17.11.2017 Aufrufe

PROMAGAZIN Oktober-Ausgabe 2017

So bunt und vielfältig wie die kommenden Monate sein werden, ist auch unsere Oktober-Ausgabe. Diesmal werfen wir einen Blick auf den Landkreis Schwäbisch Hall. Was beschäftigt etwa Landrat Gerhard Bauer in diesen Tagen? Wie stellt sich der neue Wirtschaftsförderer des Landkreises, David Schneider, auf seine neue Herausforderung ein? Wie ticken die Uhren beim größten Arbeitgeber im Kreis, der Bausparkasse Schwäbisch Hall? Und wie bereitet sich ein Muswiesenwirt auf das älteste Volksfest Hohen- lohes vor? Wir haben nachgefragt.

So bunt und vielfältig wie die kommenden Monate sein werden,
ist auch unsere Oktober-Ausgabe. Diesmal werfen wir einen
Blick auf den Landkreis Schwäbisch Hall. Was beschäftigt etwa
Landrat Gerhard Bauer in diesen Tagen? Wie stellt sich der neue
Wirtschaftsförderer des Landkreises, David Schneider, auf seine
neue Herausforderung ein? Wie ticken die Uhren beim größten
Arbeitgeber im Kreis, der Bausparkasse Schwäbisch Hall? Und wie
bereitet sich ein Muswiesenwirt auf das älteste Volksfest Hohen-
lohes vor? Wir haben nachgefragt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

für die Region Heilbronn-Franken.<br />

10 I 17<br />

17. Jahrgang | 3,20 Euro | 52856<br />

Knopf dran!<br />

Runde Sache:<br />

Die Region ist<br />

bunte Vielfalt<br />

Landkreis Schwäbisch Hall I Lehrermangel I Inklusion I Regionale Erzeuger I pro-magazin.de


EDITORIAL<br />

Tickets sind sechs Wochen<br />

vor dem Konzert erhältlich.<br />

Weitere Informationen zu<br />

Tickets und Abonnements<br />

erhalten Sie unter<br />

info@wuerth-philharmoniker.de<br />

oder Tel. 07940/ 15-6200.<br />

www.wuerth-philharmoniker.de<br />

Am Forumsplatz 1<br />

74653 Künzelsau<br />

T +49 7940 15 3200<br />

info@carmen-wuerth-forum.de<br />

„Die Musik drückt das aus,<br />

was nicht gesagt werden<br />

kann und worüber zu<br />

schweigen unmöglich ist.“<br />

Victor Hugo<br />

Programm <strong>2017</strong><br />

23. 11. Philip Glass<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Robert Schumann<br />

Dirigent: Facundo Agudin<br />

30. 11. Sergei Prokoew<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sergei Rachmaninoff<br />

Dmitri Schostakowitsch<br />

Dirigent: Michail Jurowski<br />

4. 12. Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Joseph Haydn<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Dirigent: James Feddeck<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

willkommen im Herbst! Es ist kaum zu glauben, aber wahr: Schon<br />

wieder ist das Jahr zu drei Vierteln vorüber. Doch keine Bange –<br />

gerade jetzt zeigt sich die Region von ihrer wohl vielfältigsten<br />

Seite: Sonnenschein trifft auf Regen, warme Tage wechseln sich<br />

mit kalten Nächten ab, die Blätter an den Bäumen färben sich<br />

bunt. Wenn Sie mich fragen, gehört der Herbst zu den schönsten<br />

Jahreszeiten überhaupt.<br />

So bunt und vielfältig wie die kommenden Monate sein werden,<br />

ist auch unsere <strong>Oktober</strong>-<strong>Ausgabe</strong>. Diesmal werfen wir einen<br />

Blick auf den Landkreis Schwäbisch Hall. Was beschäftigt etwa<br />

Landrat Gerhard Bauer in diesen Tagen? Wie stellt sich der neue<br />

Wirtschaftsförderer des Landkreises, David Schneider, auf seine<br />

neue Herausforderung ein? Wie ticken die Uhren beim größten<br />

Arbeitgeber im Kreis, der Bausparkasse Schwäbisch Hall? Und wie<br />

bereitet sich ein Muswiesenwirt auf das älteste Volksfest Hohenlohes<br />

vor? Wir haben nachgefragt. Diese und weitere Geschichten<br />

finden Sie in unserer Titelstrecke ab Seite 12.<br />

Der Beruf des Lehrers gehört ohne Zweifel zu den spannendsten<br />

Jobs dieser Welt. Jeder Schüler ist anders und dennoch gilt es,<br />

sich auf alle gleichermaßen einzustellen. Doch es ist, wie es ist:<br />

Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für diesen<br />

Weg – Lehrermangel macht sich breit, vor allem an Grund- und<br />

Sonderschulen. Wir sind der Sache auf den Grund gegangen<br />

und haben uns in der Region umgehört. Wie wir diesbezüglich<br />

aufgestellt sind, erfahren Sie in den Berichten ab Seite 8.<br />

Wer mit Menschen mit Behinderung arbeitet, der weiß, wie<br />

vielfältig das Leben ist. Denn meist geben die Betroffenen ein<br />

Vielfaches mehr zurück, als sie nehmen. Inklusion ist daher ein<br />

besonders wichtiges Thema – auch in der Region. Wie die Macher<br />

in Heilbronn-Franken damit umgehen, wo es noch Nachholbedarf<br />

gibt und welche Projekte bereits am Laufen sind, können Sie ab<br />

Seite 32 herausfinden.<br />

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen<br />

Sichern Sie sich jetzt den neuen<br />

Hohenlohe 2018-Kalender mit den<br />

schönsten Motiven von Schwäbisch<br />

Hall bis Weikersheim. Bestellungen<br />

sind für nur 14,90 Euro unter<br />

www.pro-magazin.de/produkte oder<br />

per E-Mail an info@pro-vs.de möglich.<br />

Kontakt<br />

Sie haben Anmerkungen, Wünsche<br />

oder Fragen? Melden Sie sich!<br />

lydia.hilpert@pro-vs.de<br />

Lydia-Kathrin Hilpert<br />

Redaktionsleitung<br />

Die Reinhold Würth Musikstiftung und die Konzerte der Würth<br />

[]<br />

Philharmoniker werden gefördert von der Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

3


INHALT<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

Politik<br />

8 Leerer Platz vor der Tafel<br />

In der Region herrscht Lehrermangel<br />

10 „Mit den Schülern lachen“<br />

Ann-Sophie Nowak möchte Pädagogin werden<br />

Titel<br />

14 „Nicht hinten runterfallen“<br />

Landrat Gerhard Bauer über zukünftige Aufgaben<br />

18 Am Puls der Zeit sein<br />

Wirtschaftsförderer David Schneider im Porträt<br />

22 Ade, Türme an der Jagst<br />

Crailsheims OB Rudolf Michl kandidiert nicht mehr<br />

24 Die Träume-Möglichmacher<br />

Die Bausparkasse ist der größte Arbeitgeber im Kreis<br />

26 Als Hall lutherisch wurde<br />

Der Reformationstag jährt sich zum 500. Mal<br />

28 Nach der Muswiese ist vor der Muswiese<br />

Gastwirt Christoph Pressler ist jedes Jahr dabei<br />

Wirtschaft<br />

32 Eine Stadt für alle Bürger<br />

Irina Richter ist Inklusionsbeauftragte in Heilbronn<br />

34 Gegen Feuer und Behinderung wehren<br />

Rollstuhlfahrer Axel Amlung ist beim Löschtrupp aktiv<br />

36 Einfach mal malen<br />

Die Gruppe „Tausendgrün“ hat besondere Künstler<br />

38 Kino im Kopf<br />

So genießt ein Sehbehinderter dank einer App Filme<br />

42 Reinschnuppern, was das Zeug hält<br />

Warum Praktika sinnvolle Erfahrungen sind<br />

44 Silicon Valley im Solpark<br />

Essendi IT hat ihr neues Gebäude bezogen<br />

46 Gegentrend zur Globalisierung<br />

Heimische Erzeugnisse gewinnen wieder an Bedeutung<br />

48 Was steckt in der Kiste?<br />

Die Biokiste von Wino Biolandbau kommt gut an<br />

Serie: Museen in der Region<br />

56 Von Trias bis Tafelsilber<br />

Einen Besuch wert: das Museum im Deutschhof<br />

Wenn der Lehrer nicht kommt<br />

8<br />

Stundenausfall: Das ist, was bei vielen Schülern – verursacht<br />

durch den bundesweiten Lehrermangel – nahezu fest zum<br />

Stundenplan gehört. Auch Grund- und Sonderschulen in<br />

der Region sind von dem Problem betroffen.<br />

18 Das neue Gesicht für die Wirtschaft<br />

Seit dem 1. <strong>Oktober</strong> ist David Schneider der neue<br />

Wirtschaftsförderer des Landkreises Schwäbisch Hall. Er<br />

übernimmt damit das Amt des jetzigen Ruheständlers<br />

Helmut Wahl. Das Beachtliche an Schneider: Mit gerade mal<br />

28 Jahren tritt er die Position an. Wir haben mit ihm über<br />

diesen Sprung auf der Karriereleiter gesprochen.<br />

28 Fünfte Jahreszeit<br />

Ein kleiner Ort steht Kopf und das fünf<br />

Tage lang: Anfang <strong>Oktober</strong> findet die<br />

traditionelle Muswiese statt. Dann<br />

herrscht Ausnahmezustand im<br />

kleinen Weiler bei Rot am See.<br />

Wie sich dieser Zustand anfühlt,<br />

weiß Muswiesenwirt<br />

Christoph Pressler ganz<br />

genau.<br />

38 Kinofilme auch ohne Bild<br />

Sehbehinderte und Blinde können nicht ins Kino? Quatsch.<br />

Natürlich können sie. Und zwar mithilfe einer App,<br />

die die Menschen mit Handicap per Audiodeskription<br />

durch die Filme führt. Wie das geht? Das haben wir den<br />

Sehbehinderten Dieter Müller ausprobieren lassen und<br />

gemeinsam mit ihm einen Film angeschaut und -gehört.<br />

Fotos: Fotolia/bluedesign, Fotolia/eclypse78, Olga Lechmann<br />

46 Regional spezial<br />

Regionale Produkte sind im Trend. Woher dieser rührt und<br />

welches Verkaufskonzept solcher Artikel die Region bietet,<br />

ist ab Seite 46 nachzulesen. Hier klären wir auch, ob unsere<br />

Supermärkte mit regional auch regional meinen.<br />

Ein Museum zum Mitmachen<br />

Dass ein Museumsbesuch nicht nur aus Betrachten<br />

der Exponate und Lesen der Schilder besteht, beweist<br />

das Museum im Deutschhof in Heilbronn. Hier gibt es<br />

Archäologie, Kunst und Kultur zum Anfassen.<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 Regioskop<br />

58 Mosaik<br />

60 Veranstaltungskalender<br />

62 Ausblick & Impressum<br />

Zum Titelbild<br />

56<br />

Wie die vielen Knöpfe verschiedener Größen und Farben<br />

auf unserem Titelbild symbolisch zeigen, vereint Heilbronn-Franken<br />

in sich viele Dinge: seien es Menschen mit<br />

und ohne Behinderung in einer offenen Gesellschaft, seien<br />

es Tradition und Moderne im Landkreis Schwäbisch Hall<br />

oder seien es selbst erzeugte Produkte im Vergleich zu gekauften<br />

in unseren Supermärkten. Wenn sich eines über die<br />

Region sagen lässt, dann, dass sie vielfältig ist.<br />

Foto: Shutterstock/gourmetphotography<br />

Südwestmetall macht Bildung<br />

zukunftsweisend<br />

Es sind die Mitarbeiter in den Unternehmen, die den<br />

Erfolg der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg<br />

ausmachen. Qualifizierte und engagierte<br />

Nachwuchskräfte zu gewinnen, ist eine der großen<br />

Herausforderungen der Zukunft. Südwestmetall geht<br />

sie entschlossen an – und das in allen Teilen der<br />

Bildungskette: von Kindertageseinrichtungen, über<br />

Schulen, Berufsausbildung und Hochschulen bis hin zum<br />

Beruf. Mit Projekten und Bildungsangeboten – in enger<br />

Zusammenarbeit mit den Unternehmen in der Region.<br />

In sieben Themenfeldern ist Südwestmetall dabei aktiv:<br />

Familie und Frühförderung<br />

Ökonomische Bildung und Berufsorientierung<br />

MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft<br />

und Technik)<br />

Qualität in der Schule<br />

Aus- und Fortbildung von Pädagogen<br />

Übergang in die Ausbildung<br />

Kooperation von Hochschule und Wirtschaft<br />

Erfahren Sie mehr:<br />

www.suedwestmetall-macht-bildung.de<br />

4<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

VERBAND DER METALL- UND ELEKTROINDUSTRIE BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.


REGIOSKOP<br />

REGIOSKOP<br />

7<br />

1 Künzelsau<br />

Berner investiert in Logistikzentrum<br />

Im Großhandel zählt jede Minute. Die Albert Berner<br />

Deutschland GmbH hat deshalb in den vergangenen<br />

Monaten kräftig in ihr Logistikzentrum<br />

am Stammsitz in Künzelsau investiert. Insgesamt<br />

floss ein mittlerer sechsstelliger Betrag in verschiedene<br />

Umbaumaßnahmen. „Diese sind ein wichtiger<br />

Schritt zur nachhaltigen Weiterentwicklung unserer<br />

Logistik“, sagt Jochen Kuhn, Geschäftsführer<br />

der Albert Berner Deutschland GmbH. Das heute<br />

15 000 Quadratmeter große Logistikzentrum<br />

wurde 1988 errichtet und im Laufe der<br />

Jahre sukzessive erweitert.<br />

Foto: Albert Berner Deutschland GmbH<br />

2 Güglingen/München<br />

Schützende Verkleidung<br />

Auch in München ist nun ein Produkt der Firma<br />

Wilhelm Layher GmbH & Co. KG zu sehen. Für die<br />

Neugestaltung der Fassade wurde das Hugendubelhaus<br />

am Münchner Marienplatz mit dem staubdichten<br />

Einhausungssystem „Layher Protect-System“<br />

verkleidet.<br />

Foto: Wilhelm Layher GmbH & Co. KG<br />

Landkreis<br />

Heilbronn<br />

2<br />

Hohenlohekreis<br />

3 Bad Mergentheim<br />

Roto spendet 30 000 Euro<br />

Sportlicher Erfolg im Team, verbunden mit sozialem<br />

Engagement für die Region, hat bei Roto Dach- und<br />

Solartechnologie schon seit vielen Jahren Tradition.<br />

Im Rahmen der Challenge Roth, einem Triathlon,<br />

hatten Partner und Lieferanten rund 30 000<br />

Euro gespendet. Die Empfänger waren Kindergärten<br />

in Bad Mergentheim, die Elfriede Frank-Stiftung<br />

sowie die Initiative „Sportler gegen Hunger“.<br />

Die Spendenübergabe fand während eines Familienfestes<br />

des Unternehmens statt.<br />

Foto: Roto Dach- und Solartechnologie GmbH/Joe Ehrhardt<br />

4 Mulfingen/Lippstadt<br />

Strategische Kooperation<br />

Die Hella KGaA Hueck & Co., einer der führenden<br />

Automobilzulieferer für Licht und Elektronik, sowie<br />

der Motoren- und Ventilatorenspezialist Ebm-Papst<br />

REVISA Neckarsulm<br />

haben eine strategische Kooperation auf dem Ge-<br />

Heiner-Fleischmann-Str. 6 / Tel. 0 71 32-958-0 / Fax 0 71 32-958-100<br />

REVISA Neckarsulm<br />

info@revisa.de / www.revisa.de<br />

biet der Aktuatorik vereinbart. Beide Partner Heiner-Fleischmann-Str. wol-<br />

Heiner-Fleischmann-Str. 6 / Tel. 0 71 32-958-0 / 6 Fax / Tel. 0 71 0 71 32-958-100<br />

32-958-0 / Fax 0 71 32-958-100<br />

len die Elektrifizierung weiter vorantreiben und info@revisa.de ge-<br />

www.revisa.de info@revisa.de www.revisa.de<br />

info@revisa.de / www.revisa.de info@revisa.de / www.revisa.de<br />

meinsam innovative Produktlösungen entwickeln.<br />

Foto: Hella KGaA Hueck & Co.<br />

Main-Tauber-Kreis<br />

1<br />

6<br />

3<br />

4<br />

Landkreis<br />

Schwäbisch-Hall<br />

5<br />

5 Crailsheim<br />

36 motivierte Talente begrüßt<br />

Die Groninger & Co. GmbH hat 31 Auszubildende<br />

und fünf duale Studenten zum Ausbildungsstart im<br />

September begrüßt. Die jungen Mitarbeiter werden<br />

von nun an Teil der Erfolgsgeschichte sein und aktiv<br />

dazu beitragen, dass Groninger auch weiterhin<br />

ein Unternehmen mit vielversprechender Zukunft<br />

bleibt.<br />

Foto: Groninger & Co. GmbH<br />

6 Schwäbisch Hall/Fort Worth<br />

Alaska Airlines setzt auf Recaro<br />

Die amerikanische Fluggesellschaft Alaska Airlines<br />

vertraut bei der Innenausstattung ihrer<br />

Flotte auf den Premium-Sitzhersteller Recaro<br />

Aircraft Seating aus Schwäbisch Hall. 32 neue<br />

Boeing-737-Max-Flugzeuge werden exklusiv mit<br />

Sitzen von Recaro ausgestattet. Zudem rüstet die<br />

Fluggesellschaft elf Maschinen mit den neuen Business-Class-Sitzen<br />

des hohenlohischen Unternehmens<br />

nach.<br />

Foto: Recaro Aircraft Seating GmbH & Co. KG/Michael Kraus<br />

7 Wertheim<br />

Neue Containerpumpe<br />

Mit der neuen horizontalen Containerpumpe B200<br />

präsentiert die Lutz-Pumpen GmbH eine weitere<br />

Möglichkeit, Flüssigkeiten professionell aus Standard-Intermediate-Bulk-Containern<br />

(IBC) zu entnehmen.<br />

Solche IBC sind wohl die am häufigsten<br />

genutzten Transport- und Lagerbehälter für Chemikalien<br />

in der Industrie.<br />

Foto: Fotoatelier Bernhard e. K.<br />

Steuerberatung Steuerberatung<br />

Steuerberatung Steuerberatung<br />

Wirtschaftsprüfung Wirtschaftsprüfung<br />

Wirtschaftsprüfung Wirtschaftsprüfung<br />

Unternehmensberatung<br />

Unternehmensberatung<br />

Unternehmensberatung<br />

Fachberater Fachberater Fachberater Fachberater für für Unternehmensnachf<br />

Unternehmensnachf<br />

für für Fachberater Fachberater für Internationales für Internatio<br />

Steue<br />

Steuerberatung<br />

Unternehmensberatung<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

Unternehmensberatung<br />

Fachberater für Unternehmensnachfolge<br />

Fachberater für Internationales Steuerrecht<br />

REVISA Öhringen<br />

Austraße 18 / Tel. 0 79 41-94 88-0 / Fax 0 79 41-94 88-66<br />

REVISA Öhringen<br />

oehringen@revisa.de / www.revisa.de<br />

REVISA Öhringen<br />

Austraße 18 / Tel. 0 79 Austraße 41-94 88-0 18 / / Fax Tel. 0 79 41-94 88-66<br />

88-0 / Fax 0 79 41-94<br />

oehringen@revisa.de oehringen@revisa.de www.revisa.de<br />

www.revisa.de<br />

oehringen@revisa.de oehringen@revisa.de / www.revisa.de / www.revisa.de<br />

6<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

7


POLITIK | Lehrermangel<br />

Lehrermangel | POLITIK<br />

Wo ist der Fehler im Bild? Was hier zu sehen – oder eher nicht zu sehen – ist, ist vielerorts bittere Realität: Lehrermangel.<br />

Wenn doch nur die Schule ausfallen würde. Wer hat sich das als Kind<br />

nicht hin und wieder gewünscht? Heute stehen in der Region etliche<br />

Grund- und Sonderschulen vor dem Problem, eine gute Versorgung<br />

zu gewährleisten – weil der Platz vor der Tafel in der Tat leer bleibt.<br />

Von Juliane Renk<br />

Leerer Platz<br />

vor der Tafel<br />

Lehrermangel: Dieses Wort ist derzeit<br />

in aller Munde – auch in der<br />

Region und das, obwohl Anfang<br />

September für den Landkreis Schwäbisch<br />

Hall, den Hohenlohekreis und<br />

den Main-Tauber-Kreis 169 Junglehrkräfte<br />

vereidigt wurden und nun ihren<br />

Dienst antreten. Das hört sich zunächst<br />

gut an. Stellt man aber den Junglehrern<br />

150 Schulen und rund 33 000 Schüler in<br />

den drei Kreisen gegenüber, bekommt<br />

man eine andere Sicht auf die Situation.<br />

Lehrer, die in den Ruhestand gehen<br />

oder aufgrund von Schwangerschaft<br />

beziehungsweise Elternzeit pausieren,<br />

sind dabei nicht berücksichtigt.<br />

Aktuell sind 39 Stellen offen. Hoffnung,<br />

dass sich während des laufenden<br />

Schuljahres noch viele Bewerber<br />

melden, hat Schulamtsdirektor Alois<br />

Schmitt vom Schulamt in Künzelsau<br />

nicht. Einige Stellen seien sogar<br />

mehrfach ausgeschrieben worden<br />

und trotzdem noch zu haben. Lediglich<br />

vereinzelt konnten Lehrkräfte aus<br />

dem Würzburger Raum für den Main-<br />

Tauber-Kreis gewonnen werden, weiß<br />

Schulamtsdirektor Joachim Rimmele.<br />

Die Belastungsgrenze der Lehrer<br />

und Schulleitungen sei erreicht. „Obwohl<br />

die Pädagogen hervorragende Arbeit<br />

leisten, um die Engpässe zu überbrücken,<br />

werden sie wohl das ganze<br />

Schuljahr über diese Anstrengungen<br />

aufrechterhalten müssen. Die Krankheitsreserve<br />

ist bereits im Einsatz“,<br />

fasst Rimmele zusammen. Entspannen<br />

wird sich die Situation wohl erst im Februar<br />

oder im Sommer 2018, wenn weitere<br />

Lehrer eingestellt werden können.<br />

Der Pflichtunterricht in den drei<br />

Kreisen sei weitgehend gesichert. Für<br />

eine gute Versorgung würde man aber<br />

mehr Pädagogen brauchen, heißt es<br />

Foto: Shutterstock/hxdbzxy<br />

in einer Pressemeldung des Schulamts<br />

Künzelsau. Ein Problem, das eng<br />

an die Schulart geknüpft ist. Während<br />

es schon seit Jahren mehr angehende<br />

Gymnasiallehrer als Stellen gibt, ist<br />

die Situation an Sonder- und Grundschulen<br />

gerade umgekehrt. „Dass ein<br />

Drittel aller neuen Stellen in Grundschulen<br />

und ein Viertel der Sonderpädagogik-Stellen<br />

unbesetzt bleiben, ist<br />

dramatisch“, sagt Doro Moritz, Landesvorsitzende<br />

der Gewerkschaft Erziehung<br />

„<br />

und Wissenschaft (GEW).<br />

40 Prozent der Lehrkräfte<br />

arbeiten nicht<br />

bis zur gesetzlichen<br />

Altersgrenze.<br />

Doro Moritz<br />

“<br />

Die Ursache sieht Kultusministerin<br />

Susanne Eisenmann in einer besonders<br />

starken Pensionierungswelle. Moritz<br />

kennt das Problem: „40 Prozent der<br />

Lehrkräfte arbeiten nicht bis zur gesetzlichen<br />

Altersgrenze.“ Auf die Region<br />

träfe das allerdings nicht in diesem<br />

Ausmaß zu, erklärt Rimmele. „Einige<br />

Pädagogen arbeiten noch über das 65.<br />

Lebensjahr hinaus, andere Lehrkräfte<br />

haben wegen des Lehrermangels sogar<br />

ihr Sabbatjahr verschoben.“ Und<br />

trotzdem wird der Schulamtsdirektor<br />

bereits jetzt mit den ersten Ausfällen<br />

konfrontiert. „Wir arbeiten daran, die<br />

Versorgung zu sichern, aber es wurden<br />

uns einige Schwangerschaften mit Beschäftigungsverbot<br />

gemeldet,“ erläutert<br />

Rimmele.<br />

Diese Stellen kommen zu den 27<br />

Lehrkräften, die noch in den Grundschulen<br />

fehlen, hinzu. Zwölf davon<br />

entfallen auf den Kreis Schwäbisch<br />

Hall, zehn auf den Hohenlohekreis und<br />

fünf auf den Main-Tauber-Kreis. Sechs<br />

Stellen sind in den Klassenstufen fünf<br />

bis zehn noch offen – allerdings nicht<br />

an einer klassischen Realschule. Dies<br />

ist der einzige Bereich, der komplett<br />

abgedeckt ist.<br />

21.11.<strong>2017</strong><br />

AUFTAKT-<br />

VERANSTALTUNG<br />

der Aktionswoche<br />

Willkommenskultur<br />

<strong>2017</strong><br />

Willkommenskultur 4.0 –<br />

Reflektieren | Gestalten | Zusammen erleben<br />

21.11.<strong>2017</strong> | 14:00-17:30 Uhr<br />

im Silcherforum, Lenaustrasse 2, 74074 Heilbronn<br />

Fachtagung mit Kazım Erdoğan<br />

ABSCHLUSS-<br />

VERANSTALTUNG<br />

der Aktionswoche<br />

Willkommenskultur<br />

<strong>2017</strong><br />

28.11.<strong>2017</strong><br />

Sprache erlangt – was nun?<br />

Beruflich ankommen in Heilbronn-Franken<br />

28.11.<strong>2017</strong> | 17:30-19:00 Uhr<br />

Hohenloher Integrationszentrum<br />

Schliffenstrasse 24, 74653 Künzelsau-Gaisbach<br />

Im Rahmen der Aktionswoche Willkommenskultur <strong>2017</strong><br />

finden in der Region zahlreiche Veranstaltungen statt.<br />

Alle Informationen finden Sie im Veranstaltungskalender und in<br />

der Aktionslandkarte online unter www.welcomecenter-hnf.com.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie beim Welcome Center Heilbronn-Franken unter<br />

