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Erftstadt Magazin August 2017

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AKTUELL<br />

20 Jahre <strong>Erftstadt</strong>-<strong>Magazin</strong>: Reportage zum Jubiläum<br />

Jedes Dorf ein<br />

bisschen anders<br />

Das <strong>Erftstadt</strong>-<strong>Magazin</strong> feiert Jubiläum: Seit 20 Jahren ist es fester Bestandteil<br />

der Erftstädter Medienlandschaft. Monat für Monat berichtet das „ESM“ über<br />

die Menschen in unserer Stadt. Anlässlich des Geburtstages hat sich unser<br />

Redakteur aufs Fahrrad gesetzt und ist zu den Menschen gefahren, die<br />

unser <strong>Magazin</strong> lesen – und prägen. Bei einer Reise<br />

durch die Stadtteile wird klar: Die Dörfer der 1969<br />

entstandenen Stadt haben viel von ihrem eigenen<br />

Charakter erhalten. ■ Dennis Müller<br />

Hans Peter Badorf ist stolzer<br />

Rohmedräjer und kümmert sich<br />

mit dem Verein um ein lebenswertes<br />

Bliesheim.<br />

Wo soll eine Radtour durch <strong>Erftstadt</strong><br />

beginnen, wenn nicht an dem<br />

Fluss, der ihr ihren Namen gab? An<br />

der Erft in Bliesheim beginnt eine<br />

Reise durch die östlichen Stadtteile:<br />

vom 3400 Seelen-Dorf, dass durch<br />

den Fluss geteilt wird an der Erft entlang<br />

nach Blessem, anschließend<br />

über Liblar, Köttingen und Kierdorf<br />

bis nach Gymnich. Wenn man den<br />

Bliesheimern in die Seele schauen<br />

will, dann muss man zum Rohmedräjer-Platz<br />

im Herzen des Dorfes:<br />

Hier pulsiert das Vereinsleben, hier erklärt<br />

Hans Peter Badorf, was den Ort<br />

am Villerand auszeichnet: „Im Gegensatz<br />

zu einigen anderen Dörfern<br />

sind die Vereine hier noch sehr aktiv<br />

und halten zusammen. Die Rohmedräjer<br />

haben sich den Schutz und die<br />

Pflege der Landschaft und des Ortes<br />

auf die Fahne geschrieben. Der Name<br />

rührt von den Einwohnern Bliesheims,<br />

die nach dem großen Brand<br />

von 1790, der den gesamten Ort<br />

zerstört hatte, Bäume aus dem Wald<br />

auf ihrer Schulter in das Dorf trugen,<br />

um es wieder aufzubauen.“ Die<br />

Transporttechnik war notwendig<br />

geworden, weil sogar die Karren<br />

dem Brand zum Opfer fielen. Heute<br />

tragen die Rohmedräjer zwar keine<br />

Bäume mehr herum, sorgen aber<br />

dafür, dass die Heimat sehenswert<br />

und erlebbar bleibt. „Wer Bliesheim<br />

kennenlernen will, sollte den Rohmedräjerweg<br />

gehen: Dieser beginnt<br />

Matthiaskreuz in der Ortsmitte<br />

und führt an vielen wichtigen und<br />

schönen Plätzen vorbei“, emphielt<br />

Badorf<br />

<strong>Erftstadt</strong> als<br />

Zufluchtsort<br />

Beliebt ist die Erft bei schönem<br />

Wetter bei Sportlern: In-Liner, Jogger<br />

und Radfahrer genießen die idyllischen<br />

Ufer und kommen durch<br />

das gut angelegte und beschilderte<br />

Wegesystem schnell von A nach B.<br />

So dauert es auch nicht lange, bis<br />

man von Bliesheim nach Blessem<br />

mit seinen vielen gut erhaltenen<br />

Fachwerkhäusern gelangt. Anschließend<br />

geht es weiter nach Liblar,<br />

wo eine Pause im Schlosspark angebracht<br />

ist, schließlich ist das Wasserschloss<br />

Gracht die Sehenswürdigkeit<br />

des Ortes. Hier genießen<br />

auch Amar und Mohamad die Sonne.<br />

Die beiden sind erst seit 8 Monaten<br />

hier und flohen aus ihrer Heimat<br />

Eritrea vor dem autoritären Regime.<br />

„Wir lernen seit ein paar Monaten<br />

Deutsch und uns gefällt es<br />

sehr gut hier in Liblar“, sagt Amar.<br />

Mohamad hat es vor allem der<br />

Schlosspark angetan, aber auch die<br />

Menschen haben sie freundlich aufgenommen<br />

und sind „nette Leute,<br />

die uns gerne helfen.“ Wie vielen<br />

Flüchtlingen ist ihr Status noch ungeklärt<br />

– bleiben würden sie gern<br />

bis es in ihrem Land wieder sicher ist.<br />

An der Erft entlang geht es von<br />

Bliesheim über Blessem ...<br />

Dorfladen belebt<br />

Dorfleben<br />

Weiter geht es nach Köttingen,<br />

wo alteingesessene Köttingerinnen<br />

im Café diskutieren: Der Sammtisch<br />

trifft sich regelmäßig, erzählt wird<br />

über die alte Zeit und die Veränderungen<br />

des Dorfes. Nicht alles ist<br />

schlechter geworden, aber das<br />

Vereinsleben ist in den letzten Jahren<br />

eher zurückgegangen. Hervorgehoben<br />

wird das dörfliche Miteinander.<br />

In der Nachbarschaft helfe<br />

man sich, das Leben ist angenehm.<br />

Vor allem der Dorfladen „Köttinger<br />

Dorfleben“ bringt etwas alten<br />

... bis nach Liblar, wo Amar und Mohamad die Sonne im<br />

Schlosspark genießen.<br />

In Köttingen trifft sich der Stammtisch zum Kaffee.<br />

12 <strong>Erftstadt</strong> <strong>Magazin</strong>

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