24.10.2017 Aufrufe

Paradox

Über einen scheinbaren Umweg dem Leser etwas anbieten, was er sucht aber auf direktem Weg nicht finden kann.

Über einen scheinbaren Umweg dem Leser etwas anbieten, was er sucht aber auf direktem Weg nicht finden kann.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Studie der A-Klasse<br />

A-Klasse W168<br />

A-Klasse W168 – Elegance<br />

A-Klasse W169<br />

Die in der ersten Modellgeneration lediglich 3,60 Meter kurze A-Klasse trat an, um<br />

sich als Technologieträger zu reüssieren. Außerdem als Junge-Leute-Kutsche (Startpreis<br />

für den A 140 mit 82 PS: 30.360 Mark) und Vorbild in Sachen Raumökonomie<br />

und Sicherheit. Um das Verletzungsrisiko bei einem Frontalunfall zu senken,<br />

waren Getriebe, Motor sowie die Stahlwand zwischen Motor und Fahrerkabine<br />

schräg eingebaut. Im Falle einer Kollision sollten die harten Bauteile unter die Kabine<br />

gedrückt werden – und damit an den Insassen vorbei. Das Prinzip war eine<br />

von rund 20 Innovationen, mit denen die Schwaben die A-Klasse ausstatteten.<br />

In einem Moment aber war es mit der Herrlichkeit des kleinen Benz vorbei. Drei Tage<br />

nach Einführung des ersten Mercedes-Kleinwagens trat ein, was Marketing-Strategen<br />

„Worst Case Scenario“ nennen: Das Fahrzeug kippte einfach um. Zuvor hatte das neue<br />

Wägelchen in einem aufwändigen Testprogramm fast 125 Mal den gesamten Globus umrundet<br />

- doch dieses Problem war dabei offenbar nie aufgetreten.<br />

Am 21. Oktober 1997 aber hob es die A-Klasse bei einem ganz normalen Sicherheitstest<br />

in Schweden aus der Spur. Das Ausweichmanöver mitsamt dem Umfaller - als Elch-<br />

Test legendär geworden - drohte für Mercedes zum Image-Desaster zu werden. Die Autozeitschrift<br />

„Teknikens Värld“ veröffentlichte damals ein Foto mit dem auf der Seite<br />

liegenden Testwagen, das einer Kondolenzkarte ähnelte. Der Text: „Bilden som kan döda<br />

A-Klass“ - das Bild, das die A-Klasse töten kann.<br />

In diesem Fall jedoch lebt der Totgesagte noch immer. Nachdem der damalige Mercedes-Pkw-Vorstand<br />

Jürgen Hubbert kleinlaut erklärte hatte, „Wir haben da eine Schwäche“,<br />

rüstete Mercedes nach. Die Spurweite wurde verbreitert, das Fahrwerk modifiziert<br />

- und vor allem erhielt die A-Klasse das elektronische Stabilitätsprogramm ESP aus<br />

der Luxuslimousine S-Klasse. Und tatsächlich, der Mini-Mercedes setzte sich durch: Mit<br />

mehr als 1,85 Millionen verkauften Einheiten (Baureihen W168 und W169) zählt die A-<br />

Klasse heute zu den beliebtesten Minivans in Deutschland. Aber trotzdem wird sie wohl<br />

nur eine Episode bleiben. 2011 läuft voraussichtlich die A-Klasse-Produktion aus. Und<br />

das Nachfolgemodell, so hört man aus Stuttgart, wird ein kleines Auto konventioneller<br />

Bauart sein.<br />

B-Klasse<br />

Jürgen Schrempp (* 15. September 1944 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Manager. Er war<br />

von Mai 1995 bis Dezember 2005 Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG und der DaimlerChrysler<br />

AG, der heutigen Daimler AG.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!