Schreibtisch vor dem Computer zu verbringen,<br />

sollte Stuhl und Bildschirm so<br />

einstellen, dass er zumindest eine gerade<br />

Sitzposition hat. Wer dann noch regelmäßig<br />

zwischendurch aufsteht und sich<br />

etwas bewegt, hat schon einiges richtig<br />

gemacht. Ganz einfache Mittel helfen viel:<br />

Das Rad nehmen statt mit dem Auto oder<br />

dem Bus zu fahren. Treppen statt Aufzug.<br />

Nach dem Mittagessen einen kleinen<br />

Spaziergang, bei dem man die Arme auch<br />

mal schön ausschüttelt. „Alle Strukturen<br />

unseres Körpers sind abhängig von Bewegung“,<br />

betont Thomas Marx. „Wenn<br />

wir uns bewegen, werden Hormone ausgeschüttet,<br />

die positive Prozesse im Körper<br />

auslösen. Uns geht es besser.“<br />

Beim Laufen sollte man zudem auf eine<br />

entspannte und natürliche Haltung der<br />

Arme achten. Das heißt, die Schultern<br />

sollten nicht angezogen sein, die Arme<br />

pendeln locker neben bis leicht vor dem<br />

Körper, zwischen Ober- und Unterarm<br />

ist ein etwa rechter Winkel. Die Hände<br />

sind entspannt. Wer sich dann noch gut<br />

ernährt und wem es auch psychisch gut<br />

geht, der ist sicherlich noch nicht immun<br />

gegen Verspannungen, wird aber deutlich<br />

seltener Probleme mit ihnen haben.<br />

LAUFEN.DE ——— 069<br />

066-071_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_verspannungen.indd 69 02.06.<strong>2017</strong> 11:<strong>04</strong>:52


„Was durchaus auch hilft, ist lockeres<br />

Dehnen nach dem Laufen. Damit lässt<br />

sich die Spannung in den Muskeln senken“,<br />

so Marx. Und auch eine Faszienrolle<br />

kann nach dem Laufen gute Dienste<br />

erweisen. Indem man mit dem Körpergewicht<br />

seine Muskeln auf den harten<br />

Kunststoffrollen massiert, regt man die<br />

Lymphen und die oberflächliche Durchblutung<br />

der Faszie an, die den Muskel<br />

umgibt. „Dort wo man rollt, konzentriert<br />

sich sehr viel Flüssigkeit und wo Flüssigkeit<br />

ist, wird das Gewebe geschmeidiger<br />

und man kann sich besser bewegen“,<br />

erklärt Thomas Marx, der allerdings auch<br />

darauf hinweist, dass der Effekt oft nicht<br />

länger als 24 Stunden anhält. Man sollte<br />

also regelmäßig rollen.<br />

Um bereits bestehende Verspannungen<br />

zu lösen, ist die Faszienrolle allerdings<br />

nicht unbedingt erste Wahl. „Ihre Auflagefläche<br />

ist zu groß, deswegen kommt<br />

man mit ihr nicht bis zu den Strukturen,<br />

die bei einer Verspannung gelockert werden<br />

müssen. Die liegen zu tief.“ Traditionell<br />

hilft hier eine physiotherapeutische<br />

Behandlung. Mit dem Daumen drückt der<br />

Physiotherapeut in die verspannte Stelle,<br />

zieht den Muskel damit auseinander und<br />

fördert an dieser Stelle die Durchblutung.<br />

Dafür braucht der verspannte Sportler<br />

allerdings den Physiotherapeuten.<br />

Thomas Marx hat lange darüber nachgedacht,<br />

wie er seine Patienten in die<br />

Lage versetzen kann, die Behandlung<br />

der verspannten Muskeln ganz allein zu<br />

unterstützen. Bis die Idee zum TMX reif<br />

war. Mit diesem kleinen Helfer kann jeder<br />

verspannte Muskeln selbst behandeln.<br />

Der TMX sieht aus wie ein Kegel mit<br />

einer Kugel auf der Spitze. So wird der<br />

Daumen des Physiotherapeuten simuliert.<br />

Die Idee dahinter ist einfach: Der<br />

TMX wird auf dem Boden positioniert<br />

und man legt sich mit der schmerzenden<br />

Stelle auf den runden, kleinen Kopf. Alternativ<br />

kann man sich auch gegen eine<br />

Wand oder einen Stuhl lehnen und das<br />

Tool dazwischen klemmen – je nachdem,<br />

wie man die schmerzende Stelle am besten<br />

erreicht. Da der TMX im Vergleich zur<br />

Faszienrolle eine viel kleiner Auflagefläche<br />

hat, erreicht er auch tieferliegende<br />

Muskeln und Faszien. Und damit auch die<br />

Verspannungen.<br />

Getriggert wird einfach die schmerzende<br />

Stelle, man muss kein physiotherapeutisches<br />

Wissen haben, um bestimmte<br />

Punkte zu treffen. Gesicht, Bauchraum,<br />

die Region oberhalb der Schultern und<br />

auch die Knochen sollten zur Sicherheit<br />

nicht mit dem TMX bearbeitet werden.<br />

Sonst aber sind alle Stellen, wo Muskeln<br />

und Sehnenansätze sind, problemlos zu<br />

triggern.<br />

Bei wem sich Verspannungen aber<br />

trotzdem hartnäckig halten, der sollte<br />

auf jeden Fall einen Arzt oder Physiotherapeuten<br />

aufsuchen. Denn manchmal<br />

können muskuläre Verspannungen auch<br />

organische Ursachen haben, die nur ein<br />

Fachmann erkennen kann. Und ohne verhärtete<br />

Muskeln läuft es sich halt einfach<br />

schöner und befreiter.<br />

Bei Verspannungen hilft meist eine physiotherapeutische<br />

Behandlung am besten. Mit dem neu entwickelten<br />

TMX kannst du dich und deine Muskulatur auch selbst<br />

triggern und so Verspannungen lösen<br />

HILFT BEI<br />

VERSPANNUNGEN:<br />

TMX<br />

Der TMX erreicht im Gegensatz<br />

zur Faszienrolle tieferliegende<br />

Muskelregionen und ist deswegen<br />

geeignet, um Verspannungen<br />

zu lösen. Positioniere den TMX<br />

einfach auf dem Boden und lege<br />

dich mit der schmerzenden Stelle<br />

darauf. Erhältlich in zwei verschiedenen<br />

Größen und sieben Farben.<br />

2er-Set: 59,95 Euro | einzeln: 32,95<br />

Euro | tmx-trigger.de<br />

——— 070 TRAINING & FITNESS TF<br />

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13. city marathon bremerhaven<br />

06.08.<strong>2017</strong> • 09:30 - 15:00 Uhr<br />

Marathon •<br />

Marathon-Staffel •<br />

Halbmarathon •<br />

10 km - Lauf •<br />

10 km - Walken •<br />

10 km - Firmenlauf •<br />

5 km - Lauf •<br />

5 km - Walken •<br />

5 km - Firmenlauf •<br />

800 m - Lauf •<br />

400 m - Lauf •<br />

www.bremerhaven-marathon.de<br />

20. Wachau<br />

MARATHON<br />

17. September <strong>2017</strong><br />

Jetzt registrieren unter www.wachaumarathon.com<br />

066-071_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_verspannungen.indd 71 02.06.<strong>2017</strong> 11:05:07


LÄUFER & LEUTE<br />

POLITIK IN<br />

LAUFSCHUHE<br />

AUCH IM DEUTSCHEN BUNDESTAG GIBT<br />

ES MEHRERE LAUFGRUPPEN. ÜBER ALLE<br />

PARTEIGRENZEN HINWEG WIRD DORT<br />

GEMEINSAM SPORT GETRIEBEN – UND MIT<br />

DEM ALLJÄHRLICHEN BUNDESTAGSLAUF<br />

GIBT ES SOGAR EINEN EIGENEN<br />

WETTKAMPF.<br />

Text: Olaf Kaiser | Fotos: Andreas Schwarz<br />

——— 072 LÄUFER & LEUTE LL<br />

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EN<br />

LAUFEN.DE ——— 073<br />

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→ Die SPD hat dieses Mal deutlich die<br />

Nase vorn. Die Genossen landen bei<br />

50 Prozent und holen damit die absolute<br />

Mehrheit; die CDU kommt lediglich<br />

auf 12,5 Prozent; Grüne und Linke sind<br />

gar nicht vertreten. „Das ist der neue<br />

Schwung unter Martin Schulz“, frohlockt<br />

einer der SPD-Leute. Doch Joachim<br />

Metz stellt schnell klar: „Das ist<br />

heute wirklich eine Ausnahme. Normalerweise<br />

sind alle Parteien gleichmäßig<br />

vertreten.“ Metz organisiert eine der<br />

beiden Laufgruppen des Deutschen<br />

Bundestags. Und die genannten Zahlen<br />

entsprechen nicht etwa dem Wahlergebnis,<br />

sondern bilden lediglich ab, welche<br />

Fraktion an diesem Trainingstag im<br />

Frühjahr die meisten Teilnehmer stellt.<br />

Zweimal pro Woche machen sich die Bundestagsläufer<br />

auf den Weg: Dienstags<br />

wird eine kürzere Strecke angeboten,<br />

die auch für Anfänger geeignet ist; immer<br />

donnerstags ist dann jedoch richtig<br />

Ausdauer gefragt. Die Strecke führt vom<br />

Regierungsviertel aus immer entlang der<br />

Spree und durch den Tiergarten. „Die<br />

Laufschuhe stehen bei den meisten im<br />

Büro. Wir können also direkt von der Arbeit<br />

loslaufen“, sagt Heike Städtler. Im<br />

Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, einem der<br />

großen Parlamentsbauten, befinden sich<br />

Umkleidekabinen, Duschen und sogar<br />

eine Sporthalle.<br />

In der Vergangenheit liefen auch Abgeordnete<br />

mit, aktuell sind allerdings keine<br />

dabei. „In den Wochen, in denen der Bundestag<br />

nicht tagt, weilen sie meist in ihren<br />

Wahlkreisen. Und wenn Sitzungswoche<br />

ist, sind sie zwar in Berlin, haben aber nur<br />

wenig Zeit“, erklärt Joachim Metz. Wenn<br />

aber trotzdem mal ein Abgeordneter vorbeischaut,<br />

ist das stets ein großes Ereignis.<br />

„Es ist immer sehr spannend, wenn<br />

sie aus dem Leben eines MdB berichten“,<br />

meint Metz. Momentan besteht die Gruppe<br />

jedoch ausschließlich aus Mitarbeitern<br />

und Beschäftigten der Verwaltung sowie<br />

einigen Externen, die zumeist allerdings<br />

auch irgendeine Verbindung zum Bundestag<br />

haben. „Es kommt sehr selten jemand,<br />

der mit dem Bundestag überhaupt<br />

nichts zu tun hat“, sagt Joachim Metz.<br />

Politik ist beim Training ein ständiges<br />

Thema. Dadurch, dass die Läufer aus unterschiedlichen<br />

Parteien beziehungsweise<br />

Abteilungen des Bundestags stammen,<br />

sind die Meinungen dabei häufig verschieden.<br />

„Es gibt schon unterschiedliche Auffassungen,<br />

aber wir haben eine gesunde<br />

Streitkultur“, meint Ann Charlot Sablotzki,<br />

die für einen Bundestagsabgeordneten<br />

arbeitete. Es werde auch eher allgemein<br />

über Politik und aktuelle Themen gesprochen,<br />

„nicht konkret über Tagesordnungspunkt<br />

acht der nächsten Sitzung“,<br />

so Sablotzki. Trotzdem bekomme man<br />

dadurch einiges mit, das man sonst nicht<br />

erfahren würde. Immerhin ist der Bundestag<br />

mit mehreren Tausend Beschäftigten<br />

und Dutzenden Abteilungen eine riesige<br />

Behörde.<br />

Der ehemalige Chef von Ann Charlot Sablotzki<br />

hatte viel Verständnis für ihr sportliches<br />

Hobby. Wenn Training ansteht, durfte<br />

sie auch schon mal früher gehen, →<br />

——— 074 LÄUFER & LEUTE LL<br />

072-075_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_bundestagslaeufer.indd 74 01.06.<strong>2017</strong> 11:00:42


