# 04 | 2017 Juli/August
Perfekt Laufen: In der aktuellen Ausgabe von laufen.de steht, wie jeder seine ideale Lauftechnik findet und Fehler beim Lauftraining vermeidet. Und: Die Top-Laufschuhe des Sommers für jeden Läufertyp. | laufen.de verrät, was bei Verspannungen wirklich hilft und stellt die neuesten Therapie- und Präventionsansätze vor. Plus: Ein neues Gerät, mit dem jeder Verspannungen selbst behandeln kann. | Der Arthrose davonlaufen? Das funktioniert wirklich. laufen.de-Experte Dr. Stefan Graf erklärt mit neuesten Forschungsergebnissen, wie Laufen vor dem gefürchteten Gelenkverschleiß schützen kann. | Trailrunning liegt voll im Trend. Deshalb hat laufen.de zwölf aktuelle Modelle fürs Laufen über Stock und Stein einer Belastungsprobe unterzogen. Mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. | Hitze-Drinks: Wenn’s im Sommer heiß wird, brauchen Sportler Wasser. Aber nicht nur. laufen.de liefert die besten Rezepte für Drinks, in denen alles steckt, was fit macht. Plus: Tipps für die richtige Trink-Strategie bei Wärme. | So läuft’s in der Politik: laufen.de hat sich im Bundestag auf die Suche nach Läufern gemacht. Und einen ganzen Lauftreff gefunden.
Perfekt Laufen: In der aktuellen Ausgabe von laufen.de steht, wie jeder seine ideale Lauftechnik findet und Fehler beim Lauftraining vermeidet. Und: Die Top-Laufschuhe des Sommers für jeden Läufertyp. | laufen.de verrät, was bei Verspannungen wirklich hilft und stellt die neuesten Therapie- und Präventionsansätze vor. Plus: Ein neues Gerät, mit dem jeder Verspannungen selbst behandeln kann. | Der Arthrose davonlaufen? Das funktioniert wirklich. laufen.de-Experte Dr. Stefan Graf erklärt mit neuesten Forschungsergebnissen, wie Laufen vor dem gefürchteten Gelenkverschleiß schützen kann. | Trailrunning liegt voll im Trend. Deshalb hat laufen.de zwölf aktuelle Modelle fürs Laufen über Stock und Stein einer Belastungsprobe unterzogen. Mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. | Hitze-Drinks: Wenn’s im Sommer heiß wird, brauchen Sportler Wasser. Aber nicht nur. laufen.de liefert die besten Rezepte für Drinks, in denen alles steckt, was fit macht. Plus: Tipps für die richtige Trink-Strategie bei Wärme. | So läuft’s in der Politik: laufen.de hat sich im Bundestag auf die Suche nach Läufern gemacht. Und einen ganzen Lauftreff gefunden.
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LAUFEN.DE DAS MAGAZIN JULI/AUGUST <strong>2017</strong> PERFEKT LAUFEN DIE BESTEN TIPPS GEGEN VERSPANNUNGEN DER ARTHROSE DAVONLAUFEN TRAILSCHUHTEST POWERDRINKS<br />
LAUFEN.DE — DAS MAGAZIN<br />
FITTER WERDEN. MEHR ERLEBEN.<br />
→ DIE IDEALE TECHNIK S. 8<br />
→ FEHLER VERMEIDEN S. 10<br />
→ TOP-SCHUHE<br />
FÜR ALLE S. 40<br />
ENDLICH<br />
SCHMERZFREI!<br />
DIE BESTEN TIPPS<br />
GEGEN VERSPANNUNGEN<br />
STARS<br />
HAUTNAH<br />
JAN FRODENO<br />
SABRINA MOCKENHAUPT<br />
PHILIPP PFLIEGER<br />
DAS FUNKTIONIERT<br />
WIRKLICH<br />
DER ARTHROSE<br />
DAVONLAUFEN<br />
JULI/AUGUST <strong>2017</strong><br />
↘ RAUS IN DIE NATUR<br />
TRAIL-<br />
SCHUHE FÜR<br />
DEINEN<br />
LAUF-<br />
SOMMER<br />
POLITIK IN<br />
BEWEGUNG: SO LÄUFT<br />
DER BUNDESTAG<br />
€ 4,50 | Schweiz SFR 6,50 | Österreich € 5,10 | LUXEMBURG € 5,10<br />
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DER NATÜRLICHE<br />
DURSTLÖSCHER.<br />
Mehr als eine Erfrischung.<br />
Nach dem Training oder einem Wettkampf wollen Sportler nicht<br />
nur eine Erfrischung, sondern auch etwas, was die Regeneration<br />
unterstützt. Krombacher bietet jetzt genau das: Krombacher o,0%,<br />
der natürliche und isotonische Durstlöscher mit o,0% Alkohol.<br />
Die ideale Alternative zu süßen Softdrinks.<br />
Bestleistung mit o,0%.<br />
Neben dem Flüssigkeitsausgleich profitieren Sportler mit<br />
Krombacher o,0% vor allem von der isotonischen Wirkung, wodurch<br />
die Regeneration unterstützt wird. Diese entsteht, da<br />
Krombacher o,0% denselben osmotischen Druck aufweist wie<br />
das menschliche Blut, wodurch wertvolle Inhaltsstoffe schnell<br />
vom Körper aufgenommen werden. Die in Krombacher o,0%<br />
enthaltene Folsäure und Vitamin B12 tragen zur Verringerung<br />
von Müdigkeit und Ermüdung bei sowie Vitamin B12 zu einem<br />
normalen Energiestoffwechsel. Zusammen mit einer abwechslungsreichen<br />
und ausgewogenen Ernährung sowie einer gesunden<br />
Lebensweise können Sportler so ihre Leistungsfähigkeit<br />
unterstützen.<br />
Einzigartiger Geschmack in zwei Sorten.<br />
Durch das eingesetzte Brauverfahren bleiben die wertvollen<br />
Inhaltsstoffe und Vitamine erhalten und der erfrischende Geschmack<br />
kann überzeugen. So gibt es den natürlichen Durstlöscher<br />
in zwei leckeren Sorten: Krombacher o,0% Pils und<br />
Krombacher o,0% Weizen – das erste nationale Weizen mit<br />
o,0% Alkohol. Unsere Bestleistung für alle, die schnell wieder<br />
Bestleistung geben wollen.<br />
Krombacher o,0%. Die sportlich-isotonische Erfrischung mit o,0% Alkohol.<br />
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ST<br />
START UP<br />
↘ AUS DER REDAKTION<br />
FITTER WERDEN,<br />
MEHR ERLEBEN<br />
→ Das ist das Motto von laufen.de. ← Und mit jeder Ausgabe wollen wir unsere Leser<br />
aufs Neue inspirieren, das Laufen zu lieben. Wir stellen Menschen und ihre Laufgeschichten<br />
vor. Erzählen von spannenden Erlebnissen, die durchs Laufen möglich<br />
werden. Liefern jede Menge Tipps und Ratschläge in Sachen Training, Ernährung<br />
und Ausrüstung. Natürlich sind alle, die bei uns arbeiten, selbst begeisterte Läuferinnen<br />
und Läufer. Und viel auf Achse, um die besten Storys für unsere Webseite<br />
www.laufen.de und das Magazin zu liefern. Was sie dabei erleben, liest du hier.<br />
↘ NEUE EINSTELLUNG, NEUE ZIELE<br />
TOP-TERMIN<br />
Eine gut gelaunte Sabrina Mockenhaupt<br />
erlebten unser Chefredakteur Christian Ermert<br />
und Fotograf Ralf Graner<br />
beim Interview- und<br />
Fototermin in ihrer neuen Heimat Metzingen.<br />
Kein Wunder, denn nach ein paar Krisenjahren<br />
ist Deutschlands beste Läuferin jetzt wieder<br />
in der Erfolgsspur und gewann ihre deutschen<br />
Meistertitel Nummer 43 und 44. Ab Seite 76<br />
verrät sie ihr neues Erfolgsgeheimnis und er-<br />
zählt, welche Ziele sie im Herbst ihrer Karriere<br />
mit 36 Jahren noch hat.<br />
↘ DEUTSCHER REKORD IM ERSTEN RENNEN<br />
REKORDLÄUFERIN<br />
Es läuft bei Gesa Krause. Unsere Kolumnistin ist gleich im ersten Rennen der Saison<br />
deutschen Rekord gelaufen. Beim Leichtathletik-Meeting in Doha (Katar) stei-<br />
gerte sich die Europameisterin auf 9:15,70 Minuten über 3000 Meter Hindernis.<br />
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sie diesen Sommer bei den Weltmeister-<br />
schaften in London einen ähnlichen Coup landen kann wie 2015, als sie in Peking<br />
die Bronzemedaille gewann. In dieser Ausgabe schreibt sie auf Seite 28 darüber,<br />
wie ihr Verzicht hilft, jene innere Stärke zu finden, die jeder braucht, der sich beim<br />
Laufen verbessern will.<br />
↘ JEDE MENGE SCHUHE ZUR PROBE GELAUFEN<br />
TEST-CREW<br />
laufen.de und die Laufprofis von Sport 2000. Schon lange ein gutes Team. Und wir intensivieren<br />
die Kooperation zwischen Deutschlands größter Lauf-Community und den<br />
führenden Fachhändlern, die unter der Marke dein-laufprofi.de firmieren, immer mehr.<br />
Mittlerweile trifft sich die Redaktion zweimal pro Jahr mit den Händlern, um einen ganzen<br />
Tag lang die neuesten Laufschuhmodelle der wichtigsten Marken probezulaufen. Ab Seite<br />
30 gibt‘s Ergebnisse für Trailschuhe und Allrounder.<br />
↘ AUF DEM WEG ZUR ALPEN-ÜBERQUERUNG<br />
TRAILRUNNER<br />
Norbert Hensen ist bei laufen.de eigentlich für Marketing und Ver-<br />
trieb verantwortlich. Aber er ist auch gelernter Journalist und lei-<br />
denschaftlicher Trailläufer. Für diesen Sommer hat er sich Großes<br />
vorgenommen. Im Team mit Frank Bauknecht<br />
von den Asics-Front-<br />
runnern will er vom 3. bis 9. September beim Gore-Tex Transalpine<br />
Run die Alpen überqueren. Auf den sieben Etappen von Fischen im<br />
Allgäu bis ins italienische Sulden am Ortler warten 270 Kilometer<br />
mit 16.500 Höhenmetern im Aufstieg und weiteren 15.400 bergab<br />
auf die beiden. Dafür trainiert unser Kollege derzeit fast jeden Tag.<br />
Und immer an seiner Seite: Unser Büro-Hund Lola. Die Labradoodle-Dame<br />
darf sich im Gegensatz zum Herrchen unter dem Schreib-<br />
tisch ausruhen, wenn die beiden nach den Trainingsläufen ins Büro<br />
kommen. Nur in die Alpen, da darf sie nicht mit. Tierische Beglei-<br />
tung ist beim Transalpine Run verboten.<br />
LAUFEN.DE ——— 03<br />
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IN<br />
INHALT<br />
56<br />
66<br />
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22<br />
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48<br />
40<br />
——— <strong>04</strong> INHALT<br />
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48<br />
89<br />
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18<br />
30<br />
40<br />
EVENTS UND<br />
REISEN<br />
Seychellen: Laufen und genießen<br />
Bestzeiten jagt man beim Seychellen-<br />
Marathon vergeblich. Hier wird genossen<br />
und nicht gerast!<br />
Weniger Startgeld zahlen!<br />
Hier meldest du dich zum günstigsten<br />
Preis für Laufveranstaltungen an<br />
TRAINING UND<br />
FITNESS<br />
Perfekt laufen: Die ideale Technik<br />
Wie du deinen individuellen Laufstil<br />
ganz einfach optimieren kannst<br />
Nie mehr Fehler machen<br />
Weshalb die maximale Herzfrequenz<br />
nicht mit der Formel „220 minus<br />
Lebensalter“ berechnet werden sollte<br />
Endlich schmerzfrei<br />
Was du gegen muskuläre Verspannungen<br />
tun kannst und wie du sie wieder loswirst<br />
GESUNDHEIT UND<br />
ERNÄHRUNG<br />
Der Arthrose davonlaufen<br />
Wer läuft, kann seine Gelenke vor Arthrose<br />
schützen. Aber nur, wenn die Dosis stimmt!<br />
Gesunde Power-Drinks zum Selbermixen<br />
Wie viel und was sollen Läufer trinken? Die<br />
Antworten und Rezepte für Power-Drinks.<br />
Plus: Gewinne einen Slow Juicer!<br />
EQUIPMENT UND<br />
MODE<br />
Drei neue Laufuhren im Test<br />
Das können die M430 von Polar, der Forerunner<br />
935 und die Fenix 5 von Garmin<br />
Trailschuhe für deinen Laufsommer<br />
Wir stellen zwölf Modelle vor, mit<br />
denen du für jedes Gelände und alle<br />
Wetterbedingungen gewappnet bist<br />
Top-Laufschuhe für alle<br />
Das sind die besten neuen Modelle<br />
22<br />
44<br />
54<br />
62<br />
72<br />
76<br />
82<br />
88<br />
LÄUFER UND<br />
LEUTE<br />
Eine Revolution<br />
Kathrine Switzer war die erste Frau, die mit<br />
einer Startnummer einen Marathon lief –<br />
und damit den Laufsport revolutionierte.<br />
Philipp Pflieger: Selfmade Profi<br />
Philipp Pflieger gehört zu den besten<br />
deutschen Marathonläufern. Wie er es<br />
schafft, vom Laufen zu leben<br />
Pur: Läufer und ihre Geschichte<br />
Wie Jeffrey Norris durch zwei Unfälle sein<br />
Augenlicht verlor – und ein neues Leben<br />
als Läufer dazugewann<br />
Jan Frodeno: Der Eisenmann<br />
Er ist im Moment der wohl beste Triathlet<br />
der Welt – und ein hervorragender Läufer.<br />
Jan Frodeno im Interview<br />
Politik in Bewegung: So läuft der Bundestag<br />
Über Parteigrenzen hinweg treffen sich<br />
auch in der Politik alle, die gern laufen<br />
Sabrina Mockenhaupt: Locker in die Zukunft<br />
Nach Krisen will „Mocki“ noch einmal<br />
durchstarten. Das Geheimnis von<br />
Deutschlands bester Läuferin: kein Druck<br />
Lust auf mehr!<br />
Maria und Bianca lachen und laufen gern.<br />
Das war nicht immer so<br />
Unser Covermodel Antonia<br />
Antonia Rick ist ein Allroundtalent: Sie läuft<br />
nicht nur schnell, sie kann auch Chinesisch<br />
und hat viele andere Talente<br />
AUSSERDEM<br />
06 Big Picture: Wings for Life World Run<br />
12 Szene-News<br />
16 Standpunkt: Marathon unter zwei?<br />
18 Produkt-News<br />
28 Gesas Kolumne: Verzicht macht stark<br />
97 Frau Schmitt meint: Alles wie früher<br />
98 Impressum & Vorschau<br />
Unsere Community triffst du hier:<br />
facebook.com/laufen.de<br />
instagram.com/laufen.de<br />
Unsere Titelthemen<br />
sind farbig gekennzeichnet<br />
Titelbild: Isaak Papadopoulos<br />
LAUFEN.DE ——— 05<br />
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BIG PICTURE<br />
——— 06 BIG PICTURE BP<br />
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LEUCHTENDER<br />
LÄUFER-LINDWURM<br />
Mehr als 150.000 Läufer in 58 Ländern. Fast 1,5 Millionen<br />
zurückgelegte Kilometer und 6,8 Millionen Euro für die Rückenmarksforschung.<br />
Der „Wings for Life World Run“ (WFL-<br />
WR) Anfang Mai war ein Rennen der Superlative – und das<br />
für einen guten Zweck! Punkt 13 Uhr mitteleuropäischer<br />
Sommerzeit fiel der Startschuss rund um den Globus. Unser<br />
Foto zeigt die ersten Meter des Rennens in Melbourne. Dort<br />
machten Tausende Läufer mit ihren Stirnlampen die Nacht<br />
zum Tag. Am längsten hielt Aron Anderson dem Catcher Car<br />
stand, das 30 Minuten nach dem Startschuss losfährt und<br />
einen Läufer nach dem anderen einsammelt. Der Schwede<br />
kam in einem normalen Rollstuhl (Rennrollstühle sind<br />
nicht erlaubt) in Dubai auf 92,14 Kilometer. Damit ist Anderson<br />
der erste „World Run“-Sieger in einem Rollstuhl. Mit<br />
88,06 Kilometern sicherte sich Bartosz Olszewski (Polen)<br />
in Mailand Platz zwei, Dritter wurde mit 87,16 Kilometern<br />
Lemawork Ketema (Österreich) in Wien. Die längste Strecke<br />
weltweit bei den Frauen (68,21 km) legte Dominika Stelmach<br />
(Polen) in Santiago de Chile zurück. Deutschlands Ultra-Ass<br />
Florian Neuschwander lief in Mailand 83,36 Kilometer und<br />
im weltweiten Ranking auf Platz sechs. In München hielten<br />
von 10.000 Startern Bianca Meyer (51,30 km) und Sebastian<br />
Hallmann (68,64 km) am längsten durch. Alle Startgelder<br />
des WFLWR fließen in die „Wings for Life“-Stiftung, dessen<br />
Ziel es ist, eine Heilung für Querschnittslähmung zu finden.<br />
Dazu fördert „Wings for Life“ weltweit aussichtsreiche<br />
Forschungsprojekte und klinische Studien.<br />
Foto: RedBull Contenpool/Mark Dadswell<br />
LAUFEN.DE ——— 07<br />
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TF<br />
TRAINING & FITNESS<br />
↘ PERFEKT LAUFEN<br />
DIE IDEALE<br />
FÜR DICH<br />
TECHNIK<br />
↘ Kopf<br />
Halte den Kopf gerade, und richten deinen<br />
Blick circa 30 Meter vor dir auf den Weg.<br />
↘ Oberkörper<br />
Du läufst aufrecht. Versuche dabei, die<br />
Brust ein wenig herauszudrücken und nimm<br />
die Schultern zurück. Vermeide ein Hohlkreuz<br />
genauso wie eine zu starke Vorlage.<br />
↘ Arme<br />
Die Arme schwingen locker mit und sind im<br />
Ellenbogen nicht mehr als 90 Grad gebeugt.<br />
Drehe dabei die Hände nicht nach außen, führe<br />
aber die Arme auch nicht zu stark vor dem<br />
Körper. Die Hände werden an den Hüftknochen<br />
vorbei nach vorn oben in Richtung Brust<br />
geführt, ohne dabei eine gedachte Linie vom<br />
Kinn zum Bauchnabel zu überqueren.<br />
↘ Hüfte<br />
Achte darauf, aus dem Laufen kein Sitzen zu<br />
machen. Hüftstreckung ist ein entscheidendes<br />
Merkmal eines guten Laufstils.<br />
↘ Beine<br />
Heben die Knie nur so weit, wie es für dein<br />
aktuelles Tempo nötig ist. Wie große Schritte<br />
du machst, hängt von deiner Konstitution<br />
und deinem Körperbau ab. Der eine läuft<br />
mit großen Schritten, der nächste macht<br />
viel kürzere, schnellere Schritte. Beide können<br />
das gleiche Tempo mit der gleichen Anstrengung<br />
laufen. Vermeide es, den Fuß mit<br />
gestrecktem Knie aufzusetzen. Das schont<br />
die Gelenke in Hüfte, Knie und Fuß.<br />
↘ Hände<br />
Die meisten Läufer empfinden es als angenehm,<br />
die Hände weder auszustrecken noch<br />
zu einer Faust zu ballen. Beuge einfach die<br />
Finger ganz locker, und lasse den Daumen<br />
auf dem Zeigefinger ruhen. Ausgehend von<br />
den Händen entspannt sich dein ganzer<br />
Körper.<br />
↘ Füße<br />
Setze den Fuß mit fast der ganzen Sohle auf, danach rollst du ab, und der letzte Impuls für<br />
den neuen Schritt kommt aus dem großen Zeh. Der erste Bodenkontakt erfolgt mit dem<br />
Mittelfuß. Vermeide den Fußaufsatz mit der Ferse, weil dabei das Bein zu stark gestreckt ist<br />
und große Kräfte auf Sprung-, Knie- und Hüftgelenk wirken, die zu frühzeitigem Verschleiß<br />
führen können. Auch das sogenannte „Vorfußlaufen“ solltest du den Sprintern oder allenfalls<br />
noch den Mittelstrecklern überlassen. Wer versucht, lange Strecken bei ruhigem Tempo auf<br />
dem Vorfuß zu laufen, belastet seine Waden übermäßig und ermüdet rasch. Überlastungsschäden<br />
sind vorprogrammiert.<br />
↘ DIE 4 PHASEN DES<br />
OPTIMALEN LAUFSTILS<br />
* KÖRPERACHSE<br />
1 Abdruck vom Boden<br />
Der Abdruck vom Boden<br />
erfolgt vom Vorfuß und<br />
sollte je nach Tempo möglichst<br />
kräftig erfolgen. In<br />
diesem Moment sollte das<br />
hintere Bein inkl. Becken<br />
gestreckt sein um einen<br />
möglichst hohen Vortrieb<br />
zu erzeugen. Hierbei<br />
spielt natürlich ein stabiles<br />
Sprunggelenk sowie eine<br />
gute Wadenmuskulatur<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
Unsere Achillessehne verstärkt<br />
diesen Effekt noch<br />
einmal.<br />
2 Flugphase<br />
Durch die Flugphase wird<br />
aus dem Geher ein Läufer.<br />
Das Knie wird möglichst<br />
weit nach vorne gebracht,<br />
sodass du in der anschließenden<br />
Phase des ersten<br />
Bodenkontakts den Fuß<br />
mit dem Mittelfuß unter<br />
dem Körperschwerpunkt<br />
und nicht davor aufsetzen<br />
kannst. Die Schrittlänge<br />
wird durch den Kniehub<br />
nicht zwingend länger, aber<br />
wir bereiten die Landung<br />
besser vor. Die Fußspitze<br />
wird nicht angezogen.<br />
3 Bodenkontakt mit dem<br />
Mittelfuß<br />
Idealerweise setzt du nicht<br />
mit der Ferse auf, sondern<br />
mit dem gesamten Fuß.<br />
Der optimale Aufsatzpunkt<br />
liegt circa 30 Zentimeter<br />
vor der Körperachse, einer<br />
gedachten, senkrechten<br />
Linie durch den Schwerpunkt<br />
des Körpers. Nur so<br />
kannst du die Energie optimal<br />
mitnehmen und den<br />
Bewegungsablauf stabilisieren.<br />
In diesem Moment<br />
muss dein Körper etwa das<br />
dreifache seines Gewichts<br />
abfedern.<br />
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HAST DU DIR AUCH SCHON MAL<br />
DIE FRAGE GESTELLT, WIE DU<br />
EIGENTLICH LÄUFST?<br />
UND OB DU BEIM LAUFSTIL<br />
ALLES RICHTIG ODER VIEL<br />
FALSCH MACHST? <br />
von laufen.de-Experte Carsten Eich<br />
Der Ex-Profi ist unser Trainingsfachmann. Er war über<br />
viele Jahre die deutsche Nummer eins auf der Straße.<br />
Noch immer hält er mit 60:34 Minuten den deutschen<br />
Rekord im Halbmarathon. Nach seiner Karriere ist<br />
Carsten Eich der Laufszene auf vielfältige Weise verbunden.<br />
So leitet er die laufen.de Running Camps, die<br />
im Frühjahr 2018 wieder auf Mallorca und in Andalusien<br />
angeboten werden. www.carsten-eich.de<br />
Wir können dich beruhigen. Der persönliche<br />
Laufstil jedes einzelnen Läufers<br />
ist etwas ganz Individuelles. Er wird von<br />
zahlreichen körperlichen Voraussetzungen<br />
beeinflusst, die sich kaum ändern<br />
lassen. Deshalb kann niemals allen<br />
Läufern ein gemeinsamer Laufstil aufgezwungen<br />
werden. Jeder sollte für sich<br />
selbst einen Stil entwickeln, mit dem die<br />
Laufökonomie optimiert und die Belastung<br />
für den Körper minimiert wird. Mit<br />
anderen Worten: Beim Laufstil geht es<br />
darum, ein definiertes Tempo mit dem<br />
geringstmöglichen Energieverbrauch<br />
zu erreichen. Und gleichzeitig Knochen,<br />
Bänder, Sehnen und Gelenke so wenig<br />
wie möglich zu belasten. In Perfektion<br />
lässt sich das bei Weltklasse-Läufern<br />
bewundern.<br />
Es ist faszinierend zu sehen, wie Haile<br />
Gebrselassie, Mo Farah oder Eliud Kipchoge<br />
über den Asphalt fliegen. Aber<br />
als Vorbild für Hobbyläufer dienen diese<br />
Athleten nur bedingt. Denn denen fehlt<br />
das Tempo, bei dem der Stil der Top-Läufer<br />
funktioniert. Allerdings: Ein paar<br />
Hinweise, um seinen individuellen Stil zu<br />
verbessern, findet wohl jeder, der sich<br />
den Bewegungsablauf der Idole genau<br />
anschaut. Noch besser aber ist es, sich<br />
mal den eigenen Laufstil per Video-Analyse<br />
vorzunehmen. Von vorne, von<br />
hinten und natürlich von der Seite, alles<br />
in Zeitlupe oder als Standbild. Nur so<br />
erfährt man wirklich, wie der erste Bodenkontakt<br />
nach der Flugphase erfolgt,<br />
wie viel Körperspannung vorhanden ist<br />
oder wie hoch das Knie gehoben wird.<br />
Olympia-<br />
Teilnehmer<br />
Marathon<br />
Rio 2016<br />
4 Stütz- und Abrollphase<br />
Dein Körperschwerpunkt<br />
bewegt sich über den Fuß<br />
am Boden nach vorn. Die<br />
dabei auftretenden Kräfte<br />
werden durch Abrollen des<br />
Fußes aufgefangen. Dabei<br />
knickt der Knöchel leicht<br />
nach innen. Diese natürliche<br />
Bewegung nennt man<br />
Pronation. Ist diese zu<br />
stark ausgeprägt, spricht<br />
man von Überpronation,<br />
die durch entsprechende<br />
Schuhe mit Stütze ausgeglichen<br />
werden sollte. Am<br />
Ende dieser Phase steht<br />
der erneute Abdruck vom<br />
Boden über die Großzehe.<br />
Für solch eine Analyse benötigt man<br />
heute lediglich ein Smartphone mit guter<br />
Kamera, eine Bewegungsanalyse-App<br />
wie die von Hudl Technique, ein Stativ<br />
und – sicher am schwierigsten – jemanden,<br />
der die Aufnahmen macht und<br />
genügend Erfahrung hat, um die Bilder<br />
korrekt zu analysieren und Tipps zur<br />
Verbesserung zu geben.<br />
In den Running Camps von laufen.de<br />
gehören ausgedehnte Video-Analysen<br />
immer zum Programm. Dort haben wir<br />
festgestellt, dass der größte Teil der<br />
Läufer mit der Ferse aufsetzt und erst<br />
danach über den Mittelfuß abrollt, um<br />
anschließend sich vom Vorfuß abzudrücken.<br />
Das ist unökonomisch und führt zu<br />
hohen Belastungen. Idealerweise sollte<br />
der erste Bodenkontakt eher mit dem<br />
Mittelfuß erfolgen, dies reduziert die Bodenkontaktzeit<br />
und aktiviert über unser<br />
Fußgewölbe die natürliche Dämpfung<br />
beim Laufen. Und daran solltest du als<br />
erstes denken, wenn du deinen Laufstil<br />
verbessern willst.<br />
DIE F-AS-T FORMEL<br />
Was erfolgreiche<br />
Sportler anders<br />
machen<br />
[ISBN 978-3-00-<strong>04</strong>6070-8]<br />
Nutze die Beratungsmöglichkeit auf<br />
unserer Seite: ultra-sports.de<br />
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TF<br />
↘ JETZT BEWIESEN<br />
TRAINING & FITNESS<br />
LAUFEN<br />
TRAINIERT<br />
DAS GEHIRN<br />
Dass Laufen unseren Körper<br />
auf Trab bringt, weiß jeder.<br />
Dass Sport aber auch positive<br />
Effekte aufs Gehirn hat,<br />
hatten wir bisher nur vermutet.<br />
Jetzt gelang Dr. Dr. Sandra<br />
Rojas in einem Projekt an<br />
der Deutschen Sporthochschule<br />
Köln der Nachweis,<br />
dass bei Aktivität bestimmte<br />
Areale im Hirn wachsen<br />
und die geistige Leistungsfähigeit<br />
verbessert wird. Effekt:<br />
Erkrankungen wie Alzheimer<br />
oder andere Formen<br />
der Demenz werden unwahrscheinlicher.<br />
Noch ein Grund<br />
mehr, regelmäßig zu laufen!<br />
↘ KEINE LAUFFEHLER MEHR MACHEN<br />
WESHALB ES BLÖDSINN IST,<br />
DIE MAXIMALE HERZFREQUENZ<br />
MIT DER FORMEL „220 MINUS<br />
LEBENSALTER“ ZU BERECHNEN<br />
Wir Läufer übernehmen ja unkritisch<br />
viele Lauftreff-Weisheiten,<br />
selbst wenn diese längst<br />
widerlegt wurden. Unser Experte<br />
Andreas Butz befreit dich in jeder Ausgabe<br />
von einem Irrglauben. Diesmal<br />
geht‘s um den Blödsinn, der in der viel<br />
genutzten Faustformel steckt, nach der<br />
man seine maximale Herzfrequenz ermittelt,<br />
indem man einfach sein aktuelles<br />
Lebensalter von 220 abzieht.<br />
Diese Faustformel wird nicht dadurch<br />
richtiger, dass sie permanent wiederholt<br />
wird, in vielen „Fachbüchern“ und noch<br />
viel mehr Internetratgebern. Selbst die<br />
Programme manch angesehener Herzfrequenzcomputer-Anbieter<br />
arbeiten damit<br />
und treiben ihre Anwender zur Verzweiflung.<br />
Doch längst ist klar: Wer seine maximale<br />
Herzfrequenz Hfmax ermitteln will,<br />
der muss nicht rechnen, der muss Vollgas<br />
geben können. Aus meiner Beobachtung<br />
von deutlich über tausend Leistungsdiagnostiken<br />
kann ich überzeugt behaupten,<br />
dass die bekannte Faustformel etwa bei jedem<br />
Fünften stimmt. Das bedeutet: Bei vier<br />
von fünf Läufer und Läuferinnen stimmt<br />
sie nicht! Zu mir kamen über 40-Jährige<br />
mit einer von mir ermittelten maximalen<br />
Herzfrequenz von über 200 und 30-Jährige, die<br />
175 Schläge pro Minute nicht erreichten. Doch<br />
mein Lieblingsbeispiel ist das Geschwisterpaar<br />
Ruth und Birgt aus Solingen. Diese Zwillinge<br />
waren zum Zeitpunkt ihrer Leistungsdiagnostik<br />
38 Jahre alt, hätten demnach auf eine maximale<br />
Herzfrequenz von 182 kommen müssen. Die<br />
Diagnostik der nicht nur gleichalten, sondern<br />
von allgemeiner Fitness, Lauferfahrung und<br />
Gewicht her sehr ähnlichen Schwestern ergab<br />
aber, dass die eine eine Hfmax vom 201 hatte,<br />
die andere aber gerade mal 169 erreichte. Warum<br />
das so wichtig ist? 20 Schläge mehr oder<br />
weniger beim Laufen haben ganz andere Trainingseffekte.<br />
Wer immer deutlich zu hochpulsig<br />
trainiert, wird den für die Leistungsentwicklung<br />
so wichtigen Fettstoffwechsel nicht verbessern<br />
können. Und wer mit zu niedrigen Werten agiert,<br />
kann schnell die Lust am Laufen verlieren, weil<br />
er die Herzfrequenz einfach nicht so niedrig<br />
bekommt, wie sie es nach der Faustformel sein<br />
müsste. Schlussfolgerung: Wer seine maximale<br />
Herzfrequenz kennen möchte, der sollte mal<br />
drei Minuten Vollgas einen Berg hochlaufen, ein<br />
1000-Meter-Rennen bestreiten oder sich eine<br />
Leistungsdiagnostik gönnen, vollständige Gesundheit<br />
natürlich vorausgesetzt. Wenn dabei<br />
zum Schluss wirklich nichts mehr geht, zeigt die<br />
Pulsuhr die richtige maximale Herzfrequenz an.<br />
Fotos: Adidas, privat<br />
↘ von laufen.de-Experte Andreas Butz<br />
Andreas Butz ist mehrfacher Buchautor, selbst über 130-maliger Marathonläufer und<br />
der Trainer der Trainer. Seit 2010 bildet der Gründer der „Laufcampus Akademie“ Laufbegeisterte<br />
zu Lauf- und Personal Trainern aus. www.andreasbutz.com<br />
↘ WORD!<br />
HIER MOTIVIEREN DICH DIE STARS<br />
Angelique Kerber engagiert sich<br />
als Markenbotschafterin der<br />
Generali-Versicherung innerhalb<br />
deren Kampagne für ein<br />
aktiveres Deutschland. Zu dem<br />
Engagement des Unternehmens<br />
im Laufsport zählt neben dem<br />
Einstieg als Hauptsponsor bei<br />
den nationalen Marathon-Spitzenveranstaltungen<br />
in Frankfurt/<br />
Main, Köln und München auch die<br />
Unterstützung zahlreicher regionaler<br />
Lauf-Events sowie die Online-Kampagne<br />
„Generali bewegt<br />
Deutschland“. Über die sagt die<br />
Tennisspielerin, die 2016 mit den<br />
Australian und den US Open zwei<br />
Grand Slam-Turniere gewonnen<br />
hat: „Ich mag diese Kampagne<br />
sehr. Aus eigener Erfahrung kann<br />
ich sagen, dass es vor allem die<br />
kleinen Schritte sind, die entscheiden.<br />
So habe auch ich meine<br />
Tenniskarriere stets in kleinen,<br />
aufeinander aufbauenden Schritten,<br />
mit viel Geduld und Fleiß<br />
geplant und verfolgt. Darauf<br />
beruht im Kern mein Erfolg.“ Mit<br />
der Kampagne will sie das weitergeben<br />
und andere motivieren,<br />
sich zu überwinden, aktiv zu sein<br />
und sich zu bewegen.<br />
ANGELIQUE KERBER,<br />
NUMMER 1 DER<br />
TENNIS-WELTRANGLISTE <br />
„OB MAN 42 ODER<br />
4,2 KILOMETER<br />
LÄUFT. ES SIND VOR<br />
ALLEM DIE KLEINEN<br />
SCHRITTE, DIE ENT-<br />
SCHEIDEN.“<br />
——— 010 TRAINING & FITNESS<br />
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FRANKFURT, OCTOBER 29<br />
BOOK YOUR FLIGHT NOW<br />
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↘ <strong>Juli</strong>a Viellehner<br />
BEIM RADTRAINING<br />
TÖDLICH VERLETZT<br />
Die Läuferin und Triathletin<br />
<strong>Juli</strong>a Viellehner ist<br />
tot. Sie starb Ende Mai an<br />
den Folgen eines schweren<br />
Rad-Unfalls in Italien.<br />
Die für den TSV Altenmarkt<br />
(Bayern) und die<br />
Asics-Frontrunner startende<br />
Profi-Athletin wurde nur<br />
31 Jahre alt. Ihr Tod ist ein<br />
schwerer Verlust für den<br />
deutschen Laufsport.<br />
<strong>Juli</strong>a Viellehner galt als eine<br />
große deutsche Nachwuchshoffnung.<br />
Nachdem sie 2009<br />
bei ihrem Marathon-Debüt<br />
in Mainz als Zweite<br />
2:41:42 Stunden gelaufen<br />
war, steigerte sie sich 2015<br />
als Siegerin in München<br />
auf 2:40:28 Stunden. In<br />
LONDON-<br />
MARATHON<br />
den vergangenen Jahren<br />
konzentrierte sie sich auf<br />
Dutahlon und Triathlon. Im<br />
Duathlon war sie 2013 und<br />
2015 jeweils WM-Zweite über<br />
die Langdistanz. Beim Triathlon<br />
in Roth (Langdistanz)<br />
hatte sie 2015 Rang sechs<br />
belegt. Noch acht Tage vor<br />
dem Unfall war sie bei ihrem<br />
ersten Triathlon der neuen<br />
Saison in Rimini als Siebte<br />
ins Ziel gekommen. An der<br />
italienischen Adria-Küste<br />
absolvierte <strong>Juli</strong>a Viellehner<br />
ein Trainingslager. Acht Tage<br />
später verunglückte sie dort<br />
während des Rad-Trainings<br />
schwer. Ein LKW hatte sie<br />
angefahren. Wenige Tage<br />
später erlag <strong>Juli</strong>a Viellehner<br />
ihren schweren Verletzungen.<br />
Es war nicht der erste<br />
Schicksalsschlag für die<br />
Familie: 2015 erfüllten sich<br />
Vater Hans und Bruder Raphael<br />
einen großen Traum<br />
und flogen zum Bergsteigen<br />
nach Neuseeland. Was sich<br />
auf dem Mount Cook, dem<br />
höchsten Berg des Landes,<br />
ereignete, ist ungewiss. Fest<br />
steht nur, dass die beiden<br />
verschwanden. Sie gelten bis<br />
heute als verschollen.<br />
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SPORTLERINNEN<br />
Bei Unterwäsche und Dessous<br />
ist Hunkemöller schon<br />
lange ganz vorn. Jetzt will<br />
das niederländische Unternehmen<br />
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In Berlin gibt es seit April<br />
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gibt‘s alles fürs<br />
↘ Rookie-Jubel<br />
BEIM ROTTERDAM-<br />
MARATHON<br />
So schön jubelte Kristina<br />
Schmeinck in Rotterdam über<br />
ihr erstes Marathon-Finish.<br />
Zusammen mit 24 anderen<br />
Läuferinnen hatte sich die<br />
Düsseldorferin monatelang<br />
mithilfe der Bunert-Laufshops<br />
in NRW im Projekt „#DeinErsterMarathon“<br />
auf das<br />
Debüt vorbereitet. Und in Rotterdam<br />
ging für 22 von denen<br />
der Traum in Erfüllung.<br />
Laufen, Schwimmen, Yoga,<br />
Fitness und Tennis. Für viele<br />
Besucherinnen der Clou:<br />
Ein in die Wand integrierter<br />
„Sports Bra Finder“ mit<br />
Touchscreen hilft bei der Suche<br />
nach dem perfekten Bra.<br />
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Straße 50, Berlin-Mitte<br />
(Nähe Hackescher Markt)<br />
Fotos: Norbert Wilhelmi, iStock, Fotolia, Hunkemöller<br />
#386.050<br />
So viele Läufer wollen 2018 beim London-Marathon starten.<br />
Rekord! Nie zuvor haben sich so viele Sportler bei der Startnummern-Verlosung<br />
registriert. Nur gut zehn Prozent werden<br />
im Herbst über ein Losverfahren eine Startnummer für den 22.<br />
April 2018 erhalten.<br />
#2:17:01<br />
Stunden brauchte Mary Keitany Ende April für den Marathon in<br />
London. Damit krönte sich die Kenianerin vor dem Buckingham<br />
Palace zur neuen Lauf-Queen. Noch nie war eine Läuferin in<br />
einem reinen Frauenrennen schneller. An die bisher schnellste<br />
Marathonzeit einer Frau kam sie aber nicht ganz heran. Die lief<br />
Paula Radcliffe 2003 in London mithilfe männlicher Tempomacher<br />
in 2:15:25 Stunden.<br />
——— 012 SZENE-NEWS SN<br />
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Foto: Lisa Leutner<br />
FIT UND SCHLANK<br />
IN DEN SOMMER<br />
Dieses Sommer-Rezept ist nicht<br />
nur richtig lecker, sondern sorgt<br />
auch für eine schnellere Regeneration<br />
und hilft beim Abnehmen.<br />
Wie das geht?<br />
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EIN REZEPT<br />
FÜRS<br />
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Sabrina Mockenhaupt, Läuferin<br />
↘ Chili heizt den Stoffwechsel<br />
