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s'Magazin usm Ländle, 25. Juni 2017

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HUNDSTAGE<br />

Rat und Tat: Wie<br />

man mit Hunden<br />

richtig umgeht<br />

ARBEITSWÜTIG<br />

Wie sich Christian<br />

Vögel beruflich<br />

neu erfand<br />

TON UM TON<br />

Pianist Aaron Pilsan<br />

erzählt vom Blick<br />

auf Vorarlberg<br />

<br />

SONNTAG, <strong>25.</strong> JUNI <strong>2017</strong><br />

HEISSE TAGE<br />

EIN HOCH AUF<br />

DEN SOMMER<br />

Fotos: Mathis Fotografie<br />

Erfrischende Sommerdrinks<br />

„made im <strong>Ländle</strong>“ schmecken gut<br />

und machen Hugo &Co.<br />

mächtig Konkurrenz


Waswurde aus der Betonstraße?<br />

Prostitution in Vorarlberg<br />

4<br />

<strong>25.</strong> JUNI <strong>2017</strong> | INHALT<br />

18<br />

Feigen im <strong>Ländle</strong>?<br />

Das geht!<br />

Fotos: MARKUS TSCHEPP,MathisFotografie, Patricia<br />

Keckeis,ebay ,Christian Vögel, ,<br />

17 21<br />

Werschwitzt,<br />

braucht einen „Schwetter“<br />

22<br />

Waswurde aus?<br />

Vom Kellner zum Unternehmer<br />

Sommerlich:<br />

KöstlichesOne-Pot-Wonder!<br />

4 AKTUELL<br />

Wie sich die ProstitutioninVorarlberg<br />

entwickelt hat<br />

6 INTERVIEW<br />

PianistAaronPilsan über Bach<br />

und ratlose Teenager<br />

9 SCHNEIDERS BRILLE<br />

Robert Schneider hatte in seiner Jugend<br />

daheimHeimweh<br />

10 SOMMERDRINKS<br />

Was <strong>Ländle</strong>-Produkte im<br />

Longdrink-Glas verloren haben<br />

12 DER HUNDEFLÜSTERER<br />

PatrickWaltenberger über die<br />

richtige Hundehaltung<br />

14 GSIBERGER Z’WIAN<br />

Carola Purtscher trifft<br />

Doris Schirmer<br />

15 PORTRÄT<br />

Sonderbar? Nein, nur Thomas<br />

Rauch!<br />

16 HISTORISCHES BILD<br />

Jäger anno 1950<br />

17 MUNDART<br />

Wie ist das Wetter? Eine Antwort<br />

mit „Schwetter“<br />

18 EXOTISCHES IM GARTEN<br />

Exotische Obstsorten in heimischen<br />

Gärten?Liebhaberei!<br />

20 EVENTS<br />

Was Sie nicht versäumen sollten!<br />

21 KULINARIK<br />

Eintopfmit Fisolen!<br />

22 WAS WURDE AUS ...<br />

...ChristianVögel?<br />

s’Magazin 3


PROSTITUTION IN VORARLBERG<br />

Vor wenigen Jahrzehnten war Prostitution –<br />

wenn auch illegal –im<strong>Ländle</strong> weit verbreitet.<br />

Schießereien und sogar ein<br />

Sprengstoffanschlag kosteten in den 1970ern<br />

und -80ern mehrere Menschen das Leben.<br />

Zustände, wie sie heute eigentlich gar nicht<br />

mehr vorstellbar sind. Doch auch wenn es<br />

keine Zuhälterkriege mehr gibt, das älteste<br />

Gewerbe der Welt ist auch im heutigen<br />

Vorarlberg weiterhin zu finden.<br />

Viele Protagonisten der<br />

damaligen Zeit sind<br />

mittlerweile tot, im<br />

Knast oder haben sich in<br />

die Schweiz zurückgezogen,<br />

um entsprechende Etablissements<br />

zuführen. „Die wilden Zeiten<br />

sind vorbei“, teilt Helmut Wechner,<br />

Ermittlungsbereichsleiter für Menschenhandelund<br />

SchleppereiamLKA<br />

Vorarlberg, mit.Zwar findet man auch<br />

heute noch vereinzelt Prostituierte<br />

entlang der Betonstraße, die meisten<br />

treffen sichmit ihrenFreiern aber privat:<br />

„Die neuen Medien haben die Szene<br />

verändert: Heute verabredet man<br />

sich im Netz und trifftsich in angemieteten<br />

Zimmern.“ Anders als in<br />

Deutschland, wo illegale Prostitution<br />

ein gerichtliches Nachspiel hat, wird<br />

sie hier als Verwaltungsübertretung<br />

geahndet. „Es ist für uns wichtiger, die<br />

Hintermänner auszuforschen, als die<br />

„Krone“-Redakteur Harald<br />

Küng sprach mit Helmut<br />

Wechner,Bereichsleiter<br />

Menschenhandel/Schlepperei,<br />

über Prostitution im <strong>Ländle</strong>.<br />

Nachts im<br />

„subara<strong>Ländle</strong>“<br />

Frauen zu bestrafen. Viele kommen<br />

bereits mit 18 aus Osteuropa hierher,<br />

haben keine Ausbildung, keine Perspektive.<br />

Manche führendieses Leben<br />

freiwillig, andere werden hierher gebracht.<br />

Oft stecken bestens vernetzte<br />

Banden dahinter. Auch wenn sich in<br />

anderen BereichenneueTätigkeitsfelder<br />

aufgetan haben –Stichwort Wettbüros<br />

–woviel Geld zu holen ist.“<br />

War die Zuhälter-Szene in der Vergangenheit<br />

noch sehr brutal, ist Ge-<br />

walt heute interessanterweise nicht<br />

mehr weitverbreitet: „Zuhältereiwird<br />

gerichtlich verfolgt, deshalb achtendie<br />

Akteure darauf, möglichst wenig mit<br />

der Exekutive zu tun zuhaben.“ Und<br />

auch wenn der Drahtzieher ausgemacht<br />

ist, kann vieles einen Ermittlungserfolg<br />

zunichtemachen: Zurückgezogene<br />

Zeugenaussagen, mangelnde<br />

Beweise oder das Löschen von<br />

Kommunikationsdaten im Rahmen<br />

der Vorratsdatenspeicherung können<br />

monatelange Ermittlungen zum Stillstandbringen.<br />

Würde einBordell im <strong>Ländle</strong> die Situation<br />

der Frauen verbessern? „Vielleicht.<br />

Aber man hat nie die Gewissheit,<br />

dass sich nichtauch hierZuhälter<br />

einschaltenund kriminelle Aktivitäten<br />

stattfinden.“ Wechner hinterfragt<br />

auch den Sinn eines Bordells in Vorarlberg:„Entlang<br />

derSchweizer Grenze<br />

gibt eszahlreiche Etablissements,<br />

auch in Deutschland. Beides liegt nur<br />

wenige Fahrminutenentfernt –diesen<br />

Service nutzen auch viele Vorarlberger.“<br />

Auch wenn das im „subara <strong>Ländle</strong>“<br />

niemand zugeben würde.<br />

Harald Küng<br />

4<br />

s’Magazin


PROSTITUTION IN VORARLBERG<br />

Fotos: Fotolia/Alex_Gedeiko<br />

In den 1970ern und -80ern war die Betonstraße<br />

zwischen Bregenz und Fußach ein beliebter Straßenstrich.<br />

Heute mieten Prostitutierte oftmals Zimmer,indenen<br />

sie sich mit den Freiern treffen. Die Kontakte kommen<br />

überwiegend übersInternet zustande.<br />

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s’Magazin 5


XXXXXXXX<br />

INTERVIEW<br />

6<br />

s’Magazin


XXXXXXXX<br />

INTERVIEW<br />

WashabenSiefürdieKarriere<br />

aufgegeben, Herr Pilsan?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

Aaron Pilsan ist mit seinen 22 Jahren bereits ein gefeierter Pianist und musizierte schon<br />

mit den ganz Großen des Musikbetriebs. Mit fünf Jahren begann er mit dem Klavierspiel -<br />

und hat seither keinen Tag, den er der Musik gewidmet hat, bereut. Im Interview mit<br />