DIE LAUFSCHUHE STEHEN BEI<br />

DEN MEISTEN IM BÜRO. WIR KÖNNEN<br />

ALSO DIREKT VON DER ARBEIT<br />

LOSLAUFEN<br />

→ erzählt sie. „Natürlich kann man, wenn um 17 Uhr eine<br />

wichtige Sitzung ansteht, nicht genau dann Laufen gehen“,<br />

sagt sie. Doch insgesamt werde es durchaus gern<br />

gesehen, wenn sich die Mitarbeiter als Ausgleich zu ihrem<br />

Bürojob mit Sport fit halten. Die Sportgemeinschaft<br />

Deutscher Bundestag gibt es deshalb schon seit 1951. Sie<br />

wurde ins Leben gerufen, als der Bundestag noch nicht<br />

in Berlin, sondern noch in Bonn tagte. Die Sportgemeinschaft<br />

ist ein eigenständiger Verein, der sich nicht aus<br />

dem Etat des Bundestags, sondern durch Mitgliedsbeiträge<br />

finanziert. Zahlreiche Sportarten werden angeboten:<br />

neben Laufen unter anderem auch Reiten, Boxen und Karate,<br />

Leichtathletik und Fußball. Einige Ministerien haben<br />

zudem eigene Laufgruppen, auch die Parteien selbst sind<br />

sportlich engagiert. Sport spielt für viele der Bundestagsmitarbeiter<br />

eine wichtige Rolle. Im Fall von Silke Behme<br />

aus der Laufgruppe des Sportgemeinschaft Deutscher<br />

Bundestag hat er sogar ihr Leben verändert: Behme hat<br />

ihren Mann beim Laufen kennengelernt.<br />

Einmal im Jahr gibt es auch<br />

einen Bundestagslauf, bei<br />

dem rund 400 Teilnehmer<br />

aus Bundestag, Fraktionen,<br />

Behörden, Botschaften und<br />

Verbänden an den Start gehen.<br />

Die Streckenlänge von<br />

7,2 Kilometern orientiert sich<br />

an der alten Bannmeile in<br />

Bonn, der Schutzzone rund<br />

um die Sitzungsorte der Gesetzgebungsorgane<br />

des Bundes.<br />

Als die Veranstaltung<br />

zuletzt ausgetragen wurde,<br />

stellte die Fraktion der Linken<br />

übrigens die schnellste<br />

Mannschaft. Deutet sich da<br />

womöglich eine rot-rote Koalition<br />

in Laufschuhen an?<br />

Die Gruppe nimmt auch an Wettkämpfen teil: am Rennsteiglauf,<br />

am Berlin-Marathon, vor allem aber mit gleich<br />

mehreren Teams an der 5x5-Kilometer-Teamstaffel der<br />

Berliner Wasserbetriebe.<br />

LAUFEN.DE ——— 075<br />

072-075_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_bundestagslaeufer.indd 75 01.06.<strong>2017</strong> 11:00:49


LÄUFER & LEUTE<br />

MIT 36 JAHREN WILL DEUTSCHLANDS BESTE LÄUFERIN NEU<br />

DURCHSTARTEN. NACH DEN SPORTLICHEN UND PRIVATEN<br />

KRISEN DER VERGANGENEN DREI JAHRE HAT SABRINA<br />

MOCKENHAUPT EINE GANZ NEUE EINSTELLUNG ZUM LAUFEN<br />

GEFUNDEN: DER DRUCK IST WEG, DER SPASS ZURÜCK.<br />

SO PEILT SIE IM HERBST IHRER KARRIERE NOCH MAL<br />

EINEN GANZ SCHNELLEN MARATHON AN.<br />

——— 076 LÄUFER & LEUTE LL<br />

076-081_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mockenhaupt.indd 76 02.06.<strong>2017</strong> 10:58:43


DIE NEUE<br />

SABRINA<br />

MOCKENHAUPT<br />

GANZ<br />

ENTSPANNT<br />

IN DIE<br />

ZUKUNF T<br />

Text: Christian Ermert | Fotos: Orthomol Sport/Ralf Graner<br />

LAUFEN.DE ——— 077<br />

076-081_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mockenhaupt.indd 77 02.06.<strong>2017</strong> 10:58:51


Trainingskontrolle per High-Tech-Uhr,<br />

Trainingsprotokoll mit Block und Stift:<br />

Beim Aufzeichnen ihrer Läufe pendelt<br />

Sabrina Mockenhaupt zwischen den<br />

Welten. In Sachen Social Media ist sie<br />

allerdings ganz vorn dabei: Fast 50.000<br />

Fans verfolgen ihre Aktivitäten allein auf<br />

Facebook<br />

Andenken an die Heimat:<br />

Den Garten ihres neuen Hauses im schwäbischen Metzingen<br />

schmücken auch ein paar Holzhühner, die Papa Fred für<br />

Sabrina Mockenhaupt gebastelt hat. Die bunten Holzobjekte<br />

stehen im krassen Gegensatz zum kühlen, cleanen Ambiente<br />

des hochmodernen Wohnhauses<br />

„Aurelio, mach mir doch mal die Nudeln<br />

mit dem gebratenen Gemüse. Die<br />

sind immer so lecker.“ Wer den Chef<br />

des lokalen Szene-Italieners so ansprechen<br />

kann, obwohl der grade mit<br />

Freunden einen Cappuccino genießt,<br />

ist wohl angekommen in der neuen<br />

Heimat. Sabrina Mockenhaupt fühlt<br />

sich sichtlich wohl in Metzingen, der<br />

Kleinstadt südlich von Stuttgart. Vor<br />

drei Jahren hat sie ihre Heimat im<br />

Siegerland verlassen. Der neuen Liebe<br />

wegen. Das erzählt sie ganz freimütig,<br />

während sie die Tagliatelle auf<br />

die Gabel dreht. „Ich habe mich hier<br />

super eingelebt und viele Vorzüge<br />

des Südens schätzen gelernt.“<br />

Im Rückblick war der Umzug ins Schwäbische<br />

aber auch ein großer Schritt in<br />

Richtung Emanzipation für die 36-Jährige.<br />

Fast 350 Kilometer liegen zwischen ihrem<br />

Elternhaus in Wilnsdorf bei Siegen und<br />

dem großen, modernen Neubau, den sie<br />

gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten bewohnt.<br />

Das Dorf im Siegerland war immer<br />

der Lebensmittelpunkt für sie – auch wenn<br />

Trainingslager und Wettkampfreisen die<br />

Läuferin in die große, weite Welt führten.<br />

„Ich bin ja immer wieder in mein<br />

enges Konstrukt zu Hause zurückgekehrt.<br />

Wenn ich da war, habe ich oft<br />

bei meiner Mutter gegessen.“<br />

Beim Tempotraining wurde sie von ihrem<br />

Entdecker Heinz Weber gecoacht.<br />

„Jeder hat mich gekannt“, sagt sie.<br />

Als die Beziehung zu ihrem damaligen<br />

Freund in die Brüche ging, war das in<br />

Siegen Stadtgespräch. In Metzingen<br />

kennt sie kaum jemand. Sie genießt<br />

es. Dass sie sich jetzt um alles selbst<br />

kümmern muss, stört sie nicht. Im Gegenteil:<br />

„Das gibt mir Selbstständigkeit<br />

und Freiheit“, verrät die nur 1,55 Meter<br />

große Läuferin, die beim Hannover-Marathon<br />

vor wenigen Wochen ihren 43.<br />

deutschen Meistertitel geholt hat und<br />

kurz danach bei den Deutschen Meisterschaften<br />

über 10.000 Meter den 44.<br />

folgen ließ.<br />

Damit ist sie eine der erfolgreichsten<br />

deutschen Läuferinnen überhaupt. Zwar<br />

war die Kölnerin Brigitte Kraus in den<br />

70er- und 80er-Jahren insgesamt 63-mal<br />

Meisterin, aber in dieser Bilanz sind auch<br />

Titel als Jugendliche enthalten. Sabrina<br />

Mockenhaupt zählt nur die Titel, die sie bei<br />

den Erwachsenen gewonnen hat: Los ging<br />

es 2001 in Stuttgart, als sie mit 20 Jahren<br />

Deutsche Meisterin über 5000 Meter wurde.<br />

Seitdem hat sie die deutsche Laufszene<br />

geprägt wie keine andere.<br />

Sie war Deutsche Meisterin über fast<br />

alle Laufstrecken, die länger als fünf<br />

Kilometer sind. Auf der Bahn, auf der<br />

Straße und im Gelände. Sie hat Medaillen<br />

bei Europameisterschaften in der Halle<br />

und im Cross gewonnen, lief 2008 bei<br />

Olympia in Peking auf Rang 13 über<br />

10.000 Meter. Mit ihrer Marathon-Bestzeit<br />

von 2:26:21 Stunden ist sie nicht nur<br />

die siebtschnellste Deutsche überhaupt,<br />

sondern auch die beste der aktuell noch<br />

aktiven Läuferinnen. Weder Anna und<br />

Lisa Hahner noch Anja Scherl oder<br />

Katharina Heinig sind bisher an die Leistung<br />

herangekommen, die Sabrina Mockenhaupt<br />

2010 beim Berlin-Marathon<br />

gelang.<br />

Doch das ist alles ein paar Jahre her. Und<br />

rückblickend gibt Sabrina Mockenhaupt<br />

zu, dass mit den Erfolgen auch der Druck<br />

von Jahr zu größer geworden ist.<br />

——— 078 LÄUFER & LEUTE LL<br />

076-081_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mockenhaupt.indd 78 02.06.<strong>2017</strong> 10:59:21


