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Festschrift

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888 Jahre Idensen<br />

und noch immer keine Alterserscheinungen<br />

<strong>Festschrift</strong>, Programm, Informationen


Liebe Idenser, liebe Leserinnen und Leser,<br />

Der „Arbeitskreis 888 Jahre Idensen“ ist eine spontan entstandene<br />

Gruppe, die sich bei einem Treffen der Dorfwerkstatt bereit<br />

erklärt hat, das Fest mit Hilfe der Bürger zu organisieren. Dazu<br />

wurden bei zahlreichen Treffen Ideen gesammelt, besprochen<br />

und verworfen, sodass daraus nach und nach ein buntes Festprogramm<br />

entstand.<br />

Wir haben uns bemüht, für jede Generation etwas in unser Rahmenprogramm<br />

aufzunehmen.<br />

Im Laufe der Zeit bildeten sich zusätzliche Arbeitsgruppen, die wir<br />

Kinderfest, Flohmarkt, <strong>Festschrift</strong>, Jazzma(h)l und Dorfrundgang<br />

nannten.<br />

Das Fest kann und konnte nur entstehen, da sich viele bereit erklärt<br />

haben, Aufgaben zu übernehmen - dafür schon jetzt einmal<br />

ein dickes Dankeschön.<br />

Wir freuen uns auf schöne Festtage voller Freude und nette Begegnungen.<br />

Das Team v.l.n.r.:<br />

Sabine Hillebrandt,<br />

Birgit Dökel,<br />

Svenja Barembruch,<br />

Rolf<br />

Herrmann, Cornelia<br />

Vauth und<br />

Carola Griessmann


Als Vorwort:<br />

Der Dorfälteste im Gespräch mit dem<br />

Bürgermeister<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Wir (er)leben zusammen ............................................................. 6<br />

Deutsche Rotes Kreuz – Ortsverein Idensen ............................. 6<br />

Dorfcafé .................................................................................... 8<br />

Dorfmanufaktur Idensen .......................................................... 9<br />

Erdölinteressenverband Idensen ............................................ 11<br />

Freiwillige Feuerwehr Idensen ................................................ 13<br />

Freundeskreis Sigwardskirche e.V. ......................................... 13<br />

Jagdgenossenschaft................................................................ 15<br />

Kindertagesstätte Idensen...................................................... 16<br />

Kirchengemeinde Idensen ...................................................... 18<br />

Landfrauen ............................................................................. 21<br />

Wohnstätte und Wohngruppe der Lebenshilfe Seelze ............ 22<br />

Männergesangverein Idensen e.V. von 1896 ......................... 24<br />

Männer-Turnverein Idensen e.V. von 1910............................. 27<br />

Schützenverein ....................................................................... 30<br />

Sozialverband Deutschland – Ortsverband Butteramt............ 30<br />

Tier-hilft-Mensch Stiftung Bernd Hildebrandt ......................... 31<br />

Vereine und Gruppen der Vergangenheit ............................... 33<br />

Feiern – und jeder ist willkommen ............................................. 37<br />

Lageplan ................................................................................. 37<br />

Highlights im Jubliäumsjahr .................................................... 38<br />

Terminübersicht ..................................................................... 42<br />

Uns kann man gut finden ........................................................... 48<br />

Europäischer Fernwanderweg E1 ........................................... 48<br />

Kaffeestube Idensen ............................................................... 49<br />

Musik aus Idensen .................................................................. 49<br />

Öffentlicher Personennahverkehr ........................................... 50


Radweg „Kirchen & Klöster“ ................................................... 51<br />

Sigwardsweg .......................................................................... 52<br />

Yachthafen Idensen ................................................................ 53<br />

Schon immer nah dran .............................................................. 56<br />

Idensen im Grenzgebiet ......................................................... 56<br />

Fusion dreier Ortsteile ............................................................ 57<br />

Begriffe, die man nicht überall kennt ..................................... 58<br />

Bildquellen:<br />

Erster Geburtstag Dorfcafé: Ute Herrmann, Dorfmanufaktur Heidrun Matzke,<br />

Ausgrabungsarbeiten Sigwardskirche: Rolf Herrmann, Kindertagesstätte: Kindertagesstätte,<br />

Lebenshilfe: Lebenshilfe, Männergesangsverein (2): Hans-Jürgen<br />

Hasselbrink, Tier-hilft-Mensch (6): Tier-hilft-Mensch-Stiftung, Altes Pfarrhaus:<br />

Ziko van Dijk, Lotterielose (2): Unbekannt, Schaf: Tier-hilft-Mensch-Stiftung<br />

5<br />

Danksagung<br />

Für die vorliegende <strong>Festschrift</strong> danken wir den zahlreichen Autoren<br />

für die Zulieferungen, ohne die dieses Projekt gescheitert<br />

wäre. Ein besonderer Dank gilt Hannelore Günther, die uns Zugriff<br />

auf die spannende Informationssammlung ihres verstorbenen<br />

Mannes Hans-Jürgen Günther gewährt hat.<br />

Impressum:<br />

<strong>Festschrift</strong> der Dorfgemeinschaft Idensen<br />

Auflage: 2.000 Stück<br />

Redaktion: Birgit Dökel, Dr. Ann-Kathrin Hirschmüller. Heidrun Matzke, Jörg Mecke<br />

V. i. S. d. P.: Ortsrat Idensen<br />

Aktuelle Information auf www.888-Jahre-Idensen.de<br />

Rückfragen über info@888-Jahre-Idensen.de


Wir (er)leben zusammen<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

Idensen – ein Dorf am Rande der Region Hannover mag belächelt<br />

werden. Man könnte denken: Hier wohnt nur eine eingeschworene<br />

Gemeinschaft von Menschen. Wer aber die Herkunft der Bürgerinnen<br />

und Bürger sieht, merkt, wie bunt ein Dorf sein kann (ohne<br />

Anspruch auf Vollständigkeit):<br />

6<br />

In Idensen gibt es viele verschiedenen Gruppen, die die bunte<br />

Vielfalt widerspiegelt. Für jede Altersgruppe ist etwas dabei und<br />

für viele Interessen auch.<br />

Im Nachfolgenden sind diese Gruppen bzw. Vereine alphabetisch<br />

aufgeführt, unter anderem auch Vereine, die es heute nicht mehr<br />

gibt. An die erinnern wir am Ende des Abschnittes.<br />

Deutsche Rotes Kreuz – Ortsverein Idensen<br />

Der DRK-Ortsverein Idensen hat eine<br />

lange Tradition. Schon seit über 40<br />

Jahre engagieren sich Menschen in<br />

und um Idensen für das Deutsche


Wir (er)leben zusammen<br />

Rote Kreuz. Derzeit zählt unser Ortsverein 110 Mitglieder. Wir engagieren<br />

uns vor allem im sozialen Bereich, in der Kinderfreizeit<br />

sowie mit einer Theatergruppe.<br />

Unsere Aktivitäten sind vielfältig. Einmal pro Jahr können Sie bei<br />

uns Blut spenden. Neben der Gymnastik- und Tanzgruppe sammeln<br />

wir auch alljährlich Kleidung für Hilfebedürftige. Die Arbeit<br />

unserer Helfer ist ehrenamtlich und wird meist abends oder am<br />

Wochenende gemacht. Möchten Sie sich zusammen mit uns engagieren?<br />

Sprechen Sie uns an, wir freuen uns auf Sie!<br />

7


Dorfcafé<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

8<br />

Am 11. März 2016 öffnete das Dorf-Café am Kräutergarten zum<br />

ersten Mal seine Türen. Es sollte ein Treffpunkt für Jung und Alt<br />

werden, für alteingesessene und neu hinzugezogene Idenser und<br />

für deutsche und ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Die<br />

Kirchengemeinde stellte hierfür die Gemeinderäume in der Neuen<br />

Kirche zur Verfügung. Das Plakat zum Dorf-Café kündigt den<br />

nächsten Termin in deutscher, arabischer und russischer Sprache<br />

an.<br />

Die Idee, einen Treffpunkt für alle im Dorf zu haben, entstand in<br />

der Dorfwerkstatt, die sich seit einiger Zeit mit dem Leben in unserem<br />

Dorf beschäftigt und neue Ideen für ein gutes Miteinander<br />

erarbeitet.<br />

Das Dorf-Café, das freitags von 16 bis 18 Uhr in vierwöchigem<br />

Rhythmus geöffnet ist,<br />

wird von einer Gruppe<br />

Ehrenamtlicher betrieben.<br />

Sie sorgen für Kaffee<br />

und Kuchen, decken<br />

die Tische und sind Ansprechpartner.<br />

Außer<br />

der Möglichkeit, einen<br />

Kaffee oder Tee zu trinken<br />

und ein Stück Kuchen<br />

zu essen, gibt es


Wir (er)leben zusammen<br />

Gelegenheit zum Klönen, Spielen, Singen, aber auch zur gegenseitigen<br />

Hilfe. Bei schönem Wetter sitzen die Besucher im Freien<br />

vor der Kirche.<br />

Inzwischen hat das Dorf-Café einen festen „Kundenstamm“. Vor<br />

allem unsere ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger nehmen<br />

das Angebot an,<br />

um Gespräche zu führen<br />

und dabei die deutsche<br />

Der erste Geburtstag des Dorfcafés<br />

Sprache zu lernen. Es ist zur Gewohnheit geworden, dass jeder<br />

etwas Gebäck mitbringt. So besteht die Möglichkeit, auch ausländische<br />

Köstlichkeiten kennen zu lernen. Aber auch ohne etwas<br />

mitzubringen ist jeder herzlich willkommen.<br />

Einmal im Jahr lädt das Dorf-Café zu einem internationalen Abend<br />

ein – im Sommer zum Grillen oder im Winter im Rahmen des „Lebendigen<br />

Adventskalenders“. Jeder Gast steuert etwas zum internationalen<br />

Buffet bei. Diese Aktionen haben eine sehr positive Resonanz,<br />

und viele Idenser beteiligen sich daran.<br />

Die Organisatorinnen wünschen sich, dass das Dorf-Café am Kräutergarten<br />

noch lange seine Türen öffnen wird. Sie sind dankbar<br />

für Anregungen, wie der Treffpunkt noch interessanter und reizvoller<br />

gestaltet werden kann.<br />

9<br />

Dorfmanufaktur Idensen<br />

Schönes im alten Pfarrhaus von 1785<br />

Im September 2014 hat sich auf Initiative der Hauseigentümerin<br />

Svenja Barembruch eine Gruppe von Kunsthandwerkern aus Idensen<br />

und der näheren Umgebung zusammengefunden, um ihre<br />

Unikate gemeinsam anbieten zu können.


