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40 Jahre Lawinenwarndienst Bayern - DWA Landesverband Bayern

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der Zweckverband Brombachsee, dass<br />

der Hafen Ramsberg nicht heillos überdimensioniert<br />

wurde. Ohne seinen energischen<br />

Widerstand wäre viel Geld in<br />

den Sand - respektive ins Wasser - gesetzt<br />

worden.<br />

1989, nach neun <strong>Jahre</strong>n an der Regierung<br />

von Mittelfranken, kehrte Herr Ueberrück<br />

zurück ans Wasserwirtschaftsamt<br />

Ansbach, diesmal als Amtsleiter –<br />

der Traum eines jeden Wasserwirtschaftlers.<br />

Unter seiner Amtsführung konnte<br />

die Trinkwasserversorgung wesentlich<br />

ausgebaut und der Gewässerschutz,<br />

insbesondere im ländlichen Raum, erheblich<br />

verbessert werden. Im Wasserbau<br />

wurden zahlreiche Maßnahmen zum<br />

Hochwasserschutz und zur Gewässerpflege<br />

realisiert.<br />

Nach sieben <strong>Jahre</strong>n erfolgreicher Tätigkeit<br />

am WWA Ansbach wechselte er<br />

wieder an die Regierung von Mittelfranken.<br />

Er wurde als Sachgebietsleiter 850<br />

zuständig für die Wasserwirtschaft ganz<br />

Mittelfrankens. Und wieder hatte es Herr<br />

Ueberrück mit dem Überleitungssystem<br />

zu tun, diesmal mit einer undankbaren<br />

Zum Gedenken an Peter Holleis<br />

Peter Holleis wäre im Juli 100 <strong>Jahre</strong> alt<br />

geworden. Ein Anlass sich einige Gedanken<br />

über das Wirken dieses leidenschaftlichen<br />

Wasserbauers zu machen.<br />

Er wurde in Landshut geboren, hat dort<br />

während des 1. Weltkrieges die Volkschule<br />

besucht und in München seine<br />

Gymnasialzeit verbracht. Hier hat er auch<br />

an der Technischen Hochschule studiert<br />

und in der für heutige Verhältnisse extrem<br />

kurzen Zeit von vier <strong>Jahre</strong>n als Diplomingenieur<br />

abgeschlossen.<br />

Nach Referendarzeit und Zweiter Staatsprüfung<br />

ist er als Oberbaurat aus der<br />

Bayerischen Staatsbauverwaltung ausgeschieden<br />

und 1934 bei der Rhein-<br />

Main-Donau AG eingetreten. Seine ersten<br />

Sporen verdiente er sich als Bauleiter<br />

der Main-Stufe Rothenfels.<br />

Am Wasserstraßenamt Neuburg an der<br />

Donau hat er sich intensiv mit der Bayerischen<br />

Donau beschäftigt. Er war wohl der<br />

Erste, der erkannt hat, dass die durch die<br />

Regulierung im 19. Jahrhundert ausgelöste<br />

Abflussbeschleunigung und Sohleintiefung,<br />

dringend gestoppt werden muss.<br />

Während vor dem 1. Weltkrieg und auch<br />

danach nur Seitenkanal-Lösungen geplant<br />

waren, hat Holleis einen Donauausbau<br />

mittels Staustufen entwickelt, der<br />

zwar auch in erster Linie die Energiege-<br />

70<br />

Aufgabe: Er sollte das Talsperren-Neubauamt<br />

Nürnberg auflösen, das 1971<br />

eigens zum Bau des Systems gegründet<br />

wurde. Seine Vorschläge, wie Aufgaben<br />

und Personal auf das WWA Nürnberg<br />

und das WWA Ansbach aufgeteilt werden<br />

können, überzeugten und wurden<br />

nach und nach umgesetzt.<br />

Die Zeit als Sachgebietsleiter Wasserwirtschaft<br />

war vergleichsweise kurz.<br />

Nach nicht einmal drei <strong>Jahre</strong>n wurde er<br />

1999 zum Leiter der Abteilung „Landesentwicklung<br />

und Umweltfragen“ berufen.<br />

Jetzt musste er sich neben der Wasserwirtschaft<br />

auch noch um Themen, wie<br />