EXKLUSIV<br />

FÜR ABONNENTEN<br />

VON LAUFEN.DE —<br />

DAS MAGAZIN<br />

Wusstest du eigentlich, dass Sabrina Mockenhaupt<br />

ein Buch veröffentlicht hat?<br />

Das 160 Seiten starke Fitness-Laufbuch richtet<br />

sich vor allem an Laufeinsteiger. Es sind aber<br />

auch gute Tipps und Trainingspläne enthalten<br />

für alle, die schneller und besser laufen wollen.<br />

Das Buch gibt derzeit exklusiv für alle, die<br />

laufen.de – das Magazin neu für ein Jahr abonnieren.<br />

Kostenlos probelesen kannst du in dem<br />

Buch unter: abo.laufen.de<br />

„Ich wollte immer die Beste, die Erste<br />

und auf allen Strecken die Stärkste<br />

sein“, erinnert sie sich. Jahrelang<br />

ging das gut. Bis Ende 2014 die Verletzungs-Misere<br />

begann, wegen der sie in<br />

den beiden vergangenen Jahren kaum<br />

Resultate verzeichnen konnte. Auf eine<br />

Sprunggelenks-Operation folgten ein Ermüdungsbruch<br />

im linken Fuß und dann<br />

die Vorstufe eines Ermüdungsbruchs im<br />

Becken. Der Beginn der Probleme fiel<br />

mit der Trennung von ihrem langjährigen<br />

Freund zusammen, mit dem sie in<br />

Siegen gemeinsam ein Haus bewohnte.<br />

„Da sieht man mal, welchen Einfluss die<br />

Psyche hat“, blickt sie zurück.<br />

Immer wieder versuchte sie, nach den<br />

Verletzungen so schnell wie möglich in<br />

Form zu kommen. Sie verbrachte mehr<br />

Zeit bei der Reha als beim Laufen. Trainierte<br />

oft unter Schmerzen. Litt unter<br />

Krisen, lag manchmal heulend im Bett<br />

und wollte gar nicht mehr aufstehen.<br />

Dass das so nicht mehr weitergehen<br />

konnte, dämmerte ihr im vergangenen<br />

Sommer, als sie sich in der Höhe von<br />

St. Moritz in Form bringen wollte, um die<br />

Olympia-Qualifikation für Rio in letzter<br />

Minute doch noch zu schaffen. Ihr Physiotherapeut<br />

hatte längst erkannt, dass<br />

sie körperlich gar nicht zum Training in<br />

der Lage war. Und dennoch versuchte<br />

sie es mit aller Gewalt. Immer getrieben<br />

von dem Gedanken, bei Olympia<br />

unbedingt dabei sein zu müssen. Es<br />

wären ihre vierten Olympischen Spiele<br />

gewesen.<br />

„Ich bin losgehumpelt, habe meine<br />

Läufe in der Deckung großer Gebäude<br />

begonnen, damit niemand sieht, dass<br />

ich eigentlich gar nicht laufen kann.<br />

Dann habe ich unter Schmerzen Kilometer<br />

abgerissen.“ Rückblickend kann<br />

sie das kaum noch nachvollziehen. „Das<br />

würde ich nie mehr machen. Das hat<br />

nichts mehr mit Sport zu tun.“<br />

Als sie ihrem neuen Lebensgefährten<br />

davon erzählte, half der, die Reißleine<br />

zu ziehen. „Du gehst jetzt zu keinem<br />

Arzt mehr, suchst nicht mehr die<br />

schnelle Heilung. Wir machen jetzt erstmal<br />

Urlaub“, lautete die Ansage. Und<br />

Sabrina Mockenhaupt erkannte, dass<br />

das genau richtig war. Zwei Monate<br />

lang ist sie gar nicht gelaufen. Das Becken<br />

konnte ausheilen. Und ihr wurde<br />

klar, dass sie weiter auf ganz hohem Niveau<br />

rennen will, dafür aber eine ganz<br />

neue Einstellung zum Leistungssport<br />

brauchen würde. „Ich will nie mehr unter<br />

Schmerzen laufen“, sagt sie. Druck<br />

macht sie sich nicht mehr. Im Gegenteil:<br />

Sie erlaubt es sich, auch einfach mal<br />

stolz auf das bisher Erreichte zu sein.<br />

„Ich habe nichts mehr zu verlieren.<br />

Mein Verhältnis zum Laufen habe ich<br />

komplett umgedreht. Früher hat mich<br />

immer der Gedanke angetrieben, noch<br />

besser werden zu müssen. Jetzt sage<br />

ich mir: Ich kann sehr zufrieden sein<br />

mit dem, was ich erreicht habe. Alles,<br />

was jetzt noch kommt, ist Zugabe.“<br />

Und seitdem sie nach diesem Motto<br />

lebt und läuft, sind die Lust am Laufen<br />

und der Erfolg wieder da. Dabei war<br />

der Halbmarathon in Hannover ganz<br />

wichtig für sie. Als Deutsche Meisterin<br />

vor Rio-Marathon-Starterin Anja Scherl<br />

ins Ziel gekommen zu sein und in<br />

70:54 Minuten ihren sechstschnellsten<br />

Halbmarathon abgeliefert zu haben,<br />

gibt Auftrieb. Denn das letzte große<br />

LAUFEN.DE ——— 079<br />

076-081_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mockenhaupt.indd 79 02.06.<strong>2017</strong> 10:59:40


Gesunde Ernährung wird umso wichtiger, je länger<br />

die Karriere dauert: „Mein Stoffwechsel ist<br />

nicht mehr so schnell, wie er mit 25 war“,<br />

sagt Sabrina Mockenhaupt<br />

des Produkts: „Ich bin ja trotz des vielen<br />

Trainings eigentlich nie krank.“<br />

Und so hofft sie, bald wieder komplett<br />

zu alter Stärke zurückzukehren. Denn<br />

zur Hobbyläuferin ist sie trotz der neuen,<br />

entspannten Haltung zum Laufen<br />

nicht mutiert. „Ich laufe zwar weniger<br />

Kilometer als früher und lege auch mal<br />

Ruhetage ein, wenn mein Körper sie<br />

braucht. Aber bei drei bis vier Einheiten<br />

in der Woche trainiere ich sehr hart und<br />

lege Wert auf Qualität.“ Dazu zählt auch<br />

verstärktes Krafttraining. Dafür hat sie<br />

eigens einen Personal Trainer engagiert.<br />

Der hilft ihr vor allem die Oberschenkelrückseite,<br />

den Po und die Füße zu stärken<br />

– auch das schützt vor Verletzungen.<br />

Ziel, das sie jetzt noch verfolgt, ist<br />

die Verbesserung ihrer eigenen Marathon-Bestzeit.<br />

Nach Möglichkeit in<br />

Richtung des Familien-Rekordes, den<br />

immer noch Papa Fred mit 2:24:59<br />

Stunden hält. Der hat seine Tochter<br />

nach dem Rennen von Hannover auch<br />

mal gelobt: „Mit der Halbmarathon-Zeit<br />

steht ihr im Marathon wieder alles offen.<br />

Ich bin den Halbmarathon nie so<br />

schnell gelaufen.“<br />

Ansonsten spart der Polizist im Ruhestand<br />

kaum mit Kritik an der eigenen<br />

Tochter – auch wenn die längst eine<br />

erfahrene Frau und erfolgreiche Läuferin<br />

ist. „Sie ist zu dick“, kommentierte<br />

er beim Hannover-Marathon live im<br />

NDR-Fernsehen. Sabrina Mockenhaupt<br />

nimmt ihrem Papa das nicht übel.<br />

Im Gegenteil – sie weiß ja, wie er das<br />

meint. „Ich bin froh, wenn meine Eltern<br />

noch ab und zu mit zu den Rennen<br />

kommen. Mein Papa spricht dann halt<br />

die Dinge direkt an, die er sieht. Meistens<br />

hat er damit auch recht. Beispielsweise<br />

tue ich mich schwer damit, in der<br />

Tapering-Phase vor einem Wettkampf,<br />

wenn ich weniger trainiere, auch weniger<br />

zu essen“, erklärt sie, „das führt<br />

dann dazu, dass ich mit ein, zwei Kilo<br />

zu viel ins Rennen starte. Da habe ich<br />

noch Verbesserungspotenzial.“<br />

Im Großen und Ganzen fühlt sie sich in<br />

Sachen Ernährung aber gut aufgestellt:<br />

„Viele wertvolle Kohlenhydrate und<br />

Proteine, kaum Süßigkeiten.“<br />

Ihr Rezept ist solide und einfach. Aber<br />

weil man eben als Spitzenathlet nicht<br />

immer selbst kochen und dafür sorgen<br />

kann, dass alle notwendigen Mikronährstoffe<br />

übers Essen aufgenommen<br />

werden, ergänzt sie ihre Ernährung<br />

mit Orthomol Sport. „In den kleinen<br />

Fläschchen mit den Tagesrationen<br />

bleiben alle Inhaltsstoffe voll wirksam“,<br />

sagt sie. Das unterscheidet<br />

Orthomol Sport von herkömmlichen<br />

Pulvern zum Anrühren. „In der offenen<br />

Dose kommen Vitamine und<br />

Mineralstoffe ja ständig in Kontakt<br />

mit Sauerstoff, oxidieren und verlieren<br />

so an Wirkung“, sagt Sabrina Mockenhaupt<br />

und unterstreicht die Wirksamkeit<br />

Daneben gibt es aber jede Menge Trainings-Läufe,<br />

bei denen es „Mocki“ locker<br />

angehen lässt. „Manchmal muss es<br />

anstrengend sein, wenn man Leistung<br />

bringen will. Aber man muss die Balance<br />

finden. Wenn du dir jeden Tag Druck und<br />

Stress machst, kommst du nicht weiter“,<br />

erklärt sie. Dabei ist sie dann gern mit<br />

anderen Läufern im Wald um Metzingen<br />

unterwegs, der direkt hinter ihrem Haus<br />

beginnt. „Ich genieße die Unterhaltungen<br />

beim Laufen, und mir macht es<br />

nichts mehr aus, auch mal langsamer zu<br />

laufen als geplant.“<br />

Und sie hat auch niemanden mehr, der<br />

ihr vorschreibt, wie lange und schnell sie<br />

zu laufen hat. „Ich bin jetzt mein eigener<br />

Chef“, sagt sie. Ihren Trainingsplan<br />

schreibt sie selbst, berät sich dabei mit<br />

Sebastian Reinwand, einem erfolgreichen<br />

Langstreckenläufer aus Nürnberg. Mit<br />

dem zusammen war sie zu Beginn des<br />

Jahres auch im Trainingscamp in Andalusien.<br />

Damals blieben nicht die Top-Athleten<br />

unter sich, sondern es waren auch<br />

Hobbyläufer dabei. Für Sabrina Mockenhaupt<br />

eine ganz neue Erfahrung. „Dieses<br />

Laufcamp hat mir viel Kraft gegeben“,<br />

schwärmt sie. „Es war toll, Hobbyläufer<br />

jeden Tempos kennenzulernen, und ich<br />

bin mit ihnen auch mal ganz langsam<br />

gejoggt, im Sieben-Minuten-Tempo. Ich<br />

habe natürlich einmal am Tag mein eigenes,<br />

hartes Training durchgezogen, aber<br />

davor und danach habe ich die langsameren<br />

Läufe in der Gruppe genossen.“<br />

Endlich macht das Laufen wieder Spaß.<br />

Und das will Sabrina Mockenhaupt auch<br />

anderen vermitteln und sie so fürs Laufen<br />

begeistern. Am liebsten mit neuen<br />

Erfolgen. Als der Teller mit Pasta leer<br />

ist, gibt sie noch mal die Richtung vor.<br />

„Genug übers Comeback geredet, jetzt<br />

will ich wieder Leistung zeigen.“ Sagt’s,<br />

steht auf und beginnt mit der Vorbereitung<br />

auf das nächste Training.<br />

——— 080 LÄUFER & LEUTE LL<br />

076-081_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mockenhaupt.indd 80 02.06.<strong>2017</strong> 10:59:49


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14. MARATHON<br />

21. Oktober <strong>2017</strong><br />

14. MARATHON<br />

21. Oktober <strong>2017</strong><br />

SAMSTAG 23 . 09 . <strong>2017</strong><br />

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47.1 KM 3’307 M<br />

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LAUFEN.DE ——— 081<br />

076-081_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mockenhaupt.indd 81 02.06.<strong>2017</strong> 10:59:54


STORY<br />

BOTSCHAFTERINNEN<br />

FÜRS LAUFEN<br />

361EUROPE.COM<br />

Lust auf<br />

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Text: Norbert Hensen | Fotos: Jean-Baptiste Hoeppner<br />

——— 082 LÄUFER & LEUTE LL<br />

082-083_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_361_storys.indd 82 02.06.<strong>2017</strong> 15:09:31


