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rührkessel - Aachener Verfahrenstechnik - RWTH Aachen University

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den. Derzeit wird untersucht, wie die Ermittlung<br />

des Koaleszenzverhaltens durch standardisierte<br />

Laborversuche auf Extraktionskolonnen<br />

übertragen werden kann. Im Rahmen eines AIF-<br />

Projektes wird zudem der Einfluss fester Verunreinigungen,<br />

die zur Bildung von Mulm führen,<br />

untersucht und eine Heuristik zur Erkennung,<br />

Verminderung und Behandlung entwickelt.<br />

Molekulare Thermodynamik<br />

Die Beschreibung thermophysikalischer Stoffdaten<br />

ist die Basis für die Auslegung verfahrenstechnischer<br />

Prozesse. Deren experimentelle Bestimmung<br />

ist kosten- und zeitintensiv und zudem<br />

nicht immer einfach möglich. Die molekulare<br />

Modellierung und Simulation ist ein alternativer<br />

Ansatz, der sich durch eine hohe Vorhersagekraft<br />

auszeichnet. Die Forschung zur Molekularen<br />

Thermodynamik fokussiert sich auf<br />

drei Projekte. Im Rahmen des Exzellenzclusters<br />

TMFB werden molekularthermodynamische<br />

Methoden genutzt, um thermodynamische<br />

Eigenschaften von neuartigen Kraftstoffen und<br />

Zwischenkomponenten vorhersagen zu können.<br />

Da die bisherigen G E - Modelle für Verbindungen<br />

mit mehreren funktionellen Gruppen häufig<br />

nur ungenaue Ergebnisse liefern, wird ein G E -<br />

Modell entwickelt, das für die einzelnen Moleküle<br />

dreidimensionale Ladungsverteilungen berücksichtigt.<br />

Außerdem werden Trennverfahren<br />

im molekularen Maßstab simuliert (8).<br />

Abb.8: Methode zur molekularen Simulation<br />

von Trennverfahren<br />

HumTec-EET<br />

Der anstehende Rohstoffwandel, der Übergang<br />

von fossilen hin zu biogenen Rohstoffen, stellt<br />

zukünftig eine große Herausforderung gerade<br />

für die <strong>Verfahrenstechnik</strong> dar. Beim Übergang<br />

hin zu biobasierten Stoffen müssen verschiedene<br />

Faktoren berücksichtigt werden: Zum einen sind<br />

neue Syntheserouten für die Herstellung der Basischemikalien<br />

zu identifizieren, zum anderen ist<br />

die Konkurrenz zur Nahrungsmittelherstellung<br />

zu prüfen.<br />

Um diese Aspekte quantitativ abzubilden, wird<br />

im Rahmen des HumTec-EET-Projektes (Human<br />

Technology Centre, Ethics for Energy<br />

Technology) durch die Exzellenzinitiative des<br />

Bundes und der Länder gefördert ein Modell<br />

entwickelt, das den Einfluss politischer Entscheidungen<br />

auf den globalen Ressourcenverbrauch,<br />

die globale Nahrungsmittelversorgung<br />

und das Klima abbildet. Dieses Modell soll<br />

interdisziplinär zusammen mit Elektrotechnikern<br />

und Philosophen entwickelt werden, wobei<br />

die Philosophen auf Basis des von den Ingenieuren<br />

erstellten Modells eine ethische Bewertung<br />

von zukünftigen Energieversorgungsszenarien<br />

durchführen.<br />

Modellbasierte Experimentelle Analyse<br />

Die Modellbasierte experimentelle Versuchsplanung<br />

(MEXA) ist nicht nur ein wichtiges Instrument,<br />

um die Anzahl der Experimente für<br />

die Bestimmung von unbekannten Modellparametern<br />

zu reduzieren, sondern kann auch eingesetzt<br />

werden, um konkurrierende Modelle zu<br />

diskriminieren. Auch hier werden wie bei der<br />

Parameterschätzung die experimentellen Fehler<br />

und die Sensitivitäten der Modellausgaben bezüglich<br />

ihrer Parameter berücksichtigt. Ein besonderes<br />

Anwendungsfeld bietet diese Methode<br />

bei der Phytoextraktion. Aufgrund der natürlichen<br />

Komplexität der Pflanzen ist eine Vielzahl<br />

von Modellen nötig, um das Verhalten bei<br />

der Verarbeitung wie z.B. der Extraktion zu<br />

beschreiben. Hier bietet MEXA die Möglichkeit,<br />

die Versuche mit dem besten Modell bei<br />

optimalen Bedingungen zu planen und durchzuführen.<br />

Ein weiteres Anwendungsbeispiel für<br />

MEXA aus dem Bereich der Reaktivextraktion<br />

ist die Wahl der Geometrie einer modifizierten<br />

Nitsch-Messzelle, die für die Bestimmung von<br />

Kinetikparametern verwendet wird. Mit MEXA<br />

konnte die Zelle so optimiert werden, dass Messungen<br />

10-fach effizienter möglich sind.<br />

13 Thermische <strong>Verfahrenstechnik</strong> Rührkessel - Die AVT im Blick

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