Tel.: 07131-7669 868 oder E-Mail: welcomecenter@heilbronn-franken.com.<br />

Unterstützt aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg<br />

8<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

9


POLITIK | Lehrermangel<br />

Lehrermangel | POLITIK<br />

Unterrichten lag ihr schon immer im Blut: Während des Abiturs ließ sich Ann-<br />

Sophie Nowak zur Reitpädagogin ausbilden, heute studiert sie auf Lehramt.<br />

„Mit den<br />

Schülern lachen“<br />

Lehrer sind selten des Schülers beste Freunde. Doch bestimmt<br />

erinnert sich jeder von uns an einen Pädagogen, der nett, witzig,<br />

cool oder vielleicht ein bisschen von allem war. Wir haben bei einer<br />

PH-Studentin nachgefragt, worauf es bei dem Job ankommt.<br />

Foto: Juliane Renk<br />

Frau Nowak, warum sind Sie sich<br />

sicher, dass Ihr Weg zurück in die<br />

Schule der richtige ist?<br />

Nowak: Es war schon als Kind mein<br />

Traum, Lehrerin zu werden. Ich habe<br />

immer sehr gerne vor und mit anderen<br />

gesprochen. Sachverhalte, die mich<br />

selbst begeistern, weiterzugeben, das<br />

gefällt mir. In der Oberstufe durfte ich<br />

eine ganze Unterrichtsstunde zu verschiedenen<br />

Literaturepochen halten.<br />

Dabei habe ich mich sehr wohlgefühlt<br />

und viele positive Rückmeldungen bekommen.<br />

Wieso haben Sie sich nicht für die<br />

Grundschule entschieden, sondern für<br />

die Sekundarstufe, obwohl Jugendliche<br />

als schwieriger gelten?<br />

Nowak: Zunächst dachte ich eigentlich,<br />

ich möchte Berufsschullehrerin<br />

werden. Als ich parallel zum Abitur<br />

eine Ausbildung zur Reitpädagogin<br />

absolviert habe, beschäftigte ich mich<br />

hauptsächlich mit Kindern im Alter<br />

zwischen vier und zwölf Jahren – und<br />

bei den ersten Kursen, die ich gegeben<br />

habe, habe ich gemerkt, dass ich mit<br />

den Jüngeren ebenfalls gut klarkomme.<br />

Da ich mich sehr gerne mit Literatur<br />

auseinandersetze, habe ich mich<br />

jedoch schließlich dafür entschieden,<br />

lieber ältere Schüler zu unterrichten,<br />

weil es in der Grundschule doch eher<br />

um Basiswissen geht.<br />

Sie haben ein Jahr lang im Bereich der<br />

Hausaufgabenbetreuung in der Grundschule<br />

Tiefenbach gearbeitet und Ihr<br />

erstes dreiwöchiges Praktikum an der<br />

Hermann-Merz-Realschule Ilshofen<br />

hinter sich. Worin sehen Sie die Herausforderungen<br />

des Lehrerberufs?<br />

Nowak: Es kann belastend sein, mitzubekommen,<br />

was die Schüler belastet.<br />

Außerdem wird es immer auch Schüler<br />

geben, mit denen man sich weniger<br />

gut versteht. Man muss lernen, das zu<br />

akzeptieren. Außerdem unterschätzt<br />

man als Anfänger auch, wie viel Zeit erforderlich<br />

ist, um wirklich guten Unterricht<br />

vorzubereiten, der nicht nur stur<br />

nach<br />

„<br />

Lehrbuch abläuft.<br />

In Serien gibt es nur<br />

zwei Typen: den Kumpel<br />

oder das Arschloch.<br />

Ann-Sophie Nowak<br />

“<br />

Jeder hat Erinnerungen an die Schulzeit.<br />

Was haben Sie erlebt, das Sie selbst<br />

nie anwenden werden?<br />

Nowak: Was ich niemals tun werde, ist,<br />

Kindern einen Hut aufzusetzen, wenn<br />

sie Rechtschreibfehler machen oder<br />

gleich die komplette Klasse Strafarbeiten<br />

schreiben lassen, obwohl nur drei<br />

oder vier Schüler Blödsinn angestellt<br />

haben.<br />

Was ist Ihnen aus den Jahren, in denen<br />

Sie zur Schule gegangen sind, positiv<br />

im Gedächtnis geblieben?<br />

Nowak: Ich hatte in der Oberstufe eine<br />

richtig gute Englischlehrerin, deren<br />

Unterricht sehr abwechslungsreich<br />

war. Sie konnte alle Schüler motivieren,<br />

weil sie so eine nette Art hatte. Das war<br />

bemerkenswert.<br />

Was halten Sie von den Pädagogen in<br />

Fernseh-Serien wie „Der Lehrer“?<br />

Nowak: Das kumpelhafte Verhältnis<br />

den Schülern gegenüber, das den Zuschauern<br />

in solchen Serien suggeriert<br />

wird, ist ein Trugschluss. Bei ‚Der Lehrer‘<br />

und Co. gibt es oft nur zwei Typen:<br />

den Kumpel oder das Arschloch. Das<br />

ist jedoch total überzeichnet und kein<br />

bisschen realistisch.<br />

Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach<br />

für einen Lehrer, Humor zu haben?<br />

Nowak: Ich finde, Humor ist sehr wichtig.<br />

Man sollte als Pädagoge über sich<br />

selbst und mit seinen Schülern lachen<br />

können. Das ‚Mit‘ statt dem ‚Über‘ ist<br />

es dabei, was den Unterschied ausmacht.<br />

Interview: Juliane Renk<br />

Zur Person<br />

Schlemmen, Staunen, Spenden<br />

Flying Dinner für das Kinderdorf<br />

Kinderdorfmütter kochen ein zauberhaftes Herbstmenü mit regionalen Zutaten.<br />

Kinder und Jugendliche aus dem Kinderdorf freuen sich, Ihnen das<br />

Flying Dinner zu servieren. Der Kinderdorfzirkus Julando und die Artisten<br />

des Zirkus Compostelli begeistern Sie mit ihrer Artistik.<br />

Freitag, 20. <strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

Einlass: 18.30 Uhr • Beginn 19.00 Uhr<br />

Eintrittskarte 45,- EUR<br />

Mehrzweckhalle, Hauptstraße 13, 74638 Waldenburg<br />

Ann-Sophie Nowak lebt in Ilshofen<br />

und studiert Deutsch und Evangelische<br />

Religion an der Pädagogischen<br />

Hochschule (PH) in Schwäbisch Gmünd<br />

im dritten Semester. Die 21-Jährige<br />

wird nach dem Studium Schüler der<br />

Klassenstufen fünf bis zehn unterrichten.<br />

Nowak hat während ihres Abiturs<br />

eine Ausbildung zur Reitpädagogin<br />

absolviert.<br />

10<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

Karten erhalten Sie ab sofort in unserer Geschäftsstelle:<br />

Albert-Schweitzer-Kinderdorf e. V. • Margarete-Gutöhrlein-Straße 21<br />

74638 Waldenburg • Tel. 07942 9180-0 • info@albert-schweitzer-kinderdorf.de


TITEL | Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Landkreis Schwäbisch Hall | TITEL<br />

Dynamisches Gebiet<br />

Denkt man an den Landkreis Schwäbisch Hall, kommt einem vermutlich als<br />

Erstes die gleichnamige Stadt in den Sinn. Doch die Raumschaft hat natürlich<br />

noch mehr zu bieten als Freilichtspiele und Kunsthalle Würth. Zum Beispiel?<br />

Die Muswiese im Weiler Musdorf bei Rot am See, den jährlich zehntausende<br />

Besucher in einen Riesenjahrmarkt verwandeln. Neben Beständigkeit wird<br />

der Landkreis aber auch mit Veränderungen konfrontiert. So verabschiedet<br />

sich in Crailsheim der Oberbürgermeister und in der Siederstadt zieht ein<br />

neuer Wirtschaftsförderer die Fäden von Schrozberg bis Sulzbach-Laufen.


TITEL | Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Landkreis Schwäbisch Hall | TITEL<br />

„Nicht hinten runterfallen“<br />

Der Schwäbisch Haller Landrat Gerhard Bauer musste in den<br />

vergangenen zwei Jahren schwere Schicksalsschläge im Job<br />

hinnehmen. Den Kopf in den Sand stecken möchte er deswegen<br />

aber nicht – ganz im Gegenteil.<br />

Das Klinikum in Crailsheim läuft – und schreibt dennoch rote Zahlen. Landrat<br />

Gerhard Bauer sieht als Ursache für diese Misslage das Finanzierungskonzept.<br />

Foto: Ufuk Arslan<br />

Herr Landrat Bauer, zwei ereignisreiche<br />

Jahre liegen hinter Ihnen. Im<br />

August 2015 ereignete sich die Tragödie<br />

an der Jagst, im Mai 2016 dann die<br />

Unwetterkatastrophe in Braunsbach.<br />

Wie sehr haben diese Ereignisse an<br />

Ihrem Nervenkostüm gezerrt?<br />

Bauer: Beide Ereignisse gehören zu den<br />

schlimmsten Erlebnissen in meinem<br />

Leben. Vor allem das menschliche Leid<br />

hat mich sehr mitgenommen. Ich erinnere<br />

mich an einen Mann in Braunsbach,<br />

der unter Tränen vor dem Haus<br />

stand, das er erst vier Wochen zuvor<br />

gekauft hatte. Es war durch die Wasser-<br />

und Geröllmassen sehr stark beschädigt<br />

worden. Obwohl wir solche<br />

Situationen regelmäßig üben, trifft es<br />

einen in solchen Momenten doch ganz<br />

unvermittelt. Wir mussten kurzfristige<br />

Entscheidungen treffen – in beiden<br />

Fällen. Im Falle der Jagst stand<br />

beispielsweise die Frage im Raum, ob<br />

wir das verunreinigte Wasser abpumpen<br />

und auf den Feldern ausbringen<br />

sollen. Es hätte eine Woche gedauert,<br />

um die Wasserproben auf Dioxine hin<br />

zu untersuchen. Diese Zeit hatten wir<br />

aber nicht, wir brauchten eine schnelle<br />

Lösung. Wir haben uns dafür entschieden,<br />

das Wasser zu entnehmen.<br />

Heute wissen wir, dass es die richtige<br />

Entscheidung war. Aber das sind natürlich<br />

nicht die einzigen Ereignisse, die<br />

mich geprägt haben. Auch die Schließung<br />

des Gaildorfer Krankenhauses im<br />

Sommer 2012 oder der Helikopterabsturz<br />

auf der Autobahn A6 im Jahr darauf<br />

waren emotionale Momente, die<br />

mich sehr bewegt haben.<br />

Wie sieht die aktuelle Lage an der Jagst<br />

und in Braunsbach aus?<br />

Bauer: Die Jagst erholt sich gut, das<br />

Aktionsprogramm läuft und trägt<br />

Früchte. Auch die Selbstheilungskräfte<br />

der Natur wirken kontinuierlich.<br />

Natürlich ist es ein langer Weg und die<br />

Erfolge sind nur in kleinen Schritten zu<br />

sehen. Aber es gibt sie. Unser Ziel ist<br />

es, dass sich der Fluss nicht nur erholt,<br />

sondern dass es der Jagst noch besser<br />

geht als vor dem Unglück. Hier sind wir<br />

auf einem guten Weg. In Braunsbach<br />

sind die Fortschritte greifbarer, weil sie<br />

sichtbarer sind. Es geht gut voran. Die<br />

Infrastruktur wird – sofern noch nicht<br />

vorhanden – komplett wieder aufgebaut.<br />

Der Marktplatz ist bereits hergestellt.<br />

Gerade werden die Straßen<br />

neu gestaltet. Auch in Braunsbach gilt:<br />

Man muss das Geschehene als Chance<br />

betrachten. Das war zu Beginn sicher<br />

nicht ganz einfach. Aber jetzt muss<br />

man das Beste aus der Situation machen.<br />

Braunsbach soll mit einer ausgebauten<br />

und verbesserten Infrastruktur<br />

noch schöner werden, als es vorher<br />

schon war.<br />

FREUDE AM BAUEN ERLEBEN<br />

Mit<br />

Mit Ihrem<br />

Ihrem starken<br />

starken Partner<br />

Partner in<br />

in Europa<br />

Europa<br />

Wie zufrieden sind Sie mit der<br />

Entwicklung?<br />

Bauer: Als Landrat ist man nie zu einhundert<br />

Prozent zufrieden (lacht).<br />

Auch wenn es gut läuft, wir dürfen uns<br />

nicht zurücklehnen, sondern müssen<br />

dauernd am Ball bleiben, damit wir<br />

das, was wir uns vorgenommen haben,<br />

auch erreichen.<br />

Haben Sie Ihren Landkreis und die<br />

Menschen darin in dieser Zeit neu<br />

kennengelernt?<br />

Straßen- und Netzbau, Gleisinfrastrukturbau, Ingenieur- und Schlüsselfertigbau<br />

Straßen- und Netzbau, Gleisinfrastrukturbau, Ingenieur- und Schlüsselfertigbau<br />

Seit über 115 Jahren verwirklichen wir anspruchsvolle Bauvorhaben und schaffen so Lebensräume und<br />

Netze Seit über für die 115 moderne Jahren verwirklichen Gesellschaft wir in Europa. anspruchsvolle Von der Bauvorhaben Planung bis zur und Realisierung schaffen so sind Lebensräume wir für Sie und<br />

der<br />

richtige Netze für Partner. die moderne Gemeinsam Gesellschaft entwickeln in Europa. wir mit Von unserem der Planung über Generationen bis zur Realisierung gewachsenen sind wir Know-how für Sie der<br />

in<br />

allen richtige Gewerken Partner. und Gemeinsam neuester, entwickeln innovativer wir Maschinen- mit unserem und über Fahrzeugtechnik, Generationen gewachsenen spezifische, wirtschaftliche<br />

Know-how in<br />

und allen schnellstmögliche Gewerken und neuester, Lösungen. innovativer Sie als Kunde Maschinen- erhalten und nachhaltige Fahrzeugtechnik, Bauwerke spezifische, in hervorragender wirtschaftliche<br />

Qualität.<br />

und schnellstmögliche Lösungen. Sie als Kunde erhalten nachhaltige Bauwerke in hervorragender Qualität.<br />

LEONHARD WEISS - das sind 4.695 kompetente Mitarbeiter, die mit Freude am Bauen Ihre Projekte<br />

erfolgreich LEONHARD werden WEISS lassen.<br />

- das sind 4.695 kompetente Mitarbeiter, die mit Freude am Bauen Ihre Projekte<br />

erfolgreich werden lassen.<br />

Bauer: Ich denke, ich habe den Charakter<br />

der hier lebenden Menschen schon<br />

vorher sehr gut gekannt. Ich wusste<br />

schon immer, dass die Menschen extrem<br />

hilfsbereit sind, dass sie sich gerne<br />

ehrenamtlich engagieren und anpacken,<br />

wenn Not am Mann ist. Wie groß<br />

die Solidarität aber überall im Landkreis<br />

war, davon bin ich auch heute<br />

noch absolut begeistert. In Summe<br />

waren 22 Ortschaften vom Hochwasser<br />

betroffen, überall war die Hilfe immens.<br />

Die Menschen, die hier leben,<br />

sind ein Pfund, mit dem man wuchern<br />

kann – gar keine Frage. Auch deshalb<br />

könnte ich mir keinen schöneren Beruf<br />

als meinen vorstellen.<br />

Welche Themen beschäftigen Sie<br />

derzeit besonders?<br />

Bauer: Es gibt ganz unterschiedliche<br />

Inhalte, die wir auf der Agenda haben.<br />

Ein Landrat hat nicht eine klassische<br />

Aufgabe. Man ist praktisch Bundeskanzler,<br />

Bundespräsident und<br />

Bundestagspräsident in einer Person<br />

(lacht). Die Vielfalt ist außerordentlich<br />

groß: Eine Aufgabe ist die medizinische<br />

Versorgung auf dem Land – und<br />

zwar in allen Facetten. Ob Krankenhaus,<br />

Arzt, Hebamme, Pflegekraft: Es<br />

ist sehr viel Arbeit, in ländlichen Gebieten<br />

ein gutes Angebot zu gewährleisten.<br />

Ein anderer Punkt ist beispielsweise<br />

der Breitbandausbau. Unsere Städte<br />

sind hier schon gut abgedeckt,<br />

14<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

KONTAKT ZUM DIALOG<br />

KONTAKT ZUM DIALOG<br />

LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG - BAUUNTERNEHMUNG<br />

Leonhard-Weiss-Str. LEONHARD WEISS 22, GmbH 73037 & Göppingen, Co. KG - BAUUNTERNEHMUNG<br />

P +49 7161 602-0<br />

Leonhard-Weiss-Str. 2-3, 22, 73037 74589 Göppingen, Satteldorf, P +49 +49 7951 7161 33-0<br />

602-0<br />

bau-de@leonhard-weiss.com, Leonhard-Weiss-Str. 2-3, 74589 www.leonhard-weiss.de<br />

Satteldorf, P +49 7951 33-0<br />

bau-de@leonhard-weiss.com, www.leonhard-weiss.de<br />

EINFACH.GUT.GEBAUT<br />

EINFACH.GUT.GEBAUT


TITEL | Landkreis Schwäbisch Hall<br />

EFFIZIENZ IST ERFOLG<br />

„<br />

Wir müssten Patienten<br />

heimschicken.<br />

Gerhard Bauer<br />

Zur Person<br />

“<br />

Gerhard Bauer ist seit 2004 Landrat<br />

im Landkreis Schwäbisch Hall. Der<br />

studierte Jurist ist parteilos und<br />

war vor seiner Wahl erster Landesbeamter<br />

im Kreis. Der Landkreis<br />

Schwäbisch Hall ist Heimat von<br />

rund 190 000 Menschen, die auf<br />

einer Fläche von 1484 Quadratkilometern<br />

leben. Bauer ist verheiratet<br />

und Vater zweier Söhne.<br />

Foto: privat<br />

dennoch gibt es im Landkreis noch<br />

Lücken, die wir unbedingt schließen<br />

müssen. Wir arbeiten an einer gemeinsamen<br />

Lösung und möchten dafür alle<br />

zur Verfügung stehenden Möglichkeiten<br />

abwägen. Außerdem beschäftigt<br />

uns der Bau der künftigen Außenstelle<br />

des Landratsamtes auf dem Karl-Kurz-<br />

Areal in Hessental. Dort soll rund ein<br />

Drittel der Mitarbeiter untergebracht<br />

werden. Aber das ist nur ein kleiner Teil<br />

vieler Aufgaben.<br />

Im vergangenen Jahr haben Sie voller<br />

Vorfreude der Einweihung des neuen<br />

Kreisklinikums in Crailsheim entgegengefiebert.<br />

Jetzt, rund eineinhalb Jahre<br />

später, schreibt das Klinikum rote<br />

Zahlen. Können Sie diese Situation<br />

erklären?<br />

Bauer: An sich ist das Krankenhaus in<br />

Crailsheim sehr gut aufgestellt: In den<br />

vergangenen fünf Jahren haben die<br />

Patientenzahlen hier in Summe um<br />

40 Prozent zugenommen. Die Klinik<br />

ist ausgelastet, die angebotenen Leistungen<br />

steigen kontinuierlich an. Das<br />

Haus ist am Anschlag, mehr geht einfach<br />

nicht mehr. Auch heute noch sind<br />

zwei Abteilungen im Altbau untergebracht,<br />

weil die Kapazität im Neubau<br />

nicht ausreicht. Von daher bin ich mit<br />

der positiven Entwicklung des Crailsheimer<br />

Krankenhauses sehr zufrieden.<br />

Das Problem bei der Sache ist<br />

jedoch das komplexe Finanzierungssystem<br />

von Krankenhäusern. Kleine<br />

Häuser werden für ihr Wachstum bestraft.<br />

Für Mehrleistungen werden Abschläge<br />

fällig. Fallpauschalen werden<br />

teilweise viel zu gering kalkuliert. Das<br />

heißt: Wer über das Budget hinaus Patienten<br />

annimmt und behandelt, zahlt<br />

an die Krankenkasse zurück. Oder im<br />

Umkehrschluss: Wenn das Budget erschöpft<br />

ist, müssten wir theoretisch<br />

Patienten heimschicken, was wir natürlich<br />

nicht tun. Dieses Finanzierungssystem<br />

zielt auf Zentrenbildung<br />

ab; darauf, kleinere Krankenhäuser zu<br />

schließen.<br />

Wie soll es in dieser Hinsicht<br />

weitergehen?<br />

Bauer: Wir brauchen das Klinikum in<br />

Crailsheim im Landkreis Schwäbisch<br />

Hall. Deshalb müssen wir Druck ausüben<br />

– in alle Richtungen. Das Finanzierungssystem<br />

muss angepasst werden.<br />

Bisher ist aber der große Wurf<br />

in dieser Hinsicht nicht gelungen. Es<br />

ist ein dickes Brett, das man sehr lange<br />

bohren muss, um hier zum Erfolg<br />

zu kommen. Wir dürfen nicht hinten<br />

runterfallen. Diesen Einsatz muss uns<br />

unsere Gesundheit wert sein. Denn sie<br />

ist das höchste Gut, das wir im Leben<br />

haben.<br />

Die Infrastruktur ist im Landkreis ein<br />

häufig beklagtes Thema – die Murrbahn<br />

oder die Autobahn A6 stehen<br />

hierfür stellvertretend. Was würden Sie<br />

sich infrastrukturell für den Landkreis<br />

wünschen?<br />

Bauer: Die Forderung nach einem<br />

zweigleisigen Ausbau der Murrbahn<br />

ist alt. Schon mein Vorgänger Ulrich<br />

Stückle sammelte in den 90er Jahren<br />

Unterschriften dafür. Ähnlich sieht es<br />

beim sechsspurigen Ausbau der Autobahn<br />

A6 aus. In beiden Fällen geht es<br />

schleppend voran. Wir müssen also<br />

weiter Druck machen. Auch die Landesstraßen<br />

im Landkreis sind teilweise<br />

in keinem guten Zustand. Der Landkreis<br />

ist der flächenmäßig viertgrößte<br />

Kreis im Land und der Kreis mit dem<br />

zweitlängsten Landesstraßennetz in<br />

Baden-Württemberg. Entsprechend<br />

gibt es hier immer viel zu tun. Derzeit<br />

weisen sehr viele Landesstraßen<br />

einen schlechten Zustand auf. Infrastruktur<br />

bedeutet aber nicht nur, das<br />

Straßen- und Schienennetz auszubauen,<br />

es geht auch um Breitbandversorgung<br />

oder Bildung sowie um soziale<br />

Angebote. Beispielsweise könnte ich<br />

mir auch einen Campus in Crailsheim<br />

gut vorstellen. Wir möchten innovative<br />

und niederschwellige Möglichkeiten<br />

in diesen Bereichen schaffen, damit im<br />

Landkreis die Lebensqualität nicht nur<br />

erhalten bleibt, sondern sogar noch<br />

verbessert wird. Dafür braucht es bedarfsgerecht<br />

zugeschnittene Angebote<br />

für die Menschen bei uns.<br />

Interview: Lydia-Kathrin Hilpert<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

BEGINNT MIT UNS<br />

KEFF – Ihr PartnEr Für UntErnEhmEn Und UmwElt<br />

Wir helfen Ihnen, Energieeffizienzpotenziale in Ihrem Unternehmen zu erkennen. Wie?<br />

Bei einem KEFF-Check führen Sie uns durch Ihr Unternehmen und wir analysieren dann mit<br />

Ihnen gemeinsam das vorhandene Potenzial zur Energieeinsparung. Dies kann im Bereich<br />

Druckluft, Beleuchtung, Pumpen, Wärmerückgewinnung, Lüftung oder Antriebe liegen.<br />

Interesse? Dann rufen Sie uns an unter Telefon 07131 9677-334 oder schreiben Sie uns eine<br />

