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MBO-Archiv<br />

am Nürburgring dient darüber hinaus<br />

zur Durchführung der spezifischen Entwicklungs-<br />

und Erprobungsprogramme<br />

auf der Nürburgring-Nordschleife. Und<br />

dort absolvierten auch der 500 PS starke<br />

G 55 AMG mit dem V8 Kompressormotor<br />

oder der ML 63 AMG mit hochmodernem<br />

Saugeraggregat das volle<br />

Testprogramm. Gemäß dem Anspruch:<br />

Gebaut für die Nordschleife und den<br />

Weg dorthin.<br />

One man, one engine<br />

Die Motoren entstehen im Werk des<br />

Komplexes in Affalterbach. Das Ambiente:<br />

alles lichtdurchflutet, hell und<br />

sauber. Keine Ölspuren auf dem Boden,<br />

keine surrenden Transistoren von Neonröhren,<br />

kein Maschinenlärm.<br />

„Wir verlangen sehr viel von unseren<br />

Mitarbeitern“, sagt Manufaktur- und<br />

Werkstattleiter Stephan Pathenschneider.<br />

„Wir sind es unseren Monteuren<br />

einfach schuldig, möglichst viel Stress<br />

von ihnen fernzuhalten.“<br />

Und optimale Arbeitsbedingungen zu<br />

schaffen. Statt im blauen Overall sind<br />

die <strong>Technik</strong>er in bequemer schwarzer<br />

Jeans und schwarzem Poloshirt am arbeiten.<br />

Darauf die drei Buchstaben, die<br />

von ihren technischen Fertigkeiten zeugen:<br />

AMG.<br />

Gefertigt wird in Handarbeit. Bei der<br />

Montage der V8- und Zwölfzylinder-<br />

Hochleistungs-Motoren geschieht dies<br />

aus Gründen der Qualität, aber auch der<br />

Flexibilität. Und der Historie: Motoren<br />

wurden hier stets nach der Philosophie<br />

„one man, one engine“ aufgebaut.<br />

n one man, one engine. ein AMG-techniker baut einen Motor<br />

komplett auf. dokumentiert wird dies durch eine Plakette mit<br />

seinem Namen auf dem fertigen Hochleistungsaggregat.<br />

Ein AMG-<strong>Technik</strong>er montiert einen<br />

kompletten Motor – vom Einbau der<br />

Kurbelwelle in den Motorblock über die<br />

Montage der Nockenwellen bis zur Verkabelung<br />

und Befüllung mit Motoröl.<br />

Nach erfolgter Fertigstellung überprüft<br />

er die Motorfunktion durch simulierte<br />

Widerstände und den Druckaufbau auf<br />

dem Kalttestprüfstand.<br />

Der letzte Arbeitsschritt: Das Aggregat<br />

erhält eine AMG-Plakette mit der<br />

Unterschrift des Motorenbauers.<br />

Alles dokumentiert<br />

Die Montage eines Motors dauert dabei<br />

einen ganzen Arbeitstag. Der Zwölfzylinder<br />

ist dabei das komplexeste Aggregat<br />

mit rund 480 Einzelteilen. Und die sind in<br />

genau festgelegter Reihenfolge, mit sau-<br />

beren Passungen und exakt definierten<br />

Drehmomenten zu montieren.<br />

Bei den Haupt- und Pleuellager-Verschraubungen<br />

im Kurbelgehäuse darf es<br />

nicht die geringste Abweichung geben<br />

– die Kolben zählen im Vollgasbetrieb<br />

zu den neuralgischen Teilen des Motors.<br />

„Weil die Montage größte Aufmerksamkeit<br />

erfordert, kommt auch keine Routine<br />

auf“, sagt einer der <strong>Technik</strong>er, während<br />

er den Drehschrauber am Motorblock<br />

ansetzt. Wer weit über tausend Motoren<br />

gebaut hat, spüre ganz genau, ob eine<br />

Schraubverbindung genau 8,4 Newtonmeter<br />

aufweise oder nicht. Und darauf<br />

komme es an, selbst wenn die Elektronik<br />

der Montagegeräte und ein spezielles<br />

Scanverfahren die Qualitätsanforderungen<br />

nahezu jedes einzelnen Arbeitsschrittes<br />

sichern und dokumentieren.<br />

Die elektronische Produktions-Dokumentation<br />

„AMG-Trace“ belegt dabei alles.<br />

Das System zeichnet Drehmomentwerte<br />

bei allen Verschraubungen, die<br />

Flüssigkeits-Füllstände, die Teile- und<br />

Chargeninformationen sowie die Prüfwerte<br />

auf. An den Montagewagen der<br />

Motorenmanufaktur sind dafür spezielle<br />

PC´s angebracht, die drahtlos mit einer<br />

Dokumentations-Datenbank verbunden<br />

sind. Entsprechend dem jeweiligen Bauschritt<br />

zeigen sie entsprechende Online-<br />

Informationen an.<br />

Nach erfolgter Montage werden die<br />

Motoren dann vom Erdgeschoss über<br />

einen Aufzug vollautomatisch in das<br />

Hochregallager im Obergeschoss transportiert,<br />

wo über 1.000 Triebwerke ihren<br />

Platz finden. Aber nicht für lange – die<br />

Nachfrage ist groß.<br />

Leistung pur erfahren<br />

Das derzeit leistungsstärkste Modell<br />

der seit 1979 produzierten G-Klasse ist<br />

der G 55 AMG Kompressor. Das Maß der<br />

Gewalten: 5,5 Liter Hubraum, ein V8-Mo-<br />

torblock mit Kompressorpaket zwischen<br />

den Zylinderbänken, 500 PS Leistung<br />

und 700 Newtonmeter an Drehmoment.<br />

Wer das Kraftpaket bewegt, erlebt<br />

Leistung pur in einem Geländewagen.<br />

Der erste Eindruck täuscht. Mit seinen<br />

runden Bi-Xenon-Scheinwerfern wirkt<br />

der Blick des G 55 AMG fast ein wenig<br />

unschuldig. Ansonsten gibt sich die G-<br />

Klasse selbstbewusst und kantig.<br />

Doch: Die bereits bei 2.750 min -1 anfallenden<br />

700 Newtonmeter würden<br />

ausreichen, ein normales Schaltgetriebe<br />

in metallischen Grobstaub zu zerlegen.<br />

Deswegen hat der ultimative G auch weiterhin<br />

die bewährte 5-Gang-Automatik.<br />

Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert<br />

der G 55 AMG in nur 5,5 Sekunden,<br />

Tempo 200 steht bereits nach 23 Sekunden<br />

auf der Uhr. Und der Vortrieb wird<br />

bei 210 km/h elektronisch abgeregelt.<br />

Ein Druck auf die Taste des Funkschlüssels:<br />

„Klack, klack“ antwortet der<br />

Schließzylinder der Fahrertür.<br />

Ein Schlüsseldreh – und sofort melden<br />

sich die acht Zylinder zum Dienst.<br />

Die vier Sidepipes, je zwei pro Fahr-

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