Falls Sie vor Erreichen des Berufsfeldes eine Geburtskarte ziehen, erhalten Sie 20 Lebenspunkte Abzug. Falls Sie die Arschkarte ziehen, geben Sie sämtliche Karten und Geldscheine ab und stellen Ihre Spielfigur unter die Brücke. Sie verbleibt dort, bis der letzte Spieler das Friedhofsfeld erreicht hat. (Ramona) 16
Autogipfel – ohne Höhepunkte 3. August 2017 Gestern war bereits vor dem Gipfel alles gesagt und geschrieben. Dementsprechend war es wenig verwunderlich, dass der Gipfel ohne Höhepunkt, neuen Inhalt oder gar Überraschungen auskam. Zu bieder war auch seine Besetzung. Vorwiegend ältere Herren in Nadelstreifen und Krawatte, denen es augenscheinlich schwer fällt, sich mit einer anderen, als der Verbrennungstechnologie für unser liebstes Kind anzufreunden. Man tut lieber so, als sei nichts gewesen und kommt so um eine unangenehme und wenig PR-wirksame Schuldzuweisung herum. Wenn aber nichts gewesen ist, warum zeigt man sich dann vor über zwei Jahren selbst an und warum entlässt man dann Vorstände am laufenden Band? Mit goldenem Handschlag, wohlgemerkt. Man kann sich dem Eindruck nicht verwehren, dass hier massiv Druck gegenüber unabhängigen Richtern und Gerichten aufgebaut werden soll, um den Autostandort mit aller Macht zu schützen. So hat man zuletzt auch noch die mächtigste Gewerkschaft an den Tisch zitiert. Schade, dass die sich hier vor den Karren spannen lässt und sich damit zum Mittäter macht. Ein Dilemma. Auf der einen Seite steht der Schutz der über eine Million Arbeitsplätze, auf der anderen die Ethik und die Moral und nicht zuletzt der Schutz der Mitmenschen und nachfolgenden Generationen vor gesundheitsgefährdenden bis hin zu krebserregenden Stickoxiden. Es zeigt sich wieder einmal, dass in der deutschen Politik eine Politik des Kleinredens, Wegschauens, Konfliktvermeidens und letztlich des Nichtregierens regiert. Der hier bereits im Vorfeld gefundene und proklamierte kleinste gemeinsame Nenner, knapp über dem Nullpunkt, tut kurzfristig keinem weh und hilft langfristig keinem weiter. Die Autokonzerne haben Geld wie Heu und keine Moral und keine Ethik und unsere Kinder, die es am meisten betrifft, sind nicht an der Macht. Man möchte über Fahrverbote in der Innenstadt sprechen. Wo sind die Bewohner der Innenstädte beim Gipfel? Warum werden Gerichtsurteile, wie das des Verwaltungsgerichts Stuttgart einfach ignoriert? Nur weil es einem nicht in den Kram passt. Nicht immer auf Andere zeigen. Auch mal vor der eigenen Tür kehren. Ein unter Realitätsverlust leidender Haufen steinzeitlicher Männer und Frauen, das zeigt auch schon die angesetzte Zeit von zwei Stunden, hat sich hier zum Gespött einer Nation gemacht und es nicht einmal bemerkt. Wo ist die Richtlinienkompetenz der, Verzeihung, einer Kanzlerin? Viele Köche verderben bekanntermaßen den Brei, in diesem Fall unsere Moral und unsere Gesundheit. Bald sind Wahlen. Das war nichts, meine Damen und Herren. Setzen, sechs! Auf ein Neues im Oktober, hoffentlich in anderer Besetzung. 17