E-Mail an keff-bw@heilbronn.ihk.de.<br />

KOORdINIERT dURCh<br />

GEFöRdERT dURCh<br />

Jetzt<br />

kostenlosen<br />

KEFF-Check<br />

vereinbaren!<br />

TRäGER dER REGIONaLEN<br />

KOMpETENZSTELLE<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

hEILBRONN-FRaNKEN<br />

1. KEFF-ChECK<br />

wIr SChaUEn hIn.<br />

2. KEFF-FaKtor<br />

wIr vErmIttEln.<br />

3. KEFF-EFFEKt<br />

SIE ProFItIErEn.<br />

Hier KEFF-Check-<br />

Gutschein downloaden!<br />

KEFF-Bw.dE<br />

16<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong>


TITEL | Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Landkreis Schwäbisch Hall | TITEL<br />

Am Puls<br />

der Zeit sein<br />

Was haben Sie mit 28 gemacht? Vielleicht sind Sie<br />

da zum ersten Mal Mutter geworden oder haben sich<br />

über Ihren ersten Job nach dem Studium gefreut. David<br />

Schneider ist mit seinen 28 Jahren die Karriereleiter<br />

nicht hinaufgestiegen – der neue Wirtschaftsförderer in<br />

Hall hat förmlich alle Stufen mit einem Satz genommen.<br />

Foto: Peer Hahn<br />

W<br />

er nicht wagt, der nicht gewinnt“,<br />

ist David Schneider<br />

überzeugt. Das könnte<br />

im Prinzip für die komplette Vita des<br />

28-Jährigen geschlussfolgert werden.<br />

Er ist das, was man einen Karrieristen<br />

nennen würde – jedoch gänzlich ohne<br />

die negative Konnotation. Schneider ist<br />

einfach ambitioniert, zielstrebig und<br />

weiß, war er will. Und das erreicht er<br />

auch, ohne dass es ihm dafür an Skrupel<br />

und Moral fehlen muss. Bei einem<br />

Gespräch mit dem Schwäbisch Haller<br />

kristallisiert sich schnell heraus: Der<br />

elegant gekleidete junge Mann mit der<br />

Brille ist viel reifer, als sein Alter vermuten<br />

ließe. Abgeklärt trifft es vermutlich<br />

am besten.<br />

IM FINALE ÜBERZEUGT<br />

Schneider ist seit dem 1. <strong>Oktober</strong> der<br />

neue Leiter des Amtes für Wirtschaftsund<br />

Regionalmanagement im Landkreis<br />

Schwäbisch Hall. Nachdem sich<br />

sein Vorgänger Helmut Wahl für den<br />

Ruhestand entschieden hatte, fiel die<br />

Wahl bereits im April auf Schneider,<br />

der zuvor etwa anderthalb Jahre lang<br />

für die Koordinierung und berufliche<br />

Qualifizierung von Zuwanderern verantwortlich<br />

zeichnete. Auf die Frage,<br />

ob er damit gerechnet hatte, dass er<br />

das Rennen macht, erwidert der gebürtige<br />

Darmstädter: „Ich habe mich ja bewusst<br />

für die Bewerbung entschieden,<br />

also habe ich eigentlich auch damit gerechnet,<br />

dass es klappt.“ Seine Konkurrentin<br />

habe sich „im Finale“ zwar auch<br />

gut präsentiert, doch er habe letztendlich<br />

den Kreistag überzeugt und dessen<br />

Vertrauen erhalten. „Ich habe das<br />

transportieren können, was ich wollte“,<br />

sagt Schneider, schenkt sich Kaffee<br />

in eine Tasse ein und nimmt einen<br />

Schluck.<br />

Wie hat denn nun Ex-Amtsleiter<br />

Wahl das Spielfeld für den studierten<br />

Verwaltungsmanager, der ein Aus-<br />

Zur Person<br />

David Schneider ist 28 Jahre alt und<br />

lebt zusammen mit seiner Partnerin in<br />

Schwäbisch Hall. Er kommt ursprünglich<br />

aus Hessen, hat aber in Künzelsau<br />

das Schlossgymnasium besucht<br />

und unter anderem in Ludwigsburg<br />

studiert. Neben seinen Aufgaben als<br />

Wirtschaftsförderer und WFG-Chef<br />

leitet Schneider das Transferzentrum<br />

Lernfabrik 4.0 der Steinbeis-Stiftung<br />

für Wirtschaftsförderung.<br />

Perle des Jagsttales<br />

Erholungsort an der<br />

Burgenstraße<br />

bietet:<br />

viel Kultur:<br />

Stadtfeiertag am 4. Samstag im Februar,<br />

Büchermarkt am 3. Samstag im Juni,<br />

Hofgartenfest am 3. Wochenende im Juli,<br />

Weihnachtsmarkt am 2. Adventswochenende,<br />

Ausstellungen im Sandelschen Museum und<br />

in der Orangerie<br />

viele Sehenswürdigkeiten:<br />

historische Altstadt, Schloss und außergewöhnliche<br />

Kirchen<br />

abwechslungsreiche Rad- und Wanderwege<br />

Info: Schloßstraße 10, 74592 Kirchberg/Jagst,<br />

Tel. 07954 9801-0,<br />

info@kirchberg-jagst.de, www.kirchberg-jagst.de<br />

Familien unterstützen –<br />

Generationen verbinden!<br />

Beste Bedingungen für<br />

✓ Kinder und Bildung<br />

✓ Familie und Beruf<br />

✓ Gesundheit und Erholung<br />

Gemeinde Michelfeld<br />

Haller Straße 35, 74545 Michelfeld<br />

Fon 0791 97071-0, Fax 0791 97071-30<br />

E-Mail: info@michelfeld.de<br />

Internet: www.michelfeld.de<br />

Montagebetriebe<br />

Metallbau<br />

Verpackungs-und Versandarbeiten<br />

inkl. Zählen, Wiegen, Abfüllen<br />

Konfektionierungsarbeiten<br />

Montagearbeiten aller Art<br />

Sortierarbeiten<br />

Qualitätskontrollen<br />

Lötarbeiten<br />

Entgratarbeiten<br />

Kartonagearbeiten<br />

Demontage-und Recyclingarbeiten<br />

Schweißarbeiten<br />

Blechbearbeitung<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Reiner Probst und Dietmar Kraus<br />

Telefon: 0791 9565-220/225, Telefax: 0791 9565-222<br />

E-Mail: sha@vaw.bwl.de, www.jva-schwaebisch-hall.de<br />

18<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

19


TITEL | Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Landkreis Schwäbisch Hall | TITEL<br />

landssemester in Schottland verbracht<br />

hat, hinterlassen? „Wie sagt man so<br />

schön: wie ein g‘mähtes Wiesle“, meint<br />

er und lächelt verschmitzt. „Nein, im<br />

Ernst, er hat mich umfassend in die<br />

wichtigsten Themen eingearbeitet und<br />

ich habe auch ein gut eingespieltes<br />

und erfahrenes Team an meiner Seite,<br />

das mich jederzeit unterstützt“, hebt<br />

Schneider hervor.<br />

Der Übergang von seiner einstigen<br />

Funktion zum neuen Amtsleiter<br />

einerseits und auch zum neuen Geschäftsführer<br />

der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

(WFG) des Landkreises<br />

sowie des Hohenlohe + Schwäbisch<br />

Hall Tourismus-Vereins andererseits<br />

sei ein fließender gewesen. „Ich bin<br />

förmlich hineingerutscht.“ Dennoch<br />

würde er erst jetzt, ab <strong>Oktober</strong>, allmählich<br />

merken, wie sich sein Terminkalender<br />

zunehmend füllt. Messen, externe<br />

Termine, Unternehmensbesuche,<br />

überregionale Veranstaltungen – das<br />

alles kommt auf Schneider zu.<br />

„<br />

Ich lerne tagtäglich<br />

neue Betriebe kennen.<br />

David Schneider<br />

“<br />

Doch dessen ist er sich im Klaren.<br />

„Ich muss flexibler sein als vorher. Das<br />

bedeutet auch, nicht immer pünktlich<br />

den Stift aus der Hand fallen lassen<br />

zu können“, weiß der WFG-Chef. Sein<br />

neuer Posten bringe zwar viel Verantwortung<br />

mit sich, sei jedoch auch eine<br />

große Chance in so jungen Jahren.<br />

WIRTSCHAFT STÄRKEN<br />

Und was hat er sich alles vorgenommen<br />

als Nachwuchs-Wirtschaftsförderer?<br />

„Am Puls der Zeit zu sein, was mein<br />

Aufgabenportfolio angeht. Für mich<br />

lautet die Frage: ‚Was benötigt die Wirtschaft<br />

im Landkreis?‘“, fasst Schneider<br />

zusammen und setzt die Tasse an<br />

die Lippen. Sein Ziel sei es, die Wirtschaftsstruktur<br />

zu stärken. Zwar sei die<br />

Situation in Schwäbisch Hall und den<br />

Kreisgemeinden gut, der Branchenmix<br />

krisenfest, die Arbeitslosenquote sehr<br />

niedrig und die Wirtschaft entkoppelt<br />

Foto: Shutterstock/StockWithMe<br />

Dass Helmut Wahl, Ex-Wirtschaftsförderer des Landkreises Schwäbisch Hall,<br />

seine „Spielwiese“ gemäht hinterlassen hat, kommt David Schneider zupass.<br />

vom Großraum Stuttgart, falls es dort<br />

zu Einbrüchen oder Schwankungen in<br />

der Konjunktur kommen sollte. Dennoch<br />

habe man aktuell mit dem Fachkräftemangel<br />

– insbesondere in kleineren<br />

Betrieben – zu kämpfen. Das sei ein<br />

essenzielles Thema auf seiner Agenda.<br />

„Ich möchte die Wirtschaft mit Fachkräften<br />

und Fördergeldern versorgen“,<br />

bringt Schneider auf den Punkt, was er<br />

in Zukunft anstrebt. „Wenn es den Unternehmen<br />

gut geht, geht es auch den<br />

Kommunen gut.“<br />

Apropos: Wie bewandert ist denn<br />

der Geschäftsführer in der Unternehmenslandschaft<br />

von Schwäbisch Hall,<br />

Crailsheim und Co.? „Ich lerne tagtäglich<br />

neue Betriebe von den insgesamt<br />

15 000 im Landkreis kennen“, konstatiert<br />

Schneider mit Anerkennung für<br />

die große Vielfalt an Firmen. Zu den einen<br />

habe man mehr Kontakt, zu den<br />

anderen eben etwas weniger. Bei allen<br />

persönlich vorstellig zu werden, wäre<br />

ohnehin unmöglich. Olga Lechmann<br />

Gemeinde<br />

Kreßberg<br />

Wir unterstützen in allen Lebenslagen!<br />

• Wohnraumförderung • Energieberatung<br />

• Beratungsangebote für Unternehmen<br />

• Jobbörsen • Freizeit • Europathemen<br />

Eine Initiative von:<br />

www.wfgsha.de<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

des Landkreises Schwäbisch Hall mbH<br />

Münzstraße 1 • 74523 Schwäbisch Hall<br />

Landkreis<br />

Schwäbisch Hall<br />

Tel.: 0791 755-7238<br />

Web: www.wfgsha.de<br />

Mail: info@wfgsha.de<br />

Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken<br />

im Landkreis Schwäbisch Hall<br />

familienfreundlich und attraktiv!<br />

• Kindergarten<br />

<br />

mit Kleinkindbetreuung ab<br />

12 Monaten mit flexiblen Betreuungsmöglichkeiten<br />

und gestaffelten Gebühren nach Familiengröße<br />

• Grundschule mit Ganztags- und Hausaufgabenbetreuung,<br />

Mittagessen <br />

und erweitertem<br />

Nachmittagsangebot<br />

• betreute Ferienprogramme<br />

• attraktive Bauplätze<br />

• Schnelles Internet bis 100 Mbit/sec<br />

• Familienförderung bei Erwerb von Grundstücken<br />

• Viele Sport- und Freizeitangebote in modernen<br />

Einrichtungen<br />

<br />

• Vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und medizinische<br />

Versorgung auf kurzen Wegen erreichbar<br />

Kontakt:<br />

Bürgermeisteramt Untermünkheim<br />

Hohenloher Straße 33<br />

74547 Untermünkheim<br />

Tel. 0791 970870<br />

www.untermuenkheim.de<br />

E-Mail: rathaus@untermuenkheim.de<br />

Leben, Arbeiten und Wohlfühlen in Kreßberg:<br />

› attraktive Neubaugebiete<br />

› autobahnnahe Gewerbeflächen<br />

Wir freuen uns über Familien mit Kindern<br />

und bieten:<br />

› gute Betreuungsangebote für Kinder ab 1 Jahr<br />

› drei Kindergärten mit Ganztagesbetreuung<br />

› Kinderkrippe<br />

› Ganztagesgrundschule mit Mittagessen für 1.– 1<br />

› beim Bauplatzkauf unterstützen wir Familien<br />

Weitere Infos bei der Gemeindeverwaltung Kreßberg:<br />

Untere Hirtenstraße 34 · 74594 Kreßberg<br />

Telefon 07957 9880-0 · Internet: www.kressberg.de<br />

E-Mail: gemeindeverwaltung@kressberg.de<br />

20<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

21


TITEL | Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Landkreis Schwäbisch Hall | TITEL<br />

Rudolf Michl scheidet zum Februar 2018 aus dem Amt des Oberbürgermeisters von Crailsheim. Die Stadt wird ihm fehlen.<br />

Ade, Türme an der Jagst<br />

Die Zeichen stehen auf Veränderung, sagt Rudolf Michl und meint<br />

damit Baumaßnahmen und Infrastruktur. Doch auch eine andere essenzielle<br />

Konstante in Crailsheim wird sich verändern: Die Amtszeit<br />

Michls endet nächstes Jahr im Januar – für immer.<br />

W<br />

enn Rudolf Michl, amtierender<br />

Oberbürgermeister der<br />

Stadt Crailsheim, von „seiner“<br />

Kommune erzählt, dann gerät er<br />

regelrecht ins Plaudern oder – und das<br />

ist vielleicht passender für den gebürtigen<br />

Hessen – ins Babbeln. Es ist authentisch,<br />

wenn er sagt, dass er sich<br />

kaum einen schöneren Job als den seinen<br />

vorstellen könne. Er selbst lässt daran<br />

keinen Zweifel zu.<br />

Dennoch ist es, wie es ist: Nur<br />

noch wenige Monate, dann heißt es,<br />

Abschied nehmen. Denn im Januar<br />

2018 endet die Amtszeit von Rudolf<br />

Michl. Für eine mögliche Wiederwahl<br />

lässt er sich nicht aufstellen. Wieso eigentlich<br />

nicht, wenn der Job doch so<br />

am Herzen liegt? „Diese Entscheidung<br />

hat ausschließlich persönliche Gründe“,<br />

erklärt er und ergänzt, wie schwer<br />

ihm der Entschluss gefallen sei.<br />

Eines steht also schon einmal<br />

fest: Die zweitgrößte Stadt im Landkreis<br />

Schwäbisch Hall und die drittgrößte<br />

Stadt in Heilbronn-Franken<br />

muss sich ein neues Stadtoberhaupt<br />

suchen. Was kommt auf den künftigen<br />

OB zu? Mit welchen Themen wird er<br />

oder sie sich auseinandersetzen müssen?<br />

Wie ist Crailsheim überhaupt aufgestellt?<br />

Es gibt wohl kaum einen, der<br />

das besser weiß als Rudolf Michl.<br />

Foto: Stadtverwaltung Crailsheim<br />

„Langweilig wird es meinem<br />

Nachfolger sicher nicht werden“, sagt<br />

der Vater zweier Töchter lachend. Es<br />

stehe viel auf der Agenda. Crailsheim<br />

sei eine Stadt, die sich immer wieder<br />

anpasse und neu erfinde. Eine Stadt,<br />

in der die Zeit nicht still steht, sondern<br />

in der man sich der Herausforderungen<br />

der Zukunft annehme. „Vieles ist<br />

schon angestoßen oder in Planung“,<br />

berichtet Michl. Dass sich Crailsheim,<br />

das im Zweiten Weltkrieg fast vollständig<br />

zerstört wurde, im Wandel befindet,<br />

war nicht nur in den vergangenen<br />

Jahren deutlich zu spüren. Auch jetzt<br />

stehen die Zeichen auf Veränderung.<br />

Dies zeigt sich etwa am Sanierungsgebiet<br />

der östlichen Innenstadt, dessen<br />

Kern der große Volksfestplatz ist.<br />

Dieser präsentierte sich in der Vergangenheit<br />

eher trist und öde. „Wir wollen<br />

den Platz jetzt nicht nur etwas aufhübschen,<br />

sondern auch neuen öffentlichen<br />

Raum schaffen.“ Eine Stadthalle<br />

wird deshalb unter anderem gebaut,<br />

deren Kosten sich auf rund 15 Millionen<br />

Euro belaufen werden. „Das war ein<br />

leidiges Thema in der Vergangenheit,<br />

dem wir mit dem Neubau ein Ende setzen<br />

werden. Die Stadthalle hat viele<br />

Jahre gefehlt. Es wird Zeit, diese zu etablieren“,<br />

„<br />

findet der Oberbürgermeister.<br />

Wir sind auf<br />

einem guten Weg.<br />

Rudolf Michl<br />

“<br />

Ein anderer, ganz wesentlicher Punkt<br />

ist für Michl die Sicherung des Bahnhofs<br />

inklusive der IC-Anbindung.<br />

„Crailsheim ist in der Region Heilbronn-Franken<br />

die einzige Stadt mit<br />

IC-Halt“, betont er. Umso wichtiger sei<br />

es, diesen nicht nur zu halten, sondern<br />

sogar noch weiter auszubauen – für die<br />

Stadt selbst, aber auch für die Region.<br />

„Das ist ein schwieriges Thema, das<br />

viel Geduld abverlangt. Aber wir sind<br />

auf einem guten Weg.“<br />

Die Liste an Themen, die Michl<br />

nennt, ist lang: Flüchtlingsunterbringung,<br />

Sanierung von Schulen, Substanzerhalt<br />

von Straßen, sozialer Wohnbau,<br />

Personalgewinnung im Verwaltungsdienst,<br />

Entwicklung des ZOB-Areals,<br />

und, und, und. „Potenzielle OB-Kandidaten<br />

können jederzeit zu mir kommen<br />

und das Gespräch suchen, damit<br />

sie wissen, was auf sie zukommt“, bietet<br />

Michl an. Eines steht schon einmal<br />

fest: An seine Zeit in Crailsheim wird<br />

er gerne zurückdenken. Er wird seine<br />

Stadt und die Menschen darin vermissen.<br />

Und sicher wird er auch in seiner<br />

neuen, alten Heimat, in Gelnhausen,<br />

viel zu erzählen haben. Vielleicht gerät<br />

er dann auch ins Plaudern – oder<br />

besser gesagt ins Schwätzen – über die<br />

Stadt an der Jagst mit ihren zahlreichen<br />

Wacholderheiden, die er so zu schätzen<br />

gelernt hat. Lydia-Kathrin Hilpert<br />

Bauen Sie in<br />

Blaufelden<br />

• Leben im Grünen<br />

Baugebiet „Weichseläcker“ in Wiesenbach<br />

Baugebiet „Spärleswiesen“ in Gammesfeld<br />

Baugebiet „Am Kirschenberg“ in Billingsbach<br />

• Kostenlose Nahwärmeversorgung bis 2019<br />

Baugebiet „Im Vogelsang“ in Herrentierbach<br />

• Am Rand und doch mittendrin<br />

Baugebiet „Rothenburger Straße“ in Blaufelden<br />

• Vergünstigungen für Familien mit Kindern<br />

Baugebiet „Rothenburger Straße, 4. BA“ in Blaufelden<br />

Information: Bürgermeisteramt ● 74572 Blaufelden<br />

Tel. 07953 884-0 ● Fax 884-44 ● www.Blaufelden.de<br />

22<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

23


TITEL | Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Landkreis Schwäbisch Hall | TITEL<br />

Bausparkasse Schwäbisch Hall<br />

Schwäbisch Hall ist mit 7,4 Millionen<br />

Kunden die größte Bausparkasse<br />

Deutschlands. Auch in der Baufinanzierung<br />

gehört sie zu den führenden<br />

Anbietern. Die knapp 7000 Mitarbeiter<br />

des Unternehmens – davon über 3000<br />

im Innen- und 3800 im Außendienst<br />

– arbeiten eng mit den Genossenschaftsbanken<br />

zusammen. Im Ausland<br />

ist Schwäbisch Hall mit Beteiligungsgesellschaften<br />

in Osteuropa und China<br />

aktiv und zählt dort über drei Millionen<br />

Kunden.<br />

in Rot am See – Musdorf<br />

Ältester und größter Jahrmarkt in Hohenlohe-Franken!<br />

7. – 12. <strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong> (Montag Ruhetag)<br />

„Kultur im Bürgerhaus“ in Rot am See<br />

3. November <strong>2017</strong><br />

Matthias Jung – „Generation Teenietus – Pfeifen ohne Ende?!“<br />

1. Dezember <strong>2017</strong><br />

Chanson-Abend über Hildegard Knef – „So oder so ist das Leben!“<br />

„Ausstellungen im Rathaus“ in Rot am See<br />

29. September bis 10. November <strong>2017</strong><br />

„KunstSpur Hohenlohe“ Malerei, Grafiken, Holzbildhauerei,<br />

Keramik- und Webarbeiten, Gedichte<br />

von Stefan und Monika Fitzlaff, Eberhard Stein, Willi Finteis, Daniela Flinspach,<br />

Ursula Vogg, Dieter Nawroth und Henrik Dellbrügge<br />

24. November <strong>2017</strong> bis 5. Januar 2018<br />

Aquarelle und Acrylbilder + Weihnachtliche Deko<br />

von Gaby Rühling aus Gerabronn<br />

Karten und Informationen:<br />

Rathaus Rot am See · Tel. 07955 381-11 · www.rotamsee.de<br />

Die Träume-<br />

Möglichmacher<br />

Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Wer nach Schwäbisch<br />

Hall kommt, kommt an ihr – der Bausparkasse Schwäbisch Hall – nicht<br />

vorbei. Jeder elfte Haller arbeitet dort. Für uns ein Grund mehr, einen<br />

Blick hinter die Kulissen des größten Arbeitgebers im Kreis zu werfen.<br />

Auf diese Steine können Sie bauen<br />

– Schwäbisch Hall.“ Diesen Slogan<br />

kennt vermutlich jeder. Und<br />

vermutlich jeder Haller hat sie schon<br />

einmal gehört, die Frage: „Was, Schwäbisch<br />

Hall ist auch eine Stadt?“ Ja verflucht,<br />

und was für eine! Enge Gässlein,<br />

Fachwerk, wohin das Auge blickt,<br />

Treppen und Stufen noch und nöcher.<br />

Doch in diesem Text soll es nicht um<br />

die Stadt Schwäbisch Hall gehen, sondern<br />

um ihren wohl bekanntesten Werbeträger<br />

– und gleichzeitig größten<br />

Arbeitgeber: die gleichnamige Bausparkasse.<br />

Wir haben uns gefragt: Was<br />

machen die über 3000 Innendienstmitarbeiter,<br />

die täglich in die „Büchs“ gehen,<br />

den ganzen Tag? Und was ist das<br />

Selbstverständnis als Arbeitgeber?<br />

Montagmorgen, 6.30 Uhr: In der<br />

Kreuzäckersiedlung herrscht reges Treiben.<br />

Menschen strömen aus allen Him-<br />

ERHOLUNGSORT<br />

Durchatmen<br />

Ausruhen und<br />

Loslösen Alltag<br />

vom<br />

Unsere schön gelegene Stadt bietet:<br />

➢ <br />

➢ Radfahren, Freibadbesuch, Tennis, Angeln,<br />

Sauna, Solarium<br />

➢ <br />

im Rathausfoyer<br />

Fordern sie ausführliche Unterlagen bei uns an.<br />

Besuchen Sie unsere guten Gastronomie- und Hotelbetriebe<br />

in unserer Stadt.<br />

Auskünfte und Informationen über<br />

➢<br />

<br />

➢ <br />

erhalten Sie bei der<br />

Stadtverwaltung Ilshofen · Haller Str. 1 · 74532 Ilshofen<br />

Telefon 07904 / 702-0 · Telefax 07904 / 702-12<br />

E-Mail: info@ilshofen.de · Internet: www.ilshofen.de<br />

Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall<br />

Mit über 3000 Innendienstmitarbeitern ist die Bausparkasse Schwäbisch Hall der<br />

größte Arbeitgeber im gleichnamigen Landkreis.<br />

melsrichtungen heran, einige kommen<br />

zu Fuß, viele mit dem Auto, noch mehr<br />

mit dem Bus. „Unsere Mitarbeiter bekommen<br />

ihr Jobticket bezahlt“, erklärt<br />

Sebastian Flaith, Leiter Presse und Information,<br />

als wäre dies eine Selbstverständlichkeit.<br />

In der Bausparkasse<br />

ist es genau das. Denn das kostenlose<br />

Bus- und Bahnfahren ist nicht der einzige<br />

Benefit, der vom Arbeitgeber angeboten<br />

wird. Flexible Arbeitszeitmodelle,<br />

eine eigene Kindertagesstätte, eine<br />

Kantine und Betriebssport – um nur einige<br />

Aspekte zu nennen – runden das<br />

Angebot ab. „Das ist in unserer Unternehmenskultur<br />

verankert“, sagt Flaith<br />

lachend und erklärt den Grund dafür:<br />

„Die Frauenquote ist bei uns schon immer<br />

hoch, sie liegt bei über 60 Prozent.“<br />

Das arbeitnehmerfreundliche Angebot<br />

sei eine Reaktion darauf, Fachkräfte an<br />

das Unternehmen zu binden. „Es ist<br />

quasi Hilfe zur Selbsthilfe.“<br />

Und die Möglichkeiten werden<br />

rege genutzt: Derzeit arbeiten rund 38<br />

Prozent der Mitarbeiter in Teilzeit. Insgesamt<br />

werden 80 verschiedene Arbeitszeitmodelle<br />

angeboten. „Wir versuchen,<br />

flexibel auf die Bedürfnisse<br />

unserer Mitarbeiter zu reagieren. Lebenssituationen<br />

ändern sich, entsprechend<br />

müssen wir uns darauf einstellen,<br />

wenn wir unseren Mitarbeitern<br />

möglichst optimale Arbeitsbedingungen<br />

bieten wollen.“ Möglich sei dies,<br />

weil Bausparen ein vergleichbar planbares<br />

Geschäftsmodell sei.„Es geht darum,<br />

mit unseren Kunden den Traum<br />

vom Eigenheim zu verwirklichen. Daran<br />

arbeiten wir jeden Tag.“ Mit 7,4 Millionen<br />

Kunden und rund neun Millionen<br />

Bausparverträgen ist die Haller<br />

Bausparkasse die größte ihrer Art in<br />

Deutschland. Seit der Währungsreform<br />

hat die Firma knapp neun Millionen<br />

Eigenheime, Umbauten und Modernisierungen<br />

mitfinanziert. Eine Zahl, auf<br />

die man stolz sein kann – und ist. „Das<br />

Gefühl, etwas Gutes zu tun, hat man“,<br />

bestätigen Flaith und sein Kollege Diamant<br />

Tishukaj, der im Kundencenter<br />

arbeitet. Seit 2009 ist der 24-Jährige<br />

im Unternehmen tätig. Schon seine<br />

Ausbildung hat er in der Bausparkasse<br />

absolviert. „Für mich war immer klar,<br />

dass ich hier bleiben möchte.“ In seiner<br />

Abteilung wird deutlich, wie in der<br />

Bausparkasse die Uhren ticken. Rund<br />

20 000 Telefonate gehen am Tag ein:<br />

Kunden, Banken, Außendienstmitarbeiter<br />

– sie alle brauchen eines: Auskunft.<br />

Entsprechend wichtig ist es, dass<br />

die Mitarbeiter gut geschult sind. „Der<br />

Servicecharakter wird bei uns großgeschrieben“,<br />

erklärt der gelernte Bankkaufmann.<br />

Man müsse sich schnell auf<br />

neue Situationen einstellen können<br />

und flexibel reagieren. „Jeder Tag ist<br />

anders. Das ist es, was den Job so spannend<br />

macht“, lobt Tishukaj. lyk<br />

Jeder Mensch hat etwas,<br />

das ihn antreibt.<br />

Jetzt<br />

Kapten &<br />

Son Uhr<br />

1<br />

sichern!<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

Matthias Wieland, Kunde und Mitglied der<br />

VR Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim eG<br />

Sichern Sie sich jetzt<br />

unsere Weltsparangebote.<br />

Nur vom 02.10. bis<br />

13.11.<strong>2017</strong>.<br />

www.vrbank-sha.de<br />

1<br />

Für jeden Neukunden Union, der vom 01.10. bis<br />

29.12.<strong>2017</strong> ein neues Stammdepot mit einem<br />

Fondssparplan oder eine Riester-Rente abschließt<br />

mit mind. 300 € Jahressparvolumen. Sowie für alle<br />

VR Mohrenköpfle Flex Abschlüsse vom 02.10. bis<br />

13.11.<strong>2017</strong> mit mind. 600 € Jahressparvolumen<br />

oder Einmalbetrag ab 15.000 €. Solange Vorrat<br />

reicht. Abbildung ähnlich.<br />

24<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

25


TITEL | Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Landkreis Schwäbisch Hall | TITEL<br />

