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Käfiglagerkonzept<br />

für den Großgetriebebau<br />

Dipl.-Ing. (FH) Roland Lippert und Dipl.-Ing. (FH) Bruno Scherb<br />

INA-Sonderdruck aus „Der Konstrukteur“<br />

Heft Nr. S 4, April 1999<br />

Verlag für Technik und Wirtschaft, Mainz


Käfiglagerkonzept für den Großgetriebebau<br />

Dipl.-Ing. (FH) Roland Lippert und Dipl.-Ing. (FH) Bruno Scherb<br />

Hersteller moderner Getriebe<br />

steigern die Leistungsdichte ihrer<br />

Produkte in zunehmendem Maße bei<br />

unverändertem Gehäusevolumen.<br />

Die dabei zu übertragenden Drehmomente<br />

und Drehzahlen verlangen<br />

bei stetig steigenden Lebensdaueransprüchen<br />

nach hochtragfähigen<br />

Wälzlagern mit einem sehr hohen<br />

Drehzahlvermögen und gleichzeitig<br />

hoher Axialbelastbarkeit. Hier<br />

zeigen sich die Kenntnisse über die<br />

Eigenschaften und Merkmale des<br />

Maschinenelements Wälzlager als<br />

wesentliche Grundlage für den<br />

erfolgreichen Einsatz. Die in diesem<br />

Artikel vorgestellten INA-Zylinderrollenlager<br />

folgen dem Trend der<br />

Getriebehersteller zur Steigerung<br />

der Leistungsdichte.<br />

2<br />

1. Einleitung<br />

Der Bau kompakter, leistungsstarker<br />

Getriebe fordert minimale Verzahnungs-<br />

Wälzkreisdurchmesser bei maximaler<br />

Verzahnungstechnologie. Die Wellendurchmesser<br />

sowie die Wellenabstände<br />

werden damit vom Getriebehersteller<br />

vorgegeben. Um die Wellendurchbiegungen<br />

am Ritzel möglichst gering zu halten,<br />

müssen die Lagerstützabstände gering<br />

gehalten werden. Leistungsoptimierte<br />

Getriebe sind zudem gewichtsoptimiert<br />

und damit relativ dünnwandig. Diesbezüglich<br />

wird die zur Verfügung stehende<br />

Lagersitzbreite nach Möglichkeit auf<br />

einreihige Lager ausgelegt. Zusammen<br />

mit der geforderten nominellen Lagerlebensdauer<br />

ist damit das Produkt aus:<br />

max. Lagerbauhöhe · max. Lagerbreite<br />

vorgegeben.<br />

2. Radiallagerbauformen für<br />

den Großgetriebebau<br />

Dem Konstrukteur stehen zur Lagerung<br />

seines Getriebes im allgemeinen nur drei<br />

Lagerbauformen zur Verfügung.<br />

Diese sind:<br />

• Zylinderrollenlager mit Käfig oder vollrollig<br />

• Pendelrollenlager<br />

• Kegelrollenlager.<br />

Alle drei Bauformen mit entsprechenden<br />

Varianten haben sich bewährt. Bei der<br />

Qual der Wahl muß sich der Konstrukteur<br />

an seinem individuellen Pflichtenheft<br />

orientieren. Der gewählte innere Aufbau<br />

des Getriebes gibt den möglichen Lagerbauraum,<br />

die Lagerdrehzahlen sowie die<br />

axialen und radialen Reaktionskräfte am<br />

Lager vor. Mit der geforderten nominellen<br />

Lagerlebensdauer kann damit bereits


eine tragzahlmäßige Vorauswahl getroffen<br />

werden. Durch die bereits angesprochene<br />

hohe Leistungsdichte moderner Getriebe<br />

werden immer öfter Lagergrößen der<br />

Baureihe 23, vor allem an den Zwischenwellen,<br />

benötigt. Zu diesem Zweck produziert<br />

die INA Wälzlager Schaeffler oHG<br />

neben der bereits seit Jahren bewährten<br />

vollrolligen Reihe SL 19 23 jetzt auch<br />

die beiden Lagerkonzepte LSL 19 23 und<br />

ZSL 19 23.<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Tragzahlvergleich C [kN]<br />