Angelika Drnek erzählt er, was er für seine Karriere aufgeben musste –und was er gewann.<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Als Aaron Pilsan die Tür<br />

öffnet, erkennt man im<br />

Hintergrund schon die<br />

Konturen eines Flügels.<br />

Der sei zwar<br />

schön,aber das richtige Klavier würde<br />

einen Stock tiefer stehen, klärt<br />

Pilsan auf.<br />

Können Sie sich noch erinnern, als<br />

Sie das erste Mal am Klavier saßen?<br />

Ich weiß noch, als die Lehrerin für<br />

musikalische Früherziehung mir einige<br />

Instrumente zeigte. Dafand ich<br />

das Klavier sofort faszinierend.<br />

Haben Sie von Ihren Eltern einen musikalischen<br />

Hintergrund mitbekommen?<br />

Nein, ich bin der erste Musiker in<br />

meiner Familie. Aber ich habe<br />

schon als Kind sehrgerne Musik gehört,<br />

deshalb haben mich meine Eltern<br />

in der Musikschule angemeldet.<br />

Mit acht Jahren habe ich ein<br />

paar Stücke aus einem kleinen<br />

Bach-Band gespielt –daist die Idee<br />

entstanden, dass ich vielleicht Musikerwerden<br />

könnte.<br />

Wie steht es heute um die Liebe zu<br />

Bach?<br />

Die hat sich erhalten, ich spiele<br />

fast jeden Tag Bach – für mich.<br />

Aber jeder Komponist hat seineeigenen<br />

Farbpaletten. Das sagt zumindest<br />

Andras Schiff,bei dem ich<br />

gerade einen Meisterkurs belegt<br />

habe.<br />

Apropos Farbe, viele Künstler verbinden<br />

Musik mit Farben. Wie ist das<br />

bei Ihnen?<br />

Wenn ich etwashöre, kann ich mir<br />

sofort eine Farbe vorstellen. Bestimmte<br />

Tonarten haben für mich<br />

auch bestimmte Farben. A-Dur ist<br />

für mich klar rot. Kobaltblau<br />

könnte C-Moll sein.<br />

Waslernen Sie bei Andras Schiff?<br />

Er ist unglaublich erfahren, ich bewundere<br />

ihn sehr –als Künstler,<br />

aber auch in seiner Arbeit mit uns.<br />

Unheimlich charmant.Wir spielen<br />

vor, und er hat Interpretationsvorschläge.<br />

Er hat schon viel mehr<br />

erlebt und weiß auch mehr. Wenn<br />

ich das so sagen darf: Ich habe Talent,<br />

und das formt man mit der<br />

Zeit. Und Andras Schiff hat auch<br />

Talent (lacht), hat es aber schon<br />

weiter geformt als ich.<br />

Wie groß ist der Einfluss vonLehrern?<br />

Es ist wichtig, sich bewusst für bestimmte<br />

Lehrer zu entscheiden.<br />

Undman lernt jaauch unbewusst so<br />

viel: die Art zu reden, das Auftreten,<br />

die Garderobe. Danimmt man viel<br />

mit, man imitiert das sicher auch zu<br />

einem Teil.<br />

Haben Sie sich auch schon mal bewusst<br />

gegen den Rat eines Lehrers<br />

entschieden?<br />

Wenn ichzueinemLehrer gehe und<br />

nur annehme, was ich hören will,<br />

würde es wenig Sinn machen. Manches,<br />

was einen vielleicht vor den<br />

Kopf stößt, lässt sich später ganz<br />

anders beurteilen. Aber natürlich<br />

gibt es auch Dinge, die ich einfach<br />

nicht annehme. Es gibt ja<br />

auch so viele unterschiedliche <br />

s’Magazin 7


XXXXXXXX<br />

INTERVIEW<br />

FORTSETZUNG<br />

Meinungen. Wenn es um Kunst geht,<br />

gibt es nicht den einen richtigen Weg,<br />

aberviele falsche.<br />

Nach der Schule, also mit 18, sind Sie<br />

nach Hannover gezogen. Davor waren<br />

Sie auch schon oft weg von zuhause.<br />

Fehlte Ihnen das manchmal?<br />

Für mich war das früher sogar eher<br />

umgekehrt. Ich war nicht traurig,<br />

dass ich von zuhause weg musste,<br />

sondern bin dort immer ineinem anderen<br />

Zuhause angekommen. Vor allem<br />

noch zu Schulzeiten. Die Meisterkurse<br />

waren damals eine zweite<br />

Heimat.Ich hatte zwarauch Freunde<br />

hier, aber das dort war eine andere<br />

Welt. Die gleichen Probleme, die<br />

gleichen Anliegen.<br />

Herrscht in einer solchen Musikklasse<br />

nicht auch viel Druck?<br />

Dashängtsehrstark vom Lehrer und<br />

von den Teilnehmern ab. Ich habe so<br />

etwas nie erlebt, obwohl die Ansprüche<br />

sehr hoch waren. Wir haben uns<br />

immer füreinander gefreut, wenn es<br />

gutes Feedbackgab.Wir saßen ja alle<br />

im gleichen Boot. Ich finde es immer<br />

noch furchtbar, wenn man gegeneinander<br />

arbeitet. Es ist ja kein Angriff<br />

auf meine Person, wenn jemand gut<br />

ist indem, was er tut.<br />

Gab es jemals einen Moment des Zweifels?<br />

Nein. Das passiert nur, wenn man<br />

sehrunsicherist und wenn die Person<br />

selbst kritisiert wird. Natürlich ist<br />

man als junger Mensch unsicher,<br />

aber die Liebe zur Musik war immer<br />

da –und Kritik bringt mich weiter.<br />

Manchmal wusste ich vielleicht<br />

nicht, wie es weitergeht, dass es aber<br />

weitergeht, standimmer fest.<br />

Zurück zur Ausbildung: Als wie uncool<br />

galten Sie als klassischer Pianist<br />

unter Ihren Mitschülern?<br />

Nun, vielleicht haben mich einige als<br />

uncool gesehen, ich habe das selbst<br />

aber nie sobetrachtet. Ich habe nur<br />

gemerkt, dass teilweise ein wenig<br />

STECK<br />

BRIEF<br />

Aaron Pilsan, geboren 1995 in<br />

Dornbirn, studierte am Mozarteum<br />

Salzburg, später in Hannover. Er<br />

wurde 2011 vomMagazin Fono Forum<br />

zum „besten Nachwuchskünstler“<br />

des Jahres gekürt.2015<br />

war er ECHO-„Rising Star“.Erwar<br />

auch schon bei der Schubertiade in<br />

Schwarzenbergzuerleben.<br />

·········································································································································<br />