Als Hall lutherisch wurde<br />

500 Jahre ist es am 31. <strong>Oktober</strong> her, dass die Reformation hierzulande<br />

Einzug gehalten hat. Deshalb ist dieses Datum <strong>2017</strong> auch ein<br />

deutschlandweiter Feiertag – was natürlich ein Grund zur Freude ist.<br />

Aber was wissen wir eigentlich über dieses bedeutende Ereignis?<br />

Von Andreas Maisch<br />

1543 erließ Schwäbisch Hall eine<br />

„Kirchenordnung“. Diese regelte<br />

die Inhalte der Lehre und den<br />

Ablauf der Zeremonien in den Pfarreien,<br />

die der Reichsstadt unterstanden.<br />

Kirchenordnungen prägten den Alltag<br />

für Jahrhunderte. Sie sind ein typisches<br />

Zeichen protestantischer Herrschaften.<br />

Denn: In den katholischen<br />

Gebieten regelte die Kirche – nicht der<br />

„Staat“ – diese Angelegenheiten. 1543<br />

war Schwäbisch Hall keineswegs mehr<br />

ein Pionier. Die Umgestaltung des Kirchenwesens<br />

hatte in der Stadt immerhin<br />

schon 20 Jahre vorher begonnen,<br />

als der 1522 zum Prediger berufene Johannes<br />

Brenz im Sinne Luthers zu predigen<br />

begonnen hatte. Deutlich früher<br />

hatte sich die Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach,<br />

zu der etwa Crailsheim<br />

Wirkte im 16. Jahrhundert in<br />

Schwäbisch Hall als Prediger:<br />

Johannes Brenz. Dort<br />

steht heute das<br />

Brenzhaus.<br />

und Gerabronn gehörten, zum definitiven<br />

Bruch mit der katholischen Vergangenheit<br />

entschlossen. Sie besaß<br />

schon seit 1533 eine Kirchenordnung.<br />

Auch beim Beginn protestantischer<br />

Predigten scheint Crailsheim Schwäbisch<br />

Hall voranzugehen: Der dortige<br />

Pfarrer Adam Weiß predigte wohl schon<br />

1521 in reformiertem Sinn, stand allerdings<br />

anfangs dem Zürcher Reformator<br />

Zwingli näher als Luther.<br />

INITIALZÜNDUNG<br />

In Crailsheim wie in Schwäbisch Hall<br />

ging die Umgestaltung des Kirchenwesens<br />

langsam voran. Nach der Initialzündung<br />

durch die Berufung evangelischer<br />

Pfarrer wurden Gutachten<br />

verfasst, beraten und schließlich zunächst<br />

punktuell Änderungen vorgenommen.<br />

Brenz verfasste Ende 1526/<br />

Anfang 1527 sein Gutachten zur Neuordnung<br />

der Haller Kirche, in dem er<br />

auch für den massiven Ausbau des<br />

Schulwesens – für Jungen wie für Mädchen<br />

– plädierte. An Weihnachten 1526<br />

feierte er das erste lutherische Abendmahl,<br />

Weiß in Crailsheim schon<br />

an Ostern 1526. Der Haller Rat<br />

schloss 1534 die letzten Kirchen,<br />

in denen noch katholische<br />

Messen gefeiert<br />

wurden. Parallel be-<br />

Fotos: Lydia-Kathrin Hilpert, privat<br />

gann der Aufbau einer evangelischen<br />

Ehegerichtsbarkeit: Streitigkeiten wegen<br />

Verlobungen und zwischen Ehegatten<br />

wurden vor der Reformation<br />

vor kirchlichen Gerichten ausgetragen.<br />

Nun waren Stadträte und fürstliche<br />

Beamte dafür zuständig. Die entsprechenden<br />

Rechtsgrundsätze mussten<br />

erst erarbeitet werden.<br />

QUALIFIZIERTES PERSONAL<br />

Das Herz<br />

im Oberen Bühlertal<br />

• Günstige Bauplätze<br />

ab 49 e m²<br />

• Top Infrastruktur<br />

• Vielseitige Arbeitsplätze<br />

in unmittelbarer Umgebung<br />

• Reges Vereins- und<br />

Gemeindeleben<br />

• Renommierte Gaststätten<br />

Die größeren Städte gingen beim Aufbau<br />

eines protestantischen Kirchenund<br />

Schulwesens voran. Herrschaften<br />

wie Hohenlohe oder Limpurg hielten<br />

ihre religiöse Haltung lange offen. Sie<br />

beließen hier katholische Priester im<br />

Amt, beriefen dort evangelische Pfarrer,<br />

achteten aber immer auf die Wahrung<br />

ihrer Rechte. In Enslingen zum<br />

Beispiel wurde der Pfarrer von Hohenlohe<br />

berufen, während die Kirche<br />

Schwäbisch Hall gehörte. 1541 amtierte<br />

dort Peter Herolt, der sich strikt weigerte,<br />

evangelische Neuerungen einzuführen.<br />

Die Reichsstadt verbot ihm das<br />

Lesen der Messe, während die Grafen<br />

ihm auferlegten, beim alten Herkommen<br />

zu bleiben. Herolt blieb bis 1556,<br />

als sich auch Hohenlohe zu einem<br />

evangelischen Kurs entschloss.<br />

Erst nach der Mitte des 16. Jahrhunderts<br />

stand genügend qualifiziertes<br />

Personal für die Pfarrstellen zur Verfügung:<br />

Die Universitäten mussten die<br />

neuen Theologen erst einmal ausbilden.<br />

Nun beschäftigten selbst Gemeinden<br />

wie Steinbach, das dem katholischen<br />

Ritterstift Comburg unterstand,<br />

lutherische Pfarrer. Erst gegen Ende<br />

des 16. Jahrhunderts setzte hier die Rekatholisierung<br />

ein. Religiös intolerant<br />

waren alle Herrschaften, wenn sie sich<br />

einmal auf eine bestimmte Konfession<br />

festgelegt hatten. Andersgläubige<br />

erhielten lediglich die Chance, auszuwandern<br />

und sich eine Herrschaft ihres<br />

Glaubens zu suchen.<br />

• Schulzentrum mit Grund-,<br />

Haupt- und Realschule<br />

• Fastnachtshochburg<br />

Gemeindeverwaltung Bühlertann<br />

Hauptstraße 12<br />

74424 Bühlertann<br />

Telefon 07973 9 69 60<br />

Telefax 07973 96 96 33<br />

www.buehlertann.de<br />

Zur Person<br />

Dr. Andreas Maisch ist<br />

seit 1993 Leiter des<br />

Stadt- und Hospitalarchivs<br />

Schwäbisch<br />

Hall. Er hat zunächst<br />

Geschichte und Germanistik<br />

in Tübingen,<br />

Bordeaux, Bielefeld<br />

und Paris studiert. Im Anschluss<br />

absolvierte Maisch<br />

eine Ausbildung zum Archivar<br />

des höheren Dienstes am Generallandesarchiv<br />

Karlsruhe, an der Archivschule<br />

Marburg und am Bundesarchiv<br />

Koblenz.<br />

DEIN SPORTOUTLET – DARAN KOMMST DU NICHT VORBEI<br />

Auf 700 Quadratmetern werden Markenartikel rund um den Sport für die<br />

ganze Familie angeboten. Das OH-Team bietet in diesem neuen Sportoutlet<br />

seinen Kunden Top-Marken zu günstigen Outlet-Preisen: Übersichtlich sortierte<br />

Bekleidung, Schuhe und Ausrüstung für die Bereiche Fitness, Outdoor, Laufen<br />

und Ballsportarten. Auch alles rund um den Teamsport ist bestellbar.<br />

Wer nicht auf billige Discounterqualität, sondern auf Markenqualität zu<br />

günstigen Preisen setzt, kommt am Outlet Hohenlohe nicht vorbei!<br />

UNSERE MARKENWELT<br />

• Preisnachlässe 20 % – 70 %<br />

• Aktuelle Kollektionen<br />

• Saison-Auslaufware<br />

• Sonderkollektionen<br />

• separater Musterraum<br />

für den Teamsportbereich<br />

Das Outlet direkt an der<br />

A6 im Industriegebiet<br />

Wolpertshausen<br />

bietet auf einer ansprechenden<br />

Fläche ein tolles Einkaufserlebnis<br />

in den Bereichen Sports, Outdoor<br />

und Activewear.<br />

BESUCHEN SIE UNS<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. – Fr.: 10.00 – 19.00 Uhr<br />

Sa.: 10.00 – 16.00 Uhr<br />

Outlet Hohenlohe<br />

Süßwiesenstrasse 20/1<br />

74549 Wolpertshausen<br />

Telefon: 07904 943547-0<br />

info@outlet-hohenlohe.de<br />

27


TITEL | Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Anzeige<br />

ADVERTORIAL<br />

Ausnahmezustand: Vom 7. bis zum 12. <strong>Oktober</strong> verwandelt sich der 300-Seelen-<br />

Weiler Musdorf jedes Jahr in einen Riesenjahrmarkt.<br />

Nach der Muswiese<br />

ist vor der Muswiese<br />

Für die rund 300 Einwohner des Weilers Musdorf bei Rot am See gilt<br />

sie als fünfte Jahreszeit. Wenn die Muswiese vor der Tür steht, gibt<br />

es viel zu tun. Das weiß einer ganz genau: Christoph Pressler, der das<br />

Gasthaus „Zum Pressler“ bewirtschaftet.<br />

Christoph Pressler sieht nicht aus<br />

wie ein Landwirt, auch nicht<br />

wie ein Gastwirt. Und doch ist<br />

er beides – nebenberuflich. Während<br />

er tagsüber Reisen für Gruppen im<br />

Agrarbereich in einem Büro bei Schrozberg<br />

organisiert, arbeitet er nach Feierabend<br />

in der Landwirtschaft auf dem<br />

elterlichen Hof, wo er mit seiner Frau<br />

und dem Töchterchen lebt – in Musdorf.<br />

An dem Ort, wo auch die Muswiese<br />

zu Hause ist.<br />

Es ist still in Musdorf. Ein irgendwie<br />

zerrupfter Ort, die Bauernhöfe sind<br />

aus dem Dorf gewichen, ihre Gebäude<br />

abgerissen. Jetzt besteht er nur noch<br />

Foto: Gemeinde Rot am See<br />

aus einer breiten Straße – zu breit für<br />

so ein kleines Fleckchen –, rund vier<br />

Wohnhäusern und ebenso vielen mehr<br />

oder weniger aktiven Landwirtschaftsbetrieben.<br />

Straßennamen gibt es nicht.<br />

„Haus Nummer zwei“ heißt die Adresse<br />

von Christoph Pressler. Haus Nummer<br />

zwei ist eine Gastwirtschaft und<br />

ein Bauernhof. Ein kleiner nur, mit<br />

ein wenig Mutterkuhhaltung, ein paar<br />

Schweinen, etwas Ackerbau und Grünland,<br />

alles reduziert.<br />

Die drei Söhne von Klaus Pressler,<br />

dem Senior auf dem Hof, arbeiten<br />

etwas anderes. Nun ist die Zeit gekommen,<br />

in der es ruhiger wird auf dem<br />

Feld. Die Kartoffeln sind geerntet, der<br />

Mais gehäckselt. Der Zeitpunkt passt,<br />

er ist nicht zufällig gewählt für das älteste<br />

Fest der Region, das „Freiluftkaufhaus<br />

Süddeutschlands“, die „fünfte<br />

Jahreszeit“: Die Muswiese beginnt.<br />

Und für Christoph Pressler beginnt<br />

eine Zeit, die er wie im Rausch wahrnimmt.<br />

FAMILIENTRADITION<br />

Morgens, gegen zehn Uhr, wenn die<br />

Stände aufmachen, läuft die Küche<br />

schon auf Hochtouren. Seit 1966 ist<br />

die Bauernwirtschaft „Zum Pressler“<br />

mit dabei. Der 30-Jährige ist inmitten<br />

des Muswiesenwahnsinns groß geworden.<br />

Als er klein war, hat die Oma sich<br />

während der Zeit, als die Eltern eingespannt<br />

waren, um ihn gekümmert. Sobald<br />

er alt genug war, um zu helfen,<br />

war er mit von der Partie. Das wa-<br />

Foto: ABT Schaeffler Audi Sport/Würth Elektronik eiSos<br />

Mit E-Mobility in der Pole-Position<br />

Würth Elektronik eiSos ist Wegbereiter für Elektromobilität.<br />

E-Mobilität ist eine Wachstumsbranche.<br />

Für Würth Elektronik eiSos ist<br />

es eine Überzeugungssache, Teil dieser<br />

Entwicklung zu sein. Passive Bauelemente<br />

wie Speicherinduktivitäten<br />

und Kondensatoren sind klein, doch<br />

Die Cockpit-Stützbatterie von Würth<br />

Elektronik eiSos und ABT Sportsline.<br />

ihr Einfluss auf den Wirkungsgrad<br />

von elektronischen Baugruppen ist<br />

groß. Mit Innovationen im Bereich der<br />

Bauelemente leistet das Unternehmen<br />

seinen Beitrag, um die Effizienz der für<br />

die E-Mobilität benötigten Technologien<br />

zu steigern.<br />

Als Technologiepartner des Teams<br />

„ABT Schaeffler Audi Sport“ ist Würth<br />

Elektronik eiSos seit der ersten Saison<br />

in der Formel E engagiert. Der Elektronikhersteller<br />

hat dabei immer mehr<br />

seiner Bauteile und der gemeinsam mit<br />

dem Rennteam entwickelten Lösungen<br />

an Bord und in der Box der Rennwagen.<br />

„Der Einsatz unserer Bauteile<br />

und Systeme in den Formel-E-Rennwagen<br />

unter härtesten Rennbedingungen<br />

ist für uns ein wertvoller Test“, sagt<br />

Alexander Gerfer, CTO der Würth-Elektronik-eiSos-Gruppe.<br />

Von Waldenburg in die<br />

weite Welt!<br />

Würth Elektronik eiSos ist einer der führenden Hersteller von elektronischen und elektromechanischen<br />

Bauelementen für die Elektronikindustrie. Von Waldenburg aus sind wir in 50 Ländern der Welt aktiv.<br />

Erfolg und Höchstleistungen sind nur möglich, wenn ein starkes Team ein gemeinsames Ziel verfolgt.<br />

www.we-online.de<br />

Die Firma aus Waldenburg wird<br />

weiter an immer besseren Komponenten<br />

für E-Mobile forschen und diese<br />

entwickeln. „Für uns als Entwickler und<br />

Hersteller elektronischer und elektromechanischer<br />

Bauelemente ist E-Mobility<br />

ein wichtiger Zukunftsmarkt“, so<br />

Oliver Konz und Thomas Schrott, CEOs<br />

von Würth Elektronik eiSos.<br />

Info<br />

KONTAKT<br />

Würth Elektronik eiSos<br />

GmbH & Co. KG<br />

Max-Eyth-Straße 1<br />

74638 Waldenburg<br />

Tel. 07942/945-0<br />

www.we-online.de<br />

28<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

29


TITEL | Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Recht | SERIE<br />

Freiluftkaufhaus<br />

Die Muswiese bei Rot am See dauert<br />

vom 7. bis 12. <strong>Oktober</strong> (Montag ist<br />

Ruhetag). Mit ihren rund 280 Marktständen,<br />

den 140 Beschickern in<br />

der Landwirtschaftsausstellung und<br />

einem Wirtschaftsmessezelt (59<br />

Aussteller) gilt sie als das<br />

größte Freiluftkaufhaus<br />

Süddeutschlands.<br />

ren nicht nur schöne Erinnerungen.<br />

Vielleicht wäre er auch gerne mit den<br />

Freunden Boxauto gefahren oder hätte<br />

mit seinen Eltern eine Runde über den<br />

Markt gedreht.<br />

Heute hat Pressler selbst eine<br />

knapp zweijährige Tochter. Auch sie<br />

muss fünf Tage im Jahr auf ihre Eltern<br />

verzichten. Die Mama steht dann in<br />

der Küche, der Papa macht den Service.<br />

Das Untergeschoss des Wohnhauses<br />

ist eine Gaststätte. Ein ganzes Jahr<br />

lang ruht sie jedoch, setzt Staub an, der<br />

vor der Muswiese abgewaschen wird.<br />

Christoph Pressler ist einer<br />

von vielen Wirten auf der<br />

Muswiese in Musdorf.<br />

Zusammen mit seiner Familie<br />

bewirtschaftet er das Gasthaus<br />

„Zum Pressler“.<br />

„Sobald das erste Essen rausgeht,<br />

läuft es“, sagt Pressler, „dann ist die Anspannung<br />

weg“. Und dann machen sie<br />

weiter wie eine Kugel, die angestoßen<br />

wird und läuft und läuft und erst Tage<br />

später wieder anhält. Nachts um ein<br />

oder zwei Uhr machen sich die letzten<br />

Gäste auf den Heimweg. Dann geht<br />

er mit seinen zwei Brüdern, die ebenfalls<br />

die Familientradition wahren, eine<br />

Runde durch den Ort – Luftschnappen<br />

und Runterkommen.<br />

COUNTDOWN<br />

Die Muswiesenwirte freuen sich auf<br />

diese verrückte Zeit. „Weil man Bekannte<br />

trifft, die man das ganze Jahr<br />

über nicht gesehen hat“, erklärt Pressler.<br />

Manche Fans würden ihrem Event<br />

mit einem Muswiesen-Countdown<br />

entgegenfiebern, andere feierten ein<br />

Bergfest bei der kalendarischen Mitte<br />

zweier Muswiesen und wenn es soweit<br />

sei, würden sie T-Shirts mit Muswiesen-Aufdruck<br />

tragen.<br />

Und was ist, wenn diese intensive<br />

Zeit vorbei ist? Die Nachbereitung,<br />

das Aufräumen, der Papierkram – all<br />

das beschäftigt den jungen Mann noch<br />

Monate. „Nach der Muswiese ist vor<br />

der Muswiese“, sagt der Teilzeitgastwirt.<br />

Sonja Alexa Schmitz<br />

Qualität und Vielfalt.<br />

Solitär-Obstbäume, Streuobst- und alte Obstbaumsorten,<br />

Form- und Spalier-Obstgehölze.<br />

Alles aus eigener Anzucht und bei uns erhältlich.<br />

Profitieren auch Sie von unserer großen Pflanzenauswahl.<br />

...............................................<br />

Foto: Sonja Alexa Schmitz<br />

Krank durch Arbeit<br />

Im modernen Arbeitsleben<br />

steigen die individuellen Anforderungen<br />

stetig. Parallel zur<br />

Arbeitsbelastung wächst auch<br />

die Anzahl psychischer Erkrankungen<br />

rapide an.<br />

Die Zahl der Menschen, die an ihrem<br />

Arbeitsplatz erheblichen<br />

psychischen Gefährdungen ausgesetzt<br />

sind, ist in den vergangenen<br />

Jahren extrem gestiegen. Heutzutage<br />

stellen psychische Erkrankungen die<br />

zweithäufigste Ursache für krankheitsbedingte<br />

Fehlzeiten dar. Dadurch entstehen<br />

zum einem hohe Kosten, zum<br />

anderem verlieren Unternehmen auch<br />

ihre Fachkräfte.<br />

Dabei ist die psychische Gesundheit<br />

seit jeher ein Schutzgut des Arbeitsrechts,<br />

auch wenn man bei diesem<br />

Thema eher die „Schutzbrille“ im<br />

Auge hat als den Schutz vor psychischer<br />

Überlastung, die zum Burnout<br />

führen kann. Der Arbeitgeber hat gemäß<br />

Paragraf 4, Absatz 1 des Arbeitsschutzgesetzes<br />

die Verpflichtung, einen<br />

Arbeitsplatz so zu gestalten, dass<br />

„eine Gefährdung für die physische<br />

und psychische Gesundheit möglichst<br />

gering gehalten wird“.<br />

Jedoch kann zum Zeitpunkt der<br />

Errichtung des Arbeitsplatzes ein Arbeitgeber<br />

noch nicht genau vorhersehen,<br />

wie sich das Verhalten der Mitarbeiter<br />

untereinander, der Führungsstil<br />

des jeweiligen Vorgesetzten und andere<br />

subjektive Persönlichkeitsmerkmale<br />

sowie Befindlichkeiten auf die psychische<br />

Situation des Arbeitnehmers<br />

auswirken. Bei ersten konkreten Anzeichen<br />

gesundheitsgefährdender psychischer<br />

Überlastung greift die Fürsorgepflicht<br />

des Arbeitgebers. Im Extremfall<br />

kann das bedeuten, dass er Mitarbeiter<br />

zum Erholungsurlaub anhalten oder<br />

diesen sogar anbieten muss, dass sie zu<br />

einem anderen Arbeitsplatz wechseln<br />

können.<br />

Deshalb hat der Gesetzgeber zum<br />

1. Januar 2014 Paragraf 5 des Arbeitsschutzgesetzes<br />

um die Ziffer 6 ergänzt:<br />

die Pflicht, zum Schutz der psychischen<br />

Gesundheit seiner Arbeitnehmer eine<br />

Gefährdungsbeurteilung jedes Arbeitsplatzes<br />

vorzunehmen und zu überprüfen,<br />

ob Anzeichen für Gefährdungen<br />

vorhanden oder bereits Gefahren<br />

entstanden sind. Es muss also laufend<br />

kontrolliert werden, ob sich zwischenzeitlich<br />

psychische Gefährdungen ergeben<br />

haben. Dabei – und das ist wichtig<br />

– führen Beschwerden im Hinblick<br />

auf vorliegende Missstände immer<br />

dazu, dass eine erneute Überprüfung<br />

der Gefährdungsbeurteilung in Bezug<br />

auf psychische Überlastung zu erfolgen<br />

hat.<br />

Die Beschäftigten selbst trifft gemäß<br />

Paragraf 15, Absatz 1 des Arbeitsschutzgesetzes<br />

die Pflicht, für ihre psychische<br />

Gesundheit zu sorgen und die<br />

zur Verfügung stehenden Möglichkeiten<br />

auszuschöpfen. Dies gilt auch für<br />

Kollegen und zugeteilte Mitarbeiter.<br />

Diese müssen gemäß des zweiten Satzes<br />

des oben genannten Paragrafen für<br />

die psychische Gesundheit der Personen<br />

sorgen, die von ihren Handlungen<br />

oder Unterlassungen betroffen sind.<br />

Diese gesetzliche Vorschrift ersetzt<br />

eine Anweisung des Arbeitgebers. Somit<br />

obliegt jedem Arbeitnehmer eine<br />

Schutzpflicht gegenüber seinen Kollegen,<br />

die mit ihm durch Zusammenarbeit<br />

verbunden sind.<br />

Sofern der Arbeitgeber schuldhaft<br />

dafür verantwortlich ist, dass ein<br />

Burnout-Syndrom die Gesundheit des<br />

Beschäftigten nachhaltig schädigt, liegt<br />

ein Verstoß vor, welcher einen Schadensersatzanspruch<br />

auslöst. Das kann<br />

nur dadurch vermieden werden, dass<br />

bereits im Vorfeld durch Arbeitgeber<br />

und Betriebsrat alles unternommen<br />

wird, um Mitarbeitern, die psychisch<br />

durch ihre Arbeit belastet sind und erkranken,<br />

schnell aus dieser Falle zu<br />

helfen.<br />

Nikolaos Sakellariou<br />

Kontakt<br />

Kanzlei am Josenturm,<br />

Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Ansprechpartner<br />

Nikolaos Sakellariou<br />

Rechtsanwalt, Mediator und<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

Gelbinger Gasse 39<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Telefon: 0791/946 96 10<br />

