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Helfer und seine Zeitschrift - THWhS

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Mona t s zeitschrift des THW<br />

N R. 11 - N 0 V E M B E R 1 9 5 5 - 2. J' A H R G A N G<br />

Herausgegeben von der B<strong>und</strong>esanstalt Technisches Hilfswerk, Koblenz, Am Rhein 12, Verlag: Rhenania-Verlag, Koblenz, Roonstr.<br />

(Pressehaus). Redaktion: "Das Technische Hilfswerk", Monatszeitschrift des THW, Koblenz, Gerichtsstr. 4. Hauptschriftleiter: Theo<br />

Weber; Verantwortlichkeit: für den fachlichen Tell: Hans Haffner; für den nichtfachlichen Teil: M. v. Buttlar; Graphik: Max Suttner;<br />

verantwortlich für den Anzeigenteil: Hennig Fahlberg. Druck Rhenania-Druckerei, Koblenz. Fernruf für Verlag, Redaktion <strong>und</strong><br />

Druckerei: Koblenz Sa.-Nr. 2301, Fernschreiber Nr. 086817. Beide Anschlüsse sind unter "Pressehaus" registriert. Anzeigen werden<br />

nach dem z. Z. gültigen Tarif Nr. 1 berechnet. Für die monatlich erscheinende <strong>Zeitschrift</strong> gelten folgende Bezugsbedingungen: Einzelpreis<br />

50 Pf, Abonnementspreise: Vierteljährlich DM 1,50 zuzüglich 25 Pf ortsübl. Zustellgeld; durch die Post vierteljährlich DM 1,50<br />

einschI. 10,2 Pf Postgebühren zuzügl. 9 Pf Zustellgeld. Jahresabonnement DM 6,- zuzügl. Nebenkosten. DIrektversand vom Verlag<br />

50 Pf monatlich zuzügl. 15 Pf anteilige Porto- <strong>und</strong> Versandkosten. Bestellungen beim Verlag, bei der Post oder beim Buchhandel.<br />

Postscheckkonto Köln 2959 - "Rhenania" - Druck- <strong>und</strong> Verlags-GmbH., <strong>Zeitschrift</strong>enabteilung "Das Technische Hilfswerk" in Koblenz,<br />

Bankkonto: Rhein-Main Bank, Koblenz<br />

I l HALTSVERZEICHNIS<br />

Dr.-Ing. Meyer-Hoissen: Baulicher Luftschutz (FortsetZlUng) - Das THW stellt aus - Tag des freiwilligen <strong>Helfer</strong>s -<br />

Leserbrief: Der THW-H elfer <strong>und</strong> <strong>seine</strong> <strong>Zeitschrift</strong> - Dr. jur. Tholen: Das Personalvertretungsgesetz - Große H erbstübung<br />

des OV Münster - Der <strong>Helfer</strong> <strong>und</strong> sein "Hobby" - Fachreclmen für den THW-<strong>Helfer</strong> - Hans-U. Korenke: Der<br />

THW-Schaukasten - Technische Delikatessen - <strong>Zeitschrift</strong>enübersicht - Bücherschau - Lehrgänge in Marien thai -<br />

Ortsverbände am Werk<br />

H elfer des OV Wuppertal sprengten ein kräftiges Stück a us der alten Bever-Talsperrenmauer.


Dr.-Ing. Meyer-Hoissen:<br />

Baulicher Luftschutz<br />

(Fortsetzung)<br />

In einem früheren Aufsatz dieser Reihe waren die im KriegsfaU aus der<br />

Luft drohenden Gefahren beschrieben worden. Ihre Kenntnis ist Voraussetzung<br />

für das Verständnis der baulichen Maßnahmen, die zum Schutz von<br />

Menschen <strong>und</strong> Sachwerten vor diesen Gefahren dienen. Soweit es sich um die<br />

herkömmlichen Waffen handelt, stehen uns hinsichtlich ihrer Wirkung auf<br />

Bauwerke ausreichende Erfahrungen aus dem zweiten Weltkrieg zur Verfügung.<br />

Um die Wirkung der Atomkernwaffen beurteilen zu können, sind wir<br />

auf die Auswertungsergebnisse amerikanischer Versuche angewiesen. Es muß<br />

dabei anerkannt werden, daß die Amerikaner im Interesse der Sicherung<br />

<strong>und</strong> Erhaltung von Menschenleben im Falle künftiger kriegerischer Auseinandersetzungen<br />

