Die 6. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst ... - CAC Brétigny
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Gianni Pettena<br />
*1940 in Bozen, Italien ★ Bolzano, Italy; lebt und arbeitet ★ lives and works in Fiesole, Italien ★ Italy<br />
Applausi, 1968<br />
Der Künstler trägt einen in identische Hälften geteilten Koffer, beide versehen mit<br />
demselben Schriftzug („APPLAUSI“), aus dem hinteren Bühnenraum in den Vordergrund,<br />
öffnet ihn und stellt die Hälften, während die Schriftzüge bereits von hinten beleuchtet<br />
aufblinken, an die Seite der Bühne vor das Publikum. Wie andere emblematische<br />
Gesten von Gianni Pettena stellt diese Arbeit eine humorvolle und dennoch radikale<br />
Art der Publikumsprovokation dar, indem sie selbiges zu bloßen Fernsehzuschauern<br />
reduziert. Zusammen mit Archizoom, Superstudio und Ufo gehört Pettena seit den<br />
1960er Jahren einer Kerngruppe der radikalen Bewegung in Italien an, die einen tiefgehenden<br />
Einfluss auf aktuelle Experimente in Architektur und Design ausübte und<br />
noch immer ausübt.<br />
★<br />
A suitcase split into two identical halves with the same word (“APPLAUSI”) written on<br />
each. The artist carries it from the back of the stage to the apron and, after opening<br />
it, places the two halves with the word already flashing on and off on the sides of<br />
the stage, in front of the audience. Along with other emblematic gestures by Gianni<br />
Pettena, this work constitutes a humorous, yet radical way of provoking the audience<br />
by reducing it to the mere level of television viewers. Together with Archizoom,<br />
Superstudio and Ufo, Pettena has, since the 1960s, belonged to the core group of the<br />
radical movement in Italy, which exerted and still exerts a profound influence on<br />
current experiments in architecture and design.<br />
Courtesy Gianni Pettena<br />
Pratchaya Phinthong<br />
*1974 in Bangkok, Thailand; lebt und arbeitet ★ lives and works in Bangkok<br />
No Patents on Ideas, 2005<br />
Pratchaya Phinthong verweist mit seiner Arbeit auf die kulturelle Kapitalisierung oder<br />
Kolonialisierung der Bedeutungen und Vorstellungen von <strong>Kunst</strong>. No Patents on Ideas<br />
(2005) bezieht sich auf einen Brief von Thomas Jefferson aus dem 18. Jahrhundert, der<br />
die Frage nach intellektuellem Eigentum und der Vermarktung von Ideen stellt. Das <strong>für</strong><br />
das Poster verwendete Blaudruckverfahren führt zum Verschwinden der Farben, wenn<br />
es dem Tageslicht ausgesetzt wird. „Ich mag die Idee eines verschwindenden Bildes,<br />
das sanft in unsere Erinnerung verlagert wird. Der Blaudruck ermöglicht diesen Effekt.