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Nach ihrer Wahl im Herbst 2012 (zum 1.Vorsitzenden in außerordentlicher<br />
Mitgliederversammlung) bzw. auf der folgenden Mitgliederversammlung im<br />
Frühjahr 2013 gingen beide mit Tatkraft und manch neuer Idee an ihre Vorstandsarbeit.<br />
Ende gut, alles gut?<br />
Leider nicht. Die in der Sektion im Grundsatz eigentlich einhellige Absicht,<br />
das Klettern (auch finanziell) zu fördern, blieb in ihrer praktischen Ausgestaltung<br />
ein Zankapfel. Nach längeren Vorgesprächen und Einholung fachlichen<br />
Rats fand im Juli 2013 eine erneute außerordentliche Mitgliederversammlung<br />
statt. Auf ihr wurde über ein vom 1.Vorsitzenden entworfenes<br />
und verhandeltes Konzept abgestimmt, in dessen Kern an die Firma Urban<br />
Apes – Betreiber einer Kletterhalle und ausersehener Kooperationspartner –<br />
ein Betrag von 85.000€ fließen sollte. Der Antrag fand eine Mehrheit, aber<br />
beileibe keine allseitige Zustimmung. Der Mitgliederbeschluss wurde gerichtlich<br />
angefochten und für unwirksam zustande gekommen erachtet. In der<br />
Folge jener Beschlussfassung wurde sowohl aus den Reihen der Mitglieder<br />
als auch dem Vorstand selbst, teils heftige Kritik an dem 1.Vorsitzenden laut,<br />
die diesen im Januar 2014 zum Rücktritt veranlassten. Und schon im Dezemberheft<br />
2014 berichtete der Schriftleiter vom überraschenden Rücktritt auch<br />
des Zweiten Vorsitzenden. Déjà vu!<br />
Ein neuer Versuch, jenes Förderkonzept abzustimmen, ist nicht mehr unternommen<br />
worden. Muss auch nicht. Der Kletterhallenbetreiber erfreut sich<br />
(inzwischen ohne örtliche Konkurrenz) regen Zulaufs auch und gerade aus<br />
Kreisen der Sektionsmitglieder. Das Bemühen, die Kletterangebote für sie<br />
stetig zu verbessern, ist durch den jetzigen Zweiten Vorsitzenden, Andreas<br />
Aurich seit 2015, und den Jugendreferenten Timm Bußhaus (seit 2014) und<br />
weitere Referenten personell hinreichend in Vorstand und Beirat verankert.<br />
Nach langen Jahren etwa gleichbleibender Mitgliederzahlen unter Tausend<br />
sind diese zuletzt stetig angestiegen und haben nunmehr die Marke von 1200<br />
erreicht. Es besteht Einigkeit, dass diese Mitgliederzunahme, die ähnlich<br />
auch der Hauptverein zu verzeichnen hat, im Bereich unserer Sektion hauptsächlich<br />
dem sehr deutlich verbesserten Angebot im Kletterbereich zu danken<br />
ist. Hieran ist weiter zu arbeiten, weil dieser Teil des Alpinsports auch<br />
die weitere Zukunft der Alpenvereinssektionen prägen wird.<br />
Vereinsleben früherer Gestalt mit regelmäßigen gemeinsamen Unternehmungen<br />
hat sich in letzten Jahrzehnten mehr und mehr und nicht nur in unserer<br />
Sektion mit der Generation, die es trug, überlebt und ist einer zunehmenden<br />
Individualisierung im Freizeitbereich gewichen. Damit einher scheint mir ein<br />
Auffassungswandel gegangen zu sein, der die Mitgliedschaft in einem Verein<br />
heute vorrangig oder gar ausschließlich als Möglichkeit zur Inanspruchnahme<br />
von Serviceleistungen und/oder Vergünstigungen begreift. Dienstleistungsgesellschaft<br />
eben.<br />
Oder kann es sein, dass dieser Wandel vornehmlich Reflex und Fernwirkung<br />
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