02.08.2017 Aufrufe

Stipsits, Brief an das linke Nasenloch – Leseprobe

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Julia <strong>Stipsits</strong><br />

Illustriert von Silvia Köpf<br />

<strong>Brief</strong>e <strong>an</strong> <strong>das</strong> <strong>linke</strong><br />

<strong>Nasenloch</strong><br />

..<br />

Neues uber Freundschaft, Mut<br />

und scheinbar Fremdes


Alle Rechte vorbehalten<br />

© 2016<br />

Berenkamp Buch- und Kunstverlag<br />

Wattens<strong>–</strong>Wien<br />

www.berenkamp-verlag.at<br />

ISBN 978-3-85093-356-8<br />

Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in<br />

der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische<br />

Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />

<strong>–</strong> 2 <strong>–</strong>


Julia <strong>Stipsits</strong><br />

Illustriert von Silvia Köpf<br />

<strong>Brief</strong>e <strong>an</strong> <strong>das</strong> <strong>linke</strong><br />

<strong>Nasenloch</strong><br />

..<br />

Neues uber Freundschaft, Mut und<br />

scheinbar Fremdes<br />

<strong>–</strong> 3 <strong>–</strong>


INHALT<br />

5 Mirabula<br />

7 Otto und die Glühbirnen<br />

11 Ein <strong>Brief</strong> <strong>an</strong> <strong>das</strong> <strong>Nasenloch</strong><br />

16 Um eine Nasenlänge zurück<br />

24 Milli<br />

30 Der Seestern im See hat eine Idee<br />

35 Bei T<strong>an</strong>te Maus<br />

39 So ein Masching<br />

44 Die Lösung<br />

49 Der festliche Abschluss<br />

53 Und die Nase?<br />

56 Pädagogische Nachbereitung<br />

<strong>–</strong> 4 <strong>–</strong>


MIRABULA<br />

Eigentlich beginnen nur<br />

Märchen mit „Es war einmal“<br />

<strong>–</strong> und <strong>das</strong> hier ist g<strong>an</strong>z<br />

bestimmt kein Märchen,<br />

sondern eine wahre Geschichte!<br />

Trotzdem beginnt sie mit: Es war<br />

einmal … in einem L<strong>an</strong>d, <strong>das</strong> hieß<br />

Mirabula. Das ist jetzt noch nicht<br />

wirklich etwas Ungewöhnliches.<br />

Das einzig wirklich Ungewöhnliche<br />

<strong>an</strong> diesem L<strong>an</strong>d waren seine<br />

Bewohner. In Mirabula lebten Kuscheltiere<br />

und Sparschweine, Puppen<br />

und Knackwürmer friedlich<br />

nebenein<strong>an</strong>der. Alle Bewohner<br />

des L<strong>an</strong>des hatten ursprünglich<br />

in einem Kinderzimmer gelebt,<br />

bis sie <strong>–</strong> und <strong>das</strong> ist der ein wenig<br />

traurige Teil <strong>–</strong> von dem Kind,<br />

dem sie gehört hatten, verloren<br />

worden waren. Und was macht<br />

ein Stofftier oder ein kleines Auto,<br />

wenn es von seinem Besitzer oder<br />

seiner Besitzerin verloren wird?<br />

Allein auf der Welt, wäre es doch<br />

ziemlich einsam. Also geht es jetzt<br />

nach Mirabula, um neue Freunde<br />

zu finden.<br />

<strong>–</strong> 5 <strong>–</strong>


<strong>–</strong> 6 <strong>–</strong>


OTTO UND<br />

DIE GLÜHBIRNEN<br />

Einer, dem es so erg<strong>an</strong>gen<br />

war, war der Elch Otto, ein<br />

flauschiger und lieber Kerl,<br />

der einmal einem kleinen<br />

Mädchen namens Helena gehört<br />

hatte. Eines Tages hatte sie ihn bei<br />

einem Ausflug in den Tiergarten<br />

auf einer Parkb<strong>an</strong>k liegen gelassen<br />

<strong>–</strong> ohne jede böse Absicht. Helena<br />

war von den vielen Tieren, die es<br />

dort zu sehen gegeben hatte, zu<br />

sehr abgelenkt gewesen. Als sie<br />

merkte, <strong>das</strong>s Otto verschwunden<br />

war, weinte sie fürchterlich. Aber<br />

was geschehen war, war nun einmal<br />

geschehen, und Otto wurde<br />

unverzüglich von den Weg-Lichtern<br />

nach Mirabula geleitet. Die<br />