Ratlosigkeit geherrscht hat, ich war<br />

ja auch viel weg. Als ich dann aber in<br />

der Schule vorgespielt habe, fanden<br />

es alle ziemlich gut.<br />

Was haben Sie für Ihre Karriere aufgegeben?<br />

Man muss schon Opfer bringen, sehr<br />

viel üben etwa. Ich habe das aber immer<br />

freiwillig gemacht. Und ich habe<br />

auch viel gewonnen. Zum Beispiel<br />

das viele Reisen, ich mag das sehr<br />

gerne.<br />

Wie groß kann denn ein Konzertsaal<br />

werden, wenn man auf der Bühne<br />

steht?<br />

Einschüchternd sind Konzertsäle immer,<br />

wenn sie leer sind. Wenn Menschen<br />

da sind, ist es besser. Eigentlich<br />

ein unbeschreiblichesGefühl.<br />

Haben Sie Lampenfieber?<br />

Nur, wenn ich mich unvorbereitet<br />

fühle –was zum Glück nicht oft vorkommt.<br />

Wie ist das nun wirklich mit dem Publikum?<br />

Ist eines wie das andere?<br />

Nein, da gibt es ganz unterschiedli-<br />

che Reaktionen. Am schönsten istes,<br />

wenn das Publikum sich nicht nur<br />

berieseln lässt, sondern aktiv zuhört.<br />

Es istallerdingsschwerzusagen, woranman<br />

das dann wirklich festmacht.<br />

Waspassiert mit Ihnen, wenn Sie einen<br />

Fehler machen?<br />

Früher habe ich mich da selbst nahezu<br />

fertiggemacht. Heute bin ich immer<br />

nochkritisch, mehraber nicht.<br />

Welche Dirigentenpersönlichkeit hat<br />

Sie besondersbeeindruckt?<br />

Sir Neville Marriner zum Beispiel.<br />

Was dieser Mensch damals, als wir<br />

zusammenarbeiteten, schon gemacht<br />

hat, was er schon gehört hat! Und<br />

schön wäre natürlich, einmal mit Kirill<br />

Petrenko zusammenzuarbeiten.<br />

Auch Simon Rattle beeindruckt mich<br />

sehr.<br />

Sie haben ja bereits zahlreiche Auszeichnungen<br />

und Preise gewonnen.<br />

Merken Sie, dass Menschen heute andersauf<br />

Sie zugehen?<br />

Manwird anders wahrgenommen, ja.<br />

Ichgehe aberganzoffen auf die Men-<br />

8<br />

s’Magazin


XXXXXXXX<br />

INTERVIEW<br />

<br />

Aaron Pilsan findet,dass ein Klavier<br />

dann am besten klingt,wenn es<br />

eigentlich nicht nach Klavier klingt,<br />

sondern wie ein ganzes Orchester oder<br />

auch eine Stimme.<br />

·························································································<br />

schen zu, und das Rundherum fällt<br />

dann oft schnell weg.<br />

Viele Menschen inszenieren sich gerne,<br />

da spielt auch die Eitelkeit eine große<br />

Rolle. Sie wirken eher bescheiden.<br />

Ich kenne Eitelkeit schon auch, aber<br />

ich kämpfe dagegen an, denn Eitelkeit<br />

ist wohl nicht sehr hilfreich –im<br />

Leben generell –und in der Kunst im<br />

Speziellen.<br />

Wollten Sie jemals etwas anderes werden<br />

als Pianist?<br />

Busfahrer, Pilot und Erfinder. Doch<br />

dannkam das Klavier dazwischen.<br />

Hat sich durch Ihre Reisetätigkeit Ihr<br />

Blick auf Vorarlbergverändert?<br />

Es wird nur klarer, was Vorarlberg<br />

a<strong>usm</strong>acht. Dass sich viele nur hier<br />

wirklich zuhause fühlen können und<br />

dass dieser Zusammenhalt zwischen<br />

Vorarlbergern recht extrem ist. Das<br />

gibt es eigentlich nur hier.<br />

Wassehen Sie, wenn Sie ein Klavier ansehen?<br />

Ein Werkzeug, eine Maschine –<br />

wennauch einegute Maschine.<br />

Fotos: Mathis Fotografie<br />

Heimweh daheim<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Wasfür heiße <strong>Juni</strong>tage! Ich liebe die Glut,die<br />

über die steilen Wiesenhänge meines Dorfes herabfließt!<br />

Als ich ein Kind war,habe ich die heißen Tage<br />

gehasst.Hitze, das war die Zeit des Heuens. Mein<br />

Vater hatte eine Landwirtschaft.Erwar mit Leib<br />

und Seele Bauer.Jeden Abend striegelte er sein<br />

Vieh, gab ihm frisches Stroh zur Nacht,sprach mit<br />

den Kühen. Wir Kinder rechten mit grobzahnigen<br />

Rechen das Heu aus allen erdenklichen Ecken zusammen.<br />

Mein Vater pflegte nämlich zu sagen: „Jeder<br />

Schübel Gras ist ein Maul voll Heu!“ Und tatsächlich<br />

waren seine Wiesen bis zum Ufer des Baches<br />

bewirtschaftet.Selbst die steilsten „Teifl“,wie<br />

er sich ausdrückte, sparte seine Sense nicht aus.<br />

Ich habe noch Heubürden getragen, indessen<br />

mein Bruder,der zur Gewalttätigkeit neigte und vor<br />

dem sich meine Eltern fürchteten, am helllichten<br />

TagimBett lag. Wie gern hätte ich ihn einmal in den<br />

Schwitzkasten genommen, um ihm zu zeigen, wer<br />

der Meister ist.Ich war ihm an Kräften stets unterlegen.<br />

Also heuten meistens ich, mein Vater und<br />

meine Mutter.ImFrühjahr,wenn der erste Schnitt<br />

kam, waren meine Fußsohlen tagelang wund von<br />

den spitzen Grasstängeln. Im Sommer hatte ich<br />

schon eine dickeHaut und im Herbst konnte ich<br />

über Glasscherben gehen, ohne mich zu schneiden.<br />

Ich erinneremich an die heißen Sommernächtein<br />

der Bubenkammer.Die Hitzedrückte in unser altes<br />

Holzhaus. Der Heustock roch würzig. Überall, am<br />

Rücken, an den Armen und am Bauch juckte es vom<br />

Heu, das ich am Tageingebracht hatte. Eine wunderbareMüdigkeit<br />

überkam mich, weil es ein ehrliches<br />

Tagwerk gewesen war,das ich vollbracht hatte.<br />

Und in solchen Momenten –mir unerklärlich –<br />

überkam mich meistens eine ganz große, stille Melancholie.<br />

Es war alles gut,aber ich wurde traurig,<br />

unendlich traurig. Es war wie ein unsägliches Heimweh<br />

–ein Heimweh daheim. Ich habe dieses Gefühl<br />

in späteren Jahren nie mehr so intensiv erlebt,und<br />

ich habe auch nicht herausgefunden, woher dieses<br />

Gefühl kam.<br />

s’Magazin 9


SOMMERDRINKS<br />

Kräutersprudel&ÄlplerGin<br />

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Die Bergbrennerei Löwenaus dem Bregenzerwald<br />

