Leseprobe: LÄUFT. Herbst/Winter 2023
LÄUFT. ist das Magazin von laufen.de. Die Themen dieser Ausgabe: Mit Laufen klappt‘s: Gesund in jedem Alter | Der Hauch des Todes: Wie Nedd Brockmann in 47 Tagen durch Australien gelaufen ist | Speed, Trail, Training: Die besten Laufschuhe für den Herbst und Winter | Dank Fußamputation zum Laufen gefunden: Kim Cremer | Wie Fabienne Königstein nur neun Monate nach der Geburt ihrer Tochter den Weg Richtung Olympia einschlug | Ernährung: Ist vegetarisch wirklich die bessere Ernährungsweise für Sportler? | Neue Methoden: Kommt jetzt das nachhaltige Laufequipment? | Ausdauer am Limit: So wichtig ist der Darm für deine Leistungsfähigkeit | Schlammschlacht auf Mauritius: Trailrunning im Indischen Ozean | Krisen bewältigen: Eine Läuferin erzählt, wie sie nach zahllosen OPs zurück ins Leben fand | Plus: Die schönsten Laufevents im DLV-Laufkalender | Und viele Themen mehr …
LÄUFT. ist das Magazin von laufen.de. Die Themen dieser Ausgabe: Mit Laufen klappt‘s: Gesund in jedem Alter | Der Hauch des Todes: Wie Nedd Brockmann in 47 Tagen durch Australien gelaufen ist | Speed, Trail, Training: Die besten Laufschuhe für den Herbst und Winter | Dank Fußamputation zum Laufen gefunden: Kim Cremer | Wie Fabienne Königstein nur neun Monate nach der Geburt ihrer Tochter den Weg Richtung Olympia einschlug | Ernährung: Ist vegetarisch wirklich die bessere Ernährungsweise für Sportler? | Neue Methoden: Kommt jetzt das nachhaltige Laufequipment? | Ausdauer am Limit: So wichtig ist der Darm für deine Leistungsfähigkeit | Schlammschlacht auf Mauritius: Trailrunning im Indischen Ozean | Krisen bewältigen: Eine Läuferin erzählt, wie sie nach zahllosen OPs zurück ins Leben fand | Plus: Die schönsten Laufevents im DLV-Laufkalender | Und viele Themen mehr …
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» ERNÄHRUNG<br />
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MARATHON-ELITE AUF<br />
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INHALT<br />
26<br />
94<br />
18<br />
30 84<br />
98<br />
36<br />
72<br />
8<br />
Titelfoto: Sport 2000/Thomas Kettner
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
LÄUFER & LEUTE<br />
30<br />
Wieso der Darm der Ausdauer Grenzen setzt<br />
Ein Limit der menschlichen Ausdauerleistungsfähigkeit<br />
scheint nicht in Sicht. „Doch“, sagt die Forschung,<br />
eine natürliche Bremse steckt sich im Darm<br />
8<br />
In 47 Tagen durch ganz Australien<br />
Nedd Brockmann ist in 47 Tagen 3953 Kilometer<br />
durch Australien gelaufen. Und alle drei Minuten<br />
donnerte ein Monstertruck an ihm vorbei<br />
68<br />
Mit Laufen klappt‘s: Gesund in jedem Alter<br />
Gesund alt werden – wie läuft das? Unser Experte<br />
Andreas Butz und die WDR-Journalistin Anita Horn<br />
verraten im Interview ihre besten Empfehlungen<br />
18<br />
Zurück ins Leben dank einer Amputation<br />
Wie Kim Cremer dank einer Fußamputation<br />
den Weg zurück in ein lebenswertes Leben<br />
und zum Laufen fand<br />
84<br />
Ist vegetarische Ernährung wirklich besser?<br />
Ist Fleisch in einer gesunden und ausgewogenen<br />
Sport-Ernährung ein Muss oder ist vegetarisch doch<br />
besser? Alle Vor- und Nachteile auf einen Blick<br />
26<br />
Wie Fabienne Königstein als junge<br />
Mutter die Marathon-Elite aufmischt<br />
Fabienne Königstein hat nach Jahren mit Verletzungen<br />
und nur neun Monate nach der Geburt ihrer Tochter<br />
ein fulminantes Marathon-Comeback gefeiert<br />
72<br />
EVENTS & REISEN<br />
Hart aber herrlich: Trail auf Mauritius<br />
Regen machte den Beachcomber-Trail auf Mauritius<br />
zu einer schlammig-rutschigen Challenge. Und zu<br />
einem einmaligen Erlebnis<br />
88<br />
Zurück ins Leben laufen:<br />
Mit Darm-Fehlfunktion<br />
Wegen einer angeborenen Fehlfunktion des Darms<br />
wird Silke Achenbach 20-mal operiert. Sie kämpft<br />
sich zurück und findet die Liebe zum Laufen<br />
94<br />
102<br />
Als aus Matsch Liebe wurde<br />
Seit den ersten Obstacle Course Racing-Events 1987<br />
boomen Hindernisrennen. Ein Rück- und Ausblick<br />
DLV-Laufkalender: Über 700 Event-Tipps<br />
Bei diesen Lauf-Events kannst du<br />
in den nächsten Monaten durchstarten<br />
EQUIPMENT & MODE<br />
14<br />
78<br />
TRAINING & FITNESS<br />
Wetten, dass ...<br />
Warum kleine Wetten gegen sich selbst<br />
helfen, die Motivation hochzuhalten<br />
Deine Leistung im Check<br />
Wer nach Plan trainieren will, muss erst<br />
einmal wissen, wo er steht. Wir stellen dir<br />
eine Top-Methode vor, mit der du<br />
herausfinden kannst, was du drauf hast<br />
36<br />
62<br />
98<br />
Die besten Laufschuhe für alle Einsätze<br />
Long Run oder Wettkampf? Trail oder Straße?<br />
Speed oder gemütlich? Wir stellen Schuhe für<br />
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Kommt jetzt das nachhaltige Laufequipment?<br />
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Wenn es kühl, windig und regnerisch wird, hält<br />
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6<br />
14<br />
22<br />
AUSSERDEM<br />
Big Picture<br />
Anlauf<br />
Neue Produkte<br />
= Titelthema<br />
82<br />
129<br />
130<br />
Gesas Kolumne<br />
Frau Schmitt meint ...<br />
Impressum<br />
facebook/laufen.de<br />
instagram/laufen.de
› FAST 4000 KILOMETER<br />
—<br />
DURCH AUSTRALIEN ‹<br />
DER HAUCH<br />
DES TODES<br />
—<br />
Nedd Brockmann ist quer durch Australien gelaufen.<br />
Von Perth nach Sydney. 3953 Kilometer in 47 Tagen.<br />
Im Schnitt über 84 Kilometer jeden Tag. Und alle drei<br />
Minuten donnerte ein Monstertruck an ihm vorbei.<br />
Text: Christian Ermert | Fotos: Puma
LÄUFER & LEUTE<br />
„Ich würde das<br />
immer wieder tun“<br />
Nedd Brockmann über seine Gefühlslage<br />
bei der Zielankunft nach fast 4000 Kilometern<br />
am Bondi Beach in Sydney<br />
↦ Der Mann muss fast 90 Kilometer laufen.<br />
Nicht nur heute. Nicht nur heute und<br />
morgen. Und auch nicht heute, morgen und<br />
übermorgen. Sondern jeden Tag. 47-mal<br />
hintereinander. Und das meistens nicht<br />
in irgendwelchen schönen Landschaften.<br />
Sondern im Outback Australiens. Das ja<br />
schon von Natur aus nicht besonders menschenfreundlich<br />
ist: Wind, Hitze, Sonne,<br />
Trockenheit, giftige Tiere. Zu Fuß durchqueren<br />
lässt sich das riesige Land eigentlich<br />
nur auf den geteerten Straßen, die vor<br />
allem von den Trucks befahren werden, die<br />
Australiens Städte mit allen lebenswichtigen<br />
Gütern versorgen. Gleichzeitig sorgen<br />
die aber auch dafür, dass die Straßen noch<br />
lebensfeindlicher sind als das Land, durch<br />
das sie führen.<br />
An diesem Septembertag 2022 ist Nedd<br />
Brockmann schon seit Stunden auf dem<br />
geteerten Randstreifen unterwegs.<br />
Der Wind kommt von vorn, die Sonne<br />
steht in seinem Rücken. Sein Nacken<br />
ist rot, auf der Rückseite seiner Arme<br />
haben sich Blasen gebildet. Der damals<br />
23-Jährige hört und spürt, dass sich<br />
schon wieder so ein fast 50 Meter langes<br />
Monstrum von LKW nähert, die den<br />
Güterverkehr in Australien am Laufen<br />
halten. Die Erde zittert. Und dann<br />
donnern über 150 Tonnen mit fast 100<br />
Stundenkilometern an ihm vorbei. Er<br />
wird gehörig durchgeschüttelt. Muss<br />
seine Mütze festhalten, die ihn an diesem<br />
Tag noch viele Stunden vor der<br />
Sonne schützen soll. Danach ist es kurz<br />
ruhig. Nedd Brockmann kann sich ganz<br />
aufs Laufen konzentrieren, spürt so etwas<br />
wie Glück, weil er allein mit sich<br />
und der Natur ist. Doch das währt nur<br />
gut drei Minuten. Schon rollt der nächste<br />
Monstertruck heran.<br />
Dazu dieser unerträgliche Gestank von<br />
verwesendem Fleisch, der ihm täglich<br />
für ein paar Minuten in die Nase zieht.<br />
Die Trucks bremsen nicht für Kängurus<br />
oder andere Tiere, die über die Straße<br />
laufen. Die „Roadkills“ räumt im zum<br />
Großteil menschenleeren Australien<br />
niemand weg. Sie bleiben am Straßenrand<br />
liegen. Und stinken nach ein paar<br />
Tagen zum Himmel.<br />
ACHT HERAUSFORDERUNGEN –<br />
UND GRÜNDE ZUM AUFGEBEN<br />
„Mein Lauf durch Australien war eben<br />
nicht nur die eine Herausforderung,<br />
täglich fast hundert Kilometer zu laufen.<br />
Es waren acht – neben dem Laufen“,<br />
blickt Nedd Brockmann auf sein<br />
Abenteuer zurück und zählt auf: „Zu<br />
den Monstertrucks und den stinkenden<br />
Kadavern kamen noch Entzündungen in<br />
Gelenken. Magenprobleme, die von den<br />
Medikamenten verursacht wurden, die<br />
ich gegen die Entzündungen nehmen<br />
musste. Wegen der Schmerzen konnte<br />
ich nachts auch kaum schlafen und es<br />
ist mir nicht gelungen, die 12.000 Kalorien,<br />
die ich jeden Tag verbrannt habe,<br />
wieder aufzunehmen. Zumal ich mich<br />
mehr als einmal übergeben musste,<br />
wenn es mir nicht gut ging und ich dann<br />
auch noch den Verwesungsgeruch der<br />
toten Kängurus in der Nase hatte. Dazu<br />
kam noch der Wind, der mir an 37 der<br />
47 Tage ins Gesicht geblasen hat. Und<br />
natürlich die Sonne, die trotz Schutz<br />
meine Haut verbrannte.“<br />
Jede Menge Herausforderungen – und<br />
genauso viele Gründe aufzugeben. Aber<br />
Nedd Brockmann ist immer weitergelaufen,<br />
bis er nach 47 Tagen in Sydney<br />
angekommen ist. Warum eigentlich?<br />
„Wenn ich einmal eine Entscheidung<br />
getroffen habe und die auch öffentlich<br />
gemacht habe, ziehe ich das durch“,<br />
sagt er. „Da, wo ich herkomme, macht<br />
man das so.“ Nedd Brockmann ist auf<br />
10
—<br />
ANLAUF<br />
—<br />
WENIGER VERLETZUNGEN:<br />
STUDIE WEIST WIRKSAMKEIT<br />
VON FASZIENTRAINING NACH<br />
Regelmäßiges Kraft- und Faszientraining senkt das Verletzungsrisiko<br />
beim Laufen um 85 Prozent, so eine aktuelle Studie der Universität<br />