hellen Weg-Lichter sind übrigens<br />

die einzige Möglichkeit, in dieses<br />

L<strong>an</strong>d zu kommen. Wenn ein<br />

Spielzeug einsam und verlassen<br />

ist, d<strong>an</strong>n gehen die Weg-Lichter<br />

<strong>an</strong> und in Nullkomm<strong>an</strong>ix wird<br />

ihm der Weg nach Mirabula geleuchtet.<br />

An sein schönes neues Zuhause<br />

dachte Otto <strong>an</strong> diesem Morgen<br />

aber nicht. Er war am Grübeln,<br />

und seine Ged<strong>an</strong>ken kreisten wie<br />

eine Spielzeugeisenbahn immer<br />

und immer wieder durch seinen<br />

Kopf. Ottos großer Traum<br />

war nämlich, eine l<strong>an</strong>ge Reise zu<br />

unternehmen, die in den hohen<br />

Norden gehen sollte. Was Otto<br />

dort wollte? Natürlich die <strong>an</strong>deren<br />

Elche besuchen, die großen, die<br />

dort in der freien Wildbahn leben.<br />

Kurz bevor die kleine Helena Otto<br />

verloren hatte, hatte sie ihm Geschichten<br />

von den großen Elchen<br />

im hohen Norden erzählt. Das<br />

seien seine Verw<strong>an</strong>dten, hatte sie<br />

<strong>–</strong> 7 <strong>–</strong>


gesagt, und <strong>das</strong>s sie und Otto eines<br />

Tages bestimmt dorthin reisen<br />

würden, um die mächtigen Elche<br />

zu besuchen. Das werde gewiss<br />

g<strong>an</strong>z bald geschehen; <strong>das</strong> habe ihr<br />

<strong>das</strong> Kindermädchen versprochen<br />

<strong>–</strong> und <strong>das</strong> war schließlich eine<br />

sehr vertrauenswürdige Quelle für<br />

derartige Informationen.<br />

Das einzige Problem <strong>an</strong> der<br />

g<strong>an</strong>zen Geschichte war, <strong>das</strong>s Otto<br />

nicht mehr bei seiner Helena lebte.<br />

Er führte in Mirabula ein zwar<br />

<strong>an</strong>genehmes, aber g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>deres<br />

Leben. Er hatte inzwischen viele<br />

neue Freunde gewonnen und sich<br />

eine kuschelige Wohnhöhle eingerichtet;<br />

und er ging jeden Tag<br />

gern zur Arbeit in die Glühbirnenfabrik.<br />

Eine Möglichkeit, seine<br />

Verw<strong>an</strong>dten im hohen Norden zu<br />

besuchen, sah er allerdings nicht.<br />

Außerdem konnte er schlecht zugeben,<br />

<strong>das</strong>s er gar nicht wusste, was<br />

mit „hohem Norden“ überhaupt<br />

gemeint war. War <strong>das</strong> vielleicht tatsächlich<br />

gleich nördlich von Mirabula?<br />

Oder in einem der Länder,<br />

die Namen trugen wie Öster-<br />

reich, Deutschl<strong>an</strong>d, Sp<strong>an</strong>ien oder<br />

Engl<strong>an</strong>d? Helena hatte immer nur<br />

vom „hohen Norden“ gesprochen.<br />

Das konnte zumindest theoretisch<br />

überall sein. Genau in der Sekunde,<br />

in der Otto beschloss, in der<br />

Mittagspause seinen Freund Theodor<br />

zu fragen, wo denn der „hohe<br />

Norden“ eigentlich liege, geschah<br />

<strong>das</strong> schreckliche Unglück.<br />

Der Stoffelch war gerade dabei,<br />

alle Glühbirnen, die für<br />

<strong>das</strong> große Weg-Licht-Fest<br />

in der kommenden Woche<br />

benötigt wurden, zu testen. Das<br />

große Weg-Licht-Fest war ein einzigartiges<br />

Ereignis, von überall<br />

pflegten die Bewohner von Mirabula<br />

zusammenzukommen, um<br />

<strong>das</strong> Spektakel mitzuerleben. Jeder<br />

von ihnen erinnerte sich zu diesem<br />

Anlass <strong>an</strong> den Tag, <strong>an</strong><br />

dem ihm die Weg-Lichter<br />

den Weg nach Mirabula<br />

geleuchtet hatten. Das bunte<br />

Fest dauerte den<br />

g<strong>an</strong>zen<br />

<strong>–</strong> 8 <strong>–</strong>


Tag und die g<strong>an</strong>ze Nacht <strong>an</strong>, <strong>das</strong><br />

