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EWa 17-31

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4 Regional<br />

2. August 20<strong>17</strong><br />

Meine Woche<br />

Der Rückspiegel von Tamara Willeke<br />

Seifenoper und Politdrama<br />

Also wirklich. Da will man<br />

sich gerade über den neuen<br />

Protagonisten in der Seifenoper<br />

„Weißes Haus“ aufregen,<br />

da ist er schon wieder weg<br />

vom Fenster. Trumps Kommunikationschef<br />

Anthony Scaramucci<br />

muss nach nur zehn<br />

Tagen die Bühne verlassen.<br />

Eine Bühne die am<br />

gleichen Tag Trumps<br />

neuer Stabschef John<br />

Kelly betrat. Seine<br />

Aufgabe: Ordnung<br />

ins Chaos bringen.<br />

Einen unberechenbaren<br />

Kommunikationschef<br />

ist er schon<br />

losgeworden. Ob ein<br />

u nb er echenb a r er<br />

Präsident bald das<br />

gleiche Schicksal erleidet?<br />

Und was erwartet uns<br />

dann? Die Hölle oder Happy<br />

End? Es bleibt spannend. Bleiben<br />

sie dran.<br />

Nicht Seifenoper sondern Drama<br />

spielt sich im Süden des<br />

amerikanischen Kontinents<br />

ab. Doch während bei den<br />

USA noch Galgenhumor hilft,<br />

die Geschehnisse zu ertragen,<br />

sind Ereignisse wie in Venezuela<br />

nur noch zum Heulen.<br />

Ein weiteres Land, in dem die<br />

Demokratie zu Grabe getragen<br />

wird. Durch die Wahl zu<br />

einer verfassungsgebenden<br />

Versammlung am Sonntag,<br />

die die Opposition mundtot<br />

machen soll. Und die Aussagen<br />

von Diosdado Cabello,<br />

Vizepräsident der sozialistischen<br />

Regierungspartei, dass<br />

„die Versammlung das Parlament<br />

abschaffen, die Immunität<br />

seiner Mitglieder aufheben<br />

und alle Institutionen hinter<br />

Maduro versammeln wird“,<br />

scheinen alle Befürchtungen<br />

zu bestätigen. Es ist daher<br />

gut, dass die EU die Wahl, die<br />

Präsident Nicolás Maduro als<br />

für sich gewonnen reklamiert,<br />

nicht anerkennt. Leider hat sie<br />

mit der Türkei und Russland<br />

nicht nur Demokratiefeinde<br />

vor der eigenen Tür, sondern<br />

mit Polen und Ungarn auch<br />

im eigenen Haus sitzen.<br />

Und man muss es zugeben.<br />

Demokratie scheint auf den<br />

ersten Blick unsexy. Sie findet<br />

keine schnellen Antworten.<br />

Erfordert lange Diskussionen.<br />

Macht es nie allen Recht.<br />

Doch das ist das Wesen der<br />

Demokratie. Sie ist auf Ausgleich<br />

aus, der Kompromisse<br />

erfordert. Ein hartes Stück Arbeit.<br />

Aber eine Arbeit, für die<br />

es sich zu kämpfen lohnt. Das<br />

haben auch viele Menschen<br />

in den aufgeführten Ländern<br />

erkannt. Sie gehen auf die<br />

Straße, wehren sich dagegen,<br />

dass ihnen die Demokratie<br />

genommen werden soll. Zum<br />

Teil mit tödlichen<br />

Folgen, wie etwa<br />

in Venezuela.<br />

Da wohnen wir<br />

noch fast in einem<br />

Land der Glückseligen.<br />