950 950<br />

900<br />

Bild 3 Vergleich dynamischer Tragzahlen [2], [3]<br />

Bild 1 Zylinderrollenlager mit massivem<br />

Scheibenkäfig, Baureihe LSL 19 23<br />

2.1 Starke Stücke von INA<br />

Die in 1993 vorgestellten beiden Lagerbaureihen<br />

[1], LSL (Zylinderrollenlager<br />

mit massivem Messing-Scheibenkäfig,<br />

Bild 1) und ZSL (Zylinderrollenlager mit<br />

Zwischenstücken, Bild 2) sind mittlerweile<br />

weltweit im Einsatz. Sie haben sich überall<br />

dort etabliert, wo Qualität, Zuverlässigkeit<br />

und ein Höchstmaß an Leistungsdichte<br />

gefragt sind.<br />

Im nachfolgenden soll kurz nur das<br />

Kriterium zur Wahl der dynamischen<br />

Tragzahl bzw. nominellen Lebensdauer<br />

angeschnitten werden, dessen sich der<br />

Konstrukteur bei der Wahl des richtigen<br />

Lagersystems bewußt sein muß.<br />

780<br />

670<br />

LSL 19 2324 ZSL 19 2324 2 2324 NJ 2324 3 2324<br />

Bild 2 Zylinderrollenlager mit Zwischenstücken,<br />

Baureihe ZSL 19 23<br />

2.2 Tragzahlen und Lagerlebensdauerwerte<br />

Die dynamischen Tragzahlen sagen im<br />

Vergleich der Lagerbauformen wenig<br />

über die resultierenden nominellen<br />

Lagerlebensdauerwerte aus. Sie können<br />

vorerst nur als Anhaltswerte zur Vorauswahl<br />

dienen (Bild 3). Zur Berechnung der<br />

nominellen Lagerlebensdauerwerte muß<br />

nach DIN ISO 281 bzw. den Angaben der<br />

Lagerhersteller [2], [3] gerechnet werden.<br />

Aufgrund der Bauform von Kegelrollenlagern<br />

entstehen bereits bei rein radialer<br />

Belastung Axiallastkomponenten, die<br />

direkt in die Lagerlebensdauer eingehen.<br />

Zusätzliche Axiallasten, wie z. B. aus der<br />

Schrägverzahnung, werden ebenfalls<br />

direkt im Laufbahnkontakt aufgenommen<br />

und reduzieren die zu erwartende nominelle<br />

Lagerlebensdauer drastisch.<br />

Bei Pendelrollenlagern zeigt die externe<br />

Axiallastbeaufschlagung ebenfalls eine<br />

Reduzierung der nominellen Lagerlebensdauer.<br />

Hier werden die externen Axiallasten<br />

direkt in einer Rollenreihe in den Wälzkontakt<br />

geleitet.<br />

Radial-Zylinderrollenlager bilden hier<br />

die Ausnahme. Die radiale und axiale<br />

Lastaufnahme ist getrennt zu betrachten.<br />

3


Bild 4 Vergleich nomineller Lebensdauerwerte L h über der Radiallast F r<br />

Über den Wälzkontakt werden ausschließlich<br />

Radiallasten geleitet. Nur diese<br />

bestimmen die nominelle Ermüdungslebensdauer.<br />

Zusätzliche Axiallasten hingegen<br />

werden über den Bord-Wälzkörper-<br />

Gleitkontakt geleitet. Dieser Bordkontakt<br />

wird als f ( Axiallast, Drehzahl, Schmierverfahren,<br />

Bordgeometrie ) auf Verschleiß<br />

gerechnet. Eine Berechnungsmethode<br />

nach DIN ISO existiert nicht. Zur Berechnung<br />

der Verschleißgrenzlasten müssen<br />

die Angaben der Lagerhersteller herangezogen<br />

werden [2], [3].<br />

In Bild 4 wird im Vergleich die nominelle<br />

Lagerlebensdauer L h über der Radiallast F r<br />

dargestellt.<br />

Bild 5 zeigt die Abhängigkeit bei<br />

zusätzlicher Axiallast in den angegebenen<br />

Betriebspunkten.<br />

Die in den INA-Wälzlagerkatalogen zur<br />

Verfügung gestellten Gleichungen für die<br />

Verschleißgrenzlasten basieren auf jahrelangen<br />

umfangreichen praktischen und<br />

theoretischen Untersuchungen. Als<br />

Beispiel dieser Untersuchungen soll im<br />

nachfolgenden der Einfluß der Drehzahl,<br />

der Radiallast und der Axiallast auf das<br />