E-Mail: info@rechtsanwalt-sakellariou.de<br />

Baumschulen<br />

GmbH<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Fon 0791- 930950<br />

waller-baumschulen.de


Inklusion | WIRTSCHAFT<br />

Irina Richter zeigt auf ein Schild im Heilbronner Rathaus. Die Informationen können auch Blinde lesen.<br />

Foto: Lydia-Kathrin Hilpert<br />

testellen mit angehobenem Bordstein,<br />

trotzdem sei der Weg vor uns lang,<br />

bis der Ausbau flächendeckend abgeschlossen<br />

ist. Das werde auch sicher<br />

noch eine Weile dauern. „Überall dort,<br />

wo gebaut oder umgebaut wird, wird<br />

aber inklusiv gedacht“, stellt sie zufrieden<br />

fest.<br />

Doch Richter ist auch Realistin.<br />

Ihr ist klar, dass Heilbronn nie zu 100<br />

Prozent barrierefrei sein kann, dafür ist<br />

der Bedarf der einzelnen Betroffenen<br />

einfach zu unterschiedlich. „Ein sehbehinderter<br />

Mensch etwa braucht Ecken<br />

und Kanten sowie Erhöhungen, um<br />

sich in seiner Umgebung zurechtzufinden.<br />

Für einen Gehbehinderten ist das<br />

eher eine zusätzliche Belastung“, erklärt<br />

die Inklusionsbeauftragte. „Also<br />

braucht es beides.“<br />

Stolz ist Richter auf die sogenannte<br />

Toilette für alle – ein Wickeltisch<br />

für Erwachsene, der in der Volkshochschule<br />

untergebracht ist. „An<br />

Wickelmöglichkeiten für Kinder denkt<br />

jeder, aber nicht an eine für Erwachsene.“<br />

Heilbronn ist die achte Stadt in Baden-Württemberg,<br />

die diese sanitäre<br />

Einrichtung anbietet. „Menschen, die<br />

auf Windeln angewiesen sind, schrecken<br />

oft davor zurück, überhaupt in<br />

die Stadt zu kommen, weil sie ahnen,<br />

dass<br />

„<br />

es kein entsprechendes Angebot<br />

diesbezüglich für sie gibt.“ Das<br />

Inklusion muss immer<br />

wieder Thema sein.<br />

Irina Richter<br />

“<br />

darf nicht akzeptiert werden. „Wir leben<br />

in einer gleichberechtigten Stadt.<br />

Deshalb muss Inklusion selbstverständlich<br />

sein.“<br />

Seit diesem Jahr gibt es in Heilbronn<br />

außerdem einen Inklusionsbeirat,<br />

der in allen Fragen zum Thema beratend<br />

tätig ist und sich aus insgesamt<br />

20 Mitgliedern zusammensetzt: sieben<br />

Gemeinderatsmitgliedern, einem Elternteil<br />

eines behinderten Kindes, elf<br />

Menschen mit unterschiedlicher Behinderungsart<br />

sowie aus Irina Richter<br />

selbst. „Wir schaffen dadurch Öffentlichkeit<br />

und Berührungsflächen“,<br />

ist Richter überzeugt. Beides brauche<br />

es, um der Inklusion in den Köpfen der<br />

Menschen mehr Raum zu geben. „Inklusion<br />

muss immer wieder Thema<br />

sein“, findet sie.<br />

Ein Projekt, das sich die studierte<br />

Kunsthistorikerin für die kommenden<br />

Monate auf die Fahnen geschrieben<br />

hat, ist die Übersetzung der Stadt-Website<br />

in Gebärdensprache. Damit möchte<br />

sie ihrem Ziel, eine Stadt für alle<br />

Bürger zu schaffen, noch ein Stückchen<br />

näher kommen. Das wird sie<br />

ganz bestimmt, denn Sprache ist ja bekanntlich<br />

der Schlüssel zu mehr Miteinander.<br />

Lydia-Kathrin Hilpert<br />

Eine Stadt für alle Bürger<br />

Heilbronn bietet eine gute Ausgangsbasis, was Barrierefreiheit<br />

angeht, findet Irina Richter. Sie ist seit Anfang 2016 die neue<br />

Inklusionsbeauftragte der Käthchenstadt. Dennoch gibt es noch eine<br />

Menge zu tun – und das packt Richter nun an.<br />

Man kann Inklusion nicht abgrenzen.<br />

Wir dürfen niemanden<br />

hinten anstellen“, sagt Irina<br />

Richter mit Nachdruck. Dass sie<br />

dies aus voller Überzeugung tut und<br />

nicht etwa, weil es ihr Amt mit sich<br />

bringt, merkt man binnen weniger Augenblicke.<br />

Irina Richter brennt förmlich<br />

für das Thema. Wie passend, dass<br />

sie ebendiese Leidenschaft zu ihrem<br />

Beruf gemacht hat. Die 37-Jährige ist<br />

seit Februar 2016 Inklusionsbeauftragte<br />

der Stadt Heilbronn.<br />

„Ich sehe mich als Bindeglied<br />

und Schnittstelle zwischen der Stadtverwaltung<br />

und Menschen mit Beeinträchtigung“,<br />

erklärt sie und ergänzt:<br />

„Jeder Mensch hat das Recht auf Teilhabe<br />

an der Gesellschaft, unabhängig<br />

davon, ob eine Behinderung vorliegt<br />

oder nicht.“<br />

In Baden-Württemberg ist als bisher<br />

erstes Bundesland seit Januar 2015<br />

ein Gesetz zur Gleichstellung von Menschen<br />

mit Behinderungen in Kraft getreten,<br />

das die Stadt- und Landkreise<br />

verpflichtet, Behindertenbeauftragte<br />

zu bestellen. „Heilbronn hat die Stelle<br />

mit dem Wort Inklusion überschrieben<br />

und die Sache von vornherein sehr<br />

ernst genommen“, lobt Richter. Kommunen<br />

können die Stelle im Haupt-<br />

und Ehrenamt sowie in Voll- und Teilzeit<br />

schaffen – diese Entscheidung<br />

obliegt der Verwaltung. In der Käthchenstadt<br />

hat man sich konsequent für<br />

eine Vollzeitstelle im Hauptamt entschieden.<br />

„Und das ist auch gut so“,<br />

findet die Neuheilbronnerin.<br />

Die Stadt am Neckar biete bereits<br />

eine gute Ausgangsbasis, vieles sei in<br />

der Vergangenheit schon gemacht worden.<br />

„Ich war überrascht, wie aufgeschlossen<br />

die Kollegen bereits zu dem<br />

Thema stehen. Auch darüber, wie beispielsweise<br />

Begrifflichkeiten differenziert<br />

werden. Das ist nicht überall so.“<br />

Dennoch gibt es auch in Heilbronn<br />

noch eine ganze Menge in Sachen Barrierefreiheit<br />

zu tun. Das bemerkt Richter<br />

regelmäßig bei einem Gang durch<br />

die Stadt. „Bei der Infrastruktur etwa ist<br />

ein guter Anfang gemacht.“ Es gebe bereits<br />

Blindenleitsysteme und Bushal-<br />

WAS WIR FÜR<br />

SIE TUN KÖNNEN:<br />

BRIEFMARKEN<br />

EXPRESSVERSAND<br />

KURIERFAHRTEN<br />

BRIEFMARKEN<br />

BRIEFMARKEN<br />

EXPRESSVERSAND<br />

EXPRESSVERSAND<br />

KURIERFAHRTEN<br />

KURIERFAHRTEN<br />

PORTOOPTIMIERUNG<br />

LETTERSHOP<br />

INDIVIDUELL<br />

PORTOOPTIMIERUNG<br />

PORTOOPTIMIERUNG<br />

LETTERSHOP<br />

LETTERSHOP<br />

INDIVIDUELL<br />

INDIVIDUELL<br />

PAKETVERSAND<br />

DIGITALER BRIEFVERSAND<br />

PREISWERT<br />

PAKETVERSAND<br />

PAKETVERSAND<br />

DIGITALER<br />

DIGITALER<br />

BRIEFVERSAND<br />

BRIEFVERSAND PREISWERT<br />

PREISWERT<br />

VERSAND VON DER REGION IN DIE WELT!<br />

VERSAND<br />

VERSAND VON<br />

VON DER<br />

DER REGION<br />

REGION IN<br />

IN DIE<br />

DIE WELT!<br />

WELT!<br />

32 <strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong> www.regiomail.de<br />

www.regiomail.de<br />

www.regiomail.de


WIRTSCHAFT | Inklusion<br />

Immer ein Lachen auf dem Gesicht: Trotz Schicksalschlag lässt<br />

sich der fröhliche Feuerwehrmann nicht unterkriegen.<br />

Foto: Alexander Liedtke<br />

Gegen<br />

Feuer und<br />

Behinderung<br />

wehren<br />

Axel Amlung ist ein ganz besonderer Feuerwehrmann.<br />

Nach einen dramatischen Unfall<br />

ist er an den Rollstuhl gebunden. Dennoch<br />

unterstützt er seine Kameraden bei jedem<br />

Einsatz.<br />

Es ist mitten in der Nacht, als Feuerwehrmann Axel<br />

Amlung von einem schrillen Ton aus dem Schlaf<br />

gerissen wird. Es ist sein Piepser, der einen Einsatz<br />

meldet. Scheunenbrand steht auf dem Gerät. Der<br />

55-Jährige macht sich sofort auf den Weg zum Feuerwehrmagazin<br />

in Oedheim. Dort angekommen, mischt<br />

er sich unter seine Kameraden. In Sachen Kenntnisse<br />

und Erfahrung ist er auf dem gleichen Stand wie die anderen,<br />

doch in einem Punkt hebt er sich von ihnen ab:<br />

Axel Amlung sitzt im Rollstuhl.<br />

Schon seit Kindesalter ist der Oedheimer bei der<br />

Feuerwehr. „Ich bin damit aufgewachsen“, erklärt er.<br />

Die Ausbildung zum Hauptfeuerwehrmann hat er in<br />

seiner damaligen Heimat im Kreis Gießen gemacht.<br />

Rückblick: Es ist ein Tag wie jeder andere für Amlung<br />

im August 1983. Er befindet sich auf einem Fest<br />

mit Freunden und Bekannten. Die Stimmung ist ausgelassen.<br />

Doch plötzlich wird er aus dem Geschehen gerissen:<br />

Sein Piepser meldet einen Einsatz. Der Feuerwehrmann<br />

eilt zu seinem Auto. Er fährt los. Schnellstmöglich<br />

will er seinen Kameraden helfen. Doch auf der<br />

Fahrt kommt er mit seinem Wagen von der Straße ab<br />

und kracht in die Mauern eines Hauses. Schwerverletzt<br />

wird er ins Krankenhaus eingeliefert. Diagnose: akute<br />

Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule.<br />

Bald wird klar, was sich bereits abgezeichnet hatte.<br />

Der bisher aktive Mann ist fortan querschnittsgelähmt<br />

– und das ab Brusthöhe. Nie mehr wird er seinen<br />

unteren Körperbereich selbst bewegen können.<br />

Nie mehr wird er dort etwas fühlen. Sein künftiges Leben<br />

wird er an den Rollstuhl gebunden sein.<br />

Ein Schauer überkommt jeden, der diese Geschichte<br />

hört. Aber Amlung spricht ganz offen über alle<br />

Details des Schicksalschlags. Seine Stimme ist dabei<br />

aber leiser als bei seinen sonstigen Erzählungen. Tief<br />

in ihm drin sitzt er noch: der Schock über den Unfall.<br />

Dennoch wirkt es so, als habe er seinen Frieden damit<br />

gefunden. „Mein Leben hat sich komplett verändert“,<br />

fasst die Frohnatur rückblickend zusammen. Das ist<br />

klar, denn neben vielen Umstellungen ist an eine weitere<br />

Teilhabe bei der Feuerwehr nicht zu denken.<br />

Doch Aufgeben kommt für den Kämpfer nicht infrage:<br />

Nach einer Umschulung zum Bürokaufmann arbeitet<br />

Amlung ab 1987 in Heilbronn. Sechs Jahre später<br />

zieht er mit seiner Frau in die Gemeinde Oedheim<br />

im Heilbronner Land. Und da flammt eine neue Hoffnung<br />

auf: Sein<br />

„<br />

damaliger Nachbar ist bei den örtlichen<br />

Brandhelfern aktiv. Als dieser von der Feuerwehr-<br />

Mein Leben hat sich<br />

komplett verändert.<br />

Axel Amlung<br />

“<br />

vergangenheit des Rollstuhlfahrers erfährt, spricht er<br />

gleich eine Einladung aus: „Komm doch mal vorbei.“<br />

Da er stets ein offener Mensch gewesen sei, lässt er sich<br />

das nicht zweimal sagen. Das ist die Chance, wieder<br />

seiner großen Passion nachzugehen.<br />

Von Beginn an wird er „super aufgenommen“. Vor<br />

allem an seine erste Amtshandlung kann sich der damals<br />

neue Oedheimer bestens erinnern: eine Einsatzschulung,<br />

bei der er dabei sein durfte. Zum Zielort ging<br />

es einen steilen Anstieg hinauf – unmöglich, diesen mit<br />

dem Rollstuhl zu bewältigen. Eigentlich. Die Kameraden<br />

fackeln nicht lange, packen ihn samt seinem Gefährt<br />

und tragen ihn den Berg hinauf. „Dabei ist mir das<br />

Herz fast in die Hose gerutscht“, erzählt der grauhaarige<br />

Mann mit einem Lachen. Seit 1994 ist er nun bei der<br />

Freiwilligen Feuerwehr in Oedheim und hat wie jeder<br />

andere auch seinen festen Posten. Amlung besetzt die<br />

Funkzentrale im Magazin, während seine Kameraden<br />

im Einsatz sind. „Funken, telefonieren und arbeiten<br />

am Computer“, so fasst er seine Tätigkeit zusammen,<br />

die unter anderem das Protokollieren von Funksprüchen,<br />

Personal und den Einsatzzeiten umfasst. Es sei<br />

ein mehr als gutes Gefühl, dass er trotz Behinderung<br />

seiner Leidenschaft nachgehen kann. Dazu trägt natürlich<br />

auch die „hervorragende Kameradschaft“ innerhalb<br />

seines Kollegenkreises bei. Der besondere Brandschützer<br />

hat sogar einen eigenen Parkplatz auf dem<br />

Gelände der Feuerwehr. Mit einem Lachen im Gesicht<br />

fügt er hinzu: „Ganz vorne und mit einem Rollstuhl gekennzeichnet.“<br />

<br />

Alexander Liedtke<br />

Wir<br />

Wir<br />

eröffnen<br />

eröffnen<br />

perspektiven<br />

perspektiven<br />

Als größte Rehabilitationseinrichtung<br />

für psychisch Als größte kranke Rehabilitationseinrichtung<br />

Menschen in der Region<br />

für betreuen psychisch wir kranke über 450 Menschen Rehabilitanden in der Region im<br />

betreuen Bereich Gesundheit, wir über 450 Arbeit Rehabilitanden und Wohnen. im<br />