Göteburg. Bei der Untersuchung über 18 Wochen wurden 433<br />
Freizeitläuferinnen und -läufer in zwei Gruppen eingeteilt: 228 von<br />
sollten zusätzlich zu ihrem üblichen Training zweimal wöchentlich<br />
allgemeine Kraftübungen und Faszientraining absolvieren. In der anderen<br />
Gruppe behielten 205 Personen ihre Trainingsgewohnheiten<br />
bei. Das Laufvolumen und die laufbedingten Schmerzen wurden von<br />
allen Teilnehmenden wöchentlich protokolliert. Innerhalb der ersten<br />
Gruppe hielt sich etwas mehr als ein Viertel der Teilnehmenden zuverlässig<br />
an das vorgegebene Trainingsprogramm – mit umso überzeugenderem<br />
Erfolg: Ihr Verletzungsrisiko im Testzeitraum erwies<br />
sich gegenüber der Kontrollgruppe und den unregelmäßig Trainierenden<br />
als um 85 Prozent verringert.<br />
WETTEN, DASS ...<br />
ZIELE ERREICHEN DURCH<br />
WETTEN GEGEN SICH SELBST<br />
Regelmäßiger laufen, erster Marathon oder Bestzeit – wer<br />
sich hohe Ziele setzt, muss sich immer wieder motivieren.<br />
Welcher psychologische Trick dabei helfen kann, hat ein<br />
deutsch-israelisches Forschungsprojekt eruiert. Ziele<br />
zu formulieren, ist einfach – sie umzusetzen und am Ball<br />
zu bleiben, ungleich schwieriger. Misserfolge sind Motivationskiller<br />
und stärken den „inneren Schweinehund“.<br />
Eine erfolgversprechende Strategie zur Schließung der<br />
Plan-Umsetzungs-Lücke hat die Forschungskooperation<br />
nun vorgestellt. Demnach kann ein sogenanntes „Selbstbindungsinstrument“<br />
in Form des „wiederholten Wettens<br />
gegen sich selbst“ das Erreichen gesteckter Ziele wirkungsvoll<br />
unterstützen. Die Wiederholung in kurzen Zeitabständen<br />
sei entscheidend. Anstatt sich langfristig an<br />
ein großes Ziel zu binden („In zwei Jahren will ich den ersten<br />
Marathon laufen.“) ist es viel motivierender, sich wöchentlich<br />
oder täglich kleine Ziele („heute Abend schaffe<br />
ich …“) zu setzen und Antrieb aus jedem kleinen Erfolg zu<br />
ziehen. Wichtig ist ein realer Wetteinsatz (Verpflichtung<br />
zum Fensterputzen, Geld für die Haushaltskasse), der unverzüglich<br />
zu begleichen ist. Wird das Ziel erreicht, gibt‘s<br />
den Einsatz zurück und eine kleine Belohnung obendrauf<br />
(schönes Essen, Kino), bei Zielverfehlung folgt die „Strafe<br />
auf den Fuß“. Der Wetteinsatz und damit der drohende<br />
Verlust muss schmerzlicher sein als der mögliche Gewinn,<br />
denn frühere Forschungen haben gezeigt, dass Verlustvermeidung<br />
besonders anspornt. Als sportliches Motivationstool<br />
wurde die Wettmethode mehrfach getestet – mit<br />
Erfolg! <br />
Dr. Stefan Graf<br />
www.laufen.de/d/diasporal-running-challenge-<strong>2023</strong><br />
... aller Läuferinnen fühlen<br />
sich unsicher, sobald es<br />
92 PROZENT ...<br />
dunkel ist. Weltweit laufen<br />
viel mehr Frauen mit einem schlechteren Gefühl als Männer, sobald<br />
es draußen dunkel ist. Das ergab eine von Adidas initiierte Umfrage<br />
unter 9000 Läuferinnen und Läufern in neun Ländern (Japan, China,<br />
USA, Großbritannien, Mexiko, Vereinigte Arabische Emirate,<br />
Frankreich, Deutschland und Südkorea). Dabei gaben 92 Prozent<br />
der Frauen an, beim Laufen im Dunkeln um ihre Sicherheit besorgt<br />
zu sein. Die Hälfte (51 %) hatte sogar Angst, körperlich angegriffen<br />
zu werden. Unter den Männern teilten nur 28 Prozent diese Angst.<br />
Und dass die Ängste der Frauen voll berechtigt sind,belegen weitere,<br />
alarmierende Ergebnisse der Studie: Mehr als ein Drittel (38 %) der<br />
Frauen wurde beim Laufen schon einmal körperlich oder verbal belästigt.<br />
Was dagegen helfen kann? Neben Apps, mit denen man Notrufe<br />
absenden und den eigenen Standort mit Freunden teilen kann,<br />
vor allem Verhaltensänderungen bei den Männern: Von denen glauben<br />
bisher nur 18 Prozent, dass die Verantwortung für die Angst der<br />
Frauen bei den Männern liegt ...<br />
Durch Mund oder Nase?<br />
Welche Atmung besser ist<br />
Beides hat Vor- und Nachteile. Durch den leicht geöffneten<br />
Mund bekommt man im gleichen Zeitraum viel mehr Luft als<br />
durch die Nase. Durch den Mund zu atmen, ist effektiver. Durch<br />
die Nase gelangt die Luft allerdings vorgereinigt und angewärmt<br />
in die Atemwege. Deshalb läuft man langsam und atmet durch<br />
die Nase, wenn’s im <strong>Winter</strong> sehr kalt ist.<br />
14
LÄUFER & LEUTE<br />
› AMPUTATION NACH MOTORRADUNFALL ‹<br />
—<br />
UNTERSCHENKEL<br />
VERLOREN –<br />
NEUES LEBEN<br />
GEWONNEN<br />
—<br />
Bei einem Unfall wird Kim Cremers Fuß schwer verletzt.<br />
Vier Jahre später entscheidet er sich für eine Amputation.<br />
Und findet nicht nur den Weg zurück in ein lebenswertes<br />
Leben, sondern auch zum Sport.<br />
↦ Es ist der 16. April 2013, der das Leben<br />
von Kim Cremer komplett auf den<br />
Kopf stellt. Als er mit seinem Motorrad<br />
unterwegs ist, nimmt ihm ein Auto die<br />
Vorfahrt, erfasst ihn und schiebt ihn in<br />
einen Traktor. Zwischen Metallstoßstange<br />
des Autos und Motor des Motorrads<br />
eingeklemmt: Kim Cremers Fuß.<br />
Was folgt, sind monatelange Krankenhausaufenthalte<br />
und mehr als 20 Operationen,<br />
in denen die Ärztinnen und<br />
Ärzte versuchen, den Fuß zu erhalten.<br />
Was auf den ersten Blick zwar funktioniert,<br />
denn der Fuß ist dran. „Aber<br />
für mich war es kein Fuß mehr. Es war<br />
ein Versuchsobjekt“, erzählt der heute<br />
36-Jährige. Durch zahlreiche Operationen<br />
und Hauttransplantationen ist<br />
der Fuß stark aufgequollen, unbeweglich<br />
und nicht belastbar.<br />
Danach: eineinhalb Jahre voller<br />
Schmerzen, Physiotherapie und Gehversuchen.<br />
Nachträglich wird der Fuß<br />
versteift. Alle Bemühungen sind vergeblich.<br />
Weil er seinem Beruf als Produktions-<br />
und Lagermitarbeiter nicht<br />
mehr nachgehen kann, macht Kim<br />
Cremer eine Umschulung zum Bürokaufmann.<br />
Aber selbst im Sitzen hat<br />
er Schmerzen.<br />
EIN NORMALES LEBEN?<br />
NICHT MEHR MÖGLICH!<br />
Um die Schmerzen zu lindern, nimmt<br />
er Unmengen von Schmerzmitteln.<br />
Daheim im Haushalt helfen? Unmöglich.<br />
Mit seinen drei Kindern spielen<br />
und toben? Unmöglich. Ein Zoobesuch?<br />
Unmöglich. „Ich konnte nur<br />
noch dasitzen und Tabletten fressen.<br />
Und dann stand ich komplett neben<br />
mir und war wie in Watte gepackt“, erzählt<br />
Kim Cremer.<br />
Er leidet. Seine Familie leidet. Alle<br />
geben ihr Bestes, aber ihm ist irgendwann<br />
alles zu viel. Lebensqualität ist<br />
nicht mehr vorhanden. Und für ihn gibt<br />
es nur noch zwei Möglichkeiten: Amputation<br />
oder Suizid. Mit diesen Gedanken<br />
geht er zu den Ärztinnen und<br />
Ärzten, die immer noch nach Wegen<br />
suchen wollen, etwas zu verbessern.<br />
Aber Kim Cremer will nicht mehr. Es<br />
folgen ein Gespräch mit einem Psychologen<br />
und eine Schmerztherapie in<br />
der Berufsgenossenschaftlichen Klinik<br />
in Duisburg, bei der er noch einmal<br />
komplett auf den Kopf gestellt wird.<br />
Nach der Hälfte der Schmerztherapiezeit<br />
sagen sie dort: Sie können seinen<br />
Wunsch nach einer Amputation<br />
nachvollziehen und unterstützen ihn<br />
auch. Seine Familie reagiert ganz unterschiedlich.<br />
Sein Vater sagt, er unterstütze<br />
ihn, egal was komme. Seine<br />
Frau, die ihn in den beiden vergangen<br />
Jahren hautnah erlebt hat, ist bereit,<br />
mit ihm zusammen nach jedem Stroh-<br />
Text: Anja Herrlitz | Fotos: Brooks<br />
18
LÄUFER<br />
——<br />
LEUTE
EQUIPMENT & MODE<br />
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22
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23 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
› NACH VERLETZUNGEN UND SCHWANGERSCHAFT ‹<br />
—<br />
ZURÜCK MIT<br />
PAUKENSCHLAG<br />
—<br />
Vier Jahre mit Verletzungen, einer Schwangerschaft und<br />
Geburt, aber ohne Marathonstart liegen hinter Marathonläuferin<br />
Fabienne Königstein. Beim Hamburg-Marathon in diesem<br />
Frühjahr dann die Erlösung: Nur neun Monate nach der Geburt<br />
ihrer Tochter steigert sie ihre Marathonbestzeit um 6:47<br />
Minuten auf 2:25:48 Stunden, unterbietet die Olympia-Norm<br />
und ist jetzt die sechstbeste Deutsche aller Zeiten. Die Grundlagen<br />
dafür hat sie im Trainingslager in Kenia gelegt.<br />
26
LÄUFER<br />
——<br />
LEUTE<br />
↦ Manchmal kommen einem die besten<br />
Ideen nachts. Wenn man eigentlich<br />
schlafen sollte, aber wach liegt.<br />
So auch bei Fabienne Königstein, die<br />
eigentlich geplant hatte, am 23. April<br />
in Hamburg über die Halbmarathon-Distanz<br />
an den Start zu gehen.<br />
Doch das Training lief super. „Und<br />
dann lag ich nachts im Bett und mir<br />
kam die Idee, ich könnte doch den<br />
ganzen Marathon laufen“, erzählt sie.<br />
Was folgte, hört sich fast an wie ein<br />
Märchen. Und das noch mehr, wenn<br />
man die Vorgeschichte kennt.<br />
Denn hinter Fabienne Königstein<br />
liegen zu diesem Zeitpunkt sportlich<br />
schwierige Jahre. Bis Anfang<br />
2019 sieht alles gut aus. 2018 startet<br />
sie bei der EM im Marathon<br />
und wird dort als Elfte beste Deutsche.<br />
Im selben Jahr hatte sie ihre<br />
Bestleistung von 2:32:35 Stunden<br />
aufgestellt. Im Frühjahr 2019 läuft<br />
sie beim Berliner Halbmarathon in<br />
1:11:39 Stunden Bestzeit. „Und vier<br />
Tage später hatte ich im Training<br />
plötzlich Schmerzen im Fuß“, blickt<br />
sie zurück.<br />
Text: Anja Herrlitz | Fotos: Norbert Wilhelmi<br />
ERMÜDUNGSBRUCH –<br />
UND NOCH MEHR PROBLEME<br />
Nach drei Tagen Pause und Beobachtung,<br />
in denen es keine Verbesserung<br />
gibt, zeigt ein MRT: Ermüdungsbruch.<br />
„Das war für mich in<br />
dem Moment echt schwer, weil ich<br />