an und lässt überschüssige<br />
Pfunde wegschmelzen.<br />
↘ Avocado ist ein Regenerationsbooster,<br />
da darin die wichtigsten<br />
Fettsäuren enthalten sind.<br />
↘ Garnelen liefern wertvolles<br />
Eiweiß, damit der Sportler<br />
möglichst schnell wieder auf<br />
den Beinen ist.<br />
↘ Minze senkt Entzündungen und<br />
beruhigt zudem den Darm,<br />
der bei einem Sportler immer<br />
sehr beansprucht ist.<br />
↘ Mango-Avocado-Salat mit Garnelen und Chili-Dressing<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
Salat: 1 kleine rote Zwiebel, 200 g gelbe<br />
Cocktailtomaten, 1 grüne Paprika, 1/2<br />
Mango (oder eine kleine), 1 Avocado, 1<br />
Bund frische Minzeblätter, 200 g Rucola<br />
und gemischte Salatblätter, 300 g<br />
Garnelen, etwas Kokosöl zum Anbraten,<br />
Chili<br />
Dressing: Pfeffer, Saft von 1–2 Limetten,<br />
1 Prise frisch gehackte Chili, 1 TL<br />
Honig, 1 EL japanische, traditionell hergestellte<br />
Sojasauce<br />
Zubereitung<br />
➊ Die rote Zwiebel in Ringe schneiden<br />
und 5 Minuten ruhen lassen.<br />
➋ Paprika und Mango klein schneiden,<br />
die Avocado halbieren und in feine<br />
Scheiben scheiben. Die Cocktailtomaten<br />
halbieren.<br />
➌ Rucola, Salatblätter und Minzeblätter<br />
waschen. Die Zutaten für die Salatsauce<br />
mischen.<br />
➍ Kokosöl in einer Pfanne erhitzen,<br />
Chili hinzufügen und die Garnelen darin<br />
gut anbraten.<br />
➎ Salat, Avocadoscheiben, Mango, Paprika,<br />
Tomaten und Zwiebeln auf einem<br />
Teller anrichten, die angebratenen Gar-<br />
nelen darüber legen und zum Schluss<br />
das Ganze mit der Salatsauce beträufeln.<br />
Guten Appetit!<br />
Zubereitungszeit: 15 Minuten<br />
Pro Portion ca. 444 kcal, 35 g EW,<br />
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Das Rezept hat laufen.de-Expertin Friederike Feil entwickelt. Die mehrfache StrongmanRun-Gewinnerin hat zum<br />
Thema Sport, Gesundheit und Ernährung promoviert. Die Sport-Ernährungsspezialistin ist Gast-Dozentin an der<br />
Uni Heilbronn und arbeitet in leitender Funktion im Forschungsteam der Firma Dr. Feil.<br />
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WILL ZUR SENIORENWM<br />
KNACKI RENNT<br />
WIEDER<br />
Er ist der Erfinder und das Gesicht<br />
der Kult-Show „Night Wash“, die<br />
als Wiege der aktuellen Generation<br />
deutscher Erfolgs-Comedians gilt.<br />
Mario Barth, Johann König, Bernhard<br />
Hoëcker, Olaf Schubert, Bülent<br />
Ceylan, aber auch Carolin Kebekus –<br />
sie alle gingen durch die Schule von<br />
Klaus-Jürgen alias „Knacki“ Deuser,<br />
der von 2001 bis 2013 „Night Wash“<br />
moderierte. Die meiste Zeit in in<br />
einem Kölner Waschsalon. Zu sehen<br />
war das zunächst im WDR-Fernsehen,<br />
für kurze Zeit auch im Ersten.<br />
Was aber bisher nur wenige wussten:<br />
Der Entertainer, Sprecher, Coach und<br />
TV-Macher pflegt neben der Comedy<br />
eine zweite große Leidenschaft: das<br />
Laufen. Und das schon seit seiner<br />
Jugendzeit. Der gebürtige Koblenzer<br />
war Rheinland-Pfalz-Meister über<br />
1500 Meter, mit Anfang 20 steigerte<br />
er sich im Trikot des ASV Köln auf<br />
3:48 Minuten über diese Distanz. Doch<br />
dann zwangen ihn Verletzungen und<br />
sein Engagement in Sachen Theater<br />
und Tanz zum Aufhören mit dem Leistungssport.<br />
„Step-Tanz, Jonglieren,<br />
Artistik – in den 80ern habe ich viele<br />
skurrile Sachen gemacht, aber auch<br />
gemerkt, dass man damit Geld verdienen<br />
kann“, erinnert er sich an seinen<br />
Einstieg in die Unterhaltungsbranche.<br />
„Vom Laufen konnte ich ja nicht leben,<br />
aber es hat mir von allen Sportarten<br />
immer am meisten Spaß gemacht. Es<br />
ist die perfekte Entspannung.“ Aber:<br />
Bei Knacki Deuser fängt der Laufspaß<br />
erst richtig an, wenn es schnell wird.<br />
Deshalb hat der 55-Jährige sich auch<br />
keinen Marathon vorgenommen, seit<br />
er wieder mit dem ernsthaften Lauftraining<br />
begonnen hat. Ihn zieht es<br />
auf die Mittelstrecke, nach den ersten<br />
Bahn-Rennen in diesem Jahr will er<br />
2018 im spanischen Malaga bei den<br />
Senioren-Weltmeisterschaften über<br />
1500 Meter antreten. Und natürlich<br />
möglichst weit nach vorne laufen. Dafür<br />
trainiert er wieder wie in seiner Jugend.<br />
Dauerläufe im Tempo von 4:45<br />
pro Kilometer, Krafttraining, Sprinten,<br />
Tempoläufe auf der Bahn – sein Programm<br />
ist so vielseitig wie früher. Und<br />
er lässt sich auch wieder von einem<br />
beraten, der schon in den 80ern sein<br />
Coach war: Henning von Papen, Bundestrainer<br />
im Deutschen Leichtathletik-Verband.<br />
Und wie kam es zu der<br />
Idee, nach über 30 Jahren wieder<br />
Spikes anzuziehen und Wettrennen zu<br />
machen? „Ein Tennisspiel war schuld“,<br />
erzählt Knacki Deuser, der auch in dieser<br />
Sportart leistungsorientiert unterwegs<br />
war und am Liga-Betrieb <br />
——— 014 SZENE-NEWS SN<br />
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Marathon: Zwei-Stunden-Marke nur knapp verfehlt<br />
Eliud Kipchoge ist bei dem Versuch, den ersten Marathon unter zwei Stunden zu laufen,<br />
nur knapp gescheitert. Der 32 Jahre alte Marathon-Olympiasieger aus Kenia lief<br />
Anfang Mai auf dem Formel-1-Rennkurs von Monza 2:00:25 Stunden und blieb damit<br />
deutlich unter dem Weltrekord, den sein Landsmann Dennis Kimetto in 2:02:57<br />
Stunden 2014 in Berlin aufstellte. Weil das von Nike initiierte und finanzierte Rennen<br />
unter Laborbedingungen in mehreren Punkten gegen die Regeln des Leichtathletik-Weltverbandes<br />
IAAF verstoßen hat, wird Kipchoges Leistung nicht als Weltrekord<br />
anerkannt. Ständig geführt von sechs Tempomachern spulte er bei perfekten Wetterbedingungen<br />
(12 Grad, Windstille und bewölkter Himmel während des gesamten<br />
Rennens) aber 35 Kilometer in den geforderten 2:50 Minuten pro Kilometer ab. Erst<br />
danach wurde er ein wenig langsamer, sodass er knapp über zwei Stunden blieb.<br />
Einen Kommentar zu der Aktion liest du auf der nächsten Seite.<br />
Foto: Nike<br />
teilgenommen hat. Bei so einem<br />
Match wurde er von einem viel erfahreneren,<br />
technisch und taktisch<br />
überlegenen Gegner so über den Platz<br />
gejagt, dass all‘ seine läuferischen<br />
Qualitäten nichts mehr halfen. Als er<br />
dann als Verlierer nach Hause kam,<br />
meinte seine Frau: „Es kann doch nicht<br />
sein, dass du jetzt acht Stunden<br />
auf dem Tennisplatz warst und<br />
dann mit mieser Laune nach<br />
Hause kommst. Geh‘ lieber<br />
laufen, das ist besser für deine<br />
Stimmung.“ Und genau das<br />
macht Knacki Deuser jetzt.<br />
008-015_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_news_laufstil.indd 15 02.06.<strong>2017</strong> 14:56:33
SP<br />
STANDPUNKT<br />
NOCH KEIN MARATHON UNTER ZWEI STUNDEN<br />
BESTMÖGLICHER<br />
AUSGANG<br />
Sportliche Höchstleistung oder Marketing-Masche?<br />
Der von Nike initiierte<br />
Marathon in Monza, bei dem Eliud Kipchoge<br />
auf dem Formel-1-Rennkurs nur<br />
26 Sekunden zum ersten Unterbieten<br />
der Zwei-Stunden-Marke fehlten, war<br />
umstritten. Ich finde: Besser hätte das<br />
Rennen kaum enden können.<br />
Die zwei Stunden Marke wurde nicht gebrochen.<br />
Eliud Kipchoge hat in 2:00:25 Stunden Anfang Mai<br />
einen großartigen Marathon unter Laborbedingungen<br />
abgeliefert. Ständig geführt von sechs immer<br />
wieder frisch eingewechselten Tempomachern und<br />
einem Elektrofahrzeug spulte der Olympiasieger<br />
aus Kenia Kilometer um Kilometer in den für einen<br />
Marathon unter zwei Stunden geforderten 2:50 Minuten<br />
ab. Aber auf den letzten Runden des 2,4 Kilometer<br />
langen Kurses wurde er ein wenig langsamer.<br />
Für die Marathon-Szene ist dies das bestmögliche<br />
Ergebnis des von Nike initiierten und mit nach Medienberichten<br />
30 Millionen Euro finanzierten Breaking2-Experiments.<br />
Denn so wurde gezeigt, dass der<br />
Marathon unter zwei Stunden möglich ist. Aber die<br />
Faszination einer der letzten großen Schallmauern<br />
im Sport bleibt erhalten. Vor allem für die großen<br />
Stadtmarathons ist das wichtig. Denn wäre Eliud<br />
Kipchoge in Monza unter zwei Stunden geblieben,<br />
hätte dies die Bedeutung jedes neuen Weltrekordes<br />
geschmälert. So bleibt aber nur eine Zeit stehen, die<br />
zwar deutlich unter dem aktuellen Weltrekord liegt,<br />
aber keine wirkliche Bedeutung hat, weil sie eben in<br />
keiner Rekordliste geführt wird.<br />
STANDPUNKT<br />
VON CHRISTIAN ERMERT<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Der ehemalige erfolgreiche Mittelstreckenläufer<br />
leitet die Redaktion von laufen.de.<br />
Er begleitet die Leichtathletik und die Laufund<br />
Marathonszene seit fast 20 Jahren als<br />
Fachjournalist.<br />
Dennoch haben Nike und besonders Eliud Kipchoge<br />
mit diesem Experiment dem Marathonlauf zu<br />
wahrscheinlich noch nie da gewesener öffentlicher<br />
Wahrnehmung weltweit verholfen. Das Projekt<br />
wurde überall weltweit im Web von Millionen Menschen<br />
angeschaut. Dass das Ganze auch dazu dient,<br />
Schuhe zu verkaufen – geschenkt. Wer Nike deshalb<br />
an den Pranger stellt, müsste konsequenterweise<br />
ganz aufhören, Spitzensport als Zuschauer zu konsumieren.<br />
Denn überall geht es beim Sport auch<br />
darum, Produkte zu präsentieren.<br />
In vielen Kommentaren war zu lesen, dass Nike<br />
mit diesem Versuch angesichts der Doping-Verseuchung<br />
des Ausdauersports und der Diskussion<br />
um die Streichung aller bisherigen Rekorde in der<br />
Leichtathletik auf dem Irrweg sei. Ich finde das<br />
nicht. Es sei denn, man geht davon aus, dass Nike<br />
gemeinsam mit dem kompletten Spitzensport auf<br />
dem Irrweg ist. Aber dann dürften wir uns ja auch<br />
beispielsweise beim Berlin-Marathon nicht mehr<br />
über Weltrekorde freuen.<br />
Gerade weil bei Breaking2 die Leistungsverbesserung<br />
eben nicht durch angebliche, große Ver-<br />
besserungen im Training und der Ernährung der<br />
Spitzensportler erzielt wurde, sondern durch die<br />
Optimierung der Bedingungen am Wettkampftag,<br />
ist die Leistung von Eliud Kipchoge von Monza<br />
nicht mehr oder weniger verdächtig als die von<br />
beispielsweise Kenenisa Bekele, Dennis Kimetto<br />
oder seine eigene von London vor einem Jahr. Und<br />
der Olympiasieger hat ja selbst erklärt, dass er vor<br />
dem Rennen in Monza nicht anders trainiert hat als<br />
beispielsweise vor dem Marathon in London, wo<br />
er 2016 in 2:03:05 Stunden sein unvergleichliches<br />
Leistungsvermögen unter Beweis stellte.<br />
Allerdings: Nike hätte sich im Kampf gegen Doping<br />
innerhalb des Projekts stärker engagieren können,<br />
wenn nicht sogar müssen. Mehr Kontrollen als die<br />
vom Welt-Leichtathletik-Verband und der Welt-Anti-Doping-Agentur<br />
veranlassten wären ein wichtiges<br />
Signal gewesen. Warum das Unternehmen dies<br />
nicht gewagt hat, bleibt als offene Frage nach diesem<br />
Experiment.<br />
Die Bedingungen jedenfalls waren an diesem frühen<br />
Samstagmorgen Anfang Mai vor den Toren<br />
Mailands wirklich zu 100 Prozent perfekt. Kein<br />
Wind, ideale Temperaturen, ein bewölkter Himmel,<br />
aber kein Niederschlag. Da hatten Eliud Kipchoge<br />
und Nike einfach auch Glück, nachdem sie mit der<br />
Wahl des topfebenen Rundkurses inmitten eines<br />
riesigen, grünen Parks mit vielen Bäumen eine außergewöhnliche<br />
Strecke gefunden hatten. Es wird<br />
schwer werden, solche Bedingungen noch einmal<br />
herzustellen. Und deshalb wird auch so schnell der<br />
Marathon-Weltrekord nicht unter zwei Stunden gedrückt<br />
werden.<br />
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INTERSPORT STROHHAMMER Straubinger Strasse 21, 94405 Landau, www.sport-strohhammer.de | FREY SPORT Markt 34-38, 95615 Marktredwitz,<br />
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016-017_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_breaking2.indd 14311 Ad Intersport Trail Running SS17 215x295.indd 17 1 02.06.<strong>2017</strong> 03.<strong>04</strong>.17 10:27:30 13:50
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M430<br />
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Der Laufcomputer M400 von Polar ist Deutschlands meistverkaufte Laufuhr mit Pulsmessung der vergangenen Jahre. Seit Juni gibt es nun den Nachfolger<br />
– die Polar M430. Größter Unterschied zum Vorgänger: Die Sportuhr misst die Herzfrequenz nun zuverlässig am Handgelenk. Optisch hat sich (zum<br />
Glück) wenig verändert. Das gute Display wurde beibehalten. Technisch hat der Hersteller die Uhr nochmals aufgerüstet. Mit den nächsten Updates<br />
wird auch eine Schlafanalyse-Software integriert. Die M430 erfasst natürlich Geschwindigkeit, Distanz und Höhe mit dem integrierten GPS. Wenn du<br />
in geschlossenen Räumen läufst, misst die Uhr Geschwindigkeit und Distanz mithilfe des Beschleunigungssensors. An Bord sind auch 24/7 Activity<br />
Tracking und viele Pläne für eine sinnvolle, pulsgesteuerte Trainingsgestaltung.<br />
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3<br />
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TRAININGSSTEUERUNG<br />
Diese Uhr kann sich echt sehen lassen! Ein richtig stylisches Teil hat<br />
Garmin da produziert – und das gleich für die unterschiedlichsten Bedürfnisse.<br />
Das Basismodell Fenix 5 und die Fenix 5S für schmale Handgelenke<br />
bieten alles, was sich Ausdauersportler wünschen: Pulsmessung<br />
am Handgelenk, Activity Tracking, Navigation – und das bei edler<br />
Verarbeitung. Im GPS-Modus hält der Akku bis zu 24 Stunden durch.<br />
Die Fenix 5X bietet als Extra eine Kartendarstellung (Foto) auf dem<br />
großzügigen Farbdisplay. Die moderne Technik und die extrem wertige<br />
Produktion haben natürlich ihren Preis.<br />
ab 599,99 Euro | garmin.de<br />
In den gerade einmal 49 Gramm leichten Forerunner 935 mit Herzfrequenzmessung<br />
am Handgelenk hat Garmin so richtig viel reingesteckt.<br />
Der Forerunner 935 bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um das absolvierte<br />
Training zu analysieren und zu steuern. Und das nicht nur fürs<br />
Laufen, sondern auch fürs Radfahren, Schwimmen und andere Sportarten.<br />
Kombinierbar mit dem neuen Running Dynamics Pod (12 g), der<br />
an der Hose befestigt Laufeffizienz-Werte wie Schrittlänge und Bodenkontaktzeit<br />
misst, und so hilft, den Laufstil zu verbessern. Geeignet für<br />
ambitionierte Athleten!<br />
Uhr: 549,99 Euro, Pod: 69,99 Euro | garmin.de<br />
Ü<br />
Sic<br />
w<br />
018-021_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_produkt-news.indd 18 02.06.<strong>2017</strong> 10:35:40
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Wer sehr lange laufend unterwegs ist, greift gern auf Energie-Gels<br />
zurück. Mit HoneyPower ist ein neues Produkt auf dem<br />
deutschen Markt, das komplett aus natürlichen Zutaten gewonnen<br />
wird. Grundzutat aller vier Geschmacksrichtungen ist Honig,<br />
weitere Zutaten sind zum Beispiel Preiselbeeren-, Karotten- oder<br />
Rote-Bete-Püree, Kaffe oder auch Himalayasalz. Die Glukose des<br />
Honigs wird vom Körper schnell verarbeitet und gibt Läufern<br />
einen Energieschub, während die ebenfalls enthaltene Fruktose<br />
langsamer aufgenommen wird. Die Gels schmecken sehr<br />
angenehm und sind gut verträglich. Die innovative Verpackung ist<br />
zudem mit einer Hand zu öffnen. Auch als Bio-Version!<br />
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Compression, body Conditioning und Comfort (Kompression,<br />
Körper-Verbesserung und Komfort) – das sind die drei C, die C3fit verspricht.<br />
Und diese drei C sollen die Körperfunktionen und die Fitness<br />
verbessern. Der japanische Sportbekleidungshersteller C3fit, der nun<br />
auch Europa erobern will, bietet Kompressionsbekleidung – lange und<br />
Dreiviertel- sowie kurze Tights und Calf Sleeves. Die Kompressionsbekleidung<br />
erhöht den Blutfluss, beugt Muskelermüdungen vor und<br />
beschleunigt die Regeneration. Außerdem im Angebot sind Socken,<br />
die zum Beispiel das Sprunggelenk stützen. Bislang sind die Produkte<br />
hauptsächlich über den Webshop erhältlich. c3fit.com/eu<br />
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Erhöhte Belastbarkeit<br />
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erhältlich: Zitrone und Grapefruit. Der isotonische Durstlöscher enthält wertvolle Inhaltsstoffe<br />
wie Vitamin C, B9 und B12 – dafür aber nur 25 Kalorien pro 100 Milliliter und damit<br />
genauso wenig wie ein klassisches Erdinger Alkoholfrei. Das macht das Duo zu einem guten<br />
Durstlöscher nach dem Sport. Die beiden neuen Sorten erhalten den fruchtigen Kick durch<br />
rein natürliche Zutaten, auf Stabilisatoren und künstliche Zusätze wird verzichtet.<br />
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Der beste Laufrucksack ist der, den man nicht spürt. Der Salomon Skin<br />
Pro 10 liegt an wie eine Weste. Damit sind Trinkblase (1,5 Liter integriert)<br />
und Gepäck ganz nah am Körper fixiert. Rund 10 Liter Volumen<br />
verschaffen dem Skin Pro 10 einen großen Einsatzbereich. Neben dem<br />
Hauptfach bietet er sieben weitere Taschen für Soft-Trinkbehälter,<br />
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BERG<br />
Hat uns im Test begeistert: Der neue Leki Micro Trail. Als Faltstock gibt<br />
es ihn in verschiedenen Fixlängen. Bis auf 38 Zentimeter lässt er sich<br />
in wenigen Sekunden zusammenklappen. Mit gerade mal 190 Gramm federleicht,<br />
aber sehr stabil am Berg. Die Griffschlaufe lässt sich ebenso<br />
blitzschnell ausklicken. Variabler kommt man nicht den Berg hinauf – und<br />
hinunter.<br />
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→ EINFACH<br />
GUT ESSEN<br />
REZEPTE FÜRS<br />
GESUNDE & LECKERE KOCHEN<br />
Wir in der Redaktion stehen nicht auf dogmatische Ernährungsweisen.<br />
Was uns aber allen wichtig ist: Das Essen soll gesund und lecker sein.<br />
Deswegen gefällt uns die Idee des Clean Eatings: vollwertige, frische,<br />
naturbelassene Lebensmittel. Selbst zubereitet daheim, keine Fertigwaren,<br />
keine Geschmacksverstärker. Und deswegen hat uns auch das Buch<br />
„Super Good Food“ von Marcus Schall begeistert. Das bietet neben zahlreichen<br />
Infos auch mehr als 60 Rezepte auf Basis von frischen Lebensmitteln,<br />
die alltagstauglich und leicht nachzukochen sind. Auch wenn<br />
sich das Buch nicht speziell an Läufer richtet – gesunde Ernährung hält<br />
natürlich auch Läufer fit und gibt ihnen Energie für das nächste Training!<br />
Marcus Schall: Super Good Food | 160 Seiten, gebunden<br />
Südwest-Verlag | ISBN: 978-3-517-09513-4 | 17,99 Euro<br />
→ FÜR MEHR<br />
MUSKELN<br />
MIT DEM RICHTIGEN<br />
ESSEN DAS TRAINING UNTERSTÜTZEN<br />
Okay, ein Läufer muss nicht muskelbepackt sein, um gut und schnell<br />
zu laufen. Eine gut trainierte Muskulatur stützt aber deinen Körper<br />
und beugt so Verletzungen vor. Mit der richtigen Ernährung kannst du<br />
das Muskelwachstum unterstützen. Fitnessexperte Professor Dr. Ingo<br />
Froböse bietet in seinem Buch „Strongfood“ zahlreiche Informationen<br />
zur zielgerichteten Ernährung von Ausdauer- und Kraftsportlern.<br />
Zudem beinhaltet das Buch knapp 70 wissenschaftlich entwickelte<br />
Kochrezepte für den Sportleralltag – jeweils für Ausdauer- und Kraftsportler<br />
getrennt.<br />
Prof. Dr. Ingo Froböse: Strongfood. Das Kochbuch<br />
224 Seiten, gebunden | Becker Joest VolkVerlag<br />
ISBN: 978-3-95453-127-1 | 24,95 Euro<br />
——— 020 EQUIPMENT & MODE EM<br />
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anZEigEn-sondErVErÖFFEnTlichung<br />
miT EnErgiE Zur<br />
nEuEn BEsTZEiT<br />
EnErgiE isT wichTig – BEsondErs wEnn man im wETTkamPF<br />
EinE nEuE BEsTZEiT lauFEn mÖchTE. wann FETT und wann<br />
kohlEnhYdraTE Zur EnErgiEgEwinnung gEnuTZT wErdEn<br />
und was Es BEi EnErgiE-gEls Zu BEachTEn giBT.<br />
Beim Wettkampf ist es wichtig, immer genug<br />
Energie zu haben. Während Fett bei<br />
leichten Trainingseinheiten – beispielsweise<br />
mit 50 Prozent der maximalen<br />
Herzfrequenz – als Hauptenergiequelle<br />
genutzt wird, sind Kohlenhydrate besonders<br />
bei harten Einheiten wichtig. Als<br />
Glykogen werden sie in den Muskeln und<br />
in der Leber gespeichert. Während des<br />
Trainings oder des Wettkampfs verwandeln<br />
sich diese Kohlenhydrate in Glukose<br />
und werden so den Muskeln als Energie<br />
zugeführt. Ohne ausreichend gefüllte<br />
Kohlenhydratspeicher sind keine Spitzenleistungen<br />
möglich, es besteht eher die<br />
Gefahr der Überlastung.<br />
Drei von 14! Die Gele von SiS GO<br />
enthalten wichtige Elektrolyte und<br />
bieten viele Geschmacksrichtungen.<br />
Ob Ananas, Apfel, Grapefruit,<br />
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Zitrone & Minze oder Zitrus - für<br />
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Auch koffeinhaltige Gele mit<br />
Cola-Geschmack oder als "Doppelter<br />
Espresso" sind erhältlich.<br />
Daher ist es wichtig, die Energiespeicher<br />
schon Tage vor einem Wettkampf auf-<br />
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zufüllen. Diese Energiespeicher sorgen<br />
während des Laufs bis zu 90 Minuten<br />
lang für Energie. Bei längeren Wettkämpfen<br />
kann mithilfe von Getränken und<br />
Gels neue Energie getankt werden. Der<br />
Körper kann pro Stunde 60-90 Gramm<br />
Kohlenhydrate absorbieren. Die Produkte<br />
von SiS GO sind eine gute Ergänzung, um<br />
im Wettkampf ausreichend Energie für<br />
eine neue Bestzeit zu haben.<br />
Mehr Power mit SiS GO<br />
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Das SiS GO Isotonic Energy Gel ist das<br />
weltweit erste isotonische Gel und versorgt<br />
die Muskeln sehr viel schneller mit<br />
Energie als ein dickflüssiges und konzentriertes<br />
Gel. Es ist so konzipiert, dass<br />
es ohne Wasser eingenommen werden<br />
kann und gut verdaulich ist. Die Kohlenhydratquelle<br />
ist Maltodextrin in einer<br />
bestimmten Molekülgröße. Dadurch lässt<br />
sich die zugeführte Energiemenge darauf<br />
abstimmen, wie schnell es vom Magen<br />
verarbeitet wird. Das bedeutet, dass die<br />
Leistungsvorteile schneller zu spüren<br />
sind als bei einem nichtisotonischen Gel –<br />
innerhalb von 10 bis 15 Minuten. Auch ist<br />
die Gefahr geringer, dass sich der Magen<br />
aufbläht, da Maltodextrin im Dünndarm<br />
sehr leicht verdaulich ist.<br />
So profitiert die Leistung davon<br />
Obwohl Fett mehr Energie liefert als Kohlenhydrate<br />
und stundenlanges Potenzial<br />
hat, sind Kohlenhydrate der wichtigste<br />
Energielieferant bei besonders intensiven<br />
und langen Trainingseinheiten. Der<br />
Körper kann Kohlenhydrate schneller<br />
zerlegen, um Energie zu gewinnen, und<br />
ist daher eine wichtige Energiequelle bei<br />
steilen Anstiegen.<br />
Die geeignete Form von Kohlenhydraten<br />
hängt davon ab, wann du sie zu dir<br />
nimmst und wie schnell sie verbrannt<br />
werden sollen. Während des Laufens wird<br />
eine auf Maltodextrin basierende Kohlenhydratquelle<br />
wie in den Energie-Gelen<br />
von SiS GO Isotonic vom Magen schnell<br />
entleert und liefert dabei dennoch ausreichend<br />
Energie.<br />
Was bedeutet „isotonisch“?<br />
Isotonisch bezeichnet die Konzentration gelöster Partikel – sowohl bei einem Getränk, als auch bei einem Gel. Damit eine Lösung isotonisch ist, muss diese<br />
Konzentration mit der der Flüssigkeit im Körper übereinstimmen. Diese liegt üblicherweise zwischen 290 und 310 mmol/kg.Ist ein Getränk oder Gel isotonisch,<br />
wird es besonders schnell vom Körper aufgenommen und die Energie steht direkt zur Verfügung.<br />
Eine hypertonische Lösung hat eine höhere Konzentration als die der Flüssigkeit im Körper. Damit diese Konzentration absorbiert und ausgeglichen werden<br />
kann, muss der Körper Wasserpartikel aus den Zellen ziehen und in den Darm transportieren. Dadurch dauert es länger, bis die Energie freigesetzt wird und<br />
zusätzlich besteht die Gefahr, dass sich der Magen aufbläht und ein unangenehmes Gefühl auslöst.<br />
Im Gegensatz dazu hat eine hypotonische Lösung eine niedrigere Konzentration als die der Flüssigkeit im Körper. Dadurch wird sie zwar schnell vom Körper<br />
verarbeitet, liefert jedoch nicht viel Energie.<br />
082-083_laufen_SIS.indd 81 27.06.<strong>2017</strong> 11:27:20
——— 022 LÄUFER & LEUTE LL<br />
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EINE<br />
REVOLUTION<br />
KAUM VORSTELLBAR, ABER WAHR: VOR 50 JAHREN WAR ES FRAUEN VERBOTEN,<br />
MARATHON ZU LAUFEN. BEIM BOSTON-MARATHON 1967 WAR KATHRINE SWITZER DIE ERSTE,<br />
DIE MIT EINER STARTNUMMER AUF DIE 42,195 KILOMETER GING. DER RENNDIREKTOR<br />
WOLLTE SIE MIT GEWALT VON DER STRECKE DRÄNGEN. DAS BILD DAVON GING UM DIE<br />
WELT – UND HALF KATHRINE SWITZER DABEI, FÜR DIE RECHTE VON FRAUEN ZU KÄMPFEN.<br />
WIR HABEN DIE HEUTE 70-JÄHRIGE ZUM INTERVIEW GETROFFEN.<br />
Text: Anja Herrlitz | Fotos: dpa, 261 fearless, Adidas<br />
„Weißt du eigentlich, dass ich in Deutschland geboren wurde?“,<br />
fragt mich Kathrine Switzer gleich zu Beginn unseres Gesprächs<br />
– und nimmt mir damit die Nervosität. Denn ich war wirklich ein<br />
bisschen aufgeregt vor unserem Gespräch. Man spricht schließlich<br />
nicht jeden Tag mit einer der größten Persönlichkeiten des<br />
Frauensports. Aber schnell ist meine Aufregung dank ihrer unkomplizierten<br />
Art verflogen und ich merke, weshalb Kathrine<br />
Switzer in ihrem Leben so viel erreicht hat – vor allem für<br />
Frauen: Weil sie eine unglaublich aufgeschlossene und freundliche<br />
Person ist, die auf andere zugeht. Weil sie zudem auch<br />
intelligent ist, genau weiß, was sie will und dafür nachdrücklich<br />
eintritt – ohne dabei aber engstirnig zu werden. All das hat sie<br />
wahrscheinlich zu einer der größten Vorreiterinnen im Kampf<br />
um die Rechte von Frauen gemacht.<br />
Dabei begann alles mit einer ganz alltäglichen Situation – nach<br />
unserem heutigen Verständnis. Kathrine Switzer, die nach ihrer<br />
Geburt im deutschen Amberg im Alter von zwei Jahren mit<br />
ihren US-amerikanischen Eltern zurück in die USA ging, meldete<br />
sich 1967 als 20-Jährige für den Boston-Marathon an. Was<br />
heute jedes Jahr unzählige Frauen tun, war damals undenkbar.<br />
Frauen durften im Wettkampf nicht weiter als eineinhalb Meilen<br />
laufen, rund 2,4 Kilometer. Man dachte, Frauen seien dafür zu<br />
zart, es würde sie unfruchtbar machen, die Gebärmutter könnte<br />
sich lösen, sie würden vermännlichen. Switzer, damals Journalismus-Studentin<br />
in Syracuse im US-Bundesstaat New York, aber<br />
lief trotzdem – im Training. Ihr Trainer Arnie Briggs erzählt ihr<br />
während des Trainings immer wieder von seinen Starts beim<br />
Boston-Marathon. Irgendwann meint sie: „Arnie, lass uns nicht<br />
weiter davon reden. Lass uns das Ding einfach laufen.“ Er aber<br />
meint, Frauen seien dafür zu schwach. Er hielt es selbst für eine<br />
Lüge, dass die US-Amerikanerin Roberta Gibb im Vorjahr in<br />
Boston mitgelaufen war. Zwar nicht offiziell, aber sie hatte sich<br />
nahe des Starts im Gebüsch versteckt und war dann mit dem<br />
Läuferfeld mitgelaufen – nach 3:21 Stunden kam sie ins Ziel.<br />
„Aber mein Trainer glaubte nicht daran, dass Frauen Marathon<br />
laufen können. Ich musste es ihm im Training beweisen.“ Also<br />
liefen Briggs und Switzer 42 Kilometer und – „weil es sich so<br />
einfach anfühlte“ – hängten noch einmal acht dran. Während<br />
Briggs danach zusammenbrach, ging es Switzer bestens. Ihr<br />
Trainer war überzeugt und meldete sie für Boston an. Unter<br />
dem Namen K. V. Switzer, was für Kathrine Virgina steht, aber<br />
nicht verriet, dass sie eine Frau war. Das Geschlecht wurde bei<br />
der Anmeldung damals noch nicht abgefragt – Frauen durften ja<br />
sowieso nicht teilnehmen.<br />
LAUFEN.DE ——— 023<br />
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Kathrine, warst du nicht nervös, als du am 19. April<br />
1967 in Boston an der Startlinie standst?<br />
Doch natürlich. Aber die Männer um mich<br />
herum waren wunderbar und haben mir<br />
viel Aufmunterung und Motivation gegeben.<br />
Aber ich hatte natürlich Bedenken, in<br />
Schwierigkeiten zu kommen, weil ich als<br />
Frau eigentlich nicht mitlaufen durfte.<br />
Und so kam es auch. Weil es eisig kalt war<br />
und Switzer deshalb mit einem dicken<br />
Jogginganzug lief, merkte zwar niemand<br />
vor dem Start, dass sie eine Frau war. Aber<br />
nach rund sechs Kilometern überholte ein<br />
Bus mit Fotografen die Gruppe um Switzer.<br />
In diesem Moment stürmte Renndirektor<br />
Jock Semple auf die Strecke. Er war erbost,<br />
dass eine Frau sich in das Rennen<br />
geschlichen hatte, versuchte Switzers<br />
Startnummer abzureißen und sie von der<br />
Strecke zu drängen. Er wollte, dass sie<br />
das Rennen beendete. Aber ihr Freund<br />
Tom Miller, ein ehemaliger American Football-Spieler<br />
und aktiver Hammerwerfer,<br />
über 100 Kilo schwer, der sie zusammen<br />
mit ihrem Coach und einem weiteren<br />
Freund begleitete, beförderte Semple mit<br />
einem Bodycheck zur Seite. Die Fotografen<br />
hielten die Situation fest – das Bild<br />
(siehe Seite 22) ging später um die Welt.<br />
Wie hast du den Angriff von Jock Semple erlebt<br />
Kathrine?<br />
Ich war daran gewöhnt, dass Leute vom<br />
Streckenrand negative Dinge riefen. Aber<br />
diese Art der Gewalt hat mich überrascht.<br />
Es hat mich zu Tode erschreckt. Ich war<br />
verängstigt und habe mich geschämt. Ich<br />
hatte das Gefühl, einen heiligen Ort geschändet<br />
zu haben.<br />
Hast du überlegt, das Rennen zu beenden?<br />
Eine Sekunde habe ich überlegt auszusteigen.<br />
Aber dann wurde ich sehr entschlossen.<br />
Ich dachte, wenn ich aussteige,<br />
glaubt mir niemand, dass ich es ernst<br />
meine und dass Frauen einen Marathon<br />
rennen können. Also sagte ich meinem<br />
Trainer, dass ich das Rennen beende. Egal<br />
wie. Zur Not auf Händen und Füßen.<br />
geschlossen. Und weißt du wieso? Weil<br />
ich mit Männern gelaufen war, weil ich bei<br />
der Anmeldung nur meine Initialen angegeben<br />
und damit betrügerisch gehandelt<br />
hatte und weil ich ohne Aufsichtsperson<br />
gelaufen bin. Unglaubliche Regel, oder?<br />
Aber du hast dich davon nicht unterkriegen lassen.<br />
Manchmal sage ich: Die schlimmsten Dinge<br />
in deinem Leben werden zu den besten.<br />
Ich wusste seit diesem Tag in Boston,<br />
dass mein Leben sich geändert hatte und<br />
ich das System ändern wollte. Ich wollte<br />
Möglichkeiten für Frauen schaffen. Obwohl<br />
es also ein negativer Vorfall war, hat<br />
er mir Inspiration gegeben, um Dinge zum<br />
Besseren zu ändern.<br />
Und das tat Kathrine Switzer von da<br />
an. Sie kämpfte dafür, dass Frauen im<br />
Laufsport die gleichen Rechte haben wie<br />
Männer. Fünf Jahre später durften Frauen<br />
zum ersten Mal offiziell beim Boston-Marathon<br />
starten. Kathrine Switzer wurde in<br />
3:29:51 Stunden Dritte.<br />
Wie war das für dich, endlich „offiziell“ zu sein?<br />
Es war fantastisch, endlich als Läuferin<br />
gezählt zu werden und nicht nur als Frau.<br />
Endlich trugen wir Startnummern und<br />
waren Athleten.<br />
Du hast in den fünf Jahren nach deinem ersten<br />
illegalen Start 1967 hart für deine und die Rechte<br />
anderer Frauen gekämpft. Hast du niemals daran<br />
gedacht, aufzugeben?<br />
Nein. Ich wurde nur stärker und stärker.<br />
Denn immer mehr Frauen wollten laufen,<br />
und wir wussten, dass wir recht hatten.<br />
Ich wollte, dass noch viel mehr Frauen das<br />
Gefühl erleben, sich durchs Laufen positiv<br />
zu verändern. Dass sie dadurch selbstbewusster<br />
werden. Laufen macht einen zu<br />
einem besseren Menschen.<br />
Aber dein Kampf war nicht beendet, als Frauen in<br />
Boston endlich laufen durften …<br />
Danach habe ich mich dafür eingesetzt,<br />
dass Frauen auch bei den Olympischen<br />
Spielen Marathon laufen dürfen. Denn ein<br />
Marathon bei Olympischen Spielen hat<br />
noch einmal eine ganz andere Bedeutung<br />
und gibt großartigen Athleten die Möglichkeit<br />
zu glänzen. Und 1984 war es dann<br />
so weit.<br />
Über die Jahre haben sich deine Ziele etwas verändert.<br />
Es geht dir mittlerweile immer mehr darum,<br />
Frauen dazu zu ermutigen, mit dem Laufen zu beginnen.<br />
Jenseits des Leistungssports. Wieso?<br />
Die meisten Frauen laufen doch nicht,<br />
weil sie Leistungssport betreiben. Und sie<br />