Lärm und Feinstaub, FFH und SPA,<br />

Wind- und Wasserkraft, Agenda 21 und<br />

die Regionalplanung kümmern. <strong>Bayern</strong>weit<br />

bekannt wurde der Giftäckerskandal<br />

in Neuendettelsau, bei dem Herr Ueberrück<br />

als Projektmanager sein Organisationstalent,<br />

seine Verwaltungserfahrung,<br />

aber auch sein resolutes Auftreten einsetzen<br />

musste.<br />

Nach der Landtagswahl 2003 mit der<br />

Zusammenlegung der Ministerien für<br />

Umwelt sowie für Gesundheit und Ver-<br />

winnung im Auge hatte, daneben aber die<br />

Fließgeschwindigkeit wieder auf das Maß<br />

vor der Regulierung bringt, die trocken<br />

gefallenen Auen wieder bewässert und<br />

die Eintiefung der Sohle beendet.<br />

Sein Rahmenplan zum Ausbau der bayerischen<br />

Donau zwischen Ulm und Passau<br />

war 1941 fertig und war nach dem<br />

Krieg Vorlage für die Realisierung. Der<br />

kritische Betrachter muss bedauern,<br />

dass in der Nachkriegs-Euphorie weniger,<br />

dafür höhere Stufen gebaut wurden.<br />

(zwischen Regensburg und Straubing z.<br />

B. zwei statt vier Stufen) Der Rahmenplan<br />

von 1941 wäre aus heutiger und<br />

ökologischer Sicht vielleicht die bessere<br />

Lösung gewesen.<br />

Wegen der Dringlichkeit des Rhein-Main-<br />

Donau-Projektes war Holleis bis 1943<br />

vom Kriegsdienst befreit,. (Gemäß höchstem<br />

Befehl sollte die Kanalverbindung<br />

1945 fertig gestellt werden!) Nach zwei<br />

<strong>Jahre</strong>n Kriegsdienst trat er bereits 1945<br />

wieder bei der Rhein-Main-Donau ein.<br />

Von 1948 an hat Peter Holleis 25 <strong>Jahre</strong><br />

als Prokurist die Bauabteilung der Gesellschaft<br />

geleitet. In dieser Zeit erfolgte<br />

ein Großteil des Donauausbau zwischen<br />

Ulm bis Regensburg, der Mainausbau<br />

von Würzburg bis Bamberg und der Bau<br />

des Main-Donau-Kanals bis Nürnberg.<br />

<strong>DWA</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong><br />

Mitglieder-Rundbrief 2/2007<br />

braucherschutz änderte sich sein Zuständigkeitsbereich<br />

erneut. Die Regionalplanung,<br />

eher eine Aufgabe, die ein<br />

Ingenieur gewohnt ist, ging verloren. Im<br />

Gegenzug kamen Ende 2005 die Sachgebiete<br />

Gesundheit, Pharmaziewesen,<br />

Verbraucherschutz und Veterinärwesen<br />

hinzu. Besonders die Veterinäre bescherten<br />

ihm ein abwechslungsreiches<br />

Programm: BSE, Vogelgrippe, Gammelfleisch,<br />

K3-Material gehörten nun zu seinem<br />

beruflichen Wortschatz. Zum Glück<br />

blieb ihm jedoch die Zuständigkeit für die<br />

Wasserwirtschaft erhalten.<br />

Herr Ueberrück hat fast 39 <strong>Jahre</strong> die<br />

Wasserwirtschaft insbesondere in Mittelfranken<br />

erfolgreich mit gestaltet - dafür<br />

unser Dank und unsere Anerkennung.<br />

Wir wünschen Ihm für seine Zukunft alles<br />

Gute, vor allem Gesundheit und viel<br />

Freude bei der Ausübung seiner Hobbys.<br />

Peter Holleis<br />

Robert Karl<br />

Regierung von Mittelfranken<br />

Viele technische Entwicklungen hat er<br />

wesentlich beeinflusst. Die Schmalwanddichtung<br />

als Untergrunddichtung in Stauräumen<br />

und die Aphaltbeton-Dichtung<br />

für Kanäle seien hier beispielhaft genannt.<br />

Baudirektor Holleis stand nie abgehoben<br />

über den Dingen, sondern vertiefte sich<br />

in Planung und Bauausführung, dass er

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