30.09.2023 Aufrufe

Das Finisher Magazin zum BMW BERLIN-MARATHON 2023

Was war das für ein BMW BERLIN-MARATHON? Der 24. September 2023 ist als einer der größten Festtage des Laufsports in die Geschichte eingegangen: Bereits vor dem ersten Startschuss war die Rekordzahl von 47.912 Meldungen aus 156 Nationen eingegangen. Und damit ist allein der Marathon der Läufer:innen gemeint. Von ihnen erreichten 43.010 das Ziel am Brandenburger Tor. Dies ist die zweithöchste Zielzahl in der Geschichte des Rennens. An der Spitze lief Tigst Assefa mit einem Weltrekord in völlig neue Dimensionen. Eliud Kipchoge gewann zum fünften Mal. Amanal Petros pulverisierte den deutschen Rekord. Und Domenika Mayer wurde zur zweitbesten Deutschen aller Zeiten. In diesem digitalen Finisher-Magazin haben wir alle Geschichten und die besten Bilder rund um den 49. BMW BERLIN-MARATHON für dich zusammengetragen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen, Bilder gucken und in Erinnerungen schwelgen!

Was war das für ein BMW BERLIN-MARATHON? Der 24. September 2023 ist als einer der größten Festtage des Laufsports in die Geschichte eingegangen: Bereits vor dem ersten Startschuss war die Rekordzahl von 47.912 Meldungen aus 156 Nationen eingegangen. Und damit ist allein der Marathon der Läufer:innen gemeint. Von ihnen erreichten 43.010 das Ziel am Brandenburger Tor. Dies ist die zweithöchste Zielzahl in der Geschichte des Rennens. An der Spitze lief Tigst Assefa mit einem Weltrekord in völlig neue Dimensionen. Eliud Kipchoge gewann zum fünften Mal. Amanal Petros pulverisierte den deutschen Rekord. Und Domenika Mayer wurde zur zweitbesten Deutschen aller Zeiten. In diesem digitalen Finisher-Magazin haben wir alle Geschichten und die besten Bilder rund um den 49. BMW BERLIN-MARATHON für dich zusammengetragen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen, Bilder gucken und in Erinnerungen schwelgen!

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FINISHER MAGAZIN<br />

ALLES ÜBER<br />

DAS RENNEN<br />

DER SUPERLATIVE<br />

RUN FOR JOY TO BECOME A<br />

#runforjoy #berlinlegend berlinmarathon bmw-berlin-marathon.com


AMANAL PETROS<br />

über den 49. <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong><br />

Mit 2:04:58 Stunden lief<br />

Amanal Petros den<br />

ersten deutschen Rekord<br />

in der Geschichte des<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-MARA-<br />

THON. Vor gut 20 Jahren<br />

wäre diese Zeit noch<br />

Weltrekord gewesen.<br />

» So eine Atmosphäre<br />

wie in Berlin habe<br />

ich noch nie erlebt «<br />

– 3 –


Mein Plan war es von Anfang<br />

an, in Berlin unter 2:05<br />

Stunden zu laufen. Aber ob der<br />

aufgehen würde? <strong>Das</strong> weißt<br />

du beim Marathon nie. Da passiert<br />

immer irgendetwas, mit<br />

dem man vorher nicht rechnet.<br />

So auch dieses Mal. Bei Kilometer<br />

25 fühlten sich meine<br />

Beine sehr fest an. Aber dank<br />

der unglaublichen Atmosphäre<br />

in Berlin habe ich darauf gar<br />

nicht mehr weiter geachtet. Es<br />

war mein erster Start in Berlin.<br />

So etwas habe ich noch nie erlebt.<br />

Auf dem letzten Kilometer<br />

war es so laut, das war der<br />

Wahnsinn. Diese Musik, und die<br />

Leute haben mich angeschrien<br />

wie verrückt. Da musste ich<br />

einfach alles rausholen. Jetzt<br />

bin ich froh, das geschafft zu<br />

haben. Und es war eine tolle<br />

Erfahrung, in einem Rennen<br />

mit Eliud Kipchoge zu sein.<br />

Die vier Monate vor dem Berlin-Marathon<br />

habe ich in einem<br />

Dorf in der Nähe von Iten in<br />

Kenia gewohnt und trainiert.<br />

Eliuds Wohnort bei Eldoret ist<br />

nur gut 20 Kilometer entfernt.<br />

Zwei-, dreimal pro Woche trainiert<br />

Eliud mit seiner Gruppe<br />

dort, wo wir auch gelaufen<br />

sind, und dann sieht man sich<br />

auch. <strong>Das</strong> ist sehr motivierend<br />

und ich habe in der langen Zeit<br />

in Kenia sehr viel Neues übers<br />

Laufen gelernt. Und zwar Geduld,<br />

Durchhaltevermögen,<br />

Disziplin und nicht Meckern,<br />

wenn hartes Training auf dem<br />

Programm steht.<br />

Trainieren, essen,<br />

schlafen, ausruhen<br />

Am schwierigsten zu lernen<br />

war für mich ganz klar die Disziplin.<br />

Es ist schon eine große<br />

Herausforderung für mich,<br />

über so lange Zeit vor einem<br />

wichtigen Rennen auf Vieles<br />

zu verzichten, was ich eigentlich<br />

sehr mag. Ich würde schon<br />

gern öfter Kuchen und Burger<br />

essen, Freunde treffen<br />

und feiern. Aber wenn du ein<br />

Weltklassemarathonläufer sein<br />

– 4 –


willst, geht das nicht. <strong>Das</strong> war<br />

auch ein Grund, warum ich so<br />

lange in Kenia war. Dort kann<br />

man nur das machen, was man<br />

für die Leistungsentwicklung<br />

machen muss. In dem Dorf, wo<br />

ich war, gibt es keine Ablenkung.<br />

Man kann nur trainieren,<br />

essen, schlafen und sich ausruhen.<br />

Voller Fokus auf das<br />

Training in Kenia<br />

<strong>Das</strong> ist sonst auch im Höhentrainingslager<br />

anders. In St.<br />

Moritz in der Schweiz oder im<br />

US-amerikanischen Flagstaff<br />

verlierst du vier Stunden am<br />

Tag mit Einkaufen, Kochen,<br />

Freunde treffen, Trainingspartner<br />

organisieren. Und vier<br />

Stunden am Tag sind in einer<br />

Marathonvorbereitung sehr<br />

viel, wenn du jede Woche 210<br />

bis 215 Kilometer läufst und<br />

zwischendurch die entsprechende<br />

Erholung benötigst. In<br />

Kenia ist das ganz anders. Da<br />

fällt das alles weg und man<br />

kann sich komplett aufs Training<br />

fokussieren. Fürs Essen<br />

steht uns ein Hotel zur Verfügung.<br />

Die Trainingsstrecke und<br />

die Trainingspartner sind nie<br />

weiter als 400 Meter entfernt.<br />

Du gehst einfach <strong>zum</strong> Treffpunkt,<br />

schaust, mit welcher<br />

Gruppe du trainieren willst,<br />

und legst los.<br />

Dabei kommunizieren wir viel<br />

und finden immer Lösungen,<br />

um das Training in der Gruppe<br />

mit den individuellen Plänen<br />

zu harmonisieren. Was mein<br />

persönliches Training betrifft,<br />

stimme ich immer noch mein<br />

komplettes Training mit meinem<br />

ehemaligen Wattenscheider<br />

Trainer Tono Kirschbaum<br />

ab. Vor Ort steuert zwar Rena-<br />

»<br />

Ich will auch über 10.000<br />

Meter auf der Bahn den<br />

deutschen Rekord brechen.“<br />

– 6 –


Amanal Petros ist jetzt<br />

der viertschnellste<br />

Europäer aller Zeiten<br />

und sogar schneller als<br />

Großbritanniens Lauf-<br />

Superstar Mo Farah<br />

(2:05:11 h)<br />

to Canova das Training meiner<br />

Gruppe, aber Tono schaut die<br />

Pläne an und kontrolliert alles.<br />

Wenn er etwas findet, das nicht<br />

passt, wird es korrigiert.<br />

Schnelligkeit und Kraft<br />

noch ausbaubar<br />

Auch, wenn mir jetzt in Berlin<br />

ein klasse Rennen gelungen ist<br />

und ich aktuell die Nummer 13<br />

der Welt bin: Es gibt noch Bereiche,<br />

an denen ich bis zu den<br />

Olympischen Spielen im kommenden<br />

Jahr in Paris arbeiten<br />

muss. Bei der Schnelligkeit und<br />

der Kraft habe ich noch Reserven.<br />

Besonders die Muskulatur<br />

im Bereich der Hüfte muss ich<br />

weiter aufbauen. Und für die<br />

Schnelligkeit sind mir Bahnrennen<br />

über 10.000 Meter wichtig,<br />

auch wenn es immer ein kleines<br />

Wagnis ist, mit Spikes im Stadion<br />

zu rennen, wenn man sonst<br />

immer in Straßenlaufschuhen<br />

unterwegs ist. Mein Ziel ist es,<br />

auch über 10.000 Meter den<br />

deutschen Rekord zu laufen. Ich<br />

will 27:20 oder 27:15 Minuten<br />

laufen und damit die 26 Jahre<br />

alte Bestzeit von Dieter Baumann<br />

unterbieten, der 27:21,53<br />

Minuten gelaufen ist.<br />

– 7 –


In der Vorbereitung auf Olympia<br />

im kommenden Jahr werde<br />

ich sicher wieder vier, fünf Monate<br />

in Kenia sein, auch wenn<br />

in einer so langen Zeit meine<br />

Wohnung in Bochum immer<br />

etwas vernachlässigt wird und<br />

meine Pflanzen sterben. Im<br />

Frühjahr möchte ich auf jeden<br />

Fall noch einen Marathon laufen,<br />

bevor dann die finale Vorbereitung<br />

auf Paris beginnt.<br />

Ich kann mir gut vorstellen,<br />

dann auch wieder im Adizero<br />

Adios Pro Evo zu laufen, wie<br />

in Berlin. Er ist mit 138 Gramm<br />

der leichteste Rennschuh, den<br />

Adidas je produziert hat. Ich<br />

bin mir sicher, dass der Unterschied<br />

<strong>zum</strong> Adizero Adios Pro<br />

3, den ich davor gelaufen bin,<br />

eine Minute beträgt. Der neue<br />

Schuh ist mein absoluter Favorit.<br />

Allerdings muss man damit<br />

laufen können. Er ist weniger<br />

stabil als der Pro 3. Du musst<br />

in der Lage sein, deinen Körper<br />

und den Schuh in Einklang zu<br />

bringen. Mir ist das gut gelungen<br />

und dann pusht dich der<br />

Schuh so richtig nach vorn. <strong>Das</strong><br />

hat sich extrem gut angefühlt.<br />

»<br />

Ich bin mir sicher,<br />

dass der Unterschied<br />

zwischen dem neuen<br />

Adidas Adizero Adios<br />

Pro Evo und dem<br />

Pro 3, den ich davor<br />

gelaufen bin, auf dem<br />

Marathon eine Minute<br />

ausmacht.“


– 9 –


E V E N T- V I D E O<br />

D A S<br />

Inhalt<br />

12 Lauffestspiele<br />

Was für ein Marathon: Tigst Assefa läuft<br />

mit einem Weltrekord in völlig neue Dimensionen.<br />

Eliud Kipchoge gewinnt <strong>zum</strong> fünften<br />

Mal. Amanal Petros pulverisiert den deutschen<br />

Rekord. Und Domenika Mayer wird zur<br />

zweitbesten Deutschen aller Zeiten.<br />

16 Die besten Bilder<br />

Die besten Aufnahmen unserer Fotografen<br />

erzählen die Geschichte deines Marathons.<br />

60 Fakten & Zahlen<br />

Mehr als 60.000 Teilnehmer:innen aus 156<br />

Nationen liefen und rollten über die Straßen<br />

Berlins. Genau 43.010 von ihnen finishten<br />

den Marathon laufend. Diese und viele<br />

weiteren Zahlen und Fakten für dich <strong>zum</strong><br />

Nachlesen.<br />

78 So schnell wie noch nie<br />

Wie Amanal Petros als erster Deutscher unter<br />

2:05 Stunden geblieben ist. Was die Erfolgsgeheimnisse<br />

von Tigst Assefa sind. Und<br />

was von Eliud Kipchoge auf dem Weg von<br />

Berlin zu Olympia in Paris zu erwarten ist.


108 Zu Gast bei Freunden<br />

Der <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> ist beliebt bei<br />

Läufer:innen aus der ganzen Welt. Wir haben im<br />

Ziel gefragt, was den Lauf durch Deutschlands<br />

Hauptstadt so besonders macht.<br />

156 Auf Rollen durch Berlin<br />

Mit Gabriela Rueda aus Kolumbien und dem Belgier<br />

Jason Suttels sicherten sich zwei Youngster<br />

die Siege in der Inliner-Konkurrenz. Alles über<br />

das wichtigste Rollenrennen der Welt.<br />

140 Nachwuchs im Blickpunkt<br />

<strong>2023</strong> war die R5K-Tour für unter 23-Jährige erstmals<br />

Bestandteil des <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>.<br />

166 Weltrekord im Rennrollstuhl<br />

Was für ein Rennen! Mit Catherine Debrunner,<br />

Eden Rainbow Cooper und Manuela Schär<br />

blieben gleich drei unter dem alten Weltrekord.<br />

172 Wer lief denn da?<br />

Hier erzählen drei <strong>Finisher</strong>, die wir vor dem<br />

Marathon im Event <strong>Magazin</strong> porträtiert haben,<br />

wie der Marathon für sie gelaufen ist.<br />

Außerdem<br />

72 — Kostümiert <strong>zum</strong> Rekord: Die Guinness-Bestmarken <strong>2023</strong><br />

106 — Anmeldung <strong>zum</strong> <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> 2024<br />

150 — Die nächsten Top-Events in Berlin und im Umland<br />

186 — Jubiläum: Der 50. <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong><br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Finisher</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong><br />

Herausgeber<br />

SCC EVENTS GmbH<br />

Verantwortlich<br />

Christian Jost, Jürgen Lock<br />

Produktion<br />

DLM RunMedia GmbH, Köln<br />

Redaktion<br />

Gerte Buchheit, Vincent Dornbusch,<br />

Jochen Schmitz, Christian Ermert,<br />

Jörg Wenig, Anja Herrlitz,<br />

Norbert Hensen<br />

Grafik<br />

CNG sports & media GmbH, Köln<br />

Fotonachweise<br />

SCC EVENTS, Vincent Dornbusch,<br />

Tilo Wiedensohler, sportografen,<br />

Petko Baier, Steffen Hartz,<br />

Sebastian Wells,<br />

Jean-Marc Wiesner,<br />

Norbert Wilhelmi, Achim Kindler<br />

Franziska Dietz, Thomas Wendt,<br />

Marvin Ibo Güngor, Adidas


Lauffestspiele am<br />

Brandenburger Tor


W<br />

as war das für ein <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>? Der<br />

24. September ist als einer der<br />

größten Festtage des Laufsports<br />

in die Geschichte eingegangen:<br />

Bereits vor dem ersten<br />

Startschuss war die Rekordzahl<br />

von 47.912 Meldungen aus 156<br />

Nationen eingegangen. Und damit<br />

ist allein der Marathon der<br />

Läufer:innen gemeint. Von ihnen<br />

erreichten 43.010 das Ziel<br />

am Brandenburger Tor. Dies ist<br />

die zweithöchste Zielzahl in der<br />

Geschichte des Rennens. 2019<br />

wurden 43.987 <strong>Finisher</strong> gezählt.<br />

Unübertroffen sind die Rennen<br />

<strong>2023</strong> bei dem, was an der Spitze<br />

passierte. <strong>Das</strong> Geschehen<br />

um Eliud Kipchoge, Amanal Petros,<br />

Domenika Mayer, aber vor<br />

allem der neuen Weltrekordlerin<br />

Tigst Assefa war schlicht<br />

und einfach atemberaubend.<br />

Tigst Assefa gewann den <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> mit einem<br />

Fabel-Weltrekord. Die Äthiopierin<br />

stürmte am Brandenburger<br />

Tor nach sensationellen 2:11:53


Stunden ins Ziel und unterbot<br />

die Marke der Kenianerin Brigid<br />

Kosgei, die in Chicago 2019<br />

eine Zeit von 2:14:04 gelaufen<br />

war, gleich um 2:11 Minuten.<br />

Die 29-jährige Tigst Assefa lief<br />

in Berlin eine Zeit von sporthistorischer<br />

Bedeutung. Derartige<br />

Zeitbereiche von unter<br />

2:12 Stunden waren bisher für<br />

die Frauen unerreichbar. Eine<br />

noch deutlichere Steigerung<br />

der globalen Frauen-Bestzeit<br />

gab es über die 42,195 Kilometer<br />

zuletzt 1983. Vor 40 Jahren<br />

verbesserte die US-Amerikanerin<br />

Joan Benoit die Marke von<br />

2:25:29 auf 2:22:43. Der Weltrekord<br />

von Tigst Assefa war der<br />

13. in der Geschichte des <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>. Bei keinem<br />

anderen Rennen über die<br />

42,195 Kilometer wurden mehr<br />

Weltrekorde gebrochen als in<br />

Berlin. Zum Rekordsieger des<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> wurde<br />

Eliud Kipchoge. Der Kenianer<br />

triumphierte <strong>zum</strong> fünften Mal in<br />

Berlin und siegte mit einer Weltklassezeit<br />

von 2:02:42 Stunden.<br />

Zwar verpasste der 38-Jährige<br />

seinen eigenen Weltrekord von<br />

2:01:09 deutlich, doch er erreichte<br />

immer noch die achtbeste<br />

je gelaufene Zeit. Gemessen<br />

an den beiden Siegzeiten<br />

war es das schnellste Rennen<br />

aller Zeiten über die klassische<br />

Distanz. Zusammengerechnet<br />

ergibt sich eine Zeit von 4:14:35<br />

Stunden. Zum zweiten Mal nach<br />

Schon fast ein Klassiker: Der Start<br />

unter dem in Regenbogenfarben<br />

erstrahlenden Torbogen, der Zeichen<br />

für Toleranz und Vielfalt setzt.


1999 hält das Rennen in Berlin<br />

jetzt die Marathon-Weltrekorde<br />

der Frauen und Männer.<br />

Einen sensationellen deutschen<br />

Rekord lief Amanal Petros<br />

(Marathon Team Berlin).<br />

Der 28-Jährige war als Neunter<br />

nach 2:04:58 im Ziel und durchbrach<br />

damit als erster Deutscher<br />

die 2:05-Stunden-Barriere.<br />

Diese Zeit von Amanal Petros<br />

wäre vor gut 20 Jahren noch ein<br />

Weltrekord gewesen. Es ist der<br />

erste deutsche Männer-Rekord<br />

in der Geschichte des Rennens,<br />

die 1974 am Grunewald begann.<br />

Ein Jahr vor den Olympischen<br />

Spielen ist Amanal Petros auf<br />

dem Weg, den Anschluss an die<br />

erweiterte Weltspitze zu finden.<br />

Er ist jetzt der viertschnellste<br />

Europäer aller Zeiten und hat<br />

sogar Großbritanniens Lauf-Superstar<br />

Mo Farah in dieser Liste<br />

hinter sich gelassen.<br />

Schnellste deutsche Frau war in<br />

Berlin Domenika Mayer (LG Telis<br />

Finanz Regensburg), die auf<br />

Rang 14 mit einer persönlichen<br />

Bestzeit und einer deutschen<br />

Jahresbestzeit von 2:23:47 lief.<br />

In diesem digitalen <strong>Finisher</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

haben wir alle Geschichten und die<br />

besten Bilder rund um den 49. <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> für dich zusammengetragen.<br />

Wir wünschen viel<br />

Spaß beim Lesen, Bilder gucken und<br />

in Erinnerungen schwelgen!<br />

Tigst Assefa schrieb mit ihrem<br />

fabelhaften Marathonweltrekord von<br />

2:11:53 Stunden Laufsportgeschichte<br />

am Brandenburger Tor.