tun es auch nicht nur, weil sie abnehmen<br />
wollen oder ein Hobby suchen. Sie laufen,<br />
weil es sie und ihr Leben fundamental<br />
ändert. Es vermittelt dir Selbstbewusst-<br />
Die 70 Jahre sieht man ihr nicht an. Auch heute<br />
läuft Kathrine Switzer noch regelmäßig und hält<br />
sich damit fit und jung<br />
Du hast es laufend ins Ziel geschafft – nach 4:20<br />
Stunden. Wie waren die Reaktionen?<br />
Gemischt. Die Journalisten im Ziel waren<br />
irritiert und meinten, das wäre eine<br />
Eintagsfliege gewesen. Und ich dachte:<br />
Nur einmal einen Marathon laufen?<br />
Auf keinen Fall! Ich habe viele negative<br />
Briefe bekommen, aber auch ganz wundervolle.<br />
Die negativen habe ich einfach<br />
weggeschmissen. Besonders schlimm<br />
war das Feedback aber vom Leichtathletik-Amateur-Verband<br />
und von der Boston<br />
Athletics Association, die den Boston-Marathon<br />
veranstaltet. Sie haben mich von<br />
diesem und allen weiteren Rennen aussein<br />
und steigert dein Selbstwertgefühl.<br />
Und das wollte ich so vielen Frauen wie<br />
möglich ermöglichen. Ich habe deswegen<br />
zwischen 1978 und 2005 zusammen mit<br />
der US-amerikanischen Kosmetikfirma<br />
Avon 400 Frauenläufe in 27 Ländern<br />
organisiert, an denen mehr als eine Millionen<br />
Frauen teilnahmen. Wir sind in<br />
Länder gegangen, wo es bis zu diesem<br />
Zeitpunkt keinen Frauensport gab, zum<br />
Beispiel auf den Philippinen, in Malaysia<br />
oder Thailand. Die Leute dort sagten, die<br />
Frauen würden nicht laufen. Aber sie kamen<br />
zu Tausenden. Und nicht, weil sie bei<br />
Olympia starten wollten, sondern weil sie<br />
daran so viel Spaß hatten.<br />
Dein neuestes Projekt ist „261 fearless“ – angelehnt<br />
an deine Startnummer 261, die du 1967 beim<br />
Boston-Marathon getragen hast. Was willst du mit<br />
dieser Community erreichen?<br />
„261 fearless“ geht noch einen Schritt<br />
weiter als die Frauenläufe. Wir gehen mit<br />
Club-Programmen in die Communitys der<br />
Frauen, wo diese sich zum Laufen treffen.<br />
Wir wollen es Frauen ermöglichen,<br />
sich selbst und andere durch Laufen in<br />
ihrem eigenen Umfeld zu ändern.<br />
——— 024 LÄUFER & LEUTE LL<br />
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Rückkehr nach Boston: 50 Jahre nach ihrem ersten Start in Boston lief Kathrine Switzer (Mitte mit roter Startnummer)<br />
in diesem Jahr wieder den Traditions-Marathon. Wie damals trug sie auch dieses Jahr wieder die Startnummer<br />
261, die Renndirektor Jock Semple ihr 1967 abreißen wollte<br />
„261 FEARLESS“: STÄRKER<br />
DURCH LAUFEN<br />
Mit der Community „261 fearless“<br />
setzt Kathrine Switzer ihren<br />
Kampf für die Rechte von Frauen<br />
fort, den sie seit ihrem ersten<br />
Start in Boston vor 50 Jahren<br />
führt. 261 war Switzers Startnummer<br />
beim Boston-Marathon 1967.<br />
Jetzt steht 261 für Furchtlosigkeit<br />
– nicht nur im Laufsport. „261 fearless“<br />
ist eine globale Bewegung,<br />
die Frauen durch Lauf- und Walkingevents<br />
zusammenbringt und<br />
ihnen so hilft, stärker zu werden<br />
und Herausforderungen anzunehmen<br />
– sei es im Sport oder im<br />
Alltag. Der Sportartikelhersteller<br />
Adidas unterstützt „261 fearless“<br />
mit Wissen und Laufausrüstung.<br />
Auch in Deutschland gibt es bereits<br />
zwei 261 fearless-Clubs: in<br />
Berlin und Dresden.<br />
261fearless.org<br />
Das Programm soll ihnen zeigen, wie viel<br />
Spaß Laufen macht. Sie sollen zusammenkommen<br />
und eine Freiheit erfahren, die sie<br />
so noch nicht kannten. Wenn wir es schaffen,<br />
ein Netzwerk auf der ganzen Welt zu<br />
erschaffen, können wir dadurch Leben<br />
verändern, wie es zuvor nicht möglich war.<br />
Du warst selbst eine erfolgreiche Läuferin, hast<br />
1974 den New York-Marathon gewonnen und eine<br />
Bestzeit von 2:51:37 Stunden. Auf was bist du mehr<br />
stolzer: Auf das, was du als Läuferin erreicht hast<br />
oder auf das, was du für Läuferinnen erreicht hast?<br />
Definitiv auf das, was ich für andere<br />
erreicht habe. Aber für mich war auch<br />
wichtig, was ich als Läuferin erreicht habe.<br />
Ich war nicht talentiert. Aber ich wollte<br />
zeigen, dass jemand wie ich, wenn er nur<br />
hart arbeitet, unglaublich Dinge erreichen<br />
kann. Wenn ich das geschafft habe, kann<br />
es auch jeder andere. Aber viel wichtiger<br />
war für mich, Frauen zum Laufen zu bringen.<br />
Denn Laufen ist einfach, für jeden<br />
zugänglich und funktioniert überall. Und<br />
ich wusste, dass wenn ich Frauen erreiche,<br />
ich ihnen helfen kann, ein positiveres und<br />
produktiveres Leben zu führen und glücklich<br />
mit sich selbst zu sein.<br />
Dieses Jahr bist du wieder den Boston-Marathon<br />
gelaufen. Zum neunten Mal. Mit 70 Jahren. In<br />
4:44:31 Stunden. Wie würdest du das bewerten,<br />
was sich in den zurückliegenden Jahren seit deinem<br />
ersten Start in Boston getan hat?<br />
Es war eine soziale Revolution. Und es hat<br />
das Leben von Millionen Frauen verändert,<br />
über den Sport hinaus bis in die Gesellschaft.<br />
In den USA nehmen heute mehr<br />
Frauen an Marathons teil als Männer!<br />
Und all das startete vor 50 Jahren mit dem Foto,<br />
auf dem Jock Semple versuchte, dich von der Laufstrecke<br />
zu schubsen. Stimmt es, dass ihr später<br />
gute Freunde wurdet?<br />
Ja, ich habe ihm vergeben. Er war überarbeitet<br />
und ein Produkt seiner Zeit. Wir<br />
haben später Reden zusammen gehalten.<br />
Ich habe ihn auch ein paar Stunden vor<br />
seinem Tod besucht. Viele Leute sagen,<br />
das sei unglaublich. Aber ich antworte<br />
immer: Wie könnte ich einen Mann nicht<br />
lieben, der mein Leben so positiv verändert<br />
hat? Er hat der Frauenrechtsbewegung<br />
eines ihrer größten Bilder gegeben.<br />
Und er hat mir geholfen eine Bewegung<br />
zu schaffen, die das Leben von Millionen<br />
von Frauen verändert hat.<br />
LAUFEN.DE ——— 025<br />
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GIRLS<br />
CAN<br />
RACE!<br />
WIESO LAUFEN EIGENTLICH VERGLEICHSWEISE WENIGE FRAUEN MARATHON?<br />
DAS FRAGTEN SICH AUCH DIE ADIDAS RUNNERS BERLIN. MIT DEM PROJEKT<br />
„WHO SAID GIRLS CAN‘T RACE“ BEREITEN SIE 35 JUNGE FRAUEN AUF IHREN<br />
ERSTEN MARATHON VOR. NACH DEM GROSSEN ERFOLG IM VERGANGENEN JAHR<br />
IST JETZT DIE ZWEITE RUNDE GESTARTET.<br />
Text: Anja Herrlitz | Fotos: Adidas<br />
Viele Frauen laufen. Aber nur wenige Frauen laufen Marathon. Zumindest<br />
in Deutschland, in anderen Ländern wie den USA liegt der Frauenanteil bei<br />
Marathons um die 50 Prozent. Wieso in Deutschland nicht? Das fragte sich zu<br />
Beginn des vergangenen Jahres auch Katharina Hoffmann, zu diesem Zeitpunkt<br />
Captain der Adidas Runners Berlin. Sie hatte selbst vor fünf Jahren mit<br />
dem Laufen begonnen und wollte nun ihren Teil dazu beitragen, dass sich mehr<br />
Frauen zutrauen, einen Marathon zu laufen. Deshalb rief sie zusammen mit<br />
den Adidas Runners das Projekt „Who Said Girls Can’t Race“ ins Leben. Eine<br />
Gruppe von Frauen wurde darin auf den Berlin-Marathon im Herbst vorbereitet.<br />
Nach der großen Begeisterung, die das Projekt im Vorjahr auslöste, ist nun die<br />
zweite Runde gestartet. Ziel: der 44. Berlin-Marathon am 24. September.<br />
Das Interesse an dem Projekt war überwältigend. „Wir hatten so viele Bewerberinnen,<br />
dass es echt schwierig war, die 15 Teilnehmerinnen für Berlin<br />
auszusuchen“, erzählt Joyce Binneboese, die 2016 selbst Teilnehmerin war,<br />
nun Team Captain bei den Adidas Runners Berlin ist und das Projekt „Who<br />
Said Girls Can’t Race“ betreut. Neben den 15 Berlinerinnen nehmen je vier<br />
Läuferinnen in Hamburg, Frankfurt, München, Zürich und Wien teil. „Das<br />
Interesse war so groß, dass wir in Berlin noch eine kleine Untergruppe gegründet<br />
haben, die sich unabhängig von unserem Projekt auch gemeinsam<br />
auf den Marathon vorbereitet“, sagt Joyce Binneboese.<br />
Alle, die offiziell an dem Projekt teilnehmen und sich innerhalb eines halben<br />
Jahres für den Berlin-Marathon fitmachen, profitieren in vielerlei Hinsicht.<br />
Tobias Singer, Running Coach der Adidas Runners Berlin, erstellt für jede<br />
Teilnehmerin einen individuellen Trainingsplan und steht ihnen bei Fragen<br />
und Problemen zur Verfügung. „Wir wollen sie so vorbereiten, dass sie den<br />
Marathon möglichst sicher und komfortabel schaffen und es gar keine so<br />
große Qual wird.“ Außerdem wird zusammen an der Lauftechnik gefeilt und<br />
an der Kraft gearbeitet. Betreuung durch Ärzte, Physiotherapeuten und Ernährungsspezialisten<br />
gehört ebenso dazu wie die Ausstattung mit hochwertigem<br />
Lauf-Equipment durch Adidas. Zudem haben die Teilnehmerinnen eine<br />
Plattform, auf der sie sich austauschen und bei Problemen Hilfe in Anspruch<br />
nehmen können. Ein Rundum-Sorglos-Paket.<br />
Ein Großteil des Trainings absolvieren die Läuferinnen allein. „Aber jede<br />
Woche haben wir ein gemeinsames, organisiertes Training. Viele treffen sich<br />
außerdem in der Runbase, um von dort gemeinsam zu laufen oder nehmen<br />
an den Läufen der Adidas Runners teil“, erzählt Tobias Singer. Der Background<br />
und die Beweggründe der Teilnehmerinnen für die Projektteilnahme<br />
sind breit gefächert. „Unsere Läuferinnen sind zwischen 22 und 31 Jahren<br />
alt und haben total unterschiedliche Leistungsstände und auch Gründe, weshalb<br />
sie mitmachen. Viele sind Laufanfängerinnen, eine Teilnehmerin kommt<br />
——— 026 LÄUFER & LEUTE LL<br />
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15 Berlinerinnen und 20 Läuferinnen aus anderen Städten bereiten sich gemeinsam auf ihr<br />
Marathon-Debüt vor. Joyce Binneboese (linkes Bild unten springend) war 2016 selbst Starterin<br />
bei „Who Said Girls Can‘t Race“ – jetzt steht sie den Teilnehmerinnen als Coach zur Seite<br />
beispielsweise aus einer langen Krankheitsphase“, erzählt Joyce Binneboese.<br />
Was aber alle eint ist: Keine ist bereits einen Marathon gelaufen und<br />
allein hätte es sich kaum eine zugetraut, das Projekt Marathon in Angriff<br />
zu nehmen. So auch Ekaterina Gribanova, die im September in Berlin ihren<br />
ersten Marathon finishen will. „Allein hätte ich das definitiv nicht gewagt.<br />
Allein fordert das mindestens noch einmal doppelt so viel Willenskraft“,<br />
meint sie. „So habe ich ein super Team um mich herum. Und wir Läuferinnen<br />
können uns auch gegenseitig unterstützen.“ Das weiß auch Joyce aus ihrer<br />
Erfahrung im vergangenen Jahr: „Den ersten Longrun über 35 Kilometer allein<br />
zu absolvieren, ist kein Spaß. Aber in der Gruppe geht das viel besser.“<br />
Und eines weiß sie noch: „Das Projekt Marathon ist eine spannende, emotionale<br />
Reise. Und es gibt einem viel, was man auch mit in den Alltag nimmt.<br />
Willenskraft zum Beispiel, denn einen Marathon läuft man nicht nur mit den<br />
Beinen, sondern auch mit dem Kopf.“ Und wer einen Marathon schafft, der<br />
bekommt einen kleinen Einblick in das, was man alles erreichen kann, wenn<br />
man nur will. Nicht nur im Sport – auch im sonstigen Leben.<br />
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GESAS KOLUMNE<br />
VERZICHT WIRD<br />
MEIST BELOHNT<br />
Schokolade, Wein, Feiern.<br />
Weltklasse-Läuferin Gesa<br />
Krause mag die süßen<br />
Seiten des Lebens<br />
eigentlich ganz gern.<br />
Warum es ihr dennoch<br />
leicht fällt, oft darauf zu<br />
verzichten, beschreibt<br />
sie in ihrer Kolumne für<br />
laufen.de.<br />
Gesa Felicitas Krause war bereits<br />
zweimal Deutschlands „Läuferin<br />
des Jahres“. Die 24-Jährige ist<br />
Europameisterin und WM-Dritte<br />
über 3000 Meter Hindernis und<br />
lief bei zwei Olympischen Spielen<br />
auf den sechsten und siebten Rang.<br />
Mit 9:15,70 Minuten hält sie den<br />
deutschen Rekord über 3000 Meter<br />
Hindernis. Mehr von ihr liest du auf<br />
gesa-krause.de<br />
Ich werde oft gefragt, ob es nicht schwierig ist, immer mit dem „Verzicht“ zu leben,<br />
den die meisten Menschen mit Laufen als Profi-Sport verbinden. Sie glauben, ich<br />
dürfe ausschließlich gesundes Essen konsumieren. Dass ich nicht feiern darf, nie<br />
Alkohol trinke und keine Zeit für spaßige Aktivitäten habe. Ich widerspreche. Ich<br />
habe nicht das Gefühl, ständig auf etwas verzichten zu müssen. Und wenn, dann ist<br />
der Verzicht gewollt und verhilft mir zu innerer Stärke.<br />
Dieses Jahr habe ich die Fastenzeit genutzt, um meinen Konsum an Schokolade und<br />
Süßigkeiten zu minimieren. In der Weihnachtszeit fiel es mir schwer, nur einen einzigen<br />
Tag ohne ein Stück Schokolade auszukommen. Auch das eine oder andere Glas<br />
Wein stand regelmäßig auf dem Tisch und hat mein Abendessen abgerundet. Prinzipiell<br />
sind das ja kleine „Glücklichmacher“, die man sich hin und wieder gönnen darf.<br />
Doch was ist, wenn man den Konsum nicht mehr wirklich schätzen kann. Ist die süße<br />
Verführung dann schon zur Droge geworden, ohne die man nicht mehr leben kann?<br />
Das klingt dramatisch, aber ich merke hin und wieder, dass ein Stückchen Kuchen<br />
nicht mehr ausreicht oder dass das zweite Glas Wein zum Essen unbedingt sein<br />
muss. Danach bleibt das ersehnte Glücksgefühl oft aus. Stattdessen stellt sich Reue<br />
ein. Für mich ein Aha-Effekt. Es ist Zeit, etwas zu ändern.<br />
So schiebe ich immer wieder Phasen ein, in denen ich auf gewisse Lebensmittel verzichte,<br />
um mir selbst klarzumachen, dass der Konsum von Süßigkeiten, einem Stück<br />
Torte oder einem Glas Wein immer etwas Besonderes ist. Dabei merke ich, dass mir<br />
solcher Verzicht nicht schwer fällt, solange ich mich ganz bewusst dafür entscheide.<br />
Dann wirkt Verzicht befreiend. Und es ist ja nur auf Zeit. Ich würde nie für immer auf<br />
Süßigkeiten, Alkohol oder Koffein verzichten. Zu erfüllend ist das Gefühl, in guter<br />
Gesellschaft zu speisen, einen Drink zu genießen oder eine Praline zum Kaffee zu<br />
konsumieren. Auch besondere Feierlichkeiten lasse ich ungern ausfallen. Es gehört<br />
zum Leben dazu. Wie jeder von euch genieße ich ab und zu das „wilde Leben“.<br />
Es gibt jedoch immer wieder Zeiten, in denen ich mich mit vollem Engagement<br />
auf das Wesentliche konzentriere: in wichtigen Trainingsphasen und natürlich im<br />
Sommer, wenn ich in Wettkämpfen erfolgreich sein will. Das ist so ähnlich wie bei<br />
wichtigen Projekten im Job. Für eine gewisse Zeit wird diesem Projekt alles untergeordnet.<br />
Nebensächlichkeiten werden aus dem Arbeitsalltag verbannt und auf<br />
einen späteren Zeitpunkt vertagt. Mein Job ist es, im Wettkampf gut zu sein und das<br />
Training zu realisieren, das dafür notwendig ist. Und dazu gehört eben auch eine<br />
gesunde Lebensweise. Denn Profiläuferin ist man nicht für acht Stunden am Tag,<br />
das ist ein 24-Stunden-Job. Zumindestens von Januar bis September. Dass man da<br />
auch mal eine Auszeit braucht, ist ganz normal. Deshalb lege ich regelmäßig kleine<br />
Ruhephasen ein. Ein paar Tage, in denen ich abschalte und die schönen Dinge des<br />
Alltags bewusst genieße. Die längste Ruhephase habe ich nach der Wettkampf-Saison<br />
im September. Ein Monat ohne planmäßiges Training und ohne Verzicht. Ich<br />
schätze das sehr, aber nach einem Monat voller Möglichkeiten, auch mal in den Tag<br />
hineinzuleben, freue ich mich dann auch wieder auf einen geregelten Tagesablauf.<br />
Und auf den einen oder anderen bewussten Verzicht.<br />
Foto: Silvesterlauf Trier e.V.<br />
——— 028 GESAS KOLUMNE GK<br />
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Ultraks ein. Und schenkt dir eine Top-Ausrüstung<br />
dazu. Die LaufDistanz Kannst du selbst wählen.<br />
Das Matterhorn gehört zu den bekanntesten<br />
Bergen der Welt. Nicht nur wegen<br />
seiner besonderen Form, auch das Drama<br />
rund um die Erstbesteigung im Jahr 1865<br />
haben den Berg zur Legende werden lassen.<br />
Heute zieht das Bergmassiv Alpinisten<br />
und Touristen aus aller Welt an. Seit vier<br />
Jahren wird am Fuß des Matterhorns das<br />
Langstrecken-Bergrennen Matterhorn<br />
Ultraks ausgetragen. Auf drei unterschiedlich<br />
langen Strecken mit verschiedenen<br />
Schwierigkeitsgraden ("16K", "30K" und<br />
"46K") sowie Höhendifferenzen von bis zu<br />
3.600 Metern messen sich Trailrunner aus<br />
der ganzen Welt. Hinzu kommt das "VZ-<br />
S"-Rennen (Vertical Zermatt Sunnegga)<br />
als reine Bergauf-Challenge.<br />
Jeder Läufer kann die Strecke wählen, die<br />
ihm am besten geeignet erscheint. Und<br />
du hast sogar die freie Auswahl. Scott als<br />
Partner des Matterhorn Ultraks lädt dich<br />
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ein. Im Preis inbegriffen ist der Startplatz<br />
(Strecke deiner Wahl) und natürlich<br />
das beste Equipment, das du dir für ein<br />
solches Rennen vorstellen kannst!<br />
Dein Renn-Outfit aus der aktuellen RC-Kollektion<br />
zeigen wir dir auf der nächsten<br />
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Mit dem SCOTT RC Running-Kit, bestehend aus dem Award-prämierten Trailrunning-Schuh<br />
Supertrac RC und dem federleichten TRAIL RC TR‘4 Pack wird<br />
dein Trail zur Rennstrecke.<br />
Der Supertrac RC ist SCOTTS brandneuer, leichter Trailrunning-Schuh für Races<br />
und technisch anspruchsvolle Läufe. Sein exzellenter Grip zeichnet ihn aus.<br />
Das „Radial Traction“-Design seiner Sohle wurde zusammen mit einem internationalen<br />
Athletenteam und der TU München entwickelt. „Radial Traction“<br />
bedeutet, dass der Schuh in 360 Grad Bewegungsrichtung Traktion bietet - egal<br />
wie sich der Trail neigt oder wie der Untergrund beschaffen ist. Die angenehme<br />
Dämpfung und seine anatomische Passform machen ihn zum super-schnellen<br />
Schuh für jeden Trail.<br />
Zusammen mit dem TRAIL RC TR‘4 Pack, dem eng anliegenden Laufrucksack,<br />
kann es dann auf Trail-Jagd gehen. Gemäß dem Motto „weniger ist mehr“ ist<br />
der TR‘4 auf alle Eventualitäten auf dem Trail vorbereitet. Durch sein leichtes<br />
Material, die rutschsichere Passform und strategisch platzierte Taschen eignet<br />
er sich ideal für den Renneinsatz.<br />
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DIE DISTANZEN<br />
Streckenname: 46K<br />
Länge: 48 km<br />
(Aufstieg: 3.600 m | Abstieg: 3.600 m)<br />
Startzeit : 7.30 Uhr<br />
Eine bezaubernde Strecke mit ausgedehnten,<br />
freien Flächen und hohen Bergen. Eine Distanz<br />
für diejenigen, die Schnelligkeit und Technik<br />
ohne Furcht vor dem Aufstieg auf 3.100 Meter<br />
Höhe bis zum Gornergrat miteinander verbinden<br />
können. Es handelt sich jedoch auch um<br />
eine Strecke, die mit einer einzigartigen Landschaft<br />
und dem immer präsenten Matterhorn<br />
überzeugt. Nur ein echter Champion kann diese<br />
Strecke bezwingen. DIE Strecke des Matterhorn<br />
Ultraks. Einer schönsten Trails der Alpen.<br />
Streckenname: 30K<br />
Länge: 31,5 km<br />
Aufstieg: 1.950 m | Abstieg: 1.950 m<br />
Startzeit : 8.45 Uhr<br />
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STARTEN!<br />
Der „30K“ ist eine Strecke mittlerer Länge, die<br />
durch die magischen Orte Zermatts führt und<br />
alle Sportler zum Staunen bringen wird. Über<br />
weite Teile führt Sie über kleine, angenehme<br />
Wege: Man überquert ebenfalls die Hängebrücke<br />
über der Gornerschlucht. Ein beeindruckender<br />
Moment!<br />
Streckenname: 16K<br />
Länge: 17 km<br />
Aufstieg: 1.100 m | Abstieg: 1.100 m<br />
Startzeit: 10.00 Uhr<br />
Zermatt bietet wunderschöne Wege, die zur<br />
Flucht aus dem Alltag einladen und sich durch<br />
kleine Weiler und Wälder sowie an verschiedenen<br />
Seen vorbeischlängeln. Sechzehn Kilometer<br />
misst diese Distanz. Machbar für alle, die<br />
etwas weniger Erfahrung im alpinen Gelände<br />
mitbringen, sich aber diesen Trail nicht entgehen<br />
lassen wollen, der immer unter den wachsamen<br />
Augen des Matterhorns verläuft.<br />
xxx-xxx_laufen_SCOTT.indd 81 30.06.<strong>2017</strong> 09:48:21
EQUIPMENT & MODE<br />
12 TRAILSCHUHE IM TEST<br />
MEHR SPASS<br />
IM GELÄNDE<br />
SCHOTTERPISTEN, WURZELIGE SINGLETRAILS, MATSCHIGE WALDWEGE:<br />
DEN PERFEKTEN TRAILSCHUH ZU FINDEN, IST GAR NICHT SO LEICHT.<br />
WIR ZEIGEN DIR 12 AKTUELLE MODELLE UND SAGEN DIR, AUF WELCHEM<br />
TERRAIN DU DAMIT LAUFEN KANNST.<br />
Die Laufschuhindustrie ist im Wandel.<br />
Individualisierung heißt das Zauberwort.<br />
Damit wirklich jeder Läufer den<br />
Laufschuh bekommen kann, der optimal<br />
zum Fuß, zum Laufstil und seinen<br />
persönlichen Zielen passt, steigen die<br />
Anforderungen an Entwicklung und<br />
Produktion. Manche sehen die Massenfertigung<br />
in Asien schon als Auslaufmodell.<br />
Für den 08/15-Laufschuh von<br />
der Stange gilt das sicher nicht, aber<br />
die Zeit ist reif für High-Tech-Laufschuhe,<br />
die in hoher Qualität und angepasst<br />
an die Bedürfnisse des einzelnen Läufers<br />
viel effektiver vor Ort angefertigt<br />
werden können.<br />
Mit der Speedfactory hat Adidas längst<br />
die Revolution ausgerufen. In kleinen<br />
Stückzahlen lassen sich individuell<br />
vermessene Laufschuhe quasi aus dem<br />
3D-Drucker fertigen. Noch ist die Produktion<br />
vergleichsweise teuer, aber die<br />
Nachfrage ist groß.<br />
Ende Mai präsentierte Salomon, der<br />
führende Hersteller von Traillaufschuhen<br />
in der Entwicklungsabteilung<br />
im französischen Annecy einen neuartiger<br />
Herstellungsprozess: S/LAB<br />
ME:sh. Automatisierung wird mit Handarbeit<br />
verbunden, das schafft nicht nur<br />
individualisierbare Produkte, sondern<br />
auch eine erhebliche Reduzierung der<br />
Prozessschritte während der Schuhproduktion.<br />
Fast ein Jahrzehnt haben die Entwickler<br />
von Salomon geforscht, getestet,<br />
sich mit Athleten wie Kilian Jornet<br />
ausgetauscht, um am Ende bessere und<br />
nachhaltiger produzierte Laufschuhe<br />
herstellen zu können. ME:sh leistet<br />
Pionierarbeit im Bereich individuell<br />
anpassbarer Schuhe, die am lokalen<br />
Markt hergestellt werden und so näher<br />
an den Endkonsumenten und dessen<br />
Wünsche gebracht werden. Wir sind auf<br />
die ersten Produkte gespannt.<br />
Bis dahin freuen wir uns, dass es besonders<br />
bei Trailschuhen eine große<br />
Vielfalt gibt. Entscheidend bleibt die<br />
Frage: auf welchem Untergrund werde<br />
ich mit dem Schuh hauptsächlich unterwegs<br />
sein. Zwölf wirklich tolle Trailschuhe<br />
haben wir ausgewählt und sagen<br />
dir, wo die einzelnen Modellen am<br />
besten zum Einsatz kommen sollten.<br />
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↘ SALOMON<br />
SCHÖNE, NEUE SCHUHWELT<br />
Den nächsten Schritt bei der Individualisierung der Laufschuhproduktion geht Salomon. Der Trailschuh-Spezialist<br />
aus Annecy (Frankreich) öffnete Ende Mai erstmals sein Forschungslabor, um S/LAB ME:sh zu präsentieren.<br />
Für die Entwicklung des ME:sh Schuhs (Prototyp Foto links oben) hat Salomon eine eigene Unit im<br />
globalen Headquarter, dem Annecy Design Center (ADC) in den französischen Alpen, geschaffen. Die ME:sh<br />
Unit beherbergt das für die Produktion benötigte Material, die für den Produktionsprozess entwickelte<br />
mechanische Ausstattung und eine moderne Ausstellungsfläche, wo Besucher verfolgen können, wie ihre<br />
Schuhe entstehen. Ab dem 1. September kannst du unter www.salomon.com/SlabMEsh/ einen Termin bei<br />
der ME:sh Unit zur Herstellung des eigenen Schuhs vereinbaren. In Frankreich kann man ab Juni bei acht<br />
Einzelhändlern in Frankreich ME:sh Schuhe vor Ort produzieren lassen. Die globale Expansion von ME:sh<br />
wird stetig voranschreiten.<br />
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↘ TRAILSCHUHE<br />
4 EINSATZGEBIETE<br />
miiego-deutschland.de<br />
↘ SINGLETRAILS<br />
Schotter, lose Steine, schmale Pfade. Vor allem im<br />
alpinen Gelände ist ein starkes Profil gefragt, z.B.<br />
Schuhe mit Vibram-Sohle. Der Schuh sollte auch<br />
viel Halt bieten.<br />
↘ WIESENGELÄNDE<br />
In den angelsächsischen Ländern ist „Fell-<br />
Running“ verbreitet. Wer querfeldein über Graslandschaften<br />
läuft, braucht eine flexible Sohle mit<br />
grobstolligem Profil.<br />
↘ SCHOTTER & STEINE<br />
Wenn kaum mehr Wege zu erkennen sind und du<br />
längst oberhalb der Baumgrenze läufst, brauchst<br />
du einen robusten Schuh, der auf Steinen viel Grip<br />
bietet. Er sollte deinen Fuß optimal schützen.<br />
↘ MATSCHIGE WALDWEGE<br />
Wurzeln, Laub und immer wieder schlammige<br />
Passagen? Jetzt brauchst du einen Trailschuh,<br />
der nicht zu steif ist und sich mit starken Stollen<br />
im Matsch festkrallt.<br />
AL3+ SERIES<br />
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- exzellente Soundqualität<br />
- schweiß- und regensicher<br />
- 41 g leicht<br />
- bis 11 Std. Musiklaufzeit<br />
030-031_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest_aufmacher.indd 39 02.06.<strong>2017</strong> 16:02:21
UNSERE EMPFEHLUNGEN<br />
LÄUFERGEWICHT<br />
FÜR EHER<br />
LEICHTE LÄUFER<br />
Gehörst du zu den „Bleistiften“ und<br />
hast keine Mühe, dein Idealgewicht zu<br />
halten? Dann findest du deinen nächsten<br />
Lieblingsschuh mit ziemlicher Sicherheit<br />
unter den Modellen, die mit der<br />
Feder gekennzeichnet sind.<br />
FÜR EHER<br />
SCHWERE LÄUFER<br />
Was heißt schon schwer? Aber das<br />
ein oder andere Kilo könnte durchaus<br />
purzeln. Auf Dauer sind minimalistische<br />
Schuhkonzepte sicherlich<br />
nicht deine erste Wahl. Weil du ein<br />
kräftiger Läufer bist, haben wir deine<br />
möglichen Favoriten mit einer Hantel<br />
schneller auffindbar gemacht.<br />
EINSATZGEBIET<br />
FÜR ASPHALT<br />
UND BETON<br />
Du läufst meistens in<br />
der Stadt und auf der<br />
Straße? Schuhe mit<br />
diesem Symbol sind<br />
für ganz harten Boden<br />
gemacht, dämpfen und<br />
geben Grip.<br />
FÜR PARK- UND<br />
WALDWEGE<br />
Dein Revier sind die<br />
Parks der Stadt? Schuhe<br />
mit diesem Symbol<br />
fühlen sich auf gepflegten<br />
Wegen am wohlsten<br />
und sind auch für<br />
Asphalt geeignet.<br />
FÜR TRAILS IN<br />
WALD UND WIESE<br />
Du läufst am liebsten<br />
in der Natur, wo Wald-,<br />
Feld- und Wiesentrails<br />
auch mal matschig<br />
sind? Dann sind Schuhe<br />
mit diesem Symbol<br />
erste Wahl.<br />
FÜR TRAILS IN<br />
FELS UND GERÖLL<br />
Du willst auf den Trails<br />
hoch hinaus? Schuhe<br />
mit diesem Symbol<br />
wurden speziell fürs<br />
Gebirge entwickelt, wo<br />
Felsen und Geröll zu<br />
bewältigen sind.<br />
FÜR SCHNEE<br />
UND EIS<br />
Du suchst Schuhe für<br />
die Kälte, die dir auch<br />
bei Schnee Halt geben<br />
und in denen du keine<br />
kalten und nasse Füße<br />
bekommst? Dann schau<br />
nach diesem Symbol.<br />
LAUFSTIL<br />
BESONDERS GEEIGNET<br />
FÜR LÄUFER MIT<br />
NEUTRALEM<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
Menschen mit einem „Normalfuß“ haben<br />
in der Regel ein neutrales Abrollverhalten.<br />
Normalfußläufer berühren beim Fußaufsatz<br />
erst mit der Außenseite der Ferse den<br />
Boden und rollen dann über die gesamte<br />
Fußsohle ab. Dieses „Einrollen“ des Fußes<br />
(auch Pronation genannt) ist ein natürlicher<br />
Dämpfungsmechanismus des Körpers.<br />
Normalfußläufer sollten Neutralschuhe<br />
wählen.<br />
BESONDERS GEEIGNET<br />
FÜR ÜBERPRONIERER<br />
Typisch bei der Überpronation ist, dass<br />
der Fuß in der Abrollbewegung übermäßig<br />
nach innen knickt. Das kann Überlastungsbeschwerden<br />
provozieren. Läufer mit<br />
niedrigem Fußgewölbe sind in der Regel mit<br />
Schuhen gut bedient, die die Überpronation<br />
mithilfe einer speziellen Stabilitätsstütze<br />
einschränken. Handelt es sich nur um eine<br />
leichte Überpronation, kann auch auf eine<br />
solche Stütze verzichtet werden.<br />
BESONDERS GEEIGNET<br />
FÜR SUPINIERER<br />
Supinierer haben oft ein überdurchschnittlich<br />
hohes Fußgewölbe. Der Fuß hinterlässt<br />
lediglich im Vor- und Rückfußbereich einen<br />
Abdruck, weil Hohlfußläufer in der Landephase<br />
nicht nach innen abrollen. Aufgrund<br />
dieser Unterpronation (auch Supination<br />
genannt) entfällt der natürliche Aufprallschutz<br />
des Fußgewölbes. Geeignet sind<br />
Schuhe mit guten Dämpfungseigenschaften<br />
und großer Flexibilität.<br />
BEI TRAILSCHUHEN GEBEN WIR KEINE EMPFEHLUNG FÜR EINEN BESTIMMTEN LAUFSTIL AB,<br />
WEIL SICH DER STIL DEM STÄNDIG WECHSELNDEN UNTERGRUND ANPASST.<br />
UNSERE TESTKATEGORIEN<br />
DÄMPFUNG STABILITÄT DYNAMIK<br />
GRIP<br />
Weich, hart oder ausgewogen?<br />
Wir sagen<br />
dir, wie das Mittelsohlen-Material<br />
unserer<br />
Test-Laufschuhe<br />
beschaffen ist - auf<br />
einer Skala von 0 (nicht<br />
gedämpft) bis 100 (sehr<br />
stark gedämpft). Von<br />
hohen Dämpfungswerten<br />
profitierst du vor<br />
allem auf hartem Untergrund.<br />
Gerade schwerere Läufer<br />
und starke Überpronierer<br />
schätzen stabile<br />
Laufschuhe, in denen<br />
stützende Elemente<br />
verbaut sind, die vor zu<br />
viel Pronation schützen.<br />
Wir bewerten, wie<br />
stabil sich ein Laufschuh<br />
anfühlt – von 0<br />
(keine Stabilität) bis<br />
100 (extrem stabil).<br />
Eignet sich ein Schuh<br />
für schnelle Läufe oder<br />
spielt er seine Stärke im<br />
moderaten Tempo aus?<br />
Unsere Skala reicht<br />
hier wieder von<br />
0 (für sehr langsames<br />
Laufen) bis 100 (für<br />
sehr hohes Tempo geeignet).<br />
Hier bewerten wir die<br />
Rutschfestigkeit, die der<br />
Schuh bietet. Die 100<br />
steht für optimalen Grip.<br />
Entscheidend ist, ob Profil<br />
und Gummimischung<br />
der Außensohle da genügend<br />
Halt geben, wo der<br />
Schuh eingesetzt werden<br />
soll. Schließlich stellen<br />
asphaltierte Wege ganz<br />
andere Anforderung als<br />
Trails im Gelände.<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
Bleibt der Fuß in diesem<br />
Schuh dank Membranen<br />
wie Gore-Tex trocken,<br />
wenn es wie aus Eimern<br />
schüttet? Dann erhält<br />
der Schuh 100 Prozent.<br />
Ist es eher ein Hitzeschuh<br />
mit maximalem<br />
Luftaustausch? Dann<br />
tendiert der Wert hier<br />
Richtung 0.<br />
——— 032 EQUIPMENT & MODE EM<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 32 02.06.<strong>2017</strong> 16:34:42
ADIDAS<br />
TERREX AGRAVIC<br />
GEWICHT* M: 310 G | W: 265 G<br />
SPRENGUNG* 6,5 MM<br />
Viele Läufer wollen ihre Mittelsohle aus dem von Adidas und<br />
BASF entwickelten Boost-Material nicht mehr missen. Die hohen<br />
Response-Eigenschaften des Materials machen es widerstandsfähiger<br />
gegen Ermüdung. Warum also die Technologie<br />
nicht auch in einem Trailschuh einsetzen? Genau das hat Adidas<br />
beim Terrex Agravic getan. Auch wenn das Material seine<br />
Stärken auf einem weicheren Untergrund nicht ganz so sehr<br />
ausspielen kann, läuft sich der Terrex Agravic sehr angenehm.<br />
Mit der gummierten Fersenkappe und der schützenden Zehenbox<br />
bietet er guten Halt bei hoher Flexibilität. Wirklich klasse<br />
verhält sich die Continental-Außensohle, die bereits aus verschiedenen<br />
Straßenschuhen bekannt ist. Natürlich bietet sie in<br />
der Trailvariante mehr Profil. Die Entwickler haben sich dabei<br />
am legendären Mountainbike-Reifen Trail King orientiert. Im<br />
Wald und und auf nicht allzu steinigen Singletrails macht der<br />
Terrex Agravic eine gute Figur. Mit gut 300 Gramm ist er noch<br />
recht leicht. Für längere Strecken jenseits des Halbmarathons<br />
fehlt ihm allerdings Komfort. Die einlagige EVA-Zunge ist recht<br />
dünn, und auch die Fersenpolsterung fällt recht minimal aus. Zudem<br />
würden der Schnürung ein paar mehr Fixpunkte ganz gut<br />
tun, damit der Schuh beim Bergablaufen mehr Halt bietet.<br />
PREIS<br />
129,95 EURO<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ SINGLETRAILS<br />
70%<br />
50%<br />
55%<br />
65%<br />
40%<br />
ASICS<br />
GEL-FUJITRABUCO 5<br />
GEWICHT* M: 330 G | W: 270 G<br />
Der Gel-Trabuco (so hieß der Schuh vor einigen Jahren noch)<br />
war bei Asics immer der Schuh fürs „Grobe“. Etwas schwerer,<br />
stabiler, profilierter und steifer als die meisten anderen Modelle.<br />
Das hat sich im Lauf der vergangenen fünf Jahre geändert.<br />
Nicht nur, dass der Trabuco wie alle Trailschuhe bei Asics nun<br />
den Namen Fuji in Anlehnung an Japans höchsten Berg im Namen<br />
trägt, auch die Laufeigenschaften im Gelände haben sich<br />
enorm verbessert. In Sachen Passform sind Asics-Laufschuhe<br />