Bereich Gesundheit, Arbeit und Wohnen.<br />

34<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

therapeutikumheilbronn.de<br />

therapeutikumheilbronn.de


WIRTSCHAFT | Inklusion<br />

Inklusion | WIRTSCHAFT<br />

Einfach mal malen<br />

Die Gruppe „Tausendgrün“ aus Schwäbisch Hall sind rund 32 Menschen,<br />

vorwiegend mit Unterstützungsbedarf, die in wöchentlichen<br />

Kursen künstlerisch begleitet werden. Tanja Krißbach ist Leiterin<br />

dieses besonderen Seminars, dessen Werke sehr begehrt sind.<br />

Schön hast du das gemalt, Walter“,<br />

sagt Lina Gerhardt. Sie hebt<br />

den Kopf von ihrem eigenen Bild,<br />

auf dem sie mit sehr wässrigen Farben<br />

Pünktchenlinien zieht und schaut zu<br />

Walter Schneider, der seine Leinwand<br />

hochhält. Vor einer Stunde noch war<br />

diese blau, mit einem gelben Strich<br />

in der Mitte. Den hat der freundliche<br />

Mann erweitert, mehr und mehr, sodass<br />

das ganze Bild nun eine grün verschleierte<br />

Fläche ist.<br />

Es ist Donnerstagvormittag, halb<br />

elf. Als Erster kommt Martin. Er zieht<br />

seine Jacke aus und Tanja Krißbach<br />

hilft ihm in die Schürze. Krißbach<br />

ist Kursassistentin und Leiterin der<br />

Künstlergruppe „Tausendgrün“. 2001<br />

entstand zunächst ein Begabtenförderkurs,<br />

dann entwickelte sich daraus<br />

die Künstlergruppe. Bis heute hat diese<br />

sich durch 28 Ausstellungen und<br />

zahlreiche Aktionen einen Namen in<br />

der regionalen Kunstszene erworben.<br />

Aus sich selbst heraus das malen oder<br />

zeichnen, was man möchte. Das ist die<br />

Devise der Künstlergruppe „Tausendgrün“<br />

unter der Leitung Tanja Krißbachs.<br />

Die Bilder der „Tausendgrün“-Künstler<br />

sind begehrt. Bei ihrer letzten Ausstellung<br />

in der Haller Sparkasse wurden 40<br />

von 70 Bildern verkauft. Die vorherige<br />

war ausverkauft.<br />

Vielleicht liegt es daran, dass die<br />

Bilder das ausstrahlen, was die Menschen<br />

mit Behinderung können – und<br />

manch einer sich wünscht: frei sein.<br />

Einfach drauflos malen ohne langes<br />

Nachdenken über Kompositionen und<br />

Farben. „Sie malen aus dem Körper heraus,“<br />

stellst die Kulturgestalterin Krißbach<br />

fest und ergänzt: „Ich lerne wahnsinnig<br />

viel von ihnen.“<br />

Sie geht zu Martin Schneider,<br />

tauscht das volle Blatt vor ihm<br />

durch ein leeres aus. Schneider malt<br />

Fotos: Sonja Alexa Schmitz<br />

schnell. Mehr, als dass er malt, zeichnet<br />

er. Kleinformatige Papierzeichnungen,<br />

die er am liebsten mit Buntstiften<br />

nach Vorlagen aus der Kunstgeschichte<br />

anfertigt. Paul Klee ist sein Lieblingskünstler.<br />

LANGE WARTELISTE<br />

Nach einer halben Stunde hat Schneider<br />

Lust auf Pinsel und Farbe und verlangt:<br />

„Gelb.“ Er malt zwei kleine Leinwände<br />

gelb an, nimmt einen dicken<br />

roten Buntstift und schreibt „Martin“<br />

darauf. Krißbach fragt ihn, ob er noch<br />

einen Satz hinzuschreiben möchte.<br />

Denn: „Martin schreibt auch Gedichte“,<br />

erklärt sie. Aber der groß gewachsene,<br />

schlanke Mann nimmt einen<br />

dünnen Buntstift und schreibt lediglich<br />

ein einziges weiteres Wort: „Haus.“<br />

Fünf solcher Kunstkurse finden<br />

im Atelier des Heims Schöneck auf<br />

dem Teurershof statt, ein Kurs in der<br />

IHR EINSTIEG BEIM ASB<br />

SIE SIND<br />

EXAMINIERTE<br />

PFLEGEFACHKRAFT<br />

(m/w)?<br />

SIE SIND MOTIVIERT,<br />

PROFESSIONELL UND<br />

TEAMORIENTIERT?<br />

Wir brauchen Sie!<br />

Und wir können Ihnen etwas bieten:<br />

· Moderne Arbeitsplätze in neuen<br />

Pflegeeinrichtungen<br />

· Abwechslungsreiche Tätigkeit in<br />

engagierten Teams und in einer<br />

familiären Atmosphäre<br />

· Unterstuẗzung durch rückenschonende<br />

Hilfsmittel<br />

· Interne und externe Fortbildungen<br />

· Die Leistungen des TV-L mit betrieblicher<br />

Altersvorsorge<br />

· Jahressonderzahlung, mindestens<br />

29 Urlaubstage sowie zeit- und<br />

tätigkeitsbezogene Zuschläge<br />

· Zuschuss bei arbeitsbedingtem Umzug<br />

Unsere Senioreneinrichtungen befinden<br />

sich in Heilbronn, Leingarten, Schwaigern,<br />

Eppingen, Sinsheim, Neckarbischofsheim,<br />

Mosbach, Güglingen, Buchen, Hardheim,<br />

Möckmuḧl, Bad Mergentheim, Neckarsulm<br />

und Giengen a. d. Brenz.<br />

Schwäbisch Haller Volkshochschule.<br />

Letzterer ist inklusiv. Zehn Teilnehmer<br />

besuchen das Seminar – die eine Hälfte<br />

mit, die andere ohne Behinderung. Viele<br />

Menschen stehen auf der Warteliste<br />

für „Tausendgrün“. Krißbach, die die<br />

Gruppe seit etwa zwei Jahren betreut,<br />

und die anderen Kursleiter sehen sich<br />

als Begleiter. Manchen helfen sie, indem<br />

sie ihnen die Hand führen, anderen<br />

geben sie Tipps zu Farben und Material<br />

oder stehen auch mit Anregungen<br />

zur Seite, wenn mal jemand nicht weiter<br />

weiß. Aber jeder ist frei, das aus sich<br />

selbst heraus zu malen beziehungsweise<br />

zu zeichnen, was er möchte. Nach<br />

ein paar Schnupperstunden hat dann<br />

meist jeder seine Technik und sein Material<br />

gefunden.<br />

Der Kurs ist für heute zu Ende:<br />

Walter wäscht sich die Hände, fährt<br />

sich einmal durch die Haare, umarmt<br />

die Kursleiterin und gibt ihr einen<br />

Schmatzer auf die Wange zum Abschied.<br />

Sonja Alexa Schmitz<br />

EGAL, OB SIE FÜR EIN<br />

PAAR STUNDEN ODER<br />

VOLL, WIEDER ODER<br />

QUER, SOFORT ODER<br />

SPÄTER BEI UNS EIN-<br />

STEIGEN MÖCHTEN –<br />

WIR FREUEN UNS AUF<br />

IHRE AUSSAGEKRÄFTIGE<br />

BEWERBUNG!<br />

Arbeiter-Samariter-Bund<br />

Region Heilbronn-Franken<br />

z. Hd. Michael Wolf<br />

Ferdinand-Braun-Str. 19<br />

74074 Heilbronn<br />

m.wolf@asb-heilbronn.de<br />

Tel. 07131 / 97 39 116<br />

www.asb-heilbronn.de<br />

Arbeiter Samariter Bund<br />

Baden-Württemberg e.V.<br />

Region Heilbronn-Franken<br />

Gedicht<br />

Der Name „Tausendgrün“ leitet sich<br />

von einem Gedicht Rose Ausländers<br />

ab: „Die Zeit sagt, ich bin tausendgrün<br />

und blühe in vielen Farben.“<br />

Kommst DU mit?<br />

Kommst DU mit?<br />

„Für uns – für andere“<br />

www.sonnenhof-sha.de<br />

Ausbildung und Orientierung<br />

• Freiwilliges Soziales Jahr<br />

„Für • Bundesfreiwilligendienst<br />

uns – für andere“<br />

www.sonnenhof-sha.de<br />

• Ausbildung als Heilerziehungspfleger/in<br />

Ausbildung und<br />

Orientierung<br />

• Freiwilliges Soziales Jahr<br />

• Bundesfreiwilligendienst<br />

• Ausbildung als Heilerziehungspfleger/in<br />

36<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

37


WIRTSCHAFT | Inklusion<br />

Inklusion | WIRTSCHAFT<br />

Kino<br />

im Kopf<br />

Wie sehen Blinde beziehungsweise Sehbehinderte fern oder einen<br />

Film im Kino? Geht das? Ja, dank einer Berliner Agentur, die vor drei<br />

Jahren zwei Apps entwickelt hat, die sowohl Seh- als auch Hörgeschädigten<br />

einen Besuch im Lichtspielhaus ermöglichen.<br />

Von Olga Lechmann<br />

Kino – ein Vergnügen für alle Sinne:<br />

Sehen, Hören, Schmecken, Riechen<br />

– und manchmal sogar Fühlen.<br />

Je nachdem, ob man vielleicht sein<br />

erstes Date in einem Lichtspielhaus<br />

hat und es zum „Händchenhalten“<br />

kommt. Eine große Leinwand, bequeme<br />

Sitze mit Softdrink-Becher-Halterung,<br />

leckeres Popcorn und ein Film,<br />

auf den man lange gewartet hat, sind<br />

die überzeugenden Attribute, mit denen<br />

das nächstgelegene Kino alle paar<br />

Wochen oder Monate lockt. Wer kann<br />

da schon widerstehen?<br />

Dieter Müller ist an einem Mittwochabend<br />

Anfang September das<br />

erste Mal seit fast zweieinhalb Jahren<br />

wieder im Filmtheater, um sich<br />

gemeinsam mit seiner Partnerin einen<br />

aktuellen Kino-Blockbuster anzuschauen.<br />

Warum? Dazu später mehr.<br />

Aber von vorne: Der 49-Jährige ist sehbehindert.<br />

2007 wurde bei ihm ein Pigmentdispersionsglaukom<br />

festgestellt,<br />

eine seltene Augenerkrankung, bei der<br />

sich Pigmentzellen von der Rückseite<br />

der Iris ablösen, was in Folge den<br />

Augeninnendruck erhöht. Langfristig<br />

kann der Sehnerv dadurch geschädigt<br />

werden. Nachdem Müller, der seit seinem<br />

18. Lebensjahr Brillenträger ist,<br />

zunehmend schlechter zu sehen begann,<br />

konsultierte er einen Augenarzt.<br />

Die Diagnose traf ihn damals hart und<br />

unvorbereitet.<br />

Zehn Operationen später ist der<br />

ehemalige American-Football-Spieler<br />

auf einen Langstock angewiesen. Sein<br />

Sehvermögen hat drastisch abgenommen.<br />

Auf größere Entfernung erkennt<br />

er praktisch nur Umrisse, alles ist verschwommen.<br />

Nach unten sieht er eigentlich<br />

gar nichts mehr. Dass er früher<br />

oder später ganz erblinden kann,<br />

ist dem gebürtigen Erlenbacher bewusst.<br />

„Ich habe keine Angst davor“,<br />

sagt er gefasst. Der offene Umgang mit<br />

seiner Sehbehinderung hat ihm geholfen<br />

– und der Rückhalt durch seine Lebensgefährtin<br />

Esther Gesierich, mit der<br />

er seit mehr als fünf Jahren liiert ist.<br />

WIE EIN HÖRBUCH<br />

Heute sind die beiden für ein Experiment<br />

ins Heilbronner Cinemaxx-Kino<br />

gekommen. Doch wie soll sich Müller<br />

die Vorstellung „ansehen“? Ganz einfach:<br />

mit einer App namens „Greta“,<br />

die Audiodeskriptionen ins Ohr flüstert.<br />

Klingt erst mal seltsam, ist aber<br />

total genial. Die von einer Berliner<br />

Agentur entwickelte Applikation gibt<br />

es bereits seit 2014 – genauso wie ihr<br />

Äquivalent „Starks“ für Hörgeschädigte.<br />

Wie Greta funktioniert? Man benötigt<br />

ein Smartphone, mit dem man sich<br />

in einem App-Store Greta kostenlos<br />

herunterlädt und dann den Film auswählt,<br />

den man im Kino erleben möchte.<br />

Doch die Auswahl ist begrenzt.<br />

Für Müllers und Gesierichs Lichtspielhaus-Erlebnis<br />

fällt die Wahl auf<br />

„Atomic Blonde“, ein Spionage-Actionfilm,<br />

der im Berlin von 1989 kurz vor<br />

dem Fall der Mauer spielt, mit Charlize<br />

Theron in der Hauptrolle. Die Audiodeskription<br />

muss bereits zuhause heruntergeladen<br />

werden, im Kino wird<br />

sie dann nur noch gestartet, um sich<br />

mit dem Film zu synchronisieren. Über<br />

Kopfhörer wird den Nutzern schließ-<br />

Foto: Olga Lechmann, Illustration: Fotolia/puckillustrations<br />

lich beschrieben, was sie nicht selbst<br />

sehen können. Dabei steckt allerdings<br />

nur ein Stöpsel im Ohr, andernfalls wären<br />

weder Musik noch Dialoge zu verstehen.<br />

Und was genau wird Blinden<br />

beziehungsweise Sehbehinderten eingeflüstert?<br />

Bei „Atomic Blonde“ sind<br />

es zum Beispiel Beschreibungen wie:<br />

„Lorraine (Anm. d. Red. Charlize Theron)<br />

trägt einen schwarzen Pullover,<br />

einen Minirock und schwarze Stiefel,<br />

die übers Knie gehen“, „Der Rauch ihrer<br />

Zigarette geht in Wolken über“ oder<br />

„Ein Stencil (Anm. d. Red.: Schablone)<br />

in Neongrün mit Ostberlin wird eingeblendet.“<br />

Das Ganze ist vergleichbar<br />

mit einem Hörbuch – es soll eben<br />

Kino im Kopf entstehen. Die männliche<br />

Stimme ist sehr angenehm, das<br />

Tempo, in dem gesprochen wird, genau<br />

richtig, die Deskription präzise, verliert<br />

sich jedoch nicht im Detail. Das Einzige,<br />

das Müller nach der Vorstellung zu<br />

bemängeln hat, ist: „Greta musste teilweise<br />

gegen die oft viel zu laute Musik<br />

im Film ankämpfen.“<br />

Doch insgesamt habe es ihm gut<br />

gefallen, besonders die Audiodeskription<br />

– besser als bei manch einem Film<br />

auf den öffentlich-rechtlichen Sendern.<br />

Der gelernte Bilanzbuchhalter,<br />

der sich zurzeit zum Berater bei der Initiative<br />

Blickpunkt Auge ausbilden lässt,<br />

hat die App nämlich nicht zum ersten<br />

Mal ausprobiert. Auch in seinem Bekanntenkreis<br />

gibt es einige Sehbehinderte<br />

und Blinde, die Greta sehr gerne<br />

nutzen und dank dieser wieder öfter<br />

ins Kino gehen. Müller selbst muss allerdings<br />

einräumen: „Meine Partnerin<br />

und ich sehen lieber zuhause Filme.“<br />

Knutschen könne man auf dem Sofa eh<br />

viel besser. Seinen Humor hat der Heilbronner<br />

jedenfalls nicht verloren.<br />

Dieter Müller und seine Partnerin<br />

Esther Gesierich sind zum ersten Mal<br />

nach zweieinhalb Jahren wieder im<br />

Kino. Für das <strong>PROMAGAZIN</strong> hat Müller,<br />

der sehbehindert ist, die App „Greta“<br />

getestet, die Audiodeskriptionen ins<br />

Ohr flüstert.<br />

Beratung und Teilhabe<br />

Wer Rat und Hilfe bei Sehverlust<br />

benötigt, für den empfiehlt sich ein<br />

Besuch der Internetseite<br />

www.blickpunkt-auge.de. Die<br />

Initiative berät und informiert nicht<br />

nur Betroffene, sondern auch deren<br />

Angehörige.<br />

Informationen zu den beiden Apps<br />

„Greta“ und „Starks“ gibt es im Netz<br />

auf www.gretaundstarks.de. Dort<br />

wird auch erklärt, wie man sich die<br />

Software auf sein Smartphone herunterladen<br />

kann, um auch mit einer<br />

Seh- oder Hörbehinderung am Erlebnis<br />

Kino teilzuhaben.<br />

38 <strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

39


WIRTSCHAFT | Inklusion<br />

Anzeige<br />

ADVERTORIAL<br />

Der Weg zum Ziel<br />

Als Mensch mit Behinderung erfährt man häufig Rückschläge im<br />

Arbeitsleben. Sascha Bürk hat es geschafft, trotz seiner Lernbehinderung<br />

auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Auch wenn er<br />

derzeit wieder auf Jobsuche ist, hat er durch die Weiterbildung zum<br />

Betreuungsassistenten einen großen Schritt gemacht.<br />

Sascha Bürk<br />

hat die<br />

Weiterbildung<br />

erfolgreich<br />

bestanden<br />

und sucht<br />

derzeit einen<br />

Arbeitgeber.<br />

Sascha Bürk ist frisch gebackener<br />

Betreuungsassistent. Die Maßnahme<br />

zur Betreuungskraft in<br />

Pflegeheimen hat der Heilbronner als<br />

einer der Jahrgangsbesten bestanden<br />

– und das trotz einer schweren Lernbehinderung.<br />

Auf seinem beruflichen<br />

Weg wird er schon jahrelang von der<br />

Lebenswerkstatt in Heilbronn begleitet.<br />

Der Verein hat das Ziel, Menschen<br />

mit Behinderung dem Arbeitsmarkt<br />

näherzubringen und in ein langfristiges<br />

Arbeitsverhältnis zu vermitteln.<br />

Unzählige Arbeitsmaßnahmen<br />

der Agentur für Arbeit hat Bürk durchlaufen:<br />

Praktika im Malerbetrieb, in einer<br />

Gärtnerei, Schreinerei, auf Montage,<br />

und, und, und. Doch all das hat ihm<br />

nicht so richtig Spaß gemacht. Ein Jahr<br />

lang war er sogar arbeitslos. Dass Bürk<br />

seine Weiterbildung als Betreuungsassistent<br />

gemeistert hat, ist kein Zufall. Er<br />

hat sich schon immer um seine Großmutter<br />

gekümmert. Das hat ihm Freude<br />

bereitet. Ein Grund, für seinen Betreuer<br />

beziehungsweise Jobcoach von<br />

der Lebenswerkstatt dem jungen<br />

Mann ein Praktikum und später<br />

die Weiterbildungsmöglichkeit<br />

zum Betreuungsassistenten<br />

im Seniorenwohnheim<br />

„Johanniterhaus“<br />

in Heilbronn zu verschaffen.<br />

Der Weiterbildung ging eine zweijährige<br />

Vorqualifizierung durch das Johanniterhaus<br />

und eine einjährige theoretische<br />

Vorbereitung durch seinen<br />

Jobcoach von der Lebenswerkstatt voraus.<br />

Aufgrund seiner schweren Lernbehinderung<br />

hatte Bürk Probleme,<br />

sich die theoretischen Inhalte anzueignen<br />

und vor allem diese schriftlich<br />

wiederzugeben. Aus diesem Grund hat<br />

man als Bildungsträger die USS GmbH<br />

in Sinsheim bewusst ausgewählt. Hier<br />

war es möglich, eine mündliche Prüfung<br />

abzulegen. Ein Erfolg, welcher<br />

womöglich ohne die Hilfe der Lebenswerkstatt<br />

nicht zustande gekommen<br />

wäre. „Zuerst war ich<br />

skeptisch“, sagt Bürk<br />

hinsichtlich der<br />

Weiterbildungsmöglichkeit<br />

im<br />

Pflegeheim. „Aber<br />

dann habe ich meine<br />

Oma um Rat gebeten<br />

und sie fand die Idee toll. Sie hat<br />

mir Mut gemacht, diesen Weg zu gehen.“<br />

Seine Großmutter war für Bürk<br />

eine der engen Bezugspersonen, seitdem<br />

vor einigen Jahren bereits seine<br />

Mutter verstorben war. Kurz vor den<br />

Abschlussprüfungen zum Betreuungsassistenten<br />

starb jedoch auch sie. „Ich<br />

habe trotzdem nicht aufgegeben. Ich<br />

wollte, dass meine Oma stolz auf mich<br />

ist“, so Bürk. Auch sein Vater hat ihn<br />

auf seinem Weg immer sehr unterstützt<br />

und die erforderlichen Weiterbildungskosten<br />

zum Betreuungsassistenten<br />

von 1000 Euro übernommen.<br />

Wenn Bürk von seiner Arbeit erzählt,<br />

funkeln seine Augen. „Ich habe<br />

mich immer gefreut, wenn ich montags<br />

wieder zur Arbeit durfte.“ Mit Senioren<br />

zu arbeiten, ist für ihn etwas<br />

ganz Besonderes. Denn hier hat er keinen<br />

Zeitdruck, kann seine kommunikative<br />

Ader ausleben und seine Witze<br />

erzählen. Sein Selbstwertgefühl hat<br />

sich enorm verbessert. Von den Senioren<br />

und auch seinen Kollegen wurde er<br />

immer akzeptiert. Das war bei anderen<br />

Jobs nicht so. Ihm gefällt es, für die Bewohner<br />

da zu sein, mit ihnen zu sprechen,<br />

sie zum Gottesdienst zu begleiten<br />

oder Gedächtnistraining mit den<br />

Senioren zu machen. „Für mich stehen<br />

die Bewohner im Vordergrund – nicht<br />

ich selbst“, sagt Bürk überzeugt. Für<br />

Außenstehende ist unschwer zu erkennen,<br />

dass der Betreuungsassistent voller<br />

Leidenschaft für seinen Beruf ist. Er<br />

strahlt, lacht und ist glücklich.<br />

Der junge Mann ist ein gutes Beispiel<br />

für gelungene Inklusion. Durch<br />

seine Willensstärke und Leidenschaft<br />

sowie durch seinen Jobcoach wurde<br />

ihm die Tür geöffnet, am ersten<br />

Arbeitsmarkt teilzuhaben. Jedoch<br />

konnte er im Johanniterhaus nicht<br />

weiter beschäftigt werden, was die<br />

Heimleitung sehr bedauert. Bürk<br />

ist zuversichtlich, bald einen neuen<br />

Platz in einem anderen Seniorenwohnheim<br />

zu finden. Nadine Ley<br />

Foto: Nadine Ley<br />

Was bewegt die Evangelische<br />

Stiftung Lichtenstern?<br />

Frau Leiß, wie beschreiben Sie als Vorstandsvorsitzende<br />

das Unternehmensprofil<br />

der Evangelischen Stiftung<br />

Lichtenstern?<br />

Leiß: Wir stehen im Dienst der Menschen<br />

mit Behinderung und deren Familien.<br />

Dabei sind wir allen Menschen<br />

offen gegenüber – unabhängig von Religion<br />

und Herkunft. Aber natürlich haben<br />

wir als evangelische Stiftung ein<br />

klares christliches Profil: Nächstenliebe,<br />

Solidarität, Achtung vor der Würde<br />

des Menschen. Dieses Fundament<br />

unterscheidet uns von anderen Einrichtungen.<br />

Außerdem sind wir im<br />

wahrsten Sinne des Wortes ein Sozial-<br />

Unternehmen. Wir unternehmen etwas<br />

und entwickeln uns permanent<br />

weiter.<br />

Zum Stichwort Entwicklung: Was hat<br />

sich bei der Stiftung Lichtenstern in den<br />

vergangenen Jahren getan?<br />

Leiß: Wir gehen zu den Menschen. Wir<br />

haben uns in den vergangenen Jahren<br />

in hohem Tempo von einem zentralen<br />

Anbieter zu einem Unternehmen mit<br />

Standorten von Eppingen bis Öhringen<br />

entwickelt. Aktuell sind wir in Bauprojekte<br />

in Lauffen am Neckar und in<br />

Heilbronn auf dem Gelände der Bundesgartenschau<br />

eingebunden. Gleichzeitig<br />

haben wir unser Hilfsangebot<br />

ausgebaut. Bei uns können Menschen<br />

mit und ohne Behinderung zur Schule<br />

gehen, eine Ausbildung machen, wohnen<br />

und arbeiten. Wir begleiten und<br />

helfen in allen Lebensphasen.<br />

Solche Entwicklungen brauchen sicherlich<br />

Kraft ...<br />

Leiß: ... sind aber notwendig! Wir sind<br />

seit 1963 Partner für Menschen mit<br />

Behinderung. Seitdem hat sich viel<br />

verändert. Wir wissen, dass wir Veränderungen<br />

offen und aktiv begegnen<br />

müssen. Nur so können wir unserem<br />

Anspruch gerecht werden, zeitgemäße<br />

Unterstützung auf hohem Niveau zu<br />

leisten. Gut ist, dass wir dabei auf unsere<br />

langjährigen Erfahrungen aufbauen<br />

können. Das gibt uns die notwendige<br />

Ruhe und Gelassenheit, nicht immer<br />

und überall die Ersten sein zu müssen<br />

und am lautesten zu schreien. Wir setzen<br />

auf Qualität und Nachhaltigkeit.<br />

Und auf tiefe Menschlichkeit. Das ist<br />

letztlich das, was uns antreibt und uns<br />

immer wieder Kraft gibt.<br />

Wie ist die Stiftung in die (Wirtschafts-)<br />

Region eingebunden?<br />

Leiß: Zum einen, indem wir an ganz<br />

verschiedenen Orten in der Region<br />

präsent sind und uns als aktiven Teil<br />

der kommunalen Gemeinschaft verstehen.<br />

Zum anderen sind wir über<br />

unsere Werkstätten auch Geschäftspartner<br />

einiger Unternehmen aus der<br />

Region, beispielsweise von Würth<br />

oder Hosti. Für diese Unternehmen gehört<br />

lokale soziale Verantwortung zur<br />

gelebten Unternehmensethik. Außerdem<br />

schätzen sie unsere gewissenhafte<br />

Arbeit und reduzieren oder ersparen<br />

sich durch die Zusammenarbeit eine<br />

etwaige Ausgleichsabgabe. Gute Gründe<br />

also, um mit uns gemeinsam aktiv<br />

zu sein. Dann wirken wir noch über unsere<br />

Beteiligungen in die Region. Zum<br />

Beispiel sind wir an den Offenen Hilfen<br />

Heilbronn, an der Interdisziplinären<br />

Frühförderstelle in Heilbronn und<br />

an der Fachschule für Heilerziehungspflege<br />

in Schwäbisch Hall beteiligt.<br />

Und wir sind Alleingesellschafter der<br />

Lichtenstern gGmbH, die ein Seniorenund<br />

Pflegeheim, eine Tagespflege und<br />