DIE BESTEN BILDER<br />

Auf die EXPO, Startnummer<br />

abholen und die Vorfreude<br />

festhalten: So begann das<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>-<br />

Wochenende für die meisten.


M E H R<br />

E X P O - F O T O S


DIE BESTEN BILDER


Hall of Fame: <strong>Das</strong> bedeutet beim <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>, dass alle Fans<br />

ihren Idolen wie Eliud Kipchoge am<br />

Freitagabend vor dem Rennen direkt<br />

am Brandenburger Tor ganz nah<br />

kommen können.<br />

M E H R<br />

H A L L O F FA M E


Schon beim Frühstückslauf am Samstagmorgen wird die Internationalität<br />

des <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> sichtbar: Circa 9000 liefen<br />

vom Schloss Charlottenburg ins Olympiastadion im Westen der Stadt.<br />

M E H R<br />

B I L D E R


DIE BESTEN BILDER<br />

M E H R<br />

B A M B I N<br />

I L A U F<br />

Samstagmittag vor dem Marathon auf dem ehemaligen Vorfeld des<br />

Flughafen in Tempelhof: Hunderte Kids und ihre Eltern erleben im<br />

Schatten der „Rosinenbomber“ aus den Zeiten der Berlinblockade,<br />

wie begeisternd Laufen als Gemeinschaftserlebnis sein kann.


ISOTONISCH<br />

VITAMINHALTIG<br />

KALORIENREDUZIERT<br />

MEHR INFOS >>


DIE BESTEN BILDER<br />

Wenn er nicht im Rahmen des <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<br />

<strong>MARATHON</strong> stattfinden würde, wäre<br />

der mini-<strong>MARATHON</strong> als eigene Veranstaltung<br />

schon ein Riesen-Event: Mehr als 9000<br />

Schülerinnen und Schüler machten sich am<br />

Samstagnachmittag am Potsdamer Platz auf<br />

die letzten 4,2195 Kilometer des Original-<br />

Marathonkurses bis <strong>zum</strong> Brandenburger Tor.


M<br />

I N<br />

I - M A R AT H O N<br />

M E H R


DIE BESTEN BILDER<br />

Am Samstagnachmittag gehörten<br />

die Straßen Berlins (und die Wiese<br />

vor dem Bundestag) den Inlineskatern,<br />

woran die sichtlich Freude<br />

hatten.


M E H R<br />

I N L I N E- F O T O S


DIE BESTEN BILDER<br />

Einst feierten hier Iggy Pop und David Bowie<br />

ihre legendären Berliner Partys. Am Samstagabend<br />

nach dem Marathon auf Inlineskates<br />

gehörte das Metropol all‘ jenen Skatern, die<br />

noch fit und in Feierlaune waren. Und das<br />

waren verdammt viele ...


M E H R<br />

PA RT Y- B I L D E R


DIE BESTEN BILDER


Eine Stadt im Zeichen des Laufens: <strong>Das</strong> ist Berlin immer am letzten<br />

September-Wochenende. <strong>Das</strong> war am 24. September <strong>2023</strong> so<br />

und wird am 29. September 2024 wieder so sein.


DIE BESTEN BILDER


Immer hilfsbereit und freundlich: Auch das ist<br />

Amanal Petros, der in Berlin den deutschen<br />

Rekord unter 2:05 Stunden drückte. Hier<br />

kümmert er sich vor dem Start um die<br />

Schuhschnürung eines Konkurrenten.


DIE BESTEN BILDER<br />

Um zu beschreiben, wie gut die Stimmung beim <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<br />

<strong>MARATHON</strong> schon vor dem Start ist, braucht es keine Worte.


DIE BESTEN BILDER<br />

Run for Joy. John und<br />

Patrick fühlen, was das<br />

Motto des <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<br />

<strong>MARATHON</strong> wirklich<br />

bedeutet.


DIE BESTEN BILDER


So sieht (weibliches) Laufglück auf den<br />

Straßen von Berlin aus.


DIE BESTEN BILDER<br />

Musik, Fans und jede Menge<br />

Gänsehaut: So viel wie <strong>2023</strong><br />

war noch nie an der Strecke des<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> los.<br />

Diesen Eindruck teilte<br />

Renndirektor Mark Milde<br />

mit vielen Beobachtern.


DIE BESTEN BILDER<br />

Dieser Mann hatte sich einen<br />

Boxhandschuh angezogen,<br />

um so vielen wie möglich per<br />

Fistbump Mut zu machen,<br />

ohne sich selbst weh zu tun.


M E H R<br />

L A U F - B I L D E R


DIE BESTEN BILDER<br />

Mit einem fantastischen neuen Weltrekord gingen auch<br />

die Rennrollstuhlfahrerinnen in die Geschichte des <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> ein. Die Schweizerin Catherine Debrunner<br />

siegte in 1:34:16 Stunden hauchdünn vor<br />

Eden Rainbow Cooper (1:34:17 h/USA) und Manuela<br />

Schär (1:34:17 h/SUI). Alle drei Fahrerinnen lagen<br />

damit deutlich unter der bisherigen Weltrekordzeit<br />

von Manuela Schär (1:35:42 h).


M E H R<br />

F O T O S


DIE BESTEN BILDER


Unfassbar: Als Tigst Assefa auf den letzten<br />

Metern vor dem Ziel ist, traute das Publikum<br />

seinen Augen kaum: Die Äthiopierin wird als<br />

erste Frau einen Marathon in weniger als 2:12<br />

Stunden absolvieren. Und <strong>zum</strong> Schluss kann<br />

sie noch spurten wie die 800-Meter-Läuferin,<br />

die sie einmal war.<br />

M E H R<br />

F O T O S


DIE BESTEN BILDER


Die besten Motivationssprüche<br />

in Konzentration. So angefeuert<br />

hatten die meisten Läufer:innen<br />

den Mann mit dem Hammer im<br />

Griff.


DIE BESTEN BILDER<br />

Momente des größten Glücks<br />

zwischen Brandenburger Tor und<br />

der Ziellinie.


DIE BESTEN BILDER


Mit vollem Einsatz dabei waren in Berlin nicht<br />

nur die Sportlerinnen und Sportler, sondern<br />

auch Sprecher Karsten Holland, der im Ziel<br />

wie immer alle gebührend feierte.


DIE BESTEN BILDER


Am Ziel der Träume: Eine von<br />

43.010 <strong>Finisher</strong>n mit der wohl<br />

verdienten Medaille vor dem<br />

Bundestag.<br />

M E H R<br />

L A U F - B I L D E R


DIE BESTEN BILDER


Als Läufer unter Läufer:innen präsentierte<br />

sich Eliud Kipchoge auf dem Weg zur Bühne<br />

bei der Marathon-Party im Metropol <strong>zum</strong><br />

Abschluss des Wochenendes.


DIE BESTEN BILDER


Und auf der Bühne angekommen, wurde der Weltrekordler<br />

zusammen mit Weltrekordlerin Tigst<br />

Assefa unfassbar gefeiert – es war der<br />

Auftakt einer wilden Partynacht, die man so<br />

kaum Läufer:innen zutrauen würde, die zuvor<br />

bereits 42,195 Kilometer gerannt sind.<br />

M E H R<br />

PA RT Y- B I L D E R


NACHHALTIGKEIT<br />

<strong>Das</strong> Runde<br />

muss ins Eckige<br />

Mittlerweile ist das gelernt: Wo früher fast alle Trinkbecher nach der Benutzung<br />

auf der Straße landeten, zielen die meisten Teilnehmenden mittlerweile genau<br />

und treffen die Tonnen, damit die gebrauchten Becher recycelt werden können.<br />

– 60 –


Wohl keine deutsche Laufveranstaltung<br />

verursacht<br />

so viele weggeworfene Plastikbecher<br />

wie der <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<br />

<strong>MARATHON</strong>. Deshalb unternehmen<br />

die Veranstalter des<br />

größten deutschen Marathons<br />

besonders große Anstrengungen,<br />

ihr Event so nachhaltig wie<br />

möglich zu organisieren. Ein<br />

großer Kritikpunkt war lange<br />

Zeit die Masse an einmal gebrauchten<br />

Trinkbechern aus<br />

Plastik, die erst auf der Straße<br />

und dann im Müll landen. Zu<br />

vermeiden wäre das komplett,<br />

wenn alle Teilnehmenden mit<br />

ihrem eigenen Trinksystem laufen<br />

würden. Beim <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<br />

<strong>MARATHON</strong> sind immer mehr<br />

damit unterwegs und nutzten<br />

die Stationen, an denen eigene<br />

Trinksysteme aufgefüllt werden<br />

können. Neben der Wasserausgabe<br />

in Plastikbechern aus recyceltem<br />

PET wurde beim 49. <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> testweise<br />

auch Wasser in wiederverwendbaren<br />

Mehrwegbechern<br />

Solche Trinksysteme sind der nachhaltigste<br />

Weg, um die eigene Wasserversorgung<br />

im Marathon sicherzustellen.<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

ausgeteilt. Nach der Benutzung<br />

wurden die eingesammelt,<br />

gespült und wiederverwendet.<br />

Die Mehrwegbecher wurden<br />

vom Alfred-Wegener-Institut<br />

für Polar- und Meeresforschung<br />

entwickelt. Der Hintergrund:<br />

Aktuelle Studien<br />

schätzen, dass weltweit jede<br />

Minute eine LKW-Ladung Plastik<br />

im Meer landet. Eine Plastikflasche<br />

zerfällt dort nach etwa<br />

450 Jahren, niemals aber voll-<br />

– 61 –


Auf der EXPO im ehemaligen Flughafen<br />

Tempelhof konnten gebrauchte<br />

Sportschuhe abgegeben werden, damit<br />

sie Bedürftigen zugute kommen. 300<br />

Paar kamen dabei zusammen.<br />

Am Start füllten Volunteers 45<br />

solcher Tonnen mit zurückgelassener<br />

Warmhaltebekleidung, die dann später<br />

an Menschen verteilt wird, die sie gut<br />

gebrauchen können.<br />

ständig. Produziert werden die<br />

in Berlin getesteten Becher von<br />

der Firma Cuna, die es sich auf<br />

die Fahnen geschrieben hat,<br />

ein biobasiertes Mehrwegsystem<br />

zu etablieren. Die neuen<br />

„Sprint“ genannten Becher sind<br />

genau auf die Bedürfnisse bei<br />

einem großen Stadtmarathon<br />

abgestimmt. Sie verfügen <strong>zum</strong><br />

Beispiel über sechs Sollbruchstellen,<br />

um – ganz im Gegenteil<br />

zu herkömmlichen Mehrwegbechern<br />

– weder zur Stolperfalle zu<br />

werden noch aufgrund scharfer<br />

Kanten ein hohes Verletzungsrisiko<br />

zu bergen, wenn sie auf der<br />

Straße liegen. <strong>Das</strong> waren bislang<br />

wichtige Argumente gegen den<br />

Einsatz von Mehrwegbechern<br />

beim Laufen – die Tests in Berlin<br />

sollten diese widerlegen. Ein<br />

wichtiges Thema ist es beim<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> auch<br />

immer, bedürftige Menschen mit<br />

dem zu unterstützen, was bei<br />

Laufevents von den meist recht<br />

wohlhabenden Teilnehmenden<br />

zurückgelassen wird. In Berlin


konnten auf der EXPO am ehemaligen<br />

Flughafen Tempelhof<br />

gebrauchte Laufschuhe so gespendet<br />

werden, dass sie Bedürftigen<br />

zugutekommen. Und<br />

aus Laufbekleidung, die <strong>zum</strong><br />

Warmhalten vor dem Start mitgenommen<br />

und hinterher liegen<br />

gelassen wird, wurde in Berlin<br />

ein Outfit werden, das andere<br />

Menschen gut gebrauchen<br />

können. Beide Aktionen waren<br />

<strong>2023</strong> sehr erfolgreich: Auf der<br />

EXPO hat die Berliner Stadtmission<br />

300 Paar Sportschuhe<br />

gesammelt. <strong>Das</strong> waren doppelt<br />

so viel wie beim GENERALI<br />

<strong>BERLIN</strong>ER HALB<strong>MARATHON</strong><br />

im April. Und am Start auf der<br />

Straße des 17. Juni haben 40 ehrenamtliche<br />

Helfer Sportbekleidung<br />

gesammelt, die von den<br />

Teilnehmenden zurückgelassen<br />

wurde. Bei dieser Aktion füllten<br />

sich 45 Container-Mülltonnen,<br />

aus denen die Bekleidung später<br />

wieder herausgeholt wurde,<br />

um sie aufzubereiten und an Bedürftige<br />

zu verteilen.<br />

Ex-Nationalspieler<br />

beim Marathonlaufen<br />

Unter den 43.010 <strong>Finisher</strong>n des 49.<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> waren<br />

auch einige prominente ehemalige<br />

Profisportler. Gleich zwei Ex-Fußballprofis<br />

kamen nach 42,195<br />

Kilometern ins Ziel am Brandenburger<br />

Tor: Robert Huth (Foto) ist der<br />

einzige deutsche Nationalspieler,<br />

der nie ein Bundesligaspiel bestritten<br />

hat, weil er seine komplette<br />

Karriere in England spielte. Der<br />

heute 39-Jährige kommt auf 19<br />

Länderspiele für Deutschland und<br />

war bei der WM 2006 im eigenen<br />

Land dabei. Robert Huth finishte in<br />

4:00:47 Stunden.


FACTS & FIGURES<br />

7,5<br />

Tonnen wiegen die<br />

Medaillen, die <strong>2023</strong> hinter<br />

dem Ziel allen <strong>Finisher</strong>n<br />

um den Hals gehängt wurden.<br />

<strong>Das</strong> Gesamtgewicht der<br />

seit 1974 verteilten<br />

Medaillen beträgt über<br />

103 Tonnen.<br />

M E D A I L L E N<br />

V O L U N T E E R S<br />

7.500<br />

freiwillige Helfer:innen<br />

packten mit an, um den <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> <strong>zum</strong> perfekten<br />

Erlebnis zu machen.<br />

– 64 –<br />

0<br />

P R O G R A M M H E F T E<br />

Um Papier zu<br />

vermeiden, gab‘s das<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>zum</strong> Event<br />

ausschließlich digital.<br />

Mit Erfolg:<br />

Über 60.000 haben<br />

es gelesen.


V O L U N T E E R S<br />

I M<br />

V I D E O<br />

Eine Million Trinkbecher wurden<br />

benötigt, um alle<br />

Teilnehmenden mit Wasser<br />

versorgen zu können. 900.000<br />

davon waren aus recyceltem<br />

PET. 100.000 wurde aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen<br />

hergestellt und sind wiederverwertbar.<br />

F R A U E N Q U O T E<br />

33,46<br />

Prozent der<br />

Teilnehmenden beim<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong><br />

waren Frauen. 2021 waren es<br />

noch 28 Prozent.<br />

Marathon ist allmählich<br />

keine Männer-<br />

Domäne mehr.


Pure Inspiration<br />

Auf dem Weg <strong>zum</strong> Six Star-<strong>Finisher</strong>: Zusammen mit seinen Guides Amanda<br />

Kenny und Raymond Braun finishte Chris Nikic in Berlin sein fünftes Rennen<br />

der Abbott World Marathon Majors. Er will als erster Mensch mit<br />

Downsyndrom alle sechs Major Marathons laufen.


Den 49. <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-MA-<br />

RATHON finishten auch<br />

zwei Special-Olympics-Athleten,<br />

die mit ihren beeindruckenden<br />

Leistungen ganz viele andere<br />

motivieren und inspirieren: Matthias<br />

Hoffmann und Chris Nikic<br />

kamen beide mit geistigen und<br />

körperlichen Beeinträchtigungen<br />

zur Welt. <strong>Das</strong> hält sie aber<br />

nicht davon ab, ihre Träume zu<br />

leben. Der Deutsche Matthias<br />

Hoffmann hatte bereits im Juni<br />

bei den Weltspielen der geistig<br />

und mehrfach behinderten<br />

Menschen im Juni in Berlin Silber<br />

über 10.000 Meter sowie jeweils<br />

Bronze über 5000 Meter<br />

und mit der deutschen 4x400<br />

Meter Staffel gewonnen. Beim<br />

Marathon hatte er sich <strong>zum</strong> Ziel<br />

gesetzt, unter drei Stunden zu<br />

bleiben. Dies Marke verpasste<br />

der 35-Jährige zwar knapp, aber<br />

mit 3:03:40 Stunden war er „total<br />

zufrieden. <strong>Das</strong> war ein toller<br />

Lauf. Die Atmosphäre war klasse,<br />

die Zuschauer am Rand waren<br />

großartig, sie haben richtig<br />

Drei Medaillen bei den Special Olympics.<br />

Und jetzt den <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong><br />

in 3:03:40 Stunden gefinisht. <strong>Das</strong> ist Matthias<br />

Hoffmannns Erfolgsbilanz <strong>2023</strong>.


Stimmung gemacht“, erklärte<br />

er im Ziel gegenüber der Bild-<br />

Zeitung. Matthias Hoffmanns<br />

rechte Körperhälfte ist weniger<br />

stark entwickelt als die linke. Mit<br />

viel Willen, Fleiß und riesiger<br />

Motivation trainierte er die Beeinträchtigung<br />

so gut wie weg.<br />

„Man sieht es kaum noch.“ Auf<br />

dem Weg, als erster Mensch mit<br />

Downsyndrom alle sechs Major<br />

Marathons zu laufen, ist der<br />

US-Amerikaner Chris Nikic. In<br />

Berlin finishte er nach 5:57:05<br />

Stunden. „Er hat das super gemacht,<br />

ich bin stolz. Nun ist auch<br />

Marathon Nummer fünf geschafft.<br />

Wahnsinn, was für eine<br />

Leistung“, sagte Amanda Kenny,<br />

Nikics Lauf-Guide. Nach Boston,<br />

New York, Tokio, London und<br />

nun Berlin wird Nikic bereits am<br />

8. Oktober beim Chicago-Marathon<br />

starten.