10<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

Die Palette der künstlerischen Arbeiten ist vielfältig und einzigartig:<br />

Schmuck, Glaskunst, Taschen, Keramik, Kerzen, Seifen, Bilder,<br />

Weidengeflecht, gefilzte Dinge, Betonkunst, Originelles aus<br />

Papier sowie Holzkunst findet<br />

man hier. Neben den Kunsthandwerkern<br />

vervollständigen ein Imker<br />

und eine Schafzüchterin mit<br />

ihren Produkten die Gesamtpalette.<br />

In einem weiteren Raum ist<br />

ein Modestübchen eingerichtet,<br />

in dem genähte, gestrickte und<br />

gehäkelte Bekleidung erworben<br />

werden kann.<br />

Vier Tage in der Woche ist der Laden<br />

der Manufaktur geöffnet und<br />

die Kunsthandwerker sind abwechselnd<br />

vor Ort, um die Kunden<br />

beraten und bedienen zu<br />

können. Zurzeit sind es 20 Hobbykünstler,<br />

die der Dorfmanufaktur<br />

Idensen angehören.<br />

In Kursen, die ebenfalls im alten Pfarrhaus stattfinden, kann man<br />

nähen, filzen, weidenflechten und töpfern erlernen oder seine bereits<br />

vorhandenen Kenntnisse vertiefen. Regelmäßig besteht<br />

auch die Möglichkeit, auch schöne Dinge aus Wolle kreieren. Interessante<br />

Vorträge, wie zum Beispiel über Schaf- und Bienenzucht,<br />

bieten zusätzliche Informationen für Interessierte.<br />

Im Frühjahr, im Sommer und zum Advent finden große Sonderausstellungen<br />

statt. Daran nehmen auch zahlreiche Gastaussteller<br />

teil, die sich ebenfalls gern über die Schulter schauen lassen.<br />

Dafür werden alternativ die Räumlichkeiten im alten Pfarrhaus,<br />

der Scheune und der Garten genutzt.<br />

Alle Informationen findet man auf der Webseite<br />

www.dorfmanufakturidensen.de


Wir (er)leben zusammen<br />

Die Öffnungszeiten der Dorfmanufaktur Idensen:<br />

Dienstag 15 bis 18 Uhr,<br />

Donnerstag 10 bis 12 und 15 bis 18 Uhr.<br />

Freitag 15 bis 18 Uhr<br />

Samstag 10 bis 18 Uhr<br />

Erdölinteressenverband Idensen<br />

Die „Ölbarone“ von Idensen<br />

11<br />

Man mag an die alte Serie „Dallas“ mit J. R. Ewing und seinem<br />

Cowboy-Hut denken, aber auch in Idensen könnte es Erdöl geben.<br />

Mit einem Vertrag aus dem Jahre 1933 sicherte sich die Idenser<br />

Dorfgemeinschaft mit der „Gewerkschaft Florentine“ das Recht<br />

auf den Förderzins, der sonst an den Staat im Falle der Erdölförderung<br />

gehen würde. Vorangegangen war eine politische Diskussion,<br />

dass ab dem 1.1.1934 die Bodenschätze verstaatlicht wurden<br />

und den Grundstückseigentümer somit keine „Entschädigung“<br />

mehr zustünde. Nur durch eben diesen Vertrag konnte<br />

dem Gesetz ausgewichen werden und neben der Möglichkeit auf<br />

eine Einnahme aus dem Förderzins wurde ein so genanntes „Wartegeld“<br />

vereinbart. Dieses Geld entschädigt für die Zeit,<br />

in der noch kein Förderzins gezahlt wird,<br />

weil die Ausbeutung<br />

der<br />

Lagerstätte noch<br />

nicht begonnen<br />

hat.<br />

Inzwischen hat der<br />

Vertragspartner<br />

mehrfach durch<br />

Fusionen oder<br />

Verkäufe gewechselt. Nach<br />

der Preussag AG und der Wintershall ist


Wir (er)leben zusammen<br />

jetzt die „Gaz du France Suez (GDF Suez)“ der Vertragspartner.<br />

Man sieht heute, dass es ein Recht auf Ausbeute gibt, aber keine<br />

Pflicht, denn noch immer ist weder mit der Erkundung noch mit<br />

der Förderung begonnen worden. Bevor es dazu käme, müsste<br />

aber noch das zuständige Bergamt auf Antrag von GDF Suez zustimmen,<br />

sofern dieser vorgelegt werden würde.<br />

12<br />

Konzessionsgebiet der Erdölinteressengemeinschaft


Freiwillige Feuerwehr Idensen<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

13<br />

Freundeskreis Sigwardskirche e.V.<br />

Mehr als ein Kümmern um alte Mauern<br />

Im Jahre 2003 wurde klar, dass die Kirchengemeinde<br />

mit der Erhaltung der Sigwardskirche<br />

bereits kurzfristig überfordert sein<br />

wird – nicht nur finanziell, sondern auch was<br />

die personelle Kapazität betrifft. Am 23. August gründete sich der<br />

aktuell jüngste Verein des Dorfes: Der „Freundeskreis zur Erhaltung<br />

der Sigwardskirche e. V.“ war geboren. Aus den anfänglich<br />

rund 30 Mitgliedern, die hauptsächlich aus Idensen und der näheren<br />

Umgebung kamen ist inzwischen ein stattlicher Verein mit<br />

über 110 Mitgliedern geworden, die nur gut zur Hälfte aus dem<br />

Butteramt kommen.


14<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

Der Zweck des<br />

Vereins erstreckt<br />

sich von<br />

der Mitteleinwerbung<br />

für den Erhalt<br />

des Denkmals<br />

in jeglicher<br />

Form (Reinigung,<br />

Stabilisierung<br />

und Klimatisierung)<br />

über<br />

die Erhöhung<br />

des Bekanntheitsgrades<br />

bei<br />

der Bevölkerung und den Touristen bis hin zur Durchführung von<br />

Konzerten, Lesungen, Führungen und anderen Veranstaltungen in<br />

der und um die Sigwardskirche.<br />

Ein besonderer Höhepunkt der Vereinsarbeit war eine Maßnahme<br />

mit dem trockenen Titel „Einbringung einer kapillarbrechenden<br />

Schicht im Innenraum“. Dahinter verbarg sich die Aufgabe, den<br />

Boden auf 40 cm aus der Kirche auszuschachten, nachdem ein<br />

Steinmetz die Steinplatten entfernt hatte. Was im häuslichen Bereich<br />

durch einen gekonnten Schaufel- oder Spatenstich geschieht,<br />

war hier verboten: Archäologen wiesen die Freiwilligen in<br />

das Ausgraben ein. Erst vorsichtig abkratzen, dann durchharken<br />

und erst dann wegschaufeln. Somit wurde jedes Sandkorn drei<br />

Mal bewegt und gesichtet, damit keine „Schätze“ verlorengehen.<br />

Dadurch wurden Gräber entdeckt,<br />

die sowohl Grabbeigaben<br />

als auch Gebeine enthielten.<br />

Aber auch Hinterlassenschaften<br />

vorangegangener<br />

Baumaßnahmen traten zu<br />

Tage wie eine Dose Bronchial-<br />

Zigaretten der Marke „Astmol“.


Jagdgenossenschaft<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

Jagdgenossenschaften sind in Deutschland Körperschaften des öffentlichen<br />

Rechts. Sie entstehen kraft Gesetzes, ohne dass es eines<br />

Beschlusses oder eines anderen Aktes bedarf – so auch in<br />

Idensen.<br />

Mitglieder einer Jagdgenossenschaft, sogenannte Jagdgenossen,<br />

sind die Eigentümer der Flächen einer Gemeinde, die zu einem<br />

gemeinschaftlichen Jagdbezirk gehören. Dazu gehören alle<br />

Grundflächen einer Gemeinde, die nicht zu einem Eigenjagdbezirk<br />

gehören und im Zusammenhang 250 Hektar umfassen. Bejagbare<br />

Flächen sind im Jagdkataster verzeichnet.<br />

Die Jagdgenossenschaft jagt in Eigenregie oder verpachtet das<br />

Jagdausübungsrecht ihres gemeinschaftlichen Jagdbezirks an einen<br />

Jagdscheinbesitzer. Im Jagdpachtvertrag wird die Beziehung<br />

zwischen Jagdgenossenschaft und Pächter geregelt. So wird z. B.<br />

die Haftung der Jagdgenossenschaft für Wildschäden in der Regel<br />

auf den Pächter übertragen. Die Haftung der Jagdgenossenschaft<br />

ist dann nur noch behelfsweise. Entscheidungen trifft diese grundsätzlich<br />

nach dem Prinzip der doppelten Mehrheit: es muss sowohl<br />

eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen, als auch der hinter den<br />

Stimmen stehenden Fläche bestehen. Der Ertrag aus der Pacht<br />

wird entsprechend der jeweiligen Grundstücksfläche auf die Jagdgenossen<br />

umgelegt: man spricht von einem Auskehranspruch der<br />

Jagdgenossen gegen die Jagdgenossenschaft. In Idensen sind<br />

zwei Jagdgenossenschaften vorhanden. In der einen sind die<br />

Grundstückseigentümer der Gemarkung Idensen zusammenge-<br />

15


Wir (er)leben zusammen<br />

schlossen, in der anderen die der Gemarkung Idensermoor-Niengraben.<br />

Die Gemarkung Idensermoor-Niengraben ist flächenmäßig<br />

größer als Idensen.<br />

16<br />

Kindertagesstätte Idensen<br />

Gemeinschaft der Kleinsten<br />

Von früher bis heute - unsere Geschichte<br />

Unsere Einrichtung findet<br />

man gleich am Ortseingang<br />

von Idensen, genau<br />

gegenüber der Sigwardskirche.<br />

In den Räumen der ehemaligen<br />

Grundschule wurde<br />

1972 ein Spielkreis gegründet. Aufgrund der gesellschaftlichen<br />

Veränderungen war es notwendig, die Räumlichkeiten 1992 zu erweitern<br />

und einen Kindergarten einzurichten.<br />

Durch die Aufnahme von Krippenkindern entstand 2003 die jetzige<br />

2- gruppige Kindertagesstätte.


