Jahresbericht 2009/10 - St. Nikola
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BEITRAG ZUR CHRONIK VON NIKOLA<br />
Napoleon traf <strong>Nikola</strong><br />
Seit ein paar Wochen liegen uns<br />
Auszüge der Chronik unserer Schule<br />
<strong>St</strong>. <strong>Nikola</strong> vor. Ich war wirklich platt<br />
angesichts der zahlreichen urkundlichen<br />
Erwähnungen und ließ mich voller<br />
Spannung auf eine Zeitreise ein, als<br />
ich die vielen Seiten sichtete.<br />
So ist unsere Schule <strong>10</strong>67 zum ersten<br />
Mal erwähnt worden. Bereits 1204<br />
wird als Lehrer ein gewisser Friedrich<br />
erwähnt, der in hohem Ansehen für<br />
seine Kunst des Unterrichtens stand.<br />
Die Schule war zu dieser Zeit noch in<br />
Räumlichkeiten des <strong>Nikola</strong>klosters,<br />
dem heutigen Campusgelände der<br />
Universität Passau, untergebracht.<br />
Lückenlos reihen sich nun die Namen<br />
der Schulmeister in die<br />
Aufzeichnungen der Jahrhunderte und<br />
allen wird hohes pädagogisches<br />
Engagement bescheinigt.<br />
Eine lange Liste von Schulmeistern<br />
wechselt sich ab im Versuch, die Kinder<br />
der Hofmark <strong>Nikola</strong> zu lehren und zu<br />
erziehen. Bereits 1787 gab es so etwas<br />
wie eine Ganztagesklasse unter dem<br />
Schullehrer Franz Schröcksnadl, dessen<br />
Unterrichtszeit von 7.00 Uhr bis<br />
<strong>10</strong>.00 Uhr und von 13.00 Uhr bis<br />
16.00 Uhr angesetzt war. Die<br />
Sommerferien waren hier auch um<br />
einiges kürzer. Sie gingen vom 20. Juli<br />
bis 15. August. Nach Mariä<br />
Himmelfahrt hatten alle wieder da zu<br />
sein, denn das neue Schuljahr begann.<br />
Und das waren sie auch, denn sage<br />
und schreibe 120 Schülerinnen und<br />
Schüler drückten sich in ein Klassenzimmer.<br />
Für heute unvorstellbar!<br />
Napoleon wird 1806 erwähnt. Bayern<br />
wurde in diesem Jahr unter dem<br />
Minister Maximilian Graf von<br />
Montgelas zum führenden Mitglied im<br />
Rheinbund und Bündnispartner von<br />
Napoleon. Für seine Bündnistreue<br />
wurde Bayern zum Königreich durch<br />
den französischen Kaiser aufgewertet<br />
und Max Joseph am 1. Januar 1806 in<br />
München als Maximilian I. Joseph zum<br />
ersten König Bayerns erhoben. Die<br />
Anlehnung an Frankreich hatte jedoch<br />
einen hohen Preis: So mussten 1812<br />
dreißigtausend bayerische Soldaten<br />
Napoleons Feldzug gegen Russland<br />
mit dem Leben bezahlen.<br />
In <strong>Nikola</strong> wurde zu dieser Zeit ein<br />
Lazarett eingerichtet und die Hofmark<br />
<strong>St</strong>. <strong>Nikola</strong> kam nicht ungeschoren<br />
davon. Sie wurde 1809 dem Erdboden<br />
gleichgemacht.<br />
1833 bestand das Dorf <strong>St</strong>. <strong>Nikola</strong> aus<br />
770 Einwohnern. 230 Schüler wurden<br />
vom Lehrer Seyfried unterrichtet, der<br />
ein Freund von Pestalozzi war und<br />
einen der ersten Lehrpläne verfasste,<br />
die heute noch in der Bayerischen<br />
<strong>St</strong>aatsbibliothek in München archiviert<br />
sind und gesichtet werden können.<br />
E i n Lehrer für 230 Schüler mit dem<br />
Hang zur Veröffentlichung von pädagogischen<br />
Schriften. Wie machte dieser<br />
Mensch das nur??? Auf seinem<br />
<strong>St</strong>undenplan standen neben der<br />
Sprachlehre, Geographie, bayerische<br />
Geschichte, Naturgeschichte,<br />
Naturlehre, Zeitrechnung, Körper- und<br />
Seelenlehre (Anmerkung vom<br />
Verfasser: Interessant!), Kopf- und