eine tolle Form hatte.“ Aber sie lässt<br />
sich nicht unterkriegen, absolviert<br />
Alternativtraining, der Ermüdungsbruch<br />
verheilt gut und Fabienne Königstein<br />
hat einen <strong>Herbst</strong>marathon<br />
im Blick. Doch dann wird sie von<br />
einer muskulären Verletzung ausgebremst.<br />
Sechs bis acht Wochen dau-<br />
27 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
› DER DARM SETZT DER LEISTUNG GRENZEN ‹<br />
—<br />
AUSDAUER<br />
AM LIMIT<br />
—<br />
30
Text/Rezepte: Jana Borosch, Pia Jensen/where's the food? | Fotos: Jana Borosch, Pia Jensen/where's the food?, iStock © Puripat1981, masa44, OlgaMiltsova, Aamulya, Vitalina, malerapaso, subjug,EdnaM<br />
Text: Dr. Stefan Graf | Fotos: Adobe Stock/only_kim, oneinchpunch, REDPIXEL<br />
Marathon unter zwei Stunden, immer längere<br />
Ultradistanzen und höhere Wettkampffrequenzen.<br />
Ein Limit der menschlichen Ausdauerleistungsfähigkeit<br />
scheint für die Elite nicht in Sicht. „Doch“, sagt die<br />
Forschung. Eine natürliche Bremse steckt im Darm.<br />
↦ Das Ausreizen der eigenen Leistungsgrenzen<br />
hat einen besonderen Nervenkitzel. Vermutlich<br />
hat sich jede Läuferin und jeder Läufer schon einmal<br />
die Frage nach dem Limit der eigenen sportlichen<br />
Leistungsfähigkeit gestellt.<br />
Na klar – Training, Ernährung, Regeneration, das<br />
alles lässt sich optimieren. Aber schon der Blick<br />
auf die Körperproportionen eines Eliud Kipchoge<br />
oder einer Brigid Kosgei, Marathon-Weltrekordler<br />
bzw. -rekorlderin, zeigt, dass Leistungsfähigkeit<br />
auch von nicht beeinflussbaren Faktoren<br />
abhängt. Aber auch für diese Profis wird doch<br />
die Leistung nicht unbegrenzt steigerbar sein –<br />
oder?<br />
Bei den nicht beeinflussbaren Leistungslimitierungen<br />
gilt es zwischen individuellen Leistungsgrenzen<br />
und jenen zu unterscheiden, die alle<br />
Menschen betreffen. Am deutlichsten wird dies<br />
am Beispiel der Körperproportionen. Die ostafrikanischen<br />
Weltklassemarathonis verfügen über<br />
ideale Hebelverhältnisse für raumgreifende, ökonomische<br />
Schritte. Sie haben im Verhältnis zur<br />
Körpergröße lange, mit schlanken und ausdauernden<br />
Muskeln bestückte Extremitäten.<br />
Diese Anatomie ist ebenso genetisch prädisponiert<br />
wie der gedrungene Oberkörper mit voluminösem<br />
Thorax, der beste Voraussetzungen für<br />
ein immenses Atemzugvolumen und hohe maximale<br />
Sauerstoffaufnahmekapazität (VO2max)<br />
liefert. Diese für das ausdauernde Laufen idealen<br />
Anlagen sind den indigenen ostafrikanischen<br />
Völkergruppen sozusagen „in die Wiege gelegt“.<br />
Es bleiben aber individuelle oder allenfalls gruppenspezifische<br />
Leistungsdeterminanten, die in<br />
anderen Regionen nicht in dieser Breite anzutreffen<br />
sind. Wem eine derartige erbliche Konstellation<br />
fehlt, muss mit einer niedrigeren persönlich<br />
erreichbaren Leistungsgrenze leben.<br />
GIBT ES EIN ABSOLUTES<br />
LEISTUNGS-LIMIT?<br />
Aber gibt es ein absolutes oberes Limit für die<br />
Ausdauerleistung? Gibt es einen „Deckel“, der<br />
unabhängig von individuellen genetischen Variationen<br />
die gesamte Menschheit betrifft, der sich<br />
auch unter optimalen Trainings-, Ernährungsund<br />
Außenbedingungen nicht anheben lässt?<br />
Die Wissenschaft ist womöglich auf eine solche<br />
Grenze gestoßen. Wo liegen die absoluten Grenzen<br />
der Optimierbarkeit, wo jene Limits, die von<br />
der Genetik, der Anatomie, der Biochemie und<br />
nicht zuletzt der Psyche des menschlichen Organismus<br />
vorgegeben werden? Und wann sind sie<br />
erreicht? Da sich die Ausdauerleistung aus vielen<br />
Mosaiksteinen zusammensetzt, bedarf es einer<br />
vielschichtigen Grenzsuche. Grob lassen sich<br />
vier Bereichen unterscheiden:<br />
31 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
DIE BEST<br />
HERBST &<br />
LAUFSCHUHTEST<br />
IN KOOPERATION MIT DEN<br />
↦ In unserem großen Schuhtest findest<br />
du auf den nächsten Seiten 37 neue<br />
Modelle, die wir besonders empfehlen.<br />
Wie kommen wir zu dieser Einschätzung?<br />
Wir stellen ausschließlich Laufschuhe<br />
vor, die von der Redaktion und<br />
vom Sport-Fachhandel gemeinsam das<br />
Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten.<br />
Unsere Schuhtests sind das Ergebnis<br />
einer Kooperation zwischen der<br />
<strong>LÄUFT</strong>.-Redaktion und den RUNNING<br />
EXPERTS der Sport 2000.<br />
So profitierst du nicht nur vom Wissen<br />
unserer Running-Redakteure<br />
und -Redakteurinnen, sondern nutzt<br />
auch die Erfahrung von mehr als 100<br />
Laufsport-Fachhändlern und -händlerinnen<br />
in ganz Deutschland. Dennoch<br />
bleibt es schwierig, unter den vorgestellten<br />
Laufschuhen die Modelle herauszupicken,<br />
die zu deinen persönlichen<br />
Anforderungen passen. Jogging,<br />
Trailrunning, Straßenlauf? Schnelles<br />
Training? Wettkampf? Long Run? Was<br />
hast du mit den Laufschuhen vor? Und<br />
was für ein Läufertyp bist du? Gewicht?<br />
Größe? Trainingszustand? Darüber<br />
solltest du kurz nachdenken, bevor du<br />
dir die Schuhe genauer anschaust, die<br />
wir verschiedenen Kategorien und Einsatzbereichen<br />
zuordnen. Das macht<br />
es dir einfacher, passende Schuhe zu<br />
entdecken. Innerhalb der Kategorien<br />
beurteilen wir die vorgestellten<br />
Schuhe dann noch einmal nach ihrer<br />
Dämpfung und ihrer Fähigkeit, beim<br />
36
EN FÜR<br />
WINTER<br />
Laufen Energie zurückzugeben. Noch<br />
viel passgenauer können wir dir aber<br />
Laufschuhe online empfehlen: Mit unserem<br />
Laufschuhfinder auf laufen.de.<br />
Dort beantwortest du neun Fragen<br />
zu deinem Laufverhalten und deinem<br />
Laufstil. Anschließend empfehlen, wir<br />
dir Laufschuhe, die zu dir passen und<br />
die du direkt bei unseren Partnern, den<br />
RUNNING EXPERTS der Sport 2000,<br />
online bestellen kannst. Weil wir aber<br />
fest davon überzeugt sind, dass du den<br />
perfekten Laufschuh erst dann finden<br />
wirst, wenn du spürst, wie er sich an<br />
deinem Fuß anfühlt, empfehlen wir<br />
nach der Nutzung des Laufschuhfinders<br />
einen Besuch beim Fachhändler<br />
deines Vertrauens. Dort kannst du dich<br />
noch viel intensiver beraten lassen und<br />
ausprobieren, welches Modell am besten<br />
zu dir passt. Geschultes Personal<br />
analysiert deinen Laufstil und schlägt<br />
dir auf Basis möglichst vieler Informationen<br />
dir richtigen Laufschuhe vor.<br />
LASS DICH<br />
ONLINE BERATEN!<br />
DEIN LAUFSCHUHFINDER<br />
AUF LAUFEN.DE<br />
WWW.LAUFEN.DE/LAUFSCHUHFINDER<br />
37 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
LAUFSCHUHTEST<br />
IN KOOPERATION MIT DEN<br />
DIE BESTEN<br />
LAUFSCHUHE<br />
––––––<br />
—<br />
SO TESTEN UND<br />
BEWERTEN WIR<br />
FÜR HERBST<br />
& WINTER<br />
—<br />
Hier liest du, worauf wir achten, wenn wir<br />
Laufschuhe testen, in welche Kategorien die Schuhe<br />
eingeteilt sind und welche Informationen du zu den einzelnen<br />
Modellen auf den folgenden Seiten findest.<br />
LAUFSCHUH-KATEGORIEN<br />
OHNE EINGRIFF IN DIE ABROLL-<br />
BEWEGUNG: NEUTRALSCHUHE<br />
In dieser Kategorie findest du Straßenlaufschuhe, die dein individuelles<br />
Abrollverhalten kaum oder gar nicht durch stützende und<br />
führende Element beeinflussen. Sie sind geeignet für Läuferinnen<br />
und Läufer mit einem „Normalfuß“, deren Abrollverhalten als neutral<br />
berwertet werden kann. „Normalfußläufer und -läuferinnen“<br />
berühren beim Fußaufsatz erst mit der Außenseite der Ferse den<br />
Boden und rollen dann über die gesamte Fußsohle ab. Dieses funktionelle<br />
„Einrollen“ des Fußes (auch Pronation genannt) ist beim<br />
Laufen ein natürlicher Dämpfungsmechanismus des Körpers.<br />
MIT UNTERSTÜTZUNG IN DER ABROLL-<br />
BEWEGUNG: SUPPORTSCHUHE<br />
In dieser Kategorie findest du Straßenlaufschuhe, die dich unterstützen,<br />
um ein optimales Bewegungsmuster des Abrollens vom<br />
ersten Bodenkontakt bis hin zum Abdruck zu erreichen. Sie sind vor<br />
allem geeignet für Läuferinnen und Läufer, deren Fuß in der Abrollbewegung<br />
übermäßig nach innen knickt. Das nennt man Überpronation<br />
und es kann Überlastungsbeschwerden provozieren. Wenn<br />
du zu den Überpronierern und -proniererinnen zählst, solltest du<br />
dich für stabile Laufschuhe entscheiden, die deine Überpronation<br />
beim Lauftraining mithilfe spezieller Elemente einschränken. Ob<br />
Supportschuhe das Richtige für dich sind, findest du am besten bei<br />
einer Analyse im Laufsportfachhandel heraus. Oder du probierst es<br />
online mit dem Laufschuhfinder von laufen.de. Meistens sind es die<br />
etwas schweren Läuferinnen und Läufer mit einer Verletzungsvorgeschichte<br />
oder Fehlstellungen in Fuß, Knie, Hüfte oder Rücken, die<br />
beim Laufen Schuhe benötigen, die viel Stabilität bieten.<br />
FÜRS GELÄNDE ABSEITS VON WEGEN<br />
UND STRASSEN: TRAILSCHUHE<br />
Trailrunning-Schuhe braucht, wer in der Natur und nicht<br />
auf befestigten Wegen und Straßen laufen will. Trailschuhe<br />
sind aber auch der perfekte rutschsichere und wasserfeste<br />
Zweit-Laufschuh für den <strong>Winter</strong>. Es gibt Trailschuhe, die für<br />
hochalpines Gelände in den Bergen mit Geröll, Felsen und<br />
Schneefeldern konzipiert sind. Und am anderen Ende der Skala<br />
gibt es Trailrunningschuhe, die sich auf festen Wald- und<br />
Feldwegen gut laufen lassen, aber auch den gelegentlichen<br />
Abstecher auf matschige Wiesen oder holprige Singletrails<br />
mitmachen. Diese Trailschuhe sind zum Einstieg ins Trailrunning<br />
für Anfängerinnen und Anfänger bestens geeignet. Alle<br />
zeichnen sich durch robustes Material aus. Trailschuhe kannst<br />