Reibungsverhalten auszugsweise aufgezeigt<br />

werden.<br />

4<br />

100 000<br />

80 000<br />

60 000<br />

40 000<br />

20 000<br />

0<br />

100 000<br />

80 000<br />

60 000<br />

40 000<br />

20 000<br />

Nominelle Lebensdauer L h [h]<br />

60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110<br />

Radiallast Fr [kN]<br />

Norminelle Lebensdauer L h [h]<br />

3. Experimentelle<br />

Untersuchungen<br />

3.1 Prüfstände<br />

INA setzt für die Untersuchungen zum<br />

Betriebsverhalten von Zylinderrollenlagern<br />

den Großlagerprüfstand (ausführlich in [4]<br />

beschrieben) und den neu entwickelten<br />

Reibmomentenprüfstand entsprechend<br />

Bild 6, ein. Bei der Entwicklung des Prüfstandes<br />

standen Untersuchungen zum<br />

Reibungsverhalten im Vordergrund,<br />

wobei ein besonderer Augenmerk auf die<br />

Reibungsentwicklung im Axialkontakt des<br />

Zylinderrollenlagers zu richten war.<br />

Dies führte zu dem in Bild 6 dargestellten<br />

Dreilager-Prüfstand. Das Prüflager sitzt<br />

in der als hydrostatische Reibungswaage<br />

konstruierten mittigen Lagereinheit,<br />

Bild 5 Vergleich nomineller Lebensdauerwerte über dem Verhältnis F a /F r<br />

n = 2000 min –1<br />

0<br />

0 0,1 0,2<br />

Lastverhältnis Fa /Fr 0,3 0,5<br />

LSL/ZSL 19 2324<br />

2 2324<br />

NJ 2324<br />

3 2324<br />

wodurch die separate Messung des<br />

Prüflagerreibmomentes realisiert wird.<br />

Dabei wird die aus dem Reibmoment<br />

entstehende Tangentialkraft mittels<br />

Hebelarm und Kraftmeßelement gemessen<br />

(M R = F t · r). Die Radial- und Axialbelastung<br />

wird über Hydraulikzylinder<br />

aufgebracht, wobei die Belastungen über<br />

Kraftmeßelemente auf DMS-Basis<br />

gemessen werden. Die Einleitung der<br />

Axiallast erfolgt über die Axialhydrostatik<br />

auf die drehende Welle. Im weiten<br />

Temperaturbereich werden konstante<br />

Viskositäten des Prüflagerschmierstoffes<br />

durch leistungsstarke Ölkühler und<br />

Ölheizungen garantiert. Der Antrieb erfolgt<br />

über einen hochdynamischen umrichtergesteuerten<br />

Asynchronmotor bis zu einer<br />

Drehzahl von 9000 min–1.<br />

Fr = 60 kN n = 2000 min–1 LSL/ZSL 19 2324<br />

2 2324<br />

NJ 2324<br />

3 2324


➁<br />

➀<br />

➂<br />

Bild 6 Reibmomentprüfstand<br />

➃ ➄<br />

➇<br />

3.2 Durchführung der Versuche<br />

An den beschriebenen Prüfständen<br />

wurden umfangreiche Meßreihen zum<br />

Reibungs- und Temperaturverhalten<br />

kombiniert belasteter Radial-Zylinderrollenlager<br />

durchgeführt. Hierfür wurde<br />

eine Versuchsmatrix erstellt, welche nach<br />

erfolgtem Einlauf der Prüflager durchfahren<br />

wurde. Als Versuchsträger dienten Prüflager<br />

der Baureihen 19 23.. in LSL-, ZSLund<br />

SL-Ausführung. Zur Schmierung<br />

wurde ein Getriebeöl der ISO VG Klasse<br />

220 verwendet. Die Meßwerte wurden<br />

auf einem Meßrechner aufgezeichnet, so<br />

daß eine detaillierte Auswertung nachträglich<br />

erfolgen konnte. Zur Beurteilung<br />

des Reibungsverhaltens von kombiniert<br />

belasteten Zylinderrollenlagern sind<br />

folgende Meßgrößen von Bedeutung:<br />

• Temperatur des Prüflageraußenrings<br />

• Temperatur der belasteten Borde<br />

• Temperatur des zu- und abfließenden<br />

Öles<br />

• Öldurchflußmenge durch das Prüflager<br />

• Radialbelastung des Prüflagers<br />

• Axialbelastung des Prüflagers<br />

• Drehzahl der Welle<br />

