kerngesund August
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GESUNDHEIT<br />
So forscht und heilt der Nordosten<br />
© alexjuve - , samarrtiw - Fotolia.com<br />
Von Susann Moll<br />
WIE TICKT DIE KUH?<br />
Wenn im Frühjahr oder Herbst<br />
die Zeit umgestellt wird, kommt<br />
die „innere Uhr“ vieler Menschen<br />
durcheinander. Schlafstörungen,<br />
schlechtere Leistungen und<br />
Unwohlsein sind die Folge. Die<br />
Wissenschaft der Chronologie<br />
befasst sich mit der zeitlichen<br />
Organisation von biologischen Systemen. Bei<br />
Mäusen und Menschen ist das gut erforscht.<br />
Ein Team um den schwedischen Wissenschaftler<br />
Dr. Pål Westermark untersucht nun am Leibnitz-<br />
Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf<br />
die innere Uhr von Nutztieren. Zunächst soll<br />
der Biorhythmus von Kühen erforscht und die<br />
Frage geklärt werden, wie unterschiedliche<br />
Lebensrhythmen ihre körperliche Funktion,<br />
Leistung und Wohlbefinden beeinflussen.<br />
REGIONALES GEWEBE<br />
Die Gewebebank Mecklenburg-Vorpommern<br />
darf zukünftig Herzklappen und Blutgefäße von<br />
Spendern aufbereiten und konservieren, hat das<br />
Landesamt für Gesundheit und Soziales<br />
entschieden. Damit ist die Rostocker<br />
Gewebebank die Einzige im Land,<br />
die kardiovaskuläre Transplantate<br />
herstellen darf. „Der Bedarf an<br />
hochwertigen Herzklappen- und<br />
Gefäßtransplantaten ist enorm“,<br />
sagt Dr. Axel Manecke, ärztlicher<br />
Geschäftsführer der Gesellschaft für<br />
Transplantationsmedizin Mecklenburg-<br />
Vorpommern. „Das liegt insbesondere an der<br />
älter werdenden Gesellschaft, aber auch am<br />
medizinischen Fortschritt, der Operationen<br />
zunehmend auch im höheren Alter möglich<br />
macht.“ Das Gewebe kann bis zu 36 Stunden<br />
nach Eintreten des Herz-Kreislaufstillstands<br />
entnommen werden. Die hergestellten<br />
Gewebezubereitungen sind bei Temperaturen<br />
unter – 130 Grad in Stickstoff fünf Jahre<br />
lagerbar.<br />
SCHNELLE DATEN<br />
Das ist einmalig in Deutschland:<br />
Die Universitätsmedizin<br />
Greifswald hat bei der<br />
Erneuerung ihres klinischen<br />
Arbeitsplatzsystems<br />
konsequent auf ein<br />
integriertes Konzept von<br />
Forschung und Versorgung<br />
gesetzt. Klassisch fasst solch<br />
ein System alle Informationen zur Bearbeitung<br />
medizinischer und administrativer Daten im<br />
Krankenhaus zusammen. Ziel ist es nun, Daten,<br />
die im Verlauf der Behandlung von Patienten<br />
erhoben werden, gleichzeitig der Forschung zur<br />
Verfügung zu stellen. Momentan wird das System<br />
in einer Pilotphase getestet.<br />
INNOVATIVE HOCHSCHULE<br />
Die Hochschule Neubrandenburg hat sich in<br />
der ersten Runde des Wettbewerbs „Innovative<br />
Hochschule“ durchgesetzt. Mit der Initiative sollen<br />
insbesondere Fachhochschulen<br />
sowie kleine und mittlere<br />
Universitäten gestärkt, die<br />
regionale Verankerung von<br />
Hochschulen unterstützt und<br />
ein Beitrag zu Innovation in<br />
Wirtschaft und Gesellschaft<br />
geleistet werden. Das Vorhaben<br />
„Hochschule in der Region“ wurde<br />
als eines von 29 Projekten bundesweit ausgewählt<br />
und kann in den Jahren 2018 bis 2022 von einer<br />
Förderung in Millionenhöhe profitieren. Die<br />
Hochschule will an innovativen und nachhaltigen<br />
Lösungen für die Wirtschaft und Gesellschaft in<br />
der Region mitwirken.<br />
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