Wir (er)leben zusammen<br />

Wer wir sind – der Alltag in der Kita<br />

Wir betreuen Kinder im Alter von 18 Monaten bis 6 Jahren in<br />

zwei Familiengruppen in der Zeit von 7.30 – 15.00 Uhr.<br />

Neben zwei Gruppenräumen stehen uns dafür noch mehrere Nebenräume<br />

im Gebäude zur Verfügung. Zu unserem Außengelände<br />

gehören zwei Spielplätze.<br />

Die idyllische Lage in ländlicher, naturbelassener Umgebung und<br />

die überschaubare Größe verleihen unserer Einrichtung einen familiären<br />

Charakter.<br />

17<br />

Unsere pädagogische Arbeit gestalten wir in Anlehnung an den<br />

lebensbezogenen Ansatz nach Norbert Huppertz: Das Ziel ist die<br />

ganzheitliche Förderung jedes einzelnen Kindes.<br />

Im Rahmen des „Orientierungsplanes für Bildung und Erziehung<br />

im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für<br />

Kinder“ arbeiten wir stärkenorientiert an folgenden pädagogischen<br />

Schwerpunkten: Sprache und Literatur, Bewegung und Entspannung,<br />

Natur und Wissenschaft und Musik.<br />

Ergänzend dazu haben bei uns das Spiel, Gesundheit und Ernährung,<br />

der lebenspraktische Bereich und Medienkompetenz besondere<br />

Bedeutung.


18<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

Regelmäßige Angebote:<br />

Turn- und Psychomotorik-<br />

Gruppe, Bücherei, Waldtage,<br />

Musikgruppe, Projekte<br />

zu den pädagogischen<br />

Schwerpunkten.<br />

Das geplante Zusammenspiel<br />

der aufgezählten<br />

Entwicklungsangebote<br />

prägt, die im lebensbezogenen<br />

Ansatz geforderte<br />

ganzheitliche Entwicklung<br />

eines jeden Kindes.<br />

Eltern und Familien legen den Grundstein für die Entwicklung der<br />

Kinder. Unsere Einrichtung arbeitet in einer Erziehungspartnerschaft<br />

familienunterstützend und –ergänzend.<br />

Kirchengemeinde Idensen<br />

888 Jahre – und die Kirche bleibt im Dorf<br />

Sie reiste und ein König lernte sie kennen. Sie aber ging weiter zu<br />

ihrem Herrn nach Jerusalem. Auf dem Weg zurück sah der, der sie<br />

ersehnte, Ursula wieder. Doch sie dachte nur an Ihren Herrn. So<br />

ließ der König sie und ihr Gefolge umbringen. Ursula wurde zur<br />

Heiligen und ihr Gefolge mit. Sie wurde Schutzpatronin für viele<br />

auf dem Weg und starke Zeugin des Glaubens. So pilgerten in den<br />

Jahrhunderten Abertausende in die heilige Stadt Köln.<br />

An der Westseite des Innenraumes ihrer Kirche ist das Bild der<br />

Ankunft der Heiligen Ursula mit ihrem Gefolge in Köln zu sehen.<br />

ihr gegenüber Etzel – Attila der Hunnenkönig. Im Osten thront der,<br />

für den sie sich entschieden hat – Christus als segnender Herrscher<br />

im Reich des Friedens. Im Dorf heißt das Gemäuer schlicht<br />

Sigwards- oder Alte Kirche.


Wir (er)leben zusammen<br />

Es war eine kleine Kirche mittendrin. Sie diente dem Dorf als Versammlungsort<br />

für Gebet und Gottesdienst und stand alle Tage offen.<br />

Morgens und zu den entsprechenden Zeiten des Tages riefen<br />

die Glocken zum Gebet. Wer bei der Arbeit war ruhte für die Momente<br />

des Geläuts.<br />

Dann entstand eine andere, viel größere und buntere Kirche, inmitten<br />

der Herrschaft am Rande des Ortes. Der Herr der Kirche<br />

starb, die Familie verließ die Burg, die Kirche zwischen den Dörfern<br />

wurde das neue Zentrum für Gottesdienst und Gebet. Die<br />

kleine alte aus Holz verschwand.<br />

Als die "Neue", die Eigenkirche des Bischofs zu Minden, zu unscheinbar,<br />

baufällig und klein geworden war, entstand ein neues<br />

Gotteshaus, groß und nach dem neuen Zeitgeschmack. Diesmal<br />

blieb die alte. Die Leute hielten längst nicht mehr inne zum Gebet,<br />

wenn ihre Glocken läuteten. Die Zeit war lauter, die Bäume höher<br />

und die Arbeit wichtiger geworden.<br />

Also wurde wieder gebaut. Diesmal kleiner, heller, in das Neue<br />

des alten Gemäuers hinein. So kam es, dass es nun im Zentrum<br />

des geistlichen Lebens zwei Häuser Gottes gab. Sie dienten unterschiedlichen<br />

Menschen, Gottesdienstformen und zum Gebet.<br />

Immer noch kommen von nah und fern, aus Ost und West, Süd<br />

und Nord, Menschen sie zu sehen. Die Heilige nicht mehr, aber<br />

ihre Kirche zu Idensen mit den Kapellen des Petrus und Paulus,<br />

des Bischofs Gebetsraum und die Kapelle Sigwards in der Kirche,<br />

oben im Turm.<br />

Mittendrin statt nur dabei? Der Bischof wird vermutlich ganz nahe<br />

sein bei allem, wenn wir in seiner Grabeskirche beten, Gottesdienst<br />

feiern, der Musik von Konzerten lauschen oder denen, die<br />

erzählen von ihm und seiner Kirche mit ihren Bildern des Alten<br />

und Neuen Testaments. In deren Zentrum segnet Christus jede<br />

Kommende und jeden Gehenden aus nah und fern, wo immer<br />

noch Pilger kommen und gehen, die sich von Minden oder Loccum<br />

oder anderswo aufgemacht haben. Diese Menschen schwärmen<br />

immer wieder vom Platz um die Kirche, der Atmosphäre innen und<br />

19


20<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

den ausgetretenen Stufen, die bezeugen: Hier ist nicht Grabesruhe,<br />

sondern Atem des Lebens und Zeit zum Entspannen, Durchatmen<br />

und Beten.<br />

Auf der anderen Seite der<br />

Straße schaut Christus vom<br />

Kreuz auf das bunte Treiben<br />

der Gemeinde in den neuen<br />

Räumen, freut sich über<br />

Junge und Alte und die Gemeinschaft,<br />

die da vor ihm<br />

zusammenkommt. Kinder,<br />

die auf dem Boden krabbeln<br />

und anfangen, die Umgebung<br />

zu entdecken, an Tischen<br />

beim Dorfcafé malen<br />

und spielen, sich unterhalten<br />

und lernen sich kennen. An<br />

Seniorennachmittagen<br />

tauscht man sich aus und<br />

Platt schnackt bin Plattdütsch.<br />

Man übt und singt bei den Sigward-Singers und bei anderen<br />

Gelegenheiten lobt man Gott. Der Vorstand der Kirchengemeinde<br />

versammelt hier, um über die Finanzen, die Aufgaben in<br />

der Gemeinde, ihre Angebote und die Gestaltung der Zukunft zu<br />

beraten: Ebenfalls trift sich die Gemeinde, um für Feste und Aktionen<br />

zu planen und durchzuführen. Es wird (das Wort Gottes) meditiert,<br />

Gottesdienste gefeiert, der Toten gedacht und zuweilen<br />

sich alle um seinen Tisch versammeln oder nehmen auch Platz für<br />

die Mahlgemeinschaft mit dem HERRN.<br />

Vielleicht bleiben Sie einmal stehen oder haben Gelegenheit inne<br />

zu halten, wenn die Glocken läuten und kommen bei sich selber<br />

an. Die Kirche bleibe noch lange, nicht nur als Gebäude, sondern<br />

auch als einladende und frohe Gemeinde Jesu Christi für alle im<br />

Dorf und aus nah und fern.