Allerwichtigste aber waren die<br />

Lichter. Und genau diese zerstörte<br />

Otto in dieser Sekunde <strong>–</strong> alle. Weil<br />

er in Ged<strong>an</strong>ken <strong>an</strong> den „hohen<br />

Norden“ so tief versunken war, bemerkte<br />

er nicht, wie er den Riegel,<br />

der, um sie zu testen, durch alle<br />

Birnen Strom schickte, immer höher<br />

und höher hinaufschob, bis er<br />

schließlich im roten Bereich l<strong>an</strong>dete<br />

und die Leuchtdrähte der<br />

Glühbirnen auf einen Schlag allesamt<br />

mit einem lauten Knall<br />

durchschmorten.<br />

„Otto! Otto! Geht es dir gut?<br />

Was ist passiert? Otto, sag doch<br />

etwas!“ Theodor kam um die Ecke<br />

gesaust, um nach seinem Freund<br />

und Kollegen zu sehen. Theodor<br />

war ein Knackwurm und hatte<br />

kurz nach Otto den Weg nach<br />

Mirabula gefunden. Für alle<br />

jene, die nicht wissen, was ein<br />

Knackwurm ist: Knackwürmer kuscheln<br />

sich mit Vorliebe<br />

ins Knack<br />

1 und flüstern<br />

dir sp<strong>an</strong>nende Geschich-<br />

ten, lustige Streiche, unglaubliche<br />

Rätsel oder deren Lösung ein. So<br />

ist <strong>das</strong> nämlich.<br />

„Oootto!“ Theodor war mittlerweile<br />

bei Otto <strong>an</strong>gekommen und<br />

hüpfte vor dessen Nase auf und ab.<br />

Aber Otto zeigte keinerlei Reaktion.<br />

Als wäre er plötzlich eingefroren,<br />

st<strong>an</strong>d er einfach nur da und<br />

schaute, ohne zu blinzeln, in die<br />

Luft. „Otto, wenn du nicht gleich<br />

etwas sagst, zwick ich dich in die<br />

Ohren!“, schimpfte Theodor. Er<br />

machte sich Sorgen um seinen<br />

Freund, der vergessen zu haben<br />

schien, wie m<strong>an</strong> sich bewegt. Sogar<br />

die Luft hielt er <strong>an</strong>.<br />

„Knall!“, sagte Otto plötzlich.<br />

„Ja, <strong>das</strong> war ein sehr lauter<br />

Knall“, bestätigte Theodor. „Ein<br />

unschönes Geräusch. Was hast du<br />

denn eigentlich gemacht?“<br />

„Ich … ich weiß nicht“, stammelte<br />

Otto. „Ich … die Glühbirnen!<br />

Die Glühbirnen!“<br />

Otto und Theodor blickten<br />

gleichzeitig auf den Riegel, der immer<br />

noch im roten Bereich st<strong>an</strong>d,<br />

1 „Knack“ oder „Gnack“ (bes. in österreichischen Dialekten sowie in Bayern): Genick.<br />