bei sehr vielen Läufern ohnehin eine Bank – das ist auch bei der<br />
fünften Version des Trabuco der Fall. Dass sich der Trage- und<br />
Laufkomfort erhöht hat, liegt an den feinen Verbesserungen<br />
der Entwickler. Dass der Schuh deutlich leichter und auch flexibler<br />
geworden ist, tut ihm sehr gut. Dennoch bietet er mit der<br />
guten Schnürung und der stabilen Fersenkappe sehr viel Halt.<br />
Der Grip ist ordentlich, lediglich auf nassen Steinen hat das<br />
Profil etwas Schwäche. Besonders Läufer jenseits der 75-Kilo-Klasse<br />
werden sich im Gel-FujiTrabuco 5 wohlfühlen. Ein guter<br />
Trail-Allrounder für Einsteiger und fortgeschrittene Läufer<br />
mit einer großen Bandbreite.<br />
SPRENGUNG*<br />
10 MM<br />
PREIS<br />
140,00 EURO<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
65%<br />
75%<br />
45% 50%<br />
60%<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ MATSCHIGE WALDWEGE<br />
*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />
geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />
*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />
nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />
LAUFEN.DE ——— 033<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 33 02.06.<strong>2017</strong> 16:34:45
BROOKS<br />
CALDERA<br />
GEWICHT* M: 280 G | W: 255 G<br />
SPRENGUNG* 4 MM<br />
PREIS 140,00 EURO<br />
Auf den ersten Blick erinnert der neue Caldera an den Brooks-Dauerbrenner<br />
aus dem Trail-Segment: den Cascadia, der mittlerweile<br />
in der zwölften Auflage erscheint. Doch der Neuling des US-Schuhbauers<br />
kommt leichter und flexibler daher als der „große Bruder“.<br />
Auf den ersten Metern vermittelt der Schuh einen direkten Bodenkontakt,<br />
da die Sprengung mit vier Millimetern recht gering<br />
ausfällt. Dieses direkte Laufgefühl nimmt mit der Länge der Laufstrecke<br />
ab, da die spezielle DNA-Dämpfung von Brooks immer dominanter<br />
wird. Wer einen stramm abgestimmten Schuh sucht, wird<br />
daher eher nicht zum Caldera greifen. Doch alle Komfortläufer liegen<br />
mit dem Neuling genau richtig. Auf langen Strecken punktet<br />
der Schuh dank guter Passform und richtig bequemer Dämpfung.<br />
Auch mit Details weiß der Caldera zu überzeugen: Gamaschenfixierung<br />
mit Klett an der Ferse und verstärkter Zehenschutz sind<br />
da zu nennen. Das unterteilte Sohlenprofil sorgt für genügend Grip<br />
bergan und im Downhill. Durch die verstärkte Zwischensohle haben<br />
auch spitze Steine keine Chance, durch die Sohle zu dringen.<br />
Fazit: Mit dem Caldera hat Brooks einen tollen Allrounder entworfen,<br />
mit dem man auf allen Trails sicher unterwegs ist. Klar würde<br />
man sich für den Ultra im technischen Gelände eher für einen anderen<br />
Schuh entscheiden. Doch für (lange) Läufe im mittelschweren<br />
Terrain kann der Brooks-Neuling erste Wahl sein!<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ MATSCHIGE WALDWEGE<br />
70%<br />
50% 60% 65%<br />
60%<br />
DYNAFIT<br />
ALPINE PRO<br />
GEWICHT* M: 300 G | W: 260 G<br />
SPRENGUNG* 8 MM<br />
Seit März <strong>2017</strong> ist die Range der Trailrunning-Modelle bei Dynafit<br />
um ein Highlight gewachsen. Das brandneue Modell Alpine<br />
Pro soll „reaktiv und dynamisch auftreten und sich geschmeidig<br />
von der Ferse bis zum Zeh verhalten“, sagt Produktentwickler<br />
Adriano Rossato. Wir haben den Alpine Pro dort getestet,<br />
wo er dem Namen nach seine Stärken ausspielen soll – in den<br />
Alpen. Mit rund 300 Gramm ist der Alpine Pro zwar kein absolutes<br />
Leichtgewicht. Für einen Laufschuh, der auf langen Distanzen<br />
zu Hause ist und viele Features mitbekommen hat, ist sein<br />
Gewicht dennoch eher gering. Begeistert hat uns die Kombination<br />
aus Dynamik und Komfort. Ein Widerspruch? Beim Alpine<br />
Pro nicht, der läuft sich wunderbar leicht, und man verzichtet<br />
eigentlich auf nichts, was einen Schuh in den Bergen ausmacht.<br />
Die Mittelsohle ist eine doppelt verdichtete komprimierte<br />
EVA-Sohle, die absolut geschmeidig abrollt. Viel Schutz bietet<br />
die zwischen Mittel- und Außensohle integrierte Carbonplatte.<br />
Und auch der vordere Bereich des Fußes ist mit der Abdeckung<br />
fürs Schnürsystem zusätzlich geschützt. Überzeugend: die eigens<br />
für Dynafit patentierte Vibram Megagrip Außensohle. Sie<br />
bietet viel Traktion auf alpinem Terrain. Die Gummimischung<br />
fühlt sich auf harten, steinigen Untergründen besonders wohl.<br />
PREIS<br />
155,00 EURO<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ SCHOTTER & STEINE<br />
75%<br />
65%<br />
60%<br />
80%<br />
70%<br />
*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />
geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />
*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />
nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />
——— 034 EQUIPMENT & MODE EM<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 34 02.06.<strong>2017</strong> 16:34:49
INOV-8<br />
ROCLITE 305<br />
GEWICHT* M: 305 G | W: 265 G<br />
SPRENGUNG* 8 MM<br />
Die britische Marke Inov-8 hat ihren Ursprung in den hügeligen<br />
und oft nassen britischen Graslandschaften. Aus den „Fell-Runnern“<br />
sind im Laufe der Jahre sehr hochwertige Outoor-Schuhe<br />
geworden. Die Liebe zum Detail spürt man auch 14 Jahre<br />
nach Firmengründung noch. Unter Trailrunnern sind die Inov-8<br />
Modelle sehr beliebt – vor allem bei ambitionierten Läufern,<br />
die gerne leichte, nicht mega-stabile Laufschuhe mit viel Grip<br />
bevorzugen. In nahezu allen Gewichtsklassen bietet Inov-8 Produkte<br />
an. Und das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Der neue<br />
Roclite 305 lässt (so ist es bei Inov-8 üblich) erkennen, dass<br />
die Musterschuhgröße 305 Gramm auf die Waage bringt. Damit<br />
agiert der neue Allrounder für längere Trailläufe schon in<br />
der oberen Skala. Aber – und das hat uns sofort gefallen – er<br />
ist wunderbar leichtläufig auf nahzu jedem Terrain. Der Leisten<br />
ist eher schmal geschnitten, die Zehenbox bietet viel Platz, der<br />
Fersenhalt ist fest, aber nicht eng. Die nahtlose Verarbeitung<br />
des recht weichen Obermaterials macht den Roclite 305 zu einem<br />
angenehm dynamischen Begleiter mit toller Traktion. Dabei<br />
hat der neue 305er durchaus viel Dämpfungsmaterial unterm<br />
Fuß zu bieten. Seine Stärken: steinige, trockene Passagen.<br />
Da packt er im Downhill richtig zu.<br />
PREIS<br />
145,00 EURO | 165,00 EURO (GTX)<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ SINGLETRAILS<br />
70%<br />
60%<br />
60%<br />
80%<br />
50%<br />
LA SPORTIVA<br />
AKYRA<br />
GEWICHT* M: 335 G | W: 290 G<br />
SPRENGUNG* 9 MM<br />
Die Berg-Spezialisten von La Sportiva haben ihre Produkt-<br />
Range für Trailrunner mit dem Akyra erweitert. Der extrem stabile<br />
Schuh hat eine klare Positionierung: Er unterstützt dich bei langen,<br />
anspruchsvollen (Ultra-)Trails. Nicht selten geht es beim<br />
Trailrunning über die Marathon-Distanz hinaus. Und jenseits<br />
der 50 Kilometer sind die meisten Trailrunner zehn Stunden<br />
und länger in ihren Trailschuhen unterwegs. Das heißt vor allem<br />
im hochalpinen Gelände, dass weite Strecken im flotten Wanderschritt<br />
statt laufend zurückgelegt werden. Hierbei spielt<br />
der Akyra seine Stärken aus. Die Dämpfung ist eher hart abgestimmt<br />
und im Zusammenspiel mit dem Trail Rocker-System<br />
bietet der Schuh ein Optimum an Halt. Die FriXion XT Sohle ist<br />
sehr griffig und erzielt auf nahezu jedem Untergrund Bestwerte.<br />
Natürlich geht das alles auf Kosten der Abrolleigenschaften.<br />
Zum Lauf in der Ebene ist der Akyra eben nicht konzipiert. Das<br />
Obermaterial ist nahtlos verarbeitet und lässt sich sehr gut fixieren.<br />
Damit vermittelt der La Sportiva Akyra auf technisch<br />
anspruchsvollen Downhills auch bei müden Beinen nach vielen<br />
Laufstunden ein maximal sicheres Gefühl. Im Stadtpark hat dieser<br />
Laufschuh aber nichts verloren.<br />
PREIS<br />
155,00 EURO<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ SCHOTTER & STEINE<br />
70%<br />
90%<br />
30% 80%<br />
65%<br />
LAUFEN.DE ——— 035<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 35 02.06.<strong>2017</strong> 16:34:55
MAMMUT<br />
MTR-201-II BOA LOW<br />
GEWICHT* M: 305 G | W: 255 G<br />
SPRENGUNG* 6 MM<br />
Mammut gehört ebenfalls zu den Bergspezialisten, die sich seit<br />
einigen Jahren immer intensiver um das Thema Trailrunning<br />
kümmern. Eines der aktuellen Spitzenmodelle ist der – nicht erschrecken<br />
– MTR 201-II Boa. Ein technisch ausgefeilter Schuh,<br />
der auf fast jedem Geläuf zuhause ist. Die EVA-Zwischensohle<br />
bietet eine ausgewogene Dämpfung bei 6 Millimeter Sprengung.<br />
Ein Stone-Protector schützt vor spitzen Steinen. Was<br />
uns sehr gut gefallen hat, ist der hohe Komfort im Schuh. Das<br />
Obermaterial und die Polsterzonen im Schuh fühlen sich sehr<br />
gut an. Auf langen Strecken lernt man das zu schätzen. Das<br />
Verschlusssystem kommt von Boa und kann mit einem Drehmechanismus<br />
fein justiert werden – und das in beide Richtungen.<br />
Das funktioniert einwandfrei, aber dennoch scheiden sich<br />
hier die Geister – manchen geht nichts über eine ordentliche<br />
Schnürung, andere kommen mit einem solchen System bestens<br />
zurecht. Die von Mammut als „aggressive Sonar-Tech-Sohle<br />
von gripex“ gepriesene Außensohle rangiert bei unseren<br />
Testschuhen im Mittelfeld. Der Mammut MTR 201-II Boa ist ein<br />
gut laufbarer Allroundschuh mit Stärken auf mittellangen Distanzen.<br />
Unterhalb der Baumgrenze fühlt er sich am wohlsten.<br />
Zu beachten: Er fällt recht klein aus.<br />
PREIS<br />
170,00 EURO<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ SINGLETRAILS<br />
70%<br />
55% 55%<br />
60%<br />
55%<br />
SALOMON<br />
SENSE PRO MAX<br />
GEWICHT* M: 290 G | W: 255 G<br />
SPRENGUNG* 6 MM<br />
PREIS 149,95 EURO<br />
Der Neuling aus der Salomon-Schuhschmiede wurde im Vergleich<br />
zum Sense Pro deutlich „höhergelegt“. In der stärkeren<br />
Mittelsohle konnte so mehr Dämpfung verbaut werden. Die heißt<br />
bei Salomon „Energy Cell+“ und ist beim Newcomer 17 Millimeter<br />
stark. Das mindert natürlich das direkte Laufgefühl. Was aber gar<br />
nicht schlimm ist. Schließlich ist der Sense Pro Max kein Schuh<br />
für neue Bestzeiten, sondern ein treuer Begleiter auf leichten<br />
und mittelschweren Trails. Die dürfen auch gern ein bisschen<br />
länger sein. Denn der Schuh bietet Komfort pur. Was nicht nur<br />
an der Dämpfung liegt, sondern auch an der guten Passform.<br />
Mit der bewährten Quicklace-Schnürung findet man ganz leicht<br />
den richtigen Sitz. Auch Läufer mit breiteren Füßen dürften mit<br />
dem Sense Pro Max besser zurechtkommen als mit anderen Salomon-Modellen,<br />
die tendenziell eher schmaler geschnitten sind.<br />
Gut gefallen hat uns der Neuling auf Wiesen und Waldwagen, Unebenheiten<br />
und Steine schluckt der Sense Pro Max problemlos.<br />
Auch im Downhill macht er Spaß, da die Ferse schön fest sitzt,<br />
ohne dass der Fuß eingeschnürt wird. Und eine neue Technologie<br />
hat er ebenfalls an Bord. „Vibe“ nennt Salomon die Konstruktion<br />
für die Zwischensohle, bei der Materialien so kombiniert wurden,<br />
dass Vibrationen reduziert werden. Spürbar ist das nicht, aber es<br />
gibt einem zusätzlich ein gutes Gefühl auf dem Trail.<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
F<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ SINGLETRAILS | MATSCHIGE WALDWEGE<br />
85% 60% 40% 60% 50%<br />
*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />
geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />
*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />
nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />
——— 036 EQUIPMENT & MODE EM<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 36 02.06.<strong>2017</strong> 16:34:59
SALOMON<br />
SENSE RIDE<br />
GEWICHT* M: 275 G | W: 245 G<br />
SPRENGUNG* 8 MM<br />
Auf der Messe ISPO hat der Salomon Sense Ride im Winter<br />
bereits einen der begehrten ISPO-Awards gewonnen. Vor allem<br />
dank der neuen Vibe-Technologie, mit der Stöße und damit<br />
Muskelermüdung reduziert werden. Die Zwischensohle ist<br />
so konstruiert, dass Kräfte, die beim Aufprall, also bei jedem<br />
Schritt entstehen, besser verteilt werden. Manche ordnen ihn<br />
gerne als Einsteiger-Schuh ein. Aber was heißt das schon?<br />
Wenn du dich für Trailrunning entscheidest, dann möchtest<br />
du einen guten und verlässlichen Schuh haben. Laufeinsteiger<br />
sind die wenigsten Trailrunner. Die Fähigkeiten des Sense Ride<br />
sind zwischen dem Sense Ultra und dem Sense Pro Max angesiedelt.<br />
Er ist besser gedämpft, aber ähnlich leicht wie der<br />
Sense Ultra. Sein Profil ist nicht so sehr für die technisch ganz<br />
anspruchsvollen Trails im Hochgebirge konzipiert. Der Grip auf<br />
nassen Steinen ist weniger seine Stärke, sehr gut performt er<br />
auf rutschigen Wald- und Wiesenstrecken. Der Schuh vermittelt<br />
dabei viel Stabilität, lässt aber das Gespür für den Untergrund<br />
etwas vermissen. Der Salomon Sense Ride ist super verarbeitet,<br />
das Quicklace-System funktioniert einwandfrei – wie man<br />
es vom Marktführer nicht anders kennt. Die Zehenbox bietet<br />
ausreichend Platz und auch die Fersenführung ist top.<br />
PREIS<br />
129,95 EURO<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
60% 70%<br />
45% 70% 70%<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ MATSCHIGE WALDWEGE<br />
Für Lauf-<br />
Helden.<br />
unterstützt die Regeneration<br />
nur 25 kcal pro 100 ml<br />
isotonisch und vitaminhaltig<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 37 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:02
SALOMON<br />
S-LAB SENSE ULTRA<br />
GEWICHT* M: 275 G | W: 245 G<br />
SPRENGUNG* 8 MM<br />
PREIS 179,95 EURO<br />
Der Name ist Programm - ein Laufschuh für die ganz langen Distanzen.<br />
Der Salomon S-LAB Sense Ultra ist nicht mit dem superleichten<br />
S-Lab Sense 6 zu verwechseln. Die Ultra-Version hat<br />
spürbar mehr Dämpfung und mit 275 Gramm ist sie auch etwas<br />
schwerer als der für und mit Kilian Jornet entwickelte Rennschuh<br />
S-LAB Sense 6. Für einen Schuh, der für Wettkampf-Einsätze bis<br />
zur 100-Kilometer-Marke und darüber hinaus konzipiert wurde,<br />
ist der Sense Ultra erstaunlich agil und nie verliert man das Gefühl<br />
für den Untergrund. Bevor du nun aufhörst zu lesen, weil du<br />
dir nicht vorstellen kannst, demnächst 100 Kilometer am Stück<br />
zu laufen: der S-LAB Sense Ultra ist auch ein hervorragender<br />
Trailschuh für kurze und mittellange Trainingsläufe. Sehr guter<br />
Grip, tolle Passform, ausreichend Dämpfung und trotzdem sehr<br />
dynamisch rollt er daher. Der Schuh macht im Gelände einfach<br />
großen Spaß. Auch bei Nässe funktioniert er dank „Premium<br />
Wet Traction Contagrip“-Außensohle nahezu perfekt. Sogar auf<br />
nassen Steinen hat man ein sicheres Gefühl. Schotterpisten und<br />
technisch anspruchsvolle Trails liebt er. Nur, wenn es allzu matschig<br />
wird, kommt er an seine Grenzen. Da braucht es einfach<br />
gröbere Stollen im Profil. Mit dem Quicklace-Schnürsystem lässt<br />
sich der Schuh wie eine Socke am Fuß fixieren. Ein Premium-Modell,<br />
mit dem jeder Gipfelsturm Spaß macht.<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ SINGLETRAILS | SCHOTTER & STEINE<br />
70% 70% 65%<br />
80%<br />
55%<br />
SCOTT<br />
SUPERTRAC RC<br />
GEWICHT* M: 250 G | W: 230 G<br />
SPRENGUNG* 5 MM<br />
PREIS 149,95 EURO<br />
Eine echte Rakete auf dem Trail! Der Scott Supertrac RC präsentiert<br />
sich als wahres „Grip-Monster“. Das Profil ist im Vorund<br />
Rückfußbereich radial angeordnet. Scott hat diesen Schuh<br />
in enger Abstimmung mit Top-Athleten entwickelt – eine gute<br />
Idee. Denn das Ergebnis ist großartig. In Sachen Grip können<br />
wir dem Schuh Bestnoten bescheinigen. Das Gesamtpaket begeistert<br />
mit vielen Details. Das Mittelsohlenmaterial ist extrem<br />
leicht, und dennoch waren wir von den Dämpfungseigenschaften<br />
positiv überrascht – der gerade mal 250 Gramm leichte<br />
Renner lässt sich auch auf langen Distanzen noch gut laufen.<br />
Leichte Abzüge gibt es lediglich bei der Stabilität – das können<br />
andere besser. Dafür ist der Halt im Schuh dank feiner Innovationen<br />
wirklich optimal. Die Zunge ist von innen leicht gummiert,<br />
ebenso die Einlegesohle. Damit verbindet sich der Schuh<br />
zu einer Einheit mit dem Fuß samt Socke, sodass der Fuß auch<br />
im krassen Downhill nicht nach vorne rutscht. In Kombination<br />
mit der präzisen Schnürung ein echtes Kaufargument für den<br />
Supertrac RC. Die Gummimischung lässt den Schuh auf nassen<br />
Böden genauso exakt zugreifen wie auf einer Schotterpiste.<br />
Und auch nasse Steine meistert er mit Bravour. Wer den Scott<br />
mag, wird mit ihm auch Ultratrails laufen – obwohl seine Stärken<br />
eher auf kurzen oder mittellangen Distanzen liegen sollen.<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ SINGLETRAILS | MATSCHIGE WALDWEGE<br />
55%<br />
80%<br />
45% 95%<br />
*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />
geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />
*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />
nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />
65%<br />
——— 038 EQUIPMENT & MODE EM<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 38 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:06
SCOTT<br />
T2 KINABALU 3.0<br />
GEWICHT*<br />
SPRENGUNG*<br />
M: 330 G | W: 300 G<br />
11 MM<br />
PREIS<br />
139,95 EURO<br />
SPEZIALGEBIET<br />
↘ SCHOTTER & STEINE<br />
So aggressiv wie der Scott Supertrac RC daherkommt, so viel<br />
Gemütlichkeit strahlt der T2 Kinabalu 3.0 aus. Die gute Passform<br />
gelingt auch dank der angenehm gepolsterten und weichen<br />
Fersenkappe. Für einen Trailschuh hat der neue Kinabalu<br />
viel Dämpfung zu bieten. Das macht ihn für längere Trails und<br />
Etappenläufe sehr interessant. Die Außensohle wirkt in Sachen<br />
Profil auf den ersten Blick eher dezent, aber der Grip ist dennoch<br />
sehr ordentlich. Dank der integrierten Rock Protection<br />
Platte haben spitze Steine keine Chance, nach innen einzudringen.<br />
Typisch für den T2 Kinabalu 3.0 ist die E-Ride-Konstruktion,<br />
ein gebogener Leisten, der das Abrollen von der Ferse zu<br />
den Zehen unterstützt. Die Schnürung ist gut und bietet den<br />
nötigen Halt, damit der Kinabalu auch beim Downhill perfekt<br />
am Fuß sitzt. Die Atmungsaktivität des Obermaterials hat uns<br />
bei anderen Trailschuhen besser gefallen.<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
GRIP<br />
NÄSSESCHUTZ<br />
80% 65% 50%<br />
65%<br />
65%<br />
Wir helfen Kindern<br />
LAUFEN.DE ——— 039<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 39 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:10
TOPALLROUNDLAUFSCHUHE<br />
DIE BESTEN<br />
DES SOMMERS<br />
LAUFEN.DE TESTET ZUSAMMEN MIT DEN FACHHÄNDLERN VON<br />
DEIN-LAUFPROFI.DE SO ZIEMLICH JEDEN NEUEN LAUFSCHUH, DER AUF<br />
DEN MARKT KOMMT. HIER STELLEN WIR NEUE MODELLE VOR, DIE UNS IM<br />
SOMMER <strong>2017</strong> AM MEISTEN MIT IHREN QUALITÄTEN ÜBERZEUGEN.<br />
361°<br />
SENSATION 2<br />
GEWICHT*<br />
SPRENGUNG*<br />
PREIS<br />
M: 320 G | W: 265 G<br />
9 MM<br />
129,90 EURO<br />
„One degree beyond“ – ein Grad mehr, das ist die Unternehmensphilosophie<br />
des chinesischen Herstellers 361°, der in der Heimat<br />
längst den Laufmarkt erobert hat. Aber findet sich das Markenmantra,<br />
dem Sportler das gewisse Etwas mehr zu bieten, auch im<br />
Produkt wieder? Als wir vor einem Jahr den Sensation als erstes<br />
Modell von 361° testen konnten, waren wir positiv überrascht.<br />
Ein Laufschuh mit guter Passform und prima Laufeigenschaften.<br />
Was kann die zweite Version des Sensation? Die Weiterentwicklung<br />
hat den Schuh – wie es sein soll – noch einen Tick besser<br />
gemacht. Und damit mischt er ganz frech in der Allrounder-Liga<br />
der renommierten Hersteller mit. Die Passform ist das größte<br />
Plus. Reinschlüpfen und wohlfühlen – das hat auf Anhieb funktioniert.<br />
Das Obermaterial ist angenehm und umfasst den Schuh<br />
mit der Schnürung tadellos. Das Ergebnis ist ein sehr guter Halt<br />
im Schuh. Mit seiner 9-Millimeter-Sprengung rollt der Sensation<br />
2 dynamisch dahin – unterstützt wird das gute Laufgefühl von<br />
der leichten und flexiblen Mittelsohle. Quikfoam nennt der Hersteller<br />
das auf EVA-Basis entwickelte Material. Ferseneinfassung<br />
und Zehenbox sind gut geschnitten und runden das gute Gefühl<br />
im Schuh ab. Eine leichte mediale Stütze verschafft dem Sensation<br />
2 einen großen Einsatzbereich. Ein zuverlässigen Allrounder,<br />
mit dem sich Strecken bis zur Marathon-Distanz bewältigen<br />
lassen.<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
65%<br />
65%<br />
55%<br />
*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />
geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />
*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />
nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />
——— <strong>04</strong>0 EQUIPMENT & MODE EM<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 40 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:30
ADIDAS<br />
PURE BOOST DPR<br />
GEWICHT* M: 258 G | W: 258 G<br />
SPRENGUNG* 8 MM<br />
PREIS 139,95 EURO<br />
Was bedeutet eigentlich Natural Running heute? Und was stellen<br />
sich Läufer darunter vor? Das fragte sich Adidas ganz zu Beginn<br />
der Arbeiten am neuen Pure Boost DPR – und stellte die Frage<br />
auch den Läufern in New York, Berlin oder anderen Metropolen.<br />
Heraus kam: Läufer wollen sich mit der Stadt und der Straße<br />
verbunden fühlen. Sie brauchen einen agilen Schuh für schnelle<br />
Ausweichmanöver und plötzliches Abstoppen. Und genau das ist<br />
der Pure Boost DPR auch geworden. Besonderes Merkmal des<br />
Unisex-Schuhs – der übrigens auch Frauenfüßen super passt –<br />
ist die Vorfußplatte, die acht Millimeter breiter ist, als man sie<br />
bei einem gewöhnlichen Performance-Runningschuh machen<br />
würde. Zudem steht der Fuß tiefer im Schuh – davon rührt auch<br />
der Name: Deeper, es wurden einfach die „e“ gestrichen. Zusammen<br />
mit dem flexiblen Knit-Obermaterial sorgen diese beiden<br />
Aspekte dafür, dass der Fuß auch bei extremen Belastungen wie<br />
engen Kurven besser im Schuh steht. Mit dem Pure Boost DPR<br />
ist Adidas wirklich ein starker Natural Running-Schuh gelungen,<br />
der vor allem Läufer in der Stadt unterstützt, wo Richtungs- und<br />
Tempowechsel alltäglich sind. Dank des geringen Gewichts und<br />
der dynamischen Sprengung von acht Millimetern kann man mit<br />
ihm richtig flott unterwegs sein. Gemütlichere Läufe auf gepflegten<br />
Waldwegen gehen natürlich auch!<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
50% 50% 90%<br />
ASICS<br />
GEL-NIMBUS 19<br />
GEWICHT* M: 315 G | W: 255 G<br />
SPRENGUNG* 10 MM<br />
Wenn man Läufer nach bekannten Laufschuh-Klassikern fragt,<br />
wird der Asics Gel-Nimbus 19 zweifelsfrei sehr häufig genannt.<br />
Seit nunmehr rund einer Generation begleitet er hunderttausende<br />
Läufer zuverlässig bei ihrem Hobby. Und das gewohnt<br />
komfortabel und mit hoher Qualität. Und wie gut ist die 19.<br />
Version dieses Klassikers? Das aktuelle Modell kommt in veränderter<br />
Optik daher, das neue FluidFit-Obermaterial ist weniger<br />
grobporig und schmiegt sich dem Fuß sehr gut an. Die Dämpfung<br />
bleibt die Referenz in dieser Klasse. Der Nimbus spult besonders<br />
bei langen Läufen – egal ob Asphalt oder Waldboden<br />
– zuverlässig Kilometer um Kilometer ab. Im Vergleich mit dem<br />
Vorgänger fällt auf, dass der Schuh insbesondere im Vorfuß-Bereich<br />
etwas enger geschnitten ist. Zusammen mit der angenehmen<br />
Fersenführung vermittelt der neue Nimbus somit ein direkteres<br />
Laufgefühl. Wer eher auf breiterem Fuß unterwegs ist,<br />
muss unter Umständen eine halbe Nummer größer wählen. Insgesamt<br />
bleibt der Trage- und Laufkomfort super. Abgerundet<br />
wird das positive Bild durch einen nicht nur gefühlt leichteren<br />
Schuh. Für die Gewichtsersparnis ist die Mittelsohle aus dem<br />
extrem leichten FlyteFoam-Material verantwortlich. Fazit: Der<br />
GEL-Nimbus bleibt ein extrem komfortabler Laufschuh – und<br />
die 19. Version ist der dynamischste Nimbus aller Zeiten.<br />
PREIS<br />
180,00 EURO<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
80% 60%<br />
60%<br />
LAUFEN.DE ——— <strong>04</strong>1<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 41 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:32
NEW BALANCE<br />
880 V7<br />
GEWICHT* M: 314 G | W: 263 G<br />
SPRENGUNG* 10 MM<br />
PREIS 130,00 EURO<br />
Wer mit vielen Läufern und regelmäßig mit Laufsport-Händlern<br />
spricht, hört unisono: New Balance baut wieder richtig gute Schuhe.<br />
Das heißt nicht zwangsläufig, dass die Modelle des US-Herstellers<br />
in den vergangenen Jahren nicht laufbar waren. Aber es<br />
ist ein Lob für die spürbare Anstrengung des Unternehmens, mit<br />
Top-Produkten beim Kunden zu punkten. Ganz entscheidend für<br />
die überzeugende Produkt-Range von New Balance ist das Freshfoam<br />
genannte Mittelsohlen-Material. Es läuft sich sehr direkt,<br />
dynamisch und hat spürbar gute Rebound-Werte. Auf dieses Material<br />
verzichtet New Balance im neuen 880 V7. Ist er nun ein<br />
schlechterer Schuh? Keineswegs. Er hat nur einen anderen Läufertypen<br />
im Visier. Wer es gerne etwas komfortabler mag, wird<br />
die Acteva-Mittelsohle mögen. Dabei ist die Konstruktion alles<br />
andere als weich – aber eben ein Kompromiss aus guter Dämpfung<br />
und angenehmer Flexibilität. Der 880 V7 will nicht der<br />
dynamischste Schuh sein, viel mehr ein treuer und langlebiger<br />
Begleiter für jede Laufstrecke und Distanz – egal ob auf Asphalt<br />
oder einem ebenen Waldweg. Passform und Sitz sind aufgrund<br />
des Weitensystems bei New Balance seit jeher top. Und da der<br />
Schuh dank des zweilagig nahtfrei verarbeiteten Obermaterials<br />
(Fantomfit) einen festen, aber angenehmen Halt bietet, gehört er<br />
definitiv zu den besten Allroundern des Jahres.<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
80%<br />
70%<br />
45%<br />
NIKE<br />
ZOOM FLY<br />
GEWICHT* M: 247 G<br />
SPRENGUNG* 10 MM<br />
PREIS 150,00 EURO<br />
Der brandneue Zoom Fly von Nike ist quasi die Jedermann-Version<br />
des Schuhs, den Eliud Kipchoge bei seinem Versuch getragen<br />
hat, als erster Mensch einen Marathon unter zwei Stunden zu<br />
laufen. Der Kenianer hat im Zoom Vaporfly Elite für die 42,195<br />
Kilometer 2:00:25 Stunden gebraucht. Sein Schuh bündelte<br />
dabei optimale Dämpfung und ideale Unterstützung bei der Abrollbewegung,<br />
war aber gleichzeitig trotz einer dicken Sohle superleicht.<br />
Er wurde nach Maßgabe von Top-Athleten entwickelt.<br />
Die wollen die Straße am liebsten gar nicht spüren. „Asphalt tut<br />
weh“, meinte einer von ihnen während der Entwicklungsphase.<br />
Und viele Features, die in dem für den besten Marathonläufer der<br />
Gegenwart individuell entwickelten Schuh zum Einsatz kommen,<br />
bietet auch der Zoom Fly. Die Komfort-Anforderungen erfüllt er<br />
genauso wie der Zoom Vaporfly Elite. Allerdings ist der Zoom<br />
Fly deutlich schwerer. In der Mittelsohle kommt statt dem superleichten,<br />
von Nike neu entwickeltem Schaummaterial ZoomX<br />
herkömmliches Lunarlon zum Einsatz. Die extrem leichten Karbon-Platte,<br />
die im Elite-Schuh die Abrollbewegung optimiert,<br />
wurde beim Zoom Fly durch eine aus extrasteifem Kunststoff ersetzt.<br />
Die wirkt genauso wie die Karbon-Platte, wiegt aber spürbar<br />
mehr. Insgesamt ist der Zoom Fly ein grandioser Schuh, der<br />
Komfort und Dynamik ideal verbindet. Unsere Tester lieben ihn<br />
vor allem bei zügigen Dauerläufen.<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
90%<br />
50%<br />
85%<br />
*) Bei den Gewichtsangaben werden – soweit möglich – die Größen 42 (Männer) und 38 (Frauen) zugrundegelegt. Bein einzelnen Modellen können sich die Gewichtsangaben eventuell auf<br />
geringfügig abweichende Größen beziehen.<br />
*) Mit Sprengung wird die Differenz zwischen der Dicke der Sohle an der Ferse und am Vorfuß beschrieben. Je größer die Sprengung, desto mehr Gefälle hat der Schuh von hinten<br />
nach vorn. Schuhe mit großer Sprengung sind meist an der Ferse stark gedämpft.<br />
——— <strong>04</strong>2 EQUIPMENT & MODE EM<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 42 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:36
REEBOK<br />
FLOATRIDE RUN<br />
GEWICHT* M: 233 G | W: 196 G<br />
SPRENGUNG* 8 MM<br />
Die meisten verbinden mit Reebok vor allem Equipment für<br />
Fitnesssport, denn in diesem Bereich ist der deutsche Sportartikel-Hersteller<br />
aus Herzogenaurach besonders stark. Mit dem<br />
Floatride Run meldet Reebok aber nun auch wieder Ansprüche<br />
im Laufbereich an. Und das zurecht. 25.000 Kilometer sind<br />
knapp 300 Läufer in der Testphase mit ihm gelaufen und waren<br />
begeistert. Und auch wenn wir bislang weniger Kilometer mit<br />
ihm zurückgelegt haben – auch unser Urteil lautet: absolut gelungen!<br />
Das ist definitiv ein Lauf- und kein Fitnessschuh. Sehr<br />
angenehm ist der Floatride Foam der Mittelsohle, der gleich<br />
mehrfach punktet: einerseits durch geringes Gewicht, denn er<br />
ist deutlich leichter als herkömmliches EVA-Material, aus dem<br />
die Sohlen vieler Schuhe gefertigt sind. Und zudem durch eine<br />
sehr angenehme Dämpfung und gleichzeitig eine tolle Reaktionsfreudigkeit.<br />
Das nahtfreie UltraKnit-Obermaterial passt sich<br />
dem Fuß optimal und flexibel an und ist dabei sehr atmungsaktiv.<br />
Zusätzlichen Halt bietet der dezente EVA-Frame. Auch<br />
800-Meter-Olympiasieger Nils Schumann meint: „Der Floatride<br />
setzt in seinem Segment neue Standards und wird mein tägliches<br />
Lauftraining definitiv bereichern. Ich freue mich schon auf<br />
jeden Kilometer.“<br />
PREIS<br />
149,95 EURO<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
60% 40%<br />
75%<br />
SAUCONY<br />
RIDE 10<br />
GEWICHT* M: 270 G | W: 238 G<br />
SPRENGUNG* 8 MM<br />
PREIS 140,00 EURO<br />
Viele Modelle verschwinden irgendwann vom Markt. So ist es<br />
dem Saucony Mirage ergangen. Ein toller Schuh, dessen Lebenszyklus<br />
begrenzt war. Wir hoffen, dass dieses Schicksal dem Saucony<br />
Ride erspart bleibt. Nun ist er quasi zehn geworden und<br />
im besten Alter. Zum Jubiläumsmodell kann man dem US-Laufschuh-Spezialisten<br />
nur gratulieren. Zumindest einer unserer<br />
Tester mag ihn gar nicht mehr ausziehen. Es war Liebe beim ersten<br />
Lauf. Auch die Vorgänger waren gut, aber beim Ride 10 hat<br />
Saucony an den richtigen Stellen für Verbesserungen gesorgt.<br />
Das Wichtigste beim Laufschuhtest: Nicht die Hersteller-Angaben<br />
lesen, um unvoreingenommen ganz subjektiv den Schuh zu<br />
spüren. Beim Ride 10 spürt man sehr schnell: Er fühlt sich für<br />
einen Allrounder super leicht an. Nicht nur in der Hand, vor allem<br />
am Fuß. Und er läuft sich so dynamisch, dass er mit leichteren<br />
Modellen locker mithalten kann. Und wie hat Saucony das geschafft?<br />
Das Gewicht spart der Schuh in erster Linie beim leichteren<br />
Obermaterial ein. Die Mittelsohle ist mit der Everun Technologie<br />
(als Top Sole Konstruktion direkt unterm Fuß) für mehr<br />
Komfort ausgestattet. Genau dieser Mix macht den Ride 10 so<br />
besonders. Es gibt leichtere und dynamischere Modell, die aber<br />
weniger komfortabel sind. Und es gibt Komfort-Wunder, denen<br />
es an Dynamik fehlt. Und es gibt den Saucony Ride. Hoffentlich<br />
noch lange.<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
DYNAMIK<br />
65% 50%<br />
65%<br />
LAUFEN.DE ——— <strong>04</strong>3<br />
032-<strong>04</strong>3_laufen_de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_schuhtest.indd 43 02.06.<strong>2017</strong> 16:35:39
LÄUFER & LEUTE<br />
PHILIPP PFLIEGER ZÄHLT MIT EINER<br />
MARATHON-BESTZEIT VON 2:12:50<br />
STUNDEN ZU DEN BESTEN DEUTSCHEN<br />
LÄUFERN. WELTWEIT IST ER DAMIT<br />
ABER NICHT UNTER DEN BESTEN<br />
250. TROTZDEM KANN ER GUT VOM<br />
LAUFEN LEBEN. UND DAS OHNE UN-<br />
TERSTÜTZUNG DURCH BUNDESWEHR<br />
ODER POLIZEI. HIER VERRÄT DER<br />
29-JÄHRIGE, WIE DAS FUNKTIONIERT.<br />