• Reibmoment des Prüflagers.<br />

3.3 Ergebnisse der Untersuchungen<br />

3.3.1 Einfluß der Drehzahl auf das<br />

Reibungsverhalten am Beispiel<br />

LSL 19 2316 C3<br />

Bild 7 zeigt die charakteristischen<br />

Reibmoment-Drehzahlverläufe bei einer<br />

konstanten Radiallast für unterschiedliche<br />

Axiallasten. Dabei zeigen die Kurvenverläufe<br />

die typischen Stribeck Charakteristika<br />

mit einem Festkörperreibanteil bei n = 0,<br />

einen sich anschließenden Mischreibungsanteil<br />

bis zum Reibmomentminimum, den<br />

sogenannten Ausklinkpunkt, und einen<br />

von der Höhe der Axiallast abhängigen<br />

mehr oder weniger ausgeprägten hydrodynamischen<br />

Reibungsanteil.<br />

Reibmoment MR [Nm]<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

➅<br />

➆<br />

0<br />

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000<br />

Drehzahl n [min–1]<br />

Bild 7 Reibmoment über der Drehzahl – LSL 19 2316 C3<br />

➀ Hydrostatisches ➄ Biegebalken<br />

Gleitlager zur Einleitung zur Reibmomentmessung<br />

der Axiallast ➅ Prüflager<br />

AMK-Motor DH13-80-4 (luftgekühlt)<br />

➁ Messung der Axiallast<br />

mittels Kraftsensor<br />

➂ Schmierung<br />

Prüflager<br />

➃ Hydrostatische<br />

Reibungswaage<br />

3.3.2 Einfluß von Radial- und Axiallast<br />

auf das Reibungsverhalten am<br />

Beispiel LSL 19 2316 C3<br />

Bild 7 zeigt weiterhin, daß mit steigender<br />

Axiallast auch höhere Reibmomente<br />

gemessen werden. Bei weiterer Erhöhung<br />

der Axiallasten zeigt die Drehzahlkurve<br />

bei niedrigen Drehzahlen ein starkes<br />

Ansteigen des Reibmomentes, verursacht<br />

durch einen Anstieg des Mischreibungsanteils<br />

im Axialkontakt. Bei diesen extrem<br />

hohen Axiallasten (F a /F r > 0,5) ist in der<br />

Drehzahlkurve mit steigender Drehzahl<br />

ein kontinuierliches Absinken des Reibmoments<br />

zu beobachten. Das Reibmomenten-Minimum<br />

wird für die Kurve<br />

(F a /F r = 1, Q = 5 l/min) nicht erreicht.<br />

Das Prüflager läuft bei diesen Betriebsbedingungen<br />

unter Mischreibungsbedingungen.<br />

Dies bedeutet, daß Verschleiß im<br />

Axialkontakt auftreten kann.<br />

Radiallast F r = 20 kN<br />

➆ Messung des<br />

Antriebsmomentes<br />

mittels Meßflansch<br />

➇ Messung der Radiallast<br />

mittels Kraftsensor<br />

Q = 5 l/min<br />

F a /F r = 0<br />

F a/F r = 0,5<br />

F a /F r = 1,0<br />

Q = 15 l/min<br />

F a/F r = 0<br />

F a /F r = 0,25<br />

Fa /Fr = 0,5<br />

Fa /Fr = 1,0<br />

5


Bild 8 Reibmoment über dem Lastverhältnis F a /F r - LSL 19 2316 C3<br />

Zum Zweck einer anschaulichen Einflußanalyse<br />

dient die Darstellung des Reibmomentes<br />

über dem Lastverhältnis F a /F r<br />

(Bild 8) und die Darstellung über der Axiallast<br />

(Bild 9). Es fällt auf, daß bei hohen<br />

Radiallasten und demzufolge für gleiche<br />

Lastverhältnisse auch bei hohen Axiallasten<br />

ein überproportionaler Anstieg des<br />

Reibmoments erfolgt (Bild 8). Deutlich<br />

wird der Einfluß der Belastungen erst bei<br />

der Darstellung in Bild 9.<br />

Bild 9 Reibmoment über der Axiallast – LSL 19 2316 C3<br />

6<br />

Reibmoment MR [Nm]<br />

Reibmoment MR [Nm]<br />

50<br />

50<br />

n = 500 1/min; Q = 5 l/min n = 4000 1/min; Q = 5l/min<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1<br />

Lastverhältnis Fa /Fr 40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Hier kann ein nahezu linearer Anstieg des<br />

