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s'Magazin usm Ländle, 29. Oktober 2017

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BESTATTUNGSUNTERNEHMEN<br />

Wie wirdman<br />

Bestattervon Beruf?<br />

Für einen Bestatter ist der Tod allgegenwärtig –soauch für<br />

Jochen Nuck und seine Familie. „Krone“-Redakteurin Sandra<br />

Nemetschke bekam einen Einblick in eine Profession, die<br />

manchen wohl nicht ganz geheuer, trotzdem aber wichtig ist.<br />

Welche Urne oder welches Sarg-Modell darf<br />

es sein? Immer mehr Menschen kümmern<br />

sich vorihrem Ableben selbst um ihre<br />

Bestattung und deren Ablauf.Die Kosten<br />

dafür werden auch selbst getragen.<br />

Die Vorstellung, mit toten<br />

Menschen zu tun zu haben,<br />

erscheint irgendwie gruselig,<br />

nicht? Die Angst vor<br />

dem Tod, die viele Menschen<br />

haben, beeinflusst auch den Ruf des<br />

Bestatters. „Manch einer gibt mir nicht<br />

einmalmehrdie Hand. Andere jedoch findentoll<br />

und wichtig, was wir machen“, berichtet<br />

Jochen Nuck. Das Bestattungsunternehmen<br />

wurde vor zwölf Jahren von<br />

seinem Vater Günther gegründet. Seine<br />

Söhne wuchsen mit dem Thema Tod auf.<br />

„In unserer Familie ist man damit offen<br />

umgegangen –ergehört schließlich zum<br />

Leben.“ Schritt für Schritt bekamen sie<br />

mehr Einblick in den Beruf. „Erst haben<br />

wir das Grabkreuz getragen, dann Beerdigungen<br />

begleitet undAbholungenimKrankenhaus<br />

oder Altersheim gemacht.“ Generell<br />

haben Bestatter sehr vielfältige Aufgaben,die<br />

weit über die Einsargung oder Waschung<br />

der Toten hinausgehen. „Vom<br />

Trauerdruck zu den Blumen, Behördengängen<br />

oder Abmeldungen –wir beraten<br />

und unterstützen die Trauernden, wo es<br />

möglich ist.“ Und das mit dem nötigen<br />

Feingefühl, denn die Familie Nuck macht<br />

ihre Arbeit gerne und sehr gewissenhaft.<br />

„Jeder Verstorbene hat das Recht, einzigartig<br />

verabschiedet zu werden“, bestätigt<br />

der 45-Jährige. Daher appelliert er, seinen<br />

letzten Weg doch in die eigenen Hände zu<br />

nehmen. „Jeder will sein Leben so gestalten,<br />

wie er oder sie es möchte.Wieso nicht<br />

auch einen Plan für danach haben?“ Immer<br />

mehr Menschen würden sich frühzeitig<br />

über Bestattungsarten informieren und organisieren<br />

sich so eine Verabschiedung<br />

nach Wunsch. Die Kosten werden auch<br />

vorab selbst getragenund die Trauerfamilie<br />

am „Tag X“ entlastet.<br />

Besonders häufig kommen in Vorarlberg<br />

Urnenbestattungen vor –über 80 Prozent<br />

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