SELFMADE<br />
PROFI<br />
Interview: Christian Ermert | Fotos: JvM STARS, Norbert Wilhelmi<br />
——— <strong>04</strong>4 LÄUFER & LEUTE LL<br />
<strong>04</strong>4-<strong>04</strong>7_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_pflieger.indd 44 01.06.<strong>2017</strong> 13:49:06
ALS PROFI-LÄUFER TRANSPORTIERE<br />
ICH BOTSCHAFTEN, DIE JEDER MIT<br />
DEM LAUFEN VERBINDET:<br />
GESUNDHEIT, FITNESS, ERFOLG, SPASS<br />
Philipp, du musstest wegen muskulärer<br />
Probleme zuletzt auf den geplanten<br />
Start beim Hamburg-Marathon<br />
verzichten. Wie geht es dir jetzt?<br />
Den Haspa-Marathon absagen zu müs-<br />
sen, ist mir wirklich schwergefallen,<br />
besonders angesichts der guten Trainingswerte<br />
in den ersten acht bis neun<br />
Wochen der Vorbereitung. Ich habe mir<br />
dann die nötige Zeit genommen, die<br />
Probleme auszukurieren und befinde<br />
mich derzeit wieder im Aufbautraining<br />
für einen Herbstmarathon.<br />
Das heißt, du hast keine Chance mehr,<br />
dich für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften<br />
zu qualifizieren, die im<br />
<strong>August</strong> in London stattfinden.<br />
Da wollte ich ja sowieso nicht hin. Für<br />
<strong>2017</strong> hatte ich zum ersten Mal eine klassische<br />
Marathonsaison geplant. Mit einem<br />
City-Marathon im Frühjahr und einem<br />
im Herbst. Jetzt will ich im Herbst<br />
die Chance nutzen, mich für den Marathon<br />
bei den Leichtathletik-Europameisterschaften<br />
2018 in Berlin zu qualifizieren.<br />
Unsere Heim-EM ist für mich<br />
viel attraktiver als ein WM-Marathon in<br />
London.<br />
Vor zwölf Monaten stecktest du mitten<br />
in der Vorbereitung auf die Olympischen<br />
Spiele. Ein Jahr später hat<br />
sich ganz schön viel in deinem Leben<br />
geändert, oder?<br />
Ja. Ich habe mein ganzes Sportlerleben<br />
lang dem Moment entgegengefiebert,<br />
mal bei Olympischen Spielen dabei zu<br />
sein. Bis dahin waren alle meine großen<br />
Lebensentscheidungen von dem olympischen<br />
Traum beeinflusst. Deshalb bin<br />
ich nach dem Abitur in meiner Heimatstadt<br />
Sindelfingen nach Regensburg<br />
gezogen. Deshalb habe ich nach dem<br />
Bachelor mein Studium beendet. Und<br />
deshalb bin ich Sportprofi geworden.<br />
Was sagen eigentlich deine Eltern zu<br />
dieser Entscheidung? Laufprofi ist ja<br />
nicht gerade der sicherste Job …<br />
Meine Mutter hat sich am Anfang schon<br />
ein bisschen Sorgen gemacht. Als ich<br />
noch Politik- und Medienwissenschaften<br />
studiert habe, mussten meine Eltern<br />
ständig die Frage beantworten, was man<br />
damit eigentlich später mal macht. Und<br />
dann war der Sohn plötzlich Profisportler,<br />
da haben alle gedacht, klar, der verdient<br />
jetzt als Fußballer sein Geld. Wenn<br />
meine Eltern dann erklärten, „nee, er<br />
läuft“, war die Reaktion meistens Stirnrunzeln.<br />
Gesellschaftlich akzeptiert ist<br />
meine Entscheidung erst, seitdem ich<br />
bei Olympia in Rio dabei war. Meine<br />
Eltern haben mir immer Rückhalt gegeben,<br />
aber finanziell wollte ich nicht<br />
auf sie angewiesen sein. Profisport bedeutet<br />
für mich, dass man von seinem<br />
Sport leben kann. Wenn das nicht möglich<br />
gewesen wäre, hätte ich mich auf<br />
mein Master-Studium konzentriert und<br />
wäre jetzt wahrscheinlich Hobbyläufer<br />
wie Millionen andere.<br />
Und dann wurde der Olympia-Traum<br />
Realität …<br />
… Rio und der olympische Marathon waren<br />
ein Wahnsinns-Erlebnis. Ich hätte an<br />
dem Tag keine Sekunde schneller laufen<br />
können. Ich war voll zufrieden, wusste<br />
danach aber erstmal gar nicht, ob ich<br />
auf diesem Niveau überhaupt weiterlaufe.<br />
Die Erfüllung dieses Traumes, den<br />
ich fast 20 Jahre lang verfolgt hatte,<br />
fühlte sich an, als wäre jetzt ein Kapitel<br />
meines Lebens abgeschlossen. Ich habe<br />
dann nach den Spielen noch zwei Wochen<br />
Urlaub in Brasilien gemacht und<br />
bin gar nicht gelaufen. Als ich dann wieder<br />
zurück in Deutschland war, war die<br />
Lust am Laufen schnell wieder da. Drei<br />
Wochen nach dem Olympia-Marathon<br />
war ich wieder im Training, zwar ohne<br />
konkretes Ziel, aber mit viel Spaß.<br />
Fehlt es dir jetzt immer noch an einem<br />
Ziel, auf das du hinarbeitest?<br />
Nein, das nicht. Ich bin allerdings keine<br />
20, 25 mehr. Damals hätte ich jeden<br />
Cent und meine Gesundheit geopfert,<br />
um irgendwann mal Olympische Spiele<br />
zu erleben. Das sehe ich heute anders.<br />
Mit fast 30 ist mein Kosmos nicht mehr<br />
nur mein eigenes Laufen. Ich denke daran,<br />
was in zwei, drei Jahren sein kann.<br />
Auch in finanzieller Hinsicht. Ich hatte<br />
ja nie Lust, zur Sportfördergruppe oder<br />
zur Polizei zu gehen. Ich empfinde es als<br />
Privileg, den Sport selbst finanzieren zu<br />
können – mit meinem Verein, der LG<br />
Telis Finanz Regensburg, und anderen<br />
Partnern wie Adidas und ultraSPORTS,<br />
die mich unterstützen. Das noch einige<br />
Jahre weiter zu können und dann den<br />
fließenden Übergang von der Läuferkarriere<br />
in eine neue Position im Sport<br />
zu schaffen – das ist mein Ziel.<br />
Aber sportliche Ziele brauchst du<br />
doch auch, oder?<br />
Schon, aber ich habe mich davon entfernt,<br />
bei internationalen Höhepunkten<br />
konkrete Platzierungen anzupeilen. Ich<br />
will im Rahmen meiner Möglichkeiten<br />
so hart trainieren, wie ich kann. Und<br />
dann im Rennen das Beste geben. Was<br />
an Platzierungen rauskommt, habe ich<br />
nicht in der Hand. Ich weiß ja nie, wie<br />
die Konkurrenz „gearbeitet“ hat. Wenn<br />
man sich die Veränderungen der Ergebnislisten<br />
der vergangenen Jahre durch<br />
nachträglich aufgedeckte Dopingfälle<br />
anschaut, verlieren internationale<br />
Platzierungen an Wert. Wer sich unter<br />
diesen Umständen davon abhängig<br />
machst, ob er bei einer EM Erster, Dritter<br />
oder Sechster wird, steigt in einen<br />
langfristig frustrierenden Prozess ein.<br />
Das wird dann ziemlich zermürbend.<br />
→→→→→→→→→→<br />
LAUFEN.DE ——— <strong>04</strong>5<br />
<strong>04</strong>4-<strong>04</strong>7_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_pflieger.indd 45 01.06.<strong>2017</strong> 13:49:07
Dann bleibt also nur noch die Verbesserung<br />
der eigenen Leistung als Maßstab<br />
…<br />
… für mich schon. Ich will ausloten, wie<br />
schnell ich Marathon laufen kann. Wo<br />
das mal hingeht, ist schwer zu sagen.<br />
Weltrekord wird es sicher nie werden.<br />
Ich hoffe aber stark, dass es noch mal<br />
unter 2:12:50 Stunden gehen wird und<br />
wenn ja, wie weit ich das noch ausreizen<br />
kann.<br />
Eine zweifellos starke Leistung, aber<br />
auch damit wärst du weltweit nicht<br />
unter den 250 besten Marathonläufern.<br />
Dennoch hast du kürzlich einen<br />
Vertrag mit der Sportmarketing-Agentur<br />
Jung von Matt abgeschlossen, die<br />
sich sonst um prominente Sportler wie<br />
Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg oder<br />
Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes<br />
kümmert.<br />
Um genau zu sein, mit der Spezialagentur<br />
Jung von Matt/STARS, die mich in<br />
meiner individuellen Vermarktung unterstützen.<br />
Dass die Agentur sich für mich<br />
entschieden hat, überrascht mich selbst<br />
ein wenig. Aber wie schnell genau ich laufe,<br />
ist dem Team gar nicht so wichtig. Sie<br />
finden es gut, dass ich schnell laufe und<br />
sportliche Ziele verfolge und ein klares<br />
Profil habe. Laufen ist ja längst mitten in<br />
der Gesellschaft angekommen. Und als<br />
Profi-Läufer transportiere ich die Botschaften,<br />
die jeder mit Laufen verbindet:<br />
Gesundheit, Fitness, Erfolg, Spaß.<br />
Und deshalb hat sich Ex-Fußballnationalspieler<br />
Arne Friedrich bei dir gemeldet<br />
und gefragt, ob seine Agentur dich<br />
vermarkten darf?<br />
Nein. Es war umgekehrt. Ich habe dort angerufen,<br />
weil ich mir gedacht habe: „Wer<br />
nicht fragt, bekommt auch keine Antwort.“<br />
Zu meiner großen Überraschung<br />
haben sie mich zu einem Gespräch nach<br />
Hamburg eingeladen. Und dann saß ich<br />
Arne Friedrich gegenüber. Als Fußballer<br />
stand er dem Thema Laufen ohne Ball zunächst<br />
etwas skeptisch gegenüber. Aber<br />
ich habe ihn wohl ein bisschen dafür begeistern<br />
können.<br />
Und wie darf man sich das vorstellen,<br />
wenn ein Marathonläufer von einer<br />
Sportmarketing-Agentur betreut wird?<br />
Das Team begleitet mich beim Aufbau einer<br />
Persönlichkeitsmarke und dem Erreichen<br />
meiner sportlichen Ziele. Ich habe<br />
als Profisportler die Möglichkeit, die Öffentlichkeit<br />
für Themen rund ums Thema<br />
Laufen zu begeistern, zum Beispiel<br />
durch Experten-Interviews, Statements<br />
zu Trendthemen wie Fitness, Reisen, Essen<br />
und Trinken, durch Fernsehauftritte<br />
– oder durch Aktionen wie Race the Tube.<br />
Race the Tube? Was ist denn das? Ein<br />
Rennen in der U-Bahn?<br />
Fast. Einen Rennen gegen die U-Bahn<br />
in Berlin. Ich habe versucht, auf einer<br />
zehn Kilometer langen Strecke quer<br />
durch Berlin zu Fuß schneller zu sein als<br />
ein Läufer von der Adidas-Community<br />
in Berlin, der mit den U-Bahn-Linien U6<br />
und U2 vom U-Bahnhof Naturkundemuseum<br />
bis zum U-Bahnhof Neu-Westend<br />
nahe dem Olympiastadion gefahren ist.<br />
Mein Rennen habe ich live auf Facebook<br />
gestreamt.<br />
Und? Wer hat gewonnen?<br />
Ich. Aber darauf kam es am Ende eigentlich<br />
nicht an. Das hat riesigen Spaß gemacht,<br />
und es war ein Highlight in den<br />
sozialen Netzwerken. Der Live-Stream<br />
über meine Seite erreichte 1,4 Millionen<br />
Kontakte, die Zusammenfassung nochmals<br />
knapp eine halbe Millionen. Es hat<br />
sich gelohnt, mal zwei Tage nach Berlin<br />
zu fahren und zehn Kilometer in 34 Minuten<br />
zu laufen. Aber solche Aktionen<br />
sind längst nicht alles. Unsere Zusammenarbeit<br />
ist langfristig angelegt. Wir<br />
hoffen, dass beide Seiten davon auch<br />
noch nach dem Ende meiner aktiven<br />
Zeit profitieren.<br />
<br />
Nur in Deutschland top, im Weltmaßstab hinter den vielen schnellen Läufern aus Ostafrika abgeschlagen: Philipp Pflieger<br />
kann trotzdem gut vom Laufen leben. Dabei helfen auch die Gagen, die von den großen deutschen Laufveranstaltern<br />
gezahlt werden. Der Berliner Halbmarathon ist eins dieser Rennen, bei dem auch die deutschen Athleten glänzen können<br />
——— <strong>04</strong>6 LÄUFER & LEUTE LL<br />
<strong>04</strong>4-<strong>04</strong>7_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_pflieger.indd 46 01.06.<strong>2017</strong> 13:49:13
SO MACHT LAUFEN SPASS<br />
ENTDECKE ALLE TOP-MARKEN<br />
BEI DEINEM LAUFPROFI IN DER NÄHE.<br />
<strong>04</strong>4-<strong>04</strong>7_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_pflieger.indd 47 01.06.<strong>2017</strong> 13:49:15
EVENTS & REISEN<br />
BESTZEITEN JAGT MAN BEIM SEYCHELLEN-MARATHON<br />
VERGEBLICH. ZU WARM, ZU HOHE LUFTFEUCHTIGKEIT.<br />
SCHNELL RENNEN WÄRE ABER AUCH SCHADE — WEIL MAN<br />
DANN EINMALIGE EINDRÜCKE VERPASSEN WÜRDE.<br />
HIER WIRD GENOSSEN, NICHT GERAST!<br />
——— <strong>04</strong>8 EVENTS & REISEN ER<br />
Text: Stefan Schlett | Fotos: iStock, Thinkstock, Stefan Schlett, Udo Möller, Veranstalter<br />
<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 48 02.06.<strong>2017</strong> 10:50:11
HIER KANN MAN LAUFEN?<br />
HIER<br />
KANN MAN<br />
LAUFEN!<br />
<br />
SEYCHELLEN<br />
MARATHON<br />
LAUFEN.DE ——— <strong>04</strong>9<br />
<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 49 02.06.<strong>2017</strong> 10:50:17
Langsam, ganz langsam kriecht<br />
Esmeralda dahin. Für eine Marathonläuferin<br />
definitiv zu langsam, keinen einzigen<br />
Zielschluss würde sie schaffen, im<br />
Besenwagen wäre sie Dauergast. Aber<br />
das nimmt Esmeralda niemand böse,<br />
sie läuft ohnehin keinen Marathon. Esmeralda<br />
ist die älteste Landschildkröte<br />
der Welt, über 200 Jahre alt und bringt<br />
mehr als 300 Kilo auf die Waage. Sie<br />
lebt auf der winzigen Insel Bird-Island,<br />
die zu den Seychellen im westlichen Indischen<br />
Ozean gehört.<br />
Der westliche Indische Ozean mit seinen<br />
Trauminseln ist auch unter erfahrenen<br />
Globetrottern noch immer ein touristischer<br />
Geheimtipp. Wenige wissen über<br />
die Inseln mehr, als dass vor langer Zeit<br />
ein Schiff vor Madagaskar lag, dass die<br />
Pest an Bord hatte, dass der Pfeffer dort<br />
wächst und dass man unter Palmen baden<br />
kann. Und ja, die berühmteste Briefmarke<br />
der Welt, die Blaue Mauritius,<br />
kommt auch aus dieser Region.<br />
LECKERBISSEN FÜR<br />
LAUFGOURMETS<br />
Doch für die internationale Läuferschar<br />
sind die Perlen des Indischen Ozeans<br />
schon lange kein Geheimnis mehr,<br />
sondern ein Leckerbissen für Laufgourmets.<br />
Während sich die Maskarenen<br />
(La Reunion, Mauritius, Rodrigues),<br />
Mayotte (Komoren) und Madagaskar mit<br />
anspruchsvollen Trailläufen durch wilde<br />
und exotische Landschaften präsentieren,<br />
pflegt man auf den Seychellen hingegen<br />
den guten alten Straßenlauf.<br />
Im Februar wurde zum zehnten Mal auf<br />
der Hauptinsel Mahé der „Seychelles<br />
Eco-Friendly Marathon“ ausgetragen.<br />
Den Anstoß dazu gab der koreanische<br />
Geschäftsmann Dong Chang Jeong,<br />
Honorarkonsul der Inseln in Seoul und<br />
begeisterter Marathonläufer. Mit seiner<br />
Beratungsfirma Inocean M&C ist er<br />
zugleich bedeutendster Sponsor der<br />
Veranstaltung. In den vergangenen 15<br />
Jahren hat er 72 Marathonläufe in 38<br />
Ländern absolviert und war dreimal<br />
beim Berlin-Marathon am Start. Die<br />
Renndirektorin Giovanna Rosseau, die<br />
auf den Inseln schon Triathlonwettbewerbe<br />
und Staffelmeisterschaften ins<br />
Leben rief, legt Wert auf die Qualität<br />
des Events. So erreichte sie, dass der<br />
Marathon vom Leichtathletik-Weltverband<br />
IAAF anerkannt wurde. Die<br />
mehrmalige internationale Squash-Meisterin<br />
und ehemaliges Mitglied der Nationalmannschaft<br />
sorgt für ein hohes<br />
Niveau des Seychellen-Marathons. Kein<br />
Wunder, dass sich die Veranstaltung,<br />
zu der neben dem Marathon noch ein<br />
Halbmarathon sowie Läufe über 5 und<br />
10 Kilometer gehören, rasch zu einer<br />
Erfolgsgeschichte entwickelte. Bei der<br />
Premiere 2008 gingen 300 Läufer an<br />
den Start. Mittlerweile liegt die Teilnehmerzahl<br />
bei 2000 Athleten aus 51<br />
Ländern. Dabei hat sich die Zahl der<br />
Männer verfünffacht und die der Frauen<br />
verzehnfacht. Und das ist eine wirklich<br />
hohe Zahl, wenn man bedenkt, wie klein<br />
die Seychellen sind, und wie wenig Menschen<br />
dort leben!<br />
Die Republik der Seychellen ist seit<br />
1976 vom Vereinigten Königreich Großbritannien<br />
und Nordirland unabhängig<br />
und liegt im westlichen Indischen<br />
Ozean, etwas südlich des Äquators auf<br />
der Höhe des nördlichen Tansanias<br />
und besteht aus 115 Inseln. Das zu den<br />
Seychellen gehörige Hoheitsgebiet hat<br />
eine Ausdehnung von knapp 400.000<br />
Quadratkilometern und ist damit größer<br />
als Deutschland. (357.375 m 2 ). Allerdings<br />
ist nur etwa ein Tausendstel Landfläche,<br />
was ein bisschen mehr als das Stadtgebiet<br />
von Köln ist. Und davon ist nur<br />
die Hälfte, nämlich 21 Inseln, bewohnt.<br />
Gut 90.000 Menschen leben auf den<br />
Seychellen, ein Viertel in der Hauptstadt<br />
Victoria, die zu den kleinsten Hauptstädten<br />
der Welt zählt und auf der Hauptinsel<br />
Mahé liegt. Diese ist mit einer Länge<br />
von 28 Kilometern und einer Breite von<br />
8 Kilometern die größte der Seychelleninseln.<br />
Der afrikanische Kontinent,<br />
zu dem die Seychellen topografisch<br />
gehören, liegt 1600 Kilometer von Mahé<br />
entfernt.<br />
GONDWANAS ÜBERBLEIBSEL<br />
Traum und Traumstrände sind inflationäre<br />
Begriffe, die heute in jeder<br />
Touristenbroschüre zu finden und fast<br />
wertlos geworden sind. Geht es jedoch<br />
an die Beschreibung der 42 Granitund<br />
73 Koralleninseln der Seychellen<br />
bekommen die Attribute Traumstrand<br />
und Einzigartigkeit ihre eigentliche<br />
Bedeutung zurück. Traum wird hier zur<br />
Realität! Einige der seltensten Tier- und<br />
Pflanzenarten auf dieser Erde sind hier<br />
zu finden. Als höchste Gipfel untergetauchter<br />
Überreste des Superkontinents<br />
Gondwana sind die Seychellen die<br />
weltweit ältesten Inseln inmitten eines<br />
Meeres und damit kostbare Erbstücke<br />
aus der Frühzeit unseres Planeten. Die<br />
berühmteste der zahlreichen endemischen<br />
Tier- und Pflanzenarten, also<br />
Lebensformen die nur dort vorkommen,<br />
ist die Coco de Mer, eine Frucht der Seychellenpalme.<br />
Die Form der nur auf den<br />
Seychelleninseln Praslin und Curieuse<br />
zu findenden Meereskokosnuss ähnelt<br />
den Beckenrundungen einer Frau und<br />
regte über Jahrhunderte die Fantasie<br />
männlicher Betrachter an. Der deutsche<br />
Kaiser Rudolf II. von Habsburg schrieb<br />
im 17. Jahrhundert 4000 Gulden Belohnung<br />
für eine einzige dieser Nüsse aus,<br />
bekam aber keine. Die frühere erotische<br />
Betrachtung ist heute einem pragmatischen<br />
Ansatz gewichen. Die bis zu 50<br />
Zentimeter große Nuss wiegt 15 bis 22<br />
Kilo, kostet ein paar Hundert Euro und<br />
darf nur mit Zertifikat ausgeführt werden.<br />
Auf dem Aldabra-Atoll findet man<br />
die weltgrößte Kolonie von Riesenschildkröten<br />
– unter ihnen Esmeralda, die es<br />
ins Guinness Buch der Rekorde schaffte.<br />
TRAUMSTRÄNDE AUS DER<br />
WERBUNG<br />
Die Seychellen sind das erste Land der<br />
Erde, das den Naturschutz in seine Verfassung<br />
aufgenommen hat. Mit 58,61<br />
Prozent seiner Landfläche hat der Inselstaat,<br />
zusammen mit den Malediven<br />
(65,03 %) mit Abstand prozentual den<br />
größten Anteil geschützter Gebiete<br />
weltweit. Dazu passt folgendes Zitat aus<br />
einem alten Reiseführer: „Weltreiche<br />
kommen und gehen, Revolutionen ebenfalls,<br />
aber die Schönheit der Seychellen<br />
bleibt eine Konstante.“ In der Tat, der<br />
Strand von Anse Source d’Argent, bekannt<br />
unter anderem durch Werbespots<br />
von Bacardi bis Raffaello, ist der wohl<br />
am meisten fotografierte auf der Welt.<br />
In fast jedem Baumarkt findet man Fototapeten<br />
von ihm. Der natürliche Reichtum<br />
verschafft diesem eigenständigen<br />
Land, das keine Arbeitslosigkeit kennt,<br />
den höchsten Lebensstandard Afrikas.<br />
Der Fremdenverkehr beschäftigt 30 Prozent<br />
der arbeitenden Bevölkerung und<br />
erwirtschaftet 70 Prozent des Volkseinkommens.<br />
Wieso dieses kleine Paradies nicht auch<br />
laufend erkunden?! Seit einigen Jahren<br />
schon reist alljährlich eine kleine<br />
Gruppe Deutscher zum Seychellen-Marathon.<br />
Eine herrliche Morgenstimmung<br />
herrscht dieses Jahr in Beau Vallon,<br />
dem populärsten Strand von Mahé,<br />
als nach einem kräftigen tropischen<br />
Regenguss die kleine Schar der 49 Marathon-<br />
und 69 Halbmarathonläufer mit<br />
20 Minuten Verspätung auf die Reise<br />
geschickt wird. Am Horizont sind durch<br />
den Dunst gerade noch die Umrisse der<br />
beiden Nachbarinseln Silhouette und<br />
North Island zu erkennen, zwei Naturparadiese,<br />
die nur von wenigen Menschen<br />
bewohnt sind. <br />
——— 050 EVENTS & REISEN ER<br />
<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 50 02.06.<strong>2017</strong> 10:50:19
SYC<br />
ECOFRIENDLY<br />
MARATHON<br />
Unikat aus dem westlichen Indischen Ozean:<br />
Auf den Seychellen lebt Esmeralda, die mit mehr<br />
als 200 Jahren die älteste Schildkröte der Welt<br />
Gelaufen wird auf den Seychellen nicht nur in der<br />
Hauptstadt Victoria, sondern auch durch tropische<br />
Regenwälder und vorbei an traumhaften Stränden –<br />
angefeuert von begeisterten Einheimischen (oben links)<br />
LAUFEN.DE ——— 051<br />
<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 51 02.06.<strong>2017</strong> 10:50:28
LAUFEN BEI TROPISCHEN<br />
BEDINGUNGEN<br />
Nach einem kurzen Wendepunktstück<br />
in der Ortschaft Beau Vallon geht es<br />
raus auf die Inselringstraße, eine hügelige<br />
Strecke entlang der Küste, die an<br />
einsamen Buchten und Stränden vorbeiführt.<br />
Palmen säumen die Strecke,<br />
die teilweise auch einen Schutz vor der<br />
sengenden Äquatorsonne bieten. Diese<br />
lässt sich allerdings kaum blicken, weshalb<br />
es auch ein paar Grad „kälter“ ist<br />
als üblich. Dennoch gibt es bei rund 27°<br />
Celsius und mehr als 90 Prozent Luftfeuchtigkeit<br />
für die meisten Teilnehmer<br />
nur eine vernünftige Strategie: langsam<br />
laufen und einfach nur genießen!<br />
Immer wieder säumen die für die Seychellen<br />
so typischen Granitbrocken wie<br />
stumme Zuschauer die Strecke. Kleine<br />
Siedlungen werden durchquert, in denen<br />
gelegentlich von den Läufern aufgeschreckte<br />
Hühner gackernd über die<br />
Straße fegen. Aus den Kirchen tönen<br />
inbrünstige Gesänge vom Sonntagsgottesdienst.<br />
Alle zwei bis drei Kilometer<br />
werden wir mit Verpflegung versorgt.<br />
Nach der Halbmarathonwende wird es<br />
noch ruhiger auf der verkehrsarmen<br />
Piste. Eine Absperrung der Straße ist<br />
nicht möglich, da sonst die Bevölkerung<br />
von ihren Wohnungen abgeschnitten<br />
und der Nahverkehr zum Erliegen<br />
gebracht würde. Auf den Seychellen<br />
herrscht übrigens Linksverkehr, ein<br />
Erbe der britischen Kolonialzeit. Die<br />
Marathonis laufen komplett um die<br />
nördliche Nase der Insel und nach einer<br />
Sightseeingtour durch die Hauptstadt<br />
Victoria auf der gleichen Strecke wieder<br />
zurück.<br />
GENIESSEN STATT RASEN<br />
Die Masse tummelt sich allerdings auf<br />
den kürzeren Distanzen über 5 und 10<br />
Kilometer, die eine halbe Stunde später<br />
gestartet werden. Darunter erstaunlich<br />
viele Kinder und Jugendliche, die für<br />
ein wuseliges Treiben sorgen. Die meisten<br />
sind barfuß unterwegs, manche in<br />
Socken – ab und zu auch nur mit einem.<br />
Richtig schnelle Zeiten sind unter den<br />
gegebenen Bedingungen natürlich nicht<br />
möglich. Aber auch die Siegerzeit des<br />
Einheimischen Geno Belle von 3:03:29<br />
Stunden ist beachtlich – wenn auch weit<br />
weg vom Streckenrekord von 2:37:38<br />
Stunden, aufgestellt im Jahr 2009 von<br />
Simon Labiche, der auch die Landesrekorde<br />
über 5000 und 10.000 Meter<br />
sowie im Halbmarathon hält. Dieses<br />
Jahr wird der mittlerweile 46-jährige<br />
Labiche mit 3:17:22 Stunden Vierter. Bei<br />
den Frauen schafft es die Südkoreanerin<br />
Sunmi Moon mit 3:43:29 Stunden<br />
als einzige Frau unter vier Stunden und<br />
erreicht den achten Gesamtplatz. Aber<br />
Zeiten sind hier meist nebensächlich:<br />
Dies ist ein Lauf zum Genießen, schnelle<br />
Zeiten werden woanders gelaufen.<br />
Die Freude an der Bewegung und eine<br />
fröhliche Laufatmosphäre stehen im<br />
Vordergrund. Und welcher Lauf kann<br />
schon damit punkten, dass gerade einmal<br />
15 Meter hinter dem Zielstrich mit<br />
dem 28 Grad warmen Indischen Ozean<br />
eine wahre Belohnung auf alle Finisher<br />
wartet?<br />
Fr<br />
19<br />
La<br />
21.<br />
La<br />
25<br />
Le<br />
27.<br />
Tr<br />
05<br />
M<br />
10<br />
Au<br />
18<br />
6.<br />
SYC<br />
DAS SIND DIE<br />
SEYCHELLEN<br />
PRASLIN ISLAND<br />
AFRIKA<br />
RZ AZ l<br />
w<br />
VIKTORIA<br />
SEYCHELLEN<br />
LA DIGUE ISLAND<br />
Fr<br />
MAHÉ ISLAND<br />
INDISCHER<br />
OZEAN<br />
Nächster Marathon<br />
Anreise<br />
Zeitunterschied<br />
Klima<br />
25. Februar 2018 (immer der letzte Sonntag im Februar)<br />
Condor fliegt zweimal wöchentlich nonstop ab Frankfurt auf die Seychellen und Air Seychelles<br />
bietet seit April <strong>2017</strong> zwei wöchentliche Verbindungen von Düsseldorf.<br />
Emirates, Etihad Airways, Qatar Airways, Turkish Airlines und Ethiopian Airlines bieten<br />
jeweils Seychellenflüge über ihre Heimatbasen. Die Flugzeit beträgt 10 Stunden<br />
MEZ +3 Stunden von November bis März, MESZ +2 Stunden von April bis Oktober<br />
Die Temperaturen liegen ganzjährig zwischen 24 und 32° Celsius. Von Dezember bis März ist<br />
die feuchtheiße Zeit des Nordwestmonsuns und von Mai bis September die trockenere und<br />
etwas kühlere Zeit des Südostmonsuns. Die restlichen Monate sind in der Regel ruhig und<br />
vergleichsweise windstill. Schwere Stürme sind selten, da die Seychellen außerhalb des<br />
Hurrikangürtels liegen, die im Indischen Ozean als Zyklon bezeichnet werden<br />
——— 052 EVENTS & REISEN ER<br />
w<br />
<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 52 02.06.<strong>2017</strong> 10:50:33
Frankfurt<br />
MÜHLACKER<br />
powered by<br />
GESUNDHEIT<br />
www.eventpower.info<br />
www.eventpower.info<br />
www.eventpower.info<br />
lauft schön!<br />
Sonderlauf<br />
250 Startplätze<br />
323 Höhenmeter<br />
1206 Treppenstufen<br />
6,7-km-Intermezzo<br />
11-km-Mezzo<br />
Halbmarathon Fan<br />
Halbmarathon Fanatic<br />
Halbmarathon Staffel<br />
Anmeldungen und Infos unter:<br />
www.heldenlauf.de | <strong>04</strong>0. 866 45 110<br />
Schirmherrschaft:<br />
Nienstedtener Turnverein von 1894 e.V.<br />
Ein Projekt der Heldenzentrale Hamburg.<br />
Wir bewegen die Sportstadt. ©<br />
Veranstalter: Medienpool Extra GmbH<br />
NEU<br />
<strong>04</strong>8-053_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_seychellen.indd 53 02.06.<strong>2017</strong> 14:27:01
↓ PUR:<br />
Unser Fotograf Norbert<br />
Wilhelmi porträtiert in<br />
einer Serie Menschen<br />
aus der Laufszene.<br />
Warum engagieren sie<br />
sich so stark fürs<br />
Laufen? Was sind ihre<br />
Ziele und Wünsche?<br />
——— 054 LÄUFER & LEUTE LL<br />
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JEFFREY<br />
NORRIS<br />
Am 10. April hatte Jeffrey Norris sein<br />
25-jähriges Laufjubiläum. „Und ich konnte<br />
es nicht mit einem Lauf feiern“, bedauert<br />
der 57-Jährige. Jeffrey Norris ist gerade<br />
lahmgelegt. Im vergangenen Herbst hatte er<br />
Schmerzen im Rücken – zwei Bandscheibenvorfälle<br />
hatten Nervenkanäle blockiert, drei<br />
Operationen waren notwendig, um die Probleme<br />
zu beheben. Von den Folgen erholt sich<br />
Jeffrey Norris gerade. „Das Wichtigste ist,<br />
dass ich wieder schmerzfrei bin. Jetzt kann<br />
ich wieder aktiv werden und mir neue Ziele<br />
setzen“, gibt er sich optimistisch. Es ist<br />
nicht die erste Herausforderung, die er annimmt<br />
und meistert. „In meinem Leben gab<br />
es einige einschneidende Erlebnisse, die man<br />
als Unglücksfall bezeichnen würde. Für mich<br />
hat sich aber gezeigt, dass sie ein Glücksfall<br />
waren.“<br />
1978 stürzte Jeffrey Norris mit einem Geländemotorrad<br />
und prallte mit dem Kopf auf. Er<br />
blieb auf den ersten Blick unverletzt. Nach<br />
kurzer Zeit aber implodierte sein linkes Auge<br />
und musste entfernt werden. 1985 geriet er<br />
in eine Schlägerei. Die Folge: sieben Frakturen<br />
im Kopfbereich, Gehirnhautreizung,<br />
zwei Zähne ausgeschlagen und am rechten<br />
Auge war die Netzhaut völlig abgelöst und<br />
mehrfach eingerissen. Seitdem hat er auf<br />
dem rechten Auge nur noch eine minimale<br />
Sehkraft. Er kann Lichtschein wahrnehmen,<br />
sieht aber keine Farben oder Konturen. „Ich<br />
will die Situation nicht schönreden. Natürlich<br />
ist das ein Schicksalsschlag. Wir benutzen<br />
das Wort bloß oft negativ, aber es kann ja<br />
auch ein positiver Schlag sein, der einen<br />
nach vorn befördert“, sagt er. Und genau so<br />
hat er es getan. Als er 1992 in der Kur ist,<br />
will er sich der Wandergruppe anschließen.<br />
Die wollen ihn wegen seiner Erblindung aber<br />
nicht mitnehmen. Aber ein anderer Kurgast<br />
nimmt ihn auf seine morgendliche Wanderung<br />
mit und berichtet von seiner Passion, dem<br />
Laufen. „Das war genau das, wonach ich gesucht<br />
hatte. Ich wollte raus, mich bewegen,<br />
die Natur erfahren, einen Ausgleich.“ Sie<br />
laufen zusammen ein paar Meter, einen Tag<br />
später kauft sich Jeffrey Norris seine ersten<br />
Laufschuhe, einen Monat startet er mit<br />
dem anderen Kurgast zusammen bei einem<br />
Zehn-Kilometer-Rennen.<br />
Das Lauffieber hat ihn gepackt. Die Strecken<br />
werden länger, er wird erfinderisch,<br />
um Laufpartner zu finden. „Die ersten habe<br />
ich über einen Radioaufruf gefunden. Mein<br />
erster Partner ist mit dem Rad gefahren und<br />
ich habe eine Laufschnur an seinen Gepäckträger<br />
gebunden, mit der er mich geführt<br />
hat.“ Mittlerweile gehören Halbmarathons,<br />
Marathons, Hindernisläufe, 24-Stunden- und<br />
8-Tage-Läufe sowie Ironmans, 24-Stunden-Radrennen<br />
in der Wüste Namibias und<br />
vieles mehr zu seinen absolvierten Wettkämpfen.<br />
Sind ihm 10-Kilometer-Rennen<br />
daheim zu langweilig? „Nein, keineswegs“,<br />
sagt Jeffrey Norris. „Ich will nur noch was<br />
von der Welt sehen, Erfahrungen machen und<br />
etwas erleben.“ Deshalb sagt er auch: „Als<br />
Sehender kannte ich nicht mal meine eigene<br />
Person, als Blinder lerne ich die ganze Welt<br />
kennen ...“ Er sei auch als Sehender in der<br />
Welt herumgekommen, hat aber vieles nicht<br />
wahrgenommen. Das habe sich durch seine<br />
Erblindung verändert.<br />
Wer sich mit Jeffrey Norris unterhält, merkt<br />
ganz schnell, da ist ein Mensch, der offen<br />
ist, der neugierig ist, der die Welt und die<br />
Menschen um sich herum kennenlernen will<br />
und deshalb ganz offen auf sie zugeht. Einer,<br />
der Barrieren und Hemmschwelen zwischen<br />
Behinderten und Nicht-Behinderten abbauen<br />
will. „Weil es die eigentlich gar nicht gibt“,<br />
meint er. Und er will zeigen, was alles möglich<br />
ist. Deswegen hält er auch Vorträge.<br />
„Als Motivator sehe ich mich aber nicht“,<br />
meint er dazu. „Motivieren muss sich schon<br />
jeder selbst. Aber ich kann einen Impuls geben<br />
und Möglichkeiten aufzeigen.“ Denn was<br />
alles möglich ist, das hat er auf beeindruckende<br />
Art und Weise bewiesen.<br />
www.jeffreynorris.de<br />
DREI FRAGEN, DREI ANTWORTEN<br />
⇥ Was ist dein<br />
Lebensmotto?<br />
Augen zu und durch.<br />
⇥ Was ist dein größter<br />
Wunsch für deine Zukunft?<br />
Ich wünsche mir vor allem<br />
Gesundheit, aber auch die Energie,<br />
immer wieder aufzustehen, wenn<br />
ich auf die Schnauze falle.<br />
⇥ Was wünschst du dir<br />
für unsere Gesellschaft?<br />
Frieden und Wohlwollen für<br />
einander.<br />
LAUFEN.DE ——— 055<br />
054-055_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_pur_norris.indd 55 01.06.<strong>2017</strong> 10:43:27
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
DER<br />
ARTHROSE<br />
DAVON-<br />
LAUFEN<br />
——— 056 GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG GE<br />
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WER VIEL LÄUFT, RISKIERT<br />
GELENKSCHMERZEN. DIESER<br />
GLAUBE IST IMMER NOCH WEIT<br />
VERBREITET. DOCH LAUFEN KANN<br />
SOGAR VOR ARTHROSE SCHÜTZEN.<br />
WENN DIE DOSIS STIMMT.<br />
Text: Dr. Stefan Graf | Fotos: Thinkstock<br />
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#01<br />
SO ZERSTÖRT<br />
ARTHROSE<br />
DAS KNIE<br />
Unser Experte: Dr. Stefan Graf hat nach seinem Medizin- und Biologie-Studium lange in den<br />
Bereichen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselphysiologie geforscht und gelehrt. Mittlerweile ist der<br />
Berliner als Autor vorwiegend in den Bereichen Sportphysiologie, -medizin und -ernährung tätig. Er<br />
berät Athleten in Ausdauer- und Spielsportarten und ist selbst seit frühester Kindheit bekennender<br />
„Sportjunkie“ – passionierter Läufer, ehemaliger Drittliga-Fußballer und Tennisspieler.<br />
Knorpel<br />
ungeschützter Knochen<br />
geschädigter Knorpel<br />
abgetragener Meniskus<br />
angegriffener Knochen<br />
GESUNDES<br />
KNIE<br />
AN<br />
ARTHROSE<br />
ERKRANKTES<br />
KNIE<br />
Irgendwann trifft es jeden. Denn Arthrose<br />
geschieht in jedem Körper. Gelenkstrukturen<br />
werden mit dem Alter<br />
deformiert. Unterschiedlich ist jedoch<br />
bei jedem Einzelnen, wie gravierend,<br />
schmerzhaft und schnell der Prozess<br />
voranschreitet. Denn das hängt von<br />
verschiedenen Faktoren ab. Bei Läufern<br />
stehen die Beingelenke (Hüfte, Knie,<br />
Fuß) und dabei besonders das Knie im<br />
Fokus. Zunächst ist der Gelenkknorpel<br />
betroffen. Er fungiert in Gelenken als<br />