ihre Erfahrungen in großzügiger Weise der Öffentlichkeit<br />

zugänglich machen.<br />

Im Laufe dieses Jahres fanden auf<br />

dem bekannten Versuchs gelände in<br />

der Nevadawüste in den USA wieder<br />

umfangreiche Atomversuche statt, die<br />

auch in der deutschen Tagespresse<br />

große Beachtung gef<strong>und</strong>en haben. Die<br />

häufig mehr sensationell als sachlich<br />

abgefaßten Berichte gestatten jedoch<br />

kaum, sich ein richtiges Bild der tatsächlichen<br />

Ereignisse zu machen. Um<br />

den THW-<strong>Helfer</strong> im Zusammenhang<br />

mit anderen Luftschutzfragen auch<br />

über dieses Gebiet auf dem laufenden<br />

zu halten, soll auf diese Versuche -<br />

soweit eine Beurteilung jetzt schon<br />

möglich ist - kurz eingegangen werden.<br />

Die Vereinigten Staaten haben in<br />

diesem Jahr keine größeren Versuche<br />

mit Wasserstoffbomben durchgeführt.<br />

Ihre Erprobungen konzentrierten sich<br />

auf kleinere Atombomben. Bekanntlich<br />

hat man die beim Angriff auf<br />

Hiroshima verwendete Atombombe,<br />

deren Energie der einer Ladung von<br />

20000 t TNT entspricht, mit 1 X­<br />

Atombombe <strong>und</strong> dementsprechend<br />

die Wasserstoffbombe, die eine wesentlich<br />

größere Energiemenge freimacht,<br />

mit nX-Bombe, z. B. 25 X­<br />

Atombombe bezeichnet. Der Energiegehalt<br />

der 25 X-Bombe ist mit dem<br />

einer Sprengstoffmenge von 25mal<br />

20000 t TNT äquivalent. Die 1 X­<br />

Bombe war bis vor kurzer Zeit die<br />

kleinste mögliche Bombe, die zur Explosion<br />

gebracht werden konnte. Erst<br />

in neuerer Zeit ist es gelungen, durch<br />

die Entwicklung einer besonderen<br />

Zündvorrichtung, die wahrscheinlich<br />

auch nach dem Prinzip der Kernspaltung<br />

arbeitet, auch kleinere Ladungen<br />

z.ur Explosion zu bringen. So<br />

kann man heute ' /2 X- oder auch ' h o<br />

X-Bomben explodieren lassen. Die<br />

amerikanischen Versuche hatten nun<br />

die Erprobung dieser kleinen Bomben<br />

zum Ziel. Diese werden nicht - wie<br />

Wasserstoffbomben - in erster Linie<br />

zur großflächigen Zerstörung von<br />

2<br />

städten oder Industriebezirken eingesetzt,<br />

sondern sie dienen taktischen<br />

Zwecken im Erdkampf bzw. bei der<br />

Bekämpfung anfliegender Bombergeschwader.<br />

Man steht heute in Amerika<br />

auf dem Standpunkt, daß diese<br />

kleinen Atomwaffen in einem möglichen<br />

Krieg unerläßlich für die Aufrechterhaltung<br />

des militärischen<br />

Gleichgewichtes sind. Diese Bomben<br />

werden in verhältnismäßig geringer<br />

Höhe zur Detonation gebracht. In<br />

bezug auf Druckwirkung <strong>und</strong> Hitzeentwicklung<br />

haben die Versuche keine<br />

neuen Gesichtspunkte ergeben, die<br />

von Einfluß auf die baulichen Schutzmaßnahmen<br />

sind. Die außerordentlich<br />

starke akute Strahlung im Augenblick<br />

der Detonation zwingt jedoch<br />

dazu, beim Bau von Schutzräumen<br />

mehr als bisher auf die Abschirmung<br />

gegen Strahlen Rücksicht zu nehmen.<br />

Besonders interessant bei diesen<br />

Versuchen war die Explosion einer<br />

neuartigen Atomflakrakete, die<br />

eine Atomsprengladung entsprechend<br />

10 000 t TNT aufwies <strong>und</strong> die in einer<br />

Höhe von etwa 9000 m zur Explosion<br />

kam. Sie wurde von einem Bomber<br />

in etwa 13 000 m Höhe ausgelöst.<br />

Diese Rakete soll in der Lage sein,<br />

Flugzeuge oder Bomberverbände zu<br />

vernichten, auch wenn die Maschinen<br />

selbst nicht getroffen werden.<br />

Die eben beschriebenen Versuche<br />

hatten den Zweck, für die amerikanischen<br />

Streitkräfte neue taktische<br />

Atomwaffen zu erproben <strong>und</strong> darüber<br />

hinaus Anhaltspunkte dafür zu gewinnen,<br />

wie man unter Berücksichtigung<br />

der neuesten Waffen die Luftverteidigung<br />

wirksamer gestalten<br />

kann.<br />

Am 6. Mari. 1955 fand Iin der Nevadawüste<br />

ein sehr groß angelegter<br />

Versuch statt, über den auch in der<br />

Presse unter der überschrift "Die<br />

Geisterstadt in der Wüste" <strong>und</strong> ähnlichen<br />

vielfach berichtet wurde. Der<br />

Sinn dieses Versuches bestand darin,<br />

die Wirkung einer Atomexplosion auf<br />

eine Stadt zu demonstrieren <strong>und</strong> die<br />

getroffenen Schutzmaßnahmen zu<br />

überprüfen. Es wurde eine Bombe<br />

mit einer Sprengladung von 35000 t<br />

TNT Energieäquivalent zur Explosion<br />

gebracht. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist zum Ergebnis<br />

dieses Versuches schon jetzt<br />

zu sagen, daß bei einem Angriff mit<br />

einer solchen Atombombe in einem<br />

gewissen Abstand vom Erdnullpunkt<br />

Aussichten bestehen, den Angriff zu<br />

überleben. Im einzelnen sind die<br />

amerikanischen Wissenschaftler zu<br />

dem Ergebnis gekommen, daß die<br />

Zone der totalen Zerstörung einen<br />

Radius von 1500 bis 1600 m um den<br />

Erdnullpunkt besitzt. In dieser Zone<br />

ist die Möglichkeit, ohne Schutzraumbauten<br />

mit dem Leben davonzukommen,<br />

gering. Gebäude, die in der Nähe<br />

des Explosionsortes standen, wurden<br />

völlig in ihre Bestandteile zerlegt.<br />

Die kritische Zone befindet sich im<br />

Abstand von 1500 bis 2000 m Entfernung<br />

vom Erdnullpunkt. Die Wirkung<br />

auf Gebäude in dieser Zone war<br />

je nach der verwendeten Bauart sehr<br />

unterschiedlich. In einem zweistöckigen<br />

Haus aus Schlackenbeton waren<br />

die Wände auseinandergeblasen, die<br />

Decke war eingestürzt. Ein Holzhaus<br />

war gänzlich zerstört. Aus Mauersteinen<br />

errichtete Häuser blieben erhälten.<br />

Fenster <strong>und</strong> Türen wurden<br />

aus den Rahmen gerissen. In einem<br />

zertrümmerten Haus war das Badezimmer<br />

als Luftschutzraum für die<br />

Familie aus Beton hergestellt worden.<br />

In diesem Raum blieben zwei<br />

H<strong>und</strong>e am Leben. Man kann wohl<br />

annehmen, daß Menschen ebenfalls<br />

die Explosion überstanden hätten.<br />

Nach Auffassung der Amerikaner<br />

konnten 7 der 10 an der kritischen<br />

Grenze stehenden Häuser wieder bewohnbar<br />

gemacht werden. Sämtliche<br />

Fenster <strong>und</strong> Türen waren weggeblasen.<br />

Dabei stellen die herumfliegenden<br />

Holz- <strong>und</strong> Glassplitter eine erhebliche<br />

Gefahr für die Bewohner<br />

dar.<br />

Die akute Strahlung in dieser Zone<br />

soll über 400 Röntgen liegen, einer<br />

Dosis, die tödlich wirken kann, sofern<br />

sie auf einen Menschen trifft, der<br />

ohne Deckung der direkten Strahlung<br />

ausgesetzt ist. Der Aufenthalt im<br />

Haus oder im Keller gibt jedoch bereits<br />

einen guten Schutz.<br />

Die Zone, die eine relativ hohe<br />

Sicherheit gibt, beginnt in einem Abstand<br />

von 3,5 km vom Explosionsort.


