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rührkessel - Aachener Verfahrenstechnik - RWTH Aachen University

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netzförmige Spacer verwendet, die zwar den<br />

Stofftransport verbessern, jedoch einen hohen<br />

Druckverlust im Feedkanal verursachen. Durch<br />

die relativ große Auflagefläche auf der Membran<br />

können Netzspacer weiterhin für das Einsetzen<br />

von Biofouling verantwortlich sein, da<br />

im Bereich der Kontaktlinien zwischen Spacer<br />

und Membran Toträume in der Strömung entstehen<br />

und Regionen mit niedrigen Scherkräften<br />

an der Membran auftreten, wodurch eine<br />

sich entwickelnde Foulingschicht nicht mehr abgetragen<br />

wird. In Anlehnung an bekannte Geometrien<br />

statischer Mischer und strukturierter<br />

Kolonnenpackungen wurde eine zweilagige, mikrostrukturierte<br />

Spacergeometrie entwickelt (s.<br />

Abb. 5), die die membrannahe Konzentrationsgrenzschicht<br />

gezielt erneuert, so dass der Stofftransport<br />

weiter erhöht wird. Die Erneuerung<br />

der Konzentrationsgrenzschicht wird durch eine<br />

geometrieinduzierte, gezielte Durchmischung<br />

der Bulkströmung mit der membrannahen Strömung<br />

erreicht. Gleichzeitig wird die Entstehung<br />

und Ausbreitung einer Foulingschicht auf der<br />

Membran durch die Verwendung punktueller<br />

Kontaktstellen begrenzt, die im Gegensatz zu<br />

den linienförmigen Kontakten bei Netzspacern<br />

keine durchgehende Barriere im Strömungsfeld<br />

darstellen. Strömungssimulationen zeigen weiterhin,<br />

dass im Vergleich zu typischen Netzspacern<br />

höhere Scherkräfte an der Membran<br />

bei ähnlichem Druckverlust im Strömungskanal<br />

gefunden werden. Die Anwendung der Spacer<br />

wurde bisher für die Ultrafiltration und „dichte“<br />

Membranverfahren wie die Umkehrosmose<br />

untersucht. Bei der Ultrafiltration höhermolekularer<br />

Stoffe wie Dextrane konnte der Energieeintrag<br />

bezogen auf die Produktmenge im<br />

Vergleich zur Verwendung von Netzspacern um<br />

bis zu 50% gesenkt werden. Dies lässt darauf<br />

schließen, dass der neugestaltete Spacer speziell<br />

bei ausgeprägter Konzentrationspolarisation<br />

– dies ist die Aufkonzentrierung der zurückgehaltenen<br />

Komponente an der Membran<br />

– große Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Spacern aufweist. Sogar eine Verwendung<br />

bei Membranbioreaktoren, bei denen bisher keine<br />

Spacer aufgrund der Verblockungsgefahr des<br />

Strömungskanals verwendet werden konnten,<br />

erscheint aufgrund der Barrierefreiheit im Strömungskanal<br />

möglich und wird gegenwärtig un-<br />

tersucht. Für die Spacer wurde 2008 eine Patentanmeldung<br />

in Deutschland vorgenommen und<br />

2009 auf eine europäische Patentanmeldung erweitert.<br />

Abb.5: Spacerprototyp<br />

Wasserwiedergewinnung im EU-Projet<br />

Reclaim Water<br />

Mit zunehmender Wasserknappheit und sinkenden<br />

Grundwasserspiegeln, die weltweit nicht<br />

nur aride Regionen, sondern aufgrund eines hohen<br />

Nutzungsdrucks inzwischen auch gemäßigte<br />

Regionen betrifft, gewinnt die Wiedergewinnung<br />

von Abwasser zu Brauch- und Trinkwasser<br />

an Bedeutung. Hauptziel der weitergehenden<br />

Wasseraufbereitung zum Wasserrecycling<br />

ist die Desinfektion und die Elimination organischer<br />

Restbelastung, vor allem von Spurenstoffen<br />

wie Industriechemikalien und Pharmazeutika.<br />

Hierfür kommen neben etablierten Prozessketten<br />

wie Ultrafiltration gefolgt von Umkehrosmose<br />

bei entsprechender Rohwasserqualität<br />

auch Kombinationen von Aktivkohle und<br />

Nanofiltration in Frage, bei denen beispielsweise<br />

Pulveraktivkohle in den Zulauf einer Nanofiltration<br />

dosiert wird. Zur realitätsnahen Untersuchung<br />

der Verfahrenskombinationen wurden<br />

auf der Kläranlage <strong>Aachen</strong>-Soers mittels verschiedener<br />

Pilotanlagen der Rückhalt von pathogenen<br />

Keimen und Schwermetallen sowie das<br />

Potenzial zur Entfernung von organischen Spurenstoffen<br />

aus konventionell gereinigtem Abwasser<br />

untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass<br />

Aktivkohle-Nanofiltrationsverfahren eine technisch<br />

und wirtschaftlich interessante Alternative<br />

zu den etablierten Verfahren darstellen. Vorteile<br />

ergeben sich durch geringeren Energiever-<br />

7 Chemische <strong>Verfahrenstechnik</strong> Rührkessel - Die AVT im Blick

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