du auch gut zum Wandern tragen.<br />
FÜR RENNEN UND SCHNELLES<br />
TRAINING: SPEEDSCHUHE<br />
In dieser Kategorie findest du die dynamischsten Straßenlaufschuhe<br />
auf dem Markt. Unter Dynamik verstehen wir die<br />
Eignung eines Schuhs für hohe Laufgeschwindigkeiten. Diese<br />
Dynamik entsteht dadurch, dass die Konstruktion und das<br />
Material des Schuhs die Vorwärtsbewegung unterstützen.<br />
Besonders beliebt sind in die Mittelsohle integrierte Platten<br />
(z.B. aus Carbon), die Energie aufnehmen und wieder abgeben<br />
können und Läufer und Läuferinnen somit beim Abdruck aktiv<br />
nach vorne puschen. Wir empfehlen dir diese Schuhe, wenn du<br />
schnell laufen willst und deine Abrollbewegung wenig Führung<br />
bedarf.<br />
38
LAUFSCHUH-<br />
BEWERTUNGEN<br />
In regelmäßigen Abständen treffen sich<br />
die Redakteurinnen und Redakteure von<br />
<strong>LÄUFT</strong>. und laufen.de mit den RUNNING<br />
EXPERTS der Sport 2000 zum gemeinsamen<br />
Schuhtest. Die Schuhe, die dabei<br />
besonders gut abschneiden, stellen wir dir<br />
hier vor<br />
LAUFSCHUH-INFOS<br />
WIE STARK IST DER ENERGY-<br />
RETURN DES SCHUHS?<br />
Seit einigen Jahren werden immer mehr Mittelsohlen<br />
aus Polyurethan (PU) oder einem thermoplastischen<br />
PU hergestellt. Diese Kunstoff-Gemische<br />
haben sehr hohe Rückstellkräfte, besonders<br />
wenn sie zusammen mit Carbon-Elementen<br />
eingesetzt werden. Das Material wird bei jedem<br />
Aufprall zusammengedrückt, nimmt die Aufprallenergie<br />
auf und gibt – je nach Material und Konstruktion<br />
– einen Teil der Energie wieder zurück.<br />
Manche Materialien sind in der Lage, bis zu 80<br />
Prozent der Energie zurückzugeben. Bei solchen<br />
reaktiven Mittelsohlen spricht man auch von einem<br />
Trampolin-Effekt. Wir bewerten den Energy<br />
Return von „gering“ bis „stark“.<br />
gering<br />
stark<br />
DER PREIS ist für viele Läufer und Läuferinnen ein sehr wichtiges<br />
Kaufkriterium. Es sollte aber nur eine Rolle spielen, wenn du zwischen<br />
Schuhen wählen kannst, die gleichgut zu dir passen.<br />
DAS GEWICHT spielt vor allem dann eine Rolle, wenn du besonders<br />
schnell laufen möchtest, z. B. in einem Wettkampf. Die meisten<br />
Schuhe sind heute sehr leicht. Und wenn Laufschuhe etwas schwerer<br />
sein sollten, dann hat das seine Berechtigung, weil sie dir dann mit mehr<br />
Material mehr Stabilität oder Dämpfung bieten können. Wir geben das<br />
Gewicht jeweils für das Herren- und Damen-Modell in Mustergröße an.<br />
DIE SPRENGUNG bezeichnet den Höhenunterschied zwischen<br />
Vorfuß und Ferse. Wenn das Material unterm Vorfuß eine Höhe von<br />
20 Millimetern hat und unter der Ferse 30 Millimeter, dann beträgt die<br />
Sprengung 10 Millimeter. Die Sprengung hat Einfluss auf das Abrollverhalten<br />
und das Bodengefühl des Schuhs. Wir geben die Sprengung<br />
jeweils für das Herren- und Damen-Modell an.<br />
WASSERDICHT sind nur wenige Laufschuhe, und wirklich trockene<br />
Füße hat man beim Laufen in der Nässe selten, weil das Wasser<br />
meist auch von oben in den Schuh kommt. Mit diesem Symbol kennzeichnen<br />
wir aber Laufschuhe mit speziellen Membranen, in denen<br />
deine Füße trockener bleiben als in anderen.<br />
WIE VIEL DÄMPFUNG<br />
BIETET DER SCHUH?<br />
Eine angenehme Dämpfung ist entscheidend – und das<br />
in allen Laufschuhkategorien. Gerade, wer auf hartem<br />
Untergrund wie Asphalt oder festen Naturwegen läuft,<br />
muss dafür sorgen, dass ein Teil der Aufprallkräfte, die<br />
bei jedem Schritt das Mehrfache des eigenen Körpergewichts<br />
betragen, schon vom Laufschuh abgefangen<br />
werden. Aber was ist das richtige Maß an Dämpfung für<br />
die Schonung der Gelenke? Und was fühlt sich angenehm<br />
an? Hier ist die Bandbreite der Wünsche groß, und<br />
die Hersteller reagieren mit den unterschiedlichsten<br />
Mittelsohlenmaterialien. Natürlich sind die Vorlieben<br />
der Läuferinnen und Läufer sehr individuell, aber während<br />
aktive Mittelfußläufer und -läuferinnen meist einen<br />
festeren Laufschuh suchen, ziehen schwerere Fersenläufer<br />
und -läuferinnen häufig eine dickere und weichere<br />
Zwischensohle im Schuh vor, was von den meisten<br />
als komfortabel empfunden wird. Wir bewerten die<br />
Laufschuhe von „wenig Dämpfung“ bis „viel Dämpfung“.<br />
wenig<br />
viel<br />
LAUFSCHUH-TERRAINS<br />
AUF WELCHEM UNTERGRUND WILLST DU LAUFEN?<br />
Auf welchem Terrain willst du mit deinen neuen Laufschuhen bevorzugt<br />
unterwegs sein? Weicher Boden verlangt einen Trailschuh mit stolligem<br />
Profil, steinige Pisten eine griffige, harte Außensohle. Für Asphalt und feste<br />
Wald- und Parkwege gibt es eine große Auswahl an Straßenlaufschuhen.<br />
Manche Schuhe sind nur für Asphalt geeignet und gehen auf anderen<br />
Böden schneller kaputt Unsere Symbole zeigen dir, für welchen Untergrund<br />
der vorgestellte Schuh am besten geeignet ist.<br />
nur für Asphalt<br />
geeignet<br />
für Straßen &<br />
befestigte Naturwege<br />
für steinige Trails &<br />
alpines Gelände<br />
für weiche Trails<br />
(Matsch, Wiesen etc.)<br />
39 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
NEUTRALSCHUHE IM TEST<br />
NEW BALANCE FUELCELL SC TRAINER V2 230,00<br />
Ein Carbonschuh fürs tägliche Training, der<br />
Komfort und Dynamik perfekt vereint: Das ist<br />
der FuelCell SuperComp Trainer v2. Er verfügt<br />
über die neuen Energy Arc-Technologie, mit<br />
der New Balance in der Mittelsohle eine gewölbte<br />
Carbonfaser-Platte zwischen zwei Lagen<br />
FuelCell-Dämpfungsmaterial eingebettet<br />
hat. Das Besondere dabei: In der Mittelsohle<br />
gibt es einen Hohlraum, in den die Platte bei<br />
jedem Aufsetzen des Fußes gedrückt wird. Dabei<br />
wird die gewölbte Platte kurz abgeflacht,<br />
bevor sie noch im Abrollen des Fußes bei jedem<br />
Schritt in ihre ursprüngliche Form zurückkehrt.<br />
Dabei wird Energie freigesetzt, die<br />
du beim Laufen in Form eines starken Gefühls<br />
von Vortrieb bemerkst.<br />
für Straßen und<br />
befestigte Naturwege<br />
HERREN-<br />
VARIANTE<br />
DAMEN-<br />
VARIANTE<br />
282 g (H)<br />
225 g (D)<br />
6 mm (H)<br />
6 mm (D)<br />
HERREN-<br />
VARIANTE<br />
Für wen ist der Schuh geeignet?<br />
Für alle, die das Wow-Gefühl eines reaktiven Schuhs mit Carbon, das sie vom Wettkampf kennen<br />
und lieben, auch beim Training erleben wollen. Ohne dabei auf das Mehr an Dämpfung und Stabilität,<br />
das sie im Alltag brauchen, verzichten zu müssen.<br />
DÄMPFUNG wenig viel<br />
ENERGY<br />
RETURN<br />
gering<br />
stark<br />
SAUCONY TRIUMPH 21<br />
Der neutrale Klassiker des US-Herstellers<br />
Saucony ist für uns eins der besten Modelle<br />
der Saison: Schon beim Reinschlüpfen ist klar:<br />
Der passt. Beim Laufen fühlt er sich perfekt an.<br />
Komfort, Dämpfung, Gewicht. Da stimmt alles.<br />
Ob beim kurzen zügigen Lauf oder einem wirklich<br />
langen Long Run. Der Saucony Triumph<br />
hat uns in der 21. Auflage begeistert. Ursächlich<br />
dafür sind das flachgestrickte Obermaterial<br />
und eine überarbeitete Schnürung, die im<br />
Zusammenspiel mit der PWRRUN+ Technologie<br />
in der Mittelsohle ideales Abrollen und<br />
Dämpfung garantieren. Hinzu kommen ein<br />
weicher Kragen und eine gepolsterte Zunge<br />
– Luxus und Rundumsupport zum angemessenen<br />
Preis.<br />
für Straßen und<br />
befestigte Naturwege<br />
190,00<br />
HERREN-<br />
VARIANTE<br />
DAMEN-<br />
VARIANTE<br />
279 g (H)<br />
250 g (D)<br />
10 mm (H)<br />
10 mm (D)<br />
Für wen ist der Schuh geeignet?<br />
Wer beim Laufen neutral abrollt, wird sich sofort in den Triumph 21 verlieben. Und wem Nachhaltigkeit<br />
beim Laufen wichtig ist, kann gern mal das Schwestermodell Triumph RFG in Augenschein<br />
nehmen, bei dem in der Produktion stark am Erdöl gespart wird. Mehr dazu ab Seite 62.<br />
DÄMPFUNG wenig viel<br />
ENERGY<br />
RETURN<br />
gering<br />
stark<br />
NIKE PEGASUS 40 129,99<br />
Zum 40. Geburtstag wurde der Nike-Klassiker<br />
zwar überarbeitet, im Vordergrund stand aber,<br />
seine bewährte Zuverlässigkeit beizubehalten.<br />
Denn der Nike Air Zoom Pegasus ist vor allem<br />
eines: ein Alltagstrainer, der für fast jede Art<br />
von Laufeinheit passt. Lange gemütliche Läufe<br />
kannst du in ihm genauso gut absolvieren wie<br />
etwas schnellere Einheiten. In der Zwischensohle<br />
des Air Zoom Pegasus 40 wurde die Nike<br />
React-Technologie mit zwei Zoom Air-Elementen<br />
kombiniert. React sorgt für ein weiches<br />
und gleichzeitig reaktionsfreudiges Laufgefühl.<br />
Zudem bieten die Zoom Air-Elemente im<br />
Vorfuß- und Fersenbereich einen angenehmen<br />
Antrieb nach vorn und lassen deinen Fuß<br />
geschmeidig abrollen.<br />
DAMEN-<br />
VARIANTE<br />
für Straßen und<br />
befestigte Naturwege<br />
288 g (H)<br />
242 g (D)<br />
10 mm (H)<br />
10 mm (D)<br />
Für wen ist der Schuh geeignet?<br />
So ziemlich für alle, die mit Neutralschuhen klarkommen. Zum Einstieg erhält man einen gewogenen Schuh mit einer guten Dämpfung und viel Stabilität. Erfahrene bekommen mit dem<br />
aus-<br />
Pegasus 40 einen Laufschuh für die langen Trainingsläufe und für entspannte Einheiten.<br />
DÄMPFUNG wenig viel<br />
ENERGY<br />
RETURN<br />
gering<br />
stark
ALTRA TORIN 7<br />
NATURAL RUNNING AUF<br />
EINEM NEUEM NIVEAU<br />
Altra hat seinem beliebtesten<br />
Neutralschuh ein Update<br />
verpasst. Wir haben<br />
den Torin 7 getestet. Was<br />
uns beim Allrounder überzeugt<br />
hat: die superbequeme<br />
Zehenbox und eine sehr<br />
ausgewogene Dämpfung.<br />
KOMFORT<br />
DANK ZEHEN-<br />
FREIHEIT<br />
Altra wurde 2011 in Colorado (USA) gegründet.<br />
„Natural Running“ war damals<br />