<strong>–</strong> 9 <strong>–</strong>


und auf die tausend Glühbirnen<br />

im Raum, deren Drähte allesamt<br />

zerrissen waren.<br />

„Das ist nicht gut, g<strong>an</strong>z und gar<br />

nicht gut“, jammerte Otto. „Das<br />

sind doch die Glühbirnen für <strong>das</strong><br />

Weg-Licht-Fest nächste Woche.“<br />

„Das waren die Glühbirnen!“,<br />

seufzte Theodor. „Sieht nicht so<br />

aus, als wären die noch zu etwas<br />

zu gebrauchen. Diese Lichter hast<br />

du alle gründlich ausgemacht,<br />

fürchte ich“, fügte er hinzu. Typisch<br />

Theodor, <strong>das</strong>s er versuchte,<br />

einen Witz zu machen, aber Otto<br />

war gar nicht zum Lachen zumute.<br />

„Was machen wir denn jetzt?<br />

Wir können doch kein Weg-Licht-<br />

Fest ohne Lichter ver<strong>an</strong>stalten, und<br />

in der kurzen Zeit ist es auch unmöglich,<br />

genügend neue Birnen<br />

zu produzieren, <strong>das</strong> wären viel zu<br />

viele.“ Otto sah Theodor Hilfe suchend<br />

<strong>an</strong>.<br />

„Also, als Allererstes müssen wir<br />

<strong>das</strong> dem Chef sagen“, bestimmte<br />

Theodor. „Das wird nicht <strong>an</strong>genehm,<br />

aber der Chef weiß sicher,<br />

was zu tun ist.“ D<strong>an</strong>n fügte er<br />

noch g<strong>an</strong>z leise hinzu: „Jedenfalls<br />

hoffe ich <strong>das</strong> sehr!“<br />

Das ist Herr Günzel!<br />

<strong>–</strong> 10 <strong>–</strong>


EIN BRIEF AN DAS<br />

NASENLOCH<br />

Der Chef der Glühbirnenfabrik<br />

hieß Herr Günzel.<br />

Er war nicht nur Chef der<br />

Glühbirnenfabrik, sondern<br />

auch der Bürgermeister von Mirabula.<br />

Er genoss großes Ansehen<br />

unter allen Bewohnern, weil er<br />

sorgfältig, vernünftig und sparsam<br />

war <strong>–</strong> wie sich <strong>das</strong> für ein richtiges<br />

Sparschwein gehört.<br />

Sehr ruhig und gefasst hörte<br />

sich Herr Günzel Ottos und Theodors<br />

Bericht von dem Unfall und<br />

den kaputten Glühbirnen <strong>an</strong>. „Aha,<br />

aha <strong>–</strong> <strong>das</strong> ist wirklich eine schlimme<br />

Sache“, grunzte er d<strong>an</strong>n. „Aber<br />

ich bin sehr froh, Otto, <strong>das</strong>s dir<br />

nichts passiert ist. Das wäre nämlich<br />

noch viel schlimmer gewesen<br />

als die paar kaputten Glühbirnen.“<br />

„Ja, aber was machen wir denn<br />

jetzt? Wir können doch kein Weg-<br />

Licht-Fest ohne Lichter feiern“,<br />

murmelte Otto. Er wollte so gern<br />

eine Lösung finden, um <strong>das</strong> Schlamassel,<br />

<strong>das</strong> er <strong>an</strong>gerichtet hatte,<br />

wiedergutzumachen.<br />

„Die Glühbirnen in einer Woche<br />

neu zu produzieren <strong>–</strong> <strong>das</strong> geht<br />

sich unmöglich aus. Wir brauchen<br />

also eine <strong>an</strong>dere Lösung!“, bestimmte<br />

Herr Günzel.<br />

„Haben Sie denn eine Idee, Herr<br />

Günzel?“, fragte Theodor hoffnungsvoll.<br />

Wie jeder Bewohner<br />

von Mirabula freute er sich schon<br />

seit einem Jahr auf <strong>das</strong> Weg-Licht-<br />

Fest.<br />

„Nein, ich hab’ keine Idee“, gest<strong>an</strong>d<br />

Herr Günzel. „Aber <strong>das</strong> ist<br />

doch eindeutig ein Fall für einen<br />

<strong>Brief</strong>. Einen <strong>Brief</strong> <strong>an</strong>s <strong>linke</strong> <strong>Nasenloch</strong>.“<br />

<strong>–</strong> 11 <strong>–</strong>


„Ja, natürlich!“, riefen Theodor<br />

und Otto fast gleichzeitig. „Wir<br />

schreiben einen <strong>Brief</strong> <strong>an</strong>s <strong>linke</strong><br />

<strong>Nasenloch</strong>. Am besten gleich!“<br />

Gesagt, get<strong>an</strong>! Die drei verschwendeten<br />

keine Zeit und machten<br />

sich sofort dar<strong>an</strong>, den besagten<br />

<strong>Brief</strong> zu schreiben. <strong>–</strong><br />

„Fertig!“, strahlte Theodor. „Das<br />

war doch g<strong>an</strong>z einfach. Jetzt laufen<br />

wir schnell zur Nase hinauf, legen<br />

den <strong>Brief</strong> ins <strong>linke</strong> <strong>Nasenloch</strong>, und<br />