DasTDW<br />

s tellt aus<br />

Der Monat September erlebte in der<br />

ganzen B<strong>und</strong>esrepublik eine Vielzahl<br />

von Ausstellungen verschiedenster<br />

Arten. Auf drei dieser Ausstellungen<br />

war das THW vertreten:<br />

Die Westfälisch - Lippische HandwerksaussteLLung<br />

in BielefeLd<br />

Die LandwirtschaftsaussteUung in<br />

Bremen<br />

Die Landwirtschaftsschau in Rendsburg.<br />

Die größte war die B 1 eIe f eId e r<br />

Ausstellung. Da das THW <strong>seine</strong> besten<br />

Kräfte aus dem Handwerkerstand erhält,<br />

war es selbstverständlich, daß<br />

der Landesverband Nordrhein-Westfalen<br />

unter Beratung der Hauptstelle<br />

sich an der Bielefelder Handwerksausstellung<br />

beteiligte. In der THW­<br />

Sonderschau galt es, den Tausenden<br />

von Besuchern Aufklärung über Aufgaben<br />

<strong>und</strong> Wirkungsweise des THW<br />

zu geben <strong>und</strong> damit auch neue <strong>Helfer</strong><br />

zu gewinnen.<br />

In der 300 qm umfassenden Halle<br />

wurden zahlreiche von den Ortsverbänden<br />

gefertigte Modelle von Fähren,<br />

Brücken <strong>und</strong> Stegen gezeigt, die<br />

die Besucher der Handwerksausstellung<br />

besonders ansprachen. Arbeitsgeräte<br />

<strong>und</strong> wirkungsvolle Großbilder<br />

aus den Einsätzen des THW gaben<br />

einen umfassenden überblick über die<br />

Tätigkeit des Technischen Hilfswerks.<br />

Schirmherr der Ausstellung war eier<br />

nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister<br />

Dr. Middelhauve, der am<br />

Eröffnungstag die THW-Schau aufsuchte,<br />

sich eingehend über das THW<br />

unterrichten ließ <strong>und</strong> den Leistungen,<br />

die auf der Ausstellung gezeigt<br />

wurden, <strong>seine</strong> Anerkennung zollte.<br />

Die ungeteilte Aufmerksamkeit<br />

aller B€sucher fand der Blickfang der<br />

gesamten Schau: ein großes Wasser-<br />

4<br />

Der THW-Stand auf der Landwirtschaftsschau in Rendsburg<br />

becken in der Mitte des Raumes, in<br />

dem einige maßgerechte Modelle von<br />

4-t-Fähren, die durch einen kleinen<br />

Außenbordmotor angetrieben wurden,<br />

sich bewegten.<br />

Aber nicht nur Modelle <strong>und</strong> Photos<br />

wurden gezeigt. Regelmäßige Vorführungen<br />

der Sauerstofflanze <strong>und</strong> des<br />

Hebers Lucas an zwei mächtigen<br />

Betonblöcken - fanden interessierte<br />

Betrachter unter den Zuschauern. Der<br />

im Freigelände schwebende THW­<br />

Ballon <strong>und</strong> der mot. BZ Rhein-Ruhr II<br />

vervollständigten die eindrucksvolle<br />

Schau.<br />

Der Besuch der THW-Halle war<br />

außerordentlich groß. Zeitweilig<br />

herrschte ein solcher Andrang, daß<br />

eine Einzelerklärung gar nicht möglich<br />

war. Noch<br />

während der<br />

Ausstellung<br />

trugen sich über<br />

70 neue <strong>Helfer</strong><br />

in die Aufnahmelisten<br />

ein.<br />

In das THW-<br />

Gästebuch zeichneten sich viele Interessenten<br />

aus Stadt <strong>und</strong> Land ein, die<br />

dann von den zuständigen OV weiter<br />

betreut werden.<br />

Auf der Landwirtschaftsausstellung<br />

in B rem e n hatte das THW ebenfalls<br />

einen größeren Stand. Modelle,<br />

Großphotos, Taucherausrüstung <strong>und</strong><br />

Arbeitsgeräte des THW zeigten den interessierten<br />

Besuchern, daß das THW<br />

sich der modernsten Technik bedient<br />

<strong>und</strong> daß in ihm begeisterte Könner<br />

mitwirken. Auch hier war der Zugang<br />

neuer <strong>Helfer</strong> beträchtlich. Die Besucherzahl<br />

der Ausstellung übertraf<br />

die vorjährige erheblich, <strong>und</strong> so ist<br />

auch auf dieser Ausstellung der<br />

Zweck, das THW der Öffentlichkeit<br />

(Fortsetzung auf Seite 6)<br />

Das Zelt des THW fand auf der LandwirtschaftsaussteUung<br />

in Bremen eine sehr starke B eachtung


Ta;;- des freiwilligen <strong>Helfer</strong>s<br />

Freiburg ehrt ,.Ritter des A lI taf!s" Zur Nacha h mung empfoh l en<br />

Erstmalig in diesem Jahr wurde im<br />

B<strong>und</strong>esgebiet der "Tag des freiwilligen<br />

<strong>Helfer</strong>s" begangen. Freiburg griff<br />

als erste Stadt die glückliche Idee auf,<br />

einmal nicht Schönheitsköniginnen,<br />

Filmstars oder Sportgrößen zu ehren,<br />

sondern eine Gruppe von Menschen,<br />

die im stillen die segensreiche Arbeit<br />

eines freiwilligen <strong>Helfer</strong>s verrichten<br />

<strong>und</strong> auf der Basis der Freiwilligkeit<br />

in Organisationen zusammengeschlossen<br />

sind, die den in Not befindlichen<br />

Menschen helfen.<br />

Der Ortsbeauftragte des THW,<br />

Stadtrat Jäger, hatte die Initiative zu<br />

diesem Ehrentag der "Ritter des Alltags",<br />

wie die Presse die freiwilligen<br />

<strong>Helfer</strong> bezeichnete, ergriffen, <strong>und</strong><br />

<strong>seine</strong> Anregung fand bei den Behörden<br />

<strong>und</strong> den mit dem THW kameradschaftlich<br />

verb<strong>und</strong>enen Organisationen<br />

ein freudiges Echo. Das Deutsche<br />

Rote Kreuz, die Freiwillige Feuerwehr,<br />

die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft,<br />

die Bergwacht <strong>und</strong> das<br />

Technische Hilfswerk fanden sich<br />

unter der Leitung des Freiburger<br />

Ortsbeauftragten zu einer zweitägigen<br />

Veranstaltung zusammen.<br />

Das Ziel des Tages <strong>und</strong> der groß<br />

angelegten Organisation aller Vorführungen<br />

war, die freiwilligen<br />

<strong>Helfer</strong> in den Mittelpunkt des öffentlichen<br />

Interesses zu rücken, aber auch<br />

für Nachwuchs zu werben, der von<br />

allen beteiligten Verbänden dringend<br />

benötigt wird.<br />

Der "Tag des freiwilligen <strong>Helfer</strong>s"<br />

wurde mit einer K<strong>und</strong>gebung eingeleitet,<br />

auf der der Oberbürgermeister<br />

der Stadt Freiburg, Dr. Hoffmann,<br />

betonte, daß in unserer heutigen<br />

Massengesellschaft der frei-<br />

willige ZUSla1Ilmenschluß von Idealgesinnten<br />

hoch bewertet werden<br />

muß. Der Oberbürgermeister bezeichnete<br />

den freiwilligen <strong>Helfer</strong> als<br />

den naturgegebenen Ehrenbürger<br />

<strong>seine</strong>r Gemeinde.<br />

Nach einer Kranzniederlegung am<br />

Ehrenmal der Toten des letzten Welt-<br />

krieges formierten sich dann die<br />

<strong>Helfer</strong> aller Organisationen zu einem<br />

Festzug durch die Stadt. Die THW­<br />

<strong>Helfer</strong> machten in ihrer Geschlossenheit<br />

einen guten Eindruck. Delegationen<br />

der Ortsverbände Lörrach <strong>und</strong><br />

Villingen verstärkten die Gruppe der<br />

Freiburger <strong>Helfer</strong>. Durch die von Zuschauern<br />

gesäumten Straßen zogen<br />

die <strong>Helfer</strong>kolonnen zum Messeplatz,<br />

wo das DRK mit der Freiwilligen<br />

Feuerwehr eine Katastrophenübung<br />

abhielt. Die THW-<strong>Helfer</strong> zeigten<br />

währenddessen die Wirkungsweise<br />

der Sauerstofflanze. Wenig später<br />

wurde dann am F elsen beim Waldsee-Bahnübergang<br />

eine Übung<br />

durchgeführt, bei der mit Unterstützung<br />

des THW <strong>und</strong> DRK die Rettungsgruppe<br />

der Bergwacht zwei<br />

"verletzte Bergsteiger" abseilte <strong>und</strong><br />

über einen Abgr<strong>und</strong> zu dem Krankenwagen<br />

beförderte.<br />

Das THW hatte am Wald see mit<br />

der DLRG <strong>und</strong> dem DRK eine besonders<br />

schwierige kombinierte Aufgabe<br />

zu lösen: H<strong>und</strong>erte von Zuschauern<br />

rings um den See erlebten den pakkenden<br />

Ablauf der erfolgreichen Rettung<br />

von Menschenleben von einer<br />

durch Hochwasser eingeschlossenen<br />

Insel. Die THW-<strong>Helfer</strong> hatten einen<br />

dreiteiligen Beseler-Steg herzustellen<br />

<strong>und</strong> mit einem 12-t-Schlauchboot<br />

sich an der Rettung der hochwassergefährdeten<br />

Menschen zu beteiligen.<br />

Der Gedanke, eine als Zuschauer verkleidete<br />

Personengruppe vom Landungssteg<br />

des gegenüberliegenden<br />

Ufers ins Wasser stürzen zu lassen,<br />

die dann von der DLRG gerettet<br />

wurde, brachte eine humorvolle Auflockerung<br />

der ernsten Vorführung.<br />

Die Bergung glückte in vollem Umfang,<br />

<strong>und</strong> die gefährlich erscheinende<br />

Situation klärte sich rasch.<br />

Oberbürgermeister, Vertreter der<br />

Bezirksregierung <strong>und</strong> Journalisten<br />

verfolgten aufmerksam die Veranstaltung<br />

<strong>und</strong> äußerten Anerkennung<br />

<strong>und</strong> Zufriedenheit über den wohlgelungenen<br />

"Tag des freiwilligen <strong>Helfer</strong>s".<br />

Das Schreiben des B<strong>und</strong>estagsabgeordneten<br />

Fritz Maier, das er den<br />

Freiburger <strong>Helfer</strong>n sandte, möge für<br />

viele Lobesworte stehen: "Der Stadt<br />

Freiburg gereicht es zur Ehre, daß sie<br />

als erste Stadt eine solche Veranstaltung<br />

aufgezogen hat; möge dieser Tag<br />

im ganzen B<strong>und</strong>esgebiet ein großes<br />

Echo <strong>und</strong> Nachahmung finden."<br />

5


Dr. jur. Tholen:<br />

Das Personal"ertretnngsgesetz<br />

Am 6. 9. 1955 - einen Monat nach <strong>seine</strong>r Verkündung im Bun desgesetzblatt -<br />

ist das Personalvertretungsgesetz in Kraft getreten. Es hat auch für das<br />

Technische Hilfswerk Bedeutung: in den Verwaltungen der b<strong>und</strong>esunmittelbaren<br />

