Einrichtungsbeschreibung der Villekulla förskola in Växjö/Schweden

Einrichtungsbeschreibung der Villekulla förskola in Växjö/Schweden
Laura Franz IC 3 12.September 2009
Einrichtungs-
beschreibung der
„Villekulla förskola“ in
Växjö / Schweden
Laura Franz
IC 3
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Einrichtungsbeschreibung der Villekulla förskola in Växjö/Schweden
Laura Franz IC 3 12.September 2009
Einrichtungsbeschreibung der Villekulla förskola in
Växjö/Schweden
Geografische Lage der Einrichtung:
Die „Villekulla förskola“ liegt im nördlichen Teil Hovshaga der Stadt. Dieser liegt am Rande
der Stadt zwischen Wäldern, Wiesen und Seen. Die Vorschule ist nahe eines großen
Wohngebietes gelegen. Dieses besteht überwiegend aus Einfamilien- oder Reihenhäusern
mit großen Gärten. In naher Umgebung befinden sich außerdem eine Schule und ein
Freizeitheim. Die Vorschule ist durch eine Busverbindung gut erreichbar.
Auf dem großen Gelände befinden sich zwei Häuser, in denen die Gruppen untergebracht
sind. Der Hof und der Garten der Einrichtung sind sehr weitläufig und bieten
Rasenflächen, ein kleines Wäldchen, Steinboden, Sandkästen, Spielgeräte, kleinere
Schuppen. Hier können sich die Kinder aus dem Weg gehen und sich
Rückzugsmöglichkeiten suchen. Das Haus, in dem sich die Gruppen mit den kleineren
Kindern befinden, ist extra eingezäunt, sodass die kleinen Kinder, wenn notwendig, unter
sich spielen können.
Struktur der Häuser:
Abbildung 1: Die Villekulla
förskola
Im größeren Haus sind die Gruppen „Herr Nilson“, „Lilla Gubben“ und „Saltkråkan“
untergebracht. Die ersten beiden Gruppen richten sich an die kleineren Kinder im Alter von
eins bis drei Jahren. Die letztere richtet sich an Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren. In
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diesem Haus ist außerdem eine Küche und das Mitarbeiterzimmer untergebracht.
Im anderen Haus ist alleine die Gruppe „Lönnberga“, in der ich mein Praktikum absolviere,
eine Küche und ein Büro untergebracht. Diese Gruppe richtet sich ebenso an Kinder im
Alter von drei bis fünf Jahren. Auch hier gibt es eine Küche, in der, wie auch in der
anderen, täglich frisch gekocht wird. Insgesamt arbeiten hier fünf Erzieherinnen für 31
Kinder. Die Gruppe „Lönneberga“ ist ebenfalls noch mal in Altersgruppen unterteilt:
In der „Emilgrupen“ ist eine Erzieherin für 5 Kinder im Alter von drei Jahren zuständig, in
der „Idagrupen“ sind zwei Erzieherinnen für 9 Kinder im Alter von drei bis vier Jahren
zuständig und in der „Griseknoarna“ sind ebenfalls zwei Erzieherinnen für 17 Kinder im
Alter von vier bis fünf Jahren zuständig.
Struktur:
Die Vorschule ist eine kommunale Einrichtung der Stadt Växjö. Vorschule bedeutet in
Schweden das gleiche wie bei uns ein Kindergarten. Diese Vorschule ist einer Rektorin
unterlegen, die ebenso zwei anderen Vorschulen leitet. Diese drei Vorschulen arbeiten
nach dem selben Prinzip. Die Villekulla förskola wurde am 13.10.1995 eröffnet.
Zielgruppe der Einrichtung:
Die Vorschule richtet sich an alle Kinder der Stadt. Vorwiegend besuchen aber Kinder aus
dem naheligenden Wohnumfeld die Vorschule. Diese sind überwiegend alle schwedisch
und nur wenige Emigranten suchen diese Vorschule auf. Das liegt wohl aber an dem eher
wohlhabenden Stadtviertel. In anderen zentraleren Vierteln ist der Anteil der Migranten
weit aus höher.
Finanzierung der Einrichtung:
Da die Vorschule eine kommunale Einrichtung der Kommune Växjö ist, werden ein Teil der
Kosten von der Kommune übernommen. Doch wie auch in Hamburg, müssen die Eltern
einen Teil dazu geben.
Öffnungszeiten der Einrichtung:
Die Einrichtung ist von morgens um halb sieben bis abends um halb sechs geöffnet. Dabei
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werden die Arbeitszeiten der Eltern berücksichtigt. Die Betreuungszeiten der Kindern
richten sich nach den Arbeitszeiten der Eltern. Bei den drei Mahlzeiten am Tag (Frühstück,
Mittag und Brotzeit) nehmen alle anwesenden Kinder teil.
