17.11.2017 Aufrufe

Töfte Regionsmagazin 02/2017 - Zweirad-Spezial

In der Februar-Ausgabe des Töfte Regionalmagazins für Sendenhorst, Telgte, Ennigerloh, Rinkerode, Everswinkel, Albersloh, Wolbeck, Enniger, Ostenfelde, Westkirchen, Ostbevern, Westbevern, Drensteinfurt, Walstedde, Alverskirchen, Hoetmar, Vorhelm und Tönnishäuschen dreht sich alles ums Zweirad. Viel Spaß! Weitere Informationen finden Sie auf Facebook unter: https://www.facebook.com/toefte.regionsmagazin/

In der Februar-Ausgabe des Töfte Regionalmagazins für Sendenhorst, Telgte, Ennigerloh, Rinkerode, Everswinkel, Albersloh, Wolbeck, Enniger, Ostenfelde, Westkirchen, Ostbevern, Westbevern, Drensteinfurt, Walstedde, Alverskirchen, Hoetmar, Vorhelm und Tönnishäuschen dreht sich alles ums Zweirad. Viel Spaß!

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TÖFTE ZEITGESCHEHEN<br />

Kinder- und Jugendhospizdienst Hamm<br />

„Fingerabdrücke, die man auf der Seele anderer hinterlässt, verblassen nie!“<br />

Ergebnisse medizinischer Untersuchungen haben bestätigt, dass<br />

das eigene Kind an einer lebensverkürzenden Krankheit leidet. Die<br />

Welt wird für die Familie, für Freunde und Angehörige auf den<br />

Kopf gestellt. Nichts ist mehr so wie es früher gewesen ist. Viele<br />

Fragen stellen sich, die ad hoc nicht beantwortet werden können,<br />

auf die aber eine Antwort gefunden werden muss. Wer kann<br />

dabei helfen, auf die im Raum stehenden Fragen, die richtigen<br />

Antworten zu finden? „Wir werden aktiv, wenn von den Eltern<br />

der Wunsch an uns herangetragen wird“, berichtet Martina Abel,<br />

Sozialpädagogin in Diensten des Deutschen Kinderhospizvereins<br />

e.V., die die Anlaufstelle Hamm des Vereins zusammen mit ihrer<br />

Kollegin Lioba Brune, die eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester<br />

