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GENEM - Gesundheitsförderungsnetzwerk für MigrantInnen - Avos

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Dementsprechend saßen die Teilnehmer wie in einer Schule hinter Bänken, im Laufe des Vortrags jedoch<br />

bildete sich vorne ein angedeuteter Sesselkreis, in dem Maße, wie es die Räumlichkeit zuließ (eher frontale<br />

Sitzordnung, jedoch keine Pulte mehr zwischen Referent und Publikum). Während des Vortrags wurden<br />

hauptsächlich Verständnisfragen gestellt, danach kamen ganz klare und konkrete Fragen zu bestimmten<br />

medizinischen Themen. Der Charakter der anschließenden Diskussion war einer medizinischen<br />

Fragestunde ähnlich, sehr oft waren die Fragenden oder sehr nahe Angehörige selbst von einer Krankheit<br />

betroffen. Im Prinzip war jedoch ein sehr hohes Interesse am Vortrag selbst und auch an den nachfolgenden<br />

Fragen festzustellen, wenngleich sich keine Diskussion untereinander ergab und sich die Themen der<br />

Fragen eher auf eine faktenbezogene, medizinische Beantwortung konzentrierten.<br />

II.2 Unterschiede, Gemeinsamkeiten und weitere Implikationen<br />

Der herausragende Unterschied zwischen den Vorträgen in Salzburg und Hallein ist wohl der Charakter der<br />

nachfolgenden Diskussion. Der intimere Rahmen in Salzburg ermöglichte es den Veranstaltern besser, auf<br />

die Bedürfnisse der Teilnehmer hinsichtlich ihrer Gewohnheiten aus ihrer alten Heimat einzugehen. Die<br />

Partizipation am Diskussionsgeschehen war höher, der Austausch untereinander offener, die Fragestellung<br />

eher qualitativer Natur und nicht faktenbezogen wie in Hallein.<br />

In Hallein konnte ein sehr großer Nachholbedarf an türkischsprachigen medizinischen Fragestunden<br />

festgestellt werden, nach dem Motto: „Was Sie immer schon über Ihren Körper und die Medizin wissen<br />

wollten, aber nie zu fragen wagten.“ Vor allem war den Teilnehmern in beiden Veranstaltungen wichtig, über<br />

die Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge Informationen zu bekommen. Unserer Meinung nach brauchen<br />

türkische Migranten einen Raum <strong>für</strong> ihre Fragen zur Gesundheitsvorsorge.<br />

Prinzipiell führt uns dies zu folgenden weiteren Implikationen:<br />

1.Vonseiten der türkischen<br />

Migrantengibt es ein intensives<br />

Interessean Fragen vor allem<br />

zur Gesundheitsvorsorge, zu<br />

ihrem Körper und zur Medizin<br />

generell.<br />

2.Die zwei unterschiedlichen<br />

Settings zeigten auch, dass es<br />

unter den türkischen Migranten<br />

auchunterschiedliche Bedürfnisse<br />

gibt. Der intimere Rahmen in<br />

Salzburg zeigte den Wunsch nach<br />

einem Austausch untereinander, einer<br />

tiefergehenden Erörterung bestimmter Fragen vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der alten Heimat in<br />

Kombination mit der Anwesenheit eines versierten türkisch- sprachigen Arztes. Der eher schulische Rahmen<br />

in Hallein bewies ein massives Interesse an türkischsprachigen Fragestunden zur Gesundheitsvorsorge und<br />

Medizin generell.<br />

Als übertragbares Modell der Gesundheitsvorsorge von der Türkei nach Österreich erscheint uns die<br />

Errichtung von kleinen, vielfach vorhandenen und spontan benutzbaren Sportplätze<br />

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