Zurzeit<br />

steht die Demokratie<br />

hier noch<br />

auf einem recht<br />

stabilen Fundament.<br />

Doch an<br />

den Seiten fängt es<br />

auch hier schon langsam an<br />

zu erodieren. Die Parolen von<br />

Populisten von rechts wie von<br />

links zeigen bei einigen ihre<br />

Wirkung. Es ist ja auch verlockend<br />

auf die Probleme dieser<br />

Welt einfache Antworten zu<br />

finden. Antworten, die leider<br />

nur ein Ziel kennen. Uns die<br />

Demokratie zu nehmen. Und<br />

mit ihr die Freiheit. Erscheint<br />

da die Demokratie nicht auf<br />

einmal wahnsinnig aufregend<br />

und ja, sexy? Eine, die<br />

man nicht aus purer Langweile<br />

ziehen lassen sollte. Denn<br />

ob Seifenoper oder Politthriller<br />

- beides genieße ich lieber im<br />

TV als im wahren Leben.<br />

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MIT warnt vor Bürgerversicherung<br />

Praxisschließungen im ländlichen Raum befürchtet<br />

LANDKREIS re · Aktuelle<br />

politische Themen standen<br />

im Mittelpunkt der jüngsten<br />

Mitgliederversammlung des<br />

MIT-Kreisverbandes Cuxhaven.<br />

Ein zentraler Punkt<br />

war die Gesundheitspolitik<br />

in Deutschland. „Wir brauchen<br />

mehr Haus- und Fachärzte<br />

gerade im ländlichen<br />

Raum“, formulierte der<br />

Kreisvorsitzende Dr. Dirk<br />

Timmermann eine Forderung<br />

der Mittelstands- und<br />

Wirtschaftsvereinigung im<br />

Bereich Cuxhaven/Stade.<br />

„Eine gute medizinische<br />

Versorgung von Kranken ist<br />

auch ein Wirtschaftsfaktor<br />

und entscheidet über die<br />

Attraktivität einer Region<br />

für Arbeitgeber, Arbeitnehmer<br />

und Investoren“, so<br />

Timmermann.<br />

Auf Initiative des MIT-Kreisverbandes<br />

hatte die CDU im<br />

Landkreis Cuxhaven bereits<br />

vor einigen Wochen gefordert,<br />

„durch eine Reform<br />

des Gesundheitswesens sowohl<br />

die medizinische Versorgung<br />

mit Ärzten auf dem<br />

Land, als auch die Situation<br />

in den Krankenhäusern<br />

deutlich zu verbessern“. Für<br />

Timmermann, der selbst<br />

Zahnarzt und seit Juni Landesvorsitzender<br />

des Freien<br />

Verbandes Deutscher Zahnärzte<br />

(FVDZ) ist, gehört<br />

„Schöpfe aus meinem Glauben Kraft“<br />

Ute Schröder macht „Werbung“ in Sachen Kirche<br />

WESERMÜNDE tw · Zurzeit<br />

hat Ute Schröder viel zu<br />

tun. Am Sonntag, 6. August,<br />

wird um 15 Uhr Superintendentin<br />

Heike Burkert durch<br />

Landessuperintendent Dr.<br />

Hans Christian Brandy in<br />

einem Gottesdienst in der St.<br />

Jakobi-Kirche in Bederkesa<br />

verabschiedet. Als Verantwortliche<br />

für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist es ihre Aufgabe<br />

diese Veranstaltung<br />

pressewirksam zu begleiten.<br />

Seit dem 15. April ist Ute<br />

Schröder für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Kirchenkreis<br />