Raumaufteilung:
Das Haus „Lönneberga“ besteht aus einem großen Raum, der der Mittelpunkt des Hauses
ist und von dem aus sich die anderen Räume abzweigen. In diesem Raum gibt es eine
Spielecke mit Herd und Tisch etc., einen Infotisch für die Erzieherinnen und eine Essecke
für ca. neun Kinder. Von hier gelangt man in den Bastelraum, der für ca. acht Kinder
gleichzeitig Plätze stellt. Von hier kommt man in einen weiteren Raum, der aber meistens
nur zum Essen benutzt wird, denn hier steht auch eine Essecke für ca. zehn Kinder. Vom
großen Raum kommt man in einen weiteren Raum, der sowohl als Spielecke für Kinder,
als auch als Essecke für ca. zehn Kinder, als auch als Gruppenraum für die „Idagrupen“
dient. Von dem Raum gelangt man wiederum in einen nächsten kleinen Raum, der als
Spielecke dient. Vom großen Raum gelangt man in den Raum „Katthult“, der sowohl als
Gruppenraum für die „Griseknoarna“, als auch als Toberaum dient. In diesem befinden
sich eine Kletterwand, eine Matte und viele kleine Kissen.
Neben dem großen Raum befindet sich wiederum ein etwas kleinerer Raum, der als
Gruppenraum für die „Emilgrupen“ oder als Rückzugsmöglichkeit dient. Alle Türen lassen
sich schließen, haben jedoch ein kleines rundes Fenster im oberen teil der Tür. So können
die Kinder ungestört unter sich spielen und die Erzieherinnen haben nicht das Gefühl
keine Kontrolle zu haben.
Abbildung 2: Spielecke mit Küche
Abbildung 3: Kleiner seperater
Spielraum
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Wochenablauf:
bbildung 4: Essecke
Ab
bildung 6: Toberaum (Griseknoarnar)
A
Montags ist jeweils von zehn bis halb 12 gruppeninterne Planungszeit. Das heißt, dass
alle fünf Erzieherinnen aus Lönneberga sich zusammensetzen und über wichtige und
anstehenden Sachen wie Personalfragen, Termine, bestimmtes Verhalten von Kindern und
Erzieherinnen, Regeln oder Umbauten sprechen. Währenddessen passen die
Erzieherinnen aus dem anderen Haus auf die Kinder auf. In der darauf folgenden Woche
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A
bbildung 5: Kleiner seperater
Raum (Emilgrupen)
bbildung 7: Aufenthaltsraum für
Mitarbeiter
A

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haben dann die Erzieherinnen aus dem anderen Haus diese Planungszeit. Das bedeutet,
dass für die Erzieherinnen diese Planungszeit alle zwei Wochen stattfindet.
Dienstags, mittwochs und donnerstags finden kleingruppeninterne Unternehmungen statt.
Dienstags gehen die Vorschulkinder immer in die Turnhalle der benachbarten Schule. Dort
haben sie eine ca. ¾ stündige Turnzeit. Mittwochs ist immer der Ausflugstag. Oft geht die
Gruppe in das naheliegende Waldstück, manchmal aber auch auf einen Spielplatz.
Donnerstags nehmen die Kinder überwiegend Angebote wie Toben, Malen, Basteln oder
Basteln wahr. Die Vorschulkinder aus der „Griseknoarnar“ verbringen also Zeit mit
Gleichaltrigen und die Erzieherinnen können so besonders auf deren Bedürfnisse
eingehen.
Freitags kommen wieder alle Kleingruppen zusammen und vollbringen den Tagesablauf
zusammen. Dabei kommt es häufiger vor, dass weniger Kinder anwesend sind und die
Gruppe trotzdem recht klein ist.
Was genau in einer Woche stattfindet wird auf dem Wochenplan festgehalten, der jederzeit
für die Eltern einsehbar ist.
Tagesablauf:
bildung 8: Wochenplan
Ein Tag beginnt mit dem gemeinsamen Frühstück der schon anwesenden Kinder. Bis 10
Uhr können die Kinder frei spielen. Um 10 wird dann zum „samlingen“ geklingelt, das
meistens gruppenintern stattfindet. Hierbei werden kurze Singreime oder Lieder gesungen
und der weitere Tagesablauf besprochen. Anschließend gibt es Obst. In der Zeit von kurz
nach 10 und ca. 11.45 Uhr werden Aktivitäten im Haus, draußen oder in der näheren
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Ab

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Umgebung gemacht. Das frisch gekochte Mittagessen nehmen die Kinder und
Erzieherinnen von 12 bis ca. 12.30 Uhr ein. Anschließend werden in kleinen Gruppen
Bücher vorgelesen und die Kinder kommen ein wenig zur Ruhe. Wenn das Wetter gut ist,
gehen die Gruppen nach dem Essen raus in den Garten oder bleiben im Haus. In dieser
Zeit können die Kinder frei spielen. Um 14.30 Uhr gibt es dann üblicherweise immer die
Zwischenmahlzeit „Melanmål“, die aus Butterbroten, Milch und Obst besteht. Nun können
die Kinder weiter spielen bis sie abgeholt werden.
