Ab 50 Festmeter. Modular aufgebautes Seilgerät von Tröstl ist mehr als Nischenlösung.

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

zialanfertigung für einen Seilkran konstruiert werden könnte, sondern auch eine Marktlücke in dieser Leistungsklasse besteht'i berichtet Gammer. lm Endeffekt hat Tröstl einen Kippmast für Traktoren ab 100 PS Leistung entwickelt. Weitere Unterschiede zu einem vergleichbaren Produkt wie der V400 von Valentini: Der Junior ist etwas leichter und stellt weniger Anforderungen an den Traktor, verfügt aber auch über elne geringere Seilgeschwindigkeit. Der TST kann zudem vergleichsweise einfach von einem Zwei-Seilgerät in ein Drei-Seilgerät umgerüstet werden. Außerdem ist die Anhängerversion des TST der Standard. Da der Seilkran als Einstiegsgerät auch für Waldbauern interessant sein sollte, mußte Tröstl besonderes Augenmerk auf das Preis-Leistungsver- Der ersteTST Junior ist bei Gammer seit Oktober 2016 in Betrieb. Tröstl wurde im September anläßlich der Holzmesse Klagenfurt mit dem lnnovationspreis 201 6 in der Kategorie Forstwirtschaft ausgezeichnet. Der Seilkran wird vom Valtra N143 Traktor über die Zapfwelle angetrieben. Eine Hydraulikpumpe und der Ölmotor treiben Tragseil- und Zugseiltrommel an. Für das Rückholseil ist eine weitere Pumpe vorhanden, lm Hintergrund übernimmt Partner Ludwig Mayer mit seinem HarvesterTimberjack 1270D die Ausformung an der Forststraße. Für die Zwischenlagerung ist wenig Platz. / -.4 ti hältnis legen. Der TST Junior ist daher modular aufgebaut, um den Fertigungsaufwand niedrig zu halten. Es erhöht auch die Servicefreundlichkeit. So sind die Gehäuse mit Trag- und Zugseiltrommel unten am 9,5 Meter hohen Mast montiert. Darüber befinden sich beidseitig die Trommeln für die vier Abspannseile. Der modulare Aufbau bedeutet auch, daß etwa für den Dreiseilbetrieb die Trommel für das Rückholseil samt der dazugehörenden Seilführung und -rolle an der Mastspitze nachträglich montiert werden können. Den TST .lunior gibt es als Anbaugerät an die Dreipunktaufhängung des Forsttraktors oder aufgebaut auf eine Lafette mit hydraulisch verstellbarer Achse. Die Kunden können auch zwischen 2,2 oder drei Tonnen Zugkraft sowie zwischen Zwei- oder Dreiseilgerät wählen. Die einfachste Basisausführung beginnt als Zweiseilgerät für die Bergauf-Lieferung mit dem Laufwagen TST 2500/1, Teufelberger-Beseilung und Handsteuerung. Der Einstiegspreis ist dafür noch im fünfstelligen Eurobereich angesiedelt. Auf Wunsch ist selbstverständlich etwa auch eine Funkfernsteuerung mit Zielautomatik von Paar- Mechatronik aus der Steiermark oder der größere Laufwagen TST 3500/l verfügbar. Wo ist der Unterschied? Der TST-Junior hat nicht nur den gleichen Mast mit einer Höhe von 9,5 Metern. Auch die Leistungsfähigkeit entspricht bei der Zugkraft von Zug- und Tragseil dem nächststärkeren Modell TST 400. Geringer ist die Zugkraft des Retourseils und die maximalen Seilgeschwindigkeiten des Zugseils. Diese liegt beim Junior bei 4,5 Meter pro Sekunde und bis zu zehn Meter pro Sekunde beim TST 400. Auch die Trassenlänge ist beim .Junior gegenüber dem TST 400 verkürzt: So faßt die Tragseiltrommel beim 2,2-Tonnen-Seilgerät 500 Meter bei 15 Millimeter Seildurchmesser und noch 400 Meter bei l7 Millimeter Durchmesser beim Drei-Tonnen-Seilgerät. Das Gesamtgewicht inklusive Beseilung beschränkt sich dafür auf Oben: Während des Einsatzes wurde parallel eine größere Hydraulikpumpe, die erst vor kurzem eingebaut worden war, von Gammer kalibriert. F0RSTMASCHINEN-PROFI Junl 20'17 | 33
{r : l, I Zwei Mann sind im Bestand für die motormanuelle Fällung und das Anhängen mit dem Ludwig- Chocker zuständig. Fotos: Sprenger 4.1 00 Kilogramm beim 2,2-Tonnen-Seilgerät und Zweiseilsystem bis maximal 4.500 Kilogramm beim Drei-Tonnen-Seilgerät und Dreiseilsystem. Mehr als eine Nischenlösung ,,lch kann mich noch genau an den total venegneten Tag erinnern, als Johann Tröstl zum ersten Mal den Prototypen aufbaute. Mit dem Ieichten Seilkran bin ich seit dem vorigen Herbstjetzt viel flexibler bei Holzernteaufträgen aufgestellt. Die Auf- und Abbauzeit mit einer Stütze ist maximal in einem halben Tag zu bewältigen. Früher hat- ten wir einen Syncrofalken, mit dem wir auch sehr zufrieden waren. Er war allerdings für etliche Aufträge zu groß und erforderte rund die doppelte Montagezeit. Die Leistungsfähigkeit des TST Junior paßt für uns und der Preis von rund 150.000 Euro für das Gerät samt Streckenautomatik ist zusätzlich ein Argument'l freut sich Gammer. Auch die Betriebskosten sind mit dem kleineren Seilgerät niedriger. 