Landfrauen<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

Brücken bauen<br />

<br />

<br />

<br />

zwischen Tradition und Modernem<br />

Alt und Jung<br />

Bekanntem und Neuem<br />

1951 gründeten sich die Landfrauen Idensermoor-Niengraben,<br />

1953 folgten die Landfrauen Rehren A/R, 1955 erkannten beide<br />

Vereine, dass man gemeinsam mehr erreichen kann und fusionierten<br />

trotz des trennenden Mittellandkanals. Die Wege zu den<br />

gemeinsamen Treffen, die vorwiegend im Winterhalbjahr stattfanden,<br />

wurden weiter, aber durch den Blick über die eigenen<br />

Ortsgrenzen und heute auch Kreisgrenzen hinweg konnte der Horizont<br />

erweitert werden. Unterstützt wurden sie von den Lehr- und<br />

Beratungskräften an der ländlich-hauswirtschaftlichen Fachschule<br />

der Landwirtschaftskammer Hannover.<br />

Damals wie heute wollen die über 170 Landfrauen von beiden Seiten<br />

des Kanals das Leben auf dem Lande mitgestalten, in der eigenen<br />

Familie, im Ort und im Land. Dafür hören sie Vorträge von<br />

Betreuungsrecht bis Energieeffizienz, informieren sich über Wissenswertes<br />

und Neues in der näheren Umgebung von Sektkellerei<br />

bis Krebszucht und reisen von Berlin bis zu den Traumgärten in<br />

England. Die Geselligkeit kommt dabei auch nicht zu kurz.<br />

Das Gehörte und Gesehene wird umgesetzt bei Weihnachtsmärkten<br />

und anderen Festen im Ort, beim Kochen mit den Kindern des<br />

Kindergartens, im eigenen Garten, bei Aktionen des Kreisverbandes,<br />

der Gestaltung des Dorfes und der Mitarbeit in überregionalen<br />

Gremien, die auch bei Politikern Gehör finden.<br />

Sie bringen sich ein und wollen im Bilde sein<br />

21


Wir (er)leben zusammen<br />

22<br />

Wer dazugehören möchten, findet die aktuelle Infos unter<br />

http://www.landfrauen-schaumburg.de/ortsvereine/rehren-idensen/<br />

Übrigens: Am 11.8.2018 laden die Landfrauen in ihre Kaffeestube<br />

in der Bäckerei Schneehage, Großer Winkel, anlässlich des Dorfjubiläums<br />

ein.<br />

Wohnstätte und Wohngruppe der Lebenshilfe<br />

Seelze<br />

In Idensen zu Hause


Menschen mit Behinderung<br />

haben in Idensen<br />

ihr Zuhause gefunden.<br />

2005 hat die<br />

Lebenshilfe Seelze das<br />

Haus Branddrift 18 in<br />

eine Wohnstätte mit<br />

insgesamt 17 Einzelzimmern,<br />

moderner<br />

sanitärer Ausstattung<br />

und Gemeinschaftsräumen<br />

umgebaut.<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

Mittendrin beim Ernteumzug: Die Bewohner der<br />

Lebenshilfe Wohnstätte und der Wohngruppe.<br />

„Bei uns geht es sehr<br />

familiär zu“, erklärt Susanne Sommer-Rapp, Leiterin der<br />

Wohnstätte. Die meisten Bewohner sind in der Seelzer Werkstatt<br />

beschäftigt; andere arbeiten in der Zweigwerkstatt in Holtensen<br />

oder an einem Außenarbeitsplatz von Partnerunternehmen der<br />

Lebenshilfe. „Sie haben einen normalen Arbeitstag“, sagt Sommer-Rapp.<br />

„In der Freizeit machen wir Waldspaziergänge oder<br />

Ausflüge. Und wenn im Dorf etwas los ist, wie beim Erntefest,<br />

dann sind alle mit großer Freude dabei. Sie gehören einfach dazu<br />

und sind ein selbstverständlicher Teil der Dorfgemeinschaft.“ Das<br />

gilt auch für die Bewohnerinnen und Bewohner der benachbarten<br />

Wohngruppe. Zwei Ehepaare und ihre beiden Mitbewohner leben<br />

zurzeit in dem zweistöckigen Haus Branddrift 30.<br />

Die Lebenshilfe Wohnstätten sind so konzipiert, dass Menschen<br />

mit Behinderung tagsüber einer Beschäftigung in der Lebenshilfe<br />

Werkstatt nachgehen und die kleinen Dinge des Alltags weitgehend<br />

selbstständig erledigen können. Einige schwer und mehrfach<br />

behinderte Bewohner sind in ihren täglichen Bedürfnissen<br />

auf umfassende Versorgung durch ihre Betreuer angewiesen. Die<br />

Wohngruppen hingegen sind auf Selbstständigkeit ausgerichtet.<br />

23


Wir (er)leben zusammen<br />

Männergesangverein Idensen e.V. von 1896<br />

Sind wir von der Arbeit müde,<br />

ist noch Kraft zu einem Liede!<br />

24<br />

Der Männergesangverein<br />

wurde im<br />

Jahre 1896 von einigen<br />

sangesfreudigen<br />

Männern gegründet.<br />

Die Jahre nach der<br />

Jahrhundertwende<br />

entwickelten sich zu<br />

einer ersten Blütezeit<br />

des Vereins, der<br />

zu Beginn des ersten<br />

Weltkrieges mehr als dreißig aktive Sänger besaß.Danach pflegte<br />

man trotz der schweren Zeiten den Gesang weiter, geleitet vom<br />

Fahnenspruch:<br />

Sind wir von der Arbeit müde, ist noch Kraft zu einem Liede!<br />

Der Zweite Weltkrieg unterbrach die aktive Arbeit der Sangesbrüder,<br />

so dass erst am Ende der vierziger Jahre wieder Männergesang<br />

in Idensen zu hören<br />

war. In den folgenden<br />

Jahrzehnten entwickelte<br />

sich der Chor unter<br />

guten und namhaften<br />

Chorleitern zum<br />

größten Männerchor im<br />

Wunstorfer Bereich.<br />

Konzertreisen im In- und<br />

Ausland und die vielen<br />

Veranstaltungen im


Wir (er)leben zusammen<br />

Stadttheater Wunstorf sowie zahlreiche Sängerfeste bestimmten<br />

in den achtziger und neunziger Jahren die Aktivitäten des Vereins.<br />

Im Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten steht zuallererst die Organisation<br />

und Weiter-entwicklung des alljährlichen Hafenkonzertes<br />

im schönen Yachthafen am Mittellandkanal. Darüber hinaus ist<br />

das Adventskonzert in Idensen ein weiterer Höhepunkt für den<br />

Verein.<br />

Der heutige Chor besteht aus ca. 55 Mitgliedern von denen gut<br />

20 als Sänger auf der Bühne stehen. Im Jahre 1985 wurde der<br />

jetzige Chorleiter Vasile Wille-Munteanu verpflichtet und hat die<br />

Sänger seitdem sehr engagiert und zielstrebig zu einem guten<br />

Klangkörper entwickelt.<br />

Im Laufe der Jahre hat er den Chor mit seinem bis dahin klassischen<br />

Liedgut umgewandelt und langsam an die moderne Musik<br />

herangeführt. In diesem Zuge wurde das Repertoire Schritt für<br />

Schritt auf Stücke mit instrumenteller Begleitung umgestellt und<br />

hat sich so dem Zeitgeschmack des Publikums angepasst. Diesem<br />

Umstand ist es wohl zu verdanken, dass das allgemeine „Chorsterben“<br />

von Männerchören beim MGV Idensen nicht so gravierend<br />

verläuft wie es bei vielen anderen Chören der Fall ist, fängt<br />

aber langsam an.<br />

Das Ziel bei Auftritten ist es, durch die Musik das Publikum mitzureißen<br />

und zu begeistern. Das Liedgut besteht aus klassischen<br />

und sakralen Stücken, aus Schlagern, Shanty, Operetten, Weihnachtsliedern<br />

und selbst komponierten Liedern, die alle von vom<br />

Chorleiter entsprechend zu drei - oder vierstimmigem Chorgesang<br />

arrangiert werden.<br />

Die Sänger des MGV Idensen freuen sich bei jeden Auftritt darauf,<br />

dem Publikum mit ihrer Musik ein bisschen Abwechslung vom Alltag<br />

zu bieten und hoffen, dass dieses noch viele Jahre anhält.<br />

25


Wir (er)leben zusammen<br />

26<br />

Oben: Männergesangsverein 1912<br />

Unten: Männer-Turnverein 1925


Wir (er)leben zusammen<br />

Männer-Turnverein Idensen e.V. von 1910<br />

Über 100 Jahre in Bewegung<br />

Im Jahre 1910 gründeten 20 Männern<br />

den Männer-Turnverein<br />

Idensen. Entsprechend des Vereinsnamens<br />

wurde bis zum 1.<br />

Weltkrieg auch ausschließlich an<br />

selbst angeschafften Turngeräten<br />

geturnt. Mit Beginn der zwanziger<br />

Jahre nahm man den Turnbetrieb<br />

wieder wieder auf und es konnte<br />

erneut erfolgreich an Turnfesten<br />

teilgenommen werden.<br />

Etwas später rief man eine Schlagballmannschaft<br />

ins Leben, die über<br />

die Grenzen unseres Kreises bekannt<br />

wurde.<br />

Bereits ein Jahr nach Ende des 2. Weltkrieges wurden in Idensen<br />

die sportlichen Aktivitäten wieder aufgenommen, diesmal gleich<br />

mit Gründung der Handballsparte. Da bereits zu dieser Zeit nicht<br />

nur Männer dem MTV angehörten, gründeten die Turnerinnen<br />

1951 eine eigene Abteilung. Ein Lehrschwimmbecken wurde<br />

1963 unter großer Mithilfe der MTV Mitglieder fertig gestellt. 1970<br />

konnte endlich auf dem neuen Sportplatz an der Sigwardskirche<br />

sehr erfolgreich Großfeldhandball gespielt werden. Das Vereinheim<br />

bauten im Jahr 1993 Vereinsmitglieder in Eigenleistung um<br />

und erweiterten es.<br />

1991 wurde zur Sicherung des Handballsports mit dem TuS<br />

Wunstorf eine Jugend- und 1997 eine Handballspielgemeinschaft<br />

gebildet, die sich bis heute auf beide Vereine positiv ausgewirkt.<br />

Das klassische Geräteturnen wird beim MTV längst nicht mehr<br />

ausgeführt. Turnen beim MTV heißt heute fit werden – fit bleiben<br />

– fit sein!<br />

27


28<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

Die sportlichen Angebote gehen in dieser Zeit von Bewegungsspielen<br />

mit Kindern über musische sowie erlebnispädagogische<br />

Inhalte bis zum Fitnesssport und der Gesundheitsprävention. Mit<br />

dem seit Jahren eingeführten Kurssystemen kann das Sportangebot<br />

nach Bedarf erweitert und neue Zielgruppen aufgefangen<br />

werden. Der Erwerb einer „Zehnerkarte“ macht es auch Nichtmitgliedern<br />

möglich am Sportbetrieb teilzunehmen ohne sich<br />

gleich fest zu binden. Selbstredend, dass hierfür ausgebildete<br />

Fachübungsleiter zu Verfügung stehen.<br />

Frauenfitness steht weiterhin hoch im Kurs und auch der Gesundheits-<br />

und Präventionssport ist mit Rücken-Fit im Angebot. Das<br />

Kinderturnen liegt in den Sommerferien brach, wird aber jeweils<br />

zum Herbst wieder aufgenommen. Männer können sich sowohl<br />

dienstags als auch mittwochs mit verschiedenen Ballspielarten fit<br />

halten. Ein sehr großer Schwerpunkt des MTV lag in der Vergangenheit<br />

in der überfachlichen Jugendarbeit. Neben den üblichen<br />

Veranstaltungen konnten viele Events wie das Präventionsprojekt<br />

„Go Sports“ durchgeführt werden.<br />

Kinder- und Jugendfreizeiten auf Langeoog sowie internationale<br />

Jugendbegegnungen mit dem Trilateralen Jugendcamp und den<br />

deutsch-japanischen Simultanaustausch bestimmten das überfachliche<br />

Geschehen. Dieser Simultanaustausch soll bis zum Jahre<br />

2020 aufrechterhalten werden, sodass es auch weiterhin für<br />

junge Sportlerinnen und Sportler aus der Gegend die Möglichkeit<br />

gibt, das Land der aufgehenden Sonne zu besuchen.<br />

Der demografische Wandel unserer Gesellschaft der letzten Jahre,<br />

den vor allem kleinere Vereine in ländlichen Gegenden zu spüren<br />

bekamen, geht auch an dem MTV Idensen nicht spurlos vorbei.<br />

Angebote und Aktivitäten wurden mangels Interesse und rückläufigen<br />

Aktivenzahlen weniger.<br />

Zur Sicherung und Förderung des Handballsports kam es 2007<br />

zum Zusammenschluss des Jugendhandballs mit dem MTV<br />

Großenheidorn. Es entstand die Jugendspielgemeinschaft GIW<br />

Meerhandball 2007. Hier wird für die Kinder und Jugendlichen<br />

weiter Handball für alle Altersklassen nach der jeweiligen Leistungsfähigkeit<br />

angeboten.


