Vohburger - Stadt Vohburg
Vohburger - Stadt Vohburg
Vohburger - Stadt Vohburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
11<br />
<strong><strong>Vohburg</strong>er</strong><br />
N A C H R I C H T E N<br />
Humorvolle Predigt Norbert Düchtel an<br />
der Orgel<br />
Mit einer humorvollen Predigt erfreute em. Bischof<br />
Manfred Müller die Gottesdienstbesucher, die in<br />
der vollbesetzten Kirche St. Nikolaus und draußen<br />
den Worten des Bischofs lauschen.<br />
Er lobte die Handwerker und fordert einen Applaus für<br />
sie: „Heute dürfen wir uns freuen, dass diese Kirche<br />
so schön restauriert worden ist.“ Dann spannt er den<br />
Bogen vom Tagesevangelium aus Johannes zum heutigen<br />
Tag. „Im Evangelium ruft Jesus den Jüngern zu:<br />
‚Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben’ und<br />
dieser Jesus ist jetzt in unserer Mitte.“ Natürlich kann<br />
er sich den Hinweis auf Thomas Zinecker nicht verkneifen,<br />
schließlich hat im Evangelium der Apostel<br />
Thomas die Fragen an Jesus gerichtet. Mit Schmunzeln<br />
erzählt er von einer Orgelweihe, bei der ihn die Frau<br />
des Organisten mit dem Handtuch empfing – weil er<br />
mit seinem Weihwasser immer alles nass mache und<br />
sie es dann wieder auftrocknen müsse.<br />
In den Mittelpunkt stellt Müller den heiligen Nikolaus,<br />
den Patron der Kirche, den ja jedes Kind kenne. Rührselig<br />
erzählt er aus seiner Kindheit, als der Nikolaus<br />
dem kleinen Manni einst den Schnuller wegnehmen<br />
wollte und dieser ihn dem Nikolaus voll Wut vor die<br />
Füße geworfen hat. Nikolaus war ein Musterbeispiel<br />
für die Menschenfreundlichkeit Gottes. Wie Paulus in<br />
der Apostelgeschichte hatte auch er immer wieder ein<br />
Wort des Trostes für sein Volk. „Das ist auch dein Auftrag,<br />
lieber Thomas!“, wandte er sich an den <strong><strong>Vohburg</strong>er</strong><br />
Pfarrer. Schließlich, wieder mit einer humorvollen<br />
Anekdote unterlegt, die Worte zum „Hause meines Vaters,<br />
in dem es viele Wohnungen gibt.“ „Da hat mir<br />
einmal eine Frau erzählt, sie sei schon froh wegen der<br />
vielen Wohnungen, dann müsse sie hoffentlich nicht<br />
mehr neben ihrer Nachbarin leben!“ Er lässt auch anklingen,<br />
dass er in seinem hohen Alter – er ist 85 – auf<br />
dem Weg zu diesen Wohnungen ist. Wir Christen dürfen<br />
uns freuen, dass im Himmel solche Wohnungen auf<br />
uns warten. „Ihr seid doch ein königliches Geschlecht,<br />
wie es in der Lesung (1. Petrusbrief) geheißen hat.“<br />
Den Abschluss des Festtages bildete am Abend die<br />
Maiandacht mit Prof. Norbert Düchtel an der Orgel.<br />
Düchtel und Pfarrer Thomas Zinecker sind lange miteinander<br />
befreundet und so kam der renommierte Organist<br />
gerne der Einladung nach, am Abend des<br />
Weihetags zu zeigen, was in der kleinen Orgel steckt.<br />
Neben den Maiandachtliedern gab er ein Intermezzo<br />
mit einer C-Dur-Sonate von Franz Xaver Schnizer<br />
(1740 – 1785), einem Benediktinermönch aus Ottobeuren.<br />
In dem barocken Stück kann die Orgel das ganze<br />
Intervall durchlaufen und alle Register ausspielen. Im<br />
Anschluss an die Andacht gab Düchtel noch eine einstündige<br />
Einweisung zur Orgel. Sie wurde 1872 als<br />
Maßarbeit und Unikat für Dünzing von Joseph Wurzer,<br />
Meister der Firma Frosch, gefertigt. Ein Jahr später bestellten<br />
auch die Oberhartheimer dort ihre Orgel.<br />
Beide sind Brüstungsorgeln, die später nach hinten<br />
versetzt worden sind, „hinter Chormauern eingesperrt<br />
– die Königin der Instrumente“, wie Düchtel es formuliert.<br />
Nun erhielten sie ihren alten Platz wieder. In St.<br />
Nikolaus wurde sie durch Pfeifentausch an die heutige<br />
Zeit angepasst und erweitert. Möge sie so noch lange<br />
zur Ehre Gottes erklingen!<br />
Foto: Bauer