Anstalten des öffentlichen Rechts sind Personalvertretungen zu bilden.<br />

Sie haben ähnliche Aufgaben wie die Betriebsräte in den Betrieben der<br />

privaten Wirtschaft nach dem Betriebsverfassungsgesetz.<br />

Das Personalvertretungsgesetz gilt<br />

für den öffentlichen Dienst. Die Personalvertretungen<br />

haben die Stellung<br />

eines mitwirkenden <strong>und</strong> mitbestimmenden<br />

Organs der Verwaltung. Sie<br />

sind an der behördlichen Willensbildung<br />

beteiligt <strong>und</strong> berufen, die<br />

berechtigten Belange der Bediensteten,<br />

der Beamten, Angestellten <strong>und</strong><br />

Arbeiter, gegenüber der Dienststelle<br />

wahrzunehmen.<br />

Es gibt drei Hauptarten von Personal<br />

vertretungen: den Personalrat,<br />

den Bezirkspersonalrat <strong>und</strong> den<br />

Hauptpersonalrat. Wie die staatliche<br />

Verwaltung sich mehrstuftg gliedert,<br />

so sollen sich auch die Personalvertretungen<br />

unterteilen <strong>und</strong> in den<br />

behördlichen Verwaltungsapparat<br />

einfügen. Daher sind bei den Mittelbehörden<br />

Bezirkspersonalräte <strong>und</strong> bei<br />

den obersten DienstbehöI1den Hauptpersonalräte<br />

einzurichten.<br />

Das Technische Hilfswerk nimmt<br />

im staatlichen Verwaltungsaufbau<br />

einen bestimmten Rang ein. Als<br />

nichtrechtsfähige Anstalt ist es eine<br />

Einrichtung der b<strong>und</strong>esunmittelbaren<br />

Verwaltung <strong>und</strong> hat die Stellung<br />

einer dem B<strong>und</strong>esministerium des<br />

Innern nachgeordneten Dienststelle.<br />

Für alle Bediensteten des THW ist<br />

das B<strong>und</strong>esministerium des Innern<br />

die oberste Dienstbehörde. Bei ihr ist<br />

daher ein Hauptpersonalrat zu bilden.<br />

An <strong>seine</strong>r Wahl nehmen die Bediensteten<br />

des THW teil.<br />

Bezirkspersonalräte sind bei den<br />

Mittelbehörden zu wählen. Diese<br />

sind Verwaltungsorgane, die einer<br />

obersten Dienstbehörde unmittelbar<br />

nachgeordnet sind <strong>und</strong> denen wiederum<br />

andere Dienststellen unterstehen.<br />

Für das THW trifft die zweite Voraussetzung<br />

nicht zu. Es 1st zwar dreifach<br />

gegliedert, in Hauptstelle, Landes-<br />

<strong>und</strong> Ortsbeauftragte, aber es ist<br />

keine mehrstuflge Verwaltung, keine<br />

Behörde mit eigenem Verwaltungsunterbau.<br />

Die Landesbeauftragten<br />

sind - wie das Wort sagt - Beauftragte<br />

der B<strong>und</strong>esanstalt für den<br />

Bereich ihres Landes, die Ortsbeauftragten<br />

für den kommunalen Bereich.<br />

Ihre Dienststellen sind räumlich ausgegliederte<br />

Abteilungen, unselbständige<br />

Teile einer einheitlichen Organisation.<br />

Folglich entbehrt das THW<br />

eines Bezirkspersonalrates. Es kennt<br />

nur Personalräte (<strong>und</strong> ihre Zusammenfassung<br />

im Gesamtpersonalrat).<br />

Personalräte sind bei allen Dienststellen<br />

einzurichten, die in der Regel<br />

mindestens fünf Wahlberechtigte beschäftigen,<br />

von denen drei wählbar<br />

sind. Wahlberechtigt sind alle Bediensteten,<br />

die am Wahltag das<br />

18. Lebensjahr vollendet haben <strong>und</strong><br />

die bürgerlichen Ehrenrechte besitzen.<br />

Wählbar sind alle Wahlberechtigten,<br />

die das 21. Lebensjahr vollendet<br />

haben, seit sechs Monaten der Dienststelle<br />

angehören <strong>und</strong> seit einem Jahr<br />

in öffentlichen Verwaltungen beschäftigt<br />

sind.<br />

Dienststellen des THW sind die<br />

Hauptstelle, die Landes- <strong>und</strong> Ortsbeauftragten.<br />

Bei ihnen sind Per


wie im Gesetz angeordnet, eine Wahlordnung<br />

erlassen hat. Sie soll binnen<br />

zwei Monaten nach Inkrafttreten des<br />

Gesetzes ergehen. Bis dahin bleiben<br />

gewählte Betriebsräte im Amt. Sie<br />

haben schon jetzt die den Personalvertretungen<br />

zukommenden Befugnisse<br />

<strong>und</strong> Pflichten. Ihre Wahlperiode<br />

verlängert sich bis zur Neuwahl der<br />

an ihre Stelle tretenden Personalräte.<br />

Wenn Dienststelle <strong>und</strong> Personalrat<br />

im Sinne des Gesetzes zusammenarbeiten,<br />

der Leiter die Vertretung<br />

der Bediensteten als eine Einrichtung<br />

ansieht, die ihm ihre Sorgen <strong>und</strong> Nöte<br />

naheträgt, die Bediensteten in ihre<br />

Räte kenntnisreiche <strong>und</strong> erfahrene<br />

Kollegen entsenden, dann wird durch<br />

die Teilnahme der Personalräte an<br />

derVerwaltungsführung die Erfüllung<br />

der dienstlichen Zwecke nicht gehemmt,<br />

sondern gefördert, weil das<br />

Mitdenken <strong>und</strong> das Verantwortunlgsgefühl<br />

gesteigert werden.<br />

UR(1 sein "Hobby"<br />

Bei übungen <strong>und</strong> Einsätzen kann<br />

man oft von Zuschauern hören, daß<br />

der Idealismus der <strong>Helfer</strong> bew<strong>und</strong>ernswert<br />

sei. Nicht selten löst der<br />

Hinweis auf die ehrenamtliche Hilfsbereitschaft<br />

unverhohlenes Erstaunen<br />

aus. Man hört Aussprüche wie: "So<br />

etwas gibt es also doch noch!"<br />

