AVE - Abtei St. Otmarsberg Uznach

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

24 anderes als Handlungen eines vom Wahnsinn befallenen kleinen, armen Mädchens sind.Andere wiederum sind tief angerührt vom Tun der kleinen Bernadette an diesem Morgen, denn sie sehen in Bernadette den kreuztragenden Jesus. Bernadette kniet also auf den Boden und küsst ihn, sie isst vom Gras an der Grotte und will zur Gave gehen, um daraus zu trinken. Doch die schöne Dame weist sie mit dem Finger unter den Felsen. Dort gräbt Bernadette ein Loch und schöpft daraus trübes Wasser, kann es jedoch nicht trinken. Dreimal wiederholt sie den Vorgang. Erst beim vierten Mal vermag sie das Schlammwasser zu trinken. Bricht hier nicht unmissverständlich die Botschaft Jesu in Gethsemani durch? Auch Jesus konnte den Kelch nicht von Anfang an trinken. «Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen» (Lk 22,42 und Mt 26, 38–42). Dieses Gebet spricht Jesus drei Mal zum Vater. Erst danach kann er dem Willen des Vaters folgen und lässt sich ausliefern, geht mit dem Volk den Kreuzweg und stirbt am Kreuz für alle. Erst dann fliessen Ströme lebendigen Wassers aus seiner Seite, so wie er angekündigt hat (vgl. Joh 7,37). Diese Quelle hat die kleine Bernadette in Lourdes symbolisch für uns geöffnet: Die Quelle lebendigen Wassers. Sie entspringt aus der durchbohrten Seite Jesu. Aus ihr sollen wir mit Bernadette trinken. Denn sie ist nicht nur die Quelle der unerklärlichen Heilungen. Ihr erster Daseinsgrund sind die Sakramente. Durch sie erfährt der Christ Heilung. «Wer Durst hat, komme zu mir und es trinke, wer an mich glaubt», sagt Jesus (Joh 7,37). Er ist die Quelle der Kirche, denn die Kirche lebt aus ihm und erneuert sich durch ihn. Das Kind Bernadette hat somit keine neue Quelle hervorgebracht, sondern jene ans Tageslicht befördet, die bereits existiert und nur darauf wartet, auch in uns zu entspringen. Dieses Öffnen der Quelle in Lourdes ist zugleich mit der Aufforderung zur Umkehr verbunden, denn Bernadette öffnet sie in der Fastenzeit. Sie ist ja jene Zeit, in der wir aufgefordert werden, uns vom Alltagsballast zu befreien, damit wir zur lebendigen Quelle zurückfinden. In der Taufe wurde sie in uns grundgelegt, damit sie fliesse zur Erbauung der Kirche, die wir alle sind. Bernadette fordert uns also in ihrer Geste auf, unsere eigene Quelle freizulegen und un- An verschiedenen Orten können die Gläubigen das Wasser der Quelle fassen. ser Leben von allem zu befreien, was uns von Gott und unseren Brüdern und Schwestern wegführt. Diesen Weg der Umkehr und der Busse will die kleine Bernadette mit uns gehen. Dafür ist sie gesandt. Durch Maria führt sie uns zu Christus. Er ist der Erlöser, er will uns mit sich vereinen, damit wir immer mehr mit ihm vereint, das Leben in Fülle haben. … damit wir in Christus Jesus anderen Heil bringen. Dasselbe wollen auch die medizinisch unerklärlichen Heilungen von Lourdes bewirken. Die erste, kirchlich anerkannte Heilung von Lourdes wurde am 1. März 1858 der hochschwangeren Catherine La-
tapie zuteil. Im Morgengrauen kommt sie zur Grotte, kniet nieder und betet. Dann taucht sie ihre Hand in den dünnen Strahl schlammigen Wassers, den die Quelle noch bildet, da Bernadette sie erst drei Tage zuvor nach den Angaben der «Dame» entdeckt hatte. Sofort werden ihre Finger wieder gerade und geschmeidig. Sie kann sie ausstrecken und beugen und so gebrauchen wie vor dem Sturz vom Baum, der ihr ihre Behinderung eingebracht hat. Doch sie muss schnell nach Hause zurück, denn am selben Tag – dadurch kann man den Tag ihrer Heilung datieren! – bringt sie ihr drittes