– 69 –


FACTS & FIGURES<br />

250<br />

Liter wurden auf den<br />

Beinen der müden<br />

Läufer:innen verteilt,<br />

um aus den Massagen<br />

auf der Strecke und hinter<br />

dem Ziel einen Genuss<br />

zu machen.<br />

M A S S A G E Ö L<br />

Insgesamt hatten sich 47.912 Läufer:innen aus 156<br />

Nationen für den 49. <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong><br />

angemeldet. <strong>Das</strong> waren mehr als bei allen anderen<br />

Austragungen zuvor. Rechnet man die übrigen<br />

Wettbewerbe (Inlineskating, mini-<strong>MARATHON</strong>,<br />

Bambiniläufe, Frühstückslauf, Rollstuhl- und<br />

Handbikerennen) hinzu, kommt man auf über<br />

61.000 Teilnehmende. <strong>Das</strong> Marathonziel erreichten<br />

46.970 <strong>Finisher</strong> – darunter waren 43.010<br />

Läufer:innen, 3835 Skater sowie 125<br />

Handbiker und Rollstuhlfahrer:innen.<br />

Top 15 der Nationen<br />

Land Teilnehmende<br />

Deutschland 21.291<br />

USA 8026<br />

Großbritannien 3319<br />

Mexiko 1775<br />

Frankreich 1707<br />

Brasilien 1435<br />

Niederlande 1346<br />

Italien 1301<br />

Spanien 1124<br />

Dänemark 1011<br />

Polen 846<br />

China 827<br />

Kanada 766<br />

Norwegen 646<br />

Irland 618


272.000<br />

Sicherheitsnadeln wurden<br />

verteilt, um die<br />

Startnummern nach dem<br />

Selfie am Rennshirt<br />

befestigen zu<br />

können.<br />

G U T G E N A D E LT<br />

110.000 Euro hat Tigst Assefa für ihren Weltrekordlauf in<br />

Berlin erhalten. <strong>Das</strong> Preisgeld setzt sich zusammen aus einer<br />

Weltrekordprämie in Höhe von 50.000 Euro, der Siegprämie<br />

(30.000 €) und einem Bonus in Höhe von 30.000 Euro für eine<br />

Zeit unter 2:16:00 Stunden.<br />

– 71 –<br />

Medaille produziert,<br />

Medaille ergattert<br />

Bart van den Bosch ist der Mann,<br />

der dafür sorgt, dass beim <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> Medaillen verteilt<br />

werden, in die sich die <strong>Finisher</strong><br />

verlieben. Bei der 49. Auflage erarbeitete<br />

er sich eine davon selbst<br />

mit einem Lauf über 42,195 Kilometer:<br />

„Wow! Was für Rausch. Mein<br />

Ziel unter 3:30 zu bleiben, habe ich<br />

geschafft. 3:28:31. Persönliche Bestzeit.<br />

Die unglaubliche Stimmung an<br />

der Strecke, die vielen Bands, die<br />

wunderbar verrückten Fans, diese<br />

tolle Stadt. Einzigartig. Und dann<br />

habe ich von einer netten Helferin<br />

eine von den Medaillen umgehängt<br />

bekommen, die SCC EVENTS ein<br />

halbes Jahr vorher bei mir bestellt<br />

hatte. Besser geht‘s nicht!“


LAUFEND KREATIV<br />

Die etwas<br />

anderen<br />

Rekorde<br />

– 72 –


Der <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> ist ein Rennen der Rekorde.<br />

<strong>Das</strong> gilt nicht nur für die absoluten Bestleistungen ganz vorn von<br />

Eliud Kipchoge und Tigst Assefa, die ihre Weltrekorde in Berlin<br />

liefen. Auch weiter hinten im Feld werden Jahr für Jahr<br />

Weltrekorde gelaufen, die von der zuständigen Institution,<br />

den Guinness World Records, anerkannt werden. Meist sind<br />

es kostümierte Läuferinnen und Läufer, die für<br />

Bestmarken im jeweiligen Outfit sorgen.<br />

SCHNELLSTER <strong>MARATHON</strong> ALS NINJA<br />

Masakazu Kono 3:23:42<br />

„Dieser Guiness-Weltrekord gehört<br />

nach Japan“, meinte Masakazu Konno<br />

und schrie laut im Ziel: „Yes, I did<br />

it.“ Der 35-Jährige unterbot in 3:23:42<br />

Stunden die alte Bestmarke für einen<br />

Marathon als Ninja-Kämpfer um gut<br />

zehn Minuten. Der Deutsche Patrick<br />

Deufel hatte diesen Rekord ein Jahr<br />

zuvor in Berlin aufgestellt. Dabei müssen<br />

stilechte Ninja-Schuhe getragen<br />

werden. Diese ähneln modernen Barfuß-Schuhen,<br />

Dämpfung haben sie aber<br />

nicht. „Die Füße tun weh, ich habe<br />

viele Blasen, aber das ist jetzt egal“,<br />

sagte der Japaner, der in den USA lebt.


LAUFEND KREATIV


SCHNELLSTER <strong>MARATHON</strong> ALS MUMIE<br />

Grzegorz Galezia 3:15:57<br />

Auch der Pole Grzegorz Galezia ließ<br />

sich die Gelegenheit nicht entgehen,<br />

mit Kreativität und hartem Training,<br />

einen Marathon-Weltrekord in<br />

einem Kostüm aufzustellen.. Der über<br />

50-Jährige stellte mit 3:15:57 Stunden<br />

einen verrückten Weltrekord für<br />

den schnellsten Lauf als Mumie auf<br />

– und war damit knapp zwei Minuten<br />

schneller als der Brite Andrew Roberts<br />

zwei Jahre zuvor in London. „Heute<br />

fühle ich mich wie ein World-Champion,<br />

aber es war sehr heiß. Jetzt freue<br />

ich mich auf eine Abkühlung“, sagte<br />

Grzegorz.<br />

WEITERE GUINNESS-REKORDE IN <strong>BERLIN</strong><br />

Der schnellste Marathon ...<br />

... als mit Handschellen zusammengekettetes Paar:<br />

3:08:46 Andy Brown & Caroline Brown<br />

... als Weihnachtskeks<br />

3:54:36 Joan Pons Laplana<br />

... in Anwaltsrobe<br />

3:41:24 Jochen Glasbrenner<br />

... als Krankenhauspatientin<br />

3:37:20 Kate Maher<br />

... als Morris Dancer (englischer Volkstanz)<br />

– 75 –<br />

3:48:28 Oliver Narbett


DANKE!<br />

RUN FOR JOY TO BECOME A<br />

#runforjoy #berlinlegend berlinmarathon bmw-berlin-marathon.com


Wir bedanken uns bei folgenden Institutionen<br />

Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />

Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz<br />

Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie,<br />

Tiefbauämter von Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg,<br />

Mitte-Tiergarten, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg, Steglitz-Zehlendorf,<br />

Gartenbauämter von Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte-Tiergarten<br />

Der Polizeipräsident in Berlin | Berliner Feuerwehr<br />

Berliner Leichtathletik-Verband e.V. | Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)<br />

S-Bahn Berlin GmbH | Johanniter Unfall-Hilfe e.V.<br />

Evangelische Kirche | Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche<br />

Landessportbund Berlin e.V. | Landesverwaltungsamt Berlin<br />

Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg | Olympiastadion Berlin<br />

Akademie für Sozial- und Gesundheitsberufe | Euroakademie Berlin<br />

ILB-Medizinische Akademie Berlin | Krankengymnastik-Paxis Andreas Schwarz<br />

Körperwerkstatt Berin | Rehabilitationszentrum Berlin<br />

Staatlich anerkannte Lehranstalten für Physiotherapie und Massage<br />

Prof. Dr. Med. Vogler Schule | Wannsee-Schule e.V. Schule für Gesundheitsberufe<br />

alle Medien<br />

Ein zusätzliches Dankeschön den Sponsoren und Förderern,<br />

die den <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> und SCC EVENTS unterstützen<br />

ADAC Berlin-Brandenburg<br />

BLACKROLL<br />

Die Sportografen<br />

Freche Freunde<br />

Höffner Möbelgesellschaft<br />

Mall of Berlin<br />

Netto Marken-Discount<br />

Picnic GmbH<br />

realbuzz<br />

Rollerblade<br />

Super Sparrow<br />

ver.di Bezirk Berlin Fb. 9<br />

Weingut Castelfeder<br />

WWF<br />

Zoll Medical<br />

Medienpartner:<br />

Der Tagesspiegel<br />

Unser ganz besonderer Dank gilt den vielen freiwilligen und<br />

ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus Vereinen und von Berliner<br />

Schulen sowie von SCC EVENTS, ohne deren großen Einsatz hinter den<br />

Kulissen und entlang der Strecke der <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> nicht<br />

möglich wäre. Ein herzliches Dankeschön auch unseren zahlreichen Fans<br />

und Zuschauer:innen, die unsere Teilnehmer:innen an der Strecke mit<br />

bester Stimmung so kräftig unterstützen und die ganz besondere<br />

Atmosphäre des <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> ausmachen.


DIE FABELWELTREKORDLERIN<br />

Tigst Assefa


Es war Kipchoge-Assefa<br />

2.0 beim <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<br />

<strong>MARATHON</strong>: Vor einem Jahr lief<br />

Eliud Kipchoge mit 2:01:09 Stunden<br />

einen Weltrekord und Tigst<br />

Assefa gewann in der damals<br />

drittbesten Zeit von 2:15:37. Nun<br />

gab es am Brandenburger Tor<br />

die gleichen Sieger, aber bezüglich<br />

der erzielten Zeiten war es<br />

genau umgekehrt. Die Äthiopierin<br />

lief zu einem Weltrekord-Triumph<br />

mit 2:11:53 und der Kenianer<br />

erreichte die achtschnellste<br />

je erzielte Zeit von 2:02:42.<br />

Der Weg von Tigst Assefa <strong>zum</strong><br />

Marathon-Weltrekord war ungewöhnlich.<br />

Angefangen als<br />

800-Meter-Läuferin erreichte<br />

sie eine Bestzeit von 1:59,24<br />

Minuten. <strong>Das</strong> war schnell, aber<br />

nicht gut genug, um international<br />

bei den großen Meisterschaften<br />

vorne mitmischen zu<br />

können. Bei den Olympischen<br />

Spielen 2016 schied sie im Vorlauf<br />

aus. Nach einer rund zweijährigen<br />

Pause wechselte Tigst<br />

Assefa Ende 2018 von der Bahn<br />

auf die Straße. Hier lief sie zunächst<br />

über 10 Kilometer und<br />

etwas später auch im Halbmarathon.<br />

Dann folgte während<br />

der Corona-Pandemie und<br />

aufgrund der Lockdowns eine<br />

weitere Pause. 2022 kam Tigst<br />

Text: Jörg Wenig


DER SIEGER: ELIUD KIPCHOGE<br />

Tigst Assefa sorgte mit ihrer<br />

Verbesserung des Frauen-<br />

Weltrekordes von 2:14:04<br />

auf fast schon unglaubliche<br />

2:11:53 Stunden für eine der<br />

größten Sternstunden<br />

der Laufgeschichte am<br />

Brandenburger Tor.


Assefa zurück zu den internationalen<br />

Straßenrennen und erreichte<br />

gute Bestzeiten über 10<br />

Kilometer (30:52 Minuten) sowie<br />

im Halbmarathon (67:28).<br />

Im März 2022 war sie in Riad<br />

in Saudi-Arabien ihr Marathon-<br />

Debüt gelaufen und hatte Platz<br />

sieben in 2:34:01 Stunden belegt.<br />

„Die 2:34 Stunden von Riad spiegelten<br />

aber nicht mein eigentliches<br />

Niveau wider. Ich hatte vor<br />

dem Rennen eine Verletzung,<br />

die mich behinderte, wollte aber<br />

meinen Start nicht absagen. Es<br />

ging mir auch darum, Erfahrungen<br />

im Marathon zu sammeln.<br />

Dieses Rennen damals<br />

war eine Lektion für mich. Ich<br />

merkte, dass ich deutlich mehr<br />

trainieren muss“, erzählte Tigst<br />

Assefa, die in Addis Abeba zur<br />

Trainingsgruppe von Gemedu<br />

Kaum ist der Adizero Adios Pro Evo auf<br />

dem Markt, wird der brandneue, nur 138<br />

Gramm schwere Carbonschuh von Adidas<br />

schon zu dem Modell, mit dem Tigst<br />

Assefa den Frauenweltrekord im<br />

Marathon zerschmettert hat.


Dedefo gehört. Der Marathon-<br />

Weltmeister von 2021, Tamirat<br />

Tola, der Berlin-Sieger von 2021,<br />

Guye Adola, oder auch Amane<br />

Beriso, deren äthiopischen Rekord<br />

sie am Sonntag brach, gehören<br />

zu der Trainingsgruppe.<br />

„Ich habe mich ein halbes Jahr<br />

lang auf den Marathon in Berlin<br />

vorbereitet.“<br />

Dort war Tigst Assefa vor einem<br />

Jahr der Durchbruch gelungen,<br />

nun stürmte die 29-Jährige <strong>zum</strong><br />

Weltrekord. „Ich hoffe, dass meine<br />

Leistung auch eine Motivation<br />

für junge Athletinnen in Äthiopien<br />

ist, und dass dieser Weltrekord ein<br />

Jahr vor den Olympischen Spielen<br />

unserem Land einen Schub<br />

gibt für Paris. Ich gehe jetzt davon<br />

aus, dass ich nominiert werde für<br />

die Spiele“, sagte Tigst Assefa.<br />

Die Entwicklung des Weltrekords*<br />

Zeit Läuferin Ort Jahr<br />

2:34:47 Christa Vahlensieck (GER) Berlin 1977<br />

2:32:29 Grete Waitz (NOR) New York 1978<br />

2:27:32 Grete Waitz (NOR) New York 1979<br />

2:25:41 Grete Waitz (NOR) New York 1980<br />

2:25:28 Grete Waitz (NOR) London 1983<br />

2:22:43 Joan Benoit (USA) Boston 1983<br />

2:21:06 Ingrid Kristiansen (NOR) London 1985<br />

2:20:47 Tegla Loroupe (KEN) Rotterdam 1998<br />

2:20:43 Tegla Loroupe (KEN) Berlin 1999<br />

2:19:46 Naoko Takahashi (JPN) Berlin 2001<br />

2:18:47 Catherine Ndereba (KEN) Chicago 2001<br />

2:17:18 Paula Radcliffe (GBR) Chicago 2002<br />

2:15:25 Paula Radcliffe (GBR) London 2003<br />

2:14:04 Brigid Kosgei (KEN) Chicago 2019<br />

2:11:53 Tigst Assefa (ETH) Berlin <strong>2023</strong><br />

*) seit 1977


27.07.2024<br />

berlin-citynight.de<br />

– 83 –


SO LIEF DAS RENNEN DER FRAUEN<br />

Sensationelles<br />

Tempo<br />

<strong>Das</strong> Frauenrennen hatte vom<br />

Start weg ein sensationelles<br />

Tempo. Am Zehn-Kilometer-<br />

Punkt liefen 13 Athletinnen in<br />

der ersten Gruppe mit einer Zwischenzeit<br />

von 31:45 Minuten auf<br />

Weltrekordkurs. So etwas gab<br />

es wahrscheinlich noch nie bei<br />

einem Marathonrennen. Tigst<br />

Assefa rannte derart locker, dass<br />

sie am Verpflegungsstand bei Kilometer<br />

15 sich einen Wasserbecher<br />

griff und diesen ihren Tempomachern<br />

reichte. Kurz darauf<br />

– 84 –


Die Top 10 der Frauen<br />

Platz Läuferin Land Zeit<br />

1. Tigst Assefa ETH 2:11:53<br />

2. Sheila Chepkirui KEN 2:17:49<br />

3. Magdalena Shauri TAN 2:18:41<br />

4. Zeineba Yimer ETH 2:19:07<br />

5. Senbere Teferi ETH 2:19:21<br />

6. Dera Dida ETH 2:19:24<br />

7. Workenesh Edesa ETH 2:19:40<br />

8. Helen Bekele ETH 2:19:44<br />

9. Charlotte Purdue GBR 2:22:17<br />

10. Fikrte Wereta ETH 2:23:01<br />

Mit hervorragenden 2:17:49 Stunden<br />

wurde die Kenianerin Sheila Chepkirui<br />

Zweite. Noch bis 2021 wäre diese Zeit<br />

ein Streckenrekord in Berlin gewesen.


SO LIEF DAS RENNEN DER FRAUEN<br />

riss sie die Führungsgruppe mit<br />

einer enormen Tempoverschärfung<br />

auseinander. Den Abschnitt<br />

zwischen 15 und 16 Kilometer<br />

lief Tigst Assefa gemeinsam mit<br />

Workenesh Edesa in 2:59 Minuten.<br />

Es war ihr schnellster Kilometer<br />

im Rennen und ein Tempo,<br />

das gelaufen wird, um eine<br />

Zielzeit von rund 2:06:00 Stunden<br />

anzupeilen. Ihre Landsfrau<br />

fiel dann wenige Kilometer später<br />

zurück, und Assefa stürmte<br />

nach 66:20 Minuten über die<br />

Halbmarathon-Marke - eine Zeit,<br />

mit der sie viele internationale<br />

Rennen über diese Distanz gewinnen<br />

würde.<br />

Noch schneller lief Tigst Assefa<br />

in der zweiten Hälfte des Rennens.<br />

65:33 Minuten wurden<br />

für sie gestoppt. „In der ersten<br />

Hälfte habe ich noch etwas an<br />

Kraft gespart für den zweiten<br />

Teil“, sagte Tigst Assefa, die mit<br />

ihrer Siegzeit von 2:11:53 Stunden<br />

in den 1980er-Jahren das<br />

Männerrennen des Berlin-Marathons<br />

hätte gewinnen können.<br />

1983 siegte der Belgier Karel<br />

Lismont in 2:13:37, ein Jahr später<br />

triumphierte der Däne John<br />

Skovbjerg in 2:13:35.<br />

Acht Frauen unter 2:20:<br />

Auch das ist Rekord<br />

Mit hervorragenden 2:17:49<br />

Stunden wurde die Kenianerin<br />

Sheila Chepkirui Zweite. Noch<br />

bis 2021 wäre diese Zeit ein Streckenrekord<br />

in Berlin gewesen.<br />

Auf Rang drei lief überraschend<br />

die Debütantin Magdalena Shauri,<br />

die mit 2:18:41 einen Rekord<br />

für Tansania aufstelle. Gleich<br />

Gute Laune bei hohem Tempo: Deborah<br />

Schöneborn auf den ersten Kilometern<br />

ihres Heimmarathons, den sie am Ende<br />

in 2:27:35 Stunden finishte.


acht Läuferinnen blieben in Berlin<br />

unter 2:20:00 Stunden - das<br />

gab es weltweit im Frauen-Marathon<br />

noch nie. Domenika Mayer<br />

war die mit Abstand schnellste<br />

deutsche Frau. Die 32-Jährige<br />

steigerte ihre Bestzeit von<br />

2:26:50 um gut drei Minuten auf<br />

2:23:47. Damit stieg sie sogar auf<br />

zur zweitschnellsten deutschen<br />

Marathonläuferin aller Zeiten.<br />

Auf Platz 19 lief Deborah Schöneborn<br />

in 2:27:35 während ihre<br />

Zwillingsschwester Rabea (beide<br />

Marathon Team Berlin) das<br />

Rennen nach der 25-km-Marke<br />

aufgab. Laura Hottenrott (PSV<br />

Grün-Weiß Kassel) belegte Rang<br />

24 in 2:29:38. Während die Britin<br />

Charlotte Purdue als beste Europäerin<br />

Platz neun mit einer Steigerung<br />

auf 2:22:17 erreichte, lief<br />

Fabienne Schlumpf als 15. einen<br />

Schweizer Rekord mit 2:25:27.<br />

Domenika Mayer war die schnellste<br />

Deutsche beim <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<br />

<strong>MARATHON</strong> <strong>2023</strong>. Auf den folgenden<br />

Seiten stellen wir sie ausführlich vor.


