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Pop Art Design Presseinformation pdf - Vitra Design Museum

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Andy Warhol als Modeillustrator und Robert Rauschenberg als Schaufensterdekorateur. In Großbri-<br />

tannien entstanden Bewegungen wie die der Situationisten, die nach neuen Verbindungen zwischen<br />

Kunst, Architektur und <strong>Design</strong> suchten und diese Disziplinen in radikalen Ausstellungen wie „This is<br />

Tomorrow“ (1956) auf völlig neue Weise miteinander verschmolzen. Zu den zentralen Figuren dieser<br />

Bewegung zählten Eduardo Paolozzi und Richard Hamilton, dessen Collage „Just what is it that<br />

makes today’s home so different, so appealing“ (1956) als Schlüsselwerk für die Entstehung der <strong>Pop</strong>-<br />

<strong>Art</strong> angesehen wird – es vereint auf programmatische Weise eine Reihe von Alltagsobjekten in einem<br />

Wohnungsinterieur mit einer neuen, plakativen Bildsprache.<br />

Aus diesem Nährboden entstand Ende der 1950er Jahre jene künstlerische Bewegung, die von dem<br />

prominenten Kritiker Lawrence Alloway zu Beginn der 1960er Jahre „<strong>Pop</strong>-<strong>Art</strong>“ getauft wurde. Die<br />

bisher eher losen Wechselwirkungen beider Disziplinen gewann nun eine Intensität, die bis heute<br />

ohne Beispiel ist. Diesem Phänomen ist der Hauptteil der Ausstellung gewidmet. Er besteht aus einer<br />

Folge von Werkgruppen, in denen die gemeinsamen Motive und Strategien von Kunst und <strong>Design</strong><br />

verfolgt werden können: <strong>Design</strong>er arbeiten mit künstlerischen Strategien wie Zitat, Collage und Ironie,<br />

Künstler bedienen sich anonymer, industrieller Herstellungsverfahren, Gebrauchsgegenstände wer-<br />

den zu Kunstmotiven, aber auch neue Materialien wie Kunststoffe oder Latex ermöglichen eine Ikonik,<br />

die der Alltags- und <strong>Pop</strong>ulärkultur entnommen ist.<br />

Hier macht die Ausstellung deutlich, dass die <strong>Pop</strong>-<strong>Art</strong> alles andere als ein homogenes Phänomen war,<br />

sondern dass sie eine Vielzahl unterschiedlicher Positionen zusammenfasste. So entdeckten Künstler<br />

wie Jasper Johns und Ed Ruscha eine neue Wirklichkeit vor allem in der Flut von Künstlichkeit und<br />

Oberflächlichkeit der medialen Klischees, der Franzose Raymond Hains oder der Amerikaner Claes<br />

Oldenburg arbeiteten mit dem Vertauschen von Proportionen und Dimensionen – Methoden, die in<br />

Entwürfen von Gaetano Pesce oder Studio 65 später weiter verfolgt wurden. Die Künstler Robert<br />

Indiana oder Judy Chicago wiederum suchten nach Anregungen in der Volkskunst, ähnlich wie zuvor<br />

die <strong>Design</strong>er Alexander Girard und Ettore Sottsass. Andere Tendenzen bewegten sich in der Nähe<br />

der Hard-Edge-Malerei, etwa die Werke von Alan d’Arcangelo oder Richard <strong>Art</strong>schwager, die eine<br />

erstaunliche Nähe zu Objekten wie Sottsass‘ Superbox-Schränken (1965-69) offenbaren.<br />

Doch nicht nur die Motive, auch die Strategien der Präsentation und Vermarktung von Künstlern und<br />

<strong>Design</strong>ern näherten sich einander an. Drängten <strong>Design</strong>er mit ihren Werken zunehmend in Museen, so<br />

provozierten Künstler durch Ausstellungen in Warenhäusern, etwa Claes Oldenburg und Andy War-<br />

hol in New York oder der junge Gerhard Richter in Düsseldorf. Um die Alltagsnähe der neuen Objek-<br />

<strong>Vitra</strong> <strong>Design</strong> <strong>Museum</strong>, Charles-Eames-Straße 2, D-79576 Weil am Rhein<br />

T +49.7621.702.3200, F +49.7621.702.3590, info@design-museum.de, www.design-museum.de

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