hat den neuen Kräutersprudel „Älpler“hervorgebracht.Die<br />

Zutaten: Äpfel vonausgewählten<br />

Hochstammsorten aus dem Leiblachtal, ein<br />

Auszug aus 43 Heublumen und Wiesenkräutern<br />

und reines Bergquellwasser.Ambesten<br />

schmeckt der Älpler direkt aus dem Kühlschrank.<br />

Geht aber auch auf Eis.Esmuss nicht<br />

immer Alkohol sein, aber das Getränk eignet<br />

sich auch fantastisch als Grundlage für Mischgetränke.<br />

Beispielsweise mit Bier für einen<br />

Radler oder mit spritzigem Weißwein. Auch<br />

als „Älpler<br />

Gin“, bevorzugt<br />

mit dem<br />

hauseigenen<br />

Destillat,lässt<br />

sich der Sprudel genießen.<br />

Rezept:4clGin mit<br />

Älpler in einem Longdrink-Glas<br />

mischen,<br />

mit Eiswürfeln auffüllen<br />

–etvoilà!<br />

Die Youtuberinnen<br />

Maria und Kamila<br />

(World of Kamila &<br />

Maria) genießen<br />

einen Blueberry<br />

Garden am Pool.<br />

Ein Hochauf den Sommer!<br />

Sommer, Sonne, Sommerdrink: Was gibt es Schöneres, als sich gemeinsam<br />

mit lieben Menschen einen Sundowner in gemütlicher Atmosphäre zu<br />

gönnen? Die Getränkeschmieden aus dem <strong>Ländle</strong> bieten tolle Destillate und<br />

Rezepte, um sich einen Sommerdrink „made im <strong>Ländle</strong>“ zu zaubern!<br />

Eine fruchtige<br />

Bier Bowle<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

BiersommelièreSilvia<br />

Mayerweiß, wie man Bier<br />

zum Sommerdrink veredelt.Inder<br />

heißen Jahreszeit<br />

eignen sich eher<br />

leichte Biere, ein Cider,<br />

oder der Naturradler zum<br />

Genuss.Für unerwarteten<br />

Besuch oder als willkommene<br />

Abwechslung empfiehlt<br />

die Expertin eine<br />

fruchtige Bier-Bowle:<br />

200 gr Beerenmix,0,1 l<br />

Himbeer-Zitronen-Sirup,<br />

0,5 lWeißbier und<br />

0,7 ltrockener Sekt vermischen<br />

und mit Mineralwasser<br />

aufgießen.<br />

Foto: Silvia Mayer<br />

Regionalität ist<br />

in aller Munde<br />

–warum nicht<br />

auch bei Sommerdrinks?<br />

Hugo &Aperol findet man<br />

zwarschon auf jederGetränkekarte,<br />

sind aber nicht<br />

mehr die In-Drinks<br />

schlechthin. Dafür ziehen in<br />

diesem Sommer die Getränkeproduzenten<br />

und Destillerien<br />

aus Vorarlberg ganz<br />

schön nach. Ob mit oder ohne<br />

Alkohol –die erfrischenden<br />

Abkühlungen aus natürlichen<br />

Inhaltsstoffen, die zudem<br />

vorwiegend aus dem<br />

schönen <strong>Ländle</strong> stammen,<br />

müssen unbedingt probiert<br />

werden!<br />

Gin erfreut sich seit einiger<br />

Zeit absoluter Beliebtheit<br />

anden Bars in und um<br />

Vorarlberg. Mit Gurke und<br />

Pfeffer oder Tonic –die Barkeeper<br />

toben sich mit Varianten<br />

und Mischungen aus.<br />

Die Destillerien aus dem<br />

Land üben sich auch in der<br />

Gin-Produktion und gehören<br />

nicht mehr nur zu den<br />

Geheimtipps gut sortierter<br />

Lokale.<br />

Auch die Bowle feiert ein<br />

Comeback –mit Bier etwa,<br />

wie Sommelière Silvia Mayer<br />

empfiehlt: „Das Weißbier<br />

verleiht der Mixtur eine besondere<br />

Note und ist zudem<br />

leicht im Alkoholgehalt.“<br />

Ein perfekter Tipp für heiße<br />

Tage. Sandra Nemetschke<br />

10<br />

s’Magazin


SOMMERDRINKS<br />

Foto: Mathis Fotografie<br />

BlueberryGarden &GinTonic<br />

Fotos: Mathis Fotografie<br />

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Gin feierte in den letzten Jahren ein fulminantes Comeback.<br />

Ausdem Hause Pfanner Destillate stammt der „PureGin“, der<br />

Noten vonWacholder,Zitrus-Aromen und einen Hauch Orange<br />

vereint.Der fruchtige Blueberry Gin (eine Komposition aus<br />

Dry Gin mit Heidelbeersaft) kann als Aperitif kredenzt werden.<br />

Pfanners Rezeptvorschlag für den Blueberry Garden: 4clPfanner<br />

Blueberry Gin, 0,2 lFever Tree Mediterranean Tonic,<br />

1Zweig Rosmarin und 3Stück Wacholderbeeren, Eiswürfel.<br />

Alpen-Mojito mit Alpsinth<br />

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Auch die Geschichte dieses Alpdrinks startete<br />

im Bregenzerwald: Alpsinth besteht aus 28<br />

Alpenkräutern, die ein besonderes Geschmackserlebnis<br />

garantieren. Unter anderemsind<br />

Kräuter wie Wermut,Ysop, Kardamom<br />

und Benediktenwurz mit dabei. Nach einem<br />

geheimen Rezept wirddiese Spirituose<br />

schonend mazeriert,doppelt destilliert und<br />

sorgfältig gelagert,damit die Kräuter ihr ganzesAroma<br />

entfalten können. Damit lässt sich<br />

ein Alpe-Mojito zaubern: 4clAlpsinth 55<br />

oder 33, 1 /4 frische Limette,3Tl<br />

brauner Zucker oder 3cl<br />

Mojitosirup, 1Spritzer<br />

Alpsider oder Soda<br />

und einige Minzblätter.<br />

Fotos: Alpdrinks/Greber<br />

Mirtillo Spritz<br />

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AusLustenau stammt der Mirtillo. Die Destillerie<br />

Freihof vereint Heidelbeer-Likör mit Limette,Ingwer,Wacholder<br />

und Wasser aus den<br />

Alpen, alles –esversteht sich –natürliche Zutaten.<br />

Die heimischen Superfoods vermischen<br />

sich in diesem Likör zu einem schmackhaften<br />

Trunk. Der ehemalige Cocktailweltmeister<br />

Angelo Ganner entwickelte den Mirtillo Spritz,<br />

der sich auch einfach zu Hause genießen lässt.<br />

Rezept:4clFreihof Mirtillo HeidelbeerLikör,<br />

Bitter Lemon (alternativ auch Prosecco), Eis<br />

und Zitronenscheibe. Den Mirtillo-Heidelbeer-<br />

Likör in ein Longdrinkglas gießen, Eiswürfel<br />

dazu und mit Bitter Lemon auffüllen. Mit<br />

einer Zitronenscheibe dekorieren.<br />

Foto: Freihof<br />

s’Magazin 11


Fotos: Mathis Fotografie<br />

TIER &WIR<br />

Vorteilfür „Krone“-Leser<br />

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Wer sich für ein Erstberatungsgespräch<br />