Wir (er)leben zusammen<br />

Eine weitere Kooperation gibt es mit dem TSV Bokeloh, mit dem<br />

wir gemeinsam Kinderfußball und Taekwondo anbieten.<br />

Für Senioren und Seniorinnen hat sich der MTV dem Netzwerk 50<br />

plus angeschlossen. Über diese Kooperation können auch bei anderen<br />

Vereinen Sportangebote wahrgenommen werden.<br />

Um attraktiven Sport in unserem kleinen Verein anbieten zu können,<br />

wird der MTV Idensen auch zukünftig auf Kooperationen setzen.<br />

Es gilt die wenige „Manpower“ von Vereinen zu bündeln und<br />

so den Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin außerhalb der<br />

Kernstadt ein gutes und weit gefächertes Sportangebot zu unterbreiten.<br />

Das Motto des MTV Idensen soll auch weiterhin heißen: Wir bewegen<br />

was – gemeinsam.<br />

29


Wir (er)leben zusammen<br />

Schützenverein<br />

30<br />

Sozialverband Deutschland – Ortsverband Butteramt


Wir (er)leben zusammen<br />

Start in Schutt und Asche<br />

Als die Gründer des Ortsverbandes aktiv wurden, waren viele<br />

Partner und Väter auf dem Schlachtfeld geblieben oder mit mehr<br />

oder minder schweren Körperschäden zurückgekehrt. So wurde<br />

am 4. Mai 1947 der erste Vorstand unter dem Vorsitzenden Alfred<br />

Niedenzu gewählt. Nach dessen Wegzug nach Haste übernahm<br />

Heinz Langenbusch bis zum seinem Tod 1985 den Vorsitz.<br />

Bis 1991 übernahm dann Rolf Peter kommisarisch<br />

die Leitung, bis am 10. März<br />

1991 Willi Bokeloh gewählt wurde. Die<br />

Herausforderung war groß, denn die Mitgliederzahl<br />

war auf 21 zusammengeschrumpft.<br />

Aber bereits 1994 waren es34,<br />

1995 43 und 1996 sogar 62 Mitglieder. Als<br />

Willi Bokeloh sein Amt am 30. Januar 2008 abgab, war der Verband<br />

auf 117 Mitglieder angewachsen. Seit diesem Zeitpunkt hat<br />

Friedrich Sennholz die Leitung.<br />

Nachdem sich 2012 der Ortverband Bokeloh-Mesmerode auflöste,<br />

kam es zu einem Zusammenschluss mit dem Ortsverband Idensen<br />

und man nannte sich von 2015 an „OV Butteramt“. Das führte<br />

dazu, dass die Mitgliederanzahl inzwischen auf 257 Mitglieder angestiegen<br />

war und die Treffen in die Mehrzweckhalle von Mesmerode<br />

verlegt werden mussten.<br />

Inzwischen hat der Verband 305 Mitglieder (2017) mit drei Veranstaltungen:<br />

Erster Dienstag im Monat Spielenachmittag (ø 22 Teilnehmer)<br />

Letzter Mittwoch im Monat Klönnachmittag (ø 57 Teilnehmer)<br />

April bis Oktober Fahrradtouren (ø 28 Teilnehmer)<br />

31<br />

Tier-hilft-Mensch Stiftung Bernd Hildebrandt


Wir (er)leben zusammen<br />

32<br />

Schon viele Jahre<br />

vor Stiftungsgründung<br />

fanden<br />

durch den Kontakt<br />

zu Elke Wöbbeking<br />

Kutschtouren<br />

für Schüler<br />

der Paul-Moor-<br />

Schule, Wunstorf statt. Die Kinder mit den<br />

unterschiedlichsten Beeinträchtigungen<br />

saßen damals noch auf Strohballen und<br />

die Pferde zogen einen Gummiwagen.<br />

Dies ist natürlich heute undenkbar.<br />

Pferde, Hühner und Enten gab es immer<br />

schon auf dem Hof und bildeten den<br />

Grundstock für Tier – Mensch – Beziehungen.<br />

Esel, Schweine, Kaninchen, Gänse und eine kleine Schafherde bezogen<br />

nach und nach die Ställe und das Thema „Tiergestützte Pädagogik<br />

und Förderung“ rückte immer<br />

mehr in den Vordergrund.<br />

Der Stiftungsgründer Bernd Hildebrandt<br />

beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Tai<br />

Chi, Qigong und anderen Entspannungsmethoden,<br />

ist sehr naturverbunden und<br />

liebt Tiere. Somit war die Idee der Tierhilft-Mensch<br />

Stiftung naheliegend und<br />

sein Rückzug als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der LPKF AG<br />

lieferten Zeit und<br />

Mittel zur Gründung<br />

der Stiftung<br />

im Jahr 2010. Vier<br />

ausgebildete Pädagogen<br />

sowie


Wir (er)leben zusammen<br />

fünf weitere Mitarbeiter für die vielfältigen Aufgaben der Stiftung<br />

bilden heute das Team. Wir bieten tiergestützte Pädagogik sowie<br />

Angebote zur Förderung der Lernfähigkeit, Konzentration und<br />

Aufmerksamkeit, speziell für lernbehinderte und geistig behinderte<br />

Menschen jeden Alters an. Dazu gehört auch die artgerechte<br />

Haltung und Ausbildung von Haustieren zum Zweck des<br />

eigenen tierpädagogischen und therapeutischen Einsatzes. Die<br />

Naturverbundenheit und das Bewusstseins für die Umwelterhaltung<br />

werden gestärkt.<br />

Vereine und Gruppen der Vergangenheit<br />

Natürlich gab es in der Vergangenheit noch viel mehr und andere<br />

Vereine als heute. Neben ehemaligen Kirchenchören und<br />

Posaunenchören, die immer wieder kamen und gingen, gab es<br />

auch einige besondere Gruppen wie Liebfrauen-Bruderschaft<br />

von 1497 oder den Kreiskrankenverein von 1889.<br />

Lange hielt sich die Kriegerkameradschaft (bis 1973:<br />

Kriegerverein), die<br />

erst 2015 aufgelöst<br />

wurde.<br />

Die<br />

Teilnehmer am Krieg<br />

1870/71 hatten sich<br />

zusammengefunden,<br />

um die Kameradschaft<br />

zu pflegen und in Not<br />

geratene Kameraden<br />

zu pflegen. Im<br />

Mittelpunkt stand<br />

dazu die Hebung der<br />

patriotischen<br />

Gesinnung, die zu<br />

Liebe zu Kaiser und<br />

Kriegerverein (1908)<br />

Reich, aber auch die Unterstützung von Kriegerwitwen und deren<br />

Familien. Das war die soziale Aufgabe des Vereins. Dieser hatte<br />

1902 noch 51 Mitglieder.<br />

33


34<br />

Wir (er)leben zusammen<br />

1912 baute der Kriegerverein den Schießstand im Arbraken, auf<br />

dem 1913 das erste Mal geschossen. Er ist noch heute - wenn<br />

auch modernisiert - in Betrieb durch die Schützengesellschaft.<br />

Die Kameradschaft übernahm später die Sammlungen für den<br />

Volksbund Kriegsgräberfürsorge und iniiterte auch die Aufstellung<br />

des Ehrenmals im Jahre 1957.<br />

Der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz wurde<br />

1929 gegründet und war der Vorläufer vom heutigen<br />

Ortsverband.<br />

1949 kam der Stierhaltungsverein dazu, der von manchen<br />

abfällig „Bullenverein“ genannt wurde. Aufgabe war es, Bullen zur<br />

Zucht und Weitererhaltung der Rinder zu halten. Es wird von drei<br />

Bullen berichtet. Die Erträge waren so gut, dass der Verein davon<br />

sogar einmal nach Israel gefahren ist.<br />

Nicht belegt ist das Gründungsdatum der<br />

Kühlhausgemeinschaft. Zu Zeiten als in den Häusern noch<br />

keine Tiefkühltruhen oder –<br />

schränke vorhanden<br />

waren, kühlte man effizient<br />

zusammen in einem<br />

gemeinsamen Gebäude in<br />

der Mitte des Dorfes. Das<br />

Kühlhaus stand bis in die<br />

1990er Jahre dort, wo<br />

später die Filiale der<br />

Stadtsparkasse gebaut<br />

wurde (heute: Elektro<br />

Seegers Sozialräume).<br />

Das Kühlhaus (1990)


Idenser Impressionen<br />

35<br />

Oben: heutige Mehrzweckhalle, Aufnahme: 1900<br />

Unten: Kriegerdenkmal 1990


Idenser Impressionen<br />

36<br />

Das ehemalige Lehrschwimmbecken in Idensen


Feiern – und jeder ist willkommen<br />

Feiern – und jeder ist willkommen<br />

Die Feierlichkeiten zum Jubiläum sind vielfältig. Obwohl noch<br />

nicht alles feststeht, kommt hier eine Übersicht über die fixen Termine.<br />

Aktuelle Hinweise gibt es dann auf<br />

www.888-jahre-idensen.de<br />

Lageplan<br />

Auf dem Lageplan kann man schnell sehen, wo welche Veranstaltung<br />

stattfindet. Dabei wurde auf eine möglichst einfache Darstellung<br />

Wert gelegt. Die roten Nummern finden sich dann auch im<br />

Terminplan wieder.<br />

37<br />

➀ Mehrzweckhalle<br />

➁ Dorfplatz<br />

➂ Yachthafen /<br />

Schatzinsel<br />

➃ Osterfeuerplatz<br />

➄ Sigwardskirche<br />

➅ Neue Kirche<br />

➆ Großer Winkel<br />

(Partymeile)<br />

➇ Kaffeestube Idensen<br />

➈ Schützenhaus


Feiern – und jeder ist willkommen<br />

Highlights im Jubliäumsjahr<br />

38<br />

Vieles passiert 2018. Und auch wenn alles empfohlen wird, gibt<br />

es doch das eine oder andere außergewöhnliche Highlight, das<br />

hier vorgestellt werden soll:<br />

Das große Fest findet zwischen dem 8. August und 12. August<br />

statt. Es beginnt mit dem öffentlichen Festakt mit Vertretern aus<br />

Politik und Zeitgeschehen am Mittwoch (8.8.). Am Freitag dann<br />

wird das Wochenende von der Theatergruppe des Roten Kreuzes<br />

eröffnet. Am Samstag ist die Partymeile geöffnet mit Attraktionen<br />

und Verpflegung für jung und alt. Dazu wird der gesamte Straßenzug<br />

„Großer Winkel“ gesperrt. Am Abend spielt die Rockkantine<br />

auf dem Dorfplatz:<br />

Dieser Band macht mittlerweile<br />

seit etwa 15 Jahren die Rocktempel<br />

im Niedersächsichen<br />

Raum unsicher und verwendet -<br />

wie in einer guten Küche üblich -<br />

nur die besten Zutaten sowie die<br />

bewährtesten Rezepturen, um<br />

den akustischen Genuss zu erfüllen,<br />

den die "haute cuisine"<br />

verspricht.<br />

Doch braucht man zu den edelsten Zutaten wie feinsten Beats<br />

aus den 60ern, schreienden Gitarren aus den 80ern und Arrangements<br />

die den heutigen Ansprüchen in nichts nachstehen, natürlich<br />

auch hervorragende Köche, die all diese Zutaten zu einer<br />

Komposition machen, die den Zuschauer zum Wiederkommen<br />

veranlassen.