einen ambulanten Dienst in Obersulm<br />

betreibt.<br />

Foto: Evangelische Stiftung Lichtenstern<br />

Pfarrerin Sybille Leiß ist seit 2009<br />

Vorstandsvorsitzende der Evangelischen<br />

Stiftung Lichtenstern. Leiß<br />

hat in Tübingen und München<br />

Theologie und in Heidelberg<br />

Diakoniewissenschaft studiert.<br />

An der Fachhochschule Esslingen<br />

hat sie zudem ihren Abschluss als<br />

Sozialwirtin erworben.<br />

Über die Stiftung<br />

700 Mitarbeitende setzen sich für<br />

1000 Menschen mit Behinderung<br />

und deren Familien ein.<br />

60 Mitarbeiter sind Auszubildende.<br />

Hauptsitz ist das Kloster Lichtenstern<br />

in Löwenstein. Standorte befinden<br />

sich im Stadt- und Landkreis<br />

Heilbronn und im Hohenlohekreis.<br />

Portfolio: Wohnangebote, Werkstätten,<br />

Schulen, Beratungs- und Freizeitangebote<br />

sowie therapeutische<br />

Angebote.<br />

www.lichtenstern.de<br />

40<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

41


WIRTSCHAFT | Ratgeber Zukunft<br />

Ratgeber Zukunft | WIRTSCHAFT<br />

Reinschnuppern,<br />

was das Zeug hält<br />

Praktische Erfahrungen sind heute im Bewerbungsprozess das A und<br />

O. Eine gute Möglichkeit für Schüler und junge Menschen, frühzeitig<br />

solche zu bekommen, bietet ein Praktikum – sei es ein Pflichtpraktikum<br />

von der Schule aus oder auf freiwilliger Basis.<br />

Vor allem vor dem Berufseinstieg<br />

ist es für Schüler und frische<br />

Schulabsolventen wichtig, jede<br />

Chance zu nutzen, um möglichst viele<br />

Einblicke in das Berufsleben zu bekommen.<br />

Praxisluft schnuppern, heißt<br />

die Devise. Ein Pflichtpraktikum, etwa<br />

Bors oder Bogy, zur Berufsorientierung<br />

gibt es in der Schule. So lernen<br />

die Teilnehmer während des Pflichtpraktikums<br />

den Alltag und die Arbeitsbedingungen<br />

in einem Unternehmen<br />

kennen. Auf diese Weise wird ein authentischer<br />

Eindruck vermittelt, wie<br />

sich beispielsweise ein Bürojob oder<br />

eine Arbeitsstelle in der Fabrik anfühlt.<br />

Auch Schnupperpraktika sind<br />

eine gute Möglichkeit. Hier können die<br />

künftigen Berufseinsteiger hautnah erleben,<br />

wie die Zusammenarbeit unter<br />

Kollegen funktioniert und wie ein Acht-<br />

Stunden-Tag aussieht.<br />

Wie kommen Schüler nun an ein<br />

Praktikum? Ist ein Betrieb gefunden,<br />

der den Interessen des jungen Menschen<br />

enspricht, geht es ans Nachfragen,<br />

ob so etwas möglich ist. Bei Praktika,<br />

die nur einige Wochen gehen, hilft<br />

es auch, sich im Bekanntenkreis der<br />

jungen Leute umzuhören.<br />

Kommt eine positive Rückmeldung<br />

zurück, lautet der nächste Schritt<br />

bewerben. Los geht es mit dem Recherchieren,<br />

welche Unterlagen benötigt<br />

werden. Nachdem Lebenslauf und<br />

kurzes Anschreiben erledigt und abgeschickt<br />

sind, kommt es nun darauf<br />

an, welche Erwartungen die Schüler an<br />

diese Zeit stellen. Neugierig sein und<br />

sich viele Fragen zu notieren, ist genau<br />

richtig. Pünktlich kommen ist auch für<br />

junge Praktikanten Pflicht, sie wollen ja<br />

Foto: Fotolia/Mariesacha<br />

Bei einem Praktikum erhalten junge Menschen erste Einblicke etwa in den<br />

Büroalltag und dürfen schon selbst aktiv werden.<br />

einen guten und bleibenden Eindruck<br />

hinterlassen.<br />

Je nach Betrieb warten folgende<br />

Aufgaben auf die jungen Menschen: In<br />

einem Sägewerk dürfen sie sicherlich<br />

mit anpacken, Latten sortieren oder<br />

beim Stapler mitfahren. In einer sozialen<br />

Einrichtung wie einer Kita stehen<br />

natürlich die Kinder im Vordergrund:<br />

Hier heißt es beispielsweise vorlesen,<br />

spielen und singen. Tätigkeiten wie Telefonate<br />

führen, Tabellen erstellen oder<br />

Unterlagen sortieren stehen in einem<br />

Praktikum im Büro sicherlich ebenso<br />

auf der Liste wie Postdienst oder Dokumente<br />

scannen.<br />

Wichtig ist es gerade für Neulinge,<br />

immer freundlich zu bleiben und aufgeweckt<br />

zu sein; manchmal vielleicht<br />

auch über den eigenen Schatten zu<br />

springen und Dinge auszuprobieren,<br />

die sie noch nicht gemacht haben. awi<br />

Bogy und Bors<br />

Bogy und Bors sind jeweils Pflichtpraktika<br />

für Schüler des Gymnasiums<br />

beziehungsweise der Realschule. Das<br />

Bors-Praktikum findet in der Regel in<br />

der neunten Klasse statt. Das Bogy-<br />

Praktikum variiert je nach Schule<br />

zwischen der neunten und der elften<br />

Klasse. Die Schüler dürfen sich individuell<br />

nach einem Praktikumsplatz<br />

umschauen, besuchen den Betrieb<br />

meist eine Woche lang und evaluieren<br />

das Ganze im Anschluss in der Schule.<br />

Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Berufliche<br />

Schulen<br />

B SZ<br />

SHA<br />

Zentrum<br />

für Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

À<br />

<br />

<br />

<br />

Pflegestift Rosengarten-Vohenstein<br />

Tel. 0791 95141-0<br />

<br />

Jetzt noch für 2018<br />

bewerben!<br />

Unsere Ausbildungsberufe<br />

gibt es unter:<br />

www.gemu-group.com/<br />

ausbildung-studium<br />

www.gemu-group.com<br />

Unser Weg zum Abitur:<br />

• Wirtschaftsgymnasium<br />

• Biotechnologisches Gymnasium<br />

• Ernährungswissenschaftliches Gymnasium<br />

• Technisches Gymnasium<br />

Unser Weg zum Mittleren Abschluss:<br />

• 2-jährige Berufsfachschule<br />

(Gesundheit und Pflege, Hauswirtschaft<br />

und Ernährung, Elektrotechnik, Metalltechnik)<br />

• Wirtschaftsschule<br />

• Sozialwissenschaftliches Gymnasium<br />

• 6-jähriges Berufliches Gymnasium<br />

Ernährung – Soziales – Gesundheit<br />

Gewerbliche Schule<br />

Max-Eyth-Straße 9<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

0791 9551-10<br />

info@gbs-sha.de<br />

https://gbs-sha.de<br />

Kaufmännische Schule<br />

Max-Eyth-Straße 13-25<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

0791 9551-20<br />

sekretariat@kbs-sha.de<br />

www.kbs-sha.de<br />

Sibilla-Egen-Schule<br />

Laccornweg 20-24<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

0791 9551-30<br />

sekretariat@sibilla-egen-schule.de<br />

www.sibilla-egen.de<br />

42<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong>


WIRTSCHAFT | Sonderveröffentlichung<br />

Sonderveröffentlichung | WIRTSCHAFT<br />

Silicon Valley im Solpark<br />

Nach 15 Monaten ist der Neubau der Essendi IT GmbH im Schwäbisch<br />

Haller Solpark endlich fertig gestellt. Das Unternehmen hat<br />

die neuen Räumlichkeiten frisch bezogen. Sowohl innen als auch<br />

von außen ist das Gebäude ein Hingucker und ein Zeichen für die<br />

zukünftige Wachstumsstrategie des IT-Dienstleisters.<br />

Kreativwerkstatt“ – so bezeichnet<br />

Sarah Zügel, Head of Marketing<br />

and Communications, den Neubau<br />

der Essendi IT GmbH im Schwäbisch<br />

Haller Solpark, stolz. Hohe Decken,<br />

Betonwände, offen gestaltete<br />

Räume, großzügige Glasfronten, warmer<br />

Holzboden, spielerische Beleuchtungen<br />

– all das ist modern und zugleich<br />

zeitlos: Ein Büro ist hier kein<br />

typisches Büro. Transparenz und Offenheit<br />

bestimmen das Innenraumkonzept<br />

und schaffen eine Atmosphäre<br />

wie im eigenen heimischen Wohnzimmer.<br />

Das hat einen Grund. „In unserem<br />

Geschäft ist es notwendig, dass die<br />

Mitarbeiter in Projektteams zusammenarbeiten.<br />

Dieser Kommunikationsaustausch<br />

spiegelt sich in den offen<br />

gestalteten Räumen und den Glastüren<br />

sowie -wänden wider“, so Zügel.<br />

13 Monate sind seit dem Spatenstich<br />

im Juli 2016 vergangen. Anfang<br />

September hat die Essendi IT nun ihr<br />

neues Gebäude bezogen. Das Architekturbüro<br />

Kuhn aus Braunsbach hat die<br />

Wünsche der Hausherren umgesetzt.<br />

Dass das Unternehmen eine Zusammenarbeit<br />

mit Kuhn-Architekten eingehen<br />

wollte, war schnell klar. „Das beruht<br />

auf der Braunsbach-Connection“,<br />

sagt Zügel und lacht herzlich. Dabei<br />

hatten sie und ihre Kollegen ganz genaue<br />

Vorstellungen, wie der erste eigene<br />

Neubau aussehen sollte: Sie haben<br />

sich an Vorbildern wie Apple und Google<br />

orientiert und einen Hauch von Silicon<br />

Valley im Solpark geschaffen.<br />

„Natürlich hatten unsere Mitarbeiter<br />

ein Mitspracherecht.“ So konnten<br />

90 Prozent der 40 Mitarbeiterwünsche<br />

berücksichtigt werden – zum<br />

Beispiel ein Schwedenofen und eine<br />

Couch im Aufenthaltsraum, ein Tischkicker<br />

oder ein Mutter-Kind-Büro. Damit<br />

unterstreichen wir die Wichtigkeit<br />

Foto: Lydia-Kathrin Hilpert<br />

Endlich ist der Neubau der Essendi IT im Hessentaler Solpark fertig – nach rund<br />

15 Monaten. Nun freuen sich die Mitarbeiter über das moderne Gebäude.<br />

und die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter<br />

und schaffen hierbei eine enge Bindung<br />

zwischen Unternehmen und Beschäftigten,<br />

betont Zügel.<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Insgesamt bietet der 1,7 Millionen Euro<br />

teure Neubau ausreichend Platz. Auf<br />

drei Etagen verteilen sich 760 Quadratmeter.<br />

Der Grundriss des Gebäudes<br />

besteht aus zwei Würfeln, sogenannte<br />

„Cubes“ und einer verbindenden<br />

Ellipse. Kein Zufall – die Würfel stellen<br />

nämlich das Firmenlogo, einen roten<br />

Würfel, dar. Auch farblich. Hinter<br />

den Holzlamellen an der Außenfassade<br />

zeigt sich ebenfalls die typische rote<br />

Firmenfarbe.<br />

Insgesamt bietet der Neubau 40<br />

bis 50 Mitarbeitern Platz für agiles Arbeiten.<br />

Dies unterstreicht den zukünftigen<br />

Wachstumskurs des IT-Dienstleisters,<br />

welcher seine Mitarbeiterzahl<br />

am Standort Schwäbisch Hall in den<br />

nächsten Jahren verdoppeln möchte.<br />

„Durch das neue Gebäude werden<br />

auch potenzielle Mitarbeiter auf uns<br />

aufmerksam“, ist Zügel überzeugt.<br />

Bei der Auswahl der Handwerker<br />

hat man bewusst auf Regionalität<br />

gesetzt. „Der direkte Kontakt mit<br />

den Handwerkern war uns wichtig und<br />

hat zum Erfolg des Neubaus beigetragen“,<br />

so Martin Kuhn. Insgesamt waren<br />

knapp 20 verschiedene Hauptgewerke<br />

ausgeschrieben.<br />

Auch in Sachen Nachhaltigkeit<br />

hat man sich ausreichend Gedanken<br />

gemacht. So beleuchten energieeffiziente<br />

LED-Strahler den kühlen Beton<br />

und schaffen eine angenehme Wärme.<br />

Bei der Heiztechnik hat man sich für<br />

eine Deckenheizung, eine energieeffiziente<br />

Technik, entschieden. „Der Vorteil<br />

besteht darin, dass man sowohl den<br />

Raum wärmen als auch kühlen kann“,<br />

so Kuhn.<br />

Nadine Ley<br />

44<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong>


WIRTSCHAFT | Regionale Erzeuger<br />

Ein Sinnbild für Regionalität: Rudolf Bühler von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft<br />

Schwäbisch Hall garantiert das Regionale in seinen Produkten.<br />

Gegentrend zur<br />

Globalisierung<br />

Regionale Produkte werden immer beliebter – auch in Heilbronn-Franken.<br />

Gerade in den vergangenen Jahren ist zu beobachten,<br />

dass der Trend zurück zu heimischen Erzeugnissen geht. Doch<br />

woher kommt die Kehrtwende und wann hat sie eingesetzt?<br />

Heilbronn-Franken ist nicht nur<br />

eine Region der Landwirtschaft.<br />

In der Region gibt es zudem eine<br />

besonders hohe Dichte an Lebensmittelproduzenten<br />

und Gastronomiebetrieben.<br />

Das ist auch gut so, denn die<br />

Nachfrage nach regionalen Produkten<br />

ist groß: Für deutsche Verbraucher<br />

Foto: Ufuk Arslan<br />

spielt die Herkunft der Lebensmittel<br />

eine immer bedeutendere Rolle. Laut<br />

Ernährungsreport <strong>2017</strong> des Bundesministeriums<br />

für Ernährung und Landwirtschaft<br />

ist nach dem persönlichen<br />

Geschmack die regionale Herkunft für<br />

73 Prozent der befragten Verbraucher<br />

das wichtigste Kaufkriterium. Allein<br />

die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft<br />

Schwäbisch Hall (BESH) beliefert in<br />

der Region Heilbronn-Franken rund<br />

15 Fleischerfachgeschäfte und rund 50<br />

Gastronomiebetriebe. Gerade Eier, Gemüse,<br />

Obst, Fleisch und Milchprodukte<br />

kaufen die Verbraucher gerne aus<br />

der direkten Umgebung. Die regionale<br />

Herkunft wird laut einer Studie des<br />

Vereins Geschmackstage Deutschland<br />

e. V. sogar höher bewertet als ein biologischer<br />

Anbau. „Seit etwa zehn Jahren<br />

ist ein Umdenken festzustellen“,<br />

so Gabriele Lutz vom Landratsamt Hohenlohekreis.<br />

HINTERGRUND DES TRENDS<br />

Wieso werden regionale Produkte<br />

mittlerweile verstärkt gekauft? „Viele<br />

Verbraucher schätzen die kürzeren<br />

Transportwege zum Handel und den<br />

damit verbundenen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Manche wollen mit dem<br />

Kauf regionaler Produkte auch die Erzeuger<br />

vor Ort unterstützen“, erklärt<br />

Alexandria Geiselmann, Oecotrophologin<br />

bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg<br />

e. V.. Ein weiteres<br />

Kriterium sei die bessere Nachvollziehbarkeit,<br />

woher die Ware komme und<br />

wie sie produziert werde.<br />

„Ich glaube, dass es bei den Kunden<br />

als eine Art Gegentrend zur Globalisierung<br />

zu sehen ist. Wir hören gerade<br />

auf Messen immer wieder Aussagen<br />

mit dem Tenor: ‚Da kennt man die ganze<br />

Welt und weiß gar nicht mehr, wie<br />

schön es eigentlich vor der eigenen<br />

Haustür ist‘“, fügt Tanja Seegelke, die<br />

bei der Touristikgemeinschaft HeilbronnerLand<br />

arbeitet, hinzu. Lutz ergänzt:<br />

„Verstärkt wird diese Bewegung<br />

auch durch Missbrauchsfälle und Meldungen<br />

über falsch deklarierte Lebensmittel.“<br />

Doch wofür steht Regionalität<br />

eigentlich? Ein regionales Produkt<br />

ist „aus der Region für die Region“. Es<br />

wird innerhalb einer abgegrenzten Region<br />

erzeugt, verarbeitet und vermarktet.<br />

„Viele Lebensmittelhersteller und<br />

Händler nutzen diesen Trend und bewerben<br />

ihre Produkte häufig mit Begriffen<br />

wie ‚nah‘ und ‚Heimat‘, ohne diese<br />

weiter zu definieren oder zu erklären.<br />

Wendungen wie ‚aus der Region‘ sind<br />

jedoch rechtlich nicht geschützt und<br />

werden deshalb unterschiedlich interpretiert.<br />

Dem Verbraucher bleibt beim<br />

Einkauf regionaler Lebensmittel derzeit<br />

nur die Möglichkeit, genau nachzufragen,<br />

wofür die Angabe ‚regional‘<br />

steht“,<br />

„<br />

so Alexandria Geiselmann.<br />

Regionalität muss stets<br />

Bezug zu einer Region<br />

haben, ansonsten bleibt<br />

es eine Worthülse.<br />

Rudolf Bühler<br />

“<br />

Für den Verbraucher handele es sich<br />

somit um eine Vertrauenseigenschaft,<br />

deren Kriterien sich häufig schwer<br />

nachprüfen lassen. So bleibe für den<br />

Käufer oft unklar, worauf sich die<br />

Werbeaussagen beziehen – ob die Rohstoffe<br />

aus der Region kommen oder<br />

ob die Herstellung dort erfolgt. Ebenso<br />

ist häufig unklar, auf welches Gebiet<br />

sich der Begriff „Region“ bezieht. Je<br />

nach Lebensmittel kann dieser für eine<br />

einzelne Gemeinde, einen Landkreis<br />

oder ein Bundesland bis hin zu ganz<br />

Deutschland stehen. „Die Verbraucherzentrale<br />

fordert daher bessere gesetzliche<br />

Vorgaben auf europäischer und nationaler<br />

Ebene“, erklärt Geiselmann.<br />

„Regionalität muss stets Bezug zu<br />

einer Region haben, ansonsten bleibt<br />

es eine Worthülse ohne verbindlichen<br />

Wert“, findet auch Rudolf Bühler, Gründer<br />

der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft<br />

Schwäbisch Hall. Er ist froh, dass<br />

die Bevölkerung heimische Produkte<br />

wieder mehr zu schätzen weiß. Red.<br />

Finde alles auf einen Blick<br />

Kurzportrait des<br />

Arbeitgebers<br />

Ansprechpartner<br />

für Bewerbungen<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

STELLEN SICH VOR<br />

Eine Übersicht der Arbeitgeber auf<br />

portrait.jobstimme.de<br />

•<br />

Finanzielle<br />

Sonderleistungen<br />

Beruf, Familie<br />

und Perspektiven<br />

46<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong>


Regionale Erzeuger | WIRTSCHAFT<br />

Was steckt<br />

in der Kiste?<br />

Obst im Super- oder auf dem Wochenmarkt kaufen<br />

– das kann ja jeder. Aber auch schon mal die<br />

Biokiste ausprobiert oder zumindest davon gehört?<br />

Wir stellen sie vor.<br />

Fotos: Olga Lechmann, Fotolia/Roman Samokhin<br />

W<br />

issen Sie, wo Ihre Lebensmittel<br />

herkommen? Wo wurden<br />

die Tomaten angebaut, die Sie<br />

für Ihre Spaghettisauce, die die Kinder<br />

so lieben, verwenden? Sind die Äpfel<br />

Bio, mit denen Ihre Schwiegermutter<br />

immer den köstlichen Kuchen zubereitet?<br />

Und womit wurden die Kartoffeln<br />

gedüngt, die es freitags zum Fisch<br />

gibt? Wer seine Produkte nicht einfach<br />

schnell und unbedacht im Supermarkt<br />

in den Einkaufskorb legt, sondern sich<br />

diese in einer sogenannten Biokiste<br />

nach Hause bringen lässt, kennt die<br />

Antworten auf all diese Fragen. Denn<br />

bei Betrieben, bei denen man eine solche<br />

Kiste bestellen kann, wird Transparenz<br />

großgeschrieben.<br />

So wie bei Jürgen Winkler. Er hat<br />

im Jahre 1993 die Wino Biolandbau<br />

GmbH & Co. KG in Brackenheim gegründet<br />

und bietet seit dem 30. September<br />

1994 die Biokiste an. Das Sortiment<br />

des 53-Jährigen umfasst mehr als<br />

2000 Produkte, die selbstverständlich<br />

nicht alle er selbst anbaut beziehungsweise<br />

herstellt. Winkler, der eigentlich<br />

Winzer gelernt und später Allgemeine<br />

Agrarwissenschaften studiert hat,<br />

hat sich auf Tafelobst spezialisiert. Die<br />

restlichen Lebensmittel wie Gemüse,<br />

Nudeln, Käse, Milch und Brot erhält<br />

der Brackenheimer, der in der Landwirtschaft<br />

groß geworden ist, von der<br />

Bioland-Gärtnerei Laiseacker im Landkreis<br />

Ludwigsburg, von Bio-Großhändlern<br />

sowie regionalen Bäckereien und<br />

Molkereien.<br />

Insgesamt bewirtschaftet Winkler<br />

25 Hektar Fläche. Das Obst, das der<br />

Vater zweier Kinder kultiviert – darunter<br />

Rhabarber, Johannis- und Stachelbeeren,<br />

Zwetschgen, Aprikosen, Äpfel<br />

und sogar Kiwis –, kommt entweder in<br />

die Biokiste oder wird zu leckerem Saft<br />

verarbeitet. „Das Klima für Bio-Obst ist<br />

hier vorzüglich“, findet Winkler. Für ihn<br />

sei immer klar gewesen: wenn Landwirtschaft,<br />

dann Bio und das im sonnigen<br />

Zabergäu. Deshalb seien er und<br />

seine Frau, die im Bereich Vermarktung<br />

des Betriebes tätig ist, nach der Studienzeit<br />

auch wieder in seine Heimat zurückgekehrt.<br />

Doch warum Bio? „Weil<br />

ich Christ bin und Verantwortung für<br />

die Schöpfung übernehmen möchte“,<br />

entgegnet Winkler. Dazu angeregt worden,<br />

es mit der Biokiste zu versuchen,<br />

sei er durch einen ehemaligen Kommilitonen,<br />

der diese bereits in den 80er an<br />

den Mann brachte. „Das ist übrigens<br />

derjenige, von dem wir heute immer<br />

noch unser Gemüse bekommen“, sagt<br />

der Landwirt und meint damit die erwähnte<br />

Bioland-Gärtnerei Laiseacker.<br />

Was genau ist nun in so einer Biokiste<br />

drin? Das, wofür man sich entscheidet,<br />

so Winkler. „Es gibt eine<br />

Überraschungskiste, deren Inhalt die<br />

Kunden bis auf ein paar wenige Bestandteile,<br />

beispielsweise Salat, nicht<br />

kennen.“ Diese werde trotz des Onlineshops<br />

und der damit verbundenen<br />

Möglichkeit, sich seine ganz individuelle<br />

Kiste zusammenzustellen, immer<br />

noch oft bestellt. Ansonsten könne<br />

eben jeder seiner etwa 1000 Kunden<br />

– darunter viele Familien mit Kindern,<br />

aber durchaus auch Senioren, für die<br />

der Einkauf beschwerlich sei – aus dem<br />

üppigen Sortiment selbst auswählen.<br />

Winos Liefergebiet umfasst dabei<br />

die Käthchenstadt und das Heilbronner<br />

Land, Städte wie Mosbach und<br />

Sinsheim und sogar Bretzfeld im Hohenlohischen.<br />

Die Biokiste wird von<br />

Dienstag bis Freitag direkt bis vor die<br />

Haustür, manchmal sogar bis zum Küchentisch,<br />

geliefert.<br />

Andrea Babic, die unter anderem<br />

für den Einkauf zuständig ist, zeigt, wie<br />

der virtuelle Warenkorb befüllt wird.<br />

Auf den Reiter „Shop“ klicken, sich<br />

dann entweder als Kunde oder Gast<br />

beziehungsweise Neukunde anmelden<br />

und losshopen. Im Angebot ist etwa die<br />

„Kleine Obstkiste“ mit 700 Gramm Äpfeln,<br />

500 Gramm Birnen, 400 Gramm<br />

Zwetschgen und 120<br />

Gramm Feigen. Letztere<br />

werden allerdings<br />

importiert.<br />

Die Bezahlung<br />

erfolgt aktuell via<br />

Einzugsermächtigung.<br />

Winkler<br />

denkt jedoch<br />

auch über die Option<br />

Paypal nach.<br />

Olga Lechmann<br />

Biokiste online<br />

Zum Onlineshop der Wino Biolandbau<br />

GmbH & Co. KG kommt man über die<br />

Internetseite www.wino-biolandbau.<br />

de. Klickt man auf Shop, erster Reiter<br />

links, öffnet sich eine Anmeldemaske.<br />

Hier kann man sich als Neukunde<br />

anlegen lassen oder als Gast seine Bestellung<br />

aufgeben. Bei den Produkten<br />

erstreckt sich die Auswahl von Obst<br />

über Antipasti und Naturkosmetik bis<br />

hin zu veganen Lebensmitteln.<br />

49


WIRTSCHAFT | Regionale Erzeuger<br />

Regionale Erzeuger | WIRTSCHAFT<br />

Zwei gleiche Produkte im Regal: Eines davon entstammt der Region. Da stellt sich die Frage, was mit „Region“ gemeint ist?<br />