bei „doginstinct“<br />

interessiert, bekommt<br />

es statt um 60 Euro<br />

kostenlos.<br />

Kontakt:<br />

Patrick Waltenberger<br />

UntereMessestraße 1<br />

A-6850 Dornbirn<br />

Tel.: 0660 41 88 629<br />

info@doginstinct.at<br />

www.doginstinct.at<br />

Das Angebot reicht vom<br />

Verhaltenstraining bis zum<br />

Welpenkurs oder Abenteuerspaziergang.<br />

Jedes Jahr steigen die Zahlen der Hundehalter in<br />

Österreich –und damit auch die Probleme. Patrick<br />

Waltenberger hilft dabei, die Harmonie und Balance<br />

in der Mensch-Hund-Beziehung wiederzufinden.<br />

Patrick Waltenberger war immer<br />

schon ein Hundefreund. Heute gibt er seine Erfahrungen in<br />

Sachen Erziehung und Verhalten in Dornbirn weiter.<br />

Der beste Freund?<br />

Seit seiner Kindheit<br />

ist der 46-<br />

Jährige von<br />

Hunden fasziniert.<br />

Selbst<br />

konnte erkeinen haben, so<br />

ging er mit seinem Nachbarshund<br />

spazieren. Vor<br />

acht Jahren erfüllte er sich<br />

schließlich seinen Traum<br />

und holte die Rhodesien-<br />

Ridgeback-Welpen „Kimba“<br />

und „Bakari“ zu sich.<br />

„Ich wollte von Anfang an<br />

in der Erziehung alles richtig<br />

machen und besuchte<br />

konsequent die Hundeschule.“<br />

Trotz der Umsetzung<br />

des Gelernten hörte<br />

das Ziehen an der Leine<br />

nicht auf,und es entwickelte<br />

sich sogar eine Aggression<br />

gegen andere Hunde.<br />

Völlig ratlos, hatte er<br />

doch immer die Hundeschule<br />

besucht, fing er<br />

an, sich intensiver mit der<br />

Materie auseinanderzusetzen.<br />

„Ich habe mich erkundigt,<br />

wofür die Rasse gezüchtet<br />

wurde, um zu wissen,<br />

welche Grundbedürfnisseder<br />

Hund hat undwie<br />

ich sie erfüllen kann.“ Darin<br />

sieht der Hundetrainer<br />

auch ein großes Problem<br />

heutzutage: „Vielen Haltern<br />

ist nur das Aussehen<br />

des Hundes wichtig, dabei<br />

sind die Eigenschaften viel<br />

entscheidender. Ein Hund,<br />

der für die Jagd gezüchtet<br />

wurde, hat einen dementsprechenden<br />

Trieb, den er<br />

auslebenmuss. Kann er das<br />

nicht, suchtersich Alternativen<br />

und zerstört gerne<br />

mal was.“<br />

Auch eine Struktur in Sachen<br />

Fütterung, Tagesablauf,<br />

Ruhezeiten oder Spaziergang<br />

hilft, dem Hund<br />

klarzumachen, wer der Rudelführer<br />

ist. „Hunde lieben<br />

Klarheit und brauchen<br />

Sicherheit. Wenn diese gefährdet<br />

scheint oder der<br />

Ein Fehler ist es, den<br />

Hund verschmenschlichen<br />

zu wollen.<br />

Halter sie nicht vermittelt,<br />

glaubt er, selbst die Situation<br />

unter Kontrolle bringen<br />

zu müssen.“<br />

Ein großer Fehler liege<br />

auch in der Vermenschlichung<br />

der Tiere. Durch<br />

Streicheln oder gutesZureden<br />

versucht man, den<br />

Hund zu beruhigen, dabei<br />

wäre Kommunikation mit<br />

Mimik und Gestik sowie<br />

Körpersprache viel zielführender<br />

–einfach tiergerecht.<br />

S. Nemetschke<br />

12<br />

s’Magazin


TIER &WIR<br />

ANZEIGE<br />

s’Magazin 13


GESELLSCHAFT<br />

<br />

<br />

Doris Schirmer<br />

Marketing-Expertin<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

„Wien hat mich nie interessiert,weil ich kein<br />

Stadtmensch war“,erklärt mir Doris Schirmer (50)<br />

sehr überzeugend –nachdem sie die Bundeshauptstadt<br />

nun schon seit über zwei Jahrzehnten ihr Zuhause<br />

nennt.Aufgewachsen in Lustenau, studierte<br />

sie nach der HAK-MaturainInnsbruck Französisch<br />

und Russisch. „Ich wollte etwas Exotisches machen<br />

und habe es daher mit dem Exportlehrgang kombiniert.“<br />

International-exotisch spielte sich auch ihr<br />

Privatleben ab: Schon zu Studienzeiten lernte Doris<br />

in einem Irish Pub in Moskau ihren aus Wien<br />

stammenden Mann kennen. Doch sollte es noch eine<br />

Weile dauern, bis die begeisterte Hobbyköchin in<br />

Tirol ihreZelte abbrach und ihrem Mann gen Osten<br />

folgte. Hier fand sie eine tolle Herausforderung<br />

beim heimischen Wäschehersteller Huber,wosie<br />

auch für die zentraleuropäischen Märkte zuständig<br />

war.Nach fast 20 Jahren Marketing in der Textilbranche<br />

wechselte die Mutter zweier Teenager ins<br />

Immobilienfach, wo sie für die Firma Aeterna tätig<br />

ist.Und wie geht es der sympathischen Vorarlbergerin<br />

nun mit den Wienern? „Ich habe nie das Gefühl,<br />

nicht akzeptiert zu werden. Und die typischen<br />

Wiener Grantler<br />

freuen sich, wenn<br />

man nicht zurückgrantelt“,erklärt<br />

sie<br />

begeistert.Und freut<br />

sich auf den Familienurlaub<br />

im Elternhaus<br />

in Vandans.<br />

Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />

Carola<br />

Purtscher (PR-Agentur<br />

Purtscher Relations) lebt<br />

seit über 30 Jahren in Wien.<br />

Als Netzwerkerin lädt sie<br />

regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />

„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

Ihr Selfie: Doris Schirmer mit<br />

Blick auf die Stadt.<br />

Mehr als<br />

Sonderbar<br />

Nach 20 Jahren Sonderbar– ehedem das<br />

zugleich urbanste und gemütlichste<br />

Nachtdomizil Vorarlbergs –war Thomas<br />

Rauch als Gastronom weit über die<br />

Grenzen Feldkirchshinaus bekannt.<br />

Dass er zudem das schrägste<br />

Gesangs-Event das Landes –den<br />

„Sonder-Song-Compost“ –erfand,<br />

makabre Krimis schreibt und als Maler<br />

wie kein Zweiter Sarkasmus auf<br />

Leinwände bannt, macht ihn zu einem<br />

der originellsten Menschen des Landes.<br />

Gewisse Begriffe<br />

scheint es im Leben<br />

des Thomas Anton<br />

Rauch nicht zu geben:<br />

„Langeweile“ etwa,<br />

oder auch „Anpassung“. Nach seiner<br />

Ausbildung zog es den Maschinenmechaniker<br />

in die große weite Welt,<br />

wo er als Schiffsingenieur („meist auf<br />

halben Wracks“) von Spitzbergen bis<br />

zum Kap Horn die Ozeane und so<br />

manches Hafenviertel unsicher<br />

machte. „Der Alltag auf Handelsschiffen<br />

erinnert in seiner Beengtheit<br />

an ein Gefängnis –raus kann man da<br />

nur schwer“, begründet der Globetrotter<br />

seine Entscheidung, nach zwei<br />

Jahren wieder Boden, noch dazu heimatlich,<br />

zu betreten. Um ähnlicher<br />