Feiern – und jeder ist willkommen<br />

Und diese Köche machen die feurige Würze und süsse Harmonie<br />

in den akustischen Köstlichkeiten der Rockkantine aus. Einige haben<br />

hier und dort bereits<br />

in anderen Küchen<br />

zusammen gekocht<br />

- von der Imbissbude<br />

bis zum namhaften<br />

Sterne Restaurant<br />

- andere treffen das<br />

erste Mal aufeinander.<br />

Und nie war das Aroma<br />

so betörend und vielfältig<br />

wie heute. Die<br />

beste Rockkantine die<br />

es je gab!<br />

Zum Abschluss gibt es dann am Vormittag des 12.8. ein<br />

Jazzma(h)l auf dem Dorfplatz mit „Herman’s Dixie-Express“:<br />

Die fünfköpfige Band<br />

aus der Region Peine-<br />

Braunschweig-Hannover<br />

wird Swing- und Dixieland-Jazz<br />

vom<br />

Feinsten bieten. Sie<br />

lassen die Ballroom-<br />

Musik der 20er- und<br />

30er-Jahre aufleben,<br />

spielen schwarzen Jazz<br />

à la Duke Ellington<br />

oder bekannte Hits wie<br />

„Wochenend und Sonnenschein“<br />

oder „Blue<br />

Berry Hill“.<br />

Auch der New-Orleans-Blues erklingt originalgetreu. Der Band ist<br />

es wichtig, möglichst ohne elektronischen Aufwand zu den Wurzeln<br />

des traditionellen Jazz zurückzukehren.<br />

39


40<br />

Feiern – und jeder ist willkommen<br />

Die erste Veranstaltung zum Jubliäumsjahr ist der erste Vortrag in<br />

der Reihe „Die Kirche bleibt im Dorf“. Dieses Thema ist so universell<br />

und von vielen Seiten zu betrachten, dass trotz mehrfacher<br />

thematischer Wiederholung keine Langeweile aufkommt.<br />

Wir freuen uns auf den<br />

Auftaktredner: Dr. Gregor<br />

Gysi, Mitglied des<br />

deutschen Bundestages<br />

und exzellenter Redner<br />

und Querdenker kommt<br />

in die Sigwardskirche,<br />

um seine Interpretation<br />

des Thema vorzustellen.<br />

Beginn am 8. April ist<br />

um 17:00 Uhr, der Vortrag<br />

dauert 60 bis 90 min. Anschließend besteht die Möglichkeit,<br />

mit Dr. Gysi ins Gespräch zu kommen.<br />

Neben den kirchlichen Würdeträgern wie der Landessuperintendentin<br />

Dr. Petra Bahr, Landesbischof Ralf Meister, Abt Horst<br />

Hirschler und dem Generalvikariatsrat Dr. Christian Henneke<br />

kommt Wolf Lotter am 8. Juli nach Idensen.<br />

Wolf Lotter, Autor, Redakteur<br />

und ebenfalls<br />

Querdenker. Wolf Lotter<br />

ist vielen Menschen bekannt<br />

über seine Beiträge<br />

in dem Wirtschaftsmagazin<br />

"Brand<br />

eins", wo er den heutzutage<br />

seltenen Umfang<br />

von 10 bis 12 Seiten für<br />

einen Beitrag mit einer<br />

inhaltlichen Dichten versehen<br />

kann, dass er als<br />

Vorbild für viele gilt.