Reibmomentes mit der Axiallast beobachtet<br />

werden, der Einfluß der Radiallast ist dabei<br />

von untergeordneter Bedeutung.<br />

3.3.3 Vergleich der Reibmomentenergebnisse<br />

Einen zusammenfassenden, gemittelten<br />

Vergleich aller gemessenen Reibmomente<br />

für kombinierte Belastungen Fa /Fr bei verschiedenen<br />

Drehzahlen zeigt Bild 10.<br />

0<br />

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1<br />

Lastverhältnis Fa /Fr Reibmoment MR [Nm]<br />

50<br />

Reibmoment MR [Nm]<br />

50<br />

n = 500 1/min; Q = 5 l/min n = 4000 1/min; Q = 5 l/min<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 10 20 30<br />

Axiallast Fa [kN]<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

4. Zusammenfassung<br />

Mit den Ergebnissen konnte gezeigt<br />

werden, daß die INA-Zylinderrollenlager<br />

aufgrund der günstigen inneren Reibungseigenschaften<br />

sehr hohe Axiallasten<br />

zulassen. Bei guten Schmierbedingungen<br />

sind Lastverhältnisse bis zu F a /F r = 1,0<br />

realisierbar. Weiterhin begünstigt das<br />

niedrige Reibmoment aufgrund von vergleichsweise<br />

niedrigen Lagertemperaturen<br />

entsprechend höhere Schmierstoffviskositäten,<br />

was zu einer früheren Ausbildung<br />

von hydrodynamischen Bedingungen,<br />

insbesondere im Axialkontakt, führt.<br />

Dies hat zur Folge, daß die INA-Zylinderrollenlager<br />

früher als konventionelle<br />

Lagerkonstruktionen einen verschleißfreien<br />

Betrieb gewährleisten.<br />

Gegenüber konventionellen Zylinderrollenlagern<br />

implizieren die genannten<br />

Ergebnisse für INA-Zylinderrollenlager<br />

der Baureihen LSL und ZSL eine höhere<br />

Axialbelastbarkeit.<br />

10 20 30<br />

Axiallast F a [kN]


Relatives radiallastabhängiges Reibmoment<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

Bild 10 Vergleich der Reibmomente M R, LSL / M R, NJ und M R, ZSL / M R, NJ<br />

5. Ausblick<br />

LSL ZSL NJ<br />

Die analytische Betrachtung im Hinblick<br />

auf Lebensdauer bzw. Gebrauchsdauer<br />

im kombiniert belasteten Radial-Zylinderrollenlager<br />

zeigt äußerst komplexe<br />

Zusammenhänge bezüglich der Auswirkungen<br />

zusätzlich auftretender Axiallasten.<br />

Deshalb sind die Reibungskontakte im<br />

Wälzlager hinsichtlich der Reibungsentstehung<br />

weiter zu analysieren. Es ist<br />

unter Zugrundelegung der Schmierbedingungen<br />

eine Möglichkeit zur Berechnung<br />

der Verschleißlebensdauer im Axialkontakt<br />

zu entwickeln.<br />

Baureihe 2316<br />

Relatives axiallastabhängiges Reibmoment<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

LSL ZSL NJ<br />

Literaturhinweis<br />

[1] Lippert, R. und Scherb, B.:<br />

Reibungsarme Zylinderrollenlager,<br />

„antriebstechnik“ (1993) Nr. 4<br />

[2] INA Katalog 307<br />

[3] FAG Wälzlager Katalog,<br />

WL 41 520 DB, Mai 1995<br />

[4] Scherb, B.: Zusammenhang zwischen<br />

Käfig- und Wälzkörperdrehzahl bei<br />

Zylinderrollenlagern,<br />

„antriebstechnik“ (1997) Nr. 2<br />

Autorenhinweis:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Roland Lippert ist Abteilungsleiter<br />

für die Anwendungstechnik Antriebe<br />

für den Maschinenbau, Bau- und Kunststoffmaschinen.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Bruno Scherb ist Leiter<br />

der Gruppe Radiallager in der Versuchsabteilung<br />

mit den Themenschwerpunkten:<br />

„Untersuchungen zum Reibungsverhalten<br />

und zur Lagerkinematik an Radiallagern.“<br />

Beide sind Mitarbeiter bei der<br />

INA Wälzlager Schaeffler oHG,<br />

Herzogenaurach.<br />

7


INA Wälzlager Schaeffler oHG<br />

D-91072 Herzogenaurach<br />

Telefon (0 91 32) 82-0<br />

Telefax (0 91 32) 82-49 50<br />

http://www.ina.com<br />

Sach-Nr. 005 198-020/KLG D-D 04992 ●● · Printed in Germany

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