Enge im <strong>Ländle</strong> zu entgehen, eröffnete<br />

Thomas 1991 mit seinem Bruder<br />

Reinhard die Sonderbar. Wirklich<br />

sonderbar in diesem einzigartigen<br />

Club war, dass dort –wie sonst nirgendwo<br />

–der Punker mit dem Banker<br />

an der Theke saß, zwischen Jazz und<br />

Speedmetal so ziemlich jede Musik<br />

lief und „jeder Abend eine einzige<br />

Party war“, wie Thomas nostalgisch<br />

bemerkt. Das Geld, das man sich für<br />

14<br />

s’Magazin


ORIGINALE<br />

den unnötigen Türsteher sparte, wurde<br />

in Live-Bands investiert –spätere<br />

Weltstars wie Calexico konzertierten<br />

auf der Mini-Bühne, die kaum die<br />

Größe einer Tischtennisplatte hatte.<br />

Wie weit der Zusammenhalt in der<br />

Sonderbar ging, bewies auch der<br />

„Sonder-Song-Compost“. Die Parodie<br />

auf den Eurovision Song Contest,<br />

ausschließlich von Stammgästen und<br />

live dargeboten, entwickelte sich in<br />

13 Jahren zum Feldkircher Top-<br />

Event und strapazierte regelmäßig<br />

nicht nur die Lachmuskeln des Publikums,<br />

sondern auch das Fassungsvermögen<br />

des Alten Hallenbads.<br />

2012 war damit Schluss –unerfüllbare<br />

Auflagen machten der Sonderbar<br />

den Garaus. Deren Freunde inszenierten<br />

ein „Begräbnis“, trugen den<br />

Sonderbar-Sarg durch die Feldkircher<br />

Innenstadt und meinten einhellig:<br />

„So etwas wird es nie mehr geben“.<br />

Bis heute behielten sie Recht.<br />

Bin ein Einzelkämpfer<br />

Thomas kehrte der Gastronomie<br />

den Rücken und etablierte sich innert<br />

Kürzestem als Autor und Maler.<br />

„Mein eher dunkler Humor lässt sich<br />

gut in Worte und Bilder fassen“, freut<br />

sich der nach eigener Aussage<br />

„künstlerische Einzelkämpfer“. Obschon<br />

privat extrem entspannt und<br />

ungruftig, hält in den Krimis „Sieben<br />

Tore“ und „Schwarz gefiederte Zeugen“<br />

das Makaber-Skurrile Einzug.<br />

Und auch seine Bilder, mittlerweile<br />

sein Haupterwerb, sprudeln vor<br />

schrägen Einfällen nur so über: Donald<br />

Trump (vor seiner Wahl, versteht<br />

sich!), Lucy von den Peanuts,<br />

ein auf eine Wurst schielender Helmut<br />

Qualtinger und K.-H. Grasser<br />

als Dummy bevölkern das schrille<br />

Universum des Tausendsassas. „Das<br />

Geld mag mir manchmal ausgehen,<br />

die Ideen sicher nicht“, verspricht<br />

Thomas weitere Skurrilitäten – zu<br />

überprüfen etwa am 7. Oktober im<br />

Antiquariat Chybulski.<br />

Raimund Jäger<br />

Foto: lisamathis.at<br />

s’Magazin 15


Jäger miterlegtem Wild um 1950<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Zufrieden posieren diese<br />

Jäger in den Lechertaler Alpen<br />

mit ihrer Beute –zweierlegten<br />

Gämsen. Zur Belohnung<br />

wird Pfeife gepafft. Die<br />

Jagd zählt zu den ältesten<br />

Kulturgütern im <strong>Ländle</strong>, seit<br />

Menschengedenken war sie<br />

hier ein wichtiger Teil des Lebens.<br />

Als sich unsere Vorfahren<br />

inder mittleren Steinzeit<br />

auf dem Sünser Joch oder im<br />

Montafon niederließen, lautete<br />

die Devise: Mensch gegen<br />

Natur –von Angesicht zu<br />

Angesicht. Im Vergleich zu<br />

heute waren die Waffen sehr<br />

einfach und die Erfindung des<br />

Gewehrs noch Tausende Jahre<br />

entfernt.Mit der Entwicklung<br />

immer präziserer Waffen veränderte<br />

sich die Jagd: Tierezu<br />

schießen war plötzlich ein<br />

Leichtes, der Mensch begann<br />

der Trophäe wegen zu töten –<br />

weshalb Jäger auch heute immer<br />

wieder in der Kritik stehen.<br />

Vor knapp 100 Jahren<br />

wurde schließlich die Vorarlberger<br />

Jägerschaft gegründet.<br />

Ihre Aufgabe ist es, als<br />

Erhalter und Gestalter der<br />

16<br />

s’Magazin


MUNDART<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schwetter<br />

Hauptwort<br />

vielfältigen Natur- und Kulturlandschaft<br />

zu dienen.<br />

Haben Sie auch historische Fotoschätze<br />

zuhause, dann schicken<br />

Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />

Die besten<br />

Bilder werden veröffentlicht.<br />

Foto: Vorarlberger Landesbibliothek /SammlungRisch-Lau<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Dass der alemannische Schwetter –ein Pulloveroder<br />

auch eine Weste –vom englischen Sweater abstammt,<br />

das wissen nur die wenigsten Voradelberger.Der jüngerenGeneration<br />

ist das Wort inzwischen ohnehin fast unbekannt.Der<br />

Ursprung dieses „Schwitzoberteils“ liegt<br />

laut etymologischen Wörterbüchern im frühen 18. Jahrhundert<br />

und in seiner idealen Eignung für das Rudern, bei<br />

welchem der Sweaterdas Schwitzen erlaubte, den rudernden<br />

Körper zugleich aber vorKälte vonaußen<br />

schützte. Dem seefernen Landvolkesollte er dagegen ein<br />

Abnehmen durch übermäßige Transpiration<br />

ermöglichen.Längst ist der<br />

Schwetter in seiner ursprünglichen<br />

Nutzung moderner Funktionskleidung<br />

gewichen und selbst nur<br />

noch altmodisches Accessoire, und<br />

selbst das Wort Schwetter fristet<br />

ein Gnadendasein, das ausschließlich<br />

der ältesten Generation vonAlemannen<br />

zu verdanken ist.Diese misst die<br />

„Züchan<br />

Schwetter a–dr<br />

Underluft kunnt!“<br />

meteorologische Temperatur unseres Landes nämlich bis<br />

auf den heutigen Tagnicht mit den Maßzahlen Celsius<br />

oder Fahrenheit,sondern vielmehr mit der Anzahl von<br />

Schwettern,welche ein Einheimischer bei einer bestimmten<br />

Temperatur übereinander tragen sollte („Hüt<br />

vertret’s zwo Schwetter!“). Herrscht zwischen Sprechern<br />

Uneinigkeit darüber,wie viele Schwetter zur gegebenen<br />

Luftwärme passen, so wechselt der Voradelberger sogleich<br />

vonabsoluten zu relativen Angaben, die lediglich<br />

seine persönliche Präferenz ausdrücken sollen: „Also I<br />

verträg hüt an Schwetter meh.“<br />

s’Magazin 17


EXOTENGARTEN<br />

Reifeund überreifeKakis am Baum:<br />

Immer mehr Gärtner stellen sich<br />

der Herausforderung „Südfrüchte“.<br />

ExotischesimGarten<br />

Wer denkt, Vorarlberg sei nur die Heimat traditioneller<br />

Obstsorten, der irrt. Viele bauen bereits Kiwis, Kakis und<br />

Granatäpfel an. Wird das <strong>Ländle</strong> gartentechnisch mediterran?<br />