Puffer. Zusammen mit dem Meniskus<br />
wirkt er im Knie wie ein Stoßdämpfer,<br />
der den direkten Knochenkontakt von<br />
Ober- und Unterschenkel vermeidet. Im<br />
gesunden Zustand sorgt ein hoher Wassergehalt<br />
für Elastizität des Knorpels.<br />
Zudem ist er bei trainierten Läufern<br />
als Anpassung an die Belastung dicker.<br />
Wenn er aber geschädigt ist, reiben die<br />
Knochen direkt aufeinander. Das Knochenmaterial<br />
wird dadurch unter teils<br />
heftigen Schmerzen zerstört.<br />
Wann und in welchem Schweregrad sich<br />
eine Arthrose entwickelt, hängt zum einen<br />
von genetischen Faktoren ab. Wenn<br />
sich Arthrosefälle in der Familie häufen,<br />
besteht eine erhöhte Gefahr. In erheblichem<br />
Ausmaß ist Arthrose aber durch<br />
den Lebensstil beeinflussbar. Der Glaube,<br />
dass Läufer eine Hochrisikogruppe<br />
für den frühzeitigen Verschleiß der<br />
Beingelenke sind, ist übrigens falsch.<br />
Das Gegenteil ist stattdessen der Fall –<br />
sofern die Belastung nicht dauerhaft zu<br />
hoch ist.<br />
Wo genau der Punkt zwischen gelenkfreundlichem<br />
Laufen und riskanter leistungssportlicher<br />
Belastung liegt, kann<br />
man nicht generell sagen. Hier spielen<br />
individuelle Gegebenheiten eine Rolle.<br />
Eines ist aber allgemeingültig: Schmerzen<br />
sind immer ein Alarmsignal! Ein<br />
leichter Anlaufschmerz zu Beginn des<br />
Laufens ist ein Leitsymptom für arthrotischen<br />
Verschleiß, aber ab einem gewissen<br />
Alter nicht beängstigend. Ein gelenkmobilisierendes<br />
Aufwärmen schafft<br />
Abhilfe. Länger als zehn Minuten anhaltender<br />
oder sich verstärkender Schmerz<br />
darf aber auf keinen Fall ignoriert oder<br />
eigentherapeutisch mit Schmerzmitteln<br />
unterdrückt werden! Drei Faktoren sind<br />
hingegen allgemeingültige Risikofaktoren,<br />
unabhängig vom individuellen<br />
Lebensstil: Bewegungsmangel, Übergewicht<br />
und Rauchen.<br />
So wichtig ist Laufen bei Arthrose<br />
Und ein Faktor ist dagegen definitiv<br />
wichtig, um Gelenke fit zu halten: eine<br />
dosierte Belastung. Da der Knorpel<br />
selbst nicht durchblutet wird, muss er<br />
über die Gelenkflüssigkeit (Synovia)<br />
ernährt werden. Die synovialen Nährstoffe<br />
müssen regelrecht in die Knorpelstruktur<br />
„einmassiert“ werden. Dazu ist<br />
Bewegung essentiell. Bewegungsarmut<br />
hingegen macht den Knorpel spröde.<br />
Der Wasseranteil sinkt, die Synovia wird<br />
dünnflüssiger und das Gelenk schlechter<br />
——— 058 GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG GE<br />
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ARTHROSE? DARAUF MUSST DU BEIM LAUFEN ACHTEN!<br />
#02<br />
1<br />
2<br />
3<br />
LAUF<br />
TECHNIK<br />
→ Messung von Gelenkbelastung<br />
und Fehlstellungen durchführen<br />
→ Biomechanische Laufstil-Analyse<br />
→ Bewegungsoptimierung<br />
SCHUH<br />
WERK<br />
→ Individuell anpassen<br />
→ Orthopädische Hilfen wie Einlagen<br />
oder Fersenpuffer verwenden<br />
KÖRPER<br />
GEWICHT<br />
→ Möglichst niedrig halten<br />
→ Dabei keinen Muskelabbau<br />
riskieren, denn dann verlieren<br />
die Gelenke an Stabilität<br />
4<br />
5<br />
6<br />
ERNÄHRUNG<br />
→ Entzündungshemmende<br />
„Gelenk-Diät”<br />
→ Pflanzlich betont, reich an Omega3-<br />
Fettsäuren, mageres Fleisch<br />
→ tierische Fette und Einfachzucker<br />
reduzieren<br />
→ möglichst auf industriell<br />
verarbeitete Nahrung verzichten<br />
„geschmiert“. Die Stoßdämpferleistung<br />
des Knorpels nimmt dadurch ab, die<br />
knöchernen Gelenkstrukturen werden<br />
höher belastet und beginnen im<br />
schlimmsten Fall, gegeneinander zu<br />
reiben. Und das ist dramatisch, denn ein<br />
einmal zerstörter Knorpel ist auf natürliche<br />
Weise nicht erneuerbar.<br />
Laufen – wenn es nicht übertrieben<br />
wird – wirkt somit gegen die Entwicklung<br />
von Gelenkschäden. Trotzdem<br />
ist kein Läufer gegen Arthrose gefeit.<br />
Eine genetische Veranlagung sowie<br />
erlittene Verletzungen und besonders<br />
dauerhafte Über- und Fehlbelastungen<br />
fördern einen frühzeitigen Gelenkverschleiß.<br />
Und das Problem ist: Viele<br />
Läufer wissen nicht, dass sie Gelenkasymmetrien<br />
oder einen ungünstigen<br />
Laufstil haben und ihren Körper deswegen<br />
falsch belasten. Oder dass sie<br />
sich einfach zu sehr belasten. Oft wird<br />
man sich dessen erst bewusst, wenn<br />
Beschwerden auftreten.<br />
TRAININGS<br />
PENSUM<br />
→ Umfang reduzieren<br />
→ Ebene Streckenprofile<br />
→ Gelenkfreundlicher Untergrund<br />
→ Schmerzen als Warnsignale<br />
ernstnehmen<br />
→ Kein Leistungssport<br />
Die molekularen Grundlagen der Arthrose<br />
sind noch nicht geklärt. Eine<br />
Therapie, in der die Ursachen behoben<br />
werden, ist daher nicht möglich. Die<br />
Behandlung konzentriert sich deswegen<br />
derzeit darauf, die Struktur und Funktion<br />
der Gelenke zu erhalten sowie die<br />
Schmerzen zu lindern. Die genaue Strategie<br />
richtet sich nach dem individuellen<br />
Schadens- und Beschwerdebild.<br />
Die richtige Prophylaxe<br />
Vorbeugend kann natürlich jeder einzelne<br />
etwas tun. Läufer sollten regelmäßig ihre<br />
Trainingsbelastung und ihre Ernährung<br />
überprüfen. Denn neben falschem Ehrgeiz<br />
und einem Missverhältnis zwischen Belastung<br />
und Regeneration sind ungünstige<br />
Ernährungsgewohnheiten Gift für die Gelenke.<br />
Und dazu gehören zum Beispiel viele<br />
Einfachzucker und ein hoher tierischer<br />
Fettanteil aus roten Wurstwaren.<br />
<br />
MUSKEL- UND<br />
STABILISATIONS<br />
TRAINING<br />
→ gelenkstabilisierende<br />
Muskulatur stärken<br />
→ Training mit eigenem Körpergewicht,<br />
Fitness-Bändern oder unter<br />
Leitung an Maschinen<br />
→ Freihanteln meiden – sie<br />
belasten die Gelenke mehr<br />
7<br />
ALTERNATIV<br />
SPORT<br />
→ gelenkschonende Sportarten als<br />
Ergänzung/Ersatz<br />
→ Schwimmen (Kraul, Rückenkraul)<br />
→ Radfahren mit wenig Widerstand/<br />
kleinen Gängen und hoher<br />
Trittfrequenz<br />
LAUFEN.DE ——— 059<br />
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Dosiertes Laufen hilft nicht nur,<br />
Arthrose vorzubeugen,<br />
sondern auch bei bestehenden<br />
Problemen<br />
→ Eine mediterrane Ernährung – das heißt<br />
pflanzlich betonte Mischkost mit hohem<br />
Anteil an Omega3-Fettsäuren (Seefisch,<br />
Lein-, Rapsöl, Walnüsse) und begrenztem<br />
Verzehr magerer Fleischsorten<br />
(Geflügel) – kann einiges bewirken.<br />
Laufen hat in der Prävention also einen<br />
hohen Stellenwert. Aber wie sieht<br />
es aus, wenn man schon an Arthrose<br />
leidet? Darf man dann auch laufen?<br />
Auf die Beingelenke wirken beim Laufen<br />
Kräfte, die dem Mehrfachen des<br />
eigenen Körpergewichts entsprechen.<br />
Dennoch müssen Läufer, die etwa an<br />
einer Gonarthrose (Kniearthrose) leiden,<br />
nicht sofort Abstand vom Laufen<br />
nehmen. Eines sollten sie aber definitiv<br />
machen: Ihr Material, also vor allem das<br />
Schuhwerk, und ihr Trainingsprogramm<br />
sehr sorgfältig an die Beschwerden anpassen.<br />
Eine Diagnostik und Fachberatung<br />
durch einen „Lauf-affinen“ Orthopäden<br />
ist unbedingt ratsam. Und der<br />
wird einem sicher nicht von Bewegung<br />
abraten. Denn Immobilität fördert das<br />
Fortschreiten der Arthrose. Deshalb<br />
wäre auch bei schon bestehendem Gelenkverschleiß<br />
der Verzicht auf regelmäßige<br />
Bewegung kontraproduktiv. Der<br />
Gelenkknorpel würde unterversorgt, die<br />
Synovia verlöre durch den verminderten<br />
Stoffwechsel an Qualität und die<br />
gelenkstabilisierende Muskulatur würde<br />
schrumpfen. Beschleunigter Knorpelabbau,<br />
verschlechterte Gelenkschmierung<br />
sowie Mobilitäts- und Stabilitätsverlust<br />
wären die Folge.<br />
Welche Behandlung ist sinnvoll?<br />
Sport kann also das Voranschreiten<br />
der Arthrose verlangsamen. Aber was<br />
kann ein Arzt zusätzlich tun, was ist<br />
sinnvoll und was nicht? Verbreitet<br />
sind Kortison-Injektionen. Sie lindern<br />
Schmerzen allerdings meist nur kurzfristig<br />
und bergen erhebliche Risiken<br />
wie Gewebeabbau oder Osteoporose.<br />
In einer der größten Untersuchungen<br />
durch ein schweizerisch-kanadisches<br />
Forscherteam, die 2015 durchgeführt<br />
wurde, wirkten Kortison-Spritzen nur<br />
bei etwa zwölf Prozent der Patienten<br />
mit Kniearthrosen.<br />
Hyaluronsäure ist ein für die Gleitund<br />
Pufferfunktion wichtiger Bestandteil<br />
der Synovia. Therapeutisch<br />
kann synthetische Hyaluronsäure in<br />
den Gelenkraum injiziert werden, um<br />
den Knorpel zu entlasten und die Gelenkmobilität<br />
zu erhöhen. Manchen<br />
Betroffenen bringt diese Behandlung<br />
Schmerzlinderung und bessere Beweglichkeit,<br />
allerdings verpuffen die<br />
Wirkungen oft nach wenigen Monaten.<br />
Gerade Läufern mit Kniebeschwerden<br />
wurde in den vergangenen 20 Jahren<br />
sehr schnell zu einer therapeutischen<br />
Kniespiegelung (Arthroskopie) mit<br />
Abtragung von Knorpel- und Meniskusgewebe<br />
geraten. In Deutschland<br />
werden pro Jahr etwa 100.000 arthroskopische<br />
Operationen durchgeführt<br />
– viel zu viel meinen Experten.<br />
Schon 2002 hat eine Studie des<br />
Orthopäden Bruce Moseley, damals<br />
Teamarzt der US-Basketball-Nationalmannschaft,<br />
die Wirksamkeit der<br />
operativen Arthrosebehandlung infrage<br />
gestellt. Moseley hatte eine Gruppe<br />
von Arthrosepatienten nur zum<br />
Schein operiert und mit wirklich arthroskopierten<br />
Patienten verglichen.<br />
Im Ergebnis zeigten sich keine nennenswerten<br />
Unterschiede. Zahlreiche<br />
neue Studien an großen Patientengruppen<br />
bestätigen: Eine Knie-OP ist<br />
in Bezug auf Schmerzreduktion und<br />
Gelenkfunktionalität nicht wirksamer<br />
als konservative Behandlungsmaßnahmen.<br />
Zudem sind die Operationsrisiken<br />
– besonders Infektionen und<br />
Thrombosen – ins Kalkül zu ziehen.<br />
Konservative Behandlung bevorzugen<br />
Sofern keine dringende medizinische Indikation<br />
vorliegt, sollte die arthroskopische<br />
OP nur als „Ultima Ratio“ erfolgen.<br />
Zunächst sollten konservative Behandlungsoptionen<br />
– das heißt sportmedizinisch<br />
angepasste Bewegung (Laufen<br />
nach individueller Situation), Physiotherapie<br />
und komplementärmedizinische<br />
Maßnahmen (Blutegel, PRP-Eigenblut,<br />
Akupunktur) – ausgeschöpft werden.<br />
Die Einnahme abschwellend und entzündungshemmend<br />
wirkender Schmerzmittel<br />
vom „nicht-steroidalen“ (kortisonfreien)<br />
Typ können über einen begrenzten<br />
Zeitraum hilfreich sein, um die Bewegungsfähigkeit<br />
zu erhalten – aber nur<br />
unter ärztlicher Kontrolle! Bei dauerhafter<br />
Selbstmedikation freiverkäuflicher<br />
Schmerzmittel zur Unterdrückung des<br />
„Warnsignals Schmerz“ drohen neben<br />
irreversiblen Gelenkschäden auch Potenzverlust<br />
sowie lebensgefährdende<br />
Organschäden!<br />
Ein Blick in die Zukunft:<br />
Genetische Umprogrammierung<br />
Am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum<br />
Berlin wird seit 2016 an der<br />
genetischen Umprogrammierung<br />
knorpelbildende Zellen gearbeitet, um<br />
diese in die Lage zu versetzen, wieder<br />
funktionsfähigen Knorpel aufbauen. Der<br />
Knorpelersatz könnte in absehbarer Zeit<br />
Realität werden – ein Meilenstein in der<br />
Arthrosetherapie. Bis das aber Realität<br />
wird, kann Laufen bei Arthrose – wenn<br />
es nicht übertrieben wird – helfen.<br />
Wenngleich arthrotische Beschwerden<br />
passionierte Läufer bisweilen zwingen,<br />
ihre Marathon-Ambitionen herunterzufahren,<br />
bedeutet dies nicht automatisch<br />
das Ende der Lauffreude. Reduzierung<br />
des Laufpensums und Einbeziehung<br />
gelenkfreundlicher sportlicher Alternativen<br />
liefert neue motivierende Impulse.<br />
——— 060 GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG GE<br />
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JAN FRODENO —<br />
Interview: Norbert Hensen | Fotos: fx_makesapicture<br />
DER<br />
EISENMANN<br />
——— 062 LÄUFER & LEUTE LL<br />
062-065_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_frodeno.indd 62 30.05.<strong>2017</strong> 10:18:50
ER IST OLYMPIASIEGER, INHABER DER WELTBESTZEIT AUF DER TRIATHLON-<br />
LANGDISTANZ, ZWEIMALIGER SIEGER DES LEGENDÄREN IRONMANS AUF HAWAII.<br />
UND ER IST EIN LÄUFER PAR EXCELLENCE. WIR HABEN JAN FRODENO IN<br />
LONDON ZUM EXKLUSIV-INTERVIEW GETROFFEN.<br />
★ Jan, du bist seit vielen Jahren als<br />
Triathlet erfolgreich, 2016 war aber ein<br />
ganz besonderes Jahr. Erst die Weltbestzeit<br />
mit 7:35:39 Stunden in Roth,<br />
dann die Titelverteidigung auf Hawaii<br />
und am Ende des Jahres wieder viele<br />
Ehrungen. Wann ist wieder Normalität<br />
in dein Leben eingekehrt? ★<br />
Die Normalität kehrt bei mir am nächsten<br />
Tag nach dem Wettkampf wieder ein. Das<br />
muss auch so sein. Ich kann mich nicht<br />
erinnern, dass ich in den vergangenen<br />
beiden Jahren außerhalb der Wettkämpfe<br />
einen trainingsfreien Tag hatte. Klar,<br />
gibt es nach Erfolgen besonders viele<br />
Termine, aber das Training darf darunter<br />
nicht leiden.<br />
★ Du bist als Sportler erfolgreich,<br />
aber längst auch als Geschäftsmann.<br />
Warum? ★<br />
Gemeinsam mit meinem Manager Felix<br />
Rüdiger, der zugleich mein bester Kumpel<br />
ist, habe ich 2009 eine Agentur gegründet.<br />
Wir haben unsere Eigenmarke<br />
Frodissimo aufgebaut und uns an einigen<br />
kleinen Firmen beteiligt. Ich möchte die<br />
Chancen nutzen, die sich mir gerade bieten.<br />
Das bringt einige Termine mit sich, die<br />
einfach sehr gut koordiniert werden müssen,<br />
ist aber auch unglaublich spannend.<br />
★ Das hört sich nach einer sehr intensiven<br />
Zeit an. Wie schaffst du das? ★<br />
Ich habe gerade große Lust, richtig Gas<br />
zu geben. Momentan habe ich die Energie,<br />
das alles unter einen Hut zu bekommen.<br />
Ich muss die Gelegenheit nutzen.<br />
Als Profi-Fußballer kannst du auf dem<br />
Niveau mal eben einen Vertrag für ein<br />
paar Millionen unterschreiben und dich<br />
nur auf den Sport konzentrieren – das ist<br />
im Triathlon anders. Deshalb denke ich<br />
schon an die Zukunft. Das alles geht aber<br />
nur, wenn du sehr fokussiert bist und dir<br />
andere den Rücken freihalten. Ich bin<br />
sehr dankbar, dass meine Familie mich<br />
bei allem so unterstützt. Ohne ein großes<br />
Team um mich herum wäre das nicht zu<br />
schaffen – das Privileg weiß ich zu schätzen.<br />
Meine Geschäfte sind aber vor allem<br />
auch gut für den Kopf und helfen mir,<br />
mich ein bisschen vom Sport abzulenken.<br />
★ Hast du auch mal ein Motivationsloch?<br />
★<br />
Ich habe auch einen inneren Schweinehund,<br />
den ich manchmal besiegen muss.<br />
Und ich weiß zu gut, wie es sich anfühlt,<br />
in einem ganz tiefen Motivationsloch<br />
festzustecken – und zwar über Wochen<br />
und Monate. Daraus habe ich viel gelernt.<br />
Seit einigen Jahren geht es mir richtig<br />
gut. Vielleicht ist Demut in dem Zusammenhang<br />
der falsche Ausdruck, aber ich<br />
bin dankbar, wie es gerade läuft.<br />
★ Hat diese Einstellung zum Sport und<br />
zum Leben auch damit zu tun, dass du<br />
vor einem Jahr Vater geworden bist? ★<br />
Diese neue Rolle hat meine Einstellung<br />
zum Sport nicht verändert, aber es verändert<br />
deinen Blick auf andere Dinge des<br />
Lebens. An fünf von sieben Abenden in<br />
der Woche bin ich beim Training, wenn<br />
der Kleine ins Bett geht. Momentan geht<br />
es nicht anders, aber ich versuche, so viel<br />
Zeit wie möglich, mit meiner Familie zu<br />
verbringen – und da stehen dann PR-Termine,<br />
Social Media Aktionen und andere<br />
Dinge, die natürlich auch für mich wichtig<br />
sind, hinten an.<br />
★ Was treibt dich an? ★<br />
Der ständige Drang, noch besser zu<br />
werden.<br />
★ Und da bleibt wenig Platz für Kompromisse?<br />
★<br />
Der Fokus muss stimmen. Ein Beispiel: Ich<br />
habe einen super Trainingspartner, den<br />
interessieren Termine wie heute hier nur<br />
wenig. Der war mit mir heute Morgen um<br />
6 Uhr auf der Rolle, um 9 Uhr haben wir<br />
Tempoläufe gemacht. Um 12 Uhr waren<br />
wir dann gemeinsam im Wasser. Ich bin<br />
dann nach London geflogen. Morgen früh<br />
holt er mich mit dem Rad am Flughafen<br />
ab, dann geht’s weiter. Und ich weiß, dass<br />
er mir die Zeiten richtig um die Ohren<br />
hauen wird. Dem ist egal, dass ich hier<br />
heute Abend sitze, Interviews gebe und<br />
erst spät ins Bett komme.<br />
★ Er scheint ein wichtiger Fixpunkt in<br />
deinem Sportlerleben zu sein … ★<br />
... absolut. Das erdet einen – einerseits. Er<br />
ist aber auch ein ständiger Gradmesser<br />
für meine Leistungsfähigkeit. Und das<br />
ist extrem wichtig für mich. Ich möchte<br />
schließlich besser werden. Und das geht<br />
nur, wenn du auf höchstem Niveau trainierst<br />
und gefordert wirst.<br />
★ Was sind deine wichtigsten Saisonziele<br />
<strong>2017</strong>? ★<br />
Im vergangenen Jahr habe ich drei Langdistanz-Rennen<br />
gemacht und insgesamt<br />
dadurch nur vier Wettkämpfe. Das waren<br />
mir zu wenige Rennen. Ich will <strong>2017</strong> öfter<br />
starten, auch in Deutschland häufiger<br />
antreten. Von daher freue ich mich auf<br />
mehr Wettkämpfe, aber der Fokus liegt<br />
auf dem zweiten Oktober-Wochenende.<br />
★ Du sprichst von der Weltmeisterschaft<br />
auf Hawaii. Du willst den dritten<br />
Sieg in Folge? ★<br />
Ich will gewinnen, klar, sonst müsste ich<br />
nicht antreten. Mein Ziel ist es, auf Hawaii<br />
eine Streckenbestzeit aufzustellen. Wenn<br />
es dieses Jahr nicht klappt, komme ich<br />
halt wieder.<br />
★ Die Bestzeit auf dem schwierigen<br />
Kurs liegt bei 8:03:56 Stunden.<br />
Kann man auf Hawaii die 8 Stunden<br />
unterbieten? ★<br />
Ich denke, dass es möglich ist. Aber auf<br />
Hawaii ist man sehr von den Bedingungen<br />
abhängig. Mein Ziel ist es auf jeden<br />
Fall.<br />
★ Ist es für dich ein Traum, dort Geschichte<br />
zu schreiben? Oder bist du gar<br />
kein Träumer? ★<br />
Doch, ich bin durchaus ein Träumer. Ich<br />
habe einen Wissenschaftler als Trainer<br />
an meiner Seite – vielleicht ergänzt sich<br />
das deshalb auch so gut. Ich sage es mal<br />
so: Meine Träume sind sehr konkret mit<br />
einem Plan verbunden. Dadurch sind<br />
meine Träume sehr zielgerichtet. So bekommt<br />
alles eine klare Marschroute. Meine<br />
Träume leben momentan auf Hawaii.<br />
<br />
LAUFEN.DE ——— 063<br />
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★ Machst du dir Gedanken, wann es mit<br />
den sportlichen Träumen vorbei sein<br />
könnte? ★<br />
Mir ist schon klar, dass ich mit 35 im Leistungssport<br />
kein Jungspund mehr bin.<br />
Aber mir macht das gerade alles so viel<br />
Spaß, dass ich mich mit dem Karriereende<br />
nicht beschäftige. Ich habe wirklich<br />
das Gefühl, dass ich jetzt gerade im besten<br />
Alter für Höchstleistungen bin. Und<br />
dann wird irgendwann der Tag kommen,<br />
an dem mir mein Körper und auch mein<br />
Kopf signalisieren, dass es an der Zeit ist<br />
aufzuhören. Aber das wird hoffentlich<br />
noch eine ganze Weile dauern.<br />
★ Du kennst ja Phasen, in denen der<br />
Körper nicht mitgespielt hat … ★<br />
… ja, ich habe es eben schon angedeutet.<br />
Es gab Zeiten, in denen aufgrund von<br />
Verletzungen und anderen Problemen<br />
nicht klar war, ob ich nochmal auf höchstem<br />
Level Rennen bestreiten kann. Das<br />
sind die schwierigen Phasen im Leben eines<br />
Sportlers. Aber das gehört fast bei jedem<br />
in einer langen Karriere dazu. Auch<br />
deshalb weiß ich es gerade zu schätzen,<br />
gesund zu sein.<br />
★ Was ist deine größte Stärke? ★<br />
Die mentale. Und im Triathlon keine wirkliche<br />
Schwäche zu haben.<br />
★ Keine Schwächen? ★<br />
Temporär habe ich die natürlich schon.<br />
Momentan bin ich im Laufen noch nicht<br />
so weit, wie ich gern wäre. Aber insgesamt<br />
sind meine Leistungen im Schwimmen,<br />
Radfahren und Laufen schon sehr<br />
ausgeglichen.<br />
★ Du hast eben von deinem Team gesprochen.<br />
Wie wichtig sind die Personen<br />
hinter dem Individualsportler Jan<br />
Frodeno? ★<br />
Ohne ein starkes Team kannst du solche<br />
Leistungen nicht abliefern. Ich habe<br />
mittlerweile einen fest angestellten Physiotherapeuten,<br />
der mit mir um die Welt<br />
reist. Die Gesundheit meines Körpers ist<br />
mein höchstes Gut – darin muss ich auch<br />
investieren. Aber auch meine Frau, meine<br />
Eltern, mein Manager und Freund Felix,<br />
mein Trainingspartner – alle gehören<br />
dazu. Und ohne sie wäre ich niemals so<br />
erfolgreich geworden.<br />
★ Welchen Stellenwert haben deine<br />
Sponsoren und Partner in diesem Konstrukt?<br />
★<br />
Sie sind existenziell. Ohne die Unterstützung<br />
kannst du nicht als Profi trainieren.<br />
Dabei geht es nicht nur um finanzielle Zuwendungen.<br />
Das beste Equipment zu haben,<br />
ist für mich enorm wichtig. Mit Asics<br />
zum Beispiel verbindet mich eine Partnerschaft<br />
seit 20<strong>04</strong> – länger als mit jedem<br />
anderen meiner Partner. Das ist mehr<br />
als irgendein Sponsor! Sie entwickeln<br />
Produkte, die mich besser machen. Und<br />
ich kann mich andererseits mit meiner<br />
Erfahrung in die Entwicklung einbringen.<br />
Diese Verbindung ist wunderbar. Ich bin<br />
da wirklich anspruchsvoll, komme nicht<br />
mit jedem Schuh zurecht. Bei Asics ist<br />
das mittlerweile schon ein Running-Gag<br />
– weil ich immer so viele Modelle testen<br />
will. Für diese Saison haben sie nochmal<br />
extrem viel gemacht. Zwei Tage in Kobe<br />
in Japan im Asics Institute of Science, die<br />
ganze Palette ...<br />
★ Wie läuft es denn mit dem neuen<br />
Asics Noosa FF? ★<br />
Ein Laufschuh, der perfekt passt, super<br />
leicht und dynamisch. Damit macht das<br />
Training Spaß, und er ist auch eine Option<br />
für den Marathon. Und ein bisschen<br />
Frodeno steckt auf jeden Fall drin, und<br />
das nicht nur, weil ich in Noosa in Australien<br />
überwintere. Ich mag aber auch<br />
den Asics Fuze X Rush im Training.<br />
★ Welchen Schuh läufst du im Wettkampf?<br />
★<br />
Ich werde in diesem Jahr den Asics<br />
GEL-Hyper Tri 3 im Rennen laufen, der<br />
nochmal etwas leichter geworden ist<br />
als sein Vorgänger. Dazu habe ich von<br />
den Entwicklern aus Japan noch eine<br />
Maß-Einlegesohle im Schuh. Ich bin sehr<br />
gespannt auf den ersten Wettkampf in<br />
diesem Modell.<br />
★ Letzte Frage: Warum sollte jeder<br />
Läufer einen Triathlon bestreiten? ★<br />
Ganz einfach: zur Abwechslung. Ich bin<br />
aber auch davon überzeugt, dass Läufer<br />
mit Hilfe des Triathlon-Trainings<br />
Leistungssprünge erzielen werden. Und<br />
durch das abwechslungsreiche Training<br />
wird man weniger verletzungsanfällig.<br />
Meine Empfehlung: unbedingt ausprobieren.<br />
VOR DEM INTERVIEW<br />
WAR ICH UM 6 UHR AUF DER ROLLE,<br />
UM 9 UHR STANDEN TEMPOLÄUFE AN UND<br />
UM 12 UHR EINE SCHWIMMEINHEIT<br />
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★JAN<br />
FRODENO★<br />
★ Geboren: 18. <strong>August</strong> 1981 in Köln<br />
★ Verheiratet mit der australischen<br />
Olympiasiegerin und dreimaligen<br />
Triathlon-Weltmeisterin Emma Snowsill.<br />
Im Februar 2016 kam ihr gemeinsamer<br />
Sohn zur Welt.<br />
★ Wohnorte: Saarbrücken, Girona (ESP),<br />
Noosa (AUS)<br />
★ Verein: LAZ Saarbrücken<br />
★ Trainer: Dan Lorang<br />
★ Hobbies: kochen, essen, surfen,<br />
Espresso<br />
★ Größte Erfolge<br />
2008 Olympiasieger (Peking)<br />
2012 Platz 6 Olympische Spiele (London)<br />
2014 Platz 2 Ironman 70.3-Weltmeisterschaft (Kanada)<br />
Platz 3 Ironman-Weltmeisterschaft (Hawaii)<br />
2015 Sieger Ironman-Europameisterschaft (Frankfurt)<br />
Sieger Ironman 70.3-Weltmeisterschaft (Zell am See)<br />
Sieger Ironman-Weltmeisterschaft (Hawaii)<br />
2016 Sieger Ironman-Challenge Roth in Weltbestzeit (7:35:39 h)<br />
Sieger Ironman-Weltmeisterschaft (Hawaii)<br />
Von oben nach unten:<br />
★ Der größte Triumph: Am 9. Oktober 2016 wiederholt Jan Frodeno seinen Sieg bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. Das ist vor ihm noch keinem deutschen Triathleten<br />
gelungen ★ Das tägliche Training: Bis zu drei Trainingseinheiten absolviert Jan Frodeno am Tag. Speziell das abschließende Laufen entscheidet beim Triathlon über Sieg<br />
und Niederlage. Bei seiner Langdistanz-Weltbestzeit 2016 in Roth lief er den Marathon in 2:39:18 Stunden. Und das nach 3,8 Kilometern Schwimmen und 180 Kilometern auf<br />
dem Rad ★ Der Profisportler privat: Wenn Jan Frodeno nicht trainiert, verbringt er möglichst viel Zeit mit seiner Familie. Gern entspannt er beim Kochen und genießt den einen<br />
oder anderen Espresso<br />
LAUFEN.DE ——— 065<br />
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TRAINING & FITNESS<br />
MACH<br />
LOCK<br />
MUSKULÄRE VERSPANNUNGEN KENNT JEDER. SIE<br />
SIND ZWAR KEINE SCHWER WIEGENDE VERLETZUNG,<br />
STÖREN ABER TROTZDEM UND RUFEN SCHMERZEN<br />
HERVOR. WAS DU TUN KANNST, UM VERSPANNUNGEN<br />
ZU VERMEIDEN. UND WIE DU SIE WIEDER LOSWIRST.<br />
Text: Anja Herrlitz | Bilder: Thinkstock, Hersteller<br />
——— 066 TRAINING & FITNESS TF<br />
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DICH<br />
KER!<br />
LAUFEN.DE ——— 067<br />
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Viel Bewegung im Alltag und wenig starres<br />
Sitzen am Schreibtisch helfen, Verspannungen<br />
zu vermeiden<br />
Sie sind so lästig und überflüssig wie ein<br />
Pickel – aber leider auch genauso häufig:<br />
muskuläre Verspannungen. Braucht<br />
keiner, bekommt aber eigentlich jeder.<br />
Frei Haus. Danke. Im Gegensatz zu vielen<br />
Sportverletzungen entstehen Verspannungen<br />
aber oft gar nicht während des<br />
Sports. Meist handeln wir sie uns ganz<br />
nebenbei ein. Nämlich dann, wenn wir<br />
lange und ruhig sitzen. Zum Beispiel bei<br />
der Arbeit vor dem Computer. „Unser<br />
Körper ist dafür gemacht, sich zu bewegen.<br />
Wir haben keinen Halteapparat,<br />
sondern einen Bewegungsapparat. Und<br />
das fordert der Körper auch ein“, erklärt<br />
Osteopath Thomas Marx.<br />
Sitzt man aber lange nahezu unbeweglich<br />
vor dem Computer und hat dabei<br />
noch eine schlechte Haltung, verändert<br />
sich der Spannungszustand der Muskulatur<br />
und der sie umgebenden Faszien.<br />
Zunächst unmerklich. Bis dann eine<br />
ungewohnte Bewegung dazu führt, dass<br />
der über lange Zeit kaum oder falsch benutzte<br />
Muskel überlastet und schlechter<br />
durchblutet wird. Die Folge: schmerzhafte<br />
Verspannungen.<br />
Das Gleiche kann allerdings auch trotz<br />
Bewegung passieren. Nämlich dann, wenn<br />
man beim Laufen Arme und Schultern<br />
verkrampft in einer unnatürlichen Position<br />
hält. „Das geht eine Weile gut, aber<br />
irgendwann können Muskeln und Faszien<br />
diese Fehlhaltung nicht mehr kompensieren“,<br />
sagt Thomas Marx, der täglich Menschen<br />
mit Verspannungen behandelt.<br />
Verspannungen können bei Sportlern<br />
auch entstehen, wenn diese mit den<br />
richtigen Bewegungen, aber sehr umfangreich<br />
oder intensiv trainieren. Läufer<br />
verfügen oft über eine hohe muskuläre<br />
Grundspannung – auch in Ruhe. Die brauchen<br />
sie auch, um schnell laufen zu können.<br />
Hohe muskuläre Spannung bedeutet<br />
aber auch, dass die Muskeln ständig einen<br />
großen Zug auf die Gelenke ausüben. Und<br />
das kann wiederum zu Blockaden führen<br />
– viele Sportler kennen das beispielsweise<br />
von den kleinen Gelenken zwischen den<br />
einzelnen Rückenwirbeln, die sich oft bei<br />
Behandlung oder spontan mit einem hörbaren<br />
Knacken wieder lösen.<br />
Solche Blockaden, die für eine eingeschränkte<br />
Beweglichkeit des betroffenen<br />
Gelenks sorgen, verursachen dann<br />
wiederum eine schlechte Blutzirkulation<br />
in der Muskulatur. Der Muskel wird unzureichend<br />
mit Sauerstoff und Nährstoffen<br />
versorgt. Die Folge auch hier: schmerzhafte<br />
Verspannungen.<br />
Die drohen auch demjenigen, der seinem<br />
Körper zwischen den Trainingseinheiten<br />
nicht die nötigen Regenerationszeiten<br />
gönnt. Dadurch ist das Gewebe überfordert,<br />
die Blutzirkulation eingeschränkt<br />
– mit ähnlichen Konsequenzen wie bei<br />
den Blockaden. Auch andere Faktoren<br />
können Verspannungen hervorrufen oder<br />
zumindest begünstigen: zum Beispiel eine<br />
schlechte und einseitige Ernährung, zu<br />
wenig Flüssigkeitsaufnahme oder auch<br />
psychische Probleme.<br />
——— 068 TRAINING & FITNESS TF<br />
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SO BEUGST<br />
DU VOR ↓<br />
⇥ Bewege dich! So wird deine Muskulatur gut durchblutet<br />
und verkrampft nicht<br />
⇥ Achte bei der Arbeit am Schreibtisch auf eine gute<br />
Haltung und streue immer wieder Pausen ein, in denen<br />
du dich bewegst<br />
⇥ Gönne deinem Körper Regenerationspausen zwischen<br />
den Trainingseinheiten<br />
⇥ Ernähre dich gesund und ausgewogen und trinke<br />
ausreichend<br />
⇥ Vermeide Stress<br />
⇥ Dehne deine Muskeln regelmäßig locker oder bearbeite<br />
sie mit einer Faszienrolle<br />
Unser Experte<br />
Thomas Marx ist ausgebildeter Osteopath und<br />
Partner in der Physiotherapiepraxis Carolin<br />
Enneper/Thomas Marx in Köln. Vor zwei Jahren<br />
hat er das Tool TMX entwickelt, mit dem man<br />
Verspannungen selbst behandeln kann.<br />
www.ennepermarx.de<br />
Was aber passiert eigentlich bei einer<br />
Verspannung im Körper? Jede Kontraktion<br />
eines Muskels wird dadurch ausgelöst,<br />
dass sich nach von den Nerven übertragenen<br />
Impulsen in den Muskelzellen die<br />
beiden Proteine Aktin und Myosin verbinden<br />
und durch molekulare Prozesse<br />
dafür sorgen, dass sich die Muskelzelle<br />
und damit der ganze Muskel verkürzt.<br />
Anschließend lösen sich die Proteine wieder<br />
voneinander, die Zelle kehrt zu ihrer<br />
Ausgangslänge zurück, der Muskel entspannt.<br />
Fürs Lösen der Proteine benötigt<br />
die Muskelzelle allerdings Energie. Fehlt<br />
die aufgrund schlechter Blutversorgung<br />
oder anderer Mangelzustände an Sauerstoff,<br />
Nährstoffen oder Mineralien, lösen<br />
sich Aktin und Myosin nicht mehr voneinander,<br />
der Muskel bleibt gespannt. Der<br />
extreme Fall ist die Totenstarre: Nachdem<br />
bei einer Leiche die Durchblutung aufgehört<br />
hat, steht dem Muskel keinerlei<br />
Energie mehr zur Verfügung. Aktin und<br />
Myosin können sich nicht mehr lösen,<br />
alle Muskeln sind komplett verkrampft.<br />
Aber auch alle anderen Verspannungen<br />
entstehen nach diesem Prinzip: In einzelnen<br />
Muskelpartien trennen sich Aktin<br />
und Myosin nicht wieder voneinander,<br />
der Muskel bleibt dauerhaft angespannt.<br />
Sind die Muskeln stark verspannt, verkürzt<br />
sich der Muskel sehr und fühlt sich<br />
hart an. Das tut weh, schränkt das Wohlbefinden,<br />
die Beweglichkeit und natürlich<br />
die sportliche Leistungsfähigkeit ein.<br />
Dabei ist es gar nicht so schwer, Verspannungen<br />
vorzubeugen. Man sollte sich<br />
regelmäßig bewegen und gleichzeitig auf<br />
ausreichende Regenerationspausen zwischen<br />
sportlichen Belastungen achten.<br />
Die Balance zwischen Anspannung und<br />
Ruhe muss stimmen.<br />
Wer gezwungen ist, den ganzen Tag am<br />
Schreibtisch vor dem Computer zu verbringen,<br />
sollte Stuhl und Bildschirm so<br />
einstellen, dass er zumindest eine gerade<br />
Sitzposition hat. Wer dann noch regelmäßig<br />
zwischendurch aufsteht und sich<br />
etwas bewegt, hat schon einiges richtig<br />
gemacht. Ganz einfache Mittel helfen viel:<br />
Das Rad nehmen statt mit dem Auto oder<br />
dem Bus zu fahren. Treppen statt Aufzug.<br />
Nach dem Mittagessen einen kleinen<br />
Spaziergang, bei dem man die Arme auch<br />
mal schön ausschüttelt. „Alle Strukturen<br />
unseres Körpers sind abhängig von Bewegung“,<br />
betont Thomas Marx. „Wenn<br />
wir uns bewegen, werden Hormone ausgeschüttet,<br />
die positive Prozesse im Körper<br />
auslösen. Uns geht es besser.“<br />
Beim Laufen sollte man zudem auf eine<br />
entspannte und natürliche Haltung der<br />
Arme achten. Das heißt, die Schultern<br />
sollten nicht angezogen sein, die Arme<br />
pendeln locker neben bis leicht vor dem<br />
Körper, zwischen Ober- und Unterarm<br />
ist ein etwa rechter Winkel. Die Hände<br />
