Die PLURAL-Unternehmenszeitschrift - Plural servicepool GmbH
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Unternehmen<br />
Wirkungsvoller Lärmschutz am Arbeitsplatz:<br />
Leiser ist weiser!<br />
<strong>Die</strong> Welt, in der wir leben und arbeiten,<br />
wird immer lauter. Von<br />
morgens bis abends sind wir einer<br />
Vielzahl von Schall-, Geräusch-<br />
und Lärmquellen ausgesetzt.<br />
Nur ein Beispiel: der<br />
Straßenverkehrslärm.<br />
Rund 70 Prozent der<br />
Bundesbürgerinnen<br />
und -bürger fühlen<br />
sich davon massiv<br />
gestört.<br />
Und an vielenArbeitsplätzen<br />
strapazieren<br />
ratternde, kreischende,stampfende<br />
oder heulende<br />
Maschinen und Anlagen<br />
unsere Ohren.<br />
Doch Fachleute warnen:<br />
Lärm ist nicht nur lästig, er kann<br />
auch krank machen. Jahrelanger<br />
Dauerlärm über 85 dB(A) – das<br />
entspricht etwa dem Lärm an<br />
<strong>Die</strong> Lautstärke (physikalisch: der Schalldruckpegel) wird in Dezibel<br />
(dB) gemessen. An der unteren Hörgrenze, bei 0 db(A) ist ein Ton<br />
der Frequenz 1.000 Hz gerade nicht mehr zu hören. <strong>Die</strong> Schmerzschwelle<br />
liegt bei ca. 120 db(A). Empfundene Lautstärke und tatsächlicher<br />
Schalldruck sind nicht identisch. Eine Verzehnfachung<br />
des Schalldrucks (also auch der gesundheitlichen Gefährdung)<br />
wird gerade mal als doppelte Lautstärke empfunden.<br />
Einige ca.-Beispiele für Geräusch-/Lärmquellen<br />
n Blätterrascheln, leises Flüstern 10 db(A)<br />
n Ticken einer Uhr 30 db(A)<br />
n Musik in Zimmerlautstärke 40 db(A)<br />
n Normale Unterhaltung 60 db(A)<br />
n Pkw, Telefonklingeln, Hundegebell 70 db(A)<br />
n Staubsauger 80 db(A)<br />
n Schwerer Lkw 90 db(A)<br />
n Disco 100 db(A)<br />
n Presslufthammer 110 db(A)<br />
n Düsenflugzeug beim Start 140 db(A)<br />
einer stark befahrenen Durchgangsstraße<br />
– verursacht nicht<br />
mehr heilbare Schädigungen an<br />
den feinen Sinneshärchen im Innenohr.<br />
Lärmschwerhörigkeit ist<br />
mittlerweile in Deutschland die<br />
häufigste Berufskrankheit; Jahr<br />
für Jahr kommen mehr als 6.000<br />
neue Fälle hinzu. „Fast jeder<br />
dritte Arbeitnehmer hierzulande<br />
ist einer hohen Lärmbelästigung<br />
ausgesetzt“, sagt Claudia<br />
Kracke, Leiterin Qualitäts- und<br />
Umweltmanagement, Arbeitssicherheit,<br />
in der <strong>PLURAL</strong>-Servicezentrale.<br />
„Wir wissen aber<br />
heute, dass bereits niedrigere<br />
Lärmpegel zu mehr Stress, Nervosität,<br />
Schlafstörungen und<br />
gesteigertem Herzinfarktrisiko<br />
führen können. Auch das Unfallrisiko<br />
nimmt zu, weil bei Lärm<br />
die sprachliche Verständigung<br />
erschwert und Warnsignale<br />
überhört werden können.“<br />
Neue Schutzverordnung:<br />
Niedrigere Grenzwerte<br />
Als Umsetzung zweier EU-<br />
Richtlinien ist im März ver-<br />
gangenen Jahres die neue<br />
Lärm- und Vibrations-ArVibrations-Arbeitsschutzverordnung<br />
(LärmVibrationsArb-<br />
SchV) SchV) in Kraft getre- getre-<br />
ten. Ihr Ziel: <strong>Die</strong><br />
Beschäftigten<br />
sollen bei der Arbeit<br />
besser vor<br />
Gefährdungen<br />
ihrer Gesundheit<br />
und<br />
Sicherheit durch Lärm Lärm oder ViVibrationen geschützt werden.<br />
Gehörschutz ist jetzt bereits bei<br />
85 db(A) Pflicht, denn gegenüber<br />
früheren Regelungen sind die<br />
Vorsorge- und Schutzwerte um<br />
5 db(A) gesenkt worden. „Fünf<br />
Dezibel – das klingt nach wenig,<br />
macht aber sehr viel aus“, erläutert<br />
Assistent Kai Janson. „Denn<br />
bereits drei Dezibel stellen eine<br />
Verdoppelung der Schallenergie<br />
dar und bei zehn Dezibel mehr<br />
empfinden wir Lärm bereits als<br />
doppelt so laut.“<br />
Hinweis:<br />
<strong>Die</strong> vollständige Lärm- und<br />
Vibrations-Arbeitsschutzverordnung<br />
ist hinterlegt in<br />
Global-Transfer/Gesetze,<br />
Vorschriften/Verordnungen.<br />
<strong>Die</strong> neue Verordnung verpflichtet<br />
den Arbeitgeber, im<br />
Rahmen der arbeitsplatz- und tätigkeitsbezogenenGefährdungsbeurteilung<br />
den ortsbezogenen<br />
Tages-Lärmexpositionspegel zu<br />
ermitteln und zu beurteilen, gegebenenfalls<br />
durch geeignete<br />
Messungen. Bei einem unteren<br />
Auslösewert von 80 dB(A)<br />
sind sind die Beschäftigten<br />
über<br />
Gefahren<br />
durch Lärm zu<br />
unterweisen;<br />
liegt die Lärmbelästigung<br />
zwischen 80<br />
und 85 db(A), müssen<br />
zusätzliche geeigneteGehörschützer<br />
bereit gestellt und<br />
den Beschäftigten arbeitsmedizinischeVorsorgeuntersu-Vorsorgeuntersuchungen<br />
angeboten werden.<br />
8 1 |2008 REPORT