noch ein großer Trend und viele Marken<br />
stellten Laufschuhe mit flachen Sohlen<br />
her. Die Altra-Gründer sprangen auf<br />
diesen Trend nicht auf, weil es gerade<br />
„hip“ war, sondern weil sie zu 100 Prozent<br />
überzeugt waren, dass das Laufen<br />
ohne Fersenabsatz gesünder ist.<br />
Dass vor allem Belastungen auf die Kniegelenke<br />
reduziert werden, wenn ein Laufschuh<br />
auf eine Sprengung verzichtet,<br />
bestätigen heute viele Sportmediziner<br />
und -medizinerinnen. Dennoch bauen die<br />
meisten Hersteller Schuhe mit Absatz.<br />
Bei Altra hingegen ist „Balanced Cushioning“<br />
Konzept. So nennt der Hersteller<br />
die Technologie, die dafür sorgt, dass<br />
Vorfuß und Ferse gleich hoch stehen.<br />
Natürlich hat auch der neue Torin 7 dieses<br />
Feature an Bord. Genauso wie die<br />
einzigartige FootShape-Zehenbox, die<br />
für maximale Zehenfreiheit sorgt und<br />
alle Altra-Modelle auszeichnet.<br />
Der Torin 7 wurde von Grund auf überarbeitet,<br />
um allen Läuferinnen und Läufern<br />
eine noch bessere Lauferfahrung zu<br />
bieten. Die Mittelsohle aus dem Material<br />
Ego Max ist durchgehend 30 Millimeter<br />
dick, womit der Schuh an Komfort noch<br />
etwas zugelegt hat. Sehr angenehm: Die<br />
neue gestaltete Zunge ist deutlich weicher<br />
geworden. Darüber freut sich dein<br />
Fußrücken.<br />
Auch die Fersenkappe hat ein neues<br />
Design bekommen. Sie ist leicht vorgeformt,<br />
was den Fersenhalt erhöht. Diese<br />
kleine Veränderung kommt im Besonderen<br />
dem Tragefühl zu Gute. Weiterhin<br />
weich und sehr atmungsaktiv ist das<br />
Obermaterial, das die Füße gut belüftet<br />
– auch wenn es beim Laufen draußen etwas<br />
wärmer sein sollte.<br />
FÜR WEN IST DER<br />
SCHUH GEEIGNET?<br />
Altra hat ohnehin schon eine Alleinstellung<br />
auf dem Laufschuhmarkt. Wer<br />
das „Balanced Cushioning“-Konzept<br />
einmal schätzen gelernt hat, wird auch<br />
vom neuen Torin 7 begeistert sein. Wer<br />
sich mit Problemen am Knie (vor allem<br />
Innenseite) plagt, sollte den Hersteller<br />
ausprobieren. Dank der guten Dämpfung<br />
und der breiten Zehenbox ist der<br />
Altra Torin 7 auch eine Empfehlung für<br />
lange Laufstrecken. In Sachen Dynamik<br />
kann er keine Höchstnoten bekommen,<br />
als Speed-Schuh ist er nicht konstruiert.<br />
Dafür bietet der neutrale Torin 7 eine<br />
gute natürliche Stabilität. Wer mehr<br />
Support möchte, sollte zum stabileren<br />
„Bruder“ Paradigm 7 greifen.<br />
DAMEN-<br />
VARIANTE<br />
150,00<br />
278 g (H)<br />
230 g (D)<br />
0 mm (H)<br />
0 mm (D)<br />
für Straßen und befestigte Naturwege<br />
BEQUEM, BEQUEMER ...<br />
... Altra. Die US-Marke wird<br />
in Deutschland immer beliebter.<br />
Und unter den Komfort-<br />
Schuhen ist das Modell Torin<br />
besonders begehrt<br />
HERREN-<br />
VARIANTE<br />
DÄMPFUNG wenig viel<br />
ENERGY<br />
RETURN<br />
gering<br />
stark<br />
41 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
› NACHHALTIG<br />
—<br />
LAUFEN ‹<br />
MAIS STATT ÖL?<br />
—<br />
Wer viel läuft, braucht ständig neue Schuhe.<br />
Und öfter mal Shirts, Tights, Jacken und, und, und.<br />
Wie viel ist zu viel? Was kann man tun, um dabei die Ressourcen<br />
unseres Planeten nicht zu überfordern?<br />
Und wie kommen die Hersteller von Equipment in ihrem<br />
Bemühen voran, Laufschuhe und Bekleidung aus<br />
natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen herzustellen?<br />
Wir haben uns umgehört.<br />
Text: Christian Ermert | Fotos: Hersteller<br />
↦ Laufen macht nur in einer intakten Umwelt richtig<br />
Spaß. Deshalb ist Nachhaltigkeit ein riesiges Thema in der<br />
Szene. Bei der Ausrüstung geht es in erster Linie darum,<br />
den Einsatz fossiler Stoffe wie Erdöl und Erdgas bei der<br />
Produktion zu reduzieren. Das verringert den CO2-Ausstoß<br />
und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Am problematischsten<br />
aber ist die Reduktion des Erdöls ausgerechnet<br />
bei dem Produkt, das für Läuferinnen und Läufer,<br />
aber auch für die Industrie am wichtigsten ist: bei den<br />
Laufschuhen.<br />
Laufschuhe lassen sich bislang kaum in ganz großem<br />
Maßstab ohne Erdöl herstellen, wenn sie die Eigenschaften<br />
bieten sollen, die wir von ihnen gewohnt<br />
sind: Top-Komfort, Dämpfung, Energy-Return und<br />
Stabilität. Die meisten Hersteller arbeiten zwar sehr<br />
ernsthaft daran, Laufschuhe nachhaltiger herzustellen<br />
– aber dieses Bemühen hat Grenzen, die vom Stand<br />
der chemischen Industrie gesetzt werden. Das gilt besonders<br />
für die Zwischensohle. Das Obermaterial, das<br />
den Fuß umschließt, kann bereits in hoher Qualität<br />
aus recycelten oder biobasierten Materialien hergestellt<br />
werden. Die meisten Marken wenden das auch<br />
an. Darunter kommen bei Laufschuhen für Dämpfung,<br />
Stabilität und federndes Laufgefühl aber fast immer<br />
Kunststoffschäume zum Einsatz, die von der chemischen<br />
Industrie bislang nur dann mit den gewünschten<br />
Eigenschaften produziert werden können, wenn dabei<br />
Erdöl eingesetzt wird.<br />
Am häufigsten wird bei Laufschuhen EVA (Ethylvinylacetat),<br />
PU (Polyurethan) oder TPU (thermoplastisches<br />
Polyurethan) verwendet. Diese Kunststoffe sind<br />
praktisch nicht biologisch abbaubar. Bislang wurden<br />
nur wenige Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
oder recyceltem Material entwickelt, die ähnliche,<br />
Eigenschaften aufweisen und in großem Maßstab produziert<br />
werden können.<br />
SAUCONY BAUT ZWISCHENSOHLE<br />
ZU 55 PROZENT AUS MAIS<br />
Ein großer Schritt nach vorn ist zuletzt dem US-Hersteller<br />
Saucony gelungen: Diesen <strong>Herbst</strong> kommt mit<br />
dem Triumph RFG ein Neutralschuh in die Geschäfte,<br />
dessen Zwischensohle zum Großteil aus einem<br />
Material besteht, das nicht auf Erdöl- sondern auf<br />
Maisbasis gewonnen wird. Saucony nennt den neuen<br />
Dämpfungsschaum PWRRUN Bio. Die Mittelsohle des<br />
Triumph RFG besteht zu 55 Prozent aus diesem Stoff.<br />
Hinzu kommt ein Obermaterial, das größtenteils aus<br />
recycelten Garnen und pflanzlichen Farbstoffen hergestellt<br />
wird. Und die Außensohle besteht zu 80 Prozent<br />
aus Naturkautschuk. Das führt zwar dazu, dass
sie mit der Zeit ihr Aussehen verändert,<br />
an Rutschfestigkeit büßt sie aber nichts<br />
ein.<br />
In Sachen Dämpfung und Abrollverhalten<br />
kommt der RFG dem erdölbasierten<br />
Triumph 21 erstaunlich nah – auch<br />
wenn sich der RFG beim Laufen etwas<br />
weicher und weniger präzise verhält als<br />
sein Schwestermodell, das zu den besten<br />
neutralen Laufschuhen gehört, die<br />
derzeit erhältlich sind.<br />
Der 55-prozentige Anteil des Bio-Dämpfungsmaterial<br />
zeigt, dass in Sachen<br />
Nachhaltigkeit schnelle Fortschritte<br />
möglich sind. Erst vor einem Jahr hatte<br />
beispielsweise Sauconys US-Konkurrent<br />
New Balance seinen Green Leaf<br />
Standard in den Vordergrund gerückt.<br />
Der verlangt, dass mindestens drei Prozent<br />
des bei Laufschuhen verwendeten<br />
EVAs nicht auf Erdöl-Basis, sondern<br />
unter Einsatz von Zuckerrohr hergestellt<br />
werden. Diesen Standard erfüllt<br />
beispielsweise der Neutralschuh 1080<br />
V12 aus dem Jahr 2022. „Drei Prozent<br />
klingt erstmal nicht nach viel“, erklärte<br />
Produktmanager Paul Zeilinski bei der<br />
Vorstellung des Schuhs, „aber wenn<br />
man die Millionen Paare Laufschuhe<br />
bedenkt, die wir Jahr für Jahr verkaufen,<br />
ist es schon eine relevante Menge<br />
Erdöl, die durch den Einsatz von nachwachsenden<br />
Rohstoffen wie Zuckerrohr<br />
eingespart werden kann.“<br />
Bei New Balance betrachtet man das<br />
Thema nachhaltigere Produkte als zentral<br />
für den wirtschaftlichen Erfolg: „Die<br />
Menschen wollen Produkte von Marken<br />
kaufen, die für dieselben Werte stehen,<br />
die ihnen selbst wichtig sind“, sagt Zeilinski.<br />
Ziel ist es, den Anteil erdölbasierter<br />
Materialien weiter zu senken.<br />
ZU 100 PROZENT RECYCELBARER<br />
LAUFSCHUH VON SALOMON<br />
Der französische Trailrunning-Spezialist<br />
Salomon hat mit dem Index einen<br />
Laufschuh im Programm, der zu 100<br />
Prozent recycelbar und gleichzeitig<br />
voll konkurrenzfähig in Sachen Komfort<br />
und Leistung ist. In der Zwischensohle<br />
kommt hier der von Salomon<br />
Infiniride genannte Schaumstoff zum
› GESUND IN JEDEM ALTER ‹<br />
—<br />
GEHT RAUS.<br />
BEWEGT EUCH.<br />
UND DENKT<br />
ANS ESSEN!<br />
—<br />
<strong>LÄUFT</strong>. -und laufen.de Chefredakteur Christian Ermert<br />
hat sich im Kölner Stadtwald mit Anita Horn und Andreas<br />
Butz zum Interview getroffen. Vor dem Gespräch stand<br />
natürlich eine Laufrunde auf dem Programm<br />
Interview: Christian Ermert | Fotos: Norbert Wilhelmi
Gesund alt werden. Wir haben mit unserem Experten<br />
Andreas Butz und der WDR-Journalistin, Buchautorin und<br />
begeisterten Hobbyläuferin Anita Horn darüber diskutiert, warum<br />
dieser Wunsch eine Riesenmotivation zum Laufen sein kann.<br />
Und kamen schnell zu dem Ergebnis, dass Laufen allein nicht<br />
reicht, wenn man ohne starke Beeinträchtigungen ein hohes<br />
Lebensalter erreichen will.<br />
ES DISKUTIEREN<br />
Andreas Butz<br />
will mit 90 Jahren Marathon-Weltspitze<br />
in seiner Altersklasse sein<br />
Der 58-Jährige ist selbst über 190-maliger Marathonläufer<br />
und Trainer der Trainer. Der Gründer der Laufcampus-Akademie<br />
bildet Laufbegeisterte zu Lauf- und<br />
Personal-Trainern und -Trainerinnen aus, seitdem er<br />
vor mehr als 20 Jahren seine Karriere als Top-Manager<br />
aufgab und seine eigenen gesundheitlichen Probleme<br />
mit mehr Laufen, weniger Stress, besseren sozialen<br />