sind entspannt. Wer sich dann noch gut<br />
ernährt und wem es auch psychisch gut<br />
geht, der ist sicherlich noch nicht immun<br />
gegen Verspannungen, wird aber deutlich<br />
seltener Probleme mit ihnen haben.<br />
LAUFEN.DE ——— 069<br />
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„Was durchaus auch hilft, ist lockeres<br />
Dehnen nach dem Laufen. Damit lässt<br />
sich die Spannung in den Muskeln senken“,<br />
so Marx. Und auch eine Faszienrolle<br />
kann nach dem Laufen gute Dienste<br />
erweisen. Indem man mit dem Körpergewicht<br />
seine Muskeln auf den harten<br />
Kunststoffrollen massiert, regt man die<br />
Lymphen und die oberflächliche Durchblutung<br />
der Faszie an, die den Muskel<br />
umgibt. „Dort wo man rollt, konzentriert<br />
sich sehr viel Flüssigkeit und wo Flüssigkeit<br />
ist, wird das Gewebe geschmeidiger<br />
und man kann sich besser bewegen“,<br />
erklärt Thomas Marx, der allerdings auch<br />
darauf hinweist, dass der Effekt oft nicht<br />
länger als 24 Stunden anhält. Man sollte<br />
also regelmäßig rollen.<br />
Um bereits bestehende Verspannungen<br />
zu lösen, ist die Faszienrolle allerdings<br />
nicht unbedingt erste Wahl. „Ihre Auflagefläche<br />
ist zu groß, deswegen kommt<br />
man mit ihr nicht bis zu den Strukturen,<br />
die bei einer Verspannung gelockert werden<br />
müssen. Die liegen zu tief.“ Traditionell<br />
hilft hier eine physiotherapeutische<br />
Behandlung. Mit dem Daumen drückt der<br />
Physiotherapeut in die verspannte Stelle,<br />
zieht den Muskel damit auseinander und<br />
fördert an dieser Stelle die Durchblutung.<br />
Dafür braucht der verspannte Sportler<br />
allerdings den Physiotherapeuten.<br />
Thomas Marx hat lange darüber nachgedacht,<br />
wie er seine Patienten in die<br />
Lage versetzen kann, die Behandlung<br />
der verspannten Muskeln ganz allein zu<br />
unterstützen. Bis die Idee zum TMX reif<br />
war. Mit diesem kleinen Helfer kann jeder<br />
verspannte Muskeln selbst behandeln.<br />
Der TMX sieht aus wie ein Kegel mit<br />
einer Kugel auf der Spitze. So wird der<br />
Daumen des Physiotherapeuten simuliert.<br />
Die Idee dahinter ist einfach: Der<br />
TMX wird auf dem Boden positioniert<br />
und man legt sich mit der schmerzenden<br />
Stelle auf den runden, kleinen Kopf. Alternativ<br />
kann man sich auch gegen eine<br />
Wand oder einen Stuhl lehnen und das<br />
Tool dazwischen klemmen – je nachdem,<br />
wie man die schmerzende Stelle am besten<br />
erreicht. Da der TMX im Vergleich zur<br />
Faszienrolle eine viel kleiner Auflagefläche<br />
hat, erreicht er auch tieferliegende<br />
Muskeln und Faszien. Und damit auch die<br />
Verspannungen.<br />
Getriggert wird einfach die schmerzende<br />
Stelle, man muss kein physiotherapeutisches<br />
Wissen haben, um bestimmte<br />
Punkte zu treffen. Gesicht, Bauchraum,<br />
die Region oberhalb der Schultern und<br />
auch die Knochen sollten zur Sicherheit<br />
nicht mit dem TMX bearbeitet werden.<br />
Sonst aber sind alle Stellen, wo Muskeln<br />
und Sehnenansätze sind, problemlos zu<br />
triggern.<br />
Bei wem sich Verspannungen aber<br />
trotzdem hartnäckig halten, der sollte<br />
auf jeden Fall einen Arzt oder Physiotherapeuten<br />
aufsuchen. Denn manchmal<br />
können muskuläre Verspannungen auch<br />
organische Ursachen haben, die nur ein<br />
Fachmann erkennen kann. Und ohne verhärtete<br />
Muskeln läuft es sich halt einfach<br />
schöner und befreiter.<br />
Bei Verspannungen hilft meist eine physiotherapeutische<br />
Behandlung am besten. Mit dem neu entwickelten<br />
TMX kannst du dich und deine Muskulatur auch selbst<br />
triggern und so Verspannungen lösen<br />
HILFT BEI<br />
VERSPANNUNGEN:<br />
TMX<br />
Der TMX erreicht im Gegensatz<br />
zur Faszienrolle tieferliegende<br />
Muskelregionen und ist deswegen<br />
geeignet, um Verspannungen<br />
zu lösen. Positioniere den TMX<br />
einfach auf dem Boden und lege<br />
dich mit der schmerzenden Stelle<br />
darauf. Erhältlich in zwei verschiedenen<br />
Größen und sieben Farben.<br />
2er-Set: 59,95 Euro | einzeln: 32,95<br />
Euro | tmx-trigger.de<br />
——— 070 TRAINING & FITNESS TF<br />
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13. city marathon bremerhaven<br />
06.08.<strong>2017</strong> • 09:30 - 15:00 Uhr<br />
Marathon •<br />
Marathon-Staffel •<br />
Halbmarathon •<br />
10 km - Lauf •<br />
10 km - Walken •<br />
10 km - Firmenlauf •<br />
5 km - Lauf •<br />
5 km - Walken •<br />
5 km - Firmenlauf •<br />
800 m - Lauf •<br />
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www.bremerhaven-marathon.de<br />
20. Wachau<br />
MARATHON<br />
17. September <strong>2017</strong><br />
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LÄUFER & LEUTE<br />
POLITIK IN<br />
LAUFSCHUHE<br />
AUCH IM DEUTSCHEN BUNDESTAG GIBT<br />
ES MEHRERE LAUFGRUPPEN. ÜBER ALLE<br />
PARTEIGRENZEN HINWEG WIRD DORT<br />
GEMEINSAM SPORT GETRIEBEN – UND MIT<br />
DEM ALLJÄHRLICHEN BUNDESTAGSLAUF<br />
GIBT ES SOGAR EINEN EIGENEN<br />
WETTKAMPF.<br />
Text: Olaf Kaiser | Fotos: Andreas Schwarz<br />
——— 072 LÄUFER & LEUTE LL<br />
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EN<br />
LAUFEN.DE ——— 073<br />
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→ Die SPD hat dieses Mal deutlich die<br />
Nase vorn. Die Genossen landen bei<br />
50 Prozent und holen damit die absolute<br />
Mehrheit; die CDU kommt lediglich<br />
auf 12,5 Prozent; Grüne und Linke sind<br />
gar nicht vertreten. „Das ist der neue<br />
Schwung unter Martin Schulz“, frohlockt<br />
einer der SPD-Leute. Doch Joachim<br />
Metz stellt schnell klar: „Das ist<br />
heute wirklich eine Ausnahme. Normalerweise<br />
sind alle Parteien gleichmäßig<br />
vertreten.“ Metz organisiert eine der<br />
beiden Laufgruppen des Deutschen<br />
Bundestags. Und die genannten Zahlen<br />
entsprechen nicht etwa dem Wahlergebnis,<br />
sondern bilden lediglich ab, welche<br />
Fraktion an diesem Trainingstag im<br />
Frühjahr die meisten Teilnehmer stellt.<br />
Zweimal pro Woche machen sich die Bundestagsläufer<br />
auf den Weg: Dienstags<br />
wird eine kürzere Strecke angeboten,<br />
die auch für Anfänger geeignet ist; immer<br />
donnerstags ist dann jedoch richtig<br />
Ausdauer gefragt. Die Strecke führt vom<br />
Regierungsviertel aus immer entlang der<br />
Spree und durch den Tiergarten. „Die<br />
Laufschuhe stehen bei den meisten im<br />
Büro. Wir können also direkt von der Arbeit<br />
loslaufen“, sagt Heike Städtler. Im<br />
Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, einem der<br />
großen Parlamentsbauten, befinden sich<br />
Umkleidekabinen, Duschen und sogar<br />
eine Sporthalle.<br />
In der Vergangenheit liefen auch Abgeordnete<br />
mit, aktuell sind allerdings keine<br />
dabei. „In den Wochen, in denen der Bundestag<br />
nicht tagt, weilen sie meist in ihren<br />
Wahlkreisen. Und wenn Sitzungswoche<br />
ist, sind sie zwar in Berlin, haben aber nur<br />
wenig Zeit“, erklärt Joachim Metz. Wenn<br />
aber trotzdem mal ein Abgeordneter vorbeischaut,<br />
ist das stets ein großes Ereignis.<br />
„Es ist immer sehr spannend, wenn<br />
sie aus dem Leben eines MdB berichten“,<br />
meint Metz. Momentan besteht die Gruppe<br />
jedoch ausschließlich aus Mitarbeitern<br />
und Beschäftigten der Verwaltung sowie<br />
einigen Externen, die zumeist allerdings<br />
auch irgendeine Verbindung zum Bundestag<br />
haben. „Es kommt sehr selten jemand,<br />
der mit dem Bundestag überhaupt<br />
nichts zu tun hat“, sagt Joachim Metz.<br />
Politik ist beim Training ein ständiges<br />
Thema. Dadurch, dass die Läufer aus unterschiedlichen<br />
Parteien beziehungsweise<br />
Abteilungen des Bundestags stammen,<br />
sind die Meinungen dabei häufig verschieden.<br />
„Es gibt schon unterschiedliche Auffassungen,<br />
aber wir haben eine gesunde<br />
Streitkultur“, meint Ann Charlot Sablotzki,<br />
die für einen Bundestagsabgeordneten<br />
arbeitete. Es werde auch eher allgemein<br />
über Politik und aktuelle Themen gesprochen,<br />
„nicht konkret über Tagesordnungspunkt<br />
acht der nächsten Sitzung“,<br />
so Sablotzki. Trotzdem bekomme man<br />
dadurch einiges mit, das man sonst nicht<br />
erfahren würde. Immerhin ist der Bundestag<br />
mit mehreren Tausend Beschäftigten<br />
und Dutzenden Abteilungen eine riesige<br />
Behörde.<br />
Der ehemalige Chef von Ann Charlot Sablotzki<br />
hatte viel Verständnis für ihr sportliches<br />
Hobby. Wenn Training ansteht, durfte<br />
sie auch schon mal früher gehen, →<br />
——— 074 LÄUFER & LEUTE LL<br />
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DIE LAUFSCHUHE STEHEN BEI<br />
DEN MEISTEN IM BÜRO. WIR KÖNNEN<br />
ALSO DIREKT VON DER ARBEIT<br />
LOSLAUFEN<br />
→ erzählt sie. „Natürlich kann man, wenn um 17 Uhr eine<br />
wichtige Sitzung ansteht, nicht genau dann Laufen gehen“,<br />
sagt sie. Doch insgesamt werde es durchaus gern<br />
gesehen, wenn sich die Mitarbeiter als Ausgleich zu ihrem<br />
Bürojob mit Sport fit halten. Die Sportgemeinschaft<br />
Deutscher Bundestag gibt es deshalb schon seit 1951. Sie<br />
wurde ins Leben gerufen, als der Bundestag noch nicht<br />
in Berlin, sondern noch in Bonn tagte. Die Sportgemeinschaft<br />
ist ein eigenständiger Verein, der sich nicht aus<br />
dem Etat des Bundestags, sondern durch Mitgliedsbeiträge<br />
finanziert. Zahlreiche Sportarten werden angeboten:<br />
neben Laufen unter anderem auch Reiten, Boxen und Karate,<br />
Leichtathletik und Fußball. Einige Ministerien haben<br />
zudem eigene Laufgruppen, auch die Parteien selbst sind<br />
sportlich engagiert. Sport spielt für viele der Bundestagsmitarbeiter<br />
eine wichtige Rolle. Im Fall von Silke Behme<br />
aus der Laufgruppe des Sportgemeinschaft Deutscher<br />
Bundestag hat er sogar ihr Leben verändert: Behme hat<br />
ihren Mann beim Laufen kennengelernt.<br />
Einmal im Jahr gibt es auch<br />
einen Bundestagslauf, bei<br />
dem rund 400 Teilnehmer<br />
aus Bundestag, Fraktionen,<br />
Behörden, Botschaften und<br />
Verbänden an den Start gehen.<br />
Die Streckenlänge von<br />
7,2 Kilometern orientiert sich<br />
an der alten Bannmeile in<br />
Bonn, der Schutzzone rund<br />
um die Sitzungsorte der Gesetzgebungsorgane<br />
des Bundes.<br />
Als die Veranstaltung<br />
zuletzt ausgetragen wurde,<br />
stellte die Fraktion der Linken<br />
übrigens die schnellste<br />
Mannschaft. Deutet sich da<br />
womöglich eine rot-rote Koalition<br />
in Laufschuhen an?<br />
Die Gruppe nimmt auch an Wettkämpfen teil: am Rennsteiglauf,<br />
am Berlin-Marathon, vor allem aber mit gleich<br />
mehreren Teams an der 5x5-Kilometer-Teamstaffel der<br />
Berliner Wasserbetriebe.<br />
LAUFEN.DE ——— 075<br />
072-075_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_bundestagslaeufer.indd 75 01.06.<strong>2017</strong> 11:00:49
LÄUFER & LEUTE<br />
MIT 36 JAHREN WILL DEUTSCHLANDS BESTE LÄUFERIN NEU<br />
DURCHSTARTEN. NACH DEN SPORTLICHEN UND PRIVATEN<br />
KRISEN DER VERGANGENEN DREI JAHRE HAT SABRINA<br />
MOCKENHAUPT EINE GANZ NEUE EINSTELLUNG ZUM LAUFEN<br />
GEFUNDEN: DER DRUCK IST WEG, DER SPASS ZURÜCK.<br />
SO PEILT SIE IM HERBST IHRER KARRIERE NOCH MAL<br />
EINEN GANZ SCHNELLEN MARATHON AN.<br />
——— 076 LÄUFER & LEUTE LL<br />
076-081_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mockenhaupt.indd 76 02.06.<strong>2017</strong> 10:58:43
DIE NEUE<br />
SABRINA<br />
MOCKENHAUPT<br />
GANZ<br />
ENTSPANNT<br />
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ZUKUNF T<br />
Text: Christian Ermert | Fotos: Orthomol Sport/Ralf Graner<br />
LAUFEN.DE ——— 077<br />
076-081_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mockenhaupt.indd 77 02.06.<strong>2017</strong> 10:58:51
Trainingskontrolle per High-Tech-Uhr,<br />
Trainingsprotokoll mit Block und Stift:<br />
Beim Aufzeichnen ihrer Läufe pendelt<br />
Sabrina Mockenhaupt zwischen den<br />
Welten. In Sachen Social Media ist sie<br />
allerdings ganz vorn dabei: Fast 50.000<br />
Fans verfolgen ihre Aktivitäten allein auf<br />
Facebook<br />
Andenken an die Heimat:<br />
Den Garten ihres neuen Hauses im schwäbischen Metzingen<br />
schmücken auch ein paar Holzhühner, die Papa Fred für<br />
Sabrina Mockenhaupt gebastelt hat. Die bunten Holzobjekte<br />
stehen im krassen Gegensatz zum kühlen, cleanen Ambiente<br />
des hochmodernen Wohnhauses<br />
„Aurelio, mach mir doch mal die Nudeln<br />
mit dem gebratenen Gemüse. Die<br />
sind immer so lecker.“ Wer den Chef<br />
des lokalen Szene-Italieners so ansprechen<br />
kann, obwohl der grade mit<br />
Freunden einen Cappuccino genießt,<br />
ist wohl angekommen in der neuen<br />
Heimat. Sabrina Mockenhaupt fühlt<br />
sich sichtlich wohl in Metzingen, der<br />
Kleinstadt südlich von Stuttgart. Vor<br />
drei Jahren hat sie ihre Heimat im<br />
Siegerland verlassen. Der neuen Liebe<br />
wegen. Das erzählt sie ganz freimütig,<br />
während sie die Tagliatelle auf<br />
die Gabel dreht. „Ich habe mich hier<br />
super eingelebt und viele Vorzüge<br />
des Südens schätzen gelernt.“<br />
Im Rückblick war der Umzug ins Schwäbische<br />
aber auch ein großer Schritt in<br />
Richtung Emanzipation für die 36-Jährige.<br />
Fast 350 Kilometer liegen zwischen ihrem<br />
Elternhaus in Wilnsdorf bei Siegen und<br />
dem großen, modernen Neubau, den sie<br />
gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten bewohnt.<br />
Das Dorf im Siegerland war immer<br />
der Lebensmittelpunkt für sie – auch wenn<br />
Trainingslager und Wettkampfreisen die<br />
Läuferin in die große, weite Welt führten.<br />
„Ich bin ja immer wieder in mein<br />
enges Konstrukt zu Hause zurückgekehrt.<br />
Wenn ich da war, habe ich oft<br />
bei meiner Mutter gegessen.“<br />
Beim Tempotraining wurde sie von ihrem<br />
Entdecker Heinz Weber gecoacht.<br />
„Jeder hat mich gekannt“, sagt sie.<br />
Als die Beziehung zu ihrem damaligen<br />
Freund in die Brüche ging, war das in<br />
Siegen Stadtgespräch. In Metzingen<br />
kennt sie kaum jemand. Sie genießt<br />
es. Dass sie sich jetzt um alles selbst<br />
kümmern muss, stört sie nicht. Im Gegenteil:<br />
„Das gibt mir Selbstständigkeit<br />
und Freiheit“, verrät die nur 1,55 Meter<br />
große Läuferin, die beim Hannover-Marathon<br />
vor wenigen Wochen ihren 43.<br />
deutschen Meistertitel geholt hat und<br />
kurz danach bei den Deutschen Meisterschaften<br />
über 10.000 Meter den 44.<br />
folgen ließ.<br />
Damit ist sie eine der erfolgreichsten<br />
deutschen Läuferinnen überhaupt. Zwar<br />
war die Kölnerin Brigitte Kraus in den<br />
70er- und 80er-Jahren insgesamt 63-mal<br />
Meisterin, aber in dieser Bilanz sind auch<br />
Titel als Jugendliche enthalten. Sabrina<br />
Mockenhaupt zählt nur die Titel, die sie bei<br />
den Erwachsenen gewonnen hat: Los ging<br />
es 2001 in Stuttgart, als sie mit 20 Jahren<br />
Deutsche Meisterin über 5000 Meter wurde.<br />
Seitdem hat sie die deutsche Laufszene<br />
geprägt wie keine andere.<br />
Sie war Deutsche Meisterin über fast<br />
alle Laufstrecken, die länger als fünf<br />
Kilometer sind. Auf der Bahn, auf der<br />
Straße und im Gelände. Sie hat Medaillen<br />
bei Europameisterschaften in der Halle<br />
und im Cross gewonnen, lief 2008 bei<br />
Olympia in Peking auf Rang 13 über<br />
10.000 Meter. Mit ihrer Marathon-Bestzeit<br />
von 2:26:21 Stunden ist sie nicht nur<br />
die siebtschnellste Deutsche überhaupt,<br />
sondern auch die beste der aktuell noch<br />
aktiven Läuferinnen. Weder Anna und<br />
Lisa Hahner noch Anja Scherl oder<br />
Katharina Heinig sind bisher an die Leistung<br />
herangekommen, die Sabrina Mockenhaupt<br />
2010 beim Berlin-Marathon<br />
gelang.<br />
Doch das ist alles ein paar Jahre her. Und<br />
rückblickend gibt Sabrina Mockenhaupt<br />
zu, dass mit den Erfolgen auch der Druck<br />
von Jahr zu größer geworden ist.<br />
——— 078 LÄUFER & LEUTE LL<br />
076-081_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mockenhaupt.indd 78 02.06.<strong>2017</strong> 10:59:21
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FÜR ABONNENTEN<br />
VON LAUFEN.DE —<br />
DAS MAGAZIN<br />
Wusstest du eigentlich, dass Sabrina Mockenhaupt<br />
ein Buch veröffentlicht hat?<br />
Das 160 Seiten starke Fitness-Laufbuch richtet<br />
sich vor allem an Laufeinsteiger. Es sind aber<br />
auch gute Tipps und Trainingspläne enthalten<br />
für alle, die schneller und besser laufen wollen.<br />
Das Buch gibt derzeit exklusiv für alle, die<br />
laufen.de – das Magazin neu für ein Jahr abonnieren.<br />
Kostenlos probelesen kannst du in dem<br />
Buch unter: abo.laufen.de<br />
„Ich wollte immer die Beste, die Erste<br />
und auf allen Strecken die Stärkste<br />
sein“, erinnert sie sich. Jahrelang<br />
ging das gut. Bis Ende 2014 die Verletzungs-Misere<br />
begann, wegen der sie in<br />
den beiden vergangenen Jahren kaum<br />
Resultate verzeichnen konnte. Auf eine<br />
Sprunggelenks-Operation folgten ein Ermüdungsbruch<br />
im linken Fuß und dann<br />
die Vorstufe eines Ermüdungsbruchs im<br />
Becken. Der Beginn der Probleme fiel<br />
mit der Trennung von ihrem langjährigen<br />
Freund zusammen, mit dem sie in<br />
Siegen gemeinsam ein Haus bewohnte.<br />
„Da sieht man mal, welchen Einfluss die<br />
Psyche hat“, blickt sie zurück.<br />
Immer wieder versuchte sie, nach den<br />
Verletzungen so schnell wie möglich in<br />
Form zu kommen. Sie verbrachte mehr<br />
Zeit bei der Reha als beim Laufen. Trainierte<br />
oft unter Schmerzen. Litt unter<br />
Krisen, lag manchmal heulend im Bett<br />
und wollte gar nicht mehr aufstehen.<br />
Dass das so nicht mehr weitergehen<br />
konnte, dämmerte ihr im vergangenen<br />
Sommer, als sie sich in der Höhe von<br />
St. Moritz in Form bringen wollte, um die<br />
Olympia-Qualifikation für Rio in letzter<br />
Minute doch noch zu schaffen. Ihr Physiotherapeut<br />
hatte längst erkannt, dass<br />
sie körperlich gar nicht zum Training in<br />
der Lage war. Und dennoch versuchte<br />
sie es mit aller Gewalt. Immer getrieben<br />
von dem Gedanken, bei Olympia<br />
unbedingt dabei sein zu müssen. Es<br />
wären ihre vierten Olympischen Spiele<br />
gewesen.<br />
„Ich bin losgehumpelt, habe meine<br />
Läufe in der Deckung großer Gebäude<br />
begonnen, damit niemand sieht, dass<br />
ich eigentlich gar nicht laufen kann.<br />
Dann habe ich unter Schmerzen Kilometer<br />
abgerissen.“ Rückblickend kann<br />
sie das kaum noch nachvollziehen. „Das<br />
würde ich nie mehr machen. Das hat<br />
nichts mehr mit Sport zu tun.“<br />
Als sie ihrem neuen Lebensgefährten<br />
davon erzählte, half der, die Reißleine<br />
zu ziehen. „Du gehst jetzt zu keinem<br />
Arzt mehr, suchst nicht mehr die<br />
schnelle Heilung. Wir machen jetzt erstmal<br />
Urlaub“, lautete die Ansage. Und<br />
Sabrina Mockenhaupt erkannte, dass<br />
das genau richtig war. Zwei Monate<br />
lang ist sie gar nicht gelaufen. Das Becken<br />
konnte ausheilen. Und ihr wurde<br />
klar, dass sie weiter auf ganz hohem Niveau<br />
rennen will, dafür aber eine ganz<br />
neue Einstellung zum Leistungssport<br />
brauchen würde. „Ich will nie mehr unter<br />
Schmerzen laufen“, sagt sie. Druck<br />
macht sie sich nicht mehr. Im Gegenteil:<br />
Sie erlaubt es sich, auch einfach mal<br />
stolz auf das bisher Erreichte zu sein.<br />
„Ich habe nichts mehr zu verlieren.<br />
Mein Verhältnis zum Laufen habe ich<br />
komplett umgedreht. Früher hat mich<br />
immer der Gedanke angetrieben, noch<br />
besser werden zu müssen. Jetzt sage<br />
ich mir: Ich kann sehr zufrieden sein<br />
mit dem, was ich erreicht habe. Alles,<br />
was jetzt noch kommt, ist Zugabe.“<br />
Und seitdem sie nach diesem Motto<br />
lebt und läuft, sind die Lust am Laufen<br />
und der Erfolg wieder da. Dabei war<br />
der Halbmarathon in Hannover ganz<br />
wichtig für sie. Als Deutsche Meisterin<br />
vor Rio-Marathon-Starterin Anja Scherl<br />
ins Ziel gekommen zu sein und in<br />
70:54 Minuten ihren sechstschnellsten<br />
Halbmarathon abgeliefert zu haben,<br />
gibt Auftrieb. Denn das letzte große<br />
LAUFEN.DE ——— 079<br />
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Gesunde Ernährung wird umso wichtiger, je länger<br />
die Karriere dauert: „Mein Stoffwechsel ist<br />
nicht mehr so schnell, wie er mit 25 war“,<br />
sagt Sabrina Mockenhaupt<br />
des Produkts: „Ich bin ja trotz des vielen<br />
Trainings eigentlich nie krank.“<br />
Und so hofft sie, bald wieder komplett<br />
zu alter Stärke zurückzukehren. Denn<br />
zur Hobbyläuferin ist sie trotz der neuen,<br />
entspannten Haltung zum Laufen<br />
nicht mutiert. „Ich laufe zwar weniger<br />
Kilometer als früher und lege auch mal<br />
Ruhetage ein, wenn mein Körper sie<br />
braucht. Aber bei drei bis vier Einheiten<br />
in der Woche trainiere ich sehr hart und<br />
lege Wert auf Qualität.“ Dazu zählt auch<br />
verstärktes Krafttraining. Dafür hat sie<br />
eigens einen Personal Trainer engagiert.<br />
Der hilft ihr vor allem die Oberschenkelrückseite,<br />
den Po und die Füße zu stärken<br />
– auch das schützt vor Verletzungen.<br />
Ziel, das sie jetzt noch verfolgt, ist<br />
die Verbesserung ihrer eigenen Marathon-Bestzeit.<br />
Nach Möglichkeit in<br />
Richtung des Familien-Rekordes, den<br />
immer noch Papa Fred mit 2:24:59<br />
Stunden hält. Der hat seine Tochter<br />
nach dem Rennen von Hannover auch<br />
mal gelobt: „Mit der Halbmarathon-Zeit<br />
steht ihr im Marathon wieder alles offen.<br />
Ich bin den Halbmarathon nie so<br />
schnell gelaufen.“<br />
Ansonsten spart der Polizist im Ruhestand<br />
kaum mit Kritik an der eigenen<br />
Tochter – auch wenn die längst eine<br />
erfahrene Frau und erfolgreiche Läuferin<br />
ist. „Sie ist zu dick“, kommentierte<br />
er beim Hannover-Marathon live im<br />
NDR-Fernsehen. Sabrina Mockenhaupt<br />
nimmt ihrem Papa das nicht übel.<br />
Im Gegenteil – sie weiß ja, wie er das<br />
meint. „Ich bin froh, wenn meine Eltern<br />
noch ab und zu mit zu den Rennen<br />
kommen. Mein Papa spricht dann halt<br />
die Dinge direkt an, die er sieht. Meistens<br />
hat er damit auch recht. Beispielsweise<br />
tue ich mich schwer damit, in der<br />
Tapering-Phase vor einem Wettkampf,<br />
wenn ich weniger trainiere, auch weniger<br />
zu essen“, erklärt sie, „das führt<br />
dann dazu, dass ich mit ein, zwei Kilo<br />
zu viel ins Rennen starte. Da habe ich<br />
noch Verbesserungspotenzial.“<br />
Im Großen und Ganzen fühlt sie sich in<br />
Sachen Ernährung aber gut aufgestellt:<br />
„Viele wertvolle Kohlenhydrate und<br />
Proteine, kaum Süßigkeiten.“<br />
Ihr Rezept ist solide und einfach. Aber<br />
weil man eben als Spitzenathlet nicht<br />
immer selbst kochen und dafür sorgen<br />
kann, dass alle notwendigen Mikronährstoffe<br />
übers Essen aufgenommen<br />
werden, ergänzt sie ihre Ernährung<br />
mit Orthomol Sport. „In den kleinen<br />
Fläschchen mit den Tagesrationen<br />
bleiben alle Inhaltsstoffe voll wirksam“,<br />
sagt sie. Das unterscheidet<br />
Orthomol Sport von herkömmlichen<br />
Pulvern zum Anrühren. „In der offenen<br />
Dose kommen Vitamine und<br />
Mineralstoffe ja ständig in Kontakt<br />
mit Sauerstoff, oxidieren und verlieren<br />
so an Wirkung“, sagt Sabrina Mockenhaupt<br />
und unterstreicht die Wirksamkeit<br />
Daneben gibt es aber jede Menge Trainings-Läufe,<br />
bei denen es „Mocki“ locker<br />
angehen lässt. „Manchmal muss es<br />
anstrengend sein, wenn man Leistung<br />
bringen will. Aber man muss die Balance<br />
finden. Wenn du dir jeden Tag Druck und<br />
Stress machst, kommst du nicht weiter“,<br />
erklärt sie. Dabei ist sie dann gern mit<br />
anderen Läufern im Wald um Metzingen<br />
unterwegs, der direkt hinter ihrem Haus<br />
beginnt. „Ich genieße die Unterhaltungen<br />
beim Laufen, und mir macht es<br />
nichts mehr aus, auch mal langsamer zu<br />
laufen als geplant.“<br />
Und sie hat auch niemanden mehr, der<br />
ihr vorschreibt, wie lange und schnell sie<br />
zu laufen hat. „Ich bin jetzt mein eigener<br />
Chef“, sagt sie. Ihren Trainingsplan<br />
schreibt sie selbst, berät sich dabei mit<br />
Sebastian Reinwand, einem erfolgreichen<br />
Langstreckenläufer aus Nürnberg. Mit<br />
dem zusammen war sie zu Beginn des<br />
Jahres auch im Trainingscamp in Andalusien.<br />
Damals blieben nicht die Top-Athleten<br />
unter sich, sondern es waren auch<br />
Hobbyläufer dabei. Für Sabrina Mockenhaupt<br />
eine ganz neue Erfahrung. „Dieses<br />
Laufcamp hat mir viel Kraft gegeben“,<br />
schwärmt sie. „Es war toll, Hobbyläufer<br />
jeden Tempos kennenzulernen, und ich<br />
bin mit ihnen auch mal ganz langsam<br />
gejoggt, im Sieben-Minuten-Tempo. Ich<br />
habe natürlich einmal am Tag mein eigenes,<br />
hartes Training durchgezogen, aber<br />
davor und danach habe ich die langsameren<br />
Läufe in der Gruppe genossen.“<br />
Endlich macht das Laufen wieder Spaß.<br />
Und das will Sabrina Mockenhaupt auch<br />
anderen vermitteln und sie so fürs Laufen<br />
begeistern. Am liebsten mit neuen<br />
Erfolgen. Als der Teller mit Pasta leer<br />
ist, gibt sie noch mal die Richtung vor.<br />
„Genug übers Comeback geredet, jetzt<br />
will ich wieder Leistung zeigen.“ Sagt’s,<br />
steht auf und beginnt mit der Vorbereitung<br />
auf das nächste Training.<br />
——— 080 LÄUFER & LEUTE LL<br />
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SIE SIND NORDLICHTER. SPORTLICH.<br />
SYMPATHISCH. MARIA UND BIANCA LACHEN<br />
UND LAUFEN LEIDENSCHAFTLICH GERN. DAS<br />
STECKT AN. UND SO WOLLEN DIE BEIDEN<br />
AUCH ANDERE FÜRS LAUFEN MOTIVIEREN.<br />
Maria wurde nach der Geburt<br />
ihres zweiten Kindes vom Lauf-Virus<br />
infiziert. Nun motiviert sie<br />
andere auf Instagram:<br />
Maria_runs_361europe <br />
Maria muss Läuferin sein. Gertenschlank,<br />
durchtrainiert. „So sah ich<br />
schon immer aus“, lacht sie, „auch ohne<br />
zu laufen.“ Gute Gene. Und viel Sport.<br />
Viele Jahre war das Laufen nicht ihre<br />
Leidenschaft. Die 38-Jährige liebt die<br />
Herausforderung – die findet sie besonders<br />
gern im Wasser beim Wellenreiten<br />
oder im Winter auf der Skipiste. „Ausdauersport<br />
fand ich früher total langweilig“,<br />
sagt sie.<br />
Das hat sich grundlegend geändert. Seit<br />
Mitte April ist Maria sogar Marathonläuferin!<br />
Und das mit großer Leidenschaft.<br />
„Es war einfach nur toll. Und gar nicht<br />
so schlimm, wie ich das befürchtet hatte“,<br />
erzählt Maria. In ihrer Heimat Hamburg<br />
absolvierte sie zum ersten Mal die<br />
42,195 Kilometer. Und mit 4:11:53 Stunden<br />
legt sie ein Klasse-Debüt hin. Trotz<br />
Regen, Hagel und Kälte.<br />
VON DER ZUSCHAUERIN ZUR<br />
MARATHON-FINISHERIN<br />
„Da Surfen und Snowboardfahren in<br />
Hamburg nicht so gut möglich ist, bin<br />
ich notgedrungen ein- bis zweimal die<br />
Woche ambitionslos um die Alster gejoggt“,<br />
sagt sie. Das waren ihre Anfänge.<br />
Mittlerweile hat sie die Lauf-Leidenschaft<br />
gepackt. Die lebt auch ihr Mann in<br />
Sachen Ausdauersport vor. Als Triathlet<br />
hat er mehrere Ironman-Wettbewerbe<br />
bestritten. Mit dem Platz am Streckenrand<br />
will Maria sich auf Dauer aber nicht<br />
arrangieren. Sie forciert das Training,<br />
wird immer schneller. Und kurze Zeit<br />
später schwanger. „Nach der Babypause<br />
wollte ich schnell wieder fit werden und<br />
fing wieder mit dem Laufen an“, erzählt<br />
die Anästhesistin der Uniklinik in Hamburg.<br />
Es treten Hüftschmerzen auf – und<br />
Maria auf orthopädischen Rat hin wieder<br />
kürzer.<br />
Fünf Jahre nach der Geburt der ersten<br />
Tochter kommt Töchterchen Nummer<br />
zwei zur Welt. Erstaunlicherweise macht<br />
die Hüfte nach der zweiten Babypause<br />
keine Probleme mehr. Als Maria 2016 in<br />
Hamburg an der Marathonstrecke steht,<br />
fällt sie die Entscheidung: „Nächstes<br />
Jahr will ich selbst dabei sein.“<br />
Maria muss sich überwinden, sie spornt<br />
Freunde und Nachbarn an, mit ihr zu<br />
laufen. Mit Erfolg. „Plötzlich war ich<br />
im Training meinen ersten Halbmarathon<br />
gelaufen. Ein super Gefühl.“ Und<br />
sogar der erste Marathon tat gar nicht<br />
weh – nun ist die Lust groß, die 4-Stunden-Marke<br />
zu knacken. Laufen ist bei<br />
Maria nicht mehr Mittel zum Zweck. Sie<br />
ist begeisterte Läuferin – und hat auf<br />
dem Weg dahin etliche Menschen zum<br />
Laufen motiviert.<br />
Ihre neue Leidenschaft möchte sie gern<br />
teilen. Auch deshalb hat sie sich als Botschafterin<br />
der Marke „361° – one degree<br />
beyond“ beworben, die in Deutschland<br />
Gesichter für eine Kampagne suchte.<br />
Maria wurde ausgewählt und steht im<br />
Mai vor der Kamera. Ganz natürlich.<br />
Sehr authentisch sind die Bilder geworden.<br />
Das passt zu Maria. Und zur Marke.<br />
ANDERE MOTIVIEREN<br />
Bianca strahlt übers ganze Gesicht. „Ich<br />
war heute Morgen laufen“, sagte sie.<br />
Das erklärt einiges. Und sie freut sich<br />
auf das Foto-Shooting an der Elbe. „Das<br />
ist so schön hier“, sagt Bianca, die vor<br />
neun Jahren von Kiel nach Hamburg<br />
gezogen ist. „Hamburg ist meine Stadt,<br />
hier will ich nicht mehr weg.“ Zwischen<br />
Bianca und Maria stimmt die Chemie.<br />
Die gemeinsame Leidenschaft verbindet<br />
eben. Die Kamera ist schnell vergessen.<br />
Seit 2016 ist Bianca als st_pauli_cat (so<br />
ihr Name auf Instagram) in den sozialen<br />
Medien aktiv. „Das ist eine Art virtuelles<br />
Trainingstagebuch für mich“, sagte<br />
Bianca. Ich mache das in erster Linie für<br />
mich – mit allen Höhen und Tiefen. Wenn<br />
ich damit auch andere motivieren kann<br />
– umso besser.“<br />
Sie muss kurz überlegen, seit wann sie<br />
regelmäßig die Laufschuhe schnürt.<br />
„Mit sieben Jahren habe ich mit Handball<br />
begonnen, das Laufen gehörte<br />
↵ Bianca fand nach einer schwierigen Trennung den<br />
nötigen Ausgleich im Laufen. Ihre Erlebnisse schildert<br />
sie auf Instagram: st_pauli_cat<br />
schon immer dazu. Aber als Konditionstraining,<br />
nicht unbedingt als Spaß …“<br />
Das erste Mal ganz bewusst „nur“ gelaufen<br />
ist Bianca nach einer schwierigen<br />
Trennung. „Ich musste rausgehen,<br />
den Kopf frei bekommen. Ich kam nachmittags<br />
von der Arbeit und saß allein<br />
im Stillen – kaum auszuhalten.“ Dann<br />
nimmt sie die Laufschuhe und geht<br />
raus. „Ich lief einfach los – das tat mir<br />
richtig gut“, erinnert sie sich.<br />
THERAPIE IN LAUFSCHUHEN<br />
Für ihren neuen Partner (und jetzigen<br />
Ehemann) zieht sie von Kiel nach Hamburg.<br />
Eine Saison spielt sie noch Handball<br />
– dann hört sie mit Anfang 30 auf.<br />
Das Laufen behält sie bei. Und nicht nur<br />
das. Immer wieder nimmt sie an Wettkämpfen<br />
teil. Sport-Scheck-Nachtlauf,<br />
Women‘s Run, Heldenlauf. „In Hamburg<br />
kann man fast jede Woche irgendwo<br />
starten – ich liebe das. Mit anderen Läufern<br />
über die Ziellinie zu rennen, das ist<br />
ein extremes Glücksgefühl“, sagt sie.<br />
Biancas Antrieb sind aber nicht nur Finishermedaillen.<br />
Das Laufen ist eine<br />
Art Therapie: „Durch eine Erkrankung<br />
als Kind, habe ich einen Verwachsungsbauch<br />
mit vielen Narben, der immer mal<br />
Probleme macht.“ Sie kann auf normalem<br />
Weg keine Kinder bekommen – sie<br />
hat sich heute damit arrangiert. Und<br />
das Laufen hat ihr dabei geholfen. „Ich<br />
habe gelernt, meinen Körper trotzdem<br />
zu lieben.“<br />
Nach einem anstrengenden Arbeitstag<br />
in die Laufschuhe zu schlüpfen, ist für<br />
Bianca Freiheit. Ihre Laufsachen hat sie<br />
auch auf Reisen stets dabei. Der Spaß<br />
steht dabei immer im Mittelpunkt.<br />
Wenn <strong>2017</strong> alles nach Plan läuft, möchte<br />
sie das Projekt Marathon in Angriff<br />
nehmen. „Mit einem Ausrüstungspartner<br />
wie 361° an meiner Seite wird das<br />
schon klappen“, lacht Bianca. Und Maria<br />
weiß auch, wie es läuft. Bianca wird<br />
darüber berichten. Als st_pauli_cat auf<br />
Instagram.<br />
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GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
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UND ERNÄHRUNGSEXPERTIN IRIS LANGEFRICKE<br />
ERKLÄRT DIE RICHTIGE TRINKTAKTIK.<br />
Interview: Martin Neumann<br />
Iris, was trinkst du am liebsten?<br />
Wasser, ich trinke es eigentlich den ganzen<br />
Tag. Wenn ich etwas mit mehr Geschmack<br />
möchte, greife ich meistens<br />
zur Rhabarberschorle oder aromatisiere<br />
mein Wasser mit Obst, Kräutern und Ingwer.<br />
Warum gerade Wasser? Dem fehlen ja<br />