Wir weisen dann meistens darauf<br />

hin, daß ja auch viele andere Männer<br />

in selbstloser Weise für ihre Mitbürger<br />

tätig sind, wie z. B. im DRK, Seenot-Rettungsdienst,<br />

in der Deutschen<br />

Lebensrettungsgesellschaft, im<br />

ASB, der Alpenwacht oder in den<br />

freiwilligen Feuerwehren.<br />

Hört man nun den Unterhaltungen<br />

der Zuschauer zu, so kann man beobachten,<br />

daß viele Leute die Tätigkeit<br />

der <strong>Helfer</strong> . dadurch zu erklären<br />

suchen, daß nach ihrer Meinung diese<br />

<strong>Helfer</strong> eben in dieser Tätigkeit ihr<br />

Hobby fänden. Mancher unserer Kameraden<br />

sagt wohl auch mal zum<br />

Scherz: "Die Sache macht mir Spaß,<br />

<strong>und</strong> letzten Endes muß man ja auch<br />

ein Hobby haben."<br />

Aber stimmt dies nun eigentlich?<br />

Ist unsere ehrenamtliche Tätigkeit<br />

nur ein Hobby? Unter Hobby wird im<br />

allgemeinen eine Betätigung verstanden,<br />

dle außerhalb der Berufsinteressen<br />

liegt. Hobby ist also etwa eine<br />

Feierabendtätigkeit, die aus reiner<br />

Liebhaberei betrieben <strong>und</strong> als Ausgleichstätigkeit<br />

für das Alltagsleben<br />

aufgefaßt wird. Nicht selten ist ein<br />

8<br />

(Fortsetzung auf Seite 10)<br />

Nach den letzten Anweisungen für die Einsatzgruppen<br />

(oben) wird ein Licht- <strong>und</strong> Fernsprechkabe! mit<br />

der Tonnenfähre über Wasser verlegt (Bild rechts).<br />

Zwei THW-<strong>Helfer</strong> mit Tauchgeräten machen sich<br />

bereit, den Fahrer des PKW zu bergen (unten).<br />

Große H(<br />

Tauc h e<br />

"Auf einer Insel z<br />

liegt ein Wohnviertel.<br />

führende Ho!zbrücke<br />

wasser zerstört. Die S<br />

brachen. Außerdem is<br />

zeug abgesunken. Da<br />

schnellstens eine 0<br />

Fahrzeuge zu schaffen<br />

herzustellen <strong>und</strong> das '<br />

Insassen zu bergen."<br />

Das war die angenc<br />

große Herbstübung de


maste errichtet. Die Kabel zur anderen<br />

Seite sind verlegt worden <strong>und</strong> das<br />

Notstromaggregat arbeitet<br />

Die Gruppe, die mit dem Bau der<br />

Brücke beauftragt worden war, hat<br />

inzwischen das Endauflager gefertigt.<br />

Die THW-<strong>Helfer</strong> arbeiten schnell <strong>und</strong><br />

konzentriert. Auch die Fähre ist<br />

fertig gestellt worden <strong>und</strong> bereits zum<br />

anderen Ufer unterwegs.<br />

Inzwischen haben die Taucher am<br />

gesunkenen Kraftfahrzeug ein Stahlseil<br />

angebracht, um den Wagen aus<br />

dem Wasser ziehen zu können. Das<br />

Seil wird an der Ankerwinde des<br />

THW -Bereitschaftswagens befestigt,<br />

<strong>und</strong> langsam spannt die Winde das<br />

starke Seil. Nach 20 Minuten steht<br />

der Personenkraftwagen wieder an<br />

Land. Die Männer der Schweißgruppe,<br />

die sich mit ihren Schweißgeräten<br />

vorher bei der "Trümmerräumung"<br />

betätigt hatten, kommen<br />

nochmal zum Einsatz <strong>und</strong> schneiden<br />

den Wagen auseinander.<br />

Unter den kritischen Augen des<br />

Direktors der B<strong>und</strong>esanstalt Technisches<br />

Hilfswerk, Ministerialrat Dr.­<br />

Ing. Löfken, <strong>und</strong> in Anwesenheit des<br />

Polizeidirektors, des Branddirektors<br />

<strong>und</strong> des Stadtbaurats <strong>und</strong> anderer<br />

Gäste verlief d1e übung reibungslos.<br />

Die gestellten Aufgaben wurden restlos<br />

<strong>und</strong> pünktlich erfüllt. Die THW­<br />

<strong>Helfer</strong> des OV Münster hinterließen<br />

bei den Gästen <strong>und</strong> Zuschauern einen<br />

guten <strong>und</strong> nachhaltigen Eindruck, der<br />

mit dazu beitragen wird, daß die Bevölkerung<br />

<strong>und</strong> die Behörden erkennen,<br />

daß auf das Technische Hilfswerk<br />

Verlaß ist.<br />

Facbloeeh nen<br />

für d .. n T nW-U .. lfeIo In dieser Spalte sollen auf Wunsch der <strong>Helfer</strong> verschiedene<br />

Aufgaben aus den Arbeitsgebieten der Fachgruppen<br />

gestellt werden, deren Lösung jeweils im Heft des folgenden<br />

Monats erscheint.<br />

Die Aufgaben sind eindeutig numeriert.<br />

Sprengaufgabe:<br />

109. Ein ehemaliger Aussichtsturm aus festem Bruchsteinmauerwerk<br />

soll in sich zusammenstürzen. Der Turm<br />

ist noch 12,5 m hoch, er hat einen Innendurchmesser von<br />

3,20 m <strong>und</strong> eine Mauerstärke von 1,20 m. Das Ausstemmen<br />

von Sprengkammern ist nur bis auf 1/ 3 der Mauerstärke<br />

möglich. Verdämmung durch Ausspreizen <strong>und</strong><br />

Erdanschüttung an die Sprengkammern. Zündung elektrisch.<br />

10<br />

Ge s u c h t : W, c, d.<br />

Bedarf an Spreng- <strong>und</strong> Zündmitteln,<br />

Absperrkreis ,<br />

Gerätebedarf an Sprenggerät,<br />

Skizze der Ladungsanordnung.<br />

Der Helfe." <strong>und</strong> sein .,.,Hobby"<br />

(Fortsetzung von Seite 8)<br />

Hobby auch mit einer Nebeneinnahme<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

Wie sieht es nun beim THW-<strong>Helfer</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>seine</strong>r ehrenamtlichen Arbeit<br />