Feiern – und jeder ist willkommen<br />

Beginn ist ebenfalls um 17:00 Uhr, der Vortrag dauert 60 bis 90<br />

min. Anschließend besteht auch die Möglichkeit, mit Herrn Lotter<br />

ins Gespräch zu kommen.<br />

Aber auch musikalisch steuern wir auf ein Highlight zu: Am 15. Juli<br />

kommt der Marimbaphon-Spieler Fumito Nunoya in die Sigwardskirche:<br />

Der Marimbist Fumito<br />

Nunoya genießt internationale<br />

Aufmerksamkeit<br />

als einer der führenden<br />

Marimbisten der heutigen<br />

Zeit. Geboren in O-<br />

date, Japan (einer kleinen<br />

Stadt in der Präfektur<br />

Akita), lebt er momentan<br />

in Deutschland.<br />

Er lehrt Marimba an der<br />

Hochschule für Musik<br />

Detmold in Deutschland<br />

seit 2009. Zusätzlich zu<br />

Auftritten in Deutschland und innerhalb Europas, reist er auch regelmäßig<br />

zu Auftritten in Japan und den USA.<br />

Seine Erste CD Red Dragonfly wurde als “monumental CD” (Percussive<br />

Notes) und “an example of artistic music making at its<br />

highest level” (PAS—Florida Chapter newsletter), also als Beispiel<br />

für künstlerisches Musikschaffen auf dem höchsten Level bezeichnet.<br />

Er hat auch seine zweite CD „Der Säman“ in August 2013 von<br />

Octavia Record Japan veröffentlicht und erhielt eine Auszeichnung<br />

für die CD aus dem Record Geijutsu, einem japanischen Magazin<br />

mit klassischer CDs. Im August 2016 veröffentlicht er zwei<br />

CDs “Piazzolla on Marimba “ und “Classics on Marimba” beim Label<br />

Oehms Classics.<br />

Außerdem wird am Tag des offenen Denkmals (9. September),<br />

der auch der Großraumentdeckertag ist, die Sigwardskirche für<br />

viele Besucher geöffnet und gefeiert, dass dieses Dorf durch Bischof<br />

Sigward „entstanden ist.<br />

41


Feiern – und jeder ist willkommen<br />

Terminübersicht<br />

Januar Februar März<br />

1 Mo Neujahr 1 1 Do 1 Do<br />

2 Di 2 Fr 2 Fr<br />

Generalvers.<br />

3 Mi 3 Sa<br />

Schützengesellschaft ➈<br />

3 Sa<br />

4 Do 4 So 4 So<br />

Generalvers. MTV ➀ 20.00<br />

Uhr<br />

5 Fr 5 Mo 6 5 Mo 10<br />

6 Sa 6 Di 6 Di<br />

7 So 7 Mi 7 Mi<br />

8 Mo 2 8 Do 8 Do<br />

9 Di 9 Fr 9 Fr<br />

10 Mi 10 Sa 10 Sa<br />

Generalvers. DRK, ➂<br />

42<br />

11 Do 11 So 11 So<br />

12 Fr 12 Mo 7 12 Mo 11<br />

13 Sa 13 Di 13 Di<br />

14 So 14 Mi 14 Mi<br />

15 Mo 3 15 Do 15 Do<br />

16 Di 16 Fr 16 Fr<br />

17 Mi 17 Sa DRK-Theater ➀<br />

17 Sa<br />

18 Do 18 So DRK-Theater ➀<br />

18 So Kirchenvorstandswahl ➅<br />

Generalvers. MGV<br />

19 Fr<br />

➂ 19.00 Uhr<br />

19 Mo 8 19 Mo 12<br />

20 Sa 20 Di 20 Di<br />

21 So 21 Mi 21 Mi<br />

22 Mo 4 22 Do 22 Do<br />

23 Di 23 Fr DRK-Theater ➀<br />

23 Fr<br />

24 Mi 24 Sa DRK-Theater ➀<br />

24 Sa<br />

25 Do 25 So DRK-Theater ➀<br />

25 So<br />

26 Fr 26 Mo 9 26 Mo 13<br />

Generalvers. Landfrauen,<br />

27 Sa<br />

➇, 9.30 Uhr<br />

27 Di 27 Di<br />

28 So 28 Mi 28 Mi<br />

29 Mo 5 29 Do<br />

30 Di 30 Fr<br />

Karfreitag<br />

31 Mi 31 Sa


Feiern – und jeder ist willkommen<br />

April Mai Juni<br />

1 So Osterfeuer ➃<br />

1 Di Tag der Arbeit<br />

1 Fr<br />

2 Mo Ostermontag 14 2 Mi 2 Sa<br />

3 Di 3 Do 3 So<br />

4 Mi 4 Fr 4 Mo 23<br />

5 Do 5 Sa 5 Di<br />

Die Kirche bleibt im Dorf,<br />

6 Fr 6 So<br />

Frau Dr. Bahr ➄<br />

6 Mi<br />

7 Sa 7 Mo 19 7 Do<br />

Die Kirche bleibt im Dorf, Dr.<br />

8 So<br />

Gysi ➄<br />

8 Di 8 Fr<br />

9 Mo 15 9 Mi 9 Sa<br />

10 Di 10 Do Himmelfahrt<br />

10 So<br />

Hafenkonzert ➂ Die Kirche<br />

bleibt im Dorf, Bischof<br />

11 Mi 11 Fr 11 Mo 24<br />

12 Do 12 Sa 12 Di<br />

13 Fr 13 So 13 Mi<br />

14 Sa 14 Mo 20 14 Do<br />

43<br />

15 So 15 Di 15 Fr<br />

16 Mo 16 16 Mi 16 Sa<br />

17 Di 17 Do 17 So<br />

18 Mi 18 Fr 18 Mo 25<br />

19 Do 19 Sa 19 Di<br />

20 Fr 20 So 20 Mi<br />

21 Sa 21 Mo Pfingstmontag 21 21 Do<br />

22 So 22 Di 22 Fr<br />

23 Mo 17 23 Mi 23 Sa<br />

24 Di 24 Do 24 So<br />

25 Mi 25 Fr 25 Mo 26<br />

26 Do 26 Sa 26 Di<br />

27 Fr 27 So 27 Mi<br />

28 Sa 28 Mo 22 28 Do<br />

29 So 29 Di 29 Fr<br />

30 Mo 18 30 Mi 30 Sa<br />

31 Do


Feiern – und jeder ist willkommen<br />

Juli August September<br />

1 So Sigwardsfestival ➄<br />

1 Mi 1 Sa<br />

2 Mo 27 2 Do 2 So<br />

3 Di 3 Fr 3 Mo 36<br />

4 Mi 4 Sa 4 Di<br />

5 Do 5 So 5 Mi<br />

6 Fr 6 Mo 32 6 Do<br />

7 Sa 7 Di 7 Fr<br />

44<br />

Die Kirche bleibt im Dorf,<br />

8 So 8 Mi 888 offizielle Feier ➄<br />

8 Sa<br />

Wolf Lotter ➄<br />

9 Mo 28 9 Do 9 So<br />

10 Di 10 Fr DRK-Theater ➀<br />

10 Mo 37<br />

Geburtstagsparty 888 Jahre<br />

11 Mi 11 Sa<br />

Idensen ➆ und ➁<br />

11 Di<br />

12 Do 12 So Jazzma(h)l ➁<br />

12 Mi<br />

Tag des offenen Denkmals ➄<br />

Die Kirche bleibt im Dorf, Abt<br />

Horst Hirschler ➄<br />

13 Fr 13 Mo 33 13 Do<br />

14 Sa 14 Di 14 Fr<br />

Marimbakonzert Fumito<br />

15 So<br />

Nunoya<br />

15 Mi 15 Sa<br />

16 Mo 29 16 Do 16 So<br />

Jubelkonfirmation ➄<br />

17 Di 17 Fr 17 Mo 38<br />

18 Mi 18 Sa 18 Di<br />

Die Kirche bleibt im Dorf, Dr.<br />

19 Do 19 So<br />

Hennecke ➄<br />

19 Mi<br />

20 Fr 20 Mo 34 20 Do<br />

21 Sa 21 Di 21 Fr<br />

22 So 22 Mi 22 Sa<br />

23 Mo 30 23 Do 23 So<br />

Vocalkonzert mit Raggio die<br />

Sol ➄<br />

24 Di 24 Fr 24 Mo 39<br />

25 Mi 25 Sa 25 Di<br />

26 Do 26 So 26 Mi<br />

27 Fr 27 Mo 35 27 Do<br />

28 Sa 28 Di 28 Fr<br />

29 So 29 Mi 29 Sa<br />

30 Mo 31 30 Do 30 So<br />

31 Di 31 Fr


Feiern – und jeder ist willkommen<br />

Oktober November Dezember<br />

1 Mo 40 1 Do 1 Sa<br />

2 Di 2 Fr 2 So<br />

Tag der Dt. Einheit<br />

3 Mi<br />

Wandertag<br />

3 Sa 3 Mo 49<br />

4 Do 4 So 4 Di<br />

5 Fr 5 Mo 45 5 Mi<br />

6 Sa 6 Di 6 Do<br />

7 So 7 Mi 7 Fr<br />

8 Mo 41 8 Do 8 Sa<br />

9 Di 9 Fr 9 So<br />

10 Mi 10 Sa 10 Mo 50<br />

11 Do 11 So 11 Di<br />

12 Fr 12 Mo 46 12 Mi<br />

13 Sa 13 Di 13 Do<br />

45<br />

14 So 14 Mi 14 Fr<br />

15 Mo 42 15 Do 15 Sa<br />

16 Di 16 Fr 16 So<br />

17 Mi 17 Sa 17 Mo 51<br />

18 Do 18 So Volkstrauertag 15.00 Uhr ➅ 18 Di<br />

19 Fr 19 Mo 47 19 Mi<br />

20 Sa 20 Di 20 Do<br />

21 So 21 Mi 21 Fr<br />

22 Mo 43 22 Do 22 Sa<br />

23 Di 23 Fr 23 So<br />

24 Mi 24 Sa 24 Mo 52<br />

25 Do 25 So 25 Di<br />

26 Fr 26 Mo 48 26 Mi<br />

1. Weihnachtstag<br />

2. Weihnachtstag<br />

27 Sa 27 Di 27 Do<br />

28 So 28 Mi 28 Fr<br />

29 Mo 44 29 Do 29 Sa<br />

30 Di 30 Fr 30 So<br />

31 Mi 31 Mo (Jahres-)Abschlußparty<br />

➀<br />

1


46<br />

Idenser Tierwelt


Idenser Tierwelt<br />

47


Uns kann man gutfinden<br />

Uns kann man gut finden<br />

Es zeichnet Idensen aus, nicht vom Durchgangsverkehr gestört<br />

und - wie in manchen Dörfer überlich – zerstört zu sein. Hier<br />

kommt man gut hin und auch weg. Sowohl nach Wunstorf, als<br />

auch Hannover, aber auch nach Stadthagen und Nienburg – jeweils<br />

in weniger als 30 Minuten mit dem Auto. Hier lebt es sich<br />

seit 888 Jahren und auch heute sehr gut.<br />

Aber es gibt viele Gründe nach Idensen zu kommen. Und so gibt<br />

es dann auch viele Menschen, die dieses Dorf gut finden und gutfinden.<br />

Europäischer Fernwanderweg E1<br />

48<br />

Der Europäische<br />

Fernwanderweg E1<br />

ist Teil des europäischen<br />

Wanderwegnetzes<br />

und verläuft<br />

vom Nordkap derzeit<br />

bis Salerno im<br />

Süden Italiens.<br />

Seine Gesamtlänge<br />

beträgt rund 7.500<br />

km. Die Etappe 4.4<br />

verläuft dabei von<br />

Steinhude durch I-<br />

densen nach Bad<br />

Nenndorf. Wie viele<br />

Menschen diesen<br />

Wanderweg komplett<br />

laufen, ist nicht<br />

bekannt.


Kaffeestube Idensen<br />

Weit über die Grenzen Wunstorfs bekannt<br />

ist die Kaffeestube Idensen,<br />

die viele Menschen seit mehr als 30<br />

Jahren anzieht.<br />

Kurz und knapp mit 7 Fakten:<br />

Uns kann man gutfinden<br />

1. Sie wurde am 14. April 1984<br />

von Hannelore Hattendorf eröffnet.<br />

2. Viele Gäste reisen extra für<br />

die hauseigene Spezialität,<br />

die Wüstentorte, an.<br />

3. Neben der großen Auswahl an<br />

Torten, gibt es auch verschiedene<br />

Kaffeespezialitäten.<br />

4. In der Kaffeestube befinden<br />

sich viele niedersächsische<br />

Antiquitäten.<br />

5. Alle Räume sind behindertengerecht.<br />

6. Es gibt einen großen Garten mit Kinderspielplatz.<br />

7. Am 01.01.2000 übernahm Catrin Hattendorf das Familienunternehmen.<br />

Musik aus Idensen<br />

49<br />

Idensen brachte einen Komponisten hervor,<br />

den die eine oder der andere Klassikbegeisterte<br />

kennen mag: Georg Caspar Schürmann (*<br />

1672 oder Anfang 1673 in Idensen; † 25. Februar<br />

1751 in Wolfenbüttel) war ein deutscher<br />

Sänger (Tenor) und Komponist von Opern und<br />

Kirchenkantaten des Barocks.<br />

Neben seinem Studium betrieb Georg Caspar<br />

Schürmann Gesangsstudien. 1693 wurde er<br />

Falsettist in Hamburg. 1694 beauftrage man


Uns kann man gutfinden<br />

Schürmann mit der Komposition der Einweihungskantate für das<br />

Schloss Salzdahlum bei Wolfenbüttel und er übernahm 1697 die<br />

Direktion der Opern- und Kirchenmusik in Braunschweig und Wolfenbüttel.<br />

Nach einer Studienreise nach Italien und gastweiser Kapellmeistertätigkeit<br />

am Hofe des Herzogs von Meiningen wurde<br />

Schürmann 1707 offiziell Kapellmeister am Hofe des Herzogs Anton<br />

Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel, wo er zahlreiche Bühnenwerke<br />

verfasste. Schürmann starb nach 54-jährigem Dienst<br />

im Alter von 79 Jahren.<br />

Öffentlicher Personennahverkehr<br />

50<br />

Manche Menschen nutzen den Großraumverband Hannover oder<br />

auch das Niedersachsenticket, um nach Idensen zu kommen. Mit<br />

jeweils 216 Verbindungen pro Woche von und nach Idensen kann<br />

man die Anbindung<br />

als exzellent bezeichnen.<br />

In dieser<br />

Rechnung ist der<br />

Schulbus der Linie<br />

745 nicht mit eingerechnet.<br />

Wartenden wurden<br />

die Haltestellen liebevoll<br />

gestaltet, was<br />

leider nicht alle<br />

Menschen zu würdigen<br />

wissen.