sämtliche Nährstoffe und Vitamine …<br />
… allerdings deckt man wichtige Mineralstoffe<br />
wie Kalzium oder Magnesium<br />
ab. Vitamine und Nährstoffe nimmt man<br />
ja mit fester Nahrung auf, bevorzugt mit<br />
Obst und Gemüse.<br />
Generell gefragt: Wie viel Flüssigkeit<br />
sollten sportlich aktive Menschen im<br />
Sommer pro Tag zu sich nehmen, um<br />
ihren Körper optimal zu versorgen?<br />
Normalerweise sollte man 1,5 bis 2 Liter<br />
Flüssigkeit am Tag aufnehmen. Im Sommer<br />
steigt natürlich der Bedarf auf 2,5<br />
bis 3 Liter. Der optimale Flüssigkeitsbedarf<br />
kann auch errechnet werden: 30<br />
Milliliter Flüssigkeit pro Kilo Körpergewicht<br />
lautet die Formel.<br />
Und wenn man noch zusätzlich läuft?<br />
Gibt’s natürlich einen weiteren Mehrbedarf.<br />
Pro Stunde Training sollte man 0,4<br />
bis O,8 Liter Flüssigkeit zusätzlich trinken.<br />
Die genaue Menge hängt von der Temperatur<br />
und der Trainingsintensität ab. Läuft<br />
man im Sommer länger als eine Stunde,<br />
sollte man in jedem Fall eine Trinkflasche<br />
dabei haben. Alles unter einer Stunde<br />
kann man durch Trinken vor dem Training<br />
und direkt danach kompensieren.<br />
Wie hoch sollte bei der Deckung des<br />
täglichen Flüssigkeitsbedarfs der Wasser-Anteil<br />
sein?<br />
Ich empfehle, hauptsächlich Wasser zu<br />
trinken. Dafür gibt es verschiedene Gründe.<br />
Es ist ein wichtiges Transport- und Lösungsmittel<br />
im Körper. Es enthält keinen<br />
Zucker und keine Kalorien. Und ist damit<br />
der beste Durstlöscher. Ähnliches gilt für<br />
ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees.<br />
EINE MAHLZEIT<br />
KANN MAN<br />
DURCH<br />
EIN GETRÄNK<br />
ERSETZEN.<br />
EINE REINE<br />
GETRÄNKE-DIÄT<br />
EMPFEHLE ICH<br />
ABER NICHT<br />
——— 084 GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG GE<br />
084-087_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_powerdrinks.indd 84 02.06.<strong>2017</strong> 11:31:05
Wie sieht es wiederum mit Kaffee<br />
aus? Muss man den von seiner Gesamt-Trinkmenge<br />
abziehen, weil das<br />
Koffein dem Körper Wasser entzieht?<br />
Das kommt auf die Menge an. Ein extremer<br />
Kaffeekonsum kann sich negativ auf<br />
den Körper auswirken. Zwei Tassen am<br />
Tag sind hingegen laut Deutscher Gesellschaft<br />
für Ernährung in Ordnung. Diese<br />
können dem täglichen Flüssigkeitsbedarf<br />
hinzugerechnet werden.<br />
Gibt es eine Regel, wie viel Flüssigkeit<br />
der Körper pro Stunde verarbeiten<br />
kann?<br />
Es wird gesagt, dass der Körper etwa 0,8<br />
bis 1 Liter Flüssigkeit verarbeiten kann.<br />
Deswegen ist das regelmäßige Trinken<br />
über den Tag verteilt wichtig. Der Morgen<br />
kann schon mit einem Glass Wasser direkt<br />
nach dem Aufstehen starten. Am besten<br />
stellt man sich auf den Schreibtisch eine<br />
Flasche Wasser. So erinnert man sich ans<br />
Trinken. Wer viel unterwegs ist, sollte immer<br />
eine Flasche Wasser dabeihaben.<br />
In deinem Buch „Energy Booster –<br />
Powerdrinks für jeden Tag“ führst du<br />
viele Rezepte für gesunde Säfte und<br />
Smoothies auf. Dabei reden wir über<br />
verschiedene Zubereitungsmethoden.<br />
Das reine Entsaften und das Pürieren<br />
im Mixer. Kannst du Vor- und Nachteile<br />
benennen?<br />
Beim Entsaften müssen wir zunächst<br />
nach der Geräteart unterscheiden. Es<br />
gibt Modelle, die mit hohen Umdrehungen<br />
arbeiten. Die andere Variante wären<br />
die Slow Juicer. Diese haben den Vorteil,<br />
dass im Gegensatz zur Zentrifuge kaum<br />
Wärme entsteht. So bleiben Vitamine und<br />
Mineralstoffe besser erhalten. Außerdem<br />
sind die Slow Juicer ertragreicher. Generell<br />
fallen beim Entsaften mehr Reste<br />
an als bei den Smoothie-Mixern. Dort<br />
werden auch die Faserstoffe verarbeitet,<br />
die reich an Ballaststoffen sind. So wird<br />
der Smoothie dickflüssiger und hat einen<br />
größeren Sättigungseffekt als „dünne“<br />
Säfte. Wichtig ist, dass man – wenn möglich<br />
– mit einem Gemüse-Anteil arbeitet,<br />
da in Obst sehr viel natürlicher Zucker,<br />
also Fruchtzucker, enthalten ist.<br />
Mixer und Entsafter gibt es in allen<br />
Preisklassen. Auf was sollte man beim<br />
Kauf achten?<br />
Ein Smoothie-Mixer sollte eine hohe<br />
Umdrehungszahl mitbringen, damit alle<br />
Zutaten gut püriert werden und der<br />
Vorgang nicht zu lange dauert. Das verhindert<br />
Wärmebildung. Gleiches gilt für<br />
Entsafter. Mein Tipp für Smoothie-Einsteiger:<br />
Zum Ausprobieren reicht ein<br />
Pürierstab. Wenn man Spaß am Smoothie-Zubereiten<br />
findet, legt man sich ein<br />
entsprechendes Gerät zu. Ich selbst habe<br />
mit einem Pürierstab angefangen und<br />
habe mittlerweile einen Smoothie-Maker<br />
für rund 200 Euro. Für mich muss es kein<br />
Gerät der höchsten Preisklasse sein. Das<br />
gesparte Geld investiere ich dann lieber<br />
in hochwertige Lebensmittel.<br />
In deinem Buch ist ein Kapitel mit<br />
„Fitness-Booster“ überschrieben. Warum<br />
ist es für Läufer besser, nach dem<br />
Training die Speicher mit einem Getränk<br />
aufzufüllen als mit einer festen<br />
Mahlzeit?<br />
Zum einen sind die Nährstoffe konzentrierter<br />
im Getränk enthalten als im<br />
Essen. Zum anderen hat man speziell<br />
nach intensivem Training selten Appetit<br />
auf feste Nahrung. Weiterer Vorteil: Ein<br />
Getränk nimmt man ganz einfach zum<br />
Training mit oder hat es schon fertig zu<br />
Hause.<br />
Welches Getränk hältst du für Läufer<br />
nach dem Training für besonders geeignet?<br />
Für den Freizeitläufer empfehle ich ein<br />
Getränk mit Kohlenhydraten und Eiweiß.<br />
Mit den Kohlenhydraten füllt man die<br />
leeren Speicher des Körpers sehr schnell<br />
wieder auf. Die Eiweiße sorgen für eine<br />
schnellere Regeneration der beanspruchten<br />
Muskeln.<br />
Dazu gleich eine praktische Frage:<br />
Wie bekomme ich Eiweiß in mein Getränk?<br />
Beispielsweise in Form von Milchprodukten<br />
wie Magerquark, Hüttenkäse oder<br />
Buttermilch. Wer auf tierisches Eiweiß<br />
verzichten will, greift zu Sojaprodukten.<br />
Andere deiner Rezepte widmen sich<br />
dem Abnehmen. Wie funktionieren diese<br />
„Kilokiller“?<br />
Wichtig ist, dass diese Getränke gut sättigen.<br />
Das funktioniert über das Eiweiß.<br />
Denn das sättigt besser als einfache<br />
Kohlenhydrate, weil der Körper länger<br />
braucht, um es zu verarbeiten. Das<br />
Hungergefühl setzt dadurch später ein.<br />
Außerdem wird durchs Eiweiß die Fettverbrennung<br />
des Körpers angeregt, da<br />
dieser mehr Energie aufwenden muss,<br />
um das Eiweiß zu verarbeiten. Sprich: Es<br />
werden mehr Kalorien verbraucht als bei<br />
einer kohlenhydratreichen Mahlzeit. Klar<br />
sind in den „Kilokillern“ auch Kohlenhydrate<br />
enthalten, allerdings sind es komplexe<br />
Kohlenhydrate wie Haferflocken. Um<br />
diese zu verarbeiten, braucht der Körper<br />
ebenfalls seine Zeit, was den Blutzucker<br />
nicht so schnell ansteigen und danach<br />
wieder abfallen lässt. Damit wird wiederum<br />
das Sättigungsgefühl verlängert.<br />
So können die „Kilokiller“ sogar eine →<br />
IL<br />
Iris Lange-Fricke machte ihr Hobby zum Beruf und<br />
arbeitet seit Jahren als Ernährungswissenschaftlerin.<br />
Die Autorin entwickelt kreative und gesunde<br />
Rezepte, ihr Faible gilt dabei den Getränken. Mehr<br />
Infos im Internet: www.uloopmagazin.de<br />
→ Mahlzeit ersetzen. Das Fazit: Mit der<br />
richtigen Mischung aus Eiweiß und Kohlenhydraten<br />
steigt der Insulinspiegel nur<br />
langsam und der Heißhunger bleibt aus.<br />
Wie steht’s um den Jo-Jo-Effekt bei<br />
Diäten auf Getränkebasis?<br />
Generell empfehle ich keine Diät auf<br />
reiner Getränkebasis. Wenn man langfristig<br />
abnehmen will, sollte man die<br />
Ernährung umstellen und sich mehr bewegen.<br />
Klar kann man die eine oder andere<br />
Mahlzeit mit einem Getränk ersetzen,<br />
um den Stoffwechsel anzukurbeln.<br />
Bei vielen Getränke-Diäten werden<br />
allerdings nur 1000 Kalorien am Tag<br />
oder noch weniger aufgenommen. Der<br />
Körper senkt daraufhin seinen Grundumsatz<br />
und der Stoffwechsel verlangsamt<br />
sich. Isst man danach wieder wie<br />
vor der Diät, kommen dadurch schnell<br />
die Kilos wieder auf die Hüften. Das ist<br />
der Jo-Jo-Effekt. Will man langfristig<br />
abnehmen, empfehle ich zwischen 500<br />
und 800 Kalorien weniger zu sich zu<br />
nehmen, als man am Tag verbraucht.<br />
Damit kommt der Körper gut klar und<br />
der Jo-Jo-Effekt bleibt aus.<br />
LAUFEN.DE ——— 085<br />
084-087_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_powerdrinks.indd 85 02.06.<strong>2017</strong> 11:31:06
#1/4<br />
KILOKILLER<br />
SWEET-HERBY<br />
FÜR DEN<br />
SLOW<br />
JUICER<br />
#2/4<br />
FITNESSBOOSTER<br />
HIMMLISCHE HIMBEERE<br />
FÜR DEN<br />
SMOOTHIE<br />
MAKER<br />
Zutaten für 2 Personen:<br />
2 Selleriestangen, 1/2 Bio-Salatgurke, 2 Birnen,<br />
1 Handvoll Koriandergrün, Saft von 1 Limette<br />
➊ Alle Zutaten waschen und bis auf den Limettensaft zusammen entsaften.<br />
➋ Den Saft mit der Flüssigkeit der ausgepressten Limette vermischen und<br />
in zwei große Gläser füllen. Wer keinen Entsafter hat, bereitet alle Zutaten<br />
wie beschrieben vor und püriert diese mit 150 bis 200 Milliliter Wasser. So<br />
wird's ein leckerer Smoothie.<br />
Tipp: Lieber Gurken aus biologischem Anbau verwenden. Denn die kann<br />
man auch ungeschält verwenden. Sie werden nicht mit synthetischen oder<br />
chemischen Pflanzenschutzmitteln gespritzt, die sich besonders in der Schale<br />
anreichern. Dort stecken aber auch die meisten Vitamine und Mineralstoffe<br />
und darum wäre es doch schade. Konventionelles Gemüse sollte man stattdessen<br />
lieber schälen.<br />
Kilo-Killer! Das in diesem Drink enthaltene Vitamin C lässt das Fett<br />
schmelzen. Denn der Körper wird durch Vitaminc C dazu angeregt, das<br />
für eine optimale Fettverbrennung wichtige Hormon Noradrenalin zu<br />
produzieren.<br />
Zubereitungszeit: 10 Minuten<br />
Pro Portion ca. 182 kcal, 4 g EW, 3 g F, 30 g KH<br />
Zutaten für 2 Personen:<br />
200 g Himbeeren (tiefgekühlt oder frisch), 500 ml ungesüßter<br />
Sojadrink, 60 g zarte Haferflocken, 2 TL geschroteter Leinsamen<br />
1 EL Apfeldicksaft<br />
➊ Falls tiefgekühlte Himbeeren benutzt werden, diese auftauen. Himbeeren<br />
mit Sojadrink, Haferflocken, Leinsamen und Apfeldicksaft in den Standmixer<br />
geben und alles cremig pürieren. Den Smoothie in zwei große Gläser<br />
füllen und genießen.<br />
Fitness-Booster: Leinsamen enthalten neben Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren<br />
auch reichlich B-Vitamine, Vitamin E und Folsäure. Damit<br />
ist der Smoothie ideal geeignet, um den Körper nach dem Training<br />
bestens zu versorgen.<br />
Zubereitungszeit: 10 Minuten<br />
Pro Portion ca. 299 kcal, 16 g EW, 8 g F, 32 g KH<br />
ALLE REZEPTE AUS:<br />
#ENERGY BOOSTER <br />
POWERDRINKS<br />
FÜR JEDEN TAG<br />
von Iris Lange-Fricke,<br />
1<strong>04</strong> Seiten, 12,99 Euro,<br />
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ISBN: 978-3-4321-0242-9<br />
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084-087_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_powerdrinks.indd 86 02.06.<strong>2017</strong> 11:31:11
#3/4<br />
ÊNERGIESPENDER<br />
WEIZENGRAS EXOTIC<br />
Zutaten für 2 Personen:<br />
2 Kiwis, 1 Banane, 1/2 Bio-Salatgurke, 2 Korianderstängel<br />
2 TL Weizengraspulver, 1 TL Chiasamen<br />
➊ Die Kiwis und die Banane schälen und in Stücke schneiden. Gurke und<br />
Koriander ebenfalls klein schneiden.<br />
➋ Alle Zutaten mit 400 ml Wasser in den Standmixer geben und<br />
fein pürieren. In zwei große Gläser füllen und servieren.<br />
FÜR DEN<br />
SMOOTHIE<br />
MAKER<br />
Variante: Statt Kiwi und Gurke passen hier auch 2 Stangen Sellerie und<br />
100 g Wassermelone gut.<br />
Zubereitungszeit: 10 Minuten<br />
Pro Portion ca. 147 kcal, 5 g EW, 4 g F, 17 g KH<br />
Fotos: Trias Verlag/Gunda Dittrich (3), Thinkstock, Grundig<br />
#4/4<br />
POWERBRINGER<br />
PINK-POWER-SAFT<br />
FÜR DEN<br />
SLOW<br />
JUICER<br />
Zutaten für 2 Personen:<br />
2 Rote Bete, 1 Kaki, 100 g Ananas-Fruchtfleisch,<br />
2 Äpfel, 15 frische Cranberrys<br />
➊ Gemüse und Obst klein schneiden. Alles zusammen entsaften und in zwei<br />
große Gläser füllen. Alternativ zu den Cranberrys kann Cranberry- oder Granatapfelsaft<br />
verwendet werden.<br />
Power-Bringer: Rote Bete ist bekannt für ihren hohen Gehalt an Folsäure,<br />
Eisen, Kalium und Vitaminen der B-Gruppe. Besonders Folsäure und<br />
Eisen sind für die Blutbildung und damit für unsere Leistungsfähigkeit<br />
wesentlich. Der Farbstoff Betain ist für die intensive rötlich, violette bis<br />
pinke Farbe verantwortlich.<br />
Zubereitungszeit: 10 Minuten<br />
Pro Portion ca. 265 kcal, 3 g EW, 1 g F, 49 g KH<br />
#GEWINNSPIEL↪ WIR VERLOSEN<br />
2 SLOW JUICER VON GRUNDIG<br />
Natürliche Säfte sind nicht nur lecker,<br />
sondern auch gesund – allerdings<br />
nur, wenn sie frisch sind. Denn wenn<br />
sie zu lange stehen, gehen wertvolle<br />
Nährstoffe verloren. Der Slow Juicer<br />
SJ 8640 von Grundig „zerquetscht“<br />
dank seiner geringen Drehzahl Obst<br />
und Gemüse besonders schonend<br />
und erzeugt im Gegensatz zu Zentrifugal-Entsaftern<br />
weniger Wärme. So<br />
bleiben Vitamine, Mineralstoffe und<br />
Enzyme erhalten. Außerdem erzielt<br />
der Slow Juicer eine höhere Saftausbeute<br />
als herkömmliche Entsafter.<br />
Ob Apfel-Ingwer, Grünkohl-Banane<br />
oder Sellerie-Kiwi: Mit dem Slow<br />
Juicer lassen sich verschiedenste<br />
Obst- und Gemüsesorten kombinieren<br />
und zu leckeren Säften verarbeiten.<br />
Das hat uns im Redaktionstest<br />
besonders gut gefallen. Selbst tiefgefrorene<br />
Früchte zur Herstellung<br />
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und Frozen Joghurts lassen sich problemlos<br />
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ein Extra-Programm für „Mischsäfte“,<br />
damit alle Zutaten optimal verarbeitet<br />
werden. Der Slow Juicer kostet<br />
im Handel 199 Euro<br />
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084-087_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_powerdrinks.indd 87 02.06.<strong>2017</strong> 11:31:16
Text: Anja Herrlitz | Fotos: Isaak Papadopoulos<br />
UNSER<br />
COVERMODEL<br />
ANTONIA<br />
ALLROUND-TALENT<br />
SIE IST JURISTIN UND SPRICHT CHINESISCH. SIE GEHÖRT ZU DEN<br />
ASICS FRONTRUNNERN UND LÄUFT BESONDERS GERN LANGE TRAILS:<br />
UNSER COVERMODEL ANTONIA RICK STECKT VOLLER TALENTE.<br />
Als wir mit unserem Covershooting fertig sind, darf ein Gruppenbild<br />
aller Beteiligten nicht fehlen. Schnell fragt unser Model<br />
einen chinesischen Läufer, der sich in der Nähe dehnt, ob er uns<br />
fotografieren kann. Wir wundern uns, über was die beiden sich<br />
so angeregt unterhalten. „Er hat sich gewundert, dass ich Chinesisch<br />
kann“, erzählt unser Covermodel Antonia Rick, die von<br />
allen nur Toni genannt wird. „Ich habe Chinastudien studiert<br />
und auch mal ein halbes Jahr in Schanghai gelebt“, klärt sie<br />
auf. Parallel studierte sie im Nebenfach Jura, machte in beiden<br />
Fächern den Bachelor und setzte dann noch ihr Jura-Staatsexamen<br />
drauf. Heute arbeitet die 28-Jährige in einer Kölner Kanzlei,<br />
die sich auf die Beratung von Startup-Unternehmen spezialisiert<br />
hat. „Weil unsere Klienten oft junge Leute sind, kann ich<br />
zum Glück meist leger und in Sneakern zur Arbeit kommen“, ist<br />
sie froh.<br />
Denn Sportschuhe trägt sie besonders gern. Und das schon<br />
immer. Bis zum 19. Lebensjahr betreibt sie leistungsmäßig Triathlon,<br />
startet in der NRW-Jugendliga, wird mit dem Schul-Team<br />
sogar mal Deutscher Vize-Meister. Mittlerweile gilt ihre Leidenschaft<br />
aber ganz dem Laufen.<br />
Im vergangenen Jahr lief Toni in 3:30:10 Stunden ihren ersten<br />
Marathon – in Köln, da kam keine andere Strecke infrage. „Ich<br />
komme aus Rheinbach in der Nähe von Bonn und hatte schon<br />
immer den Bezug zu Köln. Vor sechs Jahren bin ich nach Köln<br />
gezogen und seitdem gehört mein Herz der Stadt.“ Und außerdem<br />
ist sie seit der Premiere 1997 bei jedem Kölner Marathon<br />
dabei gewesen. Zum Anfeuern, später beim Schul-Marathon<br />
und Halbmarathon und 2016 dann beim Marathon. „Den bin ich<br />
recht entspannt angegangen und habe die Strecke abgefeiert“,<br />
erzählt sie lachend.<br />
Danach wurde sie in die Gruppe der Asics Frontrunner eingeladen<br />
– und zögerte keine Minute. „Die Frontrunner bringen mir<br />
unglaublich viel Freude, eine tolle Community. Man trifft viele<br />
Leute, die die gleiche Begeisterung teilen. Jeder brennt fürs<br />
Laufen.“ Und mit den Frontrunnern geht sie jetzt auch einer<br />
neuen Leidenschaft nach: dem Traillaufen. Im flachen Köln simuliert<br />
sie die Berge am Kölner Herkulesberg, wo auch unser<br />
Coverbild entstanden ist. Im April aber standen für sie und drei<br />
andere Frontrunner echte Berge auf dem Programm: In acht<br />
Tagen liefen sie die 322 Kilometer und 9500 Höhenmeter der<br />
Via Algarviana, einem Fernwanderweg in Portugal vom Osten<br />
des Landes zum südwestlichsten Punkt Europas in Cabo de sao<br />
Vicente. „Ein unglaubliches Erlebnis, auch wenn es manchmal<br />
echt wehgetan hat.“ Im <strong>Juli</strong> folgt mit dem Stubai Ultratrail über<br />
60 Kilometer und 5116 Höhenmeter im Aufstieg und 2554 Höhenmeter<br />
im Abstieg das nächste Highlight. Ob sie dort aber<br />
wieder ihre Chinesisch-Kenntnisse braucht, wie bei unserem<br />
Fotoshooting, ist aber wohl eher nicht zu erwarten.<br />
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HERAKLIDEN-<br />
SCHLACHT<br />
12.08.<strong>2017</strong> UELZEN<br />
28 | 16 | 9 KM | TEAM<br />
Wer dieses Rennen mit<br />
bis zu 130 Hindernissen<br />
und viel Wasser übersteht,<br />
darf sich zu Recht<br />
„Heraklid“ nennen!<br />
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SUMMERTIME<br />
TRIATHLON<br />
MONSCHAU<br />
MARATHON<br />
VERTICAL<br />
SOMMERLAUF<br />
DEUTSCHE POST<br />
LADIES RUN<br />
13.08.<strong>2017</strong> KARLSDORF-N.<br />
VOLK | SPRINT | OLYMP.<br />
Ein Triathlon mit flacher<br />
Radstrecke und toller<br />
Atmosphäre im Stadion:<br />
Das ist der Kraichgau<br />
Summertime Triathlon.<br />
13.08.<strong>2017</strong> MONSCHAU<br />
56 KM | M | STAFFEL<br />
Einmalige Landschaften<br />
und tolle Stimmung sorgen<br />
dafür, dass für die meisten<br />
ihr erster Monschau Marathon<br />
nicht der letzte bleibt.<br />
19.08.<strong>2017</strong> ST. MORITZ/SUI<br />
5,5 KM<br />
Der Vertical Sommerlauf in<br />
St. Moritz ist die Herausforderung:<br />
Mehr als 1000<br />
Höhenmeter auf 5,5 km und<br />
45 Grad Steigung warten.<br />
20.08.<strong>2017</strong> LEIPZIG<br />
10 KM | 5 KM<br />
Leipzig zählt zu den schönsten<br />
Städten Deutschlands.<br />
Am 20. <strong>August</strong> wird sie von<br />
Tausenden Frauen im Laufschritt<br />
erkundet.<br />
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24. Sept. <strong>2017</strong><br />
Sinsheim-Rohrbach<br />
Start: 8:30 Uhr<br />
5 km<br />
10,6 km<br />
Halbmarathon<br />
33 km<br />
50 km<br />
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Schwarzwald-Marathon<br />
Bräunlingen<br />
THE MOST<br />
EXTREME<br />
EXPERIENCE<br />
IN THE ALPS<br />
// EXTREMBERGLAUF ENTLANG DER<br />
HUFEISENTOUR IN DEN SARNTALER ALPEN.<br />
// GARA DI CORSA ESTREMA SULLA ALTA VIA<br />
“HUFEISENTOUR” NELLE ALPI VAL SARENTINO.<br />
// EXTREME RUNNING RACE ALONG THE HIGH MOUNTAIN<br />
TRAIL “HUFEISENTOUR” IN THE SARNTALER ALPS.<br />
07./08.10.<strong>2017</strong><br />
Marathon · Staffelmarathon<br />
Halbmarathon · 10 km Lauf & Walking<br />
Schüler/Jugendlauf · Bambini<br />
Anz_FinisherClub_89x125.pdf 1 06.03.17 10:18<br />
Tour de Tirol<br />
DER LAUF KLASSIKER<br />
IN SÖLL / TIROL<br />
6. - 8. Oktober <strong>2017</strong><br />
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Diese drei Tage muss man einmal im Leben gelaufen sein ...<br />
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NÜRNBERGER<br />
HALBMARATHON<br />
26.08.<strong>2017</strong> NÜRNBERG<br />
HM | 10 KM<br />
21,1 oder 10 Kilometer in<br />
schönster Natur laufen<br />
– und das mitten in der<br />
Stadt. Das geht beim Halbmarathon<br />
in Nürnberg.<br />
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SUZUKI LAKE RUN<br />
MÖHNESEE<br />
26.08.<strong>2017</strong> MÖHNESEE<br />
21 KM | 15 KM | 7 KM<br />
Wasser steht im Mittelpunkt,<br />
doch viele weitere<br />
spektakuläre Hindernisse<br />
erwarten dich beim Water-Level<br />
am Möhnesee.<br />
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BLANKENESER<br />
HELDENLAUF<br />
27.08.<strong>2017</strong> HAMBURG<br />
HM | 11 KM | 6,8 KM | ST<br />
Der Heldenlauf mit seiner<br />
wunderschönen und fordernden<br />
Strecke hat sich<br />
längst zum Hamburger<br />
Kultlauf gemausert.<br />
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DEUTSCHE POST<br />
LADIES RUN<br />
27.08.<strong>2017</strong> WIESBADEN<br />
10 KM | 5 KM<br />
Laufen durch den Kurpark<br />
und vorbei an architektonischen<br />
Highlights: Am<br />
27. <strong>August</strong> erobern die<br />
Frauen Wiesbaden.<br />
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GVG ABENDLAUF<br />
BERGHEIM<br />
MASCHSEE<br />
TRIATHLON<br />
FRÄNKISCHE<br />
SCHWEIZ MARATHON<br />
SWITZERLAND<br />
MARATHON LIGHT<br />
01.09.<strong>2017</strong> BERGHEIM<br />
10,0 KM<br />
Starte gemeinsam mit vielen<br />
Laufbegeisterten ins<br />
Wochenende und genieße<br />
die letzten Sonnenstrahlen<br />
des Tages.<br />
02.09.<strong>2017</strong> HANNOVER<br />
VOLK | OLYMPISCH<br />
Sei bei einem der schönsten<br />
und beliebtesten Triathlon-Events<br />
Deutschlands<br />
dabei! Start und Ziel ist das<br />
Maschsee-Strandbad.<br />
03.09.<strong>2017</strong> EBERMANNST.<br />
M | HM | 10 KM | STAFFEL<br />
Mit Volksfestcharakter<br />
und einer flachen Strecke<br />
ist der Lauf durch das Herz<br />
der Fränkischen Schweiz<br />
ein echtes Highlight.<br />
03.09.<strong>2017</strong> SARNEN/SUI<br />
HM | 10,0 KM<br />
Tolles Alpen-Panorama am<br />
Sarnersee: Der Lauf gilt als<br />
„schnellster Halbmarathon<br />
der Schweiz“ – und als<br />
einer der schönsten!<br />
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MOTORMAN<br />
RUN<br />
SÜDTHÜRINGEN-<br />
TRAIL<br />
SURVIVAL<br />
RUN<br />
TOUGH MUDDER<br />
BERLIN/BRAND.<br />
09.09.<strong>2017</strong> NEUENSTADT<br />
16 KM | 8 KM | TEAM<br />
Eine Idee nach dem Vorbild<br />
des Tough Guys in<br />
Schottland: Der Motorman<br />
Run verlangt Kraft,<br />
Ausdauer, Mut, Willen!<br />
09.09.<strong>2017</strong> SUHL<br />
64,9 | 47,5 | 17,4 KM<br />
Über verschlungene<br />
Wege, durch dunkle Täler<br />
und über glitzernde Bergkämme<br />
führt dich der<br />
Südthüringentrail.<br />
09.09.<strong>2017</strong> HODENHAGEN<br />
16 KM | 8 KM<br />
Im Serengeti-Park leben<br />
Elefanten, Nashörner,<br />
Leoparden, Bisons. Bei<br />
diesem Hindernis-Fun-Run<br />
läufst du an ihnen vorbei.<br />
09./10.09.<strong>2017</strong> SCHIPKAU<br />
18 KM<br />
18 Kilometer mit fiesen<br />
und fordernden Hindernissen.<br />
Das erwartet<br />
dich bei der Tough Mudder-Premiere<br />
nahe Berlin.<br />
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09.09.<strong>2017</strong><br />
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HINDERNISLAUF-EINSTEIGER<br />
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DER HINDERNIS-FUN-RUN<br />
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Der Metropolmarathon Mitteldeutschland<br />
zwischen Leipzig und Halle (Saale)<br />
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Strecken: 8 km oder 16 km I Anmeldeschluss:<br />
1. September <strong>2017</strong> I Max. Teilnehmerzahl: 2.750<br />
Startgebühr: 64,00 € (bis 30.06.: 59,00 €)<br />
inkl. hochwertigem<br />
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08. OKTOBER <strong>2017</strong><br />
HERRLICH. HÖHER. HÄRTER.<br />
42K<br />
1.500hm<br />
30K<br />
1.000hm<br />
10K<br />
42Km<br />
1.500Hm<br />
30Km<br />
1.000Hm<br />
10Km<br />
500hm<br />
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HEXAD WOLFSBURG<br />
MARATHON<br />
10.09.<strong>2017</strong> WOLFSBURG<br />
M | HM | 10 KM | 5 KM<br />
Am 10. September treffen<br />
sich wieder mehr als 4000<br />
Laufbegeisterte in der<br />
Wolfsburger Innenstadt. Es<br />
ist ein Lauffest für jeden!<br />
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NIBELUNGENLAUF<br />
WORMS<br />
10.09.<strong>2017</strong> WORMS<br />
HM | 10 KM | 5 KM<br />
Laufe auf den Spuren der<br />
Nibelungen und genieße<br />
die tolle Stimmung in<br />
einer der ältesten Städte<br />
Deutschlands.<br />
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VOLVO<br />
TIERPARKLAUF<br />
10.09.<strong>2017</strong> BERLIN<br />
10 KM | 5 KM<br />
Das wird ein tierisches<br />
Vergnügen über 5 oder<br />
10 Kilometer - du läufst<br />
vorbei an Affen, Büffeln,<br />
Gazellen und Zebras.<br />
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HÖLLENLAUF<br />
SCHÜTTORF<br />
16.09.<strong>2017</strong> SCHÜTTORF<br />
8 KM<br />
Bei diesem Fun-Run<br />
geht’s gleich fünfmal<br />
durch die Hölle – mit jeder<br />
Menge Hindernissen<br />
und genauso viel Spaß.<br />
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BAD WOLF<br />
DIRT RUN<br />
16.09.<strong>2017</strong> KNÜLLWALD-R.<br />
18,0 KM | 9,0 KM | TEAM<br />
Da kommt keiner sauber<br />
ins Ziel! Dreck, Hindernisse<br />
und unglaublich viel Spaß<br />
im Matsch – das bietet dir<br />
der Bad Wolf Dirt Run.<br />
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EINSTEIN-<br />
MARATHON ULM<br />
17.09.<strong>2017</strong> ULM<br />
M | HM<br />
Seit vielen Jahren gehört<br />
der Einstein-Marathon in<br />
Ulm zu den größten und<br />
beliebtesten Laufevents<br />
im Süden Deutschlands.<br />
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HUGENOTTENLAUF<br />
NEU-ISENBURG<br />
17.09.<strong>2017</strong> NEU-ISENBURG<br />
HM | 10 KM | 5 KM<br />
Ein Lauf-Klassiker geht in<br />
die 41. Runde: Genieße<br />
eine tolle und abwechslungsreiche<br />
Strecke, die<br />
quer durch den Wald führt.<br />
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SEENLAND-<br />
MARATHON<br />
17.09.<strong>2017</strong> PLEINFELD<br />
M | HM | 5,2 KM | STAFFEL<br />
Typisch fränkisch kannst<br />
du mit Weizen-Bier, tollen<br />
Ausblicken und einer Strecke<br />
rund um den Brombachsee<br />
durchstarten.<br />
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WACHAU-<br />
MARATHON<br />
RHEINHÖHENLAUF<br />
VETTELSCHOSS<br />
BAD GASTEIN<br />
ULTRAKS<br />
TOUGH MUDDER<br />
SÜDDEUTSCHLAND<br />
17.09.<strong>2017</strong> KREMS/AUT<br />
M | HM | 11 KM | STAFFEL<br />
Zu Recht gilt der Lauf<br />
durch das Weltkulturerbe<br />
Wachau als „weinmalig“!<br />
Ein toller Lauf entlang der<br />
Donau für Genießer!<br />
22.-24.09.<strong>2017</strong> VETTELS.<br />
50 KM | HM | 7,5 KM<br />
Bezwinge an drei Tagen<br />
50 Kilometer und 1000<br />
Höhenmeter zwischen<br />
Westerwald und Siebengebirge.<br />
23.09.<strong>2017</strong> BAD GASTEIN<br />
47 KM | 34 KM | 17 KM<br />
Trailrunning vom Feinsten<br />
in einer atemberaubenden<br />
Bergkulisse gibt‘s beim Bad<br />
Gastein Ultraks – und das<br />
für alle Leistungsklassen.<br />
23./24.09.<strong>2017</strong> WASSERTR.<br />
18 KM<br />
Sei bei der größten Obstacle-Laufserie<br />
der Welt am<br />
Oettinger Forst in Wassertrüdingen<br />
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Kilometer warten.<br />
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090-096_laufen.de_mag_<strong>2017</strong>_<strong>04</strong>_mnf.indd 96 01.06.<strong>2017</strong> 11:34:<strong>04</strong>
FRAU SCHMITT MEINT<br />
... FRÜHER WAR<br />
ALLES GENAUSO!<br />
Der Läufer an sich späht immer in die Zukunft. Dort stehen schließlich<br />
Geschwindigkeitsschallmauern, die es zu durchbrechen gilt. Es<br />
warten dort neue Schuhtechnologien, die es ihm ermöglichen, wie<br />
eine Feder durch den Wald zu segeln und digitale Neuheiten, die<br />
helfen, seinen Körper bis ins letzte Blutplättchen hinein zu analysieren<br />
und zu optimieren. In die Vergangenheit schaut der Läufer<br />
nicht so gern, es sei denn, ganz weit zurück. Sein Vorbild ist der<br />
Steinzeitmensch, der frei und ohne Pronationsstütze dahinfegte,<br />
das Mammut vor sich fest im Blick. Weitgehend vergessen sind dagegen<br />
die vielen Ausnahmeläufer der letzten 500 Jahre. Hier tummelt<br />
sich eine Ansammlung von Lauffreaks, die uns viel über das<br />
Laufen lehren. Namenlose, wie all die Boten, die durch die Reiche<br />
watzten, um Depeschen zuzustellen, mit „so harten Fußsolen, daß<br />
man eyserne Nägel darin schlagen kann“, wie der Gelehrte E. W.<br />
Happel 1683 schrieb. Oder die Diener, die vor Kutschen herrannten,<br />
um das Mittagsmahl für die Herrschaft vorzubestellen. Laufende Restaurant-Apps<br />
sozusagen. Die übrigens Vorläufer genannt wurden,<br />
woher auch der heute verwendete Begriff stammt.<br />
Neben den zahllosen Unbekannten gab es aber auch jede Menge<br />
Promis, die zur Erbauung und Unterhaltung der Zuschauer liefen.<br />
Zum Beispiel Schau- und Kunstläufer, wie Carl Giese, der gern mal<br />
rückwärts und mit Ketten um die Fußgelenke lief. „Wunderläufer“<br />
Peter Bajus, der mehrere Rennen „Mensch gegen Pferd“ gewann.<br />
Oder Robert Barclay Allardice, der 1000 Meilen in 1000 Stunden absolvierte.<br />
Wer an der aktuellen Ultramarathon-Bewegung herumnölt<br />
mit der Begründung, dass alles immer verrückter werde, der könnte<br />
sich bewusst machen, dass die norwegische Lauflegende Mensen<br />
Ernst 1836 in 59 Tagen von Konstantinopel nach Kalkutta und zurück<br />
lief, 8300 Kilometer mit Tagesetappen von durchschnittlich 150 Kilometern.<br />
Ultra hieß damals „Pedestrianismus“ und war mindestens<br />
so reich an kuriosen Heldentaten wie heute. So. Und was lernen wir<br />
nun aus dem Ganzen? Früher war beileibe nicht alles besser (auch<br />
wenn ein Gläschen Weißwein ein sehr beliebtes Sport-Getränk war<br />
– eine Hydrierungs-Tradition, die leider heute so nicht mehr praktiziert<br />
wird). Aber das „Früher“ war überreich an Spektakulärem und<br />
Kuriosem. An Mut und Herausforderung. Und das gänzlich analog!<br />
Das Laufen war nicht nur für den Urzeitmenschen und den olympischen<br />
Sportler wichtiger Lebensbestandteil. Sondern für Menschen<br />
aller Nationen zu allen Zeiten – zum Zeitvertreib und Broterwerb,<br />
zum Kräftemessen und zur Selbstbestätigung. Nur leider nicht für<br />
Frauen. Denn die sind, wie ein feiner Beobachter im 17. Jahrhundert<br />
feststellte, „nach unten hin offen“, und so kann durch die Erschütterung<br />
beim Laufen unterwegs schon mal allerhand herausfallen. Das<br />
aber ist wieder ein ganz eigenes Kapitel. Grundsätzlich kann man jedoch<br />
festhalten: Es muss wirklich etwas ganz Besonderes dran sein.<br />
An der ursprünglichsten Sportart der Welt.<br />
Heidi Schmitt, Läuferin und Autorin<br />
aus Frankfurt, schreibt und läuft in<br />
stetigem Wechsel. Am liebsten über<br />
und bei Volksläufen in der Provinz,<br />
wo Läufer zwar selten mit einer Medaille,<br />
dafür aber mit Streuselkuchen<br />
belohnt werden. Für laufen.de<br />
sagt sie ganz offen, was sie denkt.<br />
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→ So hilft Laufen dabei, die<br />
Pfunde schneller purzeln zu<br />
lassen ← Es ist mittlerweile<br />
das wichtigste Motiv, mit<br />
dem Laufen anzufangen: Der<br />
Wunsch, weniger Kilos auf die<br />
Waage zu bringen, gesünder<br />
und fitter zu sein. Unser Experte<br />
Dr. Matthias Marquardt<br />
verrät, worauf es beim Laufen<br />
als Abnehm-Booster ankommt.<br />
VORSCHAU & IMPRESSUM<br />
SAG UNS<br />
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→<br />
Das nächste<br />
MAGAZIN<br />
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Carsten Eich, Dr. Jens Enneper, Friederike Feil,<br />
Gesa Krause, Dr. Wolfgang Feil, Dr. Stefan Graf,<br />
Bernhard Koch, Heidi Schmitt<br />
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mirador GmbH, Köln<br />
Andreas Arnold, Marcus Paul<br />
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Fotolia, iStock, Sportart, Thinkstock<br />
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