SIE SIND NORDLICHTER. SPORTLICH.<br />

SYMPATHISCH. MARIA UND BIANCA LACHEN<br />

UND LAUFEN LEIDENSCHAFTLICH GERN. DAS<br />

STECKT AN. UND SO WOLLEN DIE BEIDEN<br />

AUCH ANDERE FÜRS LAUFEN MOTIVIEREN.<br />

Maria wurde nach der Geburt<br />

ihres zweiten Kindes vom Lauf-Virus<br />

infiziert. Nun motiviert sie<br />

andere auf Instagram:<br />

Maria_runs_361europe <br />

Maria muss Läuferin sein. Gertenschlank,<br />

durchtrainiert. „So sah ich<br />

schon immer aus“, lacht sie, „auch ohne<br />

zu laufen.“ Gute Gene. Und viel Sport.<br />

Viele Jahre war das Laufen nicht ihre<br />

Leidenschaft. Die 38-Jährige liebt die<br />

Herausforderung – die findet sie besonders<br />

gern im Wasser beim Wellenreiten<br />

oder im Winter auf der Skipiste. „Ausdauersport<br />

fand ich früher total langweilig“,<br />

sagt sie.<br />

Das hat sich grundlegend geändert. Seit<br />

Mitte April ist Maria sogar Marathonläuferin!<br />

Und das mit großer Leidenschaft.<br />

„Es war einfach nur toll. Und gar nicht<br />

so schlimm, wie ich das befürchtet hatte“,<br />

erzählt Maria. In ihrer Heimat Hamburg<br />

absolvierte sie zum ersten Mal die<br />

42,195 Kilometer. Und mit 4:11:53 Stunden<br />

legt sie ein Klasse-Debüt hin. Trotz<br />

Regen, Hagel und Kälte.<br />

VON DER ZUSCHAUERIN ZUR<br />

MARATHON-FINISHERIN<br />

„Da Surfen und Snowboardfahren in<br />

Hamburg nicht so gut möglich ist, bin<br />

ich notgedrungen ein- bis zweimal die<br />

Woche ambitionslos um die Alster gejoggt“,<br />

sagt sie. Das waren ihre Anfänge.<br />

Mittlerweile hat sie die Lauf-Leidenschaft<br />

gepackt. Die lebt auch ihr Mann in<br />

Sachen Ausdauersport vor. Als Triathlet<br />

hat er mehrere Ironman-Wettbewerbe<br />

bestritten. Mit dem Platz am Streckenrand<br />

will Maria sich auf Dauer aber nicht<br />

arrangieren. Sie forciert das Training,<br />

wird immer schneller. Und kurze Zeit<br />

später schwanger. „Nach der Babypause<br />

wollte ich schnell wieder fit werden und<br />

fing wieder mit dem Laufen an“, erzählt<br />

die Anästhesistin der Uniklinik in Hamburg.<br />

Es treten Hüftschmerzen auf – und<br />

Maria auf orthopädischen Rat hin wieder<br />

kürzer.<br />

Fünf Jahre nach der Geburt der ersten<br />

Tochter kommt Töchterchen Nummer<br />

zwei zur Welt. Erstaunlicherweise macht<br />

die Hüfte nach der zweiten Babypause<br />

keine Probleme mehr. Als Maria 2016 in<br />

Hamburg an der Marathonstrecke steht,<br />

fällt sie die Entscheidung: „Nächstes<br />

Jahr will ich selbst dabei sein.“<br />

Maria muss sich überwinden, sie spornt<br />

Freunde und Nachbarn an, mit ihr zu<br />

laufen. Mit Erfolg. „Plötzlich war ich<br />

im Training meinen ersten Halbmarathon<br />

gelaufen. Ein super Gefühl.“ Und<br />

sogar der erste Marathon tat gar nicht<br />

weh – nun ist die Lust groß, die 4-Stunden-Marke<br />

zu knacken. Laufen ist bei<br />

Maria nicht mehr Mittel zum Zweck. Sie<br />

ist begeisterte Läuferin – und hat auf<br />

dem Weg dahin etliche Menschen zum<br />

Laufen motiviert.<br />

Ihre neue Leidenschaft möchte sie gern<br />

teilen. Auch deshalb hat sie sich als Botschafterin<br />

der Marke „361° – one degree<br />

beyond“ beworben, die in Deutschland<br />

Gesichter für eine Kampagne suchte.<br />

Maria wurde ausgewählt und steht im<br />

Mai vor der Kamera. Ganz natürlich.<br />

Sehr authentisch sind die Bilder geworden.<br />

Das passt zu Maria. Und zur Marke.<br />

ANDERE MOTIVIEREN<br />

Bianca strahlt übers ganze Gesicht. „Ich<br />

war heute Morgen laufen“, sagte sie.<br />

Das erklärt einiges. Und sie freut sich<br />

auf das Foto-Shooting an der Elbe. „Das<br />

ist so schön hier“, sagt Bianca, die vor<br />

neun Jahren von Kiel nach Hamburg<br />

gezogen ist. „Hamburg ist meine Stadt,<br />

hier will ich nicht mehr weg.“ Zwischen<br />

Bianca und Maria stimmt die Chemie.<br />

Die gemeinsame Leidenschaft verbindet<br />

eben. Die Kamera ist schnell vergessen.<br />

Seit 2016 ist Bianca als st_pauli_cat (so<br />

ihr Name auf Instagram) in den sozialen<br />

Medien aktiv. „Das ist eine Art virtuelles<br />

Trainingstagebuch für mich“, sagte<br />

Bianca. Ich mache das in erster Linie für<br />

mich – mit allen Höhen und Tiefen. Wenn<br />

ich damit auch andere motivieren kann<br />

– umso besser.“<br />

Sie muss kurz überlegen, seit wann sie<br />

regelmäßig die Laufschuhe schnürt.<br />

„Mit sieben Jahren habe ich mit Handball<br />

begonnen, das Laufen gehörte<br />

↵ Bianca fand nach einer schwierigen Trennung den<br />

nötigen Ausgleich im Laufen. Ihre Erlebnisse schildert<br />

sie auf Instagram: st_pauli_cat<br />

schon immer dazu. Aber als Konditionstraining,<br />

nicht unbedingt als Spaß …“<br />

Das erste Mal ganz bewusst „nur“ gelaufen<br />

ist Bianca nach einer schwierigen<br />

Trennung. „Ich musste rausgehen,<br />

den Kopf frei bekommen. Ich kam nachmittags<br />

von der Arbeit und saß allein<br />

im Stillen – kaum auszuhalten.“ Dann<br />

nimmt sie die Laufschuhe und geht<br />

raus. „Ich lief einfach los – das tat mir<br />

richtig gut“, erinnert sie sich.<br />

THERAPIE IN LAUFSCHUHEN<br />

Für ihren neuen Partner (und jetzigen<br />

Ehemann) zieht sie von Kiel nach Hamburg.<br />

Eine Saison spielt sie noch Handball<br />

– dann hört sie mit Anfang 30 auf.<br />

Das Laufen behält sie bei. Und nicht nur<br />

das. Immer wieder nimmt sie an Wettkämpfen<br />

teil. Sport-Scheck-Nachtlauf,<br />

Women‘s Run, Heldenlauf. „In Hamburg<br />

kann man fast jede Woche irgendwo<br />

starten – ich liebe das. Mit anderen Läufern<br />

über die Ziellinie zu rennen, das ist<br />

ein extremes Glücksgefühl“, sagt sie.<br />

Biancas Antrieb sind aber nicht nur Finishermedaillen.<br />

Das Laufen ist eine<br />

Art Therapie: „Durch eine Erkrankung<br />

als Kind, habe ich einen Verwachsungsbauch<br />

mit vielen Narben, der immer mal<br />

Probleme macht.“ Sie kann auf normalem<br />

Weg keine Kinder bekommen – sie<br />

hat sich heute damit arrangiert. Und<br />

das Laufen hat ihr dabei geholfen. „Ich<br />

habe gelernt, meinen Körper trotzdem<br />

zu lieben.“<br />

Nach einem anstrengenden Arbeitstag<br />

in die Laufschuhe zu schlüpfen, ist für<br />

Bianca Freiheit. Ihre Laufsachen hat sie<br />

auch auf Reisen stets dabei. Der Spaß<br />

steht dabei immer im Mittelpunkt.<br />

Wenn <strong>2017</strong> alles nach Plan läuft, möchte<br />

sie das Projekt Marathon in Angriff<br />

nehmen. „Mit einem Ausrüstungspartner<br />

wie 361° an meiner Seite wird das<br />

schon klappen“, lacht Bianca. Und Maria<br />

weiß auch, wie es läuft. Bianca wird<br />

darüber berichten. Als st_pauli_cat auf<br />

Instagram.<br />

LAUFEN.DE ——— 083<br />

082-083_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_361_storys.indd 83 02.06.<strong>2017</strong> 15:09:33


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

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WENN’S HEISS WIRD, BRAUCHEN SPORTLER WASSER.<br />

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UND ERNÄHRUNGS­EXPERTIN IRIS LANGE­FRICKE<br />

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Interview: Martin Neumann<br />

Iris, was trinkst du am liebsten?<br />

Wasser, ich trinke es eigentlich den ganzen<br />

Tag. Wenn ich etwas mit mehr Geschmack<br />

möchte, greife ich meistens<br />

zur Rhabarberschorle oder aromatisiere<br />

mein Wasser mit Obst, Kräutern und Ingwer.<br />

Warum gerade Wasser? Dem fehlen ja<br />

sämtliche Nährstoffe und Vitamine …<br />

… allerdings deckt man wichtige Mineralstoffe<br />

wie Kalzium oder Magnesium<br />

ab. Vitamine und Nährstoffe nimmt man<br />

ja mit fester Nahrung auf, bevorzugt mit<br />

Obst und Gemüse.<br />

Generell gefragt: Wie viel Flüssigkeit<br />

sollten sportlich aktive Menschen im<br />

Sommer pro Tag zu sich nehmen, um<br />

ihren Körper optimal zu versorgen?<br />

Normalerweise sollte man 1,5 bis 2 Liter<br />

Flüssigkeit am Tag aufnehmen. Im Sommer<br />

steigt natürlich der Bedarf auf 2,5<br />

bis 3 Liter. Der optimale Flüssigkeitsbedarf<br />

kann auch errechnet werden: 30<br />

Milliliter Flüssigkeit pro Kilo Körpergewicht<br />

lautet die Formel.<br />

Und wenn man noch zusätzlich läuft?<br />

Gibt’s natürlich einen weiteren Mehrbedarf.<br />

Pro Stunde Training sollte man 0,4<br />

bis O,8 Liter Flüssigkeit zusätzlich trinken.<br />

Die genaue Menge hängt von der Temperatur<br />

und der Trainingsintensität ab. Läuft<br />

man im Sommer länger als eine Stunde,<br />

sollte man in jedem Fall eine Trinkflasche<br />

dabei haben. Alles unter einer Stunde<br />

kann man durch Trinken vor dem Training<br />

und direkt danach kompensieren.<br />

Wie hoch sollte bei der Deckung des<br />

täglichen Flüssigkeitsbedarfs der Wasser-Anteil<br />

sein?<br />

Ich empfehle, hauptsächlich Wasser zu<br />

trinken. Dafür gibt es verschiedene Gründe.<br />

Es ist ein wichtiges Transport- und Lösungsmittel<br />

im Körper. Es enthält keinen<br />

Zucker und keine Kalorien. Und ist damit<br />

der beste Durstlöscher. Ähnliches gilt für<br />

ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees.<br />

EINE MAHLZEIT<br />

KANN MAN<br />

DURCH<br />

EIN GETRÄNK<br />

ERSETZEN.<br />

EINE REINE<br />

GETRÄNKE-DIÄT<br />

EMPFEHLE ICH<br />

ABER NICHT<br />

——— 084 GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG GE<br />

084-087_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_powerdrinks.indd 84 02.06.<strong>2017</strong> 11:31:05