aus? Auch hier scheint der Wunsch,<br />

sich zu vervollkommnen, eine der<br />

Triebfedern zu sein. Diese Vervollkommnung<br />

erwirbt der <strong>Helfer</strong> jedoch<br />

eindeutig zu dem Zweck, anderen in<br />

Not geratenen Menschen helfen zu<br />

können.<br />

Darüber hinaus ist aber der Dienst<br />

bei übungen wie bei Einsätzen meist<br />

keine Unterhaltung, sondern eine<br />

ausgesprochene Anstrengung. Vorteile<br />

erwachsen dem <strong>Helfer</strong> nur selten<br />

aus <strong>seine</strong>r Tätigkeit.<br />

Es steht also fest, daß der Dienst<br />

des THW-<strong>Helfer</strong>s Opferbereitschaft<br />

voraussetzt <strong>und</strong> keineswegs als Sport<br />

oder angenehme Feierabendbeschäftigung<br />

angesehen werden kann.<br />

Mehr oder weniger ist die Quelle<br />

zu der Einsatz- <strong>und</strong> Dienstbereitschaft<br />

des <strong>Helfer</strong>s in <strong>seine</strong>r Lebensauffassung<br />

zu suchen. Diese Lebensauffassung<br />

heißt ihn, sich bereitzuhalten,<br />

um anderen zu helfen, <strong>und</strong><br />

zwar auch dann zu helfen, wenn die<br />

äußeren Umstände nicht sehr angenehm<br />

sind <strong>und</strong> Gefahren auf sich genommen<br />

werden müssen.<br />

Ist dies nun wohl noch das gleiche<br />

wie ein Hobby? Scheint es nicht so,<br />

Elektrotechnik:<br />

als wenn der <strong>Helfer</strong>dienst doch eine<br />

andere ethische Basis als ein Hobby<br />

aufzuweisen hat? Von einem Hobby<br />

erwartet man für sich etwas, durch<br />

das man sich belohnt sieht. Der THW­<br />

<strong>Helfer</strong>dienst aber entspringt der klaren<br />

Erkenntnis, mit <strong>seine</strong>n Fähigkeiten<br />

der menschlichen Gesellschaft<br />

zu nützen: Nicht nur in der St<strong>und</strong>e<br />

der Gefahr, sondern auch in der unter<br />

Umständen jahrelangen Vorbereitung<br />

auf den Ernstfall.<br />

Der echte THW-<strong>Helfer</strong> wird nicht<br />

gleich nach den ersten Einsatz- oder<br />

übungsst<strong>und</strong>en unlustig. Seine innere<br />

Haltung verbietet ihm, "sauer" zu<br />

werden. Der <strong>Helfer</strong>, der im THW­<br />

Dienst ein Hobby sieht, wird immer<br />

erst wissen wollen, welche Art Dienst<br />

zu verrichten ist. Und wenn er dann<br />

in einer regnerischen Nacht beim<br />

Dammbau eingesetzt war, ist sein Erlebnishunger,<br />

sein Hobby, erstmal gestillt,<br />

<strong>und</strong> er zieht sich möglicherweise<br />

zurück.<br />

Die sich daraus ergebende natürliche<br />

Auslese bewirkt, daß wir im<br />

Ernstfall uns zur Seite die echten<br />

THW-<strong>Helfer</strong> sehen, welche sich der<br />

gr<strong>und</strong>legenden Tatsache bewußt sind:<br />

Anderen in Not stehenden Menschen<br />

aus der Gefahr zu helfen, ist der<br />

einzige Lohn für den Dienst des<br />

THW-<strong>Helfer</strong>s <strong>und</strong> zugleich sein bescheidener<br />

Stolz!<br />

209. Welchen Materialquerschnitt besitzt ein K upferrohr<br />

von 15,6 mm Innendurchmesser <strong>und</strong> 18,6 mm Außendurchmesser?<br />

Ist eine Strombelastbarkeit von 390 Amp. gegeben,<br />

wenn diese für 90 mm2 Materialquerschnitt zulässig ist?<br />

210. 2 Trafos von 50 kV A <strong>und</strong> von 80 kV A werden<br />

parallel geschaltet. Ihre Kurzschlußspannungen verhalten<br />

sich wie folgt:<br />

Trafo I NI = 50 kVA; nk = 2,5 %<br />

Trafo II N2 = 80 kVA; rlk = 3,6 %.<br />

Berechne die resultierende Kurzschlußspannung <strong>und</strong><br />

die von den einzelnen Trafos aufgenommene Leistung. -<br />

Ergibt sich eine überlastung eines Trafos, so ist die gemeinsame<br />

zulässige Höchstbelastung zu errechnen <strong>und</strong> die<br />

Teillasten, die bei dieser Höchstlast von Trafo I <strong>und</strong><br />

Trafo II übernommen werden.<br />

Rohrleitungsb au:<br />

310. Wieviel m 3 Wasser laufen aus einer großen Bruchstelle<br />

einer 400 mm Ringleitung aus, wenn beide Bruchstellen<br />

offen liegen, die Strömungsgeschwindigkeit<br />

0,2 mIsec beträgt <strong>und</strong> die Abschieberungen der Leitungen<br />

nach 15 Minuten erfolgt sind?<br />

311 Wieviel m 3 Gas sind in einem Kugelglasbehälter,<br />

wenn derselbe einen Durchmesser von 18 m besitzt <strong>und</strong><br />

das Gas unter einem Druck von 4 atü speichert?


Volkstrauertag 1955<br />

Zeits ebl.-iftenübel.-sieI1t<br />

Deutsch es Rotes Kreu z (Zentralorgan des<br />

DRK), Bonn, Septemberheft 1955.<br />

U. a.: .. Ehrenamtliche <strong>und</strong> hauptamtliche<br />

Mitarbeit im Roten Kreuz"; Gertrud<br />

Kuntze: .. Brücke zwischen Mensch <strong>und</strong> Behörde";<br />

Dr. Ingetraut Elster-Düsing: .. Auf<br />

vielen Wegen unterwegs zum gleichen<br />

Ziel"; .. Die Bereitschaften zeigen ihr Können",<br />

Deu tsches Rotes Kreuz, Oktoberheft 1955.<br />

- U. a .: .. Schlagbaum hoch für die Heimkehrer";<br />

Prof. Schelsky: .. Die Sicherheit<br />

des Herzens"; Berichte von DRK-Einsatzübungen<br />

in verschiedenen Orten; Dr. Marlen<br />

Brennecke, Bonn: .. Kunst im Dienst<br />

der Menschheit".<br />

Informationen des B<strong>und</strong>esluftschu tzver ­<br />

bandes e. V. Herausgeber: B<strong>und</strong>eshauptstelle,<br />

Referat VI, Köln, Friesenplatz 16,<br />

NI'. 10, Oktober 1955.<br />

Heft 10 der Informationen des BLSV<br />

e. V. ist Berichten <strong>und</strong> Referaten gewidmet<br />

aus Anlaß der Atomkonferenz in Genf<br />

<strong>und</strong> enthält auf weiteren 10 Seiten Aufsätze<br />

zum Thema .. Friedliche Verwendung<br />

der Atomenergie".<br />

Ziviler Luftschutz, vormals Gasschutz<br />

<strong>und</strong> Luftschutz; Baulich er Luftschutz<br />

(wissensch aftlich-technische <strong>Zeitschrift</strong> für<br />

das gesamte Gebiet des zivilen Luftschutzes),<br />

Septemberheft 1955.<br />

A. Klingmüller: .. Luftschutz <strong>und</strong> unterirdische<br />

Verkehrswege"; G . W. Feuchter:<br />

.. Die Luftmanöver Carte blanche"; Querschnitt<br />

durch die Genfer Atomkonferenz;<br />

A. Giesler: .. Luftschutz einst <strong>und</strong> jetzt";<br />

Itzenplitz: .. Gedanken zur Anlage <strong>und</strong><br />

Durchführung von Luftschutzplanspielen";<br />

U. Schützsack: .. Mobile Luftschutztruppen<br />

im Spiegel ausländischer <strong>Zeitschrift</strong>en";<br />

Neues über den Luftschutz; Behörden<strong>und</strong><br />

Verbandsmitteilungen.<br />

Für die Ausbildungsleiter des BuI­<br />

Dienstes von besonderem Interesse sind<br />

die Betrachtungen von Klingmüller <strong>und</strong><br />

Feuchter sowie die Gedanken zur Anlage<br />

<strong>und</strong> Durchführung von Luftschutz-Planspielen<br />

von Oberst a. D . Itzenplitz in der<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für zivilen Luftschutz.<br />