BESTE DEUTSCHE<br />

Domenika Mayer lief mit 2:23:47<br />

Stunden auf Rang 14. Damit stieg<br />

sie auf zur zweitschnellsten<br />

deutschen Marathonläuferin aller<br />

Zeiten. Schneller war nur Irina<br />

Mikitenko, die 2008 mit dem<br />

deutschen Rekord von 2:19:19<br />

Stunden in Berlin gewann.<br />

Text: Christian Ermert<br />

Domenika Mayer


Es ist erst eineinhalb Jahre<br />

her, da entschied sich Domenika<br />

Mayer ziemlich spontan,<br />

ihren ersten Marathon zu laufen.<br />

Und gewann auf Anhieb in Hannover<br />

mit 2:26:50 Stunden. Es<br />

war eins der schnellsten Debüts<br />

einer Deutschen über 42,195<br />

Kilometer. Vier Monate später<br />

wunderte es kaum noch jemanden,<br />

dass sie als EM-Sechste von<br />

München zweitbeste Deutsche<br />

im Marathon wurde und mit dem<br />

DLV-Team sogar Gold holte. <strong>Das</strong>s<br />

sie aber beim <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<br />

<strong>MARATHON</strong> noch einmal gut<br />

drei Minuten schneller sein würde,<br />

überraschte dann doch die<br />

meisten Beobachter. Nicht aber<br />

die Läuferin selbst: „Ich wusste,<br />

dass ich 2:24 laufen kann.<br />

<strong>Das</strong> Training war gut, alle Werte<br />

stimmten. Ich habe mich im Vorfeld<br />

allerdings mit Prognosen<br />

zurückgehalten, weil ich es nicht<br />

verschreien wollte“, erklärte die<br />

Läuferin von der LG Telis Finanz<br />

Regensburg.<br />

In Berlin lief es von Beginn an<br />

richtig gut für sie. In 71:50 Minuten<br />

erreichte sie die Halbmarathonmarke.<br />

„Da hat’s mich<br />

dann aber irgendwie in den Fuß<br />

gestochen. Es tat so weh, dass<br />

ich entscheiden musste, ob ich<br />

weiterlaufe oder aufhöre. Mir<br />

war aber klar, dass dieser Fuß in<br />

vier Wochen nicht besser werden<br />

würde, und habe mich entschieden,<br />

es durchzuziehen.“<br />

Was sie auch tat. Trotz der Fußschmerzen<br />

konnte sie das Tempo<br />

in der zweiten Hälfte halten<br />

und steigerte ihre Bestzeit von<br />

2:26:50 schließlich auf 2:23:47.<br />

„Ich bin ich froh, dass der Fuß<br />

bis ins Ziel gehalten hat“, meinte<br />

sie danach.<br />

Großen Anteil an ihrer Leistung<br />

hatte ihr Tempomacher.<br />

Chris Thompson aus Großbritannien<br />

ist ein erfahrener und<br />

mit 42 Jahren immer noch sehr<br />

schneller Marathonläufer. 2010<br />

gewann er Silber bei den Leichtathletik-Europameisterschaften<br />

in Barcelona über 10.000 Meter.<br />

Seinen schnellsten Marathon lief<br />

– 89 –


er aber erst 2021 in London mit<br />

2:10:52 Stunden. In Berlin war er<br />

für Domenika Mayer der „Fels<br />

in der Brandung“. Zumal der<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> ihr<br />

erster ganz großer internationaler<br />

Marathon war. „Chris hat mir<br />

bei meinem ersten Mega-Event<br />

sehr geholfen“, sagt Domenika<br />

Mayer, für die es eine ganz neue<br />

Erfahrung war, inmitten solcher<br />

Menschenmassen wie in Berlin<br />

zu laufen: „Die Wahnsinnsstimmung<br />

hat mich die meiste Zeit<br />

getragen, aber es gab auch Phasen,<br />

in denen es schwer war und<br />

mich die Lautstärke und die vielen<br />

Menschen sogar ein wenig<br />

gestört haben. Dann habe ich<br />

einfach auf Chris‘ Rücken geschaut<br />

und so zurück in meinen<br />

Tunnel gefunden.“<br />

Mit dem Lauf in Berlin hat sie<br />

einen großen Schritt in Richtung<br />

Olympia 2024 in Paris gemacht.<br />

Die Norm von 2:26:50 hat sie<br />

deutlich unterboten, aber das<br />

wird angesichts der großen Leistungsdichte<br />

bei den deutschen<br />

Frauen nicht entscheidend sein.<br />

Wichtiger ist, dass sie jetzt das<br />

Feld der Olympiakandidatinnen<br />

anführt. Mit deutlichem Vorsprung<br />

vor Fabienne Königstein<br />

(MTG Mannheim/2:25:48) und<br />

Deborah Schöneborn (Marathon<br />

Team Berlin/2:25:52), die<br />

bei ihrem Heimrennen in 2:27:35<br />

Stunden das Ziel erreichte. „Ich<br />

bin meinem Ziel ein großes<br />

Stück nähergekommen, auch<br />

wenn man nie weiß, was die<br />

anderen noch machen“, sagte<br />

Domenika Mayer, die als größte<br />

Konkurrentin Miriam Dattke und<br />

Melat Kejeta auf der Liste hat.<br />

Mayers Vereinskollegin Miriam<br />

Dattke wird nach der kurzfristigen,<br />

infektbedingten Absage<br />

ihres Starts in Berlin Ende Oktober<br />

beim Frankfurt-Marathon<br />

starten. Und Melat Kejeta, die<br />

vom Domenika Mayer als Nummer<br />

zwei der ewigen Bestenliste<br />

abgelöst wurde, plant, beim<br />

Valencia-Marathon am ersten<br />

Dezember-Wochenende ihren<br />

Olympiastart klar<strong>zum</strong>achen.<br />

– 90 –


Ein Tänzchen in Ehren: <strong>Das</strong> wollte<br />

Domenika Mayer natürlich niemand<br />

verwehren – im Angesicht des puren<br />

Glücks, das sie im Ziel verspürte.<br />

– 91 –


Domenika Mayer aber könnte<br />

sich mit dem Berliner Rennen<br />

in ihrer zweiten Leichtathletik-<br />

Karriere einen großen Traum erfüllt<br />

haben, nachdem ihr erster<br />

Anlauf als vielversprechendes<br />

Nachwuchstalent mit 17 Jahren<br />

geendet war: Mit guten Zeiten<br />

auf den Mittelstrecken verabschiedete<br />

sich zunächst von der<br />

Leichtathletik. Nach dem Abitur<br />

studierte sie an der Fachhochschule<br />

der bayerischen Polizei,<br />

begann wieder mit dem Laufen<br />

und lernte ihren heutigen Mann<br />

und Trainer Christian kennen. So<br />

richtig ins Rollen kam ihre zweite<br />

Karriere allerdings erst nach<br />

der Geburt ihrer beiden Kinder.<br />

Im März 2021 steigerte sie sich<br />

zunächst über 10 Kilometer in<br />

Berlin auf 32:34 Minuten und<br />

dann im Halbmarathon zwei<br />

Wochen später in Dresden auf<br />

ihre nach wie vor aktuelle Bestzeit<br />

von 69:52 Minuten. In Berlin<br />

waren die beiden vier und fünf<br />

Jahre alten Mädchen nicht dabei.<br />

Sie wurden daheim im Landkreis<br />

Amberg-Sulzbach östlich<br />

von Nürnberg von Oma und Opa<br />

betreut. Nach ihrem Rennen<br />

freute sich Domenika Mayer auf<br />

ein Wiedersehen mit den beiden<br />

– und auf die Herbstferien,<br />

in denen sie sich vom Marathon<br />

erholen und viel mit der Familie<br />

unternehmen wollte.<br />

Zwei Berliner Legenden trafen sich im<br />

Marathonziel: Uta Pippig ist eine von<br />

zwei deutschen Frauen, die 42,195<br />

Kilometer schon einmal schneller<br />

gelaufen sind als Domenika Mayer.<br />

Allerdings zählen jene 2:21:45 Stunden,<br />

mit denen sie 1994 den Boston-<br />

Marathon gewann, nicht für offizielle<br />

Rekordlisten, weil die dortige Punktzu-Punkt-Strecke<br />

als nicht bestenlistentauglich<br />

eingestuft ist.


SO LIEF DAS RENNEN DER MÄNNER<br />

Hochklassig<br />

wie selten<br />

Mit einem extrem schnellen<br />

Tempo begann Eliud Kipchoge,<br />

geführt von drei Tempomachern,<br />

das Rennen. Der<br />

zweifache kenianische Olympiasieger<br />

und Weltrekordler<br />

- 2018 war er in Berlin 2:01:39<br />

gelaufen, vor einem Jahr dann<br />

2:01:09 - lief den ersten Teil fast<br />

so schnell wie 2022, als er lange<br />

auf Kurs war für eine Zeit<br />

von unter zwei Stunden. Nach<br />

– 94 –


Die Top 10 der Männer<br />

Platz Läufer Land Zeit<br />

1. Eliud Kipchoge KEN 2:02:42<br />

2. Vincent Kipkemboi KEN 2:03:13<br />

3. Tadese Takele ETH 2:03:24<br />

4. Ronald Korir KEN 2:04:22<br />

5. Haftu Teklu ETH 2:04:42<br />

6. Andualem Shiferaw ETH 2:04:44<br />

7. Amos Kipruto KEN 2:04:49<br />

8. Philemon Kiplimo KEN 2:04:56<br />

9. Amanal Petros GER 2:04:58<br />

10. Bonface Kiplimo KEN 2:05:05<br />

Nachdem er seinen eigenen deutschen Rekord um fast eineinhalb Minuten verbessert<br />

hatte und als Neunter im Ziel war, bedankte sich Amanal Petros<br />

bei Renndirektor Mark Milde, der ihm diesen Marathon ermöglicht hatte.


SO LIEF DAS RENNEN DER MÄNNER<br />

Mit 2:03:13 war Vincent Kipkemboi die<br />

Nummer 2 am Brandenburger Tor.<br />

28:27 passierte die Spitzengruppe<br />

die 10-km-Marke, was<br />

ziemlich genau auf eine Endzeit<br />

von 2:00:00 Stunden hindeutete.<br />

<strong>Das</strong> extrem schnelle Tempo<br />

beruhigte sich dann etwas. Mit<br />

60:21 Minuten an der Halbmarathonmarke<br />

lag die Gruppe<br />

aber noch deutlich auf Weltrekordkurs.<br />

Überraschend lief neben Eliud<br />

Kipchoge noch Derseh Kindie,<br />

der mit einer Bestzeit von<br />

2:08:23 an den Start gegangen<br />

war. Der Äthiopier hielt lange<br />

Zeit mit, brach dann aber<br />

rund 10 km vor dem Ziel ein<br />

und gab auf. Zu dieser Zeit lag<br />

Eliud Kipchoge nicht mehr auf<br />

Weltrekordkurs. Ab Kilometer<br />

25 hatten die Zwischenzeiten<br />

auf ein Ergebnis überhalb seiner<br />

Rekordzeit gedeutet. Der<br />

Kenianer konnte sein Tempo<br />

dieses Mal nicht halten. Als der<br />

hinter ihm laufende Marathon-<br />

Debütant Vincent Kipkemboi<br />

(Kenia) dichter heran kam, legte<br />

Eliud Kipchoge aber noch<br />

einmal zu, so dass er letztlich<br />

souverän in 2:02:42 gewann.<br />

Kipkemboi wurde Zweiter in<br />

2:03:13 vor einem weiteren Debütanten,<br />

Tadese Takele (Äthiopien/2:03:24).<br />

„Den Weltrekord<br />

habe ich verpasst, aber dafür<br />

bin ich jetzt der Rekordsieger in<br />

– 96 –


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Berlin - das ist auch etwas besonderes“,<br />

sagte Eliud Kipchoge.<br />

Mit neun Läufern unter 2:05:00<br />

Stunden hatte das Rennen eine<br />

hervorragende Breite in der Spitze.<br />

Neunter war dabei Amanal<br />

Petros, der von Beginn an ein<br />

sehr ambitioniertes Tempo eingeschlagen<br />

hatte und die erste<br />

Hälfte in 62:12 Minuten lief. Bei<br />

Kilometer 30 deutete seine Zwischenzeit<br />

von 1:28:16 sogar auf<br />

eine Zielzeit von rund 2:04:00<br />

Stunden hin, doch auf den letzten<br />

Kilometern konnte er das<br />

famose Tempo nicht mehr ganz<br />

halten. Dennoch steigerte er<br />

seine Bestzeit von 2:06:27 auf<br />

2:04:58. Die Verbesserung der<br />

deutschen Bestzeit um 1:29 Minuten<br />

ist die deutlichste Steigerung<br />

des Rekordes seit der Marathon-<br />

Olympiasieger Waldemar Cierpinski<br />

1976 als erster deutscher<br />

Läufer unter 2:10 Stunden blieb<br />

(2:09:55).<br />

„Ich habe die Atmosphäre sehr<br />

genossen. Die letzten zwei Kilometer<br />

waren wundervoll, obwohl<br />

ich sehr müde war. Dieses Rennen<br />

war etwas ganz besonderes.<br />

Ich habe mit der Zeit schon gerechnet,<br />

obwohl im Marathon<br />

natürlich immer alles passieren<br />

kann“, sagte Amanal Petros.<br />

Samuel Fitwi vom Silvesterlauf Trier e.V.<br />

war der zweitbeste Deutsche in Berlin.<br />

Nachdem er lange Zeit auf Kurs Richtung<br />

Olympianorm von 2:08:10 war, verpasste<br />

er sie am Ende in 2:08:28 Stunden auf<br />

Rang 18 knapp.


Hinter Amanal Petros liefen zwei<br />

weitere deutsche Athleten deutliche<br />

Bestzeiten und blieben erstmals<br />

unter 2:10 Stunden: Auf<br />

Platz 18 kam Samuel Fitwi (Silvesterlauf<br />

Trier) nach 2:08:28<br />

ins Ziel, Rang 20 belegte Hendrik<br />

Pfeiffer (TK Hannover) mit<br />

2:08:48. Für die Olympia-Norm<br />

von 2:08:10 reichte es jedoch<br />

nicht ganz.<br />

Auch im Männerrennen fiel ein<br />

Schweizer Rekord: Tadesse Abraham<br />

steigerte als Elfter seine<br />

eigene Bestzeit um rund eineinhalb<br />

Minuten auf 2:05:10. Damit<br />

brach der 41-Jährige nicht nur<br />

einen nationalen Rekord sondern<br />

auch den Master-Weltrekord (Altersklasse<br />

ab 40 Jahre). Diese<br />

Bestzeit hatte zuvor Äthiopiens<br />

Superstar Kenenisa Bekele 2022<br />

in London mit 2:05:53 aufgestellt.<br />

Mit 2:08:48 Stunden sichert sich<br />

Hendrik Pfeiffer vom TK Hannover<br />

seine Zukunft als Sportsoldat. Um<br />

weiter gefördert zu werden, musste<br />

er 2:08:50 Stunden unterbieten. Ihm<br />

gelang als 20. die Punktlandung.


DER REKORDSIEGER


Eliud Kipchoge<br />

Eliud Kipchoge ist jetzt alleiniger Rekordsieger beim <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>. Mit fünf Siegen hat der Kenianer jetzt einen<br />

mehr auf dem Konto als der Äthiopier Haile Gebrselassie, der<br />

2007 und 2008 jeweils Weltrekord in Berlin gelaufen war<br />

und zudem 2006 und 2009 gewann.<br />

Zum Weltrekord reichte es<br />

dieses Mal nicht ganz für Eliud<br />

Kipchoge. Doch der Kenianer<br />

erreichte mit 2:02:42 Stunden<br />

eine absolute Spitzenzeit und ist<br />

sich sicher, dass diese Leistung<br />

trotz der extrem starken Konkurrenz<br />

in Kenia ausreichen wird,<br />

um für die Olympischen Spiele<br />

im nächsten Jahr nominiert<br />

zu werden. <strong>Das</strong> nächste, wahrscheinlich<br />

letzte ganz große Karriere-Ziel<br />

des 38-jährigen Eliud<br />

Kipchoge ist es, bei den Olympischen<br />

Spielen in Paris 2024 als<br />

erster Läufer der Sportgeschichte<br />

<strong>zum</strong> dritten Mal den Marathon<br />

zu gewinnen.<br />

Text: Jörg Wenig<br />

„Ich bin absolut zuversichtlich<br />

bezüglich der Olympischen Spiele<br />

in Paris 2024“, sagte Eliud Kipchoge,<br />

der sowohl 2016 als auch<br />

2021 olympisches Marathon-Gold<br />

gewonnen hat. Zweimal stellte<br />

er in seiner Karriere einen Weltrekord<br />

über die 42,195 km auf:<br />

2018 lief er in Berlin 2:01:39, vier<br />

Jahre später verbesserte er die<br />

Zeit in der deutschen Hauptstadt<br />

auf 2:01:09. In einem nicht Rekord-konformen<br />

Rennen in Wien<br />

durchbrach er 2019 als erster<br />

und einziger Läufer die Zwei-<br />

Stunden-Barriere (1:59:40,2).<br />

Von 21 Marathonrennen, die er<br />

seit 2013 bestritt, ist der Kenia-<br />

– 101 –


Sechs Starts, fünf Siege,<br />

zwei Weltrekorde. <strong>Das</strong> ist<br />

die Bilanz von Eliud Kipchoge<br />

am Brandenburger Tor nach<br />

seinem Triumph <strong>2023</strong><br />

in 2:02:42 Stunden.<br />

ner nur dreimal nicht als Sieger<br />

ins Ziel gelaufen.<br />

Eliud Kipchoge hat den Marathon-Elitelauf<br />

in eine neue Dimension<br />

geführt. Und so war er<br />

auch nicht überrascht bezüglich<br />

des famosen Weltrekordes von<br />

Tigst Assefa beim <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<br />

<strong>MARATHON</strong>: „Ich sage immer ‚No<br />

human is limited‘ - das gilt natürlich<br />

auch für die Frauen. Es gibt<br />

kein Limit und deswegen steht<br />

der Weltrekord jetzt bei 2:11. Tigst<br />

Assefa hat den Weg gezeigt. Ich<br />

– 102 –


in sicher, die anderen Läuferinnen<br />

werden jetzt ihre Einstellung<br />

ändern und sich sagen, 2:11 ist<br />

jetzt die Zeit, die schnell ist. Sie<br />

können hart trainieren und den<br />

Weltrekord brechen.“<br />

Wiederholt sprach Eliud Kipchoge<br />

in Berlin von der Entwicklung,<br />

die der Marathon-Elitelauf<br />

in den letzten Jahren genommen<br />

hat - die Einzelsportart<br />

erhält im Hintergrund immer<br />

mehr Züge eines Team-Events.<br />

Bei seinem ersten Sieg in Berlin,<br />

2015, sei dies noch ganz anders<br />

gewesen, erklärte Eliud Kipchoge.<br />

Jetzt spiele das Team - der<br />

Olympiasieger ist der Kopf des<br />

NN Running Teams - eine viel<br />

größere Rolle. „Es ist wirklich<br />

Die einmalige Marathon-Bilanz<br />

von Eliud Kipchoge<br />

Jahr Rennen Platz Zeit<br />

<strong>2023</strong> <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> 1. 2:02:42<br />

<strong>2023</strong> Boston-Marathon 6. 2:09:23<br />

2022 <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> 1. 2:01:09 WR<br />

2022 Tokio-Marathon 1. 2:02:40<br />

2021 Olympia-Marathon Sapporo 1. 2:08:38<br />

2021 Enschede-Marathon 1. 2:04:30<br />

2020 London-Marathon 8. 2:06:49<br />

2019 Wien „Ineos 1:59 Challenge“ 1. 1:59:40,2 *<br />

2019 London-Marathon 1. 2:02:37<br />

2018 <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> 1. 2:01:39 WR<br />

2018 London-Marathon 1. 2:04:17<br />

2017 <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> 1. 2:03:32<br />

2017 Monza „Breaking 2“ 1. 2:00:25 *<br />

2016 Olympische Spiele, Rio 1. 2:08:44<br />

2016 London-Marathon 1. 2:03:05<br />

2015 <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> 1. 2:04:00<br />

2015 London-Marathon 1. 2:04:42<br />

2014 Chicago-Marathon 1. 2:04:11<br />

2014 Rotterdam-Marathon 1. 2:05:00<br />

2013 <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> 2. 2:04:05<br />

2013 Hamburg-Marathon 1. 2:05:30<br />

*) nicht rekordkonforme Rennen


Teamwork. Als ich anfing, ging<br />

es um einzelne Athleten, jetzt<br />

geht es um das Team. Ich werde<br />

von einem Team betreut und<br />

das ist der Weg, den wir heute<br />

gehen“, sagte Eliud Kipchoge,<br />

dem sein Team auch dabei hilft,<br />

mit dem enormen Druck, unter<br />

dem der Superstar steht, fertig<br />

zu werden. „Wir verteilen den<br />

Druck über das Team. Natürlich<br />

stehe ich unter Druck, aber wir<br />

sind ein Team, sprechen eine<br />

Sprache, sehen die Dinge mit<br />

zwei Augen, hören mit zwei Ohren<br />

und blicken nach vorne.“<br />

Auch der deutsche Rekord von<br />

Amanal Petros, der sich in Berlin<br />

auf 2:04:58 verbesserte, hat<br />

Eliud Kipchoge nicht überrascht:<br />

„Er hatte diese Zeit im Kopf und<br />

hat hart dafür gearbeitet. Auch<br />

ein deutscher Läufer kann dann<br />

unter 2:05 laufen.“<br />

Ein wichtiger Berliner<br />

Erfolgsfaktor für Eliud<br />

Kipchoge ist sein<br />

„Bottle Man“ Claus-<br />

Henning Schulke. Er hat<br />

das Getränkeflaschenanreichen<br />

bei hohem<br />

Tempo so perfektioniert,<br />

dass nichts schiefgehen<br />

kann.