Wie sieht es wiederum mit Kaffee<br />

aus? Muss man den von seiner Gesamt-Trinkmenge<br />

abziehen, weil das<br />

Koffein dem Körper Wasser entzieht?<br />

Das kommt auf die Menge an. Ein extremer<br />

Kaffeekonsum kann sich negativ auf<br />

den Körper auswirken. Zwei Tassen am<br />

Tag sind hingegen laut Deutscher Gesellschaft<br />

für Ernährung in Ordnung. Diese<br />

können dem täglichen Flüssigkeitsbedarf<br />

hinzugerechnet werden.<br />

Gibt es eine Regel, wie viel Flüssigkeit<br />

der Körper pro Stunde verarbeiten<br />

kann?<br />

Es wird gesagt, dass der Körper etwa 0,8<br />

bis 1 Liter Flüssigkeit verarbeiten kann.<br />

Deswegen ist das regelmäßige Trinken<br />

über den Tag verteilt wichtig. Der Morgen<br />

kann schon mit einem Glass Wasser direkt<br />

nach dem Aufstehen starten. Am besten<br />

stellt man sich auf den Schreibtisch eine<br />

Flasche Wasser. So erinnert man sich ans<br />

Trinken. Wer viel unterwegs ist, sollte immer<br />

eine Flasche Wasser dabeihaben.<br />

In deinem Buch „Energy Booster –<br />

Powerdrinks für jeden Tag“ führst du<br />

viele Rezepte für gesunde Säfte und<br />

Smoothies auf. Dabei reden wir über<br />

verschiedene Zubereitungsmethoden.<br />

Das reine Entsaften und das Pürieren<br />

im Mixer. Kannst du Vor- und Nachteile<br />

benennen?<br />

Beim Entsaften müssen wir zunächst<br />

nach der Geräteart unterscheiden. Es<br />

gibt Modelle, die mit hohen Umdrehungen<br />

arbeiten. Die andere Variante wären<br />

die Slow Juicer. Diese haben den Vorteil,<br />

dass im Gegensatz zur Zentrifuge kaum<br />

Wärme entsteht. So bleiben Vitamine und<br />

Mineralstoffe besser erhalten. Außerdem<br />

sind die Slow Juicer ertragreicher. Generell<br />

fallen beim Entsaften mehr Reste<br />

an als bei den Smoothie-Mixern. Dort<br />

werden auch die Faserstoffe verarbeitet,<br />

die reich an Ballaststoffen sind. So wird<br />

der Smoothie dickflüssiger und hat einen<br />

größeren Sättigungseffekt als „dünne“<br />

Säfte. Wichtig ist, dass man – wenn möglich<br />

– mit einem Gemüse-Anteil arbeitet,<br />

da in Obst sehr viel natürlicher Zucker,<br />

also Fruchtzucker, enthalten ist.<br />

Mixer und Entsafter gibt es in allen<br />

Preisklassen. Auf was sollte man beim<br />

Kauf achten?<br />

Ein Smoothie-Mixer sollte eine hohe<br />

Umdrehungszahl mitbringen, damit alle<br />

Zutaten gut püriert werden und der<br />

Vorgang nicht zu lange dauert. Das verhindert<br />

Wärmebildung. Gleiches gilt für<br />

Entsafter. Mein Tipp für Smoothie-Einsteiger:<br />

Zum Ausprobieren reicht ein<br />

Pürierstab. Wenn man Spaß am Smoothie-Zubereiten<br />

findet, legt man sich ein<br />

entsprechendes Gerät zu. Ich selbst habe<br />

mit einem Pürierstab angefangen und<br />

habe mittlerweile einen Smoothie-Maker<br />

für rund 200 Euro. Für mich muss es kein<br />

Gerät der höchsten Preisklasse sein. Das<br />

gesparte Geld investiere ich dann lieber<br />

in hochwertige Lebensmittel.<br />

In deinem Buch ist ein Kapitel mit<br />

„Fitness-Booster“ überschrieben. Warum<br />

ist es für Läufer besser, nach dem<br />

Training die Speicher mit einem Getränk<br />

aufzufüllen als mit einer festen<br />

Mahlzeit?<br />

Zum einen sind die Nährstoffe konzentrierter<br />

im Getränk enthalten als im<br />

Essen. Zum anderen hat man speziell<br />

nach intensivem Training selten Appetit<br />

auf feste Nahrung. Weiterer Vorteil: Ein<br />

Getränk nimmt man ganz einfach zum<br />

Training mit oder hat es schon fertig zu<br />

Hause.<br />

Welches Getränk hältst du für Läufer<br />

nach dem Training für besonders geeignet?<br />

Für den Freizeitläufer empfehle ich ein<br />

Getränk mit Kohlenhydraten und Eiweiß.<br />

Mit den Kohlenhydraten füllt man die<br />

leeren Speicher des Körpers sehr schnell<br />

wieder auf. Die Eiweiße sorgen für eine<br />

schnellere Regeneration der beanspruchten<br />

Muskeln.<br />

Dazu gleich eine praktische Frage:<br />

Wie bekomme ich Eiweiß in mein Getränk?<br />

Beispielsweise in Form von Milchprodukten<br />

wie Magerquark, Hüttenkäse oder<br />

Buttermilch. Wer auf tierisches Eiweiß<br />

verzichten will, greift zu Sojaprodukten.<br />

Andere deiner Rezepte widmen sich<br />

dem Abnehmen. Wie funktionieren diese<br />

„Kilokiller“?<br />

Wichtig ist, dass diese Getränke gut sättigen.<br />

Das funktioniert über das Eiweiß.<br />

Denn das sättigt besser als einfache<br />

Kohlenhydrate, weil der Körper länger<br />

braucht, um es zu verarbeiten. Das<br />

Hungergefühl setzt dadurch später ein.<br />

Außerdem wird durchs Eiweiß die Fettverbrennung<br />

des Körpers angeregt, da<br />

dieser mehr Energie aufwenden muss,<br />

um das Eiweiß zu verarbeiten. Sprich: Es<br />

werden mehr Kalorien verbraucht als bei<br />

einer kohlenhydratreichen Mahlzeit. Klar<br />

sind in den „Kilokillern“ auch Kohlenhydrate<br />

enthalten, allerdings sind es komplexe<br />

Kohlenhydrate wie Haferflocken. Um<br />

diese zu verarbeiten, braucht der Körper<br />

ebenfalls seine Zeit, was den Blutzucker<br />

nicht so schnell ansteigen und danach<br />

wieder abfallen lässt. Damit wird wiederum<br />

das Sättigungsgefühl verlängert.<br />

So können die „Kilokiller“ sogar eine →<br />

IL<br />

Iris Lange-Fricke machte ihr Hobby zum Beruf und<br />

arbeitet seit Jahren als Ernährungswissenschaftlerin.<br />

Die Autorin entwickelt kreative und gesunde<br />

Rezepte, ihr Faible gilt dabei den Getränken. Mehr<br />

Infos im Internet: www.uloopmagazin.de<br />

→ Mahlzeit ersetzen. Das Fazit: Mit der<br />

richtigen Mischung aus Eiweiß und Kohlenhydraten<br />

steigt der Insulinspiegel nur<br />

langsam und der Heißhunger bleibt aus.<br />

Wie steht’s um den Jo-Jo-Effekt bei<br />

Diäten auf Getränkebasis?<br />

Generell empfehle ich keine Diät auf<br />

reiner Getränkebasis. Wenn man langfristig<br />

abnehmen will, sollte man die<br />

Ernährung umstellen und sich mehr bewegen.<br />

Klar kann man die eine oder andere<br />

Mahlzeit mit einem Getränk ersetzen,<br />

um den Stoffwechsel anzukurbeln.<br />

Bei vielen Getränke-Diäten werden<br />

allerdings nur 1000 Kalorien am Tag<br />

oder noch weniger aufgenommen. Der<br />

Körper senkt daraufhin seinen Grundumsatz<br />

und der Stoffwechsel verlangsamt<br />

sich. Isst man danach wieder wie<br />

vor der Diät, kommen dadurch schnell<br />

die Kilos wieder auf die Hüften. Das ist<br />

der Jo-Jo-Effekt. Will man langfristig<br />

abnehmen, empfehle ich zwischen 500<br />

und 800 Kalorien weniger zu sich zu<br />

nehmen, als man am Tag verbraucht.<br />

Damit kommt der Körper gut klar und<br />

der Jo-Jo-Effekt bleibt aus.<br />

LAUFEN.DE ——— 085<br />

084-087_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_powerdrinks.indd 85 02.06.<strong>2017</strong> 11:31:06


#1/4<br />

KILOKILLER<br />

SWEET-HERBY<br />

FÜR DEN<br />

SLOW<br />

JUICER<br />

#2/4<br />

FITNESSBOOSTER<br />

HIMMLISCHE HIMBEERE<br />

FÜR DEN<br />

SMOOTHIE<br />

MAKER<br />

Zutaten für 2 Personen:<br />

2 Selleriestangen, 1/2 Bio-Salatgurke, 2 Birnen,<br />

1 Handvoll Koriandergrün, Saft von 1 Limette<br />

➊ Alle Zutaten waschen und bis auf den Limettensaft zusammen entsaften.<br />

➋ Den Saft mit der Flüssigkeit der ausgepressten Limette vermischen und<br />

in zwei große Gläser füllen. Wer keinen Entsafter hat, bereitet alle Zutaten<br />

wie beschrieben vor und püriert diese mit 150 bis 200 Milliliter Wasser. So<br />

wird's ein leckerer Smoothie.<br />

Tipp: Lieber Gurken aus biologischem Anbau verwenden. Denn die kann<br />

man auch ungeschält verwenden. Sie werden nicht mit synthetischen oder<br />

chemischen Pflanzenschutzmitteln gespritzt, die sich besonders in der Schale<br />

anreichern. Dort stecken aber auch die meisten Vitamine und Mineralstoffe<br />

und darum wäre es doch schade. Konventionelles Gemüse sollte man stattdessen<br />

lieber schälen.<br />

Kilo-Killer! Das in diesem Drink enthaltene Vitamin C lässt das Fett<br />

schmelzen. Denn der Körper wird durch Vitaminc C dazu angeregt, das<br />

für eine optimale Fettverbrennung wichtige Hormon Noradrenalin zu<br />

produzieren.<br />

Zubereitungszeit: 10 Minuten<br />

Pro Portion ca. 182 kcal, 4 g EW, 3 g F, 30 g KH<br />

Zutaten für 2 Personen:<br />

200 g Himbeeren (tiefgekühlt oder frisch), 500 ml ungesüßter<br />

Sojadrink, 60 g zarte Haferflocken, 2 TL geschroteter Leinsamen<br />

1 EL Apfeldicksaft<br />

➊ Falls tiefgekühlte Himbeeren benutzt werden, diese auftauen. Himbeeren<br />

mit Sojadrink, Haferflocken, Leinsamen und Apfeldicksaft in den Standmixer<br />

geben und alles cremig pürieren. Den Smoothie in zwei große Gläser<br />

füllen und genießen.<br />

Fitness-Booster: Leinsamen enthalten neben Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren<br />

auch reichlich B-Vitamine, Vitamin E und Folsäure. Damit<br />

ist der Smoothie ideal geeignet, um den Körper nach dem Training<br />

bestens zu versorgen.<br />

Zubereitungszeit: 10 Minuten<br />

Pro Portion ca. 299 kcal, 16 g EW, 8 g F, 32 g KH<br />

ALLE REZEPTE AUS:<br />

#ENERGY BOOSTER <br />

POWER­DRINKS<br />

FÜR JEDEN TAG<br />

von Iris Lange-Fricke,<br />

1<strong>04</strong> Seiten, 12,99 Euro,<br />

TRIAS Verlag,<br />

ISBN: 978-3-4321-0242-9<br />

——— 086 GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG GE<br />

084-087_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_powerdrinks.indd 86 02.06.<strong>2017</strong> 11:31:11