12<br />

Nobel-Hefte (Sprengmittel in Forschung<br />

<strong>und</strong> Praxis), Heft 5, September 1955.<br />

Dr. Roth: .. Die Sprengung als Ursache<br />

von Erschütterungen"; Dr. Köhler: .. Beurteilung<br />

der Erschütterungswirkung von<br />

Sprengungen"; Dr. Baule: .. Erschütterungsmessungen<br />

beim Schießen mit Millisek<strong>und</strong>enzündern<br />

<strong>und</strong> anderen Zündern<br />

in Bergwerken <strong>und</strong> Kalksteinbrüchen".<br />

Alle drei Veröffentlichungen sind von<br />

besonderem Interesse für die Sprengleiter<br />

des THW <strong>und</strong> zeigen die Wichtigkeit der<br />

richtigen Bemessung der Sicherheitsbereiche<br />

bei Sprengungen.<br />

Das Gas- <strong>und</strong> Wasserfach (Gastechnik,<br />

Gaswirtschaft, Wasserwesen), Heft 19,<br />

1. Oktober 1955.<br />

Düwel : .. Aus der Praxis der Anwendung<br />

von Untersuchungsmethoden zur Bestimmung<br />

der Verkokbarkeit von Kohle";<br />

Zankl: .. Weiterer Bericht über Versuche<br />

zur Ölspaltung im Gaswerkofen nach dem<br />

in Baden-Baden entwickelten Verfahren";<br />

Schutz im Atomzeitalter ein e Utopie?<br />

von Dr. Werner Lennartz <strong>und</strong> Manfred<br />

MichleI'. Ziviler Bevölkerungsschutz, Heft<br />

I, Antwort zur Frage des zivilen Bevölkerungsschutzes;<br />

Maximilian-Verlag, Köln;<br />

43 Seiten, broschiert, 6 Abbildungen.<br />

Im ersten Teil der Broschüre betrachtet<br />

Dr. Lennartz kritisch die Frage, ob im<br />

Zeitalter der Atom- <strong>und</strong> Wasserstoffbomben<br />

Möglichkeiten bestehen, einen Schutz<br />

vor diesen unheimlichen Waffen zu realisieren<br />

oder ob es sich bei der Planung des<br />

Luftschutzes um eine Utopie handelt.<br />

Besonders interessant ist die Widerlegung<br />

der Behauptung, daß der Luftschutz<br />

auch im letzten Krieg keinen Zweck gehabt<br />

habe, durch umfangreiches Zahlenmaterial.<br />

Wenn dabei für Dresden eine<br />

außerordentlich hohe Verlustzahl genannt<br />

wird, so sei darauf hingewiesen, daß Verlustzahlen<br />

größter Ordnung beispielsweise<br />

auch in Hamburg <strong>und</strong> Düren in Erscheinung<br />

getreten sind. Der zweite Teil<br />

Büehel.-sebau<br />

Brückner: .. Verfahren zur Kondensat­<br />

Scheidung <strong>und</strong> Entwässerung von Steinkohlenteer";<br />

Sachwe: Gasstraßenbeleuchtung<br />

in Westberlin"; Schnabel: .. Entwicklung<br />

einer Zuluft- <strong>und</strong> Abgasanlage fllr<br />

Gas-Wasserheizeru.<br />

ETZ - EI ektrotechnische Zeitschr ift - Zentralblatt<br />

für Elektrotechnik, Heft 18, 11.<br />

Sept. 1955. Sonderheft: Die Technik der<br />

Netze mit Mittel- <strong>und</strong> Verteilungsspannungen.<br />

Cautius u. Petrus: .. Gestaltung städtischer<br />

Stromversorgungsnetze im Hinblick<br />

auf die zukünftige Entwicklung"; Wissel<br />

u. Schulze: .. Das Stromversorgungssystem<br />

von Berlin"; Wienken u. Mitlehner: .. Planung<br />

industrieller Mittelspannungs-Verteilungsnetze";<br />

Poßner u. Zimmermann:<br />

.. Kompensation in Mittelspannu ngsnetzen";<br />

Baatz: .. Kurzunterbrechung in Verteilungsnetzen";<br />

Parschalk: .. Relilisschutz in Mittelspannungsnetzen";<br />

Weidler: .. Mastformen<br />

für Mittelspannungsnetze"; Treufels:<br />

.. Freileitungs- <strong>und</strong> Geräteisolatoren für<br />

Mittelspannungsnetze"; Eiselt u . Müller:<br />

.. Kabel <strong>und</strong> Garnituren für Verteilernetze";<br />

Fleck u. Maaß: .. Schalter <strong>und</strong> Schaltanlagen<br />

für Mittelspannungsverteilungen";<br />

Hurrle u. Ibler: .. Stand der Entwicklung<br />

im Bau von Mittelspannungs- <strong>und</strong> Verteilungstransformatoren";<br />