Kontakten und vor allem einer gesunden Ernährung in<br />
den Griff bekam. Er hat bereits zahlreiche Bücher rund<br />
ums Laufen verfasst und bietet Trainingscamps an. In<br />
<strong>LÄUFT</strong>. schreibt er regelmäßig darüber, was Sportlerinnen<br />
und Sportler noch besser macht. Unsere Trainingspläne<br />
auf laufen.de bieten wir in Kooperation mit<br />
seinem Unternehmen Laufcampus an.<br />
Anita Horn<br />
will 100 Jahre alt werden –<br />
aber nur wenn die Erde dann<br />
noch lebenswert ist<br />
Die 41-Jährige arbeitet als Reporterin und Autorin<br />
vor allem für den WDR-Hörfunk in den Themengebieten<br />
Sport, Ernährung und Gesellschaft und ist<br />
Bewegungs- und Ernährungstrainerin. Sie hat zahlreiche<br />
Triathlons und Extremläufe gefinisht. Seit<br />
der Geburt ihres zweijährigen Sohnes läuft sie weniger,<br />
aber dafür genussvoll und oft mit ihrem Hund<br />
im oberbergischen Land in der Nähe von Köln. Aktuell<br />
hat sie ein Buchprojekt beendet, in dem sie sich<br />
intensiv dem Thema Ernährung und Gesundheit in<br />
unserer Gesellschaft auseinandergesetzt hat. Was<br />
ist gesunde Ernährung? Was tut die Nahrungsmittelindustrie,<br />
um uns weiter ungesunde, aber gewinnbringende<br />
Produkte zu verkaufen? Wo steht da<br />
die Politik? Und wie können wir alle aktiv werden,<br />
uns mehr mit dem Thema Ernährung beschäftigen<br />
und unserem Essen wieder viel mehr Zeit widmen?<br />
Das sind die Fragen, auf die Anita Horn Antworten<br />
gesucht hat. Das Buch erscheint nächstes Frühjahr.<br />
Anita, Andreas, wie alt wollt ihr eigentlich werden?<br />
Anita Horn: Hundert Jahre, aber nur wenn es der Menschheit<br />
gelingt, unseren Planeten bis dahin auch lebenswert zu gestalten.<br />
Und nur dann, wenn möglichst viele nette Menschen mit<br />
mir genauso alt werden.<br />
Andreas Butz: Ich möchte mit 90 Jahren Weltspitze im Marathon<br />
sein. Für die Zeit danach habe ich heute noch keine<br />
konkreten Pläne.<br />
Wie schnell muss man denn mit 90 sein, um zur Marathon-<br />
Weltspitze in dieser Altersklasse zu gehören?<br />
Andreas Butz: Ich hatte einmal das Glück, Fauja Singh kennenzulernen,<br />
der aus Indien stammt und 2003 einen Marathon in<br />
5:40:04 Stunden gelaufen ist. Nach eigenen Angaben war er zu<br />
diesem Zeitpunkt über 90 Jahre alt. 2011 lief er den Marathon<br />
in 8:25:16 Stunden. Als über Hundertjähriger. Auch wenn diese<br />
Leistungen von Guiness World Records nicht anerkannt werden,<br />
weil er sein Alter nicht zweifelsfrei belegen kann, sind sie<br />
für mich sehr inspirierend. Mittlerweile ist er 112 Jahre alt. Aber<br />
da gibt es ja auch so Menschen wie Klemens Wittig, der mit<br />
3:39:54 Stunden 2017 in Frankfurt den Marathon-Europarekord<br />
für über 80-Jährige aufgestellt hat. In diese Richtung soll es für<br />
mich auch gehen. Ich bin jetzt 58 Jahre alt und das Schöne ist:<br />
Ich muss ja gar nicht schneller werden, sondern lediglich das<br />
Langsamerwerden möglichst langsam gestalten. Meine Triebfeder<br />
ist es auf jeden Fall, mit 90 noch superfit zu sein.<br />
Und du, Anita, brauchst du auch solche Ziele, um alles dafür zu<br />
tun, fit alt zu werden?<br />
Anita Horn: Nein, ganz im Gegenteil. Mir geht’s um Gesundheitssport.<br />
Ich war früher auch mal so drauf, dass ich beim Laufen<br />
immer mehr wollte: Je länger die Strecken und verrückter<br />
die Herausforderungen, desto besser fand ich das. Am liebsten<br />
war es mir, danach völlig kaputt zu sein. Das brauche ich gar<br />
nicht mehr. Seit ich auch Mama bin, gehe ich den Sport viel<br />
entspannter an und fühle mich gut damit.<br />
Ist dieses entspannte Laufen nicht viel gesünder als das ambitionierte<br />
Marathonlaufen bis ins hohe Alter?<br />
Andreas Butz: Ich bin fest davon überzeugt, dass das, was ich<br />
mache, auch Gesundheitssport ist. Ich laufe oft einfach allein<br />
69 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
EVENTS & REISEN<br />
› BEACHCOMBER<br />
—<br />
TRAIL AUF MAURITIUS ‹<br />
HART ABER<br />
HERRLICH<br />
—<br />
Unter normalen Umständen ist der Beachcomber-Trail auf<br />
Mauritius eine wunderschöne sportliche Herausforderung in<br />
atemberaubender Natur. Dieses Jahr machte Regen die 60<br />
Kilometer und 2300 Höhenmeter zu einer rutschigschlammigen<br />
Challenge, die nicht alle bestanden. Ein<br />
einmaliges Erlebnis war es auf jeden Fall!<br />
72
Text: Tom Rottenberg | Fotos: Beachcomber Resorts & Hotels, Tom Rottenberg<br />
↦ Dorit Löfflers Beine waren ein beliebtes Fotomotiv.<br />
Sie wurden intensiv und ausführlich begutachtet und<br />
kommentiert. Aber – und das ist wichtig – nicht auf<br />
unangenehme Weise. Mit Anmache hatte das nichts zu<br />
tun: Die Kommentare, die die Flugbegleiterin aus Wien<br />
am 30. Juli im Zielraum des „Beachcomber-Trails“ auf<br />
Mauritius und auf dem Weg durch die Hotelanlage des<br />
Shandrani-Ressorts zu ihrem Zimmer und zur Dusche<br />
zu hören bekam, waren alle respektvoll. Höflich. Anerkennend<br />
und hochachtungsvoll. Aber auch fassungslos:<br />
„Wahnsinn, das muss mehr als heftig gewesen sein.“<br />
Die wenigen, die sich mit der Österreicherin an<br />
die Königsdistanz gewagt hatten, nickten doppelt<br />
wissend. Denn auch sie waren auf diesen 60 Kilometern<br />
mit 2000 Höhenmetern schon auf der<br />
ersten Hälfte der Strecke oft bis zu Hüften im<br />
Schlamm eingesunken. Hatten alleine für die ersten<br />
zehn Kilometer meist mehr als zwei Stunden<br />
gebraucht. Sie hatten Pfade kraxelnd bezwungen,<br />
die mit Ketten oder Seilen schon bei trockenem<br />
Boden eher als Klettersteige konzipiert waren, in<br />
der Nacht aber vom Regen in glitschige Rutschbahnen<br />
verwandelt worden waren. Und hatten<br />
sich dabei jede Menge Schrammen und Abschürfungen<br />
geholt. Waren bei den Abstiegen dann auch<br />
mehr gerutscht als gerannt – und hatten sich bei<br />
den dabei fast unvermeidlichen Stürzen Prellungen,<br />
Schrammen und blaue Flecken geholt.<br />
SCHLAMM, KRATZER, SCHRAMMEN<br />
Nur, und deshalb wurden Dorit Löfflers Beine auf<br />
eine Art „bewundert“, die unter anderen Umständen<br />
wohl als Belästigung wahrgenommen worden<br />
wäre, sah man das bei den meisten Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern des 60ers beim Beachcomber<br />
Trail nicht. Jedenfalls nicht so deutlich. Weil<br />
sie meist Locals waren, also entweder auf Mauritius<br />
oder auf der benachbarten, französischen<br />
Insel La Reunion leben – und deswegen einen<br />
dunkleren Teint haben als eine Stewardess aus<br />
Mitteleuropa: Schlamm, Kratzer und Schrammen<br />
sieht man auf hellem Untergrund besser.<br />
Elf Ultratrail-Läuferinnen und 81 Läufer hatten<br />
sich am 30. Juli um 4:30 Uhr morgens im stockdunkeln<br />
Nirgendwo des Dschungels im Südwesten von<br />
Mauritius auf die 35 Berg-Singletrail-Kilometer<br />
zur Südküste und die dann noch einmal 25 Kilometer<br />
über und entlang der malerischen aber auch<br />
schroffen Klippen- und Küsten(hügel)landschaften<br />
zum Shandrani gemacht. Fast nur Einheimische.<br />
Ein paar Südafrikaner. Ein Mann aus London. Keine<br />
Deutschen – und eben diese eine Österreicherin:<br />
Dorit Löffler, eine erfahrene Trail-, Berg-, Ultraund<br />
24-Stunden-Läuferin.<br />
73 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
Foto: iStock/VladGans<br />
TRAINING & FITNESS<br />
› EINFACHER TEST ‹<br />
—<br />
SO SCHNELL<br />
KANNST DU SEIN!<br />
—<br />
Wer nach Plan trainieren will, muss erst<br />
einmal wissen, wo er steht. Unser Experte<br />
Andreas Butz stellt dir eine Top-Methode vor,<br />
mit der du ganz einfach herausfinden kannst,<br />
was du draufhast. Achtung: Der Test ist zwar<br />
einfach, aber auch sehr anstrengend.<br />
78
Komm mit uns in die Sonne und erlebe 2024 das Laufen ganz neu! In einem<br />
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eine Woche lang ganz neu! Unser<br />
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Läufe bereits ausgebucht sein sollten.<br />
77 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
› PFLANZLICHE ERNÄHRUNG IM SPORT ‹<br />
—<br />
IST FLEISCHLOS<br />
WIRKLICH BESSER?<br />
—<br />
Ist Fleisch für Sportlerinnen und Sportler in einer<br />
gesunden und ausgewogenen Ernährung ein Muss oder ist<br />
ohne tierische Produkte doch besser? Alle Vor- und Nachteile<br />
sowie der aktuelle Forschungsstand auf einen Blick.<br />
↦ Die Diskussion um die Vorteile einer<br />
pflanzlichen Ernährung für Sportlerinnen<br />
und Sportler steht seit einigen Jahren<br />
im Fokus. Verfechter der veganen Ernährung<br />
werben in Filmen wie „Game Changer“<br />
für die Vorteile einer pflanzlichen<br />
Ernährung und werben mit exorbitanten<br />
Leistungssteigerungen beim Umstieg auf<br />
eine pflanzliche Ernährungsweise. Was<br />
ist dran an den Argumenten?<br />
Zuallererst ist es wichtig den Begriff<br />
„pflanzliche Ernährung“ richtig zu definieren.<br />
Bei einer rein pflanzlichen,<br />
das heißt veganen, Ernährung werden<br />
nur pflanzliche Lebensmittel verzehrt<br />
und auf jegliche tierischen Produkte<br />
verzichtet. Daneben gibt es eine pflanzenbasierte<br />
Ernährungsweise. Diese<br />
umfasst einen Großteil pflanzlicher<br />
Nahrungsmittel mit ausgewählten tierischen<br />
Produkten – ist also nicht strikt<br />
vegan, aber pflanzlicher als die typische<br />
Mischkost (omnivor), bei der Milchprodukte,<br />
Fisch und Fleisch einen Großteil<br />
des täglichen Verzehrs ausmachen.<br />
Eine pflanzlich basierte Ernährungsweise<br />
liefert viele gesundheitliche<br />
Vorteile. So senkt ein hoher Verzehr<br />
pflanzlicher Lebensmittel nachweislich<br />
das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