#3/4<br />

ÊNERGIESPENDER<br />

WEIZENGRAS EXOTIC<br />

Zutaten für 2 Personen:<br />

2 Kiwis, 1 Banane, 1/2 Bio-Salatgurke, 2 Korianderstängel<br />

2 TL Weizengraspulver, 1 TL Chiasamen<br />

➊ Die Kiwis und die Banane schälen und in Stücke schneiden. Gurke und<br />

Koriander ebenfalls klein schneiden.<br />

➋ Alle Zutaten mit 400 ml Wasser in den Standmixer geben und<br />

fein pürieren. In zwei große Gläser füllen und servieren.<br />

FÜR DEN<br />

SMOOTHIE<br />

MAKER<br />

Variante: Statt Kiwi und Gurke passen hier auch 2 Stangen Sellerie und<br />

100 g Wassermelone gut.<br />

Zubereitungszeit: 10 Minuten<br />

Pro Portion ca. 147 kcal, 5 g EW, 4 g F, 17 g KH<br />

Fotos: Trias Verlag/Gunda Dittrich (3), Thinkstock, Grundig<br />

#4/4<br />

POWERBRINGER<br />

PINK-POWER-SAFT<br />

FÜR DEN<br />

SLOW<br />

JUICER<br />

Zutaten für 2 Personen:<br />

2 Rote Bete, 1 Kaki, 100 g Ananas-Fruchtfleisch,<br />

2 Äpfel, 15 frische Cranberrys<br />

➊ Gemüse und Obst klein schneiden. Alles zusammen entsaften und in zwei<br />

große Gläser füllen. Alternativ zu den Cranberrys kann Cranberry- oder Granatapfelsaft<br />

verwendet werden.<br />

Power-Bringer: Rote Bete ist bekannt für ihren hohen Gehalt an Folsäure,<br />

Eisen, Kalium und Vitaminen der B-Gruppe. Besonders Folsäure und<br />

Eisen sind für die Blutbildung und damit für unsere Leistungsfähigkeit<br />

wesentlich. Der Farbstoff Betain ist für die intensive rötlich, violette bis<br />

pinke Farbe verantwortlich.<br />

Zubereitungszeit: 10 Minuten<br />

Pro Portion ca. 265 kcal, 3 g EW, 1 g F, 49 g KH<br />

#GEWINNSPIEL↪ WIR VERLOSEN<br />

2 SLOW JUICER VON GRUNDIG<br />

Natürliche Säfte sind nicht nur lecker,<br />

sondern auch gesund – allerdings<br />

nur, wenn sie frisch sind. Denn wenn<br />

sie zu lange stehen, gehen wertvolle<br />

Nährstoffe verloren. Der Slow Juicer<br />

SJ 8640 von Grundig „zerquetscht“<br />

dank seiner geringen Drehzahl Obst<br />

und Gemüse besonders schonend<br />

und erzeugt im Gegensatz zu Zentrifugal-Entsaftern<br />

weniger Wärme. So<br />

bleiben Vitamine, Mineralstoffe und<br />

Enzyme erhalten. Außerdem erzielt<br />

der Slow Juicer eine höhere Saftausbeute<br />

als herkömmliche Entsafter.<br />

Ob Apfel-Ingwer, Grünkohl-Banane<br />

oder Sellerie-Kiwi: Mit dem Slow<br />

Juicer lassen sich verschiedenste<br />

Obst- und Gemüsesorten kombinieren<br />

und zu leckeren Säften verarbeiten.<br />

Das hat uns im Redaktionstest<br />

besonders gut gefallen. Selbst tiefgefrorene<br />

Früchte zur Herstellung<br />

von eisgekühlten Getränken, Sorbets<br />

und Frozen Joghurts lassen sich problemlos<br />

verarbeiten.<br />

www.grundig.de<br />

Unter unseren Lesern verlosen wir<br />

zwei Slow Juicer SJ 8640 von<br />

Grundig im Wert von je 199 Euro.<br />

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den leistungsstarken Grundig-Entsafter<br />

gewinnen!<br />

Das kannst du gewinnen:<br />

Der Grundig Slow Juicer SJ 8640 bereitet<br />

frische Obst- und Gemüsesäfte<br />

schonend mit nur 60 Umdrehungen<br />

pro Minute zu. Das Gerät verfügt über<br />

ein Extra-Programm für „Mischsäfte“,<br />

damit alle Zutaten optimal verarbeitet<br />

werden. Der Slow Juicer kostet<br />

im Handel 199 Euro<br />

LAUFEN.DE ——— 087<br />

084-087_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_powerdrinks.indd 87 02.06.<strong>2017</strong> 11:31:16


Text: Anja Herrlitz | Fotos: Isaak Papadopoulos<br />

UNSER<br />

COVERMODEL<br />

ANTONIA<br />

ALLROUND-TALENT<br />

SIE IST JURISTIN UND SPRICHT CHINESISCH. SIE GEHÖRT ZU DEN<br />

ASICS FRONTRUNNERN UND LÄUFT BESONDERS GERN LANGE TRAILS:<br />

UNSER COVERMODEL ANTONIA RICK STECKT VOLLER TALENTE.<br />

Als wir mit unserem Covershooting fertig sind, darf ein Gruppenbild<br />

aller Beteiligten nicht fehlen. Schnell fragt unser Model<br />

einen chinesischen Läufer, der sich in der Nähe dehnt, ob er uns<br />

fotografieren kann. Wir wundern uns, über was die beiden sich<br />

so angeregt unterhalten. „Er hat sich gewundert, dass ich Chinesisch<br />

kann“, erzählt unser Covermodel Antonia Rick, die von<br />

allen nur Toni genannt wird. „Ich habe Chinastudien studiert<br />

und auch mal ein halbes Jahr in Schanghai gelebt“, klärt sie<br />

auf. Parallel studierte sie im Nebenfach Jura, machte in beiden<br />

Fächern den Bachelor und setzte dann noch ihr Jura-Staatsexamen<br />

drauf. Heute arbeitet die 28-Jährige in einer Kölner Kanzlei,<br />

die sich auf die Beratung von Startup-Unternehmen spezialisiert<br />

hat. „Weil unsere Klienten oft junge Leute sind, kann ich<br />

zum Glück meist leger und in Sneakern zur Arbeit kommen“, ist<br />

sie froh.<br />

Denn Sportschuhe trägt sie besonders gern. Und das schon<br />

immer. Bis zum 19. Lebensjahr betreibt sie leistungsmäßig Triathlon,<br />

startet in der NRW-Jugendliga, wird mit dem Schul-Team<br />

sogar mal Deutscher Vize-Meister. Mittlerweile gilt ihre Leidenschaft<br />

aber ganz dem Laufen.<br />

Im vergangenen Jahr lief Toni in 3:30:10 Stunden ihren ersten<br />

Marathon – in Köln, da kam keine andere Strecke infrage. „Ich<br />

komme aus Rheinbach in der Nähe von Bonn und hatte schon<br />

immer den Bezug zu Köln. Vor sechs Jahren bin ich nach Köln<br />

gezogen und seitdem gehört mein Herz der Stadt.“ Und außerdem<br />

ist sie seit der Premiere 1997 bei jedem Kölner Marathon<br />

dabei gewesen. Zum Anfeuern, später beim Schul-Marathon<br />

und Halbmarathon und 2016 dann beim Marathon. „Den bin ich<br />

recht entspannt angegangen und habe die Strecke abgefeiert“,<br />

erzählt sie lachend.<br />

Danach wurde sie in die Gruppe der Asics Frontrunner eingeladen<br />

– und zögerte keine Minute. „Die Frontrunner bringen mir<br />

unglaublich viel Freude, eine tolle Community. Man trifft viele<br />

Leute, die die gleiche Begeisterung teilen. Jeder brennt fürs<br />

Laufen.“ Und mit den Frontrunnern geht sie jetzt auch einer<br />

neuen Leidenschaft nach: dem Traillaufen. Im flachen Köln simuliert<br />

sie die Berge am Kölner Herkulesberg, wo auch unser<br />

Coverbild entstanden ist. Im April aber standen für sie und drei<br />

andere Frontrunner echte Berge auf dem Programm: In acht<br />

Tagen liefen sie die 322 Kilometer und 9500 Höhenmeter der<br />

Via Algarviana, einem Fernwanderweg in Portugal vom Osten<br />

des Landes zum südwestlichsten Punkt Europas in Cabo de sao<br />

Vicente. „Ein unglaubliches Erlebnis, auch wenn es manchmal<br />

echt wehgetan hat.“ Im <strong>Juli</strong> folgt mit dem Stubai Ultratrail über<br />

60 Kilometer und 5116 Höhenmeter im Aufstieg und 2554 Höhenmeter<br />

im Abstieg das nächste Highlight. Ob sie dort aber<br />

wieder ihre Chinesisch-Kenntnisse braucht, wie bei unserem<br />

Fotoshooting, ist aber wohl eher nicht zu erwarten.<br />

——— 088 LÄUFER & LEUTE LL<br />

088_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_covermodel.indd 88 01.06.<strong>2017</strong> 16:23:45


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Eine Auswahl der buchbaren Events findest du auf den nächsten Seiten →<br />

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Engadin<br />

Ultraks<br />

01.07.<strong>2017</strong> Pontresina<br />

46,4 | 30,1 | 16 ,3 km<br />

Beim Engadin Ultraks<br />

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Brixen Dolomiten<br />

Marathon<br />

01.07.<strong>2017</strong>Brixen/ita<br />

m | Staffel<br />

Die 42,195 Kilometer führen<br />

dich oder dein Team<br />

aus dem Herzen der Südtiroler<br />

Stadt auf die über<br />

2500 Meter hohe Plose.<br />

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Pitztal Gletscher-<br />

Marathon<br />

02.07.<strong>2017</strong>Imst/AUT<br />

m | HM | 11,2 km | Staffel<br />

Pures Alpen-Panorama<br />

genießen und es auf einem<br />

Bergab-Kurs rollen lassen.<br />

Das kannst du beim Gletschermarathon<br />

Pitztal.<br />

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Deutsche Post<br />

LAdies Run<br />

02.07.<strong>2017</strong>BREMEN<br />

10 KM | 5 km<br />

Vorbei an den schönsten<br />

Sehenswürdigkeiten Bremens<br />

geht‘s über 10 oder<br />

5 Kilometer. Idealer Lauf<br />

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Tough Mudder<br />

Norddeutschland<br />

Abendlauf<br />

Langeoog<br />

Zugspitz Trail-<br />

Run Challenge<br />

Königschlösser<br />

Romantik Marat.<br />

15./16.07.<strong>2017</strong>Hermansb.<br />

18 km<br />

Sei bei der größten<br />

OCR-Laufserie der Welt<br />

dabei! Tough Mudder Norddeutschland<br />

startet auf Hof<br />

Severloh in Hermansburg.<br />

17.07.<strong>2017</strong>langeoog<br />

10 KM | 5 km<br />

Mit einer Strecke, die auch<br />

am Strand entlang führt,<br />

und der untergehenden<br />

Sonne erlebst du die Insel<br />

von ihrer schönsten Seite.<br />

22./23.07.<strong>2017</strong>Ehrwald<br />

M | HM | 15,8 km | 10 km<br />

Der höchste Marathon<br />

Deutschlands endet auf<br />

der Zugspitze. Die Trailrun<br />

Challenge ist ein Fest für<br />

alle Trailliebhaber.<br />

22./23.07.<strong>2017</strong>Füssen<br />

M | Hm | 10 KM | STaffel<br />

Entlang malerischer Seen<br />

und beeindruckender<br />

Schlösser geht’s beim<br />

Romantik-Marathon. Ein<br />

echter Genusslauf!<br />

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Freie Plätze bei folgenden Seminaren:<br />

19. bis 20.09.<strong>2017</strong><br />

Laufkurs- und Lauftreffkonzepte<br />

21. bis 22.09.<strong>2017</strong><br />

Laufcampus Trainerschein C<br />

25. bis 26.09.<strong>2017</strong><br />

Leistungsdiagnostik Ausbildung<br />

27. bis 28.09.<strong>2017</strong> –<br />

Trainingsplanung nach Laufcampus<br />

05. bis 06.10.<strong>2017</strong><br />

Mentaltraining Ausbildung<br />

10.11.<strong>2017</strong><br />

Ausbildung Athletiktraining 6-aus-4<br />

18.11.<strong>2017</strong><br />

6. Laufcampus Trainertagung<br />

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Die Laufcampus Akademie ist mit 11 Dozenten und über 20 Seminaren der führende private Weiterbildungsanbieter<br />

für Lauftrainer und Personal Trainer mit Schwerpunkt Laufen.<br />

Laufcampus Trainer werden in der Regel ambitionierte Läuferinnen und Läufer, die ihr Wissen und<br />

ihre Laufleidenschaft im Nebenberuf teilen möchten. Das Laufcampus Trainernetzwerk umfasst<br />

aktuell (Mai <strong>2017</strong>) über 300 Trainer im deutschsprachigen Raum.<br />

Laufcampus | Butz & Friends GmbH • In den Essigbenden 3 • 53879 Euskirchen • +49 2251 776724<br />