Dennhard t: .. Fernwirktechnik<br />

in ländlichen MitteIspannungsnetzen";<br />

Finckh: .. Trägerfrequenz­<br />

K lein geräte für 60- <strong>und</strong> 1l0-kV-Verteilernetze";<br />

Ver bandsnachrichten.<br />

Besonders geeignet als Stoff für Vorträge<br />

des Ausbildungsdienstes der Netzgruppen<br />

im Winterhalbjahr ist d ie Veröffentlichung<br />

von Cautius <strong>und</strong> Petrus über<br />

die Gestaltung städtischer Stromversorgungsnetze.<br />

F ür die Ausbildun gsleiter der<br />

S-Gruppen als Stoff des Unterrichtes zu<br />

verwenden ist die Veröffentlichu ng von<br />

WeidleI' ü ber Mastformen für MitteIspannungsnetze<br />

<strong>und</strong> von Treufels über Freileitungs-<br />

<strong>und</strong> Geräteisolatoren. Die Ausbildungsleiter<br />

der E-Gruppen finden weiteren<br />

interessanten Stoff, der im Dienstunterricht<br />

zu verwenden ist, in d en Abhandlungen<br />

über Kab el, Schalter <strong>und</strong> Schaltanlagen<br />

<strong>und</strong> Entwicklu ng im Bau von<br />

Mittelspannungs- u nd Verteilertransformatoren.<br />

SVI - der junge ingenieur - Monatszeitschrift<br />

des Studentenverbandes deutscher<br />

Ingenieurschulen, Jahrgang 9/10. Sept.lOktober<br />

1955.<br />

Pürsten, Essen: .. Die Bed eutung der<br />

westdeutschen Stahlindustrie"; .. Stahlverwendung<br />

i):Tl Wandel der Zeiten "; Fürstenau:<br />

.. Stahl <strong>und</strong> Eisen"; Domke : Aluminium<br />

im Schiffbau"; Klein: .. Dreh strom jetzt<br />

auch auf Trockenfrachtern"; Kirbach: .. Anbohrungen<br />

von Wasserleitungen unter<br />

Druck".<br />

der Broschüre schildert aus der Feder<br />

Michlers die P robleme des zivilen Bevölkerungsschutzes<br />

in Europa. E r stellt die<br />

Frage, ob der Schutz der Zivilbevölkerung<br />

eine zivile oder militärische A n gelegenheit<br />

sein soll. Der Leser erfährt an Hand statistischer<br />

Zahlen die Entwicklu ng der Meinung<br />

der Bevölkerung über die Notwendigkeit<br />

eines Luftschutzes in den letzten<br />

Jahren.<br />

Lehrbuch fiir leitende Helfe r <strong>und</strong> Luftschutzlehrer<br />

im B<strong>und</strong>esluftschutzverband,<br />

Heft 2. H erausgeber: B<strong>und</strong> esluftschutzverband<br />

e. V., Köln, B<strong>und</strong>eshauptsteIle<br />

Ausbildungswesen.<br />

"An griffsmittel <strong>und</strong> Schutzmaßnahmen",<br />

144 Seiten. Das broschierte Luftschutz­<br />

L eh rbuch, H eft 2, brin gt eine Zusammenstellu<br />

ng von F aChvort rägen, die auf Arb<br />

eitstagungen un d Sonderleh rgängen der<br />

B<strong>und</strong> eshauptsteIle des BLS V gehalten


Bootstaufe beim THW<br />

Eine ansehnliche Zuschauermenge hatte<br />

sich beim Nibelungenadler an der Donau<br />

versammelt, um der Taufe von zwei<br />

schmucken Booten des Ortsverbandes<br />

Straubing des Technischen Hilfswerks beizuwohnen.<br />

Stadtpfarrkoop. KOlbinger, der<br />

die kirchliche Weihe der Boote vornahm,<br />

war sehr erfreut, daß das Technische<br />

Hilfswerk bei der Inbetriebnahme der<br />

Boote den Segen Gottes nicht vergessen<br />

habe. Er verglich in <strong>seine</strong>r Ansprache das<br />

menschliche Leben mit einer Bootsfah rt.<br />

Damit die Boote <strong>und</strong> alle, die sie bedienen,<br />

um Menschen zu helfen, vor Unglück<br />

bewahrt bleiben mögen, segnete er sie.<br />

Stadtrat Hecht gab <strong>seine</strong>r Freude Ausdru<br />

ck, daß es der Ortsverband Straubing<br />

ermöglichen konnte, bereits in so kurzer<br />

Zeit zwei Boote in den D ienst der Allgemeinheit<br />

zu stellen, die bei Hochwassergefahren<br />

der Straubinger Bevölkerung<br />

ein satz- <strong>und</strong> h ilfsbereit zur Verfügun g<br />

stehen werden. Er dankte im Namen des<br />

TH W den Spendern, der Wasserwacht<br />

Viechtach <strong>und</strong> dem Gastwirt Petzenhauser .<br />

N un wurde die offizielle Bootstaufe<br />

vorgenommen. Das eine Boot erhielt den<br />

Namen "Zum Gasserl" <strong>und</strong> das zweite<br />

Boot den Namen "Thilde". Es dauerte<br />

nicht lange, <strong>und</strong> die mit Blumen festlich<br />

geschmückten Boote schwammen mit<br />

TH W-<strong>Helfer</strong>n auf den Wellen der Donau<br />

stromabwärts. I n der Höhe des Bootshauses<br />

des Ruderclubs fuhr das Motorboot<br />

der Wasserwacht eine Ehrenr<strong>und</strong>e<br />

als Zeichen der kameradschaftlichen Zusammenarbeit<br />

der beiden Hilfsorganisationen<br />

.<br />

Sprengung an der Talsperre<br />

Es gab eine kräftige Detonation, als<br />

wieder einmal ein kräftiges Stück aus ·dem<br />

mittleren Teil der alten Be ver - Ta l -<br />

16<br />

Empfehlen Sie bitte die Monatszeitschrift des THW<br />

l)as "ledrnische 'HilIswerk<br />

In Ihrem Fre<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Bekanntenkreis.<br />

Bezugspreis bei Postzustellung vierteljährlich DM 1,59.<br />

Ahonnements-Bestellungen an:<br />

ßH EN AN I A-VE RLAG<br />

Abt. Monatszeitschrift des THW<br />

Ko ble n z, Roonslr. (Presseh a u s)<br />

s per ren mau e r gerissen wurde. Drei<br />

Kisten Sprengstoff waren von den <strong>Helfer</strong>n<br />

des Techn ischen Hilfswerks W u p per -<br />

tal in ein Dutzend vorbereiteter Sprenglöcher<br />

verteilt worden. Als Sprengmeister<br />

E f f e r die Ladung zündete, ballte sich<br />

eine Rauchwolke über der alten Mauer<br />

zusammen, <strong>und</strong> ungezählte Steine klatschten<br />

auf das Wasser.<br />

Kaum hatte sich der Rauch verzogen, da<br />

sah man, wie das Wasser aus dem oberen<br />

Becken in das untere<br />

stürzte. Bald brachen<br />

große Steinbrocken unter<br />

dem Druck des Wassers<br />

aus der Mauer. Sie wurden<br />

mitgerissen, so daß<br />

sich die Sprengstelle noch<br />

mehr erweiterte.<br />

Als die Polizei die zahlreichen<br />

Zuschauer an die<br />

Mauer heranließ, gab es<br />

viel Anerkennung für die<br />

präzise Arbeit der THW­<br />

Männer. Selbst die zahlreichen<br />

Sportangler, die<br />

Sprengungen immer mit<br />

erheblicher Sorge um den<br />

Fischbestand beobachten,<br />

waren zufrieden.<br />

(Siehe Bild Seite 1.)<br />

Wertvolle Chemikalien F,erettet<br />

Vor kurzem ging ein wolkenbruchartiger<br />

Dauerregen ü ber dem Stadtgebiet von<br />

Erlangen nieder, d er in kurzer Zeit zu<br />

einer katastrophalen Situation führte. Die<br />

Keller standen unter Wasser, die Straßen<br />

waren ü b erschwemmt. Mit der Feuerwehr<br />

wurde auch der OV Erlangen<br />

des THW ala r miert.<br />

Ein e Einsatzgruppe von<br />

14 Mann konn te bereits in<br />

25 Minuten mit den Bergungsarbeiten<br />

beginnen.<br />

Diese wurden beim Chem<br />

ischen Institut der Universität<br />

Erlangen durchgeführt,<br />

dessen Keller vollkommen<br />

überschwemmt<br />

waren. In diesen lagerten<br />

große Mengen sehr wertvoller<br />

Chemikalien, die<br />

gerettet werden mußten,<br />

um eine schädliche Umsetzung<br />

der Chemikalien<br />

durch Wasser, ja, um sogar<br />

Explosionen zu verhüten.<br />

Im Verein m it der<br />

Feuerwehr gelang es, die<br />

Keller in kurzer Zeit leerzupumpen<br />

, die Gefahr zu bannen <strong>und</strong> die<br />

Chemikalien, deren Wert etwa 30 000 DM<br />

betrug, sicherzustellen.<br />

Am gleichen Abend wurde der OV Erlangen<br />

auch zur Hilfeleistung nach dem<br />

b enachbarten Dorf Frauenaurach gerufen,<br />

d as nicht nur VÖllig ü b erschwemmt, sondern<br />

auch durch einen Großbrand gefährdet<br />

war. Auch hier konnte während der<br />

Nacht wertvolle Hilfe zur Rettung der<br />

Bevölkerung <strong>und</strong> ihrer Habe geleistet<br />

werden.<br />

THW beim Feuerwehr- J ubiläum<br />

Während der sommerlichen Urlaubsruhe<br />

haben die Ortsverbände nicht geschlafen.<br />

Allerlei Pläne wurden damals schon erwogen,<br />

<strong>und</strong> nun folgt eine Veranstaltung<br />

der anderen.<br />

So auch in Gießen, wo die Freiwillige<br />

Feuerwehr ihr 100jähriges Bestehen<br />

feierte <strong>und</strong> um Mitwirkung des THW bei<br />

ihren Vorführungen bat. Nach Annahme<br />

der Lage war sie bei der Bekämpfung des<br />

im alten Schloß ausgebrOchenen Brandes<br />

dadurch stark behindert, daß infolge der<br />

enormen Wasserentnahme die städtische<br />

Wasserleitung nicht ausreichte. Die Bergung<br />

von Menschen aus einem Keller war<br />

durch eine einsturzgefährdete Wand kaum<br />

möglich. Darum Alarmlerung des THW!<br />

Eine Instandsetzungsgruppe staute in ganz<br />

kurzer Zeit den in etwa 400 m vorbeifließenden<br />

"Schoorgraben" an zwei Stellen<br />

für die Wasserentnahme durch die mot.<br />

Löschfahrzeuge.<br />

Die Fernsprechgruppe des OV stellte d ie<br />

Verbindung zwischen Kommando- <strong>und</strong><br />

Wasserentnahmestellen h er <strong>und</strong> b esetzte<br />

die Fernsprechappar ate. Nach Abfangen<br />

der ein sturzgefährdet1m Wand durch<br />

Treibladen holte die Bergungsgruppe die<br />

"Verletzten" aus den Kellerräumen u nd<br />

übergab sie dem DRK zur weiteren Beh<br />

andlung. Für die Bergung h atte die<br />

amerikanische Depotfeu erwehr 10 CO-<br />

Masken <strong>und</strong> zwei Rauch k örper zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Später folgte vor einem, großen Zusch<br />

auerkreis eine Vorführung der Gkw.­<br />

Geräte, Maschinen <strong>und</strong> der Sauerstofflanze.<br />

FEUERLOSCHGERÄTE<br />

Tragkraftspritzen, Schläuche<br />

Sämtlicher Feuerwehrbedarf<br />

ALBERT ZIEGLER<br />

(14a) G iengen (Brenz) 120<br />

Sch lauch- <strong>und</strong> Feuerlöschgerä tefa brik Gegründet 1891<br />

Fernsch reiber 0712/759 - Telefon 311 /313

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