Bluthochdruck und<br />
Diabetes. Zudem hat sie positive Auswirkungen<br />
auf das Darmmikrobiom.<br />
Ein gesundes Darmmikrobiom ist der<br />
Schlüssel zu einem intakten Immunsystem<br />
und psychischer Gesundheit.<br />
Durch den erhöhten Verzehr von<br />
pflanzlichen Lebensmitteln steigt der<br />
Kohlenhydratgehalt in der Ernährung<br />
an. Da Kohlenhydrate die Hauptenergiequelle<br />
für Sportlerinnen und<br />
Sportler sind, unterstützt eine hohe<br />
Kohlenhydratzufuhr die Kohlenhydrateinspeicherung<br />
in der Muskulatur<br />
und somit die Leistungsfähigkeit.<br />
Gleichzeitig weist eine pflanzliche<br />
Ernährung einen höheren Gehalt an<br />
Ballaststoffen, Mikronährstoffen, sekundären<br />
Pflanzenstoffen und Antioxidantien<br />
auf. Sekundäre Pflanzenstoffe<br />
können die Gefäßflexibilität und<br />
Endothelfunktion verbessern und somit<br />
für einen erhöhten Blutfluss und<br />
eine bessere Sauerstoffversorgung<br />
der Muskulatur sorgen. Zudem wirken<br />
Antioxidantien aus Gemüse, Obst,<br />
Nüssen, Samen, Hülsenfrüchten und<br />
Getreide entzündungshemmend und<br />
können oxidativen Stress verringern<br />
und die Regeneration verbessern.<br />
NICHT NUR VOR-<br />
SONDERN AUCH NACHTEILE<br />
Eine hohe Nährstoffdichte unterstützt<br />
außerdem die Versorgung mit wichtigen<br />
Mikronährstoffen und somit das<br />
Immunsystem. Zudem hat eine pflanzenbetonte<br />
Ernährung potenziell positive<br />
Eigenschaften für das Darmmikrobiom<br />
und könnte daher bestimmte<br />
Mechanismen beeinflussen, die sich<br />
langfristig auf die körperliche Leistungsfähigkeit<br />
auswirken.<br />
Die Makro- und Mikronährstoffzusammensetzung<br />
von veganer und<br />
vegetarischer Ernährung impliziert<br />
also potenziell vorteilhafte Eigenschaften<br />
für die Ausdauerleistung im<br />
Vergleich zu einer omnivoren Ernährung.<br />
Es muss jedoch betont werden,<br />
dass es bisher nur wenige Untersuchungen<br />
zum Einfluss einer veganen<br />
oder vegetarischen Ernährungsweise<br />
auf die körperliche Leistungsfähigkeit<br />
gibt und eine abschließende Beurteilung<br />
noch aussteht.<br />
Was auf den ersten Blick nach einem<br />
deutlichen Vorteil der pflanzlichen<br />
gegenüber der omnivoren Ernährung<br />
scheint, fängt bei genauerer Betrachtung<br />
jedoch an zu bröckeln. Studien<br />
zeigen, dass die Versorgung mit bestimmten<br />
Nährstoffen bei einer veganen<br />
Ernährung kritisch ist. Im Allgemeinen<br />
enthält eine vegane Ernährung<br />
weniger Kalorien, Protein und Fett<br />
als eine omnivore Ernährung. Besonders<br />
für Sportlerinnen und Sportler,<br />
die einen hohen Energieumsatz haben,<br />
ist eine adäquate Energiezufuhr<br />
von elementarer Bedeutung. In man-<br />
84
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
—<br />
VEGETARISCH FIT<br />
—<br />
Die Rezepte von WTF – where's the food sind schnell und unkompliziert zubereitet und bieten dir alles, was du als Sportlerin<br />
oder Sportler brauchst. Die Gründerinnen Pia Jensen und Jana Borosch sind selbst begeisterte Sportlerinnen und kennen<br />
sich zudem bestens im Bereich Sporternährung aus. Sie haben Rezepte entwickelt, die deine hart erarbeitete Fitness mit der<br />
richtigen Nahrungsaufnahme unterstützen. Denn ohne den richtigen Treibstoff nützt das beste Training nichts.<br />
Vor dem Workout:<br />
Easy Asian Salad<br />
1 PORTION<br />
ZUTATEN LIT* HIT*<br />
Reis 80 g 110 g<br />
Ananas 125 g 175 g<br />
Paprika 75 g 105 g<br />
Möhre 60 g 85 g<br />
Cashews 25 g 35 g<br />
Eisbergsalat 40 g 55 g<br />
DRESSING<br />
Kokoswasser 3 EL 4 EL<br />
Zitronensaft 1 EL 1,5 EL<br />
Asia-Gewürzmischung 1,5 TL 2 TL<br />
Sesamöl 1 TL 1,5 TL<br />
Balsamico Bianco 1 TL 1,5 TL<br />
Salz 1/4 TL 1/2 TL<br />
⇢❶ Koche den Reis nach der Packungsanleitung. ⇢❷ Schneide die Ananas Während der Kochzeit in Würfel. Wenn<br />
du Zeit hast, schneide sie erst in Scheiben und grille diese kurz auf dem Grill an. ⇢❸ Anschließend schneide die<br />
Paprika und raspele die Möhre mit einem Sparschäler in dünne längliche Scheiben. ⇢❹ Danach kannst du das<br />
Dressing anrühren und die Cashews hacken. ⇢❺ Wasche und zerkleinere den Salat und richte alles zusammen an.<br />
Pro Portion vor dem LIT*-Training – Kilokalorien: 609, Kohlenhydrate: 94 g, Ballaststoffe: 9 g, Fette: 19 g, Proteine 13 g<br />
Pro Portion vor dem HIT*-Training – Kilokalorien: 835, Kohlenhydrate: 129 g, Ballaststoffe: 13 g, Fette: 26 g, Proteine 17 g<br />
Von unseren Expertinnen Pia Jensen und Jana Borosch<br />
Jana Borosch und Pia Jensen lieben Sport – und gutes, gesundes Essen. Mit ihren Kochbüchern<br />
verfolgen sie eine ganz klare Philosophie: Sportlerküche soll gut schmecken, mit allen wichtigen<br />
Nährstoffen versorgen und zudem schnell und einfach in den Alltag integrierbar sein. Hierfür haben<br />
sie mehrere Kochbücher mit selbstkreierten Rezepten und zahlreichen Fakten aus der Sporternährung<br />
entworfen. Ihr Buch „Meal Prep für Sportler“ beinhaltet zahlreiche Gerichte für Sportler und<br />
Sportlerinnen, die einfach vorbereitet werden können, um dann bei Bedarf ein ausgewogenes und<br />
gesundes Essen parat zu haben. Aus diesem Buch stammen auch die beiden auf diesen Seiten vorgestellten<br />
Gerichte. Hier findest du auch noch mehr Meal Prep-Rezepte und zahlreiche Infos rund um die<br />
gesunde Sport-Ernährung. Außerdem bieten Pia Jensen und Jana Borosch Ernährungscoachings an.<br />
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Pia Jensen & Jana Borosch, Meal Prep für Sportler,<br />
156 Seiten, mehr als 90 Rezepte, 34,95 €, ISBN: 978-3910262096<br />
86
LÄUFER & LEUTE<br />
› NACH 20<br />
—<br />
OPERATIONEN ‹<br />
ENDLICH<br />
LEBEN<br />
—<br />
Wegen einer angeborenen Fehlfunktion arbeitet Silke Achenbachs<br />
Darm von Geburt an nicht. Nach zahllosen Operationen<br />
und jahrelangem Leid kämpft sie sich nun ins Leben zurück.<br />
Und findet im Laufen eine neue Liebe.<br />
↦ Ganz normal sein. Durchschnitt. Ist für<br />
viele unendlich langweilig. Für Silke ist es<br />
das Größte auf Erden. Denn das bedeutet:<br />
Nicht leiden, dazugehören, laufen, leben.<br />
Denn in ihrem bisherigen Leben hat Silke<br />
nicht nur massive gesundheitliche Probleme<br />
durchlebt. Manche Ärzte und Ärztinnen<br />
meinen, es wäre ein Wunder, dass sie<br />
es bis hierhin geschafft hat.<br />
Jetzt geht es Silke zum ersten Mal gut.<br />
20 Bauchoperationen liegen hinter der<br />
46-Jährigen aus Kempen am Niederrhein<br />
und sie hofft, dass keine weitere<br />
hinzukommt. Und sie beginnt jetzt, die<br />
Welt zu erkunden. Ihre erste Flugreise<br />
hat sie gerade hinter sich, noch mit viel<br />
Angst, Komplikationen, aber auch viel<br />
Freude.<br />
Silke hat eine angeborene Fehlfunktion<br />
des Darms. Eine richtige Diagnose<br />
gibt es nicht. Fakt ist aber, dass ihr<br />
Darm von der Geburt an nie richtig gearbeitet<br />
hat. Schon als Silke ein Baby<br />
ist, muss ihre Mutter Abführmittel<br />
anwenden. Was heute mit all den Vorsorgeuntersuchungen<br />
und Früherkennungen<br />
bei Kindern unvorstellbar ist:<br />
Damals machen sich die Ärztinnen und<br />
Ärzte deswegen nicht so viele Sorgen.<br />
Ihre Mutter wird oft mit Aussagen wie<br />
„Das gibt sich schon“ abgespeist. Und<br />
selbst als festgestellt wird, dass Silkes<br />
Darm viel zu lang ist, ist der Kommentar<br />
nur, das sei halt so, man könne aber<br />
damit leben. Niemand nimmt das Problem<br />
wirklich ernst.<br />
DIE PROBLEME MIT DEM<br />
DARM MACHEN EINSAM<br />
Leben geht aber nur mit ständigen Einläufen.<br />
Was Silke zu sich nimmt, kommt<br />
nämlich nicht wie bei anderen auch wieder<br />
von allein unten raus. Die Mobilität<br />
des Dick- und Dünndarms ist so stark<br />
gestört, dass der Darminhalt nicht oder<br />
kaum transportiert wird. Die Folgen:<br />
heftige Bauchschmerzen, stark geblähter<br />
Bauch, Übelkeit und Erbrechen.<br />
Ein offener Umgang mit dem Thema ist<br />
damals schwierig, die Scham groß. Und<br />
so ist Silke als Kind und auch später<br />
als Erwachsene oft nicht dabei, wenn<br />
andere Spaß haben, Ausflüge machen<br />
oder auf Klassenfahrt und Team-Events<br />
sind. „Der Aufwand wäre einfach viel<br />
zu groß geworden“, meint Silke. Um<br />
überhaupt arbeiten zu können, steht<br />
sie meist morgens um 4:00 Uhr auf, um<br />
dann ihr Programm mit Einläufen vor<br />
der Arbeit abzuspulen.<br />
Dieses Prozedere ist nicht nur unglaublich<br />
anstrengend. Es macht auch<br />
einsam, wenn man niemandem so richtig<br />
davon erzählen kann und man auch<br />
nie bei Unternehmungen dabei ist.<br />
Trotzdem zieht Silke all das 34 Jahre<br />
lang durch. Bis 2010. „Da konnte ich<br />
einfach nicht mehr“, blickt Silke zurück.<br />
Erstmals wird ihr Problem ernst<br />
genommen und bei Untersuchungen<br />
kommt heraus, dass ihr Darm total<br />
verschlungen ist. Im Zuge mehrerer<br />
Operationen wird ihr ein Teil des Dickdarms<br />
entnommen und sie bekommt<br />
ein Stoma, einen künstlichen Darmausgang.<br />
Doch die OPs bringen nicht<br />
die erhoffte Verbesserung.<br />
Was dann folgt ist eine Odyssee durch<br />
Krankenhäuser. Immer wieder wird Silke<br />
operiert. Mal geplant, mal als Not-OP.<br />
Es wird der komplette Dickdarm entfernt<br />
und auch immer mehr vom Dünndarm.<br />
Es wird ein 16 Zentimeter großer<br />
Tumor am Eierstock gefunden, der zum<br />
Glück gutartig ist und mit dem Eierstock<br />
entfernt wird. Später muss auch der andere<br />
Eierstock wegen eines Tumors herausgenommen<br />
werden. Immer wieder<br />
gibt es Komplikationen. Darmverschlüsse.<br />
Ein System für Darmspülungen, das<br />
nicht funktioniert. Das Stoma bricht<br />
Verwachsungen werden behoben.<br />
