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okologo - Vereinigung zum Schutz kleiner und mittlerer Bauern

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AGRARPOLITIK 2014–2017<br />

Brot <strong>und</strong> Blumen:<br />

Kein Widerspruch!<br />

In der aktuellen Debatte zur neuen Agrarpolitik fordern zahlreiche Exponenten eine<br />

produzierende Landwirtschaft <strong>und</strong> kritisieren gleichzeitig die ökologischen Zielsetzungen<br />

der Vorlage. Lassen sich Produktion <strong>und</strong> Ökologie tatsächlich nicht vereinbaren?<br />

In den Medienberichten zur Agrarpolitik 2014–2017 wird<br />

immer wieder von der produzierenden Landwirtschaft ge -<br />

sprochen <strong>und</strong> davon, dass diese durch die ökologischen Ziel -<br />

setzungen in Bedrängnis gerate. Im selben Atemzug wird<br />

unter anderem von Versorgungssicherheit oder der weltweiten<br />

Hungerproblematik gesprochen. Sind wir heute tatsächlich<br />

an einem Punkt angelangt, wo die Schweizer Landwirtschaft<br />

genug für die Ökologie leistet <strong>und</strong> andere Prioritäten in den<br />

Vordergr<strong>und</strong> treten sollten? Der Bericht zur Agrarpolitik 2014–<br />

2017 spricht Klartext: Noch immer bestehen grosse Ziellücken<br />

bei Biodiversität <strong>und</strong> Bodenqualität, aber auch in den Bereichen<br />

Luft, Klima <strong>und</strong> Vielfalt an Kulturlandschaften. All dies<br />

bringt eine nachhaltig produktive Landwirtschaft in Gefahr.<br />

Eine weiter sinkende Bodenqualität beispielsweise, wird sich<br />

in Zukunft negativ auf die Produktion auswirken. Zwar ist die<br />

Landwirtschaft nur einer der Verursacher von Umweltproblemen<br />

<strong>und</strong> im Falle der schwindenden Landwirtschaftsfläche<br />

durch Bebauung vor allem Opfer. Trotzdem kann die Landwirtschaft<br />

einen wesentlichen Beitrag <strong>zum</strong> <strong>Schutz</strong> der natürlichen<br />

Lebensgr<strong>und</strong>lagen leisten. Seit Anfang der neunziger Jahre<br />

4 ökologo 1/2012<br />

sind die ökologischen Leistungen der Landwirtschaft Bestandteil<br />

der Agrarpolitik <strong>und</strong> haben seither zunehmend an Akzeptanz<br />

gewonnen. Die Jahre davor haben gezeigt, dass eine einseitige<br />

Ausrichtung auf die Produktionsmenge, Überschüsse<br />

<strong>und</strong> negative Umweltauswirkungen verursachen.<br />

Schattenseite der Mehrproduktion<br />

Aktuell zeigt das Beispiel der Milch die Folgen der Mehrproduktion.<br />

Die grössere Milchmenge bringt zahlreiche <strong>Bauern</strong> -<br />

betriebe in finanzielle Nöte. Das Milchangebot übersteigt<br />

die Nachfrage <strong>und</strong> drückt auf den Preis.<br />

Stellt man die ökologischen Zielsetzungen den Produktions -<br />

zielen gegenüber (siehe Tabelle <strong>und</strong> Grafik), wird der Handlungsbedarf<br />

im Bereich der Ökologie ersichtlich. Während die<br />

Ökologie zahlreiche Ziellücken aufweist, konnte der Selbstversorgungsgrad<br />

(netto) in den letzten Jahren, trotz Bevölkerungs -<br />

wachstum, prozentual gehalten werden. Die Bäuerinnen <strong>und</strong><br />

<strong>Bauern</strong> haben also gute Arbeit im Bereich der Produktion ge -<br />

leistet. Die Produktion von Lebensmitteln entspricht dem ur -<br />

sprünglichen Selbstverständnis der Landwirtschaft <strong>und</strong> bleibt<br />

www.kleinbauern.ch<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO/SUTERACHER

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