Fotos: Mathis Fotografie, gartentipp.eu, ebay,granatapfel ratgeber,golidafarms<br />

Ein Spätfrost kann Bernhard<br />

Huchler nicht aufhalten:<br />

Seit 30 Jahren schon pflanzt<br />

er Kiwis im Garten.<br />

Tatsächlich gab es bereits Versuche,<br />

in Vorarlberg Bananen<br />

im großen Stil anzubauen.<br />

Von den vielen Bäumen stehen<br />

heute aber höchstens<br />

nochzwei, sagt der desillusionierteGartenbau-Experte<br />

Harald Rammel. Der<br />

Großteil der exotischen Bäume wurde<br />

durch den Frost zerstört, der Rest ging<br />

durch Fäulnis und Mäuse zugrunde.<br />

Doch Rammel will niemandem den<br />

Spaß verderben, sich als Gärtner am<br />

Traum vom exotischen Fruchtparadies<br />

zuversuchen. Den Hauptgrund,<br />

warum Exoten wie Granatapfel, Kakis,<br />

Avocados oder Zitrusfrüchte in<br />

diesen Breitengraden nicht heimisch<br />

werden können, sieht er im Frost.<br />

„Es reicht ein strenger Winter, und<br />

die Exoten sind Geschichte.“ Selbst<br />

die Klimaerwärmung schlage sich<br />

solcherart (noch nicht) nieder. Nebenbei<br />

habe esimmer schon Mini-<br />

Eiszeiten und wärmere Perioden gegeben.<br />

Für Rammel ist die gärtnerische Liebe zu<br />

exotischem Obst und Gemüse eine „Liebhaberei“,<br />

etwas für Tüftler. Also etwas für<br />

Menschen wie den leidenschaftlichen<br />

Gärtner Bernhard Huchler. In seinem<br />

Garten steht ein Feigenbaum –und der hat<br />

bis jetzt jeden Winter überlebt. Es gibt<br />

auch spezielle Sorten, die „bis zu minus 15<br />

Grad aushalten, etwa die Bergfeige“, so<br />

der Pflanzenprofi. Und Kiwis? Da lacht<br />

Huchler nur: „Gar kein Problem.“ Zugegeben,<br />

die Kiwisträucher seien heuer dem<br />

Spätfrost zum Opfer gefallen. Für Huchler<br />

aber kein Anlass, Kiwis für immer zu<br />

verbannen. Immerhin, auch Kirschen gibt<br />

es heuer in Vorarlberg keine zu ernten.<br />

Dass die Nachfrage nach Exotischem immer<br />

weiter steigt, bestätigt auch Monika<br />

Decker. In ihrer Baumschule werden mehr<br />

und mehr Kaki- und Feigenbäume gekauft:<br />

„Massenhaft“ sogar.Das Sortiment<br />

wirdnächstes Jahr noch aufgestockt. AD<br />

18<br />

s’Magazin


EXOTENGARTEN<br />

Feigen, Granatäpfel<br />

und Maulbeeren halten<br />

Einzug in die heimische<br />

Gärten. Ebenfalls beliebt:<br />

Gojibeeren und<br />

Aronjabeeren.<br />

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s’Magazin 19


EVENTS<br />

Foto: Bastille<br />

Foto: Theater Karussell<br />

Open Air St. Gallen<br />

„Die Päpstin“: Freilichtspiel<br />

auf BurgGurtenberginBalzers<br />

Das Theater Karussell<br />

präsentiert „Die Päpstin“<br />

von Susanne Felixitas<br />

Wolf als Freilichtspiel im<br />

Innenhof der Burg GutenberginBalzers–nach<br />

dem<br />

Roman von Donna Woolfolk<br />

Cross am Donnerstag,<br />

dem 29. <strong>Juni</strong>, um 20.15<br />

Uhr. Weitere Aufführungen<br />

am 30. <strong>Juni</strong> und 1. Juli<br />

um 20.15 Uhr und am 2.<br />

Juli um 19.15 Uhr sowie<br />

am 6., 7,.8.und 9. Juli. Tickets:<br />

Theater am Kirchplatz<br />

004232375969,<br />

vorverkauf@tak.li<br />

Seit jeher ist das Open Air St. Gallen<br />

mehr als nur ein Festival: Ob durch die<br />

Musik, das Gemeinschaftserlebnis oder<br />

als Plattform für Nachwuchskünstler –<br />

das Open Air St. Gallen inspiriert seit<br />

über 40 Jahren Generationen. Auch heuer<br />

werden wieder viele Bands, unter anderem<br />

Die Toten Hosen, Biffy Clyro, Justice,<br />

Bastille (Bild), Passenger, Lorde,<br />

George Ezra, Wanda, Beth Ditto, Bilderbuch,<br />

Cage the Elephant oder Alan Walkermit<br />

dabei sein.<br />

Tickets sind noch erhältlich unter<br />

www.openairsg.ch/ticketshop<br />

Impressum<br />

Medieninhaber: KRONE-Verlag GmbH &Co. KG .Herausgeber und Chefredakteur: Dr.Christoph Dichand<br />

Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH &CoKG, Alle: 1190 Wien, Muthgasse 2<br />

Redaktionsleitung: EmanuelWalser, Redaktion: Harald Küng, Sandra Nemetschke, Angelika Drnek, Sekretariat: Nicole Kinzel, Quellenstr.16, 6900 Bregenz, Tel. 057060-59300<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at, emanuel.walser@kronenzeitung.at, harald.kueng@kronenzeitung.at, sandra.nemetschke@kronenzeitung.at, angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />

Herstellung:Druckzentrum Salzburg Betriebsges. m. b. H. ,5020 Salzburg; Offenlegung gem. §25 MedienG online unter www.krone.at/krone-offenlegung<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

•<br />

Delinquent Habits live<br />

im Conrad Sohm<br />

Der Arlbergruft:<br />

ArlbergClassic<br />

Car Rallybereits<br />

zum 8. Mal<br />

Von 29. <strong>Juni</strong> bis 2. Juli<br />

können selbst verwöhnte<br />

Oldtimer-Freunde rund um<br />

Lech am Arlbergetwas erleben:<br />

ein faszinierendes Starterfeld<br />

mit Legenden der<br />

Golden Twenties bis in die<br />

70er. Dieses außergewöhnliche<br />

Starterfeld ist an drei<br />

Tagen unterwegs und<br />

schlängelt<br />

sich über<br />

das 1894<br />

Meter hohe<br />

Hahntennjoch<br />

ins<br />

Inntal bis<br />

zur Zugspitze.<br />

Foto: Christoph<br />

Schoech<br />

Die amerikanische Band rund um Ives Irie, Kemo The<br />

Blaxican und DJ Invincible ist derzeit mit ihrem neuen<br />

Album „It could be round two“auf Tour und macht halt<br />

beim Kultursommer-Festival im Conrad Sohm. Das<br />

Konzert von Delinquent Habits geht am Donnerstag,<br />

29. <strong>Juni</strong>, um 20 Uhr über die Bühne. Infos und Tickets:<br />

www.conradsohm.com, <strong>Ländle</strong>ticket,Musikladen Kartenbüros,www.v-ticket.at<br />