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Ganz viel<br />

Harald Sorger aus Leobersdorf in Österreich<br />

ist ein alter Hase. Schon <strong>zum</strong> 17. Mal ging er<br />

auf die 42,195-Kilometer-Strecke durch die<br />

Straßen Berlins. In diesem Jahr <strong>zum</strong> ersten<br />

Mal in einem Kostüm. „Es ist unfassbar, was<br />

du von den Menschen zurückbekommst. Die<br />

Menschen freuen sich, sie lachen, sie feuern<br />

dich an – du spürst ganz viel Liebe“, so Harald.<br />

Sonst läuft er gerne gegen die Uhr. „Aber<br />

heuer wollte ich nur genießen.“ Knapp vier<br />

Stunden war er unterwegs. Im Oktober rennt er<br />

in Chicago – dann ohne Kostüm und gerne wieder<br />

40 Minuten schneller. Und warum war er<br />

in Berlin als Schlumpf unterwegs? „Weil ich<br />

so klein bin, ich dachte, das passt zu mir.“


Laufliebe<br />

47.912 gemeldete Teilnehmer:innen aus 156 Nationen. <strong>Das</strong> war einer<br />

von vielen Rekorden bei diesem geschichtsträchtigen Rennen. Der<br />

49. <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> zauberte vielen tausend Menschen ein<br />

Lächeln ins Gesicht. Einige von ihnen haben wir im Ziel getroffen.<br />

Texte: Norbert Hensen | Fotos: Franziska Dietz<br />

Neben und auf der Strecke war auf die Polizei Verlass. Bei den Deutschen Polizeimeisterschaften,<br />

die im Rahmen des <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> ausgetragen<br />

wurden, gingen Johannes Flesch (li.), Mike Thull (mi.) und Johannes Licht (re.)<br />

für die Polizei Rheinland-Pfalz mit vier anderen Kolleginnen und Kollegen auf die<br />

Strecke. „Wir sind gemeinsam gestartet, haben uns 42 Kilometer lang nicht<br />

gesehen und haben dann im Ziel wieder zusammengefunden“, erzählt Johannes<br />

Flesch, der in 2:49:31 Stunden flottester Läufer aus dem Trio. <strong>Das</strong>s er seinen<br />

Kollegen Mike, der nur 16 Sekunden nach ihm ins Ziel kam, nicht gesehen hat,<br />

zeigt, wie sehr er im Tunnel war. Johannes Licht kam in 2:52:01 Stunden ebenfalls<br />

noch klar unter drei Stunden ins Ziel. Die Polizisten hatten den Schuldigen für die<br />

schnellen Zeiten schnell ausgemacht. „Hier in Berlin bist du einfach mal fünf<br />

Minuten schneller, weil das Publikum so genial anfeuert.“


„Ich habe es heute ganz ruhig angehen lassen, sagte Lynn Whitnall aus London,<br />

die etwas über 5 Stunden unterwegs war. „Es war so großartig, ich wollte jeden<br />

Meter genießen.“ Die 55-Jährige engagiert sich für den Tierschutz und sammelt<br />

Spenden für verschiedene Organisationen. <strong>Das</strong> Raubtier-Kostüm erntete viel Beifall<br />

und Zustimmung auf Berlins Straßen. Sie sammelt aber nicht nur Geld für<br />

den guten Zweck, sondern auch Medaillen. Zur 6-Star-<strong>Finisher</strong>-Medaille der<br />

Abbott World Marathon Majors fehlt ihr nur noch ein Rennen. <strong>Das</strong> wird sie im<br />

Frühjahr in London laufen. „Ich bin schon jetzt aufgeregt“, so Lynn.<br />

– 110 –


Foto: ® skynesher / iStockphoto<br />

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Natalia Gajdecka und Michal Michalski aus Polen präsentierten ihre Medaillen<br />

mit großem Stolz. Und ihr Blick nach dem Zieleinlauf ging sehnsüchtig <strong>zum</strong> blauen<br />

Zelt von Abbott hinüber, in dem die Läufer:innen der World Marathon Majors<br />

ihre 6-Star-<strong>Finisher</strong> Medaille überreicht bekamen. „<strong>Das</strong> wird nun auch unsere<br />

Challenge“, sagte Natalia. Michal ergänzte: „Berlin war der erste Schritt, jetzt<br />

geht es weiter.“ Ihre Herausforderung wird die Boston-Quali. „Wir sind nicht die<br />

Schnellsten, aber dann warten wir einfach, bis wir etwas älter sind“, lachte Natalia,<br />

die gemeinsam mit Michal nach 4:50:23 Stunden das Ziel erreicht hatte.<br />

– 112 –


Hilmar Schmundt lebt im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. „Ich dachte mir, wenn<br />

ich schon am Berg wohne, kann ich auch die Lederhose anziehen.“ Der Schuhplatter<br />

sah sehr gekonnt aus. „Ich habe beim Roten Kreuz in Bayern meinen Zivildienst<br />

gemacht, das ist noch hängenblieben“, lachte Hilmar, der in Hannover aufgewachsen<br />

ist. „Im Kostüm fühlst du dich auf der Strecke wie Mick Jagger, dir<br />

wird überall zugejubelt als seist du ein Star.“ Er ist in dem Outfit auch schon<br />

durch Boston und New York gelaufen – auch dort seien die Leute ausgeflippt. Aber<br />

der Hauptstadt-Marathon bleibt für den Wahl-Berliner die Nummer eins.<br />

– 113 –


Sie kamen zusammen von Brasilien nach Berlin. Aber Barbara Danc und Carina<br />

de Sá liefen ihre eigenen Rennen. Für Barbara war es der erste Marathon<br />

überhaupt, sie wollte sich ganz auf sich selbst konzentrieren. „So etwas habe ich<br />

noch nie erlebt, die Zuschauer haben mich angetrieben, ich konnte gar nicht langsam<br />

laufen“, erzählte sie nach 3:12:24 Stunden begeistert. Ihre Lauffreundin Carina<br />

stand bereits <strong>zum</strong> fünften Mal an einer Marathon-Startlinie und auch sie flog über<br />

die Strecke. „Ich liebe Berlin“, rief sie im Ziel. Mit 3:12:05 Stunden gab es auch<br />

für sie eine Bestzeit. „Ich denke, wir werden in den nächsten Tagen viel feiern<br />

und trinken bevor es zurück nach Sao Paulo geht“, sagte Carina und lachte.<br />

– 114 –


Ali Kilic ist ein echter Westfale. Der erfahrene Läufer aus Bad Oeynhausen absolvierte<br />

in Berlin bereits seinen 25. Marathon. „Mein Ziel ist es, 100 Marathons<br />

zu finishen“, sagte Ali. Er sammelt <strong>Finisher</strong>-Medaillen auf der ganzen Welt.<br />

Sechs seiner Marathons absolvierte er in Berlin. „Jetzt fehlen mir noch vier Starts,<br />

damit ich nicht mehr durch die Verlosung muss.“ Alle Läufer:innen mit zehn Teilnahmen<br />

haben danach ihren Startplatz für den <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> sicher.<br />

Nach Berlin kommt er besonders gerne. „Ich war im vergangenen Jahr in New<br />

York, das war auch toll, aber was die Organisation angeht, kann kein Rennen<br />

auf der Welt mit Berlin mithalten. Hier ist alles perfekt.“<br />

– 115 –


„<strong>Das</strong> war heute mein zehntes Finish in Berlin, ab jetzt gehöre ich <strong>zum</strong> Jubilee-Club.<br />

Ich bin ganz stolz“, jubelte Rita Solaro im Ziel. Die Berlinerin aus dem<br />

Bezirk Steglitz geht schon seit Jahren kostümiert auf die Strecke. „Heute war der<br />

Marathon irgendwie sechs Kilometer zu lang für mich“, meinte Rita lachend. Dabei<br />

war sie in 4:10:11 Stunden noch schneller als 6:00er-Pace unterwegs. Als Mitglied des<br />

SCC Berlin freut sie sich schon wie verrückt auf das kommende Jahr. Ihr Kostüm<br />

hatte sie „im Kleiderschrank gefunden“. Ihr Fundus ist groß. Aber nächstes Jahr<br />

wird sie sich für den 50. <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> ihres Vereins sicher was ganz Besonderes<br />

einfallen lassen.<br />

– 116 –


Mexiko ist traditionell stark in Berlin vertreten. Gut 1500 Läuferinnen und Läufer<br />

aus dem mittelamerikanischen Staat waren es in diesem Jahr. Einer von ihnen:<br />

José Luis Valerio aus der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Der kleine Läufer mit<br />

den flinken Beinen feierte gleich mehrere Premieren. Zum ersten Mal reiste er aus<br />

seiner Heimat nach Europa – und natürlich war er auch <strong>zum</strong> ersten Mal in Deutschland<br />

und in Berlin. „Ein großartiger Marathon, eine sehr schnelle Strecke. Ich<br />

habe viel Gutes gehört – es stimmt alles“, lacht José Luis, der in 3:15:12 Stunden<br />

finishte. Und Mexiko stellte sogar einen Sieger! Horacio Tobias gewann in der Altersklasse<br />

der über 80-Jährigen in sagenhaften 3:54:17 Stunden.<br />

– 117 –


Als Coach ist sie vielen Läuferinnen und Läufern in Berlin eine Stütze in der mentalen<br />

Vorbereitung auf sportliche Höhepunkte. Und welchen „Psycho-Trick“ hat<br />

Mareike „Mari“ Dottschadis selbst für ihren Marathonlauf angewandt? „Ich<br />

bin vor vier Tagen <strong>zum</strong> Brandenburger Tor gelaufen. Und ich habe mich mit dem<br />

Tor verbunden. Ich habe nochmal eine Beziehung <strong>zum</strong> Event aufgebaut. Mir hat<br />

jemand den Tipp gegeben, dass man eine solche Beziehung auch schützen sollte.<br />

<strong>Das</strong> habe ich gemacht. Auf der Strecke habe ich die ganze Liebe gespürt, die<br />

Berlin heute an alle auf der Strecke gesendet hat.“ Die Läuferin vom Berlin<br />

Track Club hat alles richtig gemacht – und in 2:56:41 Stunden <strong>zum</strong> ersten Mal einen<br />

Marathon in unter 3 Stunden gefinisht.<br />

– 118 –


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Er hat das Rennen nicht nur überlebt, David Baker war auch noch verdammt flott<br />

dabei (3:22:40 h). Seine Großeltern wanderten vor vielen Jahrzehnten von<br />

Schottland in die USA aus. Seine schottischen Wurzeln liebt David und so<br />

rennt er jeden seiner zahlreichen Marathons im traditionellen Kilt. „Irgendwann<br />

habe ich damit angefangen, die Leute freuen sich und ich denke immer an<br />

meine Vorfahren“, erzählte der 53-Jährige. Der Marathon-Sammler will im kommenden<br />

Jahr in London und später dann in Tokio starten, um die begehrte Abbott<br />

World Marathon Majors-Medaille zu bekommen. Natürlich im Schottenrock.<br />

– 120 –


„Mein Nachname ist Gutekunst“, ruft uns Heather entgegen und springt vor<br />

der Kamera auf und ab. Die quirlige Läuferin aus North Carolina war im funktionellen<br />

Dirndl unterwegs. <strong>Das</strong> sah schon ganz schön kunstvoll aus. Sie mag es, ein<br />

bisschen aufzufallen. „Die Leute rufen alle deinen Namen, das ist großartig und<br />

motiviert.“ Die US-Amerikanerin liebt den Marathon und mit ihrem Berlin-Finish<br />

(3:28:40 h) hat sie bereits fünf der sechs World Marathon Majors erfolgreich absolviert.<br />

„Nächstes Jahr laufe ich in Tokio und dann hole ich mir die Medaille,<br />

dann kann ich mich zur Ruhe setzen“, lachte Heather.<br />

– 121 –


„Unser Motto war ,Run for Joy‘, wir wollten einfach nur ganz viel Spaß auf der<br />

Strecke haben“, sagte Maria Edelmann, die mit ihrem Vereinskollegen Benjamin<br />

Beisel von der LT SG Rothenberg nach Berlin gekommen war. „Mich haben heute<br />

wahrscheinlich mehr Leute mit dem Namen angesprochen als Eliud Kipchoge“,<br />

meinte Benjamin, der in 3:58:20 Stunden finishte. „Wenn dein Name gerufen<br />

wird, dann pusht das so richtig“, ergänzte Maria. Für die beiden Lauf-Buddies<br />

war es der zweite Marathon – und ganz sicher nicht der letzte.<br />

– 122 –


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Was für eine Geschichte. Im Jahr 1999 nahm Gillian Punt am London-Marathon<br />

teil. Gemeinsam mit ihrem Bruder meldete sie sich an, um Geld für die Krebs-<br />

Forschung zu erlaufen. Ihr Vater hatte kurz zuvor die Diagnose Krebs bekommen.<br />

„Die Ärzte sagten, er habe noch sechs Wochen zu leben“, sagte Gillian, „er war immer<br />

ein großer Sportfan und liebte den London-Marathon.“ Gillian hörte mit dem<br />

Spendensammeln bis heute nicht auf. Mittlerweile kamen 1,4 Millionen Pfund zusammen.<br />

<strong>Das</strong> brachte ihr sogar eine Audienz bei der Queen ein. In Berlin nahm<br />

sie „nebenbei“ noch ihre 6-Star-<strong>Finisher</strong>-Medaille in Empfang. Ich habe lang dafür<br />

gebraucht, aber ich musste ja immer in London starten“, so Gillian.<br />

– 124 –


Der 13. Marathon brachte René Mirre Glück. Der 45-Jährige aus Berlin startet<br />

für den veranstaltenden SCC Berlin und steigerte seine persönliche Bestzeit auf<br />

3:06:35 Stunden. „Ich war sechs Minuten schneller als beim letzten Mal“, sagt René<br />

im Ziel. Der heimische Marathon ist und bleibt für ihn der schönste der Welt.<br />

Nächstes Jahr geht es für den Berliner über den großen Teich. „Der New York-<br />

Marathon ist ein Traum, den ich mir 2024 erfüllen möchte – deshalb werde ich beim<br />

Jubiläum im kommenden Jahr leider nicht dabei sein.“ Aber mit Mitte 40 ist René<br />

im besten Marathon-Alter und hat noch viele Starts beim Heim-Marathon in der<br />

deutschen Hauptstadt vor sich.<br />

– 125 –


Kriste Hincaite kam nicht nur <strong>zum</strong> ersten Mal nach Berlin. Es war auch ihr Marathon-Debüt<br />

bei einem der sechs großen Marathons weltweit, die zu den Abbott<br />

World Marathon Majors gehören. Die 32-Jährige aus Litauen war begeistert.<br />

„Die Stimmung ist wirklich großartig, das Wetter perfekt, ich werde heute<br />

noch kräftig meine neue Bestzeit feiern.“ Diese steht nun bei 3:09:40 Stunden –<br />

und damit kann sie sich den nächsten Marathon-Traum erfüllen, um 2024 in Boston<br />

zu starten. Sie will die 6-Star-<strong>Finisher</strong>-Medaille erlaufen. Aber ganz sicher wird sie<br />

nach Berlin zurückkehren. „Ich mag die Stadt und die Menschen, leider muss<br />

ich morgen zurück nach Vilnius, aber ich komme einfach wieder.“<br />

– 126 –


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Namira Adjani Ramadina war <strong>zum</strong> ersten Mal in Berlin. Für die 20-Jährige aus<br />

Indonesien war es der erste Marathon überhaupt. „Es hat so viel Spaß gemacht,<br />

so viele tolle Menschen an der Strecke – ich liebe Berlin“, sagte Namira, die bei<br />

ihrer Premiere 4:45:05 Stunden benötigte. Begleitet wurde sie von ihrer Mama,<br />

die die Strecke schon kannte. „Ich bin hier 2017 meinen ersten Marathon gelaufen“,<br />

sagte sie. Und danach folgten viele weitere. „Die World Marathon Majors habe ich<br />

alle absolviert, die Medaille habe ich aber zuhause gelassen.“ Und mag Namira<br />

ihrer Mutter nacheifern? „Wir werden sehen. Ich bin jung und habe noch viel<br />

Zeit. Aber nach Berlin komme ich bestimmt noch einmal zurück.“<br />

– 128 –


Greg Latanik war schon nach weniger als 3 Stunden im Ziel. Aber seine<br />

eigene Bestzeit (2:58:22 h) interessierte ihn nur beiläufig. Und so stand er<br />

noch fast zwei Stunden später wenige Meter hinter Ziellinie und klatschte alle<br />

Läuferinnen und Läufer in seiner Nähe ab. „Ich bin stolz auf alle, das sind<br />

alles wahre Helden“, sagte Greg. Und hatte dabei Tränen in den Augen.<br />

In Polen geboren wanderte er nach Kanada aus, wo er auch heute noch lebt.<br />

im Ziel traf er zufällig eine ehemalige Landsfrau. Marlena Molinska kam eine<br />

halbe Stunde nach Greg ins Ziel. „Marathon verbindet Menschen, deshalb<br />

liebe ich diesen Sport.“<br />

– 129 –


Als Pokemon-Zwillinge liefen die beiden Japanerinnen Asami Endo und Kazuko<br />

Hirota durch Berlin. „Wir sind den ganzen Marathon zusammengeblieben“, sagte<br />

Asami. „Alle Menschen an der Strecke haben uns angefeuert, das war überwältigend“,<br />

meinte Kazuko. Gemeinsam liefen sie nach 3:39:01 Stunden über die<br />

Ziellinie kurz hinter dem Brandenburger Tor. Die beiden Freundinnen sind erfahrene<br />

Marathon-Läuferinnen. Sie leben selbst in einer besonderen Marathon-Stadt:<br />

Tokio. „Dort sind wir schon viermal gelaufen, das ist unsere Heimat, aber Berlin<br />

ist einfach großartig.“ Jetzt fehlt ihnen nur noch Boston, um die 6-Star-<strong>Finisher</strong>-<br />

Medaille irgendwann in Empfang zu nehmen.<br />

– 130 –


Esteban Garcia Herrera und Cesar Suaza waren zwei von mehr als 400 Starterinnen<br />

und Startern aus Kolumbien. Die beiden Freunde aus Bogota waren<br />

<strong>zum</strong> ersten Mal in Berlin und genossen das Rennen gemeinsam. Erst am Ende sagte<br />

Cesar seinem Kumpel Esteban, dass er laufen solle. Die letzten Minuten und der<br />

Lauf durch das Brandenburger Tor waren für den kleinen Kolumbianer sehr emotional.<br />

„Den Marathon bin ich für meine Mutter gelaufen, die im vergangenen<br />

Jahr gestorben ist“, sagte Cesar. Einen Dank an seine Mama hatte er sich aufs<br />

Trikot drucken lassen. Im Ziel überwog die Freude, gemeinsam mit seinem Freund,<br />

der auf ihn wartete, diesen Lauf erleben zu dürfen.<br />

– 131 –


Wenn man gerade 120 Marathons an 120 Tagen gelaufen ist, dann kann man kurzerhand<br />

ja noch den 121. dranhängen. „<strong>Das</strong> war sozusagen mein Homerun“, lachte<br />

Joyce Hübner, die drei Tage zuvor ihre 5200 Kilometer lange Deutschland-Umrundung<br />

beendet hatte. Vier Monate lang lief die Berlinerin jeden Tag einen Marathon,<br />

sammelte Spenden und motivierte viele <strong>zum</strong> Mitlaufen. Sie hatte sich extra<br />

eine kleine Auszeit vom Job genommen, um dieses Herzensprojekt zu bewältigen.<br />