Bavarian<br />

Run<br />

23.07.<strong>2017</strong>münchen<br />

15 km | 10 km | 5 km<br />

Genieße den Lauf durch<br />

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wahrhaft Geschichte<br />

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TRIATHLON<br />

23.07.<strong>2017</strong> MÜHLACKER<br />

VOLK | SPRINT | OLYMP.<br />

Die Premiere des Volksbank<br />

Triathlon Mühlacker<br />

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und Könner. Drei<br />

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SWISSTRAIL<br />

LENZERHEIDE<br />

23.-30.07.<strong>2017</strong> LENZERH.<br />

43 | 35 | 22 | 21 KM<br />

Tolle Trails entdecken<br />

und dabei das beeindruckende<br />

Alpen-Panorama<br />

genießen. Das ist beim<br />

Swisstrail Programm!<br />

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SPARDA-BANK<br />

ALTSTADTLAUF<br />

28.07.<strong>2017</strong> KÖLN<br />

10 KM | 5 KM<br />

Das Rennen gilt als kölscheste<br />

in Köln – Grund<br />

genug, mitten in der Altstadt<br />

eine große kölsche<br />

Läuferparty zu feiern.<br />

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SWISS<br />

IRONTRAIL<br />

28.-30.07.<strong>2017</strong> DAVOS/SUI<br />

214 KM | 133 KM<br />

Bis zu 11.000 Höhenmeter<br />

und tolle Ausblicke<br />

über die Alpen erwarten<br />

dich bei diesem Ultra-Trail<br />

mit Abenteuer-Charakter.<br />

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SÜDTIROL ULTRA<br />

SKYRACE<br />

28.-30.07.<strong>2017</strong> BOZEN/ITA<br />

121 KM | 69 KM | M<br />

Ein Lauf der Superlative,<br />

der dich in den Sarntaler<br />

Alpen an deine Grenzen<br />

führt und vielleicht darüber<br />

hinaus!<br />

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SWISSALPINE<br />

MARATHON<br />

28.-30.07.<strong>2017</strong> DAVOS/SUI<br />

77 | 47 | 36 | 31 | 23 KM<br />

Ein schneller Berglauf mit<br />

Wettkampfcharakter, bei<br />

dem es hoch hinaus geht.<br />

Strecken von 77 bis 23 Kilometer<br />

sind zu meistern.<br />

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DEUTSCHE POST<br />

LADIES RUN<br />

30.07.<strong>2017</strong> DORTMUND<br />

10 KM | 5 KM<br />

Im Herzen des Ruhrpotts<br />

macht der Deutsche Post<br />

Ladies Run Station. In<br />

Dortmund wird zusammen<br />

gelaufen und gefeiert.<br />

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CITY MARATHON<br />

06.08.<strong>2017</strong> BREMERHAVEN<br />

M | HM | 10 KM | 5 KM | ST<br />

Das Rennen bietet maritime<br />

Atmosphäre und eine<br />

zuschauerfreundliche Strecke.<br />

Mehr als 2000 Läufer<br />

sind jedes Jahr dabei.<br />

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FRANKFURT CITY<br />

TRIATHLON<br />

06.08.<strong>2017</strong> FRANKFURT<br />

VOLK | SPRINT | OLYMP.<br />

Sich in den Langener Waldsee<br />

stürzen, eine gesperrte<br />

Radstrecke und „Mainhattan“<br />

laufend erleben. Das<br />

geht beim City Triathlon.<br />

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HERAKLIDEN-<br />

SCHLACHT<br />

12.08.<strong>2017</strong> UELZEN<br />

28 | 16 | 9 KM | TEAM<br />

Wer dieses Rennen mit<br />

bis zu 130 Hindernissen<br />

und viel Wasser übersteht,<br />

darf sich zu Recht<br />

„Heraklid“ nennen!<br />

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SUMMERTIME<br />

TRIATHLON<br />

MONSCHAU<br />

MARATHON<br />

VERTICAL<br />

SOMMERLAUF<br />

DEUTSCHE POST<br />

LADIES RUN<br />

13.08.<strong>2017</strong> KARLSDORF-N.<br />

VOLK | SPRINT | OLYMP.<br />

Ein Triathlon mit flacher<br />

Radstrecke und toller<br />

Atmosphäre im Stadion:<br />

Das ist der Kraichgau<br />

Summertime Triathlon.<br />

13.08.<strong>2017</strong> MONSCHAU<br />

56 KM | M | STAFFEL<br />

Einmalige Landschaften<br />

und tolle Stimmung sorgen<br />

dafür, dass für die meisten<br />

ihr erster Monschau Marathon<br />

nicht der letzte bleibt.<br />

19.08.<strong>2017</strong> ST. MORITZ/SUI<br />

5,5 KM<br />

Der Vertical Sommerlauf in<br />

St. Moritz ist die Herausforderung:<br />

Mehr als 1000<br />

Höhenmeter auf 5,5 km und<br />

45 Grad Steigung warten.<br />

20.08.<strong>2017</strong> LEIPZIG<br />

10 KM | 5 KM<br />

Leipzig zählt zu den schönsten<br />

Städten Deutschlands.<br />

Am 20. <strong>August</strong> wird sie von<br />

Tausenden Frauen im Laufschritt<br />

erkundet.<br />

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24. Sept. <strong>2017</strong><br />

Sinsheim-Rohrbach<br />

Start: 8:30 Uhr<br />

5 km<br />

10,6 km<br />

Halbmarathon<br />

33 km<br />

50 km<br />

——— 092 EVENTS & REISEN ER<br />

090-096_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mnf.indd 92 01.06.<strong>2017</strong> 11:33:34


Schwarzwald-Marathon<br />

Bräunlingen<br />

THE MOST<br />

EXTREME<br />

EXPERIENCE<br />

IN THE ALPS<br />

// EXTREMBERGLAUF ENTLANG DER<br />

HUFEISENTOUR IN DEN SARNTALER ALPEN.<br />

// GARA DI CORSA ESTREMA SULLA ALTA VIA<br />

“HUFEISENTOUR” NELLE ALPI VAL SARENTINO.<br />

// EXTREME RUNNING RACE ALONG THE HIGH MOUNTAIN<br />

TRAIL “HUFEISENTOUR” IN THE SARNTALER ALPS.<br />

07./08.10.<strong>2017</strong><br />

Marathon · Staffelmarathon<br />

Halbmarathon · 10 km Lauf & Walking<br />

Schüler/Jugendlauf · Bambini<br />

Anz_FinisherClub_89x125.pdf 1 06.03.17 10:18<br />

Tour de Tirol<br />

DER LAUF KLASSIKER<br />

IN SÖLL / TIROL<br />

6. - 8. Oktober <strong>2017</strong><br />

www.tourdetirol.com<br />

presented by<br />

Diese drei Tage muss man einmal im Leben gelaufen sein ...<br />

LAUFEN.DE ——— 093<br />

090-096_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mnf.indd 93 01.06.<strong>2017</strong> 11:33:43


NÜRNBERGER<br />

HALBMARATHON<br />

26.08.<strong>2017</strong> NÜRNBERG<br />

HM | 10 KM<br />

21,1 oder 10 Kilometer in<br />

schönster Natur laufen<br />

– und das mitten in der<br />

Stadt. Das geht beim Halbmarathon<br />

in Nürnberg.<br />

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SUZUKI LAKE RUN<br />

MÖHNESEE<br />

26.08.<strong>2017</strong> MÖHNESEE<br />

21 KM | 15 KM | 7 KM<br />

Wasser steht im Mittelpunkt,<br />

doch viele weitere<br />

spektakuläre Hindernisse<br />

erwarten dich beim Water-Level<br />

am Möhnesee.<br />

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BLANKENESER<br />

HELDENLAUF<br />

27.08.<strong>2017</strong> HAMBURG<br />

HM | 11 KM | 6,8 KM | ST<br />

Der Heldenlauf mit seiner<br />

wunderschönen und fordernden<br />

Strecke hat sich<br />

längst zum Hamburger<br />

Kultlauf gemausert.<br />

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DEUTSCHE POST<br />

LADIES RUN<br />

27.08.<strong>2017</strong> WIESBADEN<br />

10 KM | 5 KM<br />

Laufen durch den Kurpark<br />

und vorbei an architektonischen<br />

Highlights: Am<br />

27. <strong>August</strong> erobern die<br />

Frauen Wiesbaden.<br />

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GVG ABENDLAUF<br />

BERGHEIM<br />

MASCHSEE<br />

TRIATHLON<br />

FRÄNKISCHE<br />

SCHWEIZ MARATHON<br />

SWITZERLAND<br />

MARATHON LIGHT<br />

01.09.<strong>2017</strong> BERGHEIM<br />

10,0 KM<br />

Starte gemeinsam mit vielen<br />

Laufbegeisterten ins<br />

Wochenende und genieße<br />

die letzten Sonnenstrahlen<br />

des Tages.<br />

02.09.<strong>2017</strong> HANNOVER<br />

VOLK | OLYMPISCH<br />

Sei bei einem der schönsten<br />

und beliebtesten Triathlon-Events<br />

Deutschlands<br />

dabei! Start und Ziel ist das<br />

Maschsee-Strandbad.<br />

03.09.<strong>2017</strong> EBERMANNST.<br />

M | HM | 10 KM | STAFFEL<br />

Mit Volksfestcharakter<br />

und einer flachen Strecke<br />

ist der Lauf durch das Herz<br />

der Fränkischen Schweiz<br />

ein echtes Highlight.<br />

03.09.<strong>2017</strong> SARNEN/SUI<br />

HM | 10,0 KM<br />

Tolles Alpen-Panorama am<br />

Sarnersee: Der Lauf gilt als<br />

„schnellster Halbmarathon<br />

der Schweiz“ – und als<br />

einer der schönsten!<br />

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MOTORMAN<br />

RUN<br />

SÜDTHÜRINGEN-<br />

TRAIL<br />

SURVIVAL<br />

RUN<br />

TOUGH MUDDER<br />

BERLIN/BRAND.<br />

09.09.<strong>2017</strong> NEUENSTADT<br />

16 KM | 8 KM | TEAM<br />

Eine Idee nach dem Vorbild<br />

des Tough Guys in<br />

Schottland: Der Motorman<br />

Run verlangt Kraft,<br />

Ausdauer, Mut, Willen!<br />

09.09.<strong>2017</strong> SUHL<br />

64,9 | 47,5 | 17,4 KM<br />

Über verschlungene<br />

Wege, durch dunkle Täler<br />

und über glitzernde Bergkämme<br />

führt dich der<br />

Südthüringentrail.<br />

09.09.<strong>2017</strong> HODENHAGEN<br />

16 KM | 8 KM<br />

Im Serengeti-Park leben<br />

Elefanten, Nashörner,<br />

Leoparden, Bisons. Bei<br />

diesem Hindernis-Fun-Run<br />

läufst du an ihnen vorbei.<br />

09./10.09.<strong>2017</strong> SCHIPKAU<br />

18 KM<br />

18 Kilometer mit fiesen<br />

und fordernden Hindernissen.<br />

Das erwartet<br />

dich bei der Tough Mudder-Premiere<br />

nahe Berlin.<br />

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——— 094 EVENTS & REISEN ER<br />

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Funktionsshirt beim Marathon bis 30.<strong>04</strong>. inklusive<br />

09.09.<strong>2017</strong><br />

OPTIMAL FÜR<br />

HINDERNISLAUF-EINSTEIGER<br />

SURVIVAL RUN<br />

DER HINDERNIS-FUN-RUN<br />

8.FÜR JEDERMANN<br />

Rennen, Springen, Krabbeln, Hangeln, Schwimmen, Klettern, Kriechen...<br />

Der Metropolmarathon Mitteldeutschland<br />

zwischen Leipzig und Halle (Saale)<br />

www.mitteldeutscher-marathon.de<br />

Strecken: 8 km oder 16 km I Anmeldeschluss:<br />

1. September <strong>2017</strong> I Max. Teilnehmerzahl: 2.750<br />

Startgebühr: 64,00 € (bis 30.06.: 59,00 €)<br />

inkl. hochwertigem<br />

Funktionsshirt<br />

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08. OKTOBER <strong>2017</strong><br />