und oeticket.com.<br />

Foto: Delinquent Habits<br />

20<br />

s’Magazin


KULINARIK<br />

Sommerlicher Fisolen-Eintopf<br />

Zubereitung:<br />

1 Fisolenwaschenund in kleine Stücke<br />

schneiden. Kartoffeln und Karotten schälen<br />

und in kleineWürfel schneiden. Schalotten<br />

schälen und fein würfeln.Fleisch in ca. 1cm<br />

großeWürfel schneiden. Ingwerschälen und<br />

fein hacken. Basilikum abbrausen und (bis auf<br />

2Stängel)inStreifen schneiden.<br />

2 In einem großenTopf Olivenöl erhitzen,<br />

Zwiebelnund Ingwer anschwitzenund das<br />

Fleisch unter Rührenanbraten.<br />

3 Salz,1Spritzer Zitronensaft,1Prise Paprikapulverund<br />

ca. 4Tassen heißesWasser hinzugeben.<br />

Nun Kartoffeln, Karottenund Fisolen zufügen<br />

undgut durchrühren. Pfefferund Basilikumstängel<br />

zugeben und 20 bis 30 Minuten<br />

bei mittlerer Hitze köcheln lassen (eventuell<br />

noch heißesWasser hinzufügen).<br />

4 Sobald das Gemüse gar,aber noch bissfest<br />

ist,Basilikumstängel entfernen undmit Pfeffer,<br />

Salz und Zitronensaft abschmecken. Mit<br />

dem in Streifen geschnittenen Basilikum servieren.<br />

5 Falls etwas übrigbleibt:Noch heiß in saubereGläser<br />

füllen(Achtung:Auf einemnassen<br />

Tuch oder Holzbrett abfüllen, sonst können die<br />

Gläser zerspringen). Sofort verschließen und<br />

abgekühlt im Kühlschrank aufbewahren.<br />

Zutaten für 4bis 5Personen:<br />

300 g Fisolen<br />

3–5 Kartoffeln<br />

2 Karotten<br />

2ElOlivenöl<br />

2 Schalotten<br />

150 g Schweinelende oder Rohschinken<br />

Zitronensaft<br />

frischer Ingwer<br />

Pfeffer, Salz,Paprikapulver<br />

1Bund Basilikum<br />

Fotos: Gesunde Erbsen<br />

<br />

Eintöpfe machen auch im<br />

Sommer Sinn: Mit frischem<br />

Gemüse und den passenden Kräutern<br />

werden sie zum Hochgenuss.<br />

Noch mehr<br />

schmackhafte<br />

Rezepte findet<br />

man auf<br />

Christianes<br />

Foodblog.<br />

Eintöpfe sind landläufig als klassisches Herbst- oder<br />

Winteressen bekannt. Doch auch imSommer kann man<br />

Verschiedenes in einen Topf„schmeißen“und eine köstliche<br />

Mahlzeit daraus zaubern. Im Unterschied zu den„einheizenden<br />

Klassikern“ stehen in der heißen Jahreszeit jedoch<br />

keine von innen wärmenden Lebensmittel auf der Zutatenliste.<br />

So verwenden wir stattKidneybohnen beispielsweise Fisolen oderErbsen.Wer<br />

mag, fügtTomaten, Zucchinioderanderes saisonales Gemüse<br />

hinzu.Und bei den Gewürzengreiftman abgesehen von Pfeffer,Salz<br />

undPaprikapulverzufrischenKräutern. www.gesunde-erbsen.com<br />

s’Magazin 21


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

...Christian Vögel?<br />

Der Bregenzer stand lange Jahre hinter dem Bartresen in der<br />

Landeshauptstadt. Bis er an einen Punkt kam, an dem die<br />

Gastronomie gar nicht mehr so „spaßig“ war. Sein Netzwerk hatte<br />

er, nicht zuletzt durch sein politisches Engagement, immer gepflegt<br />

–und so rutschte er in die Immobilienbranche.<br />

Unternehmer Hubert Rhomberg ins<br />

Büro und fragte um einen Job. Nach<br />

drei Vorstellungsgesprächen bekam<br />

er seine Chance. „Ich konnte in der<br />

Immobilienbranche Fuß fassen –es<br />

hatsich gut angefühlt.“ AlsBotschafter<br />

für den Holzhochbau trug ersich<br />

beispielsweise in das goldene Buch<br />

der Stadt ShenyanginChina ein, war<br />

mit Hannes Androsch in Indonesien<br />

oder mit dem heutigen Vizekanzler<br />

Wolfgang Brandstetter inHavanna.<br />

Seit 2. Jänner <strong>2017</strong> ist er nun sein<br />

eigener Herr imBereich Consulting<br />

und Immobilien. Gearbeitet wird in<br />

Wien, gelebt im <strong>Ländle</strong> –bevorzugt<br />

auf der HütteinBezau.Dadie Politik<br />

für den deklarierten Sozialdemokraten<br />

immer eine große Rolle gespielt<br />

hat, plant er, sich demnächst auch<br />

mehr inder Kommunalpolitik zu engagieren.<br />

Nicht ganzohneStolz freut<br />

er sich auf seine neuen Herausforderungen:<br />

„Ich bin nach einer Zeit der<br />

Hilflosigkeit froh, wieder Dinge bewegen<br />

zu können!“ S.Nemetschke<br />

2001: Der Bregenzer führte das Cafe<br />

und die Bar Vögel in der Belruptstraße.<br />

Drei Monate lang verkaufte er im<br />

Cultig mit Walter Corona Kuriositäten<br />

wie Harald Schmidts Glas.<br />

Christian wuchs in Langen<br />

bei Bregenz auf,<br />

startete eine Kellnerlehre<br />

im Deuring Schlössle<br />

und machtesich nacheinigen<br />

Saisonen in Lech und am<br />

Chiemsee mit seiner Schwester und<br />

dem Lokal Neptun in Bregenz selbstständig.<br />

Nach zwei Jahren ging’s<br />

dann erst mal drei Monate nach Palermo,<br />

bis er das Café unddie BarVögel<br />

in der Belruptstraße eröffnete.<br />

Mit einem weiteren Lokal und einem<br />

Intermezzo als Kuriositäten-Händler<br />

hatte er sichalsbald verzettelt und die<br />

„Karre an die Wand gefahren“,soder<br />

41-Jährige. Spaß machte ihm die<br />

Gastronomie ohnehin nicht mehr,<br />

und so wurde der Schlussstrich gezogen.<br />

„Ich bin anschließend gemeinsam<br />

mit 40 Jungtieren zehn Monate<br />

auf die Alpe.“ Die berühmte Selbstfindungsphase<br />

tat ihm gut, und mit<br />

neuem Tatendrang marschierte er zu<br />

<strong>2017</strong>: Unter der Woche werden in<br />

Wien Geschäfte gemacht,und am<br />

Wochenende genießt Christian die<br />

Natur auf der Hütte in Bezau.<br />

Fotos: Vögel<br />

22<br />

s’Magazin


Gute Energie von der „Krone“:<br />

Grüner Str m<br />

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Biomasse fest/flüssig 3,28 %<br />

Sonnenenergie 2,44 %<br />

Sonstige Ökoenergie 1,01 %<br />

Erneuerbare Energie 100,00 %<br />

Angebot gültig bis 31. 12. <strong>2017</strong><br />

Stromkennzeichnung gem. §78 (1) und (2) ElWOG 2010 und<br />

Stromkennzeichnungs-VO 2011 im Zeitraum 1.1. – 31.12.2016.<br />

Durch den vorliegenden Versorgermix fallen weder CO 2 -<br />

Emissionen noch radioaktive Abfälle an. 100 % der Herkunftsnachweise<br />

aus Österreich. Lieferant: oekostrom GmbH


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