Nicht nur auf Instagram war das Medienecho riesig. Auch auch der Strecke wollten<br />

viele Mitläufer:innen ein Foto von Joyce, die scheinbar locker nach 4:05:24<br />

Stunden ins Ziel lief. „Meine Beine tun schon ganz schön weh, aber sonst geht es<br />

mir gut“, meinte die 35-Jährige.<br />

– 132 –


Wolfgang Schmidbauer weiß, wo der Frosch die Locken hat. Unter seiner grünen<br />

Mütze waren ein paar zu erkennen. Der gebürtige Bayer lebt in der Nähe von München<br />

und ist seit vielen Jahren Stammgast in Berlin. Seinen mittlerweile neunten<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> absolvierte er in 3:30:45 Stunden. „Ich bin kein Sammler,<br />

ich versuche, jedes Jahr einen Marathon zu laufen – und da zieht es mich immer<br />

nach Berlin“, sagt Wolfgang. Zeiten interessieren ihn dabei nicht mehr. „Ich möchte<br />

die Stadt und die Menschen genießen, deshalb suche ich mir ein lustiges Outfit. Früher<br />

ging es mir um die Zeiten, aber mit fast 50 ist das nicht mehr wichtig.“ Genau<br />

wie der Marathon feiert Wolfgang im nächsten Jahr seinen 50. Geburtstag. „Da<br />

muss ich natürlich wieder mit von der Partie sein.“<br />

– 133 –


Kaum zu glauben, aber wahr: „Bis vor eineinhalb Jahren bin ich niemals in<br />

meinem Leben länger als eine Meile am Stück gelaufen“, erzählte Leonardo<br />

Claros, nachdem er seine 6-Star-<strong>Finisher</strong>-Medaille in Empfang genommen<br />

hatte. „Diese Medaille gehört allen Menschen, die mich motiviert haben.“ Der<br />

gebürtige Bolivianer lebt seit vielen Jahren in den USA – ist aber auch für seine<br />

Landsleute gelaufen. „Alle Menschen können das, wenn ich das schaffe.<br />

Glaubt an euch, geht raus und lauft Marathon“. 4:42:10 Stunden benötigte<br />

er. Und ans Aufhören denkt er noch lange nicht. „Ich werde weiter laufen –<br />

hoffentlich noch viele, viele Marathons.“<br />

– 134 –


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Sofia Rebollo Farfan lebt in Puebla in Mexiko. Zum zweiten Mal stand die<br />

25-Jährige an der Startlinie eines Major-Marathons. Im vergangenen Jahr<br />

schaffte sie den Chicago Marathon – nun also den 49. BWM <strong>BERLIN</strong>-MARATON.<br />

„Ich bin total geflasht. So eine super Stimmung, so eine aufregende Stadt,<br />

schade, dass ich morgen schon wieder zurückfliege“, meinte Sofia, nachdem sie<br />

das Rennen in 4:05:49 Stunden beendet hatte. Die Pläne fürs nächste Rennen sind<br />

schon geschmiedet: 2024 möchte sie den New York City-Marathon laufen.<br />

– 136 –


Ein echter Grieche mit original Berliner Schnauze. <strong>Das</strong>s Zacharias Panagiotidis 27<br />

Jahre seine Lebens in Berlin verbracht hat, hörte man sofort. „Ick bin in Tempelhof<br />

uffjewachsen.“ Seinen Dialekt kann er nicht verbergen. Mittlerweile lebt er in Katerini<br />

in Nord-Griechenland. Die eine Hälfte seines Leben hier, die andere dort – so war<br />

sein Plan. „Irgendwann hab ick rüberjemacht“, so Zacharias. Mit dem Laufen hat<br />

er vor vier Jahren begonnen. „<strong>Das</strong> war heute mein erster Marathon in Berlin“. Den<br />

nächsten hat er schon geplant: In seiner Heimat will er den Olymp-Marathon rennen.<br />

– 137 –


Klimafreundlicher<br />

Fahrspaß<br />

Rund zehn Minuten vor dem Feld der Inlineskater flitzten am<br />

Samstag fünf <strong>BMW</strong> CE 04 eScooter und ein nagelneuer <strong>BMW</strong> CE 02<br />

eParkourer über die Strecke, um 42 emissionsfreie Kilometer zu<br />

absolvieren. Über einen ganz besonderen Streckentest.


Für die <strong>BMW</strong> Motorräder war<br />

der Streckencheck in doppelter<br />

Hinsicht ein Heimspiel: Die<br />

elektrisch angetriebenen Zweiräder<br />

sind speziell für urbanen<br />

Fahrspaß entwickelt worden und<br />

werden im <strong>BMW</strong> Group Werk Berlin,<br />

der Heimat der internationalen<br />

<strong>BMW</strong> Motorrad Produktion,<br />

gefertigt.<br />

Fünf Journalisten hatten die Gelegenheit,<br />

die vollelektrischen<br />

<strong>BMW</strong> CE 04 Scooter zu testen.<br />

„Wir haben für die Strecke etwas<br />

weniger als eine Stunde benötigt,<br />

waren also ungefähr so schnell<br />

wie die Top-Skater unterwegs –<br />

das ist schon beeindruckend, wie<br />

schnell die Skater durch Berlin<br />

flitzen“, meinte Norbert Hensen.<br />

Der Laufsport-Journalist läuft<br />

normalerweise den Marathon.<br />

Als leidenschaftlicher Motorradfahrer<br />

wollte er sich die Gelegenheit<br />

nicht entgehen lassen,<br />

mit dem <strong>BMW</strong> CE 04 über die<br />

abgesperrte Strecke zu brausen.<br />

Der wendige wie leistungsstarke<br />

eScooter war ebenso wie die vollelektrischen<br />

<strong>BMW</strong> Automobile als<br />

Strecken- und Organisationsfahrzeug<br />

im Einsatz.<br />

„Es war meine Premiere auf einem<br />

Elektro-Motorrad“, so Hensen,<br />

„lautlos durch die Stadt zu<br />

cruisen, hat wirklich Spaß gemacht.“<br />

Mit einer Maximalleistung<br />

von 31 kW (42 PS), 120 km/h<br />

Höchstgeschwindigkeit und rund<br />

130 Kilometern Reichweite ist er<br />

bei sehr beeindruckender Beschleunigung<br />

ein ideales Gefährt<br />

in der City und umliegenden<br />

Land- und Schnellstraßen.<br />

Der urbane Cruiser <strong>BMW</strong> CE 02<br />

ist voraussichtlich ab Frühjahr<br />

2024 verfügbar. Er spricht insbesondere<br />

auch Jugendliche an<br />

und ist geschaffen für die City:<br />

flink, praktisch, robust, cool im<br />

Design und auf das Notwendigste<br />

reduziert.


LAUFNACHWUCHS


Nachwuchs glänzt<br />

in Berlin<br />

Große Bühne für den Laufnachwuchs: Berlin war am Marathon-Wochenende<br />

auch Schauplatz des großen Finales der R5K-Tour für Lauftalente<br />

in Deutschland. <strong>Das</strong> Fünf-Kilometer Rennen bildete den Abschluss<br />

einer Rennserie in vier deutschen Städten, die <strong>2023</strong> die R5K-Tour gebildet<br />

haben: Hannover, Paderborn, Hamburg und am Ende das große<br />

Finale beim <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>. Beim Finale sicherten sich Sven<br />

Wagner, Tristan Kaufhold, Kiara Nahen und Linda Meier das Preisgeld.


Talentschau<br />

DIE RENNEN DER R5K-TOUR <strong>2023</strong><br />

ADAC Marathon Hannover (25. März)<br />

U23-Gewinner: Julian Gering 14:56<br />

U20-Gewinner: Tristan Kaufhold 14:57<br />

U20-Gewinnerin: Sonja Lindemann 17:29<br />

Paderborner Osterlauf (8. April)<br />

U23-Gewinner: Sven Wagner 14:26<br />

U23-Gewinnerin: Kiara Nahen 16:23<br />

U20-Gewinner: Jonas Kulgemeyer 15:27<br />

U20-Gewinnerin: Linda Meier 16:33<br />

BARMER Alsterlauf Hamburg (3. September)<br />

U23-Gewinner: Sven Wagner 14:50<br />

U23-Gewinnerin: Kiara Nahen 16:34<br />

U20-Gewinner: Tristan Kaufhold 14:55<br />

U20-Gewinnerin: Linda Meier 16:32<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> (23. September)<br />

U23-Gewinner: Sven Wagner 14:37<br />

U23-Gewinnerin: Kiara Nahen 16:40<br />

U20-Gewinner: Jakob Dieterich 14:42<br />

U20-Gewinnerin: Linda Meier 16:40<br />

E R G E B N<br />

I S L I S T E<br />

Gesamtsiegerinnen und<br />

D-sieger in der R5K-Tour stehen<br />

fest: Beim Finale im Rahmen<br />

des <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>S<br />

sicherten sich Sven Wagner,<br />

Tristan Kaufhold, Kiara Nahen<br />

und Linda Meier das Preisgeld.<br />

Damit wurden für sie, aber auch<br />

für alle anderen, die in der R5K-<br />

Tour starteten, Laufträume<br />

wahr: Sie konnten auf der ganz<br />

großen Bühne des <strong>BMW</strong> BER-<br />

LIN-<strong>MARATHON</strong>S zeigen, was<br />

sie draufhaben.<br />

Die R5K-Tour ist eine Serie<br />

von drei Fünf-Kilometer-Rennen<br />

plus dem großen Finale in Berlin,<br />

bei der es für junge Läuferinnen<br />

und Läufer in den Klassen U20<br />

und U23 <strong>2023</strong> um Preisgelder,<br />

Trainingslager und vor allem<br />

ums regelmäßige Kräftemessen<br />

mit den Besten des Landes geht.<br />

Veranstaltet wird das Ganze von


G E S A M T W E RT U N G<br />

R 5 K<br />

German Road Races (GRR) mit<br />

Unterstützung des Deutschen<br />

Leichtathletik-Verbandes (DLV).<br />

GRR ist als Vereinigung der großen<br />

Laufevents im deutschsprachigen<br />

Raum die Interessenvertretung<br />

für den Laufsport auf<br />

der Straße.<br />

Laufen, wo Geschichte<br />

geschrieben wird<br />

Nach den ersten drei Wertungsrennen<br />

beim ADAC Marathon<br />

Hannover, beim Paderborner<br />

Osterlauf und beim Barmer Alsterlauf<br />

in Hamburg lockte das Finale<br />

dahin, wo regelmäßig Laufgeschichte<br />

geschrieben wird:<br />

Auf die letzten fünf Kilometer<br />

des <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>S<br />

zwischen Potsdamer Platz und<br />

Brandenburger Tor in der deutschen<br />

Hauptstadt. Dort, wo Eliud<br />

Kipchoge seine Weltrekorde<br />

Die Gesamtwertung<br />

der R5K-Tour<br />

U23 männlich<br />

Sven Wagner (Königsteiner LV) 43:53<br />

14:26 in Paderborn | 14:50 in Hamburg | 14:37 in Berlin<br />

Theodor Schucht (SCC Berlin) 44:52<br />

15:06 in Paderborn | 15:00 in Hamburg | 14:46 in Berlin<br />

Philipp Tabert (VfL Eintracht Hannover) 45:02<br />

14:53 in Paderborn | 15:10 in Hamburg | 14:59 in Berlin<br />

U23 weiblich<br />

Kiara Nahen (LC Paderborn) 49:37<br />

16:23 in Paderborn | 16:34 in Hamburg | 16:40 in Berlin<br />

U20 männlich<br />

Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) 44:50<br />

14:57 in Hannover | 14:55 in Hamburg | 14:58 in Berlin<br />

Jakob Dieterich (Laufteam Kassel) 45:09<br />

15:29 in Paderborn | 14:58 in Hamburg | 14:42 in Berlin<br />

Jonas Kulgemeyer (OTB Osnabrück) 45:20<br />

15:09 in Hannover | 14:56 in Hamburg | 15:15 in Berlin<br />

U20 weiblich<br />

Linda Meier (LAC Passau) 49:09<br />

16:33 in Paderborn | 16:32 in Hamburg | 16:04 in Berlin<br />

Sonja Lindemann (LG Wedel-Pinneberg) 51:51<br />

17:29 in Hannover | 17:06 in Hamburg | 17:16 in Berlin<br />

Johanna Ewert (Schweriner SC) 54:21<br />

18:29 in Hannover | 18:13 in Hamburg | 17:39 in Berlin


Sven Wagner holte sich nicht nur den<br />

Tagessieg beim Finale in Berlin, sondern<br />

gewann auch die Gesamtwertung<br />

der Klasse U23.<br />

aufstellte, trafen sich die besten<br />

deutschen Nachwuchsläufer im<br />

Rahmen des 49. <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<br />

<strong>MARATHON</strong>S <strong>zum</strong> Finale der<br />

R5K-Tour. Tausende Zuschauer<br />

säumten die Strecke und feuerten<br />

den Nachwuchs an. Denn<br />

wer in der R5K-Gesamtwertung<br />

ganz vorn landen wollte, musste<br />

in Berlin antreten. Am Ende gewann,<br />

wer in der Addition des Ergebnisses<br />

von Berlin mit den beiden<br />

schnellsten Zeiten bei den<br />

vorhergehenden R5K-Läufen<br />

vorne liegt (2+1-Regel). Die Belohnung<br />

für den Gesamtsieg: In<br />

der U23 gab es 1000 Euro Preisgeld<br />

und einen Trainingslagerzuschuss<br />

in gleicher Höhe. In der<br />

U20 ging es um 500 Euro plus<br />

1000 Euro für Trainingslager.<br />

Sven Wagner holt Tagesund<br />

Gesamtsieg<br />

Am schnellsten war in Berlin<br />

U23-Gesamtsieger Sven Wagner<br />

(Königsteiner LV), der das Rennen<br />

in 14:37 Minuten mit fünf Sekunden<br />

Vorsprung vor U20-Läufer<br />

Jakob Dieterich (Laufteam<br />

Kassel/14:42 min) gewann. „Es<br />

war cool, hier zu laufen und zu<br />

– 144 –


gewinnen“, meinte der 21-Jährige,<br />

der vergangenen Sommer<br />

Deutscher Meister über 1500<br />

Meter geworden ist. „Die Kulisse<br />

war unfassbar, trotzdem ist<br />

es mir anfangs etwas schwergefallen.“<br />

Wie die meisten Nachwuchs-Asse<br />

hatte er sich nach<br />

dem Ende der Bahnsaison und<br />

vor dem R5K-Finale in Berlin<br />

ein paar Tage Urlaub gegönnt<br />

und ist erst kurz vor dem Rennen<br />

wieder ins Training eingestiegen.<br />

„Ich habe zwei, drei<br />

Kilometer gebraucht, um mich<br />

einzugrooven. Hinter dem Brandenburger<br />

Tor habe ich dann die<br />

letzten 300 Meter voll draufgedrückt.“<br />

Tour hilft, Talente zu finden<br />

Marathon-Bundestrainer Matthias<br />

Kohls, der in Berlin die Besten<br />

gemeinsam mit GRR-Vorstand<br />

Sascha Wiczynski auszeichnete,<br />

war begeistert von dem neuen<br />

Format. „<strong>Das</strong> Finale war eine<br />

gute Werbung, damit die Serie<br />

Kiara Nahen (li.) und Linda<br />

Meier, Gesamtsiegerinnen<br />

der U23 und U20, überquerten<br />

in Berlin gemeinsam<br />

die Ziellinie.


im nächsten Jahr weiter wachsen<br />

kann. Die R5K-Tour trägt ihren<br />

Teil dazu bei, Talente zu finden<br />

und Richtung Spitzensport<br />

zu entwickeln. Wir haben beim<br />

Straßenlauf zwar im Vergleich<br />

zu anderen Leichtathletik-Disziplinen<br />

aktuell wenig Probleme,<br />

aber wir müssen dafür sorgen,<br />

dass es so weitergeht, wenn<br />

die aktuell starken Athletinnen<br />

und Athleten wie der deutsche<br />

Marathonrekordler Amanal Petros,<br />

Marathon-Europameister<br />

Richard Ringer oder unsere<br />

schnellen Marathonläuferinnen,<br />

die 2022 bei der EM in München<br />

Teamgold holten, eines Tages<br />

nicht mehr laufen.“<br />

Mehr Rennen in 2024<br />

Deshalb soll die Serie im kommenden<br />

Jahr um weitere Rennen<br />

ergänzt werden. „Wir haben<br />

die R5K-Tour gemeinsam gestartet,<br />

um die talentiertesten<br />

Jugendlichen aus den Leichtathletik-Vereinen,<br />

aber auch<br />

diejenigen, die ganz ohne Bindung<br />

an die organisierte Leichtathletik<br />

schnell unterwegs sind,<br />

in professionell organisierten<br />

Straßenrennen vor großem Publikum<br />

zusammenzubringen.<br />

Tristan Kaufhold entschied<br />

die Gesamtwertung<br />

der Klasse U20 für sich.<br />

Seinen Trainingslagerzuschuss<br />

nutzt er für einen<br />

Aufenthalt in Südafrika im<br />

kommenden Jahr.


Nach dem erfolgreichen Start<br />

der Serie in diesem Jahr planen<br />

wir für 2024 gemeinsam eine<br />

Fortsetzung“, sagt Jürgen Lock,<br />

der als Geschäftsführer von SCC<br />

Events, den Machern des <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>S und Initiatoren<br />

des Marathon Teams<br />

Berlin, maßgeblich daran beteiligt<br />

war, dass das Finale der neuen<br />

Serie <strong>2023</strong> im Rahmen des<br />

Marathons in Berlin ausgetragen<br />

werden konnte. Eine neue<br />

Station steht bereits fest: Neben<br />

Hannover, Paderborn, Hamburg<br />

und Berlin wird 2024 auch beim<br />

NTT Data Citylauf Dresden um<br />

Platzierungen in der R5K-Tour<br />

gelaufen.<br />

Darauf freut sich jetzt schon die<br />

U20-Gesamtsiegerin von <strong>2023</strong><br />

besonders. „Nächstes Jahr bin<br />

ich wieder dabei und will die<br />

Erfolgsstory in der U23 fortsetzen“,<br />

meinte Linda Meier<br />

vom LAC Passau, nachdem sie<br />

in Berlin in 16:40 Minuten zeitgleich<br />

mit der zweitplatzierten<br />

U23-Siegerin Kiara Nahen (LC<br />

Paderborn) gewonnen hatte. „Es<br />

war ein geiles Gefühl, aufs Brandenburger<br />

Tor zuzulaufen, aber<br />

vorher habe ich das im Rennen<br />

gar nicht so realisiert, weil ich<br />

sehr auf mich selbst konzentriert<br />

war“, sagte die Athletin, die<br />

aktuell noch bei Klaus Hammer-<br />

Behringer in Passau trainiert,<br />

bevor sie dann im Herbst nach<br />

Tübingen in die starke Gruppe<br />

von Isabelle Baumann wechseln<br />

wird.<br />

Laufen mit den<br />

Stars der Szene<br />

Richtig genießen konnte sie das<br />

Berlin-Feeling am Sonntagmorgen,<br />

als sie wie alle R5K-Siegerinnen<br />

und Sieger gemeinsam<br />

mit den Top-Stars am Start des<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>S<br />

stand und die ersten Kilometer<br />

des Kurses weit vorn im Feld<br />

mitlaufen durfte. Ein besonderes<br />

Bonbon für die Talente, das<br />

ihnen von Berlins Marathon-<br />

Renndirektor Mark Milde bei der<br />

Siegerehrung geschenkt wurde.