Berufsgruppen und Weiterbildung:
In dem Kindergarten arbeiten studierte Vorschullehrerinnen. Dieses Studium ähnelt der
Ausbildung zur Erzieherin. Früher konnte diese Berufsgruppe sich nach dem Studium
entscheiden, in welchem pädagogischen Bereich sie arbeiten möchte. Mittlerweile muss
man sich vor dem Studium entscheiden, da es nun Studiengänge gibt, die sich je nach
Zielgruppe (Alter) unterscheidet.
Weiterbildungen werden vom Träger der Einrichtung angeboten und regelmäßig
durchgeführt. An denen beteiligen sich dann alle Mitarbeiter und die Einrichtung ist in der
Zeit geschlossen.
Planungszeit der Erzieherinnen:
Anders als in Hamburg, gibt es für die Erzieherinnen in Schweden eine Planungszeit, die
jede Woche regelmäßig durchgeführt wird. Für jede Erzieherin stehen ungefähr 1 ½
Stunden zur Verfügung, die im Wochenplan aufgeführt sind, sodass diese Zeit den
Erzieherinnen sicher ist. In dieser Zeit können sie sich in das Büro zurückziehen, bereiten
anstehende Aktivitäten vor oder arbeiten an den Portfolioordnern der Kinder.
Entwicklungsdokumentation:
Die Entwicklung der Kinder wird in sehr regelmäßigen Abständen in Form von
Portfolioordnern dokumentiert. Diese bestehen aus vier Abschnitten: Ich, ich zusammen
mit anderen, Ich spiele und lerne, Ich mag. Die Werke und Fotos der Kinder werden so in
bestimmte Abschnitte unterteilt und mit entsprechenden Texten untermalt. Es wird sehr viel
Wert auf diese Dokumentation gelegt und jeden Tag werden Fotos gemacht. Diese Ordner
können von den Kindern selbst aber auch von anderen Kindern, sowie von Eltern jederzeit
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eingesehen werden. Das dient vor allem der Selbstreflektion der Kinder.
Auftrag der Einrichtung:
Der Auftrag der Einrichtung richtet sich nach den folgenden Prinzipien:
1. Grundwerte und Auftrag der Vorschule
2. Ziel und Richtlinien
2.1 Normen und Werte
2.2 Entwicklung und Lehre
2.3 Einfluss der Kinder
2.4 Vorschule und Zuhause
2.5 Zusammenwirkung von Vorschulklasse, Schule und Freizeitheim
Da ich das Konzept der Einrichtung lediglich auf schwedisch vorliegen habe und es für
mich nicht möglich war / ist in der bisherigen Zeit den ganzen Text zu übersetzen, gebe ich
hier den Link für den Lehrplan der Vorschule:
http://www.lulea.se/download/18.5ee063d310c3f1df7dd800013373/lpf%C3%B698.pdf
(Zugriff 17.9.09)
Persönliche Einschätzung:
Mein „erster“ Eindruck der Vorschule ist sehr positiv. Ich bin herzlich aufgenommen
worden und werde in die Gruppe integriert. Besonders fasziniert mich die Arbeit an den
Portfolioordnern, in denen die Entwicklung der Kinder dokumentiert wird. Diese wird
gewissenhaft und regelmäßig gemacht und scheint alltäglich zu sein. Der Erfolg zeigt sich
in dem Stolz der Kinder, die immer Zugang zu diesen Ordnern haben.
Generell ist die Arbeit der Erzieherinnen mit den Kindern aber auch untereinander sehr
ruhig und gelassen. In der ganzen Einrichtung ist eine angenehme Atmosphäre zu spüren.
Die Erzieherinnen sind immer für die Kinder da und lassen ihr Privatleben (so weit es mir
möglich war zu beobachten) nicht in die Arveit mit den Kindern fließen, d.h. z.B. keine
privaten Gespräche untereinander vor den Kindern. Das ist mir besonders aufgefallen.
Die Erzieherinnen lassen die Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen und es gibt nicht
viele Verbote, vor allem nicht draußen. Dort gibt es für alle genug Platz und jedes Kind
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Laura Franz IC 3 12.September 2009
kann sich in seiner Atmosphäre entfalten. Allerdings geben die Erzieherinnen den Kindern
auch Anregungen, wenn die Kinder sich nicht alleine beschäftigen zu wissen, was aber
fast nie vorkommt.
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