Kind Jean-Baptiste zur Welt, der 1882 zum Priester geweiht wurde. Dass die Quelle direkt auf Jesus Christus verweist – wie wir oben beschrieben haben – kommt auch in der Heilung von Br. Leo Schwager OSB zum Ausdruck. Am 30. April 1952 sind einige Augenzeugen sprachlos über das, was sie mit ihren eigenen Augen sehen. Es ist zweifellos eines der bedeutendsten Ereignisse ihres Lebens. Das Bild dieses Gesichts würden sie nie mehr vergessen. «Br. Leo sah aus wie in Ekstase und schaute unverwandt das Allerheiligste an, das sich von ihm entfernte. Er liess es nicht aus den Augen. Man bemerkte zugleich, dass er kaum Luft zu bekommen schien, so als habe er einen Schlag oder eine heftige Rührung erfahren, und dass er nur mit Mühe tief atmen konnte.» Doch was ist an Br. Leo Schwager genau passiert? Er ist gerade unvermittelt von multipler Sklerose geheilt worden. Nach einer Art Schock flog Br. Leo aus dem Krankenwägelchen heraus und kniet im Gebet auf dem Rosenkranzplatz, währenddem das Allerheiligste an ihm vorbeigetragen wird. Ja,Jesus Christus ist für uns in der hl. Eucharistie Quelle des Lebens. Lourdes ist für viele PilgerInnen zu einer Quelle für ihr Leben geworden, weil sie dort in den Sakramenten dieser Quelle des Lebens begegnen. In diesen Begegnungen geschieht Heilung, Stärkung und Umkehr, die weit über die zwei geschilderten Heilungen hinausgehen. Heilung an heiligen Wassern, ja, das gibt es auch noch heute. Dieser zu begegnen, ist und bleibt das Ziel eines jeden Christen. Die Bibel mag uns dabei ein Wegweiser sein. So sollen einige wenige Bibelstellen zur Meditation angeführt sein. Ezechiel 36,24–26 Ich hole auch heraus aus den Völkern, ich sammle euch aus allen Ländern und bringe euch in euer Land. Ich giesse reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. Ich reinige euch von aller Unreinheit und von allen euren Götzen. Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Ich nehme das Herz aus Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz aus Fleisch. Jesaja 58,11 Der Herr wird dich immer führen, auch im dürren Land macht er dich satt und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem bewässerten Garten, einer Quelle, deren Wasser niemals versiegt. Johannes 4,10–14 Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. … Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst haben; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt. Johannes 7,37–38 Am letzten Tag des Festes, dem grossen Tag, stellte sich Jesus hin und rief: Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, wer an mich glaubt. Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fliessen. 25
Seite 1 und 2: 2 März 2008 AVE Organ des Vereins
Seite 3 und 4: Herzlich willkommen! Jubilate, freu
Seite 5 und 6: Bischof Kurt Koch hat uns 1996 das
Seite 7 und 8: • Die Pilgerdirektion (Pfr. Schmi
Seite 9 und 10: in der Schweiz. Zahlen Sie mit Euro
Seite 11 und 12: man Lourdeswasser trinken oder fass
Seite 13 und 14: Dame, befinden sich der Saal Unsere
Seite 15 und 16: Novene zur Vorbereitung der Wallfah
Seite 17 und 18: Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte
Seite 19 und 20: 5. Tag Jesus ging verloren und wurd
Seite 21 und 22: Jesus von dem Essig genommen hatte,
Seite 23: Geh hin zu den heiligen Wassern, wo
Seite 27 und 28: 14 Schliessfächer, Sozialstelle, T
Seite 29 und 30: Als der Tod nahte, empfing er die S
Seite 31 und 32: Maria hat in Lourdes zum Gebet aufg
Seite 33 und 34: Heimgegangene aus der Familie der A
Seite 35 und 36: Erläuterungen: 1Grotte, Bäder 2 R

AVE - Abtei St. Otmarsberg Uznach

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?