5o gibt der Forstunternehmer einen durchschnittlichen Treibstoffverbrauch von fünf bis sechs Liter pro Stunde für den Valtra Schlepper an. Aufträge ab 50 Festmeter können dabei unter Umständen schon rentabel sein. Damit ist der Junior für Gammer in dieser Leistungsklasse konkurrenzlos. Auftraggeber von Gammer sind Waldbauern und größere Forstbetriebe gleichermaßen. Er beschäftigt elf Mitarbeiter. Als Fuhrpark stehen neben dem Forstschlepper drei Timberjack-Forwarder, ein Kippmast K300 von Koller, ein Pfanzelt- Rückwagen P13 sowie eine Seilwinde von Holzknecht zur Verfügung. Dazu kommt der Harvester Timberjack 1270D seines Partners. Weitere Standbeine der Forstunternehmung sind der Holzhandel und die Hackguterzeugung von rund 100.000 Schüttraummetern mit einem weiteren Partner, welcher den Hacker stellt. DerTSTJunior hat sich aber zur wichtigsten Maschine entwickelt. Vor kurzem hat der Unternehmer in eine stärkere Pumpe investiert. lnsgesamt gibt Gammer eine Auslastung bis .lahresende an. ,,Die Förster stehen Schlange, seit sie das Gerät im Einsatz gesehen haben'i meint er schmunzelnd. In Österreich werden im langjährigen Durchschnitt rund 22Prozent des gesamten Holzeinschlages, das sind rund 3,5 Millionen Festmeter pro Jahr, mittels Seilgeräten gerückt. Der TST Junior hätte das Potential, diesen Anteil weiter anzuheben. Aruron Spnerucrn www.forst u nter n eh m e n- g o m m er.at www.tst-forestry.com 4. KWF-Thementage im September, ll-lösungen in der lorstwiilsrhaft (max/eb). Manche Forstunternehmer besitzen nicht mal eine E- Mail-Adresse, andere nutzen bereits umfänglich forstliche lnformationstechnik. Dazu zählen digitale Kluppen und Apps zur Holzvermessung, Software für die Waldinventur, Logistik- und Navigationsanwendungen für das,,Warenlager Wald", Abrechnungssoftware für das Holzgeld von Forstbetriebsgemeinschaften sowie die digitale Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen bei der professionellen Holzernte; Auch der Forstschutz wie die Wildbeobachtung und die Gefahrenerkennung gehören dazu, unter anderen mit virtuellen Waldkarten, Geodaten von Rettungspunkten, dem Einsatz von Flugdrohnen zurWaldbrandverhütung sowie der Prävention und Beseitigung von Schad- und Kalamitätsereignissen. Die KWF-Thementage sind keine Messe, sondern ein einzigartiges Veranstaltungsformat, bei dem das jeweilige Thema umfassend erörtert wird - in diesem Jahr mit 22 Praxisvorführungen, zahlreichen Foren, thematisch angegliederten Firmenpräsentationen und sechs Sonderschauen. Die Sonderschau,,Forstwirtschaft 4.0" greift das Thema der digitalen Vernetzung der Forst-Holz-Logistikkette im sogenannten Cluster Forst und Holz auf. Dieser Wirtschaftszweig beinhaltet die Forstwirtschaft und alle holzverarbeitenden Betriebe bis hin zur Möbelindustrie und der Papierwirtschaft. Das Cluster beschäftigt rund 1,1 Millionen Menschen und damit mehr als die Automobilindustrie. Unter dem Begriff ,,Forstwirtschaft 4.0" will das KWF nun dazu beitragen, die digitale Vernetzung der Forst-Holz- Logistikkette zu strukturieren und die zahlreichen Datenquellen zu verzahnen. Das Ergebnis könnte die weitgehend selbstorganisierte Produktion sein: Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren bei der Forstwirtschaft 4.0 direkt miteinander - von der ldee eines Produkts über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung bis zum Recycling. Systeme mit einer gemeinsamen Datennutzung bergen aber auch Risiken. Die Datensicherheit, der Datenschutz und die Frage, wem die Daten eigentlich gehören, sind deshalb ebenfalls Diskussionspunkte der 4. KWF-Thementage. 4. KWF-Thementage 27. und 28. September 201 7 Paaren im Glien/Brandenburg www.kwf-th e m e ntag e.d e 34 I FORSTMASCHINEN-PROFI )uni 2017
Seite 1: Ab 50 lestmetet Modular aufgebautes

Ab 50 Festmeter. Modular aufgebautes Seilgerät von Tröstl ist mehr als Nischenlösung.

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?