HERRLICH. HÖHER. HÄRTER.<br />

42K<br />

1.500hm<br />

30K<br />

1.000hm<br />

10K<br />

42Km<br />

1.500Hm<br />

30Km<br />

1.000Hm<br />

10Km<br />

500hm<br />

LUSTWANDELN<br />

TRIFFT<br />

LÄUFERLEIDEN<br />

www.trailmarathon-heidelberg.de<br />

500Hm<br />

ein Event von<br />

LAUFEN.DE ——— 095<br />

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HEXAD WOLFSBURG<br />

MARATHON<br />

10.09.<strong>2017</strong> WOLFSBURG<br />

M | HM | 10 KM | 5 KM<br />

Am 10. September treffen<br />

sich wieder mehr als 4000<br />

Laufbegeisterte in der<br />

Wolfsburger Innenstadt. Es<br />

ist ein Lauffest für jeden!<br />

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NIBELUNGENLAUF<br />

WORMS<br />

10.09.<strong>2017</strong> WORMS<br />

HM | 10 KM | 5 KM<br />

Laufe auf den Spuren der<br />

Nibelungen und genieße<br />

die tolle Stimmung in<br />

einer der ältesten Städte<br />

Deutschlands.<br />

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VOLVO<br />

TIERPARKLAUF<br />

10.09.<strong>2017</strong> BERLIN<br />

10 KM | 5 KM<br />

Das wird ein tierisches<br />

Vergnügen über 5 oder<br />

10 Kilometer - du läufst<br />

vorbei an Affen, Büffeln,<br />

Gazellen und Zebras.<br />

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HÖLLENLAUF<br />

SCHÜTTORF<br />

16.09.<strong>2017</strong> SCHÜTTORF<br />

8 KM<br />

Bei diesem Fun-Run<br />

geht’s gleich fünfmal<br />

durch die Hölle – mit jeder<br />

Menge Hindernissen<br />

und genauso viel Spaß.<br />

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BAD WOLF<br />

DIRT RUN<br />

16.09.<strong>2017</strong> KNÜLLWALD-R.<br />

18,0 KM | 9,0 KM | TEAM<br />

Da kommt keiner sauber<br />

ins Ziel! Dreck, Hindernisse<br />

und unglaublich viel Spaß<br />

im Matsch – das bietet dir<br />

der Bad Wolf Dirt Run.<br />

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EINSTEIN-<br />

MARATHON ULM<br />

17.09.<strong>2017</strong> ULM<br />

M | HM<br />

Seit vielen Jahren gehört<br />

der Einstein-Marathon in<br />

Ulm zu den größten und<br />

beliebtesten Laufevents<br />

im Süden Deutschlands.<br />

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HUGENOTTENLAUF<br />

NEU-ISENBURG<br />

17.09.<strong>2017</strong> NEU-ISENBURG<br />

HM | 10 KM | 5 KM<br />

Ein Lauf-Klassiker geht in<br />

die 41. Runde: Genieße<br />

eine tolle und abwechslungsreiche<br />

Strecke, die<br />

quer durch den Wald führt.<br />

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SEENLAND-<br />

MARATHON<br />

17.09.<strong>2017</strong> PLEINFELD<br />

M | HM | 5,2 KM | STAFFEL<br />

Typisch fränkisch kannst<br />

du mit Weizen-Bier, tollen<br />

Ausblicken und einer Strecke<br />

rund um den Brombachsee<br />

durchstarten.<br />

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WACHAU-<br />

MARATHON<br />

RHEINHÖHENLAUF<br />

VETTELSCHOSS<br />

BAD GASTEIN<br />

ULTRAKS<br />

TOUGH MUDDER<br />

SÜDDEUTSCHLAND<br />

17.09.<strong>2017</strong> KREMS/AUT<br />

M | HM | 11 KM | STAFFEL<br />

Zu Recht gilt der Lauf<br />

durch das Weltkulturerbe<br />

Wachau als „weinmalig“!<br />

Ein toller Lauf entlang der<br />

Donau für Genießer!<br />

22.-24.09.<strong>2017</strong> VETTELS.<br />

50 KM | HM | 7,5 KM<br />

Bezwinge an drei Tagen<br />

50 Kilometer und 1000<br />

Höhenmeter zwischen<br />

Westerwald und Siebengebirge.<br />

23.09.<strong>2017</strong> BAD GASTEIN<br />

47 KM | 34 KM | 17 KM<br />

Trailrunning vom Feinsten<br />

in einer atemberaubenden<br />

Bergkulisse gibt‘s beim Bad<br />

Gastein Ultraks – und das<br />

für alle Leistungsklassen.<br />

23./24.09.<strong>2017</strong> WASSERTR.<br />

18 KM<br />

Sei bei der größten Obstacle-Laufserie<br />

der Welt am<br />

Oettinger Forst in Wassertrüdingen<br />

dabei! 18<br />

Kilometer warten.<br />

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090-096_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mnf.indd 96 01.06.<strong>2017</strong> 11:34:<strong>04</strong>


FRAU SCHMITT MEINT<br />

... FRÜHER WAR<br />

ALLES GENAUSO!<br />

Der Läufer an sich späht immer in die Zukunft. Dort stehen schließlich<br />

Geschwindigkeitsschallmauern, die es zu durchbrechen gilt. Es<br />

warten dort neue Schuhtechnologien, die es ihm ermöglichen, wie<br />

eine Feder durch den Wald zu segeln und digitale Neuheiten, die<br />

helfen, seinen Körper bis ins letzte Blutplättchen hinein zu analysieren<br />

und zu optimieren. In die Vergangenheit schaut der Läufer<br />

nicht so gern, es sei denn, ganz weit zurück. Sein Vorbild ist der<br />

Steinzeitmensch, der frei und ohne Pronationsstütze dahinfegte,<br />

das Mammut vor sich fest im Blick. Weitgehend vergessen sind dagegen<br />

die vielen Ausnahmeläufer der letzten 500 Jahre. Hier tummelt<br />

sich eine Ansammlung von Lauffreaks, die uns viel über das<br />

Laufen lehren. Namenlose, wie all die Boten, die durch die Reiche<br />

watzten, um Depeschen zuzustellen, mit „so harten Fußsolen, daß<br />

man eyserne Nägel darin schlagen kann“, wie der Gelehrte E. W.<br />

Happel 1683 schrieb. Oder die Diener, die vor Kutschen herrannten,<br />

um das Mittagsmahl für die Herrschaft vorzubestellen. Laufende Restaurant-Apps<br />

sozusagen. Die übrigens Vorläufer genannt wurden,<br />

woher auch der heute verwendete Begriff stammt.<br />

Neben den zahllosen Unbekannten gab es aber auch jede Menge<br />

Promis, die zur Erbauung und Unterhaltung der Zuschauer liefen.<br />

Zum Beispiel Schau- und Kunstläufer, wie Carl Giese, der gern mal<br />

rückwärts und mit Ketten um die Fußgelenke lief. „Wunderläufer“<br />

Peter Bajus, der mehrere Rennen „Mensch gegen Pferd“ gewann.<br />

Oder Robert Barclay Allardice, der 1000 Meilen in 1000 Stunden absolvierte.<br />

Wer an der aktuellen Ultramarathon-Bewegung herumnölt<br />

mit der Begründung, dass alles immer verrückter werde, der könnte<br />

sich bewusst machen, dass die norwegische Lauflegende Mensen<br />

Ernst 1836 in 59 Tagen von Konstantinopel nach Kalkutta und zurück<br />

lief, 8300 Kilometer mit Tagesetappen von durchschnittlich 150 Kilometern.<br />

Ultra hieß damals „Pedestrianismus“ und war mindestens<br />

so reich an kuriosen Heldentaten wie heute. So. Und was lernen wir<br />

nun aus dem Ganzen? Früher war beileibe nicht alles besser (auch<br />

wenn ein Gläschen Weißwein ein sehr beliebtes Sport-Getränk war<br />

– eine Hydrierungs-Tradition, die leider heute so nicht mehr praktiziert<br />

wird). Aber das „Früher“ war überreich an Spektakulärem und<br />

Kuriosem. An Mut und Herausforderung. Und das gänzlich analog!<br />

Das Laufen war nicht nur für den Urzeitmenschen und den olympischen<br />

Sportler wichtiger Lebensbestandteil. Sondern für Menschen<br />

aller Nationen zu allen Zeiten – zum Zeitvertreib und Broterwerb,<br />

zum Kräftemessen und zur Selbstbestätigung. Nur leider nicht für<br />

Frauen. Denn die sind, wie ein feiner Beobachter im 17. Jahrhundert<br />

feststellte, „nach unten hin offen“, und so kann durch die Erschütterung<br />

beim Laufen unterwegs schon mal allerhand herausfallen. Das<br />

aber ist wieder ein ganz eigenes Kapitel. Grundsätzlich kann man jedoch<br />

festhalten: Es muss wirklich etwas ganz Besonderes dran sein.<br />

An der ursprünglichsten Sportart der Welt.<br />

Heidi Schmitt, Läuferin und Autorin<br />

aus Frankfurt, schreibt und läuft in<br />

stetigem Wechsel. Am liebsten über<br />

und bei Volksläufen in der Provinz,<br />

wo Läufer zwar selten mit einer Medaille,<br />

dafür aber mit Streuselkuchen<br />

belohnt werden. Für laufen.de<br />

sagt sie ganz offen, was sie denkt.<br />

Und wer mehr Frau Schmitt will,<br />

wird hier fündig:<br />

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VI<br />

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GESUND<br />

ABNEHMEN!<br />

→ So hilft Laufen dabei, die<br />

Pfunde schneller purzeln zu<br />

lassen ← Es ist mittlerweile<br />

das wichtigste Motiv, mit<br />

dem Laufen anzufangen: Der<br />

Wunsch, weniger Kilos auf die<br />

Waage zu bringen, gesünder<br />

und fitter zu sein. Unser Experte<br />

Dr. Matthias Marquardt<br />

verrät, worauf es beim Laufen<br />

als Abnehm-Booster ankommt.<br />

VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

SAG UNS<br />

DIE MEINUNG!<br />

→<br />

Das nächste<br />

MAGAZIN<br />

erscheint am<br />

1. September <strong>2017</strong><br />

bis dahin:<br />

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Der Laufschuhmarkt ist<br />

wiedermal in Bewegung.<br />

Dicke Sohlen scheinen der<br />

Trend des Jahres zu sein.<br />

Wir spüren ihm nach und<br />

testen die neuen Modelle.<br />

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HERBST-OUTFITS!<br />

→ Von der Unterwäsche bis zur Laufjacke:<br />

Das ist angesagt ← Wir zeigen dir, was du anziehst,<br />

wenn‘s ein bisschen kühler wird. Von Slip, Sport-BH<br />

und Socken über Shirts und Baselayer bis hin zu<br />

Tights und Laufjacken. Alles natürlich top-funktionell,<br />

aber auch super-stylisch. Inklusive ganz frischer,<br />

junger Marken.<br />

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NÄCHSTE<br />

GENERATION<br />

→ So gut sind die neuen Trainingscomputer fürs<br />

Handgelenk ← Der Brustgurt für Läufer war gestern.<br />

Mittlerweile funktioniert Pulsmessung am<br />

Handgelenk bei fast allen Herstellern optimal. Wir<br />

haben alle wichtigen, neuen Modell einem Langzeittest<br />

unterzogen. Die Ergebnisse liest du im<br />

nächsten Heft.<br />

Wir machen laufen.de<br />

für dich.<br />

Deshalb freuen wir uns über<br />

jede Zuschrift, durch die wir<br />

erfahren, wie dir unser Heft<br />

und unsere Webseite gefällt.<br />

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Telefon: 0221/28 22 46-10, Fax: -<strong>04</strong><br />

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Carsten Eich, Dr. Jens Enneper, Friederike Feil,<br />

Gesa Krause, Dr. Wolfgang Feil, Dr. Stefan Graf,<br />

Bernhard Koch, Heidi Schmitt<br />

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mirador GmbH, Köln<br />

Andreas Arnold, Marcus Paul<br />

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