Wesermünde zuständig. Sie<br />

hält den Kontakt zu den Medien,<br />

macht Veranstaltungen<br />

öffentlich, kümmert sich um<br />

die Homepage und vernetzt<br />

die einzelnen Kirchengemeinden<br />

untereinander, „so<br />

erfährt etwa auch Nordholz<br />

was in Hagen los ist“ - und<br />

entlastet damit die Pastoren<br />

vor Ort, die sich eigentlich<br />

um anderes kümmern wollen.<br />

„Es ist gut, wenn sich<br />

ein Profi um diesen einen<br />

Bereich kümmert, der alles<br />

im Blick hat.“ Für den<br />

Kirchenkreis Wesermünde<br />

Grund genug, die neue Stelle<br />

für Öffentlichkeitsarbeit<br />

zu schaffen.<br />

Eine Stelle die auf Ute Schröder<br />

zu warten schien. Sie ist<br />

eine Frau die mit beiden Beinen<br />

auf der Erde steht, schon<br />

in jungen Jahren wusste, was<br />

sie später einmal machen<br />

wollte - bei einer Zeitung<br />

arbeiten. Aufgewachsen<br />

in Lamstedt und Loxstedt<br />

machte Schröder mit <strong>17</strong> Jahren<br />

ein Praktikum bei einer<br />

Dr. Dirk Timmermann<br />

<br />

Foto: Siemer<br />

dazu auch, dass erbrachte<br />

Leistungen „in voller Höhe<br />

von den Krankenkassen bezahlt<br />

und den Ärzten nicht<br />

durch Regresse, auch nicht<br />

für angeblich zu viel verschriebene<br />

Arzneimittel,<br />

wieder abgezogen werden“.<br />

Kein Mittel zur Behebung<br />

der Probleme ist für Timmermann<br />

die Einführung einer<br />

Bürgerversicherung anstelle<br />

des seit Jahrzehnten funktionierenden<br />

Systems aus<br />

gesetzlichen und privaten<br />

Krankenversicherungen.<br />

Das wird von der SPD, den<br />

Linken und den Grünen für<br />

den Fall einer Regierungsübernahme<br />

angestrebt.<br />

Ute Schröder ist seit Mitte April<br />

zuständig für die Öffentlchkeitsarbeit<br />

im Kirchenkreis Wesermünde<br />

Foto: tw<br />

regionalen Tageszeitung.<br />

Nach dem Studium der Geschichte<br />

und Germanistik<br />

arbeitet sie nach einem Volontariat<br />

ab 1995 als Redakteurin.<br />

Fünf Jahre später zog<br />

es sie zurück in ihre Heimat,<br />

wo sie seitdem für die gleiche<br />

Zeitung arbeitet, bei der mit<br />

einem Praktikum ihre journalistische<br />

Karriere anfing,<br />

arbeitete für die Ressorts<br />

Politik, Lokales und inzwischen<br />

Sport, seit der Geburt<br />

ihrer Kinder vor zwölf bzw.<br />

zehn Jahren in Teilzeit. Mit<br />

Mann, Kindern, Hund und<br />

Wellensittichen lebt sie seit<br />

2007 in Langen. Als sie im<br />

letzten Jahr hörte, dass der<br />

Kirchenkreis Wesermünde<br />

jemanden für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

sucht, für zehn<br />

Stunden die Woche, stand<br />

für sie fest, „das ist etwas<br />

für mich“.<br />

Ein genauso konsequenter<br />

Schritt wie der zu ihrem ersten<br />

Berufsziel, denn die Sache<br />

der Kirche liegt der 47-<br />

Jährigen am Herzen. „Schon<br />

als Kind hatte ich eine Affinität<br />

zur Kirche“, erzählt<br />

sie, hat mit ihrer Schwester<br />

regelmäßig den Gottesdienst<br />

besucht und war enttäuscht<br />

als sie am Reformationstag<br />

vor der verschlossenen Kirchentür<br />

stand. Sie nahm als<br />

Jugendliche an kirchlichen<br />

Jugendfreizeiten teil, wohnte<br />

während des Studiums im<br />

evangelischen Wohnheim<br />

