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40 Jahre Lawinenwarndienst Bayern - DWA Landesverband Bayern

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Isar, Ickinger Wehr, ca. 10 km südlich von München (1995): An<br />

der Wehranlage wird das Wasser der Isar bis auf eine geringe<br />

Restwassermenge in den Kanal zum Kraftwerk Mühltal ausgeleitet.<br />

Das Flussbett ist kanalartig verbaut und weist kaum noch<br />

die für diese Flusslandschaft typischen Gewässerbettstrukturen<br />

auf.<br />

Andererseits unterstützen und begleiten<br />

sie Renaturierungsprojekte mit konstruktiver<br />

Kritik wie z. B. die Umsetzung des<br />

Isarplans im Stadtgebiet von München<br />

oder initiieren Projekte zum Schutz von<br />

Gewässerlandschaften, wie z. B. die Stiftung<br />

Kulturlandschaft Günztal.<br />

Um den gesetzlichen Anforderungen<br />

und den Belangen der Bevölkerung entsprechen<br />

zu können, hat sich im Laufe<br />

der <strong>Jahre</strong> die fachübergreifende Zusammenarbeit<br />

von Ingenieuren mit Flussmorphologen,<br />

Gewässerbiologen und<br />

Landschaftsplanern sowie die Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

einschließlich der<br />

Nutzer verstärkt. Ziel war und ist ein<br />

naturnaher Wasserbau, der die technischen<br />

Anforderungen, Erkenntnisse der<br />

Ökologie, das Landschaftsbild, die Belange<br />

von Freizeit und Erholung sowie<br />

der zu berücksichtigenden Nutzungen<br />

integriert. Dazu erforderlich ist die Abstimmung<br />

mit den Fachbehörden der<br />

Landwirtschaft, der Forstverwaltung,<br />

der Fischerei und des Naturschutzes<br />

sowie mit Kommunen und Verbänden.<br />

Diese Zusammenarbeit ist heute gängige<br />

Praxis und Voraussetzung, um zu<br />

einvernehmlichen Lösungen zu kommen.<br />

10<br />

Naturnaher Wasserbau<br />

Wachsendes ökologisches Wissen, ein<br />

gesteigertes Interesse der Bevölkerung,<br />

aber auch die Umsetzung der gesetzlichen<br />

Vorgaben haben dazu geführt, dass<br />

seit ca. 30 <strong>Jahre</strong>n biologische und landschaftspflegerische<br />

Gesichtspunkte beim<br />

Ausbau und der Unterhaltung der Gewässer<br />

verstärkt berücksichtigt werden. Mit<br />

dem Begriff naturnaher Wasserbau verbindet<br />

man aber nicht nur Begrünungsmaßnahmen,<br />

sondern vor allem den Erhalt und<br />

die Neuschaffung von naturnahen Lebensraumbedingungen,<br />

Gewässerstrukturen<br />

bzw. Lebensräumen. Die Gewässerentwicklung<br />

beim Ausbau der großen wie<br />

auch der kleinen Gewässer und bei der<br />

Gewässerunterhaltung gewann in den<br />

<strong>Jahre</strong>n nach 1980 an Bedeutung. Damit<br />

sollte den Verlusten von Lebensräumen<br />

bei der anhaltenden Intensivierung der<br />

Kulturlandschaft entgegen gewirkt werden.<br />

Dazu gehörte auch der Erwerb von<br />

Uferstreifen / Entwicklungskorridoren als<br />

Pufferzonen an den Gewässern. Durch<br />

eine intensive Zusammenarbeit zwischen<br />

den Wasserwirtschaftsämtern mit<br />

dem früheren Bayerischen Landesamt<br />

für Wasserwirtschaft, durch die Mitarbeit<br />

in den Arbeitsgruppen technisch wissenschaftlicher<br />

Vereinigungen wie der <strong>DWA</strong>,<br />

<strong>DWA</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong><br />

Mitglieder-Rundbrief 2/2007<br />

Isar, Ickinger Wehr (2003): Der erste umfassende Uferrückbau<br />

an einem großen Fluss in <strong>Bayern</strong>. Im Rahmen eines neuen<br />

Wasserrechtsbescheids zum Betrieb des Kraftwerkes Mühltal<br />

wurden ein höherer Mindestabfluss und Maßnahmen zur Gewässerentwicklung<br />

festgelegt. Auf 7 km Länge wurde die Ufersicherung<br />

entnommen, so dass die Isar ihren Lauf wieder frei<br />

verlagern und natürlich entwickeln kann (s. auch Titelbild).<br />

dem Erfahrungsaustausch über die Landesgrenzen<br />

hinweg, vor allem mit der<br />

Schweiz und Österreich, konnten wesentliche<br />

Erkenntnisse für ökologisch orientierte<br />

Maßnahmen im Wasserbau gesammelt<br />

und weiter entwickelt werden.<br />

Die Seminarreihe „Landschaftswasserbau“<br />

der Technischen Universität Wien<br />

1980 bis 1990 war damals u. a. wegweisend.<br />

Neben der Fließgewässerrenaturierung<br />

wurden ab 1975 in <strong>Bayern</strong> bei der Anlage<br />

von Talsperren und Flussstauseen<br />

neue Wege beschritten. In den Stauräumen<br />

angelegte Flachwasserzonen und<br />

Inseln haben sich zwischenzeitlich zu<br />

Lebensräumen aus 2. Hand entwickelt.<br />

Die umfangreichste Neuanlage von Biotopen<br />

war die Schaffung der Flachwasser-<br />

und Inselzone beim Bau des Altmühlsees<br />

zwischen 1975 und 1985. In der<br />

mehr als <strong>40</strong>0 ha großen Seefläche wurde<br />

eine ca. 100 ha große Inselzone mit<br />

einem Pufferstreifen zum See angelegt.<br />

Ohne Störungen durch die Freizeitnutzung<br />

nutzen mehr als 250 Vogelarten das<br />

inzwischen ausgewiesene Naturschutzgebiet<br />

als Brut- oder Durchzuggebiet. Die<br />

Vogelinsel ist zu einem kleinen Teil über<br />

einen Lehrpfad mit Beobachtungsturm<br />

einsehbar. Der Landesbund für Vogelschutz<br />

unterhält dort eine Beobachtungs-

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