Radweg „Kirchen & Klöster“<br />

Uns kann man gutfinden<br />

Um das Steinhuder Meer und im Leinetal gibt es sehenswerte Kirchen<br />

und Klöster, die zum Teil von überregionaler Bedeutung<br />

sind, so die Sigwardskirche ldensen. Um diese Orte für Radler erlebbar<br />

zu machen, haben die Städte Wunstorf und Neustadt am<br />

Rübenberge mit weiteren Kooperationspartnern die Themenroute<br />

Kirchen und Klöster ausgewiesen. Die Radroute verbindet 13 Kirchen<br />

und Klöster. Die meisten können auch von innen besichtigt<br />

werden. Außerdem werden zwei jüdische Friedhöfe berührt. Sie<br />

radeln weitgehend<br />

abseits von Straßen<br />

durch die beeindruckende<br />

Naturlandschaft<br />

von Leine<br />

und Steinhuder<br />

Meer. Die Strecke ist<br />

eben bis auf zwei<br />

kleine Hügel südlich<br />

des Steinhuder<br />

Meers. Die Route ist<br />

weitgehend befestigt,<br />

es gibt aber<br />

auch einige geschotterte<br />

Abschnitte.<br />

Ausgangspunkte der Radroute Kirchen und Klöster sind die Bahnhöfe<br />

in Haste oder Schwarmstedt. Die Bahnhöfe Wunstorf und<br />

Neustadt liegen nahe der Strecke. So können Sie die 72 km lange<br />

Tour gut mit der Bahn erreichen. Ebenso ist es möglich, Teilstrecken<br />

der Fahrradroute zwischen den Bahnhöfen zu befahren. Die<br />

Route führt auf ausgeschilderten Radstrecken und ist mit Routenplaketten<br />

mit Kirchensymbol gut sichtbar gekennzeichnet. Als<br />

Extrarunde sind zwei lohnenswerte Abstecher zum Kloster Loccum<br />

(16 km einfacher Weg) oder zur Friedhofskapelle in Esperke<br />

(1,3 km einfacher Weg) möglich.<br />

51


Uns kann man gutfinden<br />

Sigwardsweg<br />

52<br />

Mit dem Sigwardsweg wurde am 5. September 2009 ein neuer<br />

Pilgerweg eröffnet, der auf die Amtszeit des Bischofs Sigward<br />

1120 bis 1140 am Dom zu Minden zurückgeht, eine Blütezeit des<br />

damaligen Bistums. Als hoch gebildeter und weitgereister Mann<br />

war er einflussreicher Berater des 1125 zum König und 1133 zum<br />

Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewählten Lothar von<br />

Supplingenburg. In dieser Zeit erbaute er sich eine Eigen- und<br />

Grabeskirche in Idensen, einem kleinen Vorwerk im Deister Vorland<br />

südlich des Steinhuder Meeres. Da er sich zu diesem Ort und<br />

seiner mit wertvollen Fresken ausgemalten Kirche besonders hingezogen<br />

fühlte, muss er diese Distanz sehr häufig zurückgelegt<br />

haben. Doch welchen Weg er dabei benutzte, weiß man heute<br />

nicht mehr so genau. Er dürfte den Weg aber auch dazu genutzt<br />

haben, Angelegenheiten des Bistums und seiner kirchlichen Einrichtungen<br />

zu regeln.<br />

Für den Weg von Minden<br />

nach Idensen boten sich zwei<br />

Trassen an, eine Südroute<br />

über Porta Westfalica,<br />

Bückeburg, Obernkirchen<br />

und Bad Nenndorf und eine<br />

Nordroute über Petershagen<br />

Richtung Nienburg und Rehburg-Loccum.<br />

Beide Trassen<br />

verbinden auf jeweils 5 Etappen<br />

zusammen 24 Pilgerstationen, herausragende Zeugnisse der<br />

Kirchengeschichte dieser Region. Beide Trassen repräsentieren<br />

aber auch eine vielfältige Landschaft aus Mittelgebirgen, Tiefebenen,<br />

Flussauen, lebendigen Städten und heiligen Orten. An ihren<br />

Polen zwischen dem Mindener Dom und der Sigwardskirche in I-<br />

densen entsteht ein Rundweg von etwa 170 km Länge.


Yachthafen Idensen<br />

Uns kann man gutfinden<br />

Wer mit seinem Schiff oder<br />

Boot nach Idensen kommen<br />

will, hat es sehr einfach. Auf<br />

der längsten künstlichen<br />

Wasserstraße in Deutschland<br />

- dem Mittellandkanal -<br />

befindet sich bei km 135,5<br />

Nord seit 1981 der Hafen mit<br />

590 m Kailänge und 18 m<br />

Kaimauer. Hier haben 120<br />

Schiffe einen Liegeplatz. Das<br />

Bild zeigt eine Aufnahme von<br />

1982.<br />

Der Mittellandkanal ist wichtig für die Idensener, nicht nur für den<br />

Yachthafen. Manche Bewohner nutzen ihn als „Freibad“ und für<br />

manche ist er auch eine Art „Wetterscheide“, weil viele glauben<br />

(und sich immer wieder bestätigt fühlen), dass Unwetter durch<br />

den Mittellandkanal abgehalten werden. Gut, dass er 1912 mit<br />

viel Muskelkraft gebaut wurde. Ebenfalls nutzen viele Menschen<br />

den schönen Weg am Kanal für sportliche Aktivitäten.<br />

53


Idenser Impressionen<br />

54<br />

Oben: Im Kaufmannsladen Heinrich Fritz Aufnahme: 1957<br />

Unten: Das Gasthaus Heinrich Matthias,<br />

stand auf dem heutigen Dorfpaltz


Idenser Impressionen<br />

55<br />

Oben: Altes Pfarrhaus<br />

2016<br />

Rechts: Hof Nr.<br />

12, Baujahr 1802,<br />

Aufnahme 1957<br />

(heute Sportplatz)


Schon immer nah dran<br />

Schon immer nah dran<br />

Idensen war schon immer nah dran: An einer Grenze, aneinander<br />

und auch nah am Menschen. Selbst einige eigene Vokabeln haben<br />

sich entwickelt. Schauen wir in der Historie zunächst auf zwei<br />

wichtige politische Ereignisse.<br />

Idensen im Grenzgebiet<br />

56<br />

Im 15. Jahrhundert gehörte Idensen zum Amt Bokeloh(e). Das Amt<br />

hatte seinen Sitz im Schloss Bokeloh, das, laut der Mindener Bischofschronik,<br />

der Mindener Bischof Wilhelm I. im Jahre 1242 als<br />

Castrum Novum errichten ließ. Nach dem 14. Jahrhundert gelangten<br />

die Burg und das Dorf in den Besitz der Grafen von Schaumburg,<br />

die im 15. Jahrhundert das Amt Bokeloh einrichteten. 1640<br />

erlosch mit dem Tode des Grafen Otto V. die Hauptlinie des<br />

Schaumburger Geschlechtes, und die Grafschaft wurde zwischen<br />

Braunschweig-Lüneburg, den Grafen von Lippe und Hessen-Kassel<br />

geteilt. Das Amt Bokeloh wurde 1647 in das Fürstentum Calenberg<br />

als Teil von Braunschweig-Lüneburg eingegliedert. 1819<br />

wurde zur Vereinfachung der Verwaltung das Amt Bokeloh aufgelöst<br />

und in das größere Amt Blumenau eingegliedert.<br />

So war auch Idensen einmal Teil des Schaumburger Landes, I-<br />

densermoor und Niengraben gehörten aber nicht zum Amt Bokeloh.<br />

Bis 1866 gehörten Idensermoor und Niengraben zu Kurhessen als<br />

Teil eine Enklave zwischen Preußen, Hannover und Schaumburg-<br />

Lippe. In dieser Zeit wurde der Grundstein gelegt, dass das heutige<br />

Idensen zwei Vorwahlnummern hat und auch zwei Zustellbezirke<br />

bei der Deutschen Post.


Schon immer nah dran<br />

Fusion dreier Ortsteile<br />

57<br />

Am 1. März 1974 gab die Gemeindegebietsreform, in der nicht nur<br />

Steinhude Wunstorf zugeschlagen wurde, sondern auch Idensenermoor<br />

und Niengraben mit Idensen verschmolzen. Idensen ist<br />

dabei der ältesteste Teil:<br />

Der Ortsname des im Südwesten Wunstorfs gelegenen Dorfes lautet<br />

in seiner ersten schriftlichen Aufzeichnung „Ydanhusen", was<br />

als Siedlung des Ydan zu deuten ist. Diese erste schriftliche Erwähnung<br />

Idensens findet sich in einer zwischen 1120 und 1129<br />

entstandenen Urkunde. In dieser bekundet Bischof Sigward von<br />

Minden, seine bei Ydanhusen/Idensen belegenen privaten (Erb-)<br />

Güter dem Bistum Minden zu schenken.


Schon immer nah dran<br />

Am zweitältesten ist Niengraben: Durch Waldrodung nördlich in<br />

der Nähe des Büntegrabens entstand die Siedlung „newegraven“.<br />

Der erste Steuerzahler wurde dort 1550 notiert, erste urkundliche<br />

Erwähnung von 1615. Ab 1732 wurde das Dorf selbstständig.<br />

Am jüngsten ist Idensermoor: Im 17. Jahrhundert gegründet, erste<br />

urkundliche Erwähnung im 18. Jahrhundert.<br />

Auf der Karte von 1912 sieht man noch gut den Grenzverlauf zwischen<br />

den Dörfern vor der Fusion:<br />

58<br />

Begriffe, die man nicht überall kennt<br />

Es gibt Begriffe, die man in Idensen verwendet und die irgendwie<br />

fremd sind. Dazu gehören<br />

Ar|bra|ken (Substantiv, maskulin) Begriff für einen Ort, der in<br />

keiner Karte steht, die Idenser aber trotzdem für Feste nutzen. Im


Schon immer nah dran<br />

Prinzip handelt es sich um das Schützenhaus als Veranstaltungsort,<br />

aber man sagt trotzdem: „Wir feiern im Arbraken“. Der Begriff<br />

„Arbraken“ stammt dabei aus dem Plattdeutschen und heißt „Eichenbruch“<br />

oder „nasser Eichenwald“. Dass rund um das Schützenhaus<br />

Eichen stehen, entspricht der Wahrheit. Die Adresse ist<br />

eigentlich in der Brinkstrasse, links hinter der Hausnummer 8.<br />

Ar|til|le|rie (Substantiv, feminin), eigentlich die Bedeutung für<br />

eine mit meist schweren Geschützen ausgerüstete Kampfunterstützungstruppe,<br />

in Idensen bestand aber die Artillerie „nur“ aus<br />

mehreren mit Druckluftkanonen ausgestatteten Traktoren mit<br />

dem Zweck, beim Schützenfest für eine entsprechende Stimmung<br />

zu sorgen. Diese Tradition gab es bis vor einigen Jahren.<br />

But|ter|amt (Substantiv, Neutrum), Begriff für die Ortssammlung<br />

von Bokeloh, Idensen und Mesmerode (eigentlich auch noch<br />

die Exklave Klein Heidorn, was viele heute vergessen). Alle gehörten<br />

zum Amt Bokeloh, das der Graf von Schaumburg im 15. Jahrhundert<br />

geschaffen hatte. Im Volksmund wurde es „Butteramt“<br />

genannt, weil es die nahe gelegene Stadt Hannover vor allem mit<br />

Butter versorgte. 1647 wurde das Amt in das Fürstentum Calenberg<br />

umgegliedert und 1819 an das größere Amt Blumenau<br />

(heute ein westlicher Stadtteil von Wunstorf) eingegliedert.<br />

Drei-|Län|der-|Eck (Substantiv, Neutrum), dieser Punkt wird<br />

heute am Kreisel der K39, K40 und L445 im Westen verortet. Eigentlich<br />

war es etwas weiter östlich, wo Kurhessen, Schaumburg-<br />

Lippe und Hannover zusammentrafen.<br />

Ko|lo|nie I|den|sen (Substantiv, feminin) ist nicht die Bezeichnung<br />

des ganzen Dorfes als Siedlung, sondern die Siedlung im<br />

Osten des Dorfes. Die Kolonie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

gegründet, um Quartiere für die katholischen Arbeiter aus<br />

Schlesien für den Kali-Bergbau im Schacht Sigmundshall in Bokeloh<br />

zu bauen. Das Land wurde von der Kirchengemeinde Idensen<br />

zur Verfügung gestellt, da damals niemand fremde katholische<br />

Bewohner aufnehmen wollte.<br />

59


60<br />

Oben: Lotterie zur<br />

Erhalt der Sigwardskirche,<br />

initiiert<br />

durch Baumeister<br />

Hase 1884<br />

Rechts: Sigwardskirche<br />

mit Orgel, 1885


Idenser Impressionen<br />

Auf<br />

Landleben<br />

hab‘ ich Bock!<br />

61

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