absolviert hat, hauptamtlich betreut.<br />

Krankheit macht nicht<br />

vor dem Alter halt<br />

Aktuell werden 21 Kinder und Jugendliche<br />

vom Kinder- und Jugendhospizdienst<br />

Hamm betreut.<br />

„Das jüngste Kind ist gerade erst<br />

im August 2016 geboren, das älteste<br />

ist bereits 25 Jahre alt“, stellt<br />

Martina Abel dar und fügt erklärend<br />

hinzu, dass die Betreuung über das<br />

Erreichen der Volljährigkeit des Patienten<br />

hinausgehe, wenn dies gewünscht<br />

wird. Die Begleitung des<br />

Patienten beginne mit der Bekanntgabe<br />

der Diagnose und nicht – wie<br />

bei der Hospizarbeit mit Erwachsenen<br />

– in der letzten Lebensphase<br />

des Menschen.<br />

Erster Kontakt<br />

Die erste Berührung zwischen dem<br />

Patienten und dem Kinder- und Jugendhospizdienst<br />

komme auf sehr<br />

unterschiedlichen Wegen zustande.<br />

„Oft sind die Angehörigen des<br />

erkrankten Kindes emotional oder<br />

organisatorisch gar nicht in der<br />

Lage, sich mit uns in Verbindung<br />

zu setzen. Dann wird der Kontakt<br />

über die behandelnden Ärzte, über<br />

Pflege- und Sozialdienste in den<br />

Kliniken, über private Bekannte, die<br />

ebenfalls Eltern erkrankter Kinder<br />

kennen, oder über Foren im Internet<br />

hergestellt“, zeichnet Martina<br />

Abel diesen ersten Bereich des<br />

Miteinanders nach. Der Standort<br />

Hamm gehört zum Deutschen Kinderhospizvereins<br />

und ist eine Anlaufstelle<br />

für Familien im Umkreis<br />

von ca. 50 Kilometern und damit<br />

auch für Patienten im TÖFTE-Land<br />

zuständig“, erklärt sie.<br />

29 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern<br />

Unterstützung finden Martina Abel<br />

und Lioba Brune bei der Betreuung<br />

ihrer Patienten und deren Familien<br />

von aktuell 29 ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

„Wir suchen Mitarbeiter in allen Altersschichten<br />

und freuen uns über<br />

jeden, der bei uns mitarbeiten will“,<br />

merkt Frau Abel an und weist noch<br />

darauf hin, dass besonders junge<br />

Menschen in der Reihe der Ehrenamtlichen<br />

fehlen.<br />

Einstieg in die<br />

ehrenamtliche Mitarbeit<br />

Der Einstieg in die ehrenamtliche<br />

Mitarbeit beim Kinder- und<br />

Jugendhospiz in Hamm beginnt<br />

mit einem Einzelgespräch mit einer<br />

der hauptamtlichen Kräfte. „In<br />

diesem Gespräch sehen wir dann,<br />

ob die Vorstellungen beider Seiten<br />

deckungsgleich sind. Darüber hinaus<br />

muss die Motivation passen“,<br />

macht Frau Abel deutlich, dass<br />

gewisse Voraussetzungen für eine<br />

Mitarbeit gegeben sein müssen.<br />

Anschließend werden die Interessenten<br />

in einem ca. 90 Unterrichtsstunden<br />

umfassenden Befähigungskurs<br />

auf ihre Arbeit in den<br />

Familien vorbereitet.<br />

Unterschiedliche Form<br />

der Begleitung<br />

Wenn der Wunsch der Zusammenarbeit<br />

durch eine betroffene Familie<br />

mit dem Kinder- und Jugendhospizdienst<br />

geäußert worden ist, vereinbaren<br />

Frau Abel oder Frau Brune<br />

einen ersten Gesprächstermin in<br />

der Wohnung der Familie. Aus diesen<br />

im Gespräch gewonnenen Eindrücken<br />

wird von beiden überlegt,<br />

welcher der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

oder Mitarbeiter für<br />

die Begleitung am besten geeignet<br />

ist. Berücksichtigung bei der Auswahl<br />

des Mitarbeiters findet insbesondere<br />

die Art und der Umfang<br />

der gewünschten Betreuung. „Die<br />

Eltern sagen uns, wie sie von uns<br />

begleitet werden möchten“, erläutert<br />

Martina Abel. Dann erfolge ein<br />

gemeinsamer Hausbesuch mit dem<br />

Ehrenamtler und anschließend wird<br />

gemeinsam entschieden, ob er die<br />

Begleitung der Familie übernimmt.<br />

Die Begleitung könne eine direkte<br />

Betreuung des erkrankten Kindes<br />

sein, aber auch das Kümmern um<br />

Geschwister oder nur das gemeinsame<br />

Kaffeetrinken mit der Mutter,<br />

damit sie einfach nur jemanden<br />

zum Reden hat. Das Aufgabengebiet<br />

könne sich ferner auch nur<br />

auf die Unterstützung beim ewigen<br />

Kampf mit den Behörden und<br />

Krankenkassen beschränken. „Eine<br />

Rechtsberatung findet dabei nicht<br />

statt“, macht sie unmissverständlich<br />

deutlich. Die Erfahrung zeige<br />

jedoch, dass insbesondere Krankenkassen<br />

sich äußerst schwertun,<br />

über Anträge der betroffenen Familien<br />

zu Gunsten des Patienten zu<br />

entscheiden. Hier sei Ausdauer und<br />

Zähigkeit gefordert und dies fehle<br />

den Familien aufgrund der schwierigen<br />

persönlichen Situation oftmals.<br />

Der zeitliche Aufwand der Begleitung<br />

betrage im Regelfall 2 bis 3<br />

Stunden an einem Wochentag. Die<br />

Betreuung der Familien stehe unter<br />

dem Schwerpunkt „Förderung zur<br />

Selbsthilfe“. Über gemeinsame Aktionen<br />

in der Anlaufstelle in Hamm,<br />

wie zum Beispiel ein regelmäßiges<br />

Frühstück mit den Familien und den<br />

ehrenamtlichen Helfern, sollen sich<br />

die Familien kennen lernen und sich<br />

austauschen. Tipps für die Behandlung<br />

des erkrankten Kindes oder<br />

nur die Vermittlung von Kontakten<br />

sollen so gefördert werden<br />

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