und besuchte auch Vorlesungen<br />

zur Kirchengeschichte.<br />

„Der Bezug zur Kirche<br />

„Die Bürgerversicherung<br />

wird nichts verbessern, aber<br />

vieles verschlechtern“, ist<br />

der MIT-Kreisvorsitzende<br />

überzeugt. Ihre Einführung<br />

sei „ein großer Fehler“ und<br />

würde nach Meinung von<br />

Experten zu weiteren Praxisschließungen<br />

auch in<br />

ländlichen Regionen führen.<br />

Das Gesundheitswesen<br />

in Deutschland brauche<br />

nicht mehr, sondern weniger<br />

Bürokratie.<br />

Erneuert wurde auf der Mitgliederversammlung<br />

auch<br />

die Forderung, dass eine<br />

Zone von 70 Kilometern vor<br />

den Seedeichen wolfsfrei gehalten<br />

werden muss. „Damit<br />

sollen die dort weidenden<br />

Schafherden geschützt werden.“<br />

Die 70 Kilometer stellen<br />

dabei nur eine Richtgröße<br />

dar. „Das ist die Strecke,<br />

die ein Wolf an einem Tag<br />

zurücklegen kann“, so Timmermann.<br />

Auch die Forderung<br />

nach wolffreien Zonen<br />

hat der MIT-Kreisverband<br />

bereits auf Landesebene<br />

und in den CDU-Strukturen<br />

zur Sprache gebracht. „Wir<br />

brauchen hier natürlich Verbündete,<br />

die uns unterstützen<br />

und letztlich die Schutzräume<br />

ausweisen.“ Mit<br />

rot-grün sei ein Schutz der<br />

Nutztiere vor Wölfen derzeit<br />

„leider nicht zu machen“.<br />

war immer da“, sagt sie. Der<br />

Glaube ist ein Fixpunkt in<br />

ihrem Leben. „Kirche gibt<br />

mir Halt in ihrer Struktur,<br />

ist etwas Bestärkendes. Aus<br />

meinem Glauben kann ich<br />

Kraft schöpfen.“<br />

Deshalb fällt es ihr jetzt<br />

auch nicht schwer, „Werbung“<br />

in Sachen Kirche zu<br />

machen. Sie freut sich darauf<br />

Menschen für die Kirche<br />

zu begeistern, wie etwa<br />

für den Burggottesdienst<br />

am Pfingstmontag. Und das<br />

mit Erfolg. Superintendentin<br />

Heike Burkert hatte auf 80<br />

Besucher gehofft, 300 waren<br />

gekommen. Das gibt ihr Motivation<br />

für ihre weitere Arbeit.<br />

„Auch weil ich glaube,<br />

dass ich den Menschen etwas<br />

Gutes empfehle, was für<br />

sie Sinn macht.“<br />

„Reizvoll auch, weil es ein<br />

neues Feld ist“, so Schröder.<br />

Sie könne sich ausprobieren<br />

und alles so gestalten, „wie<br />

ich meine, dass es gut ist.<br />

Denn alles was ich mache,<br />

ist mehr als vorher“. Auch<br />

Neues hat sie daher im Blick.<br />

So möchte sie in Zukunft<br />

gerne mehr mit Facebook<br />

arbeiten um den Kontakt<br />

der Jugend zur Kirche zu<br />

intensivieren.<br />

Doch jetzt geht es erst einmal<br />

mit der Suche nach einem<br />

neuen Superintendenten<br />

weiter. Ein Verfahren das sie<br />

natürlich ebenfalls begleitet.<br />

Und sich schon darauf freut.<br />

„Es ist interessant das Wahlverfahren<br />

zu begleiten. Zu<br />

erfahren und zu zeigen, wie<br />

das abläuft.“ Ein Thema mit<br />

dem sie sich schon bald befassen<br />

wird, auch wenn es erst<br />

im nächsten Jahr stattfindet,<br />

sind die Wahlen zum Kirchenvorstand<br />

am 11. März.<br />

„Ein Thema das uns alle beschäftigt“,<br />

so Schröder. Ihre<br />

Aufgabe dabei: Werbung zu<br />

machen und die Leute animieren,<br />

sich für so ein Amt<br />

aufstellen zu lassen.

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