Das Regionale in „regional“<br />

Foto: Fotolia/caftor<br />

bronn führen wir aktuell rund 150 Artikel,<br />

die in Heilbronn hergestellt werden.<br />

Und etwa 600 Artikel aus dem<br />

Heilbronner Umland.“ Aber wie erkennt<br />

der Verbraucher nun, welche<br />

Produkte das sind und woher sie exakt<br />

stammen? „Wir lassen uns bei unseren<br />

Empfehlungen, welche Artikel als regional<br />

einzustufen sind, maßgeblich von<br />

Kriterien wie dem Ort des Unternehmenssitzes,<br />

dem Anteil der verwendeten<br />

regionalen Zutaten, dem Ort der<br />

Verarbeitung sowie dem Ort der Verpackung<br />

leiten“, erläutert auch Nina<br />

Schneider, stellvertretende Pressesprecherin<br />

der Edeka Handelsgesellschaft<br />

Südwest mbH. Sie fügt hinzu, dass die<br />

Angaben im Wesentlichen denen der<br />

Qualitätszeichen der jeweiligen Bundesländer<br />

sowie denen des sogenannten<br />

Regionalfensters entsprächen. Dies<br />

ist ein Kennzeichen, das in Sachen Regionalität<br />

für Transparenz sorgen soll.<br />

Ein Informationsfeld auf den Erzeugnissen<br />

zeigt den Konsumenten, woher<br />

E-Paper inklusive Tablet<br />

die Zutaten stammen und wo sie verarbeitet<br />

wurden. Darüber hinaus bietet<br />

Edeka die Möglichkeit, mittels eines<br />

QR-Codes auf den Verpackungen, die<br />

Herkunft des Produkts bis zum Erzeuger<br />

zurückzuverfolgen.<br />

FESTER BESTANDTEIL<br />

Beide Kaufhäuser treten damit auf, auf<br />

regionale Produkte zu setzen. Auf der<br />

Internetseite von Edeka heißt es, der<br />

Supermarkt sei der landesweit größte<br />

Anbieter regionaler Produkte. Auch<br />

Kaufland weist in seiner Webpräsenz<br />

auf eine Vielzahl der Artikel aus dem<br />

Umfeld der Konsumenten hin. Doch<br />

warum setzen die beiden Supermarktketten<br />

auf regionale Produkte? „Regionale<br />

Lebensmittel, quer durch das gesamte<br />

Sortiment, sind seit mehreren<br />

Jahrzehnten fester Bestandteil unseres<br />

vielfältigen Lebensmittelangebots“,<br />

betont Schneider. Die Intensivierung<br />

der Zusammenarbeit mit regionalen<br />

Produzenten habe einen hohen Stellenwert<br />

in der Kaufland-Unternehmensphilosophie,<br />

erläutert ihr Pendant<br />

bei Kaufland.<br />

Dennoch hört man in diesem Zusammenhang<br />

oftmals von der schlechten<br />

Bezahlung der Erzeuger und Verarbeiter<br />

durch die Supermärkte. Wie<br />

handhaben die beiden Lebensmittelvertreiber<br />

dieses Thema? „Die Milchbauern<br />

zum Beispiel erhalten von<br />

Edeka Südwest – zusätzlich zum regulären<br />

Milchpreis – einen Aufschlag von<br />

zehn Prozent. Die Bezahlung des Aufschlags<br />

wird den Erzeugern auch bei<br />

steigenden Milchpreisen garantiert“,<br />

stellt die Pressevertreterin von Edeka<br />

klar. Ihre Kaufland-Kollegin weist darauf<br />

hin, dass sich die Zusammenarbeit<br />

mit regionalen Anbietern in ihrem<br />

Unternehmen nicht von der mit anderen<br />

Lieferanten unterscheidet. Man<br />

lege viel Wert auf eine Kooperation auf<br />

Augenhöhe. Alexander Liedtke<br />

E-Paper inklusive Tablet nur 21,98 Euro/Monat*<br />

Zeitung überall und jederzeit digital lesen –<br />

nach dem Herunterladen auch unterwegs ohne Internetverbindung.<br />

Regionale Produkte gibt es in den Supermärkten in Hülle und Fülle.<br />

Doch beherzigen sie auch, dass die Lebensmittel aus dem Umkreis<br />

des jeweiligen Markts kommen? Dem sind wir bei Edeka und Kaufland<br />

auf den Grund gegangen.<br />

Hinein geht es in den Supermarkt.<br />

Erster Halt: die hellerleuchtete<br />

Obst- und Gemüsetheke. Kartoffeln<br />

stehen auf dem Einkaufszettel. Da<br />

gibt es welche aus Ägypten im Angebot.<br />

Moment: Daneben sind Netze auf<br />

denen groß „aus der Region“ steht. Frische<br />

Lebensmittel von hier? Klingt gut<br />

und rein in den Einkaufswagen. Weiter<br />

geht es zu den Gurken. Diese gibt<br />

es auch aus der Region? Perfekt. Gleich<br />

nebenan befinden sich verschiedene<br />

Salatarten. Der Feldsalat mit seinem<br />

saftigen grün sieht gut aus. Auch hier<br />

strahlt uns auf dem Etikett das Wort<br />

„Region“ an. Eier, Wurst und Käse stehen<br />

noch auf dem Plan. In den Regalen<br />

ist auch hier alles voll mit regionalen<br />

Produkten – regional, so weit das Auge<br />

reicht. Aber Moment: Was heißt regional<br />

eigentlich? Was verstehen unsere<br />

Supermärkte darunter?<br />

„Ein regionaler Artikel ist bei<br />

Kaufland definiert als ein Artikel, der<br />

in einem etwa 30-Kilometer-Radius<br />

um einen Standort produziert wird<br />

und dort heimatlich verwurzelt ist. Dabei<br />

unterscheiden wir die Regionalitätsstufen<br />

Gemeinde und Umland“,<br />

erklärt Anna Münzing von der Unternehmenskommunikation<br />

der Kaufland<br />

Dienstleistung GmbH und Co. KG.<br />

Nach diesem Verständnis müssten<br />

ja Produkte, die wir bei unserem<br />

Lebensmittelhändler in Heilbronn-Franken<br />

erwerben, auch aus<br />

der Region oder deren unmittelbarer<br />

Nähe kommen. Trifft dies wirklich zu?<br />

Münzing führt aus: „Am Beispiel Heil-<br />

Gleich anfordern unter:<br />

www.tablet.stimme.de<br />

07131 615-615<br />

zeitung@stimme.de<br />

*Laufzeit 24 Monate, zzgl. einmaliger Anzahlung in Höhe<br />

von 100 Euro. Preisvorteil besteht gegenüber Tablet-Kauf<br />

im Handel. Für Print-Abonnenten gilt abweichend ein<br />

Preis von 5,99 Euro/Monat.<br />

www.tablet.stimme.de<br />

Tablet mit<br />

100 Euro<br />

Preisvorteil!*<br />

50<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

51


NEUES AUS DER REGION<br />

NEUES AUS DER REGION<br />

Hilfe und Rat<br />

Immer am Werk<br />

Lebens- und liebenswert<br />

Für alle Krämer<br />

Einiges geboten<br />

Für die Veränderungen gewappnet sein: Auf dem<br />

Arbeitsmarkt-Forum werden den Teilnehmern Lösungen für<br />

künftige Herausforderungen präsentiert.<br />

Für zukunftsorientierte Entscheider<br />

Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft<br />

stehen vor tiefgreifenden<br />

Umwälzungen. Einzelne<br />

Wirtschaftszweige sind sogar<br />

von ihrer Existenz bedroht.<br />

Im Rahmen des fünften deutschen<br />

Arbeitsmarkt-Forums<br />

präsentieren hochkarätige Referenten<br />

wie etwa Visionäre,<br />

Praktiker und Forscher am 10.<br />

November <strong>2017</strong> im Audi-Forum<br />

Neckarsulm interessante<br />

Thesen, intelligente Modelle<br />

und praxisnahe Lösungen.<br />

Diese sollen helfen, den gravierenden<br />

Wandel zu meistern.<br />

Der weit über die Grenzen<br />

Heilbronn-Frankens hinaus<br />

geschätzte Kongress wird vom<br />

Personalberatungsspezialist<br />

Bera und der German Graduate<br />

School of Management<br />

and Law ausgerichtet. Zu den<br />

Teilnehmern gehören Geschäftsführer,<br />

Strategen und<br />

Entscheider aus Wirtschaft,<br />

Organisationen sowie aus<br />

Verbänden.<br />

Neben zwei kontrovers<br />

besetzten Talkrunden stellen<br />

Keynote-Speaker wie Dr.<br />

Carl Naughton, Schauspielerin<br />

und Trainerin Tara Marie<br />

Linke, Innovationsexperte<br />

Prof. Heinz-Theo Wagner, aber<br />

auch Spezialisten wie Dr. Josephine<br />

Hofmann vom Fraunhofer<br />

Institut sowie Human<br />

Resources-Praktiker Joachim<br />

Schledt und Recruitainment-<br />

Profi Joachim Diercks völlig<br />

neue Denkansätze und praktikable<br />

Konzepte vor. Die Konzepte<br />

sollen Unternehmen bei<br />

der erfolgreichen Bewältigung<br />

der anstehenden Veränderungen<br />

unterstützen.<br />

Die Veranstaltung bietet<br />

neben wertvollen Impulsen<br />

auch exzellente Möglichkeiten<br />

zum persönlichen Austausch<br />

mit den erfahrenen Referenten<br />

wie auch Entscheidern anderer<br />

Unternehmen. Das Programm<br />

sowie die Möglichkeit<br />

zur Anmeldung stehen im Internet<br />

bereit. Die Kongressgebühr<br />

beträgt 490 Euro. Frühbucher<br />

erhalten einen deutlichen<br />

Preisvorteil.<br />

@ www.arbeitsmarktforum.com<br />

Foto: Bera<br />

Das Outlet Hohenlohe ist<br />

ein spezialisierter Sportfachhändler<br />

und Mitglied im Verband<br />

Sport-Xtreme. Neben<br />

den Markenprodukten punktet<br />

das Unternehmen vor allem<br />

mit kompetenter Beratung<br />

und Dienstleistung im<br />

Teamsportbereich. Egal, wessen<br />

Aufgabe es ist, das Team<br />

oder den Verein mit dem richtigen<br />

Equipment auszustatten:<br />

Das Outlet Hohenlohe hilft dabei.<br />

Ob auf dem Fußballplatz,<br />

in der Sporthalle oder im Fitnessraum,<br />

Sport-Xtreme bietet<br />

für alle Anforderungen die<br />

passenden Lösungen – für die<br />

Mannschaft, für den Verein<br />

oder auch nur für sich selbst.<br />

@ www.outlet-hohenlohe.de<br />

E-Mobilität für gutes Klima<br />

Seit Jahren engagieren sich<br />

Stadt und Stadtwerke Schwäbisch<br />

Hall für eine nachhaltige<br />

Energieversorgung und<br />

den Klimaschutz. Nach der<br />

Auszeichnung als erste deutsche<br />

Energiekommune im Jahr<br />

2012 verabschiedete der Stadtrat<br />

ein umfangreiches Klimaschutzkonzept.<br />

Viele Ziele sind<br />

erreicht: Der 100-prozentige<br />

Stromverbrauch aus erneuerbaren<br />

Energien im Netzgebiet<br />

der Stadtwerke ist in Sichtweite.<br />

2015 erhielt die Stadt den<br />

„European Energy Award“.<br />

Die Ziele der Klimaschutzpolitik<br />

werden mit der Kampagne<br />

„für ein gutes Klima“ vermittelt.<br />

Ein Schwerpunkt setzt bei<br />

nachhaltiger Mobilität an.<br />

Mit dem Bahnhofsareal<br />

und dem Sonnenrain nutzt<br />

die Stadt die Chance für eine<br />

Die Justizvollzugsanstalt<br />

Schwäbisch Hall bietet ihren<br />

Auftraggebern aus Industrie<br />

und Handwerk in Hohenlohe-Franken<br />

ein breit gefächertes<br />

Spektrum an ortsnaher<br />

Unterstützung zu sachgerechten<br />

Preisen. In sechs Werkstätten<br />

arbeiten die Insassen<br />

unter Anleitung von Handwerksmeistern<br />

als verlängerte<br />

Werkbank für Industrieunternehmen.<br />

Insbesondere im Bereich<br />

der zeit- und arbeitsintensiven<br />

Tätigkeiten sind die<br />

Arbeitskräfte schnell und flexibel<br />

verfügbar. Ein umfassendes<br />

Qualitätsmanagement ist<br />

ebenfalls eingerichtet.<br />

@ www.vaw.de<br />

nachhaltige Entwicklung. Auf<br />

der ehemaligen Bahnfläche<br />

wird ein innenstadtnahes und<br />

nahezu autofreies Wohnviertel<br />

entstehen.<br />

Familienfreundlich und<br />

naturbezogen wird das Baugebiet<br />

„Am Sonnenrain“ alternative<br />

Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser<br />

integrieren.<br />

Für den Ausbau der E-Mobilität<br />

werden ebenfalls die<br />

Weichen gestellt. So schafft<br />

die Schwäbisch Haller Grundstücks-<br />

und Erschließungsgesellschaft<br />

mit den Stadtwerken<br />

die Infrastruktur für Schnellladestationen<br />

an allen Gebäuden<br />

des Wohngebiets. Rund<br />

1800 Menschen werden in beiden<br />

Stadtquartieren ein Zuhause<br />

finden.<br />

@ www.schwaebischhall.de<br />

Bühlertann ist seit 1984 staatlich<br />

anerkannter Erholungsort<br />

und liegt mit seinen insgesamt<br />

fünf Teilorten zwischen 375<br />

und 500 Meter über dem Meeresspiegel.<br />

Die Gesamtgemeinde<br />

bietet eine Vielzahl an Gelegenheiten<br />

zum Wohlfühlen<br />

und Entspannen für Jung und<br />

Alt. In dieser Umgebung gibt<br />

es aber auch eine Menge aktiv<br />

zu entdecken. Heute ist<br />

die 3150 Einwohner große Gemeinde<br />

ein regionales Unterzentrum<br />

im Landkreis Schwäbisch<br />

Hall mit hervorragender<br />

Infrastruktur. Zusammen mit<br />

ihren Nachbargemeinden<br />

Bühlerzell, Obersontheim und<br />

Vellberg bildet die Gesamtgemeinde<br />

Bühlertann das<br />

landschaftlich schöne Obere<br />

Bühlertal, das durch seine<br />

unverbrauchte Natur beeindruckt.<br />

Die nächst größeren<br />

Städte Schwäbisch Hall, Crailsheim<br />

und Ellwangen liegen in<br />

einem Umkreis von nur rund<br />

20 Kilometern und sind über<br />

die gut ausgebauten Landesstraßen<br />

einfach zu erreichen.<br />

Ländliche Kultur sowie<br />

die Schönheit der Natur formen<br />

das Antlitz der Kommune.<br />

90 Prozent der Gemeindefläche<br />

werden land- und<br />

forstwirtschaftlich genutzt.<br />

Wald, Wiesen und Felder bieten<br />

ein optisches Wechselspiel.<br />

Die malerischen Facetten der<br />

Natur werden hier greif- und<br />

erlebbar.<br />

@ www.buehlertann.de<br />

Das Aushängeschild der Gemeinde<br />

Rot am See ist die Muswiese<br />

im Teilort Musdorf. Der<br />

seit über 580 Jahren urkundlich<br />

erwähnte Markt ist der<br />

größte Krämer- und Jahrmarkt<br />

Hohenlohes. Die Muswiese<br />

mit ihrem einzigartigen Ambiente<br />

aus Brauchtum und modernem<br />

Zeitgeist zieht jährlich<br />

zigtausende Besucher an. Mit<br />

ihren 280 Marktständen und<br />

den rund 200 Beschickern in<br />

der landwirtschaftlichen und<br />

gewerblichen Ausstellung gilt<br />

sie als eines der größten Freiluftkaufhäuser<br />

Süddeutschlands.<br />

Natürlich werden auch<br />

kulinarische Spezialitäten aus<br />

der Region angeboten.<br />

@ www.rotamsee.de<br />

Festliches aus der Kinderdorfküche beim Flying Dinner<br />

Für Kinder und Jugendliche<br />

etwas Gutes tun – und dabei<br />

mit kulinarischen Köstlichkeiten<br />

und spannender Unterhaltung<br />

versorgt werden? Das ist<br />

eine einzigartige Kombination,<br />

welche jetzt erstmalig vom<br />

Albert-Schweitzer-Kinderdorf<br />

e. V. ins Leben gerufen wurde.<br />

Im Rahmen des 60. Bestehens<br />

des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs<br />

e. V. in Waldenburg<br />

findet am Freitag,<br />

20. <strong>Oktober</strong>, um 19 Uhr eine<br />

Benefizveranstaltung unter<br />

dem Motto „Flying Dinner für<br />

das Kinderdorf“ statt. Bei dem<br />

Event kochen die Kinderdorfmütter<br />

in der Waldenburger<br />

Mehrzweckhalle ein liebevolles<br />

Vier-Gänge-Herbstmenü,<br />

das aus regionalen und saisonalen<br />

Produkten zubereitet<br />

wird. Die einzelnen Gänge<br />

Foto: Albert-Schweitzer-Kinderdorf e. V.<br />

werden in kleinen attraktiven<br />

Portionen in Gläsern serviert.<br />

Den Service übernehmen<br />

hierbei die Kinder des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs.<br />

„Das Flying Dinner soll<br />

zum einen die Kinder in dem<br />

Sinne fördern, dass der Erlös<br />

ihnen zugutekommt. Zum anderen<br />

soll es auch einen Lerneffekt<br />

für die Kinder bringen,<br />

indem beispielsweise ihr<br />

Durchhaltevermögen gestärkt<br />

wird oder auch soziale Kompetenzen<br />

wie Höflichkeit und<br />

Umgangsformen erlernt und<br />

verbessert werden können“,<br />

erläutert Wolfgang Bartole,<br />

Vorstand des Albert-Schweitzer<br />

Kinderdorfs e. V., stolz.<br />

Begleitet wird das Rahmenprogramm<br />

vom Kinderdorfzirkus<br />

Julando und den<br />

Artisten des Zirkus Compostelli,<br />

die die Zuschauer mit ihrer<br />

Artistik begeistern werden.<br />

Der Preis für eine Eintrittskarte<br />

ist mit 45 Euro ein Beitrag<br />

zur Zukunft der Kinder des<br />

Die Gemeinde Blaufelden<br />

liegt in einer reizvollen Landschaft<br />

mit Flusstälern, Wiesen<br />

und Wäldern, die zum Wandern<br />

und Radfahren einlädt.<br />

Für Freunde von Modelleisenbahnen<br />

birgt das Eisenbahnund<br />

Dampfmodell-Museum<br />

Schätze des Modellbaus. Höhepunkt<br />

im abwechslungsreichen<br />

Veranstaltungskalender<br />

ist das überregional bekannte<br />

Hohenloher Volksfest zu<br />

Pfingsten mit der Messe für<br />

Energie und Umwelt. Ebenso<br />

interessant sind der Taubenmarkt<br />

im Januar, der Kunsthandwerkermarkt<br />

im Juli und<br />

der Weihnachtsmarkt am ersten<br />

Adventswochenende.<br />

@ www.blaufelden.de<br />

Kinderdorfes. Der Erlös dient<br />

deren Förderung.<br />

@ www.albert-schweitzerkinderdorf.de<br />

Beim „Flying Dinner für das Kinderdorf“ kochen die<br />

Kinderdorfmütter ein leckeres Menü. Ihre Schützlinge<br />

übernehmen den Service.<br />

52<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

53


NEUES AUS DER REGION<br />

WIR SIND HEILBRONN-FRANKEN<br />

Reizvoll und natürlich schön<br />

Die romanische Kapelle im<br />

Ortsteil Bergertshofen.<br />

Wichtige Feste<br />

Kirchberg hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten.<br />

Hier steht<br />

an erster Stelle das ehemalige<br />

Residenzschloss der Fürsten<br />

von Hohenlohe-Kirchberg.<br />

Das Wahrzeichen der Kommune,<br />

der 45 Meter hohe Stadtturm<br />

von 1400, wurde als Teil<br />

der Stadtbefestigung errichtet.<br />

Fester Bestandteil des öffentlichen<br />

Lebens sind die Feste.<br />

Die wichtigsten sind der Februarmarkt<br />

mit Jungviehprämierung,<br />

der Stadtfeiertag<br />

jährlich am vierten Samstag<br />

im Februar, der Büchermarkt<br />

immer am dritten Samstag im<br />

Juni, das Hofgartenfest jedes<br />

Jahr am dritten Wochenende<br />

im Juli und der Weihnachtsmarkt<br />

stets am Wochenende<br />

des zweiten Advents.<br />

@ www.kirchberg.de<br />

Foto: Gemeinde Kreßberg<br />

Die Gemeinde Kreßberg mit<br />

rund 4000 Einwohnern liegt<br />

im Osten des Landkreises<br />

Schwäbisch Hall an der Landesgrenze<br />

zu Bayern. Mit ihren<br />

33 Dörfern und Weilern<br />

wurde sie 1973 aus den ehemals<br />

selbstständigen Gemeinden<br />

Waldtann, Marktlustenau,<br />

Mariäkappel und Leukershausen<br />

gebildet. Einen Besuch<br />

wert sind die Wallfahrtskapelle<br />

Hohenkreßberg bei der dortigen<br />

Burgruine mit herrlichem<br />

Blick auf die Ostalb, die romanische<br />

Nikolauskapelle in Bergertshofen<br />

sowie die Marienkirche<br />

in Mariäkappel.<br />

Die reizvolle Landschaft<br />

lädt zu ausgedehnten, genussvollen<br />

Wanderungen oder einer<br />

Radtour durch Auen und<br />

bewaldete Höhen vorbei an<br />

Streuobstwiesen ein. Kreßberg<br />

hat eine eigene regionale Produktmarke.<br />

Unter dem Namen<br />

„Kreßberger Premium“ werden<br />

hochwertige sortenreine<br />

Säfte und Bio-Fruchtgummis<br />

angeboten.<br />

@ www.kressberg.de<br />

Großes Potenzial<br />

Rund 115 000 Quadratmeter<br />

sofort verfügbare Gewerbeflächen,<br />

ein innovatives Unternehmensumfeld<br />

und die Lage<br />

direkt am Schnittpunkt von A6<br />

und A7: Crailsheim bietet Unternehmen<br />

großes Potenzial<br />

für die Entwicklung. Auch abseits<br />

harter Standortfaktoren<br />

kann Crailsheim punkten. Das<br />

Fränkische Volksfest und das<br />

Kulturwochenende sind feste<br />

Größen in der Region. Der<br />

„Crailsheimer Weg“ ist ein gutes<br />

Beispiel für die Ganztagesbetreuung<br />

an Schulen. Die<br />

attraktive Lage an der Jagst sowie<br />

die vielfältigen Einkaufsund<br />

Freizeitmöglichkeiten zeigen,<br />

dass die „Horaffen-Stadt“<br />

lebendiges Mittelzentrum im<br />

Herzen Süddeutschlands ist.<br />

@ www.crailsheim.de<br />

Gemeinsam inklusiv im Landkreis<br />

Im Februar 2016 startete<br />

das von „Aktion Mensch“ finanzierte<br />

Projekt „Gemeinsam<br />

inklusiv im Landkreis<br />

Schwäbisch Hall“ mit den Projektkoordinatorinnen<br />

Kerstin<br />

Schreyer und Hilke Bugaj –<br />

zwei Mitarbeiterinnen der Offenen<br />

Hilfen, deren Träger der<br />

Sonnenhof ist.<br />

Doch was ist unter diesem<br />

Projekt zu verstehen? „Wir<br />

bauen Brücken. Wir gehen<br />

durch den gesamten Landkreis<br />

und schauen vor Ort,<br />

wer welche Bedarfe, Wünsche<br />

und Ideen zum Thema<br />

Inklusion hat“, sagen die beiden.<br />

Der Fokus liege hierbei<br />

auf außerschulischer Bildung.<br />

„Dabei geht es nicht<br />

nur um klassische Bildungs-<br />

Natur und Kultur im Einklang<br />

Hautnah erleben, wie vor Jahrhunderten<br />

gelebt und gewirtschaftet<br />

wurde, wie der<br />

Mensch seine Landschaft geformt<br />

hat: Das erfährt man<br />

beim „Historic Walking“<br />

auf dem Kulturlandschaftspfad<br />

Gnadental, einem Teilort<br />

der Gemeinde Michelfeld.<br />

Die Wanderer können dort in<br />

längst vergangene Zeiten eintauchen.<br />

17 Stationen des Rundwegs<br />

erzählen spannende Geschichten,<br />

immer begleitet<br />

von der kleinen Nonne Helena.<br />

Highlight der Tour ist das<br />

ehemalige Kloster Gnadental,<br />

von dem aus der Zisterzienserinnenorden<br />

das Leben im<br />

Michelfelder Tal bis 1556 bestimmte.<br />

Als weitere Attraktion<br />

des Pfads durchschreitet man<br />

Foto: Ufuk Arslan<br />

angebote wie einen Computerkurs<br />

bei der Volkshochschule,<br />

sondern auch um Angebote,<br />

bei denen Bildung nebenbei<br />

passiert, etwa Singen im Chor<br />

oder Fußballspielen im Verein“,<br />

erläutert Schreyer. Eine<br />

Herausforderung stelle die<br />

Schaffung eines Bewusstseins<br />

für Inklusion dar, fügt Bugaj<br />

hinzu. Die beiden Koordinatorinnen<br />

haben zu diesem<br />

Zweck bereits etliche „Regionale<br />

Ideenkonferenzen“ in<br />

den Städten und Gemeinden<br />

des Landkreises veranstaltet.<br />

In den dort stattfindenden Gesprächen<br />

werden die konkreten<br />

Ideen, Bedarfe und Wünsche<br />

vor Ort ermittelt.<br />

@ www.gemeinsam-inklusiv.de<br />

Das Jahrhundertfenster auf<br />

der Haller Landhege.<br />

am Baierbacher Hof die Rekonstruktion<br />

einer historischen<br />

„Falle“. Ehemals wurde<br />

diese genutzt als Grenzdurchlass<br />

der Haller Landhege.<br />

@ www.michelfeld.de<br />

Das Laufen ist sein Leben<br />

Der Wecker zeigt 5.30 Uhr. Während<br />

sich unser einer nochmals<br />

gemütlich im Bett herumdreht,<br />

geht es für Jürgen Mennel hinaus in die<br />

Natur. Mit einem Lauf über acht oder<br />

neun Kilometer startet der 57-Jährige<br />

jeden Morgen in seinen Tag. Auch den<br />

Weg zur Arbeit bestreitet der Sportler<br />

zu Fuß. Zusammen mit einem Lauf<br />

am Abend kommt er so täglich auf<br />

drei oder vier Einheiten. Und darüber<br />

spricht er, als wäre es selbstverständlich.<br />

Es ist die Freude an der Bewegung<br />

und an der Natur, die ihn Tag für<br />

Tag antreibt. „Man bekommt mehr zurück,<br />

als man hereinsteckt“, sagt Mennel<br />

und beruft sich auf die Vitalität.<br />

Die Leidenschaft zur sportlichen<br />

Betätigung im Freien hat er in die Wiege<br />

gelegt bekommen. „Wir waren eigentlich<br />

immer in der Natur, sei es<br />

Schwimmen oder Laufen“, berichtet<br />

Mennel. In seiner Jugend war er in der<br />

Leichtathletikabteilung des SV Neckarsulm<br />

aktiv. Mit Erfolgen habe er sich<br />

dabei stets motiviert, dranzubleiben.<br />

Seinen ersten Ultramarathon mit einer<br />

Distanz von 1200 Kilometern absolvierte<br />

der Familienvater Mitte der 80er<br />

Ja, zur Region<br />

Heilbronn-Franken<br />

Werden Sie jetzt Mitglied in der „Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken<br />

e. V.“.<br />

Fördern Sie das „Wir-Gefühl“ in der Region<br />

Heilbronn-Franken und setzen Sie sich für<br />

ihre Belange ein. Nutzen Sie unseren Verein<br />

als Plattform für den Meinungsaustausch von<br />

Bürgern und Gremien.<br />

Als Dankeschön lesen Sie das PROMagazin<br />

ein halbes Jahr kostenlos.<br />

Ihr Jochen K. Kübler,<br />

Oberbürgermeister a. D.,<br />

Vorsitzender<br />

Jahre von Neckarsulm in dessen südfranzösische<br />

Partnerstadt Carmaux.<br />

Dadurch sei er auf den Geschmack des<br />

Extremsports gekommen.<br />

Neben beachtlichen sportlichen<br />

Erfolgen wie dem Titel des Deutschen<br />

Meisters über die 100-Kilometer-Distanz<br />

ist Jürgen Mennel vor allem durch<br />

seine Läufe von Künzelsau nach Berlin<br />

in 2008 und von Heilbronn nach Athen<br />

im Jahr 2010 bekannt. Letztere Strecke<br />

über 2200 Kilometer absolvierte der Bewegungsbegeisterte<br />

in gerade einmal<br />

22 Tagen. In der griechischen Hauptstadt<br />

wurde er sogar vom nationalen<br />

Kultur- und Sportminister empfangen.<br />

Der heutige Obersulmer sieht sich mit<br />

seinen Leistungen als „Botschafter für<br />

Bewegung, Sinne und Gesundheit“ an.<br />

In jedem schlummere ein enormes Potenzial,<br />

das gar nicht abgerufen werde,<br />

betont er.<br />

Heilbronn-Franken spielt und<br />

spielte bei all den Erfolgen stets eine<br />

wichtige Rolle für Jürgen Mennel. „Wir<br />

sind eine bevorzugte Region für Sport“,<br />

meint er. Vielen sei gar nicht bewusst,<br />

wie sie in Sachen Landschaft, Infrastruktur,<br />

Vielfalt der Möglichkeiten und<br />

Beitrittserklärung<br />

Hiermit erkläre ich ab sofort meinen Beitritt zur „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“.<br />

Als Dankeschön lese ich das PROMagazin sechs Monate lang kostenlos. Der Mitgliedsbeitrag ist steuerlich<br />

absetzbar.<br />

Formular bitte ausfüllen, ausschneiden und an folgende Adresse senden oder faxen:<br />

Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. | c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

Postfach 74650 Künzelsau | Fax 07940 15-4669 | info@pro-region.de | www.pro-region.de<br />

Ich/Wir ermächtige/n den Verein „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“ den Jahresbeitrag<br />

in Höhe von<br />

10 Euro (Nicht Erwerbstätige) 30 Euro (Erwerbstätige) ______ Euro (juristische Pers., mind. 100 Euro)<br />

von meinem/unseren Konto abzubuchen. Die Abbuchungsermächtigung ist widerruflich.<br />

Firma/Name, Vorname<br />

PLZ, Ort<br />

Foto: Andreas Veigel<br />

Immer auf den Beinen: Täglich trainiert<br />

Jürgen Mennel in seiner Heimat.<br />

kurzer Distanzen zu Sportstätten privilegiert<br />

seien. Auch darauf möchte der<br />

Extremsportler aufmerksam machen.<br />

Schließlich resultieren seine Triumphe<br />

aus dem Training in seiner Heimat –<br />

der Region. Alexander Liedtