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Mein/4 Juli-August 2017

Stadtteilmagazin Prenzlauer Berg

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MENSCH DES MONATS<br />

Sascha Kummer, ehrenamtlicher Trainer<br />

Mensch des Monats<br />

Die Medien umgeben uns tagtäglich mit Menschen,<br />

die Großartiges leisten. Alltagshelden,<br />

Berühmheiten, fantastische Lebensläufe, all das<br />

lässt sich leicht in der Informationsflut um uns<br />

finden. Manchmal muss man aber gar nicht so<br />

weit schauen. In der Rubrik „Mensch des Monats“<br />

werden wir jeden Monat Menschen vorstellen,<br />

die im Prenzlauer Berg leben und uns<br />

beeindruckt haben.<br />

Text: Jens Durke<br />

Für diese Ausgabe haben wir uns ein wenig mit<br />

Sascha Kummer unterhalten. Er ist 38 Jahre, Prenzlauer<br />

Berger Bub und seit 9 Jahren ehrenamtlicher<br />

Trainer der Fußballjugend für die SG Rotation Prenzlauer<br />

Berg, 7 Jahre davon als Jugendleiter. Das bedeutet<br />

neben seinem Vollzeitjob 250 Kinder in 13 Mannschaften,<br />

3 mal die Woche Training, „Spielbetrieb“<br />

am Wochenende (also Turnierfahrten und so),<br />

Vereinsbürokratie, Öffentlichkeitsarbeit und<br />

eine ganze Menge Wäsche waschen.<br />

Wie es sich oft im Leben ergibt, kam er<br />

zum Traditionsverein durch eine Mischung<br />

aus Neigung und Zufall. Nach<br />

seinem Abitur 1999 hatte er angefangen<br />

sich ehrenamtlich als Reisebegleiter<br />

bei Ferienlagern zu engagieren und<br />

obwohl er nie der große Fußballer<br />

gewesen ist, war er doch immer wieder<br />

im Fußballlager gelandet. Dort hatte<br />

man ihm nach ein paar Jahren den<br />

Trainerschein angeboten und 2002<br />

wurde er dann bei der Rotation vorstellig,<br />

eigentlich mit dem Wunsch die<br />

Kleinsten im Kiez zu trainieren.<br />

Es kam anders, denn die einzige freie<br />

Stelle war gleich das volle Programm: die<br />

F2, also 7-jährige die schon zweimal die<br />

Woche trainieren und ihre ersten Turniere<br />

bestreiten. Man gab ihm eine Nacht Bedenkzeit<br />

und der Rest ist Vereinsgeschichte.<br />

Natürlich reden wir viel über seine Arbeit bei der Rotation,<br />

über Förderprogramme, warum die Mädchen<br />

mit den Jungs spielen, wie man Eltern motiviert oder<br />

die Nachbarschaft mit ins Boot holt, über die Vereinskultur<br />

im Allgemeinen und Besonderen, Gefahren,<br />

Entwicklungen, Probleme … man bekommt leicht den<br />

Eindruck, dass es irgendwann gar nicht mehr so viel<br />

um Fußball geht. Und das stimmt auch, gibt er uns<br />

recht. Aber nicht nur, weil es neben dem Platz viel<br />

zu tun gibt, sondern eben vor Allem, weil es um die<br />

Kinder gehen soll.<br />

Er hat seine Spieler aufwachsen sehen, Höhen und<br />

Tiefen mit ihnen erlebt. Genug erinnerungswürdige<br />

Momente, wie er sagt, um ein ganzes Buch zu füllen.<br />

Und das ist es letztlich, was ihn motiviert: Kindern<br />

einen Raum zu bieten, in dem sie wachsen und sich<br />

glücklich entfalten können.<br />

Es braucht Menschen, die selbstlos in Ihrer Freizeit<br />

helfen mit Anspruch Vereinskultur im Kiez zu pflegen<br />

und zu erhalten, einfach damit der Nachwuchs eine<br />

schöne Zeit hat. Sascha Kummer ist so ein Mensch,<br />

hier im Prenzlauer Berg.<br />

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