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Hallesche Immobilienzeitung Ausgabe 68 November 2017

In dieser Ausgabe geben wir einen Ausblick auf die Sanierung der Leipziger Straße 27 durch die immoHAL GmbH. Zum ersten Mal stellen wir in unserem Marktbericht die Entwicklung der Immobilienpreise für die halleschen Stadtteile Ammendorf-Beesen und Radewell-Osendorf vor. In unserem Architekturbeitrag steht die Sternwarte im botanischen Garten in Halle im Mittelpunkt, deren Architekt auch das Brandenburger Tor und das Schloss Bellevue in Berlin baute. Neben einem weiteren Ausblick zur Entwicklung eines Kongresszentrums am Riebeckplatz in Halle gibt es auch wieder viele interessante Immobilienangebote für Halle und den Saalekreis.

In dieser Ausgabe geben wir einen Ausblick auf die Sanierung der Leipziger Straße 27 durch die immoHAL GmbH. Zum ersten Mal stellen wir in unserem Marktbericht die Entwicklung der Immobilienpreise für die halleschen Stadtteile Ammendorf-Beesen und Radewell-Osendorf vor. In unserem Architekturbeitrag steht die Sternwarte im botanischen Garten in Halle im Mittelpunkt, deren Architekt auch das Brandenburger Tor und das Schloss Bellevue in Berlin baute.
Neben einem weiteren Ausblick zur Entwicklung eines Kongresszentrums am Riebeckplatz in Halle gibt es auch wieder viele interessante Immobilienangebote für Halle und den Saalekreis.

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2 <strong>Hallesche</strong>Immobilien<br />

I m m o b i l i e n z e i t u n g f ü r H a l l e u n d d e n S a a l e k r e i s<br />

Sanierung am Eingangstor der Leipziger Straße<br />

Es stand an einer der fünf<br />

Hauptstraßen Halles. Seit dem 12.<br />

Jahrhundert war sie die östliche<br />

Ausfallstraße zwischen Markt<br />

und dem Galgtor, in Richtung<br />

Leipzig. Noch immer ist die<br />

Leipziger Straße die Verbindung<br />

zwischen Markt sowie<br />

Riebeckplatz und Bahnhof. An der<br />

repräsentativen Geschäftsstraße<br />

stehen viele Häuser mit<br />

aufwendigen neubarocken und<br />

Jugendstilfassaden, aber auch<br />

klassizistische Häuser aus der<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />

Neuer Wohnraum für Halles<br />

Innenstadt.<br />

„Mit der Sanierung wird wieder<br />

etwas mehr Wohnraum und<br />

Leben in die Innenstadt, und<br />

insbesondere die obere Leipziger<br />

Straße gebracht“, sagt immoHAL-<br />

Geschäftsführer Ralf Bauer. Die<br />

letzte Teilsanierung des Wohnund<br />

Geschäftshauses erfolgte<br />

1991. Nun entstehen insgesamt<br />

elf moderne Wohnungen -<br />

barrierearme Appartements,<br />

schwellenfreie Wohnungen - mit<br />

modernen Bädern und Parkett. Die<br />

Wohnflächen der Appartements<br />

liegen bei 43 bis 60 Quadratmeter.<br />

Im dritten Obergeschoss über<br />

dem Erker entsteht eine Drei-<br />

Zimmer-Wohnung mit Balkon, im<br />

Dach zwei Atelierwohnungen mit<br />

Dachterrasse. Um den aktuellen<br />

Brandschutzanforderungen zu<br />

entsprechen, wird ein neues<br />

Treppenhaus inklusive Aufzug<br />

eingebaut. Das Objekt wird<br />

von der Martinstraße aus<br />

barrierearm zu erreichen sein. Die<br />

Gewerberäume im Erdgeschoss<br />

bleiben erhalten.<br />

Wann das Haus Leipziger Straße<br />

27 gebaut wurde, ist nicht<br />

bekannt. Im Stadtarchiv Halle<br />

finden sich seltsamerweise kaum<br />

Hinweise. 1934 beantragte der<br />

Waffenhändler Richard Steinmetz<br />

eine Bauförderung für die<br />

Sanierung seiner Wohnung in<br />

der Martinstraße 28. Und Ende<br />

März 1945, stellte der gleiche<br />

Unternehmer einen Antrag auf<br />

Entschädigung für Bombentreffer<br />

an seinem Haus in der Leipziger<br />

Straße 27. Dach, Wände und<br />

Fenster seien beschädigt worden,<br />

meldete er. Eine Bauakte zum<br />

Haus existiert im Stadtarchiv nicht.<br />

Offenbar wurde der Kopfbau<br />

zusammen mit dem Haus an der<br />

Martinstraße errichtet. Man kann<br />

davon ausgehen, dass es um die<br />

Jahrhundertwende erbaut wurde,<br />

so wie viele Gebäude der oberen<br />

Leipziger Straße.<br />

Galgtor am Leipziger Turm eines<br />

von sechs Stadttoren.<br />

Doch ob alt oder nicht, das Haus<br />

steht an historischer Stätte,<br />

an der früheren Stadtmauer.<br />

Der Leipziger Turm ist das<br />

Wahrzeichen dieses Platzes.<br />

Der freistehende ehemalige<br />

Wachturm ist der einzig erhaltene<br />

Turm der mittelalterlichen<br />

Stadtbefestigungsanlage Halles.<br />

Mitte des 15. Jahrhunderts wurde<br />

der höchste Wachturm der Mauer<br />

errichtet. 1573 wurde dem Turm<br />

dann im Stil der Renaissance eine<br />

welsche Haube und eine Laterne<br />

aufgesetzt. Außerdem wurde das<br />

Uhrwerk mit zwei Zifferblättern<br />

eingebaut. Das wegen seines<br />

runden Grundrisses ursprünglich<br />

„der runde Turm“ genannte<br />

Bauwerk ist aus Bruchsteinen<br />

gemauert und hat eine untere<br />

Mauerstärke von 2,80 Meter. Das<br />

„Galgtor“ daneben war eines der<br />

Foto: privat<br />

Stadttore der Stadt. Es hatte drei<br />

hintereinander gelegene Tore.<br />

Jedes trug ein mehrstöckiges<br />

Torhaus. Benannt war das Tor nach<br />

dem Galgen, zu dem die Straße<br />

führte. Die Richtstätte befand sich<br />

auf dem heutigen Riebeckplatz.<br />

Die Leipziger Straße hieß bis 1824<br />

Eingang zur oberen Leipziger Straße<br />

deshalb Galgstraße, später dann<br />

Leipziger (Tor)straße. Am Galgen<br />

stand auch die mittelalterliche<br />

Pestsäule, die wegen des Umbaus<br />

des Riebeckplatzes an den<br />

heutigen Universitätsring verlegt<br />

wurde und auch Betsäule heißt.<br />

Ringstraßen als letztes Zeugnis<br />

hallescher Stadtbefestigung.<br />

Die erste Ummauerung Halles<br />

hatte bereits gegen Ende des<br />

13. Jahrhunderts mit Ulrichstor,<br />

Leipziger Turm heute<br />

Steintor, Galgtor, Rannischem<br />

Tor, Moritztor und Klaustor seine<br />

endgültige Gestalt erhalten - und<br />

hatte lange Bestand. Doch im<br />

19. Jahrhundert stand die Mauer<br />

zunehmend der Stadterweiterung<br />

im Weg. Ein möglichst<br />

umfassender Abriss der gesamten<br />

<strong>68</strong>. <strong>Ausgabe</strong>: <strong>November</strong> <strong>2017</strong><br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Stadtbefestigung sollte die<br />

Verkehrsverhältnisse verbessern,<br />

Ausdehnungsmöglichkeiten<br />

und bessere Wohnverhältnisse<br />

schaffen. Beginnend mit den<br />

Stadttoren wurde fast die<br />

komplette Anlage geschliffen,<br />

bereits im Jahr 1819 war das<br />

Galgtor Geschichte. Auf einem<br />

Teil des gewonnenen Areals<br />

der Maueranlagen wurden<br />

breite Promenaden angelegt,<br />

die heutigen Ringstraßen:<br />

Universitäts-, Halloren-, Waisenhaus-,<br />

Robert-Franz- und der<br />

Hansering. Beim Abriss der<br />

Stadttore kam es übrigens<br />

schon in dieser Zeit zu<br />

Auseinandersetzungen mit frühen<br />

„Denkmalschützern“: Kronprinz<br />

Friedrich Wilhelm verbot den<br />

Abriss des Steintores und wurde<br />

dabei von Karl Friedrich Schinkel<br />

unterstützt. Der Stadtrat ließ 1831<br />

dennoch den noch vorhandenen<br />

Rest des Tores - den inneren<br />

Steintorturm - abbrechen. Der<br />

Leipziger Turm ist heute der<br />

wichtigste erhaltene Teil dieser<br />

Stadtmauer, von der nur noch<br />

wenige Reste existieren. Neben<br />

dem Turm sind das Mauerreste<br />

an der Moritzkirche sowie am<br />

Waisenhausring. Später hätte<br />

man gerne mehr Mauer gehabt:<br />

„Wie sehr man im 20. Jahrhundert<br />

die Zeugen der Vergangenheit<br />

wieder zu schätzen begann,<br />

lässt sich daran messen, dass<br />

man am Moritzzwinger einen<br />

Mauerzug abriss und um wenige<br />

Meter versetzt wieder aufbaute,

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