Mit einem starken Rennen in<br />

Berlin und der schnellsten<br />

U20-Zeit des Tages schob sich<br />

Jakob Dieterich in der Gesamtwertung<br />

noch vom vierten auf<br />

den zweiten Platz.<br />

<strong>Das</strong> wusste auch U23-Gesamtsiegerin<br />

Kiara Nahen sehr zu<br />

schätzen: „Es war ja schon megacool,<br />

dank der Serie durch<br />

Deutschland reisen zu können<br />

und die Städte zu erleben“,<br />

schwärmte sie, „aber die Atmosphäre<br />

am Brandenburger Tor<br />

war etwas ganz Besonderes. Es<br />

ist eine große Ehre, da laufen zu<br />

dürfen, wo Eliud Kipchoge seine<br />

Weltrekorde aufgestellt hat.“<br />

Nicht ganz zufrieden war diesmal<br />

U20-Gesamtsieger Tristan<br />

Kaufhold vom SSC Hanau-Rodenbach,<br />

der als eins der größten<br />

deutschen Lauftalente gilt.<br />

Der Läufer ist über zehn Kilometer<br />

auf der Straße der schnellste<br />

unter 18-Jährige, den die deutsche<br />

Leichtathletik je hervorgebracht<br />

hat. Mit 30:19 Minuten<br />

stellte er 2022 bereits eine neue<br />

deutsche U18-Bestleistung auf,<br />

die er dieses Jahr noch einmal<br />

auf 30:04 Minuten gesteigert<br />

hat.<br />

Gänsehaut am Start<br />

In Berlin musste er sich in 14:58<br />

Minuten mit dem zweiten Platz<br />

in der U20 hinter Jakob Dieterich<br />

zufriedengeben, der zwischen<br />

Potsdamer Platz, Gendarmenmarkt,<br />

Unter den Linden<br />

und dem Brandenburger Tor<br />

starke 14:42 Minuten ablieferte.<br />

„Ich hatte am Start schon Gänsehaut<br />

und die Strecke war super-<br />

– 148 –


www.r5k-tour.de<br />

schnell, aber Jakob war zu stark<br />

heute“, sagte Tristan Kaufhold.<br />

„Es war ein cooles Event mit<br />

super Stimmung. Die Preisgelder<br />

und der Zuschuss <strong>zum</strong> Trainingslager<br />

motivieren sehr. <strong>Das</strong><br />

Geld hilft mir, im März mein Training<br />

in Südafrika realisieren zu<br />

können.“ Dieses Trainingslager<br />

wird er dann sicher zusammen<br />

mit U23-Sieger Sven Wagner absolvieren,<br />

denn die beiden trainieren<br />

trotz unterschiedlicher<br />

Vereinszugehörigkeit in der starken<br />

Trainingsgruppe von Coach<br />

Benjamin Stalf in Frankfurt.<br />

Die R5K-Tour ist eine Aktion von


HIGHLIGHTS <strong>2023</strong>/2024<br />

Must Runs<br />

Berlin<br />

(& Rides)<br />

by<br />

Brandenburg


31. DEZEMBER <strong>2023</strong><br />

Gestärkt in<br />

die längste Nacht<br />

berliner-silvesterlauf.de<br />

Die ideale Vorbereitung für die ausgiebige Silvesterfeier ist ein zügiger<br />

Lauf <strong>zum</strong> Jahresende. Wer sich die nötige Kondition für die längste<br />

Nacht des Jahres holen will, hat die Wahl zwischen ein oder zwei Gipfelstürmen.<br />

Streckenlängen<br />

2 km und 4 km für Frauen und Jugendliche<br />

6,3 km und 10,3 km für Frauen und Männer<br />

Silvester


7. APRIL 2024<br />

Halbe Strecke.<br />

Gleicher Spaß.<br />

Voller Respekt!<br />

D<br />

L<br />

H<br />

B<br />

generali-berliner-halbmarathon.de<br />

Die spektakuläre Saisoneröffnung auf der Sightseeing-Strecke vorbei<br />

an vielen Berliner Wahrzeichen und über die Ziellinie direkt hinter dem<br />

Brandenburger Tor. Genauso attraktiv wie der <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-MARA-<br />

THON, nur kürzer!<br />

Streckenlängen<br />

21,0975 km für Frauen und Männer (Laufen, Inlineskating, Rollstuhlfahren,<br />

Handbiken)<br />

500 m / 1.000 m Bambinilauf<br />

M<br />

– 152 –


11. MAI 2024<br />

Die wichtigsten<br />

Lauf-Events in der<br />

Hauptstadt und im<br />

Brandenburger Umland<br />

Sei du selbst!<br />

berliner-frauenlauf.de<br />

Beim größten Frauenlauf Deutschlands steigt für 18.000<br />

Teilnehmerinnen die Party des Jahres im Herzen Berlins.<br />

Streckenlängen<br />

10 km für Läuferinnen, Walkerinnen und Nordic Walkerinnen<br />

5 km für Läuferinnen, Walkerinnen und Nordic Walkerinnen<br />

500 m/1.000 m Bambinilauf<br />

– 153 –


23. MAI 2024<br />

Im Team ins Ziel!<br />

teamstaffel-brandenburg.de<br />

Im Staffel-Quartet auf einer wunderschönen Runde durch das historische<br />

Brandenburg an der Havel. <strong>Das</strong> stimmungsvolle TEAM-Event<br />

im Frühsommer.<br />

Streckenlängen<br />

4 x 5 km Staffellauf<br />

ca. 500 m/1.000 m Bambinilauf


4. AUGUST 2024<br />

We ride You ride<br />

Berlin!<br />

velocity.berlin<br />

Nach der aufregenden zweiten<br />

Auflage des neuen Radsportevents<br />

über Berlins Prachtboulevards, vorbei<br />

an den Wahrzeichen der Hauptstadt<br />

bis ins Ziel zwischen Brandenburger<br />

Tor und Siegessäule, freuen<br />

wir uns auf die dritte Runde.<br />

Streckenlängen<br />

60 km Radrennen City<br />

100 km Radrennen City<br />

Kids & Youth Radrennen<br />

42,195 km RAD RACE Fixed42<br />

WEITERE SCC EVENTS<br />

SwimRun Rheinsberg 30. Juni 2024<br />

Berliner Wasserbetriebe 5x5 km TEAM-Staffel Sommer 2024<br />

adidas Runners City Night 27. Juli 2024


Perfekter Tag<br />

auf Rollen


Gabriela Rueda aus Kolumbien und der Belgier Jason Suttels sicherten sich<br />

die Siege in der Inliner-Konkurrenz. Die beiden 22-jährigen Youngstars waren<br />

äußerst beherzt ins Rennen gestartet und hatten sich den Lorbeerkranz mehr<br />

als verdient. 4423 registrierte Teilnehmer:innen aus aller Welt genossen im<br />

Rennen der Inlineskater am Samstag den Jubel der Zuschauer:innen, die ihre<br />

Musikanlagen auf die Straße gestellt hatten und für beste Stimmung sorgten.


INLINESKATER: DAS RENNEN DER FRAUEN<br />

Duo Infernale<br />

Wir wollten unbedingt den<br />

Streckenrekord knacken,<br />

darum sind wir schon<br />

am Start mit sehr viel Risiko<br />

losgefahren“, berichtete<br />

Gabriela Rueda vom Team<br />

Powerslide. Schon nach wenigen<br />

Kilometern suchte sie<br />

gemeinsam mit Teamkollegin<br />

Eliana García Arias, ebenfalls<br />

aus Kolumbien, das Weite. Im<br />

Ziel trennten die beiden fast<br />

zwei Minuten von dem Verfolgerfeld.<br />

Den Streckenrekord<br />

von Maria Arias (01:06:35<br />

h/2017) konnten die beiden<br />

trotz fantastischem Rennen<br />

nicht unterbieten. „Der Alleingang<br />

direkt nach dem Start<br />

hat etwas zu viel Kraft gekostet“,<br />

so das Fazit der glücklichen<br />

Siegerin. Marie Dupuy,<br />

Siegerin des Vorjahres, spielte<br />

in der Massenankunft des<br />

Verfolgerfeldes ihre absolute<br />

Sprintstärke aus und sicherte<br />

sich den dritten Platz auf dem<br />

Podium.<br />

Die Top 3 - Damen<br />

Platz Skaterin Zeit<br />

1. Gabriela Rueda (Kolumbien/powerslide world team) 1:08:59<br />

2. Eliana García Arias (Kolumbien/powerslide world team) 1:08:59<br />

3. Marie Dupuy (Frankreich/powerslide world team) 1:11:57<br />

– 158 –


Sie wollten den Streckenrekord und gingen<br />

vom Start weg viel Risiko: Gabriela<br />

Rueda und Eliana García Arias schafften<br />

zwar keine neue Bestmarke, wurden aber<br />

mit Platz eins und zwei belohnt.


INLINESKATER: DAS RENNEN DER MÄNNER<br />

Zwei Belgier nah<br />

am Streckenrekord<br />

Ähnlich der Rennverlauf<br />

bei den Herren. Hier war<br />

es der ebenfalls erst 22-jährige<br />

Jason Suttels, der überaus<br />

mutig ins Rennen startete und<br />

zugleich den perfekten Moment<br />

für einen Ausriss abpasste. „Als<br />

nach sehr schnellen ersten Kilometern<br />

das Tempo an der Spit-<br />

ze etwas gedrosselt wurde, bin<br />

ich losgesprintet“, so Suttels.<br />

Kurz vor der Halbmarathonmarke<br />

schloss mit Teamkollege<br />

Bart Swings ein weiterer Powerslide-Fahrer<br />

aus Belgien auf. Im<br />

Duo erreichten sie die Zielgerade,<br />

wo Swings dem zehn Jahre<br />

älteren Suttels den Vortritt<br />

– 160 –


Schon am Start war Jason Suttels<br />

(blaues Trikot) und Bart Swings<br />

(weißes Trikot) die Entschlossenheit<br />

anzusehen. <strong>Das</strong> Duo bestimmte<br />

das Rennen.<br />

Die Top 3 - Herren<br />

Platz Skater Zeit<br />

1. Jason Suttels (Belgien/powerslide world team) 57:01<br />

2. Bart Swings (Belgien/powerslide world team) 57:01<br />

3. Nolan Beddiaf (Frankreich/Eoskates World Team) 59:41<br />

lies. „Ich habe Jason den Sieg<br />

heute nicht geschenkt. Jason<br />

hat heute Unglaubliches geleistet<br />

und sich seinen Sieg durch<br />

seinen überaus starken Auftritt<br />

selbst geholt“, stellte der<br />

achtfache <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-MARA-<br />

THON-Sieger im Ziel klar. Glücklicher<br />

Dritter auf dem Podium<br />

war der Franzose Nolan Beddiaf<br />

vom Team EOSkates, der sich<br />

im Massensprint hauchdünn<br />

gegenüber Felix Rijhnen aus<br />

Darmstadt durchsetzte. Suttels<br />

Zeit von 57:01 Minuten liegt<br />

nur knapp über dem Streckenrekord<br />

von 56:46 Minuten, den<br />

Swings 2022 aufgestellt hatte.<br />

– 161 –


INLINESKATER<br />

Garanten für Party<br />

und Motivation<br />

Kids Skating für<br />

den Nachwuchs<br />

Auch der Nachwuchs zeigte<br />

seine Begeisterung für<br />

den schnellen Rollensport.<br />

Beim Kids Skating am Samstagmittag<br />

waren die jungen<br />

Rollensportler:innen mit vollem<br />

Einsatz mit von der Partie.<br />

Helden werden beim <strong>BMW</strong><br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> Inlineskating<br />

längst nicht nur an<br />

der Spitze des Feldes geboren.<br />

Seit zwölf Jahren sind die Macher<br />

der Rollnacht Düsseldorf<br />

sowie seit einigen Jahren auch<br />

der Skate Night Münster mit<br />

einem engagierten Team von<br />

Helfer:innen am Ende des Feldes<br />

im Einsatz.<br />

Um zu helfen, wenn Kraft und<br />

Motivation nachlassen, Windschatten<br />

zu spenden und möglichst<br />

alle Teilnehmer:innen bis<br />

auf die Zielgerade zu bringen.<br />

Adrian mit seinem Musikwagen<br />

ist längst legendär und für viele<br />

Teilnehmer:innen der Grund,<br />

nicht auf die Suche nach einer<br />

neuen persönlichen Bestzeit<br />

zu gehen, sondern maximalen<br />

Spaß zu erleben. Ein toller Service<br />

auch für die vielen Skater,<br />

die in diesem Jahr das erste<br />

Mal mitgerollt sind.<br />

Im Wechsel mit den schnellsten<br />

Sprinter:innen bei den<br />

Offenen Deutschen 100-Meter-Sprintmeisterschaften<br />

konnten die Zuschauenden Inlineskating<br />

in den unterschiedlichen<br />

Facetten erleben.<br />

– 162 –


KOMPROMISSLOS SCHNELL.<br />

REVV BOA ® 125<br />

Ein ultimativer High-End Skate, der bravourös die Lücke zwischen Fitness und Racing schließt.<br />

Carbon Vented<br />

Shell<br />

BOA ® Fit System<br />

Hydrogen<br />

125mm/85A<br />

Wheels<br />

Extruded<br />

Aluminum<br />

Rival Frame<br />

325mm/12.8”


– 164 –<br />

Dem Alkohol<br />

davongerollt<br />

Von einem Start beim <strong>BMW</strong>-<br />

<strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> hat Koichi<br />

Sakamoto schon lange<br />

geträumt. Dieses Jahr erfüllte<br />

sich der Japaner den<br />

Traum. Und das in einem Jubiläumsjahr:<br />

Am 14. Dezember<br />

wird er auf den Tag genau<br />

35 Jahre „trocken“ sein.<br />

Die Fahrt durch Berlins Straßen<br />

genoss der 64-Jährige<br />

ganz besonders. 1:56:28<br />

Stunden brauchte er und<br />

war sich danach sicher: „Ich<br />

werde dieses Rennen jetzt<br />

jedes Jahr feiern. Denn allein<br />

dieser Wettkampf ist es wert,<br />

ein Leben ohne Alkohol zu<br />

führen.“ Lange Jahre war er<br />

alkoholsüchtig gewesen, bevor<br />

er mit Hilfe der Japan Sobriety<br />

Organization 1988 den<br />

Absprung schaffte. „Mein<br />

Start beim <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-MA-<br />

RATHON Inlineskating steht<br />

dafür, dass es unzählige<br />

Möglichkeiten gibt, wenn wir<br />

nüchtern weiterleben.“


<strong>Das</strong> Radrennen in Berlin<br />

4. AUGUST 2024<br />

Follow us @VeloCity.Berlin<br />

www.VeloCity.berlin<br />

#WeRideBerlin


Weltrekord &<br />

Seriensieger<br />

Gleich drei Rennrollstuhlfahrerinnen, angeführt von Catherine<br />

Debrunner, unterboten den Weltrekord, während Marcel Hug<br />

seinen neunten Sieg in Berlin feierte. Bei den Handbikern wurde<br />

ein neuer Streckenrekord nur hauchdünn verpasst.


Berlin ist sein Rennen! Bereits<br />

<strong>zum</strong> neunten Mal gewann<br />

der Schweizer Marcel Hug den<br />

<strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong>.


DAS RENNEN DER RENNROLLSTUHLATHLET:INNEN<br />

Was für ein Rennen! Mit der Siegerin<br />

Catherine Debrunner, Eden<br />

Rainbow Cooper und Manuela<br />

Schär blieben gleich drei Rennrollstuhlfahrerinnen<br />

unter dem<br />

alten Weltrekord.


D A S<br />

R E N N E N<br />

I M<br />

V I D E O<br />

Weltrekord!<br />

Mit einem fantastischen<br />

neuen Weltrekord gingen<br />

auch die Rennrollstuhlfahrerinnen<br />

in die Geschichte<br />

des <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong><br />

ein. Die Schweizerin Catherine<br />

Debrunner siegte in<br />

1:34:16 Stunden hauchdünn<br />

vor Eden Rainbow Cooper<br />

(1:34:17 h/USA) und Manuela<br />

Schär (1:34:17 h/SUI). Alle<br />

drei Fahrerinnen lagen damit<br />

deutlich unter der bisherigen<br />

Weltrekordzeit von Manuela<br />

Schär (1:35:42 h). Bei den<br />

Herren feierte der Schweizer<br />

Marcel Hug seinen 9. Sieg in<br />

Berlin und distanzierte dabei<br />

Daniel Romanchuk (1:30:16 h/<br />

USA) und David Weir (1:30:17<br />

h/GBR) deutlich. „Ich konnte<br />

schon nach sechs Kilometern<br />

nach vorne fahren, danach<br />

war es ein einsames Rennen,<br />

das aber riesigen Spaß gemacht<br />

hat“, so Hug im Ziel.


DAS RENNEN DER HANDBIKER:INNEN<br />

Franzosen dominieren<br />

Nur um vier Sekunden verpassten<br />

die Herren in der<br />

Handbiker-Konkurrenz einen<br />

neuen Streckenrekord. Der<br />

Franzose Joseph Fritsch siegte<br />

in 1:00:05 Stunden vor sei-<br />

– 170 –


Ausgezeichnetes Trio: Bei den<br />

Handbikerinnen holte sich Julia<br />

Dierkesmann bei ihrem ersten<br />

Berlin-Start gleich den Sieg und<br />

den Lorbeerkranz.<br />

nem Landsmann Johan Quaile<br />

(1:00:09 h). Beide hatten sich<br />

bereits unmittelbar nach dem<br />

Start vom Feld abgesetzt. Der<br />

Berliner Vico Merklein entschied<br />

in 1:08:46 Stunden den<br />

Zielsprint des Verfolgerfeldes<br />

für sich und fuhr damit auf<br />

Platz drei. Bei den Damen siegte<br />

Berlin-Debütantin Julia Dierkesmann<br />

(GER/1:17:51 h) vor<br />

Katrin Möller (GER/1:17:52 h)<br />

und Meggie Gay (FRA/1:34:04<br />

h).<br />

– 171 –


WER LIEF DENN DA?<br />

Endlich im<br />

Jubilee-Club


Der 42-jährige Berliner Björn Maciosek läuft erst seit zwölf Jahren.<br />

Dennoch hat er schon alle sechs World Marathon Majors-Wettbewerbe<br />

gefinisht und ist insgesamt schon bei mehr als 40 Marathons und<br />

Ultras ins Ziel gekommen. In Berlin trat er dieses Jahr bereits <strong>zum</strong><br />

zehnten Mal an und lief damit in den Jubilee-Club. Ein anderes Ziel<br />

erreichte er dafür nicht, denn manchmal, erzählte er danach, läuft es<br />

beim Laufen eben ein wenig anders als geplant.<br />

Aufgezeichnet von: Tom Rottenberg


Ich bin stolz. Denn es ist unglaublich<br />

toll, auf diese Medaille<br />

zu schauen und zu wissen: Ich<br />

habe es geschafft. Wieder – und<br />

trotz allem. Und obwohl ich klar<br />

hinter meinen Erwartungen geblieben<br />

bin: Ich hatte für meinen<br />

zehnten <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-MA-<br />

RATHON ja eine Zeit unter drei<br />

Stunden angepeilt.<br />

Ich bin trotzdem zufrieden: Ups<br />

und Downs gehören eben dazu.<br />

Und auch wenn es unterwegs gar<br />

nicht toll lief: Ich bin mit meinen<br />

zehn Berlin-Finishs jetzt im „Jubilee-Club“<br />

– und das freut mich<br />

riesig: Emotional kann man das<br />

durchaus mit der Six-Star-Medaille<br />

vergleichen, die man für<br />

ein Finish bei allen sechs World<br />

Marathon Majors (London, Tokio,<br />

Chicago, Boston, New York und<br />

Berlin) erhält.<br />

Rückblickend weiß ich, woher<br />

meine 3:24 Stunden: Ich habe die<br />

Regenerationszeit nach den „100<br />

Meilen von Berlin“ unterschätzt.<br />

Der Lauf war am 13. August, aber<br />

100 Meilen gehen enorm an die<br />

Substanz: Ich habe am Sonntag<br />

Federn gelassen, habe richtig gelitten<br />

– aber bin heute trotzdem<br />

stolz und zufrieden.<br />

Begonnen hat alles nach Plan: Ich<br />

fühlte mich gut, es war beim Start<br />

noch kühl – optimal. Startblock B<br />

ist der Hammer: Ich war zwei Minuten<br />

nach der Elite unterwegs.<br />

Bis Kilometer 15 war alles super.<br />

Ich lief 4:15 Minuten pro Kilometer,<br />

bin am Pacer drangeblieben<br />

und habe den Lauf richtig genossen:<br />

wunderbar. Doch dann<br />

kam die Sonne raus. Hat richtig<br />

runtergebrannt. Je länger der<br />

Lauf dauerte, umso zäher wurde<br />

es – nicht nur für mich … Was<br />

mir geholfen hat war, dass man<br />

in Berlin immer Bekannte an der<br />

Strecke sieht. Wenn die deinen<br />

Namen rufen, unterstützt das<br />

enorm. <strong>Das</strong> pusht, tröstet und<br />

entschädigt für Vieles.<br />

Trotzdem: Ab Kilometer 20 ging<br />

es rapide bergab. Ich habe versucht,<br />

mich mit Gel über Wasser<br />

zu halten. Auf den letzten Kilometern<br />

habe ich einen netten<br />

Franzosen kennengelernt, dem<br />

es genauso ging. Auch das hilft:<br />

WER LIEF DENN DA?