<strong>–</strong> schwuppdiwupp <strong>–</strong> morgen finden<br />

wir eine Antwort im rechten.“<br />

„D<strong>an</strong>n bleibt uns immer noch<br />

eine Woche Zeit, um den Lösungsvorschlag<br />

der Nase umzusetzen“,<br />

rechnete Herr Günzel nach. „Das<br />

sollte sich ausgehen.“<br />

So kam es, <strong>das</strong>s Otto und<br />

Theodor <strong>an</strong> diesem Nachmittag,<br />

statt in der Glühbirnenfabrik<br />

zu arbeiten,<br />

eine W<strong>an</strong>derung zur Nase machten.<br />

Die Nase war <strong>–</strong> habt ihr es<br />

schon erraten? <strong>–</strong> ein riesengroßer<br />

Felsen, fast ein kleiner Berg,<br />

der aussah <strong>–</strong> genau! <strong>–</strong> wie eine<br />

Nase. Ging m<strong>an</strong> auf diesen Felsen<br />

zu, der fast ein Berg war, sah<br />

m<strong>an</strong> zwei Höhlen, eine rechts und<br />

eine links, die aussahen wie zwei<br />

Nasenlöcher. Vor ein paar Jahren<br />

hatte der Wind dem <strong>Brief</strong>träger<br />

von Mirabula, dem Holzpferd namens<br />

Henri, einen wichtigen <strong>Brief</strong><br />

aus der Tasche geweht. In diesem<br />

<strong>Brief</strong> hatte die Dame Matrjoschka<br />

von Babuschka ihrer Schwester<br />

geschrieben, <strong>das</strong>s sie eine ihrer<br />

Töchter vermisse und sich schon<br />

große Sorgen mache. Der Wind<br />

hatte den <strong>Brief</strong> offensichtlich bis<br />

hinauf zur Nase getragen, wo m<strong>an</strong><br />

ihn bei der Suchaktion am nächsten<br />

Tag geöffnet im <strong>linke</strong>n und die<br />

Antwort im rechten <strong>Nasenloch</strong><br />

f<strong>an</strong>d. In der Antwort war zu lesen,<br />

<strong>das</strong>s sich die Tochter der Dame<br />

Matrjoschka von Babuschka mit<br />

einem befreundeten Hasenmädchen<br />

zum Teetrinken im Wald getroffen<br />

und die Zeit einfach vergessen<br />

habe. Alles ging also gut<br />

aus, und von da <strong>an</strong> schrieben die<br />

Bewohner von Mirabula, wenn sie<br />

ein Problem hatten, <strong>das</strong> sie allein<br />

<strong>–</strong> 12 <strong>–</strong>


<strong>–</strong> 13 <strong>–</strong>


Was macht ein Stofftier oder sonstiges Spielzeug, wenn<br />

es verloren wird? Allein in der Welt wäre es einsam, also<br />

geht es ins L<strong>an</strong>d Mirabula, wo Kuscheltiere, Sparschweine,<br />

Puppen und Knackwürmer friedlich nebenein<strong>an</strong>der leben.<br />

Dort steht <strong>das</strong> große Weg-Licht-Fest kurz bevor. Wie<br />

alle <strong>an</strong>deren freuen sich Otto, der Elch, und Theodor, der<br />

Knackwurm, darauf. Aber da passiert <strong>das</strong> Missgeschick<br />

mit den Glühbirnen, und <strong>das</strong> g<strong>an</strong>ze Fest ist in Gefahr. Jetzt<br />

k<strong>an</strong>n nur mehr die riesige Nase helfen, doch die ist plötzlich<br />

verschwunden. Dafür taucht immer wieder <strong>das</strong> seltsame<br />

Masching auf. Otto, Theodor und ihre Freunde müssen<br />

schnell eine Lösung finden, damit <strong>das</strong> Weg-Licht-Fest<br />

gerettet werden k<strong>an</strong>n. Eine sp<strong>an</strong>nende Geschichte über<br />

Freundschaft, Hilfsbereitschaft und darüber, wie wichtig<br />

und richtig es ist, dem „Neuen“ eine Ch<strong>an</strong>ce zu geben.<br />

Julia <strong>Stipsits</strong>, 1982 in Wien, Österreich, geboren, studierte<br />

l<strong>an</strong>ge und vieles in Wien, S<strong>an</strong> Diego und London. Julia arbeitet<br />

international als freischaffende Schauspielerin und<br />

Autorin. Ihre Lieblingsspeise ist Grießnockerlsuppe.<br />

ISBN: 978-3-85093-356-8<br />

www.berenkamp-verlag.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!