Text: Anja Herrlitz | Fotos: Norbert Hensen<br />
88
SILKE<br />
ACHENBACH
EVENTS & REISEN<br />
› GESCHICHTE DER<br />
—<br />
HINDERNISLÄUFE ‹<br />
ALS AUS<br />
MATSCH LIEBE<br />
WURDE<br />
—<br />
Alles begann 1987 mit dem Tough Guy in England:<br />
Laufwettbewerbe wurden garniert mit Hindernissen,<br />
Matsch und Wasser. Obstacle Course Racing-Events haben<br />
seitdem einen rasanten Aufstieg erfahren. Vor 25 Jahren<br />
war <strong>LÄUFT</strong>.-Autor Stefan Schlett 1997 der erste Deutsche<br />
beim Tough Guy. Ein Rück- und Ausblick auf<br />
eine Szene, für die es sich noch nicht absehen lässt,<br />
wo ihr Weg nach der Pandemie und in<br />
andauernden Weltkrisen hinführen wird.<br />
94
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
↦ Sich voller Wonne im Schlamm wälzen,<br />
durch eiskaltes Wasser schwimmen<br />
und tauchen, Hindernisse jeder Schwierigkeitsstufe<br />
überwinden und zwischendurch<br />
auch noch einige Kilometer zurücklegen.<br />
Dafür auch noch einiges an Geld<br />
zahlen, sich eventuell kostümieren und:<br />
jede Menge Spaß haben. Wenn all das passiert,<br />
dann handelt es sich um Schlammund<br />
Hindernisläufe oder auch OCR-Races<br />
– Obstacle Course Racing, wie man sie<br />
heute meist nennt.<br />
Der Trend zu immer verrückteren, ausgefalleneren<br />
und kurioseren Läufen hat<br />
auch die OCR-Rennen hervorgebracht.<br />
Angefangen hat alles mit dem Tough<br />
Guy Race, also dem Rennen für harte<br />
Kerle, in der Nähe der englischen Stadt<br />
Wolverhampton bei Birmingham, im<br />
Januar 1987.<br />
Herzstück der zwölf Kilometer langen<br />
Tortour sind unzählige Hindernisse,<br />
die die Teilnehmenden überwinden<br />
müssen: Unter Stacheldraht durch<br />
Schlamm robben, durch enge Betonröhren<br />
kriechen, durch eiskalte Tümpel<br />
tauchen, in stinkende Brühen springen,<br />
über schmierige Seil- und Holzkonstrukte<br />
klettern, Passagen mit herunterhängenden<br />
Stromkabeln queren, durch<br />
brennende Heuballen rennen und immer<br />
wieder laufend, schwimmend und<br />
tauchend durch eiskalte Gewässer, die<br />
teilweise sogar zugefroren sind.<br />
Wer Höhen- oder Platzangst hat, ist<br />
hier ebenso fehl am Platz wie alle, die<br />
Schmutz hassen. Von den rund 6000<br />
Startenden erreicht oft nur knapp die<br />
Hälfte das Ziel. Erfinder des Rennens<br />
war Billy Wilson, der zuvor bei den<br />
königlichen Grenadier Guards, einem<br />
Regiment der britischen Armee, Trainingscamps<br />
für Elitetruppen entworfen<br />
hatte. Weil ihm das normale Ma-<br />
95 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
—<br />
DLV-LAUF<br />
KALENDER<br />
DIE BESTEN LAUFEVENTS VOM<br />
31. AUGUST BIS 31. DEZEMBER<br />
—<br />
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Im DLV-Laufkalender auf laufen.de findest<br />
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den Leichtathletik-Verbänden in Deutschland<br />
offiziell genehmigt sind, sowie die besten<br />
Lauf-Events in Europa. Viele von denen<br />
kannst du sogar günstiger buchen als bei<br />
der Anmeldung direkt beim Veranstalter. Auf<br />
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Außerdem zeigen wir dir mit einer Karte an,<br />
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in der Nähe von Start und Ziel bei<br />
Laufevents gibt, die dich interessieren.<br />
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—<br />
31.08<br />
31. AUGUST (DONNERSTAG)<br />
61440 Oberursel<br />
18. Integrativer Zimmersmühlenlauf<br />
2 Wettbewerbe | Strecken: 6 bis 7 km<br />
1. SEPTEMBER (FREITAG)<br />
25541 Brunsbüttel<br />
34. Südseitenlauf Brunsbüttel<br />
2 Wettbewerbe | Strecken: 5 bis 10 km<br />
26160 Rostrup (Bad Zwischenahn)<br />
IHK-Ausbildungslauf move-on<br />
1 Wettbewerb | Strecke: 12 km<br />
31275 Lehrte<br />
20. Lehrter CityLauf<br />
3 Wettbewerbe | Strecken: 2 bis 10 km<br />
31655 Stadthagen<br />
Gerhard-Jaster-Gedächtnislauf<br />
5 Wettbewerbe | Strecken: 0,6 bis 10,8 km<br />
41542 Dormagen-Straberg<br />
Drittel-Marathon in Straberg im Dormagener<br />
Walddorf (40. Volkslauf)<br />
5 Wettbewerbe | Strecken: 0,4 bis 14,065 km<br />
59269 Beckum<br />
Sparkassen Pütt-Tage-Lauf <strong>2023</strong><br />
4 Wettbewerbe | Strecken: 0,85 bis 8,5 km<br />
59469 Ense-Höingen<br />
16. Höinger Heidelauf<br />
2 Wettbewerbe | Strecken: 5 bis 10 km<br />
64354 Reinheim<br />
20. Ueberauer Dorflauf<br />
5 Wettbewerbe | Strecken: 0,65 bis 10 km<br />
2. SEPTEMBER (SAMSTAG)<br />
06905 Pretzsch (Elbe)<br />
20. Karlis Härtetest<br />
3 Wettbewerbe | Strecken: 1,3 bis 5,2 km<br />
102
DIE BESTEN EVENTS VON AUGUST BIS DEZEMBER<br />
Foto: Veranstalter<br />
EVENT-TIPP IM NORDEN<br />
FLENSBURG LIEBT DICH<br />
MARATHON<br />
<br />
03.09.<strong>2023</strong> | flensburg-marathon.de<br />
Beim 5. Flensburg liebt dich Marathon und seiner großen Auswahl an Wettbewerben<br />
vom Kidslauf bis zum Marathon kannst du wieder die schönste Förde<br />
der Welt in der nördlichsten kreisfreien Stadt Deutschlands umrunden. Freue<br />
dich auf die großartige Stimmung und das maritime Flair an der Ostsee. Gelaufen<br />
wird vom Südermarkt durch die moderne und historische Innenstadt,<br />
durch die Marina Sonwik und am Hafen entlang. Fast immer parallel zum Wasser<br />
läuft man auf flachen Straßen zwischen Volkspark und der Ostsee. Vorbei<br />
an historischen Schiffen, durch das Flensburger Nordertor. Durch den berüchtigten<br />
Oluf-Samson-Gang mit seinen Fischerhäuschen führt die Strecke mitten<br />
in die historische Altstadt, bevor man wieder zurück auf dem Südermarkt<br />
den Zieleinlauf genießen kann.<br />
07819 Triptis<br />
19. Triptiser Stadtwaldlauf<br />
4 Wettbewerbe | Strecken: 0,8 bis 10 km<br />
08468 Reichenbach (Vogtland)<br />
18. Vogtlandgehen<br />
5 Wettbewerbe | Strecken: 1 bis 10 km<br />
13189 Berlin<br />
31. Pankower Paarlauf mit Musik<br />
1 Wettbewerb | Strecke: 12,5 km<br />
17192 Waren (Müritz)<br />
17. <strong>Herbst</strong>lauf -<br />
Rund um den Tiefwarensee (LC/NLC)<br />
5 Wettbewerbe | Strecken: 0 bis 10 km<br />
21776 Wanna<br />
53. Strassenlauf<br />
6 Wettbewerbe | Strecken: 0,4 bis 21,098 km<br />
23769 Fehmarn<br />
Fehmarn Marathon<br />
5 Wettbewerbe | Strecken: 1,2 bis 42,195 km<br />
25746 Heide<br />
2. Dithmarscher Kreislauf<br />
2 Wettbewerbe | Strecken: 5 bis 10 km<br />
26757 Borkum<br />
17. Borkumer Meilenlauf und Nordic Walking<br />
3 Wettbewerbe | Strecken: 3 bis 10,7 km<br />
31789 Hameln<br />
Hamelner Stadt-Galerie-Lauf<br />
3 Wettbewerbe | Strecken: 1 bis 10 km<br />
32457 Porta Westfalica<br />
Volkslauf Eisbergen <strong>2023</strong><br />
6 Wettbewerbe | Strecken: 0,4 bis 16,8 km<br />
33378 Rheda-Wiedenbrück<br />
19. Volkslauf in St.Vit Laufen und Gutes tun<br />
4 Wettbewerbe | Strecken: 0,4 bis 10 km<br />
34549 Edertal<br />
18. Ederauenlauf<br />
7 Wettbewerbe | Strecken: 0,4 bis 21,098 km<br />
35329 Gemünden/Ehringshausen<br />
17. Haineslauf<br />
5 Wettbewerbe | Strecken: 0,6 bis 13 km<br />
37574 Greene<br />
26. Greener Leinewiesenlauf<br />
6 Wettbewerbe | Strecken: 0,3 bis 21,098 km<br />
37691 Derental<br />
20. Derentaler Löwenlauf<br />
7 Wettbewerbe | Strecken: 0,3 bis 10 km<br />
38518 Gifhorn<br />
Gifhorner Firmenolympiade <strong>2023</strong><br />
1 Wettbewerb | Strecke: 4,5 km<br />
38871 Ilsenburg (Harz)<br />
52. Brockenlauf<br />
6 Wettbewerbe | Strecken: 1,8 bis 26,2 km<br />
39221 Eickendorf<br />
25. Eickendorfer Feldmarklauf - Landescup 12<br />
3 Wettbewerbe | Strecken: 3 bis 13 km<br />
42579 Heiligenhaus<br />
10. Heiligenhauser Panoramaweglauf<br />
3 Wettbewerbe | Strecken: 1 bis 10 km<br />
42651 Solingen<br />
Zöpkes Lauf<br />
11 Wettbewerbe | Strecken: 1 bis 21,098 km<br />
46325 Borken-Gemen<br />
Gemener Burglauf<br />
9 Wettbewerbe | Strecken: 0,7 bis 10 km<br />
49716 Meppen<br />
36. Sparkassen-City-Lauf Meppen<br />
8 Wettbewerbe | Strecken: 0,4 bis 10 km<br />
53567 Buchholz<br />
23.Buchholzer Bahndammlauf<br />
6 Wettbewerbe | Strecken: 0,4 bis 21,1 km<br />
54429 Schillingen<br />
6. Hochwälder Panoramalauf<br />
5 Wettbewerbe | Strecken: 5 bis 21,098 km<br />
54608 Bleialf<br />
23. Bleialfer Tunnellauf 12. Eifel-Ardennen-Halbmarathon<br />
7 Wettbewerbe | Strecken: 0,3 bis 21,098 km<br />
57610 Altenkirchen<br />
WoKiMen<br />
6 Wettbewerbe | Strecken: 0,5 bis 15 km<br />
59519 Möhnesee-Günne<br />
35. Möhnesee-Pokal-Lauf = Mehr als eine<br />
Herausforderung<br />
3 Wettbewerbe | Strecken: 5 bis 30 km<br />
66640 Namborn<br />
32.Freundschaftslauf<br />
1 Wettbewerb | Strecke: 10 km<br />
66822 Lebach<br />
13. Lebacher Lions Lauf<br />
1 Wettbewerb | Strecke: 0,4 km<br />
83674 Gaißach<br />
44. Gaißacher Berglauf<br />
1 Wettbewerb | Strecke: 4,5 km<br />
91350 Gremsdorf<br />
6. Gremsdorfer Kerwalauf<br />
6 Wettbewerbe | Strecken: 0,4 bis 7,5 km<br />
99084 Erfurt<br />
SportScheck RUN Nachtlauf Erfurt<br />
5 Wettbewerbe | Strecken: 0,5 bis 21,098 km<br />
3. SEPTEMBER (SONNTAG)<br />
01001 Dresden<br />
3. Hochlandlauf (HLL)<br />
5 Wettbewerbe | Strecken: 1,2 bis 13,6 km<br />
01737 Tharandt<br />
44. Tharandter-Wald-Lauf<br />
13 Wettbewerbe | Strecken: 0,4 bis 42,195 km<br />
01968 Senftenberg<br />
24. Senftenberger Citylauf<br />
1 Wettbewerb | Strecke: 10 km<br />
40215 Düsseldorf<br />
New Balance KÖ MEILE <strong>2023</strong><br />
4 Wettbewerbe | Strecken: 0,804 bis 5 km<br />
04643 Geithain<br />
Geithainer <strong>Herbst</strong>lauf<br />
5 Wettbewerbe | Strecken: 0,3 bis 16 km<br />
06237 Zöschen<br />
4. Zöschener Parklauf<br />
3 Wettbewerbe | Strecken: 3 bis 10 km<br />
10965 Berlin<br />
36. Kreuzberger Viertelmarathon<br />
4 Wettbewerbe | Strecken: 2,3 bis 10 km<br />
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