Man teilt – das Gute ebenso wie<br />

das Leiden. Wir haben einander<br />

quasi gegenseitig <strong>zum</strong> Brandenburger<br />

Tor getragen.<br />

Daran abzubrechen, auszusteigen,<br />

habe ich aber keine Sekunde<br />

gedacht. Annett, meine Frau,<br />

sagt immer „Du weißt, du kannst<br />

jederzeit aussteigen – aber du<br />

weiß auch, dass du es eine Sekunde<br />

später bereuen wirst“.<br />

<strong>Das</strong> stimmt. Auch, weil ich weiß,<br />

dass Annett an der Ziellinie wartet:<br />

Ein kleines Privileg, weil sie<br />

im Medicalteam arbeitet. Dieses<br />

Jahr war das aber anders: Die<br />

hatten dort richtig viel zu tun.<br />

Mussten mehr Leute als sonst<br />

versorgen und ihnen helfen. Annett<br />

hatte diesmal nur sehr kurz<br />

Zeit für mich. Richtig so: Medizinische<br />

Versorgung hat selbstverständlich<br />

Vorrang.<br />

Bei der Zeremonie für die Jubilee-<strong>Finisher</strong><br />

war sie aber dann<br />

dabei. <strong>Das</strong> machte die Ehrung<br />

gleich doppelt schön. Im Jubilee-<br />

Club zu sein, ist eine tolle Bestätigung:<br />

Mindestens zehnmal Berlin!<br />

Ich hätte gedacht, mit meinen<br />

42 bei den Jüngsten zu sein:<br />

aber denkste! Da haben Manche<br />

richtig früh angefangen … Ganz<br />

nebenbei hat der „Club“ auch<br />

einen praktischen Vorteil: Jubilee-Members<br />

bekommen immer<br />

einen Startplatz. Garantiert. Da<br />

fällt schon ein Stein vom Herzen.<br />

Aber an erster Stelle steht natürlich<br />

die Freude und der Stolz,<br />

<strong>zum</strong> Kreis derer zu gehören, die<br />

in meiner Heimatstadt mindesten<br />

zehnmal den Marathon gelaufen<br />

sind.<br />

Nach dem Marathon ist immer<br />

auch vor dem Marathon: Berlin<br />

bleibt mein großer Fixpunkt.<br />

Auch in den nächsten Jahren.<br />

Mein Plan: Mehr auf die Qualität<br />

beim Training achten – und wenige<br />

Wettbewerbe, die aber sehr<br />

bewusst auswählen: Wahrscheinlich<br />

werde ich im Frühjahr den<br />

Marathon in Hannover laufen,<br />

dann wieder die „100 Meilen von<br />

Berlin“ – und natürlich wieder<br />

den Berlin-Marathon. Den Jubiläumslauf,<br />

den 50. <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<br />

<strong>MARATHON</strong>, lasse ich mir auf<br />

keinen Fall entgehen.<br />

BJÖRN MACIOSEK


WER LIEF DENN DA?<br />

Steffi Fuchs wuchs vor dem Fall der Mauer in<br />

Ost-Berlin auf. Heute lebt sie in den USA, in<br />

einer abgelegenen Kleinstadt nahe der kanadischen<br />

Grenze. In Berlin durch das Brandenburger<br />

Tor zu laufen, war die Erfüllung eines<br />

Traumes, den sie nicht erst als Läuferin, sondern<br />

schon als Kind hatte.<br />

Aufgezeichnet von: Tom Rottenberg


» Immer noch<br />

mein Berlin –<br />

aber viel schöner «


Als gebürtige Ost-Berlinerin war der<br />

Lauf durch das Brandenburger Tor<br />

für Steffi Fuchs besonders emotional.<br />

Die Medaille wird sie immer an<br />

dieses Erlebnis erinnern.<br />

STEFFI FUCHS<br />

Es war unglaublich. Und mir<br />

geht es super: Ich bin schon<br />

am Montag, am Tag danach,<br />

quer durch Berlin gelaufen, um<br />

Fotos mit der Medaille zu machen.<br />

Ich fühle mich nicht so,<br />

als wäre ich einen Marathon gelaufen<br />

– eher, als wären es fünf<br />

Kilometer gewesen. Da ist nicht<br />

einmal ein Muskelkater!<br />

Ich habe wohl Einiges richtig gemacht,<br />

als ich es ganz ruhig angehen<br />

ließ. <strong>Das</strong>s es Berlin keine Bestzeit<br />

wird, war klar – und weil ich<br />

mich schon in den USA für Boston<br />

qualifiziert habe, konnte ich Berlin<br />

einfach genießen. Ich bin entspannt<br />

durchgelaufen – und das<br />

ging besser, als erwartet.<br />

Ich bin 4:20 Stunden gelaufen.<br />

Aber ich wäre auch mit einer<br />

5-Stunden-Zeit zufrieden gewesen:<br />

Ich war unsicher. Dachte ich<br />

würde oft stehen bleiben, um Fotos<br />

zu machen, aber es lief dann<br />

so gut, dass ich nicht stoppen wollte.<br />

Ich habe jeden Schritt genossen,<br />

auch die Menschenmassen<br />

am Streckenrand und allen voran<br />

die Trommlergruppen. Da bin ich<br />

echt ein Fan: Bands sind super<br />

aber eine Drumline am Streckenrand<br />

ist das Nonplusultra. Und da<br />

wurde in Berlin wirklich ordentlich<br />

was geboten.<br />

WER LIEF DENN DA?


Aber der Reihe nach: Ich bin am<br />

Montag aus Oroville, einer Kleinstadt<br />

zwischen Seattle und der kanadischen<br />

Grenze angekommen.<br />

Dann war ich in der Stadt unterwegs<br />

und bin sicher 20 Kilometer<br />

gelaufen. Zu Sehenswürdigkeiten,<br />

aber auch an Orte meiner Kindheit:<br />

Berlin ist immer noch mein<br />

Berlin. Natürlich hat es sich sehr<br />

verändert. Meistens <strong>zum</strong> Guten.<br />

Manche Gebäude sind nicht mehr<br />

da. Auch den Alexanderplatz hat<br />

man als Ossi anders in Erinnerung<br />

– der, das muss ich ehrlich sagen,<br />

ist heute nicht mehr so schön.<br />

Dafür sind andere Gebäude wunderschön<br />

restauriert worden. Es<br />

ist immer noch mein Berlin – aber<br />

schöner, viel schöner.<br />

Ich habe mir Vieles sehr bewusst<br />

angeschaut. Und ich finde es gut,<br />

dass sichtbar ist, wo und wie die<br />

Mauer stand. <strong>Das</strong> gehört zu Berlin<br />

dazu.<br />

Am Marathon-Sonntag war ich in<br />

Startblock F. Und dort war es genial.<br />

Die Stimmung! Da kommen<br />

New York und Chicago nicht mit.<br />

Ich erwähne die zwei, weil es die<br />

einzigen „Großen“ sind, die ich<br />

bisher gelaufen bin – aber Stimmung<br />

und Organisation in Berlin<br />

waren super. Einfach geil.<br />

Schon zwei Wochen vor dem Lauf<br />

war ich hibbelig. Am Sonntag bin<br />

ich um vier in der Früh aufgewacht,<br />

bin um fünf Uhr los – obwohl noch<br />

viel Zeit war. Aber im Startblock,<br />

war ich dann nicht mehr nervös:<br />

Wenn es ernst wird, bin ich ruhig<br />

und cool.<br />

Ich bin langsam losgelaufen. Bin<br />

nach Puls gelaufen. Aber als die<br />

erste Hälfte rum war, kam mir die<br />

blöde Idee, einen negativen Split<br />

zu versuchen. Ich habe Gas gegeben<br />

– und auf einmal war es total<br />

stressig. Ich habe mich gefühlt,<br />

als würde ich viel schneller laufen,<br />

tatsächlich bin ich langsamer geworden.<br />

Da merkst du, dass das<br />

wirklich alles im Kopf passiert. Ich<br />

habe mir dann gesagt: „Hör auf,<br />

dich zu stressen, lauf einfach!“<br />

Und sofort ging es wieder lockerer<br />

und besser.<br />

Ich bin dann einfach nach Gefühl


gelaufen. Natürlich: Auf den letzten<br />

Meilen hat es sich dann gezogen.<br />

Da fragst Du dich ständig:<br />

„Wo ist es denn, das Brandenburger<br />

Tor? Wann kommt es endlich?“<br />

Aber als es auftauchte, war<br />

alles gut. Da ging die Post ab.<br />

Freunde haben mich vor dem Start<br />

extra daran erinnert, da gefälligst<br />

nett zu gucken. Wegen der Fotos:<br />

Von mir gibt es kaum ein Lauf-<br />

Foto, auf dem ich lache oder fröhlich<br />

wirke – weil das immer super<br />

emotional ist. Und jetzt auch noch<br />

hier! Weil: Als einstige Ostberlinerin<br />

durch dieses Tor zu laufen,<br />

das so nah und doch unerreichbar<br />

war, ist etwas Besonderes. Ich<br />

habe beim Lauf selbst sonst kaum<br />

fotografiert – aber da habe ich ein<br />

Video gemacht: <strong>Das</strong> werde ich mir<br />

noch oft ansehen.<br />

<strong>Das</strong> Gefühl war unbeschreiblich.<br />

Da ist nur ein Gedanke: „Du rennst<br />

hier durch. Du rennst hier wirklich<br />

durch!“ <strong>Das</strong>, diesen Augenblick,<br />

wollte ich als Läuferin seit drei<br />

Jahren. Aber in Wirklichkeit, seit<br />

ich ein Kind war. Trotzdem ist es<br />

fast unwirklich. Du denkst: „Bin<br />

das ich? Bin ich tatsächlich hier?“<br />

Aber weil auf deiner Nummer dein<br />

Name steht, rufen die Leute den<br />

ständig: Ja, das bist du! Du bist<br />

tatsächlich hier!<br />

Und plötzlich war ich im Ziel. Der<br />

erste Gedanke? „Hab ich die Medaille?<br />

Wo ist meine Medaille? Ah,<br />

da! Alles gut.“ Aber es braucht<br />

Zeit, bis du das wirklich realisierst.<br />

Ich bin dann am Montag den ganzen<br />

Tag mit der Medaille unterwegs<br />

gewesen. Mir ging es körperlich<br />

ja super. Wenn ich andere<br />

<strong>Finisher</strong> gesehen habe, die sich<br />

quasi auf allen Vieren über Treppen<br />

gequält haben, war ich – ohne<br />

Häme – schon auch stolz auf mich:<br />

<strong>Das</strong> ist nicht nur Glück, ich habe<br />

Einiges richtig gemacht. Darauf<br />

will ich aufbauen: Mein nächster<br />

großer Lauf ist Boston. Im Frühjahr.<br />

Und nächsten Herbst will ich<br />

wieder in Berlin laufen: Dieses Jahr<br />

war eine tolle Party – wie wird da<br />

wohl erst das 50. Jubiläum sein?<br />

WER LIEF DENN DA?<br />

– 180 –


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11. Mai 2024<br />

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WER LIEF DENN DA?<br />

Der Berlin-Marathon hat einen besonderen Platz im Herzen von<br />

Jürgen Karl – und seit 2018 auf seinem Rücken: Als großes Tattoo,<br />

das seinen ganzen Rücken bedeckt. Dieses Mal war der 54 Jahre<br />

alte Drucker aus Stolberg bei Aachen <strong>zum</strong> achten Mal mit dabei – für<br />

ihn war es sein schönster Lauf durch die deutsche Hauptstadt. Hier<br />

erzählt er seine Geschichte.<br />

Aufgezeichnet von: Tom Rottenberg


» Mein schönster<br />

Berlin-Marathon «<br />

<strong>Das</strong> war mein achter Berlin-<br />

Marathon. Und auch wenn<br />

Berlin immer schön ist: Dieses<br />

Jahr war der schönste Lauf –<br />

aber gefühlt auch der längste.<br />

Klar, es sind immer 42 Kilometer.<br />

Und ich bin auch sonst nicht<br />

der Schnellste. Aber dieses<br />

Jahr war ich fast sechs Stunden<br />

unterwegs: Es war härter<br />

als sonst. Auch wärmer. In der<br />

Früh frisch, am Vormittag warm<br />

– und mittags richtig heiß.<br />

Trotzdem: Es war geil. Unfassbar<br />

geil. Die schönste Strecke, die<br />

schönste Zielgerade. Wie immer.<br />

Aber die beste Stimmung, das<br />

beste Publikum, das ich je erlebt<br />

habe: Ich weiß nicht, wie oft<br />

ich meinen Namen gehört habe<br />

– vom Streckenrand, aber auch<br />

von anderen Läuferinnen und<br />

Läufern. In 1000 Sprachen …<br />

das ist Gänsehaut und Emotion<br />

pur.<br />

Ich bin dieses Jahr auch in der<br />

Live-Übertragung im TV interviewt<br />

worden: Zum Marathon,<br />

aber vor allem auch zu meinem<br />

Berlin-Marathon-Tattoo am Rücken:<br />

Wieso ich es mir 2018 stechen<br />

ließ, wofür es steht?<br />

Die Marathonparty hat schon<br />

am Freitag begonnen. Wie immer<br />

ging es zuerst <strong>zum</strong> Brandenburger<br />

Tor, dann zur Messe.<br />

Am Samstag dann der Inlineskate-Marathon.<br />

Für mich ist<br />

der auch ein Fixpunkt: Es gehört<br />

sich unter Sportlerinnen<br />

und Sportlern, dass man einander<br />

anfeuert – und genau wie<br />

beim Marathon sind es die ganz<br />

hinten, die am meisten Unter-<br />

– 183 –


stützung brauchen: Ich stehe<br />

bis <strong>zum</strong> Letzten da und feuere<br />

an.<br />

In der Nacht vor dem Marathon<br />

habe ich dieses Mal richtig<br />

schlecht geschlafen. Ich bin<br />

gegen drei wach geworden und<br />

habe mich nur noch herumgewälzt.<br />

Vielleicht ja auch wegen<br />

Seit 2018 trägt Jürgen Karl den<br />

Berlin-Marathon immer mit sich. Als<br />

Tattoo, das seinen ganzen Rücken<br />

ziert.<br />

meines Ischias: Der hat ein paar<br />

Wochen vor dem Lauf begonnen,<br />

Probleme zu machen. <strong>Das</strong><br />

war bisher nie ein Thema. Aber<br />

dann, beim Lauf selbst, war der<br />

Schmerz weg.<br />

Berlin ist für mich eine emotionale<br />

Angelegenheit. Dieses<br />

Jahr, aus privaten Gründen,<br />

ganz besonders. Vielleicht hat<br />

das ja auch mitgespielt. Aber<br />

mir geht es hier nie um die Zeit,<br />

um Tempo: Wenn ich gehe, ist<br />

das für mich auch okay. Aber bis<br />

<strong>zum</strong> wilden Eber, bei Kilometer<br />

28, ging es sehr gut, da war ich<br />

mit mir schon sehr zufrieden:<br />

Ich bin fast nur gelaufen.<br />

Auch, weil ich ein bisschen<br />

Druck hatte: <strong>Das</strong> Live-TV-Interview.<br />

Da hatten wir eine Zeit<br />

ausgemacht. Also musste ich<br />

rechtzeitig beim „Eber“ sein.<br />

Ich habe dort dann erzählt, wie<br />

es <strong>zum</strong> Tattoo kam. Wieso ich<br />

mir 2018 die Strecke auf den<br />

Rücken stechen ließ. Wie lange<br />

das gedauert, was es gekostet<br />

hat. und natürlich habe ich das<br />

WER LIEF DENN DA?


JÜRGEN KARL<br />

Tattoo da gezeigt – ich bin ja<br />

stolz drauf.<br />

Aber dann wieder ins Laufen<br />

zu kommen, war hart. Richtig<br />

hart. Faszinierend, wie einen so<br />

eine Unterbrechung aus dem<br />

Flow holen kann. Der Redakteur<br />

hat auch gefragt, wie das<br />

nun auf den letzten Kilometern<br />

sein wird: Ich habe gesagt, dass<br />

ich ankommen werde – egal wie<br />

und egal wann.<br />

Die letzten sieben Kilometer bin<br />

ich gegangen. Bis zur Zielgeraden,<br />

wenn man das Brandenburger<br />

Tor sieht: Da bin ich losgelaufen.<br />

Getragen von dieser<br />

unglaublichen Jubel-Welle. <strong>Das</strong><br />

Publikum trägt dich in Berlin ja<br />

vom Start bis ins Ziel.<br />

Ich kam dieses Jahr nach 5:54<br />

Stunden an. Der 27.777 von<br />

43.000. Aber das ist egal: Jeder<br />

ist Siegerin oder Sieger –<br />

weil jede und jeder sich selbst<br />

bewiesen hat, was er oder sie<br />

kann. Nur das zählt. Jedes Jahr<br />

aufs Neue. Aber dieses Mal war<br />

es mein bisher schönster Berlin-Marathon.<br />

Weil alles gepasst<br />

hat: Die Motivation, das Wetter,<br />

die Stimmung: Da waren so unfassbar<br />

viele Leute – ich bekomme<br />

jetzt noch Gänsehaut.<br />

Gänsehaut – das war es bis <strong>zum</strong><br />

allerletzten Moment: Quasi auf<br />

der Ziellinie hat ein Kameramann<br />

Bilder für die große Videowand<br />

gesammelt. Ich habe für ihn noch<br />

einmal meinen Rücken freigemacht<br />

und mich dann selbst auf<br />

der großen Wand gesehen. „Mein“<br />

Brandenburger Tor beim Brandenburger<br />

Tor: Dieser Moment, dieses<br />

Gefühl – das bleibt. <strong>Das</strong> kann mir<br />

niemand je wieder wegnehmen.


Seit 50 Jahren rekordverdächtig, bunt, inspirierend. <strong>Das</strong> und noch<br />

vieles mehr zeichnet den <strong>BMW</strong> <strong>BERLIN</strong>-<strong>MARATHON</strong> aus. Entlang<br />

der Strecke verwandelt sich die Hauptstadt in eine gigantische<br />

Partymeile. Es ist DAS sportliche Ereignis für Lauf- und Sportbegeisterte.<br />

Wer bewegende Momente erleben will, der findet sie<br />

bei unserer 50. Jubiläumsausgabe in 2024. Wir freuen uns schon<br />

jetzt darauf, dieses ganz besondere Ereignis mit dir zu feiern!


Danke<br />

fürs<br />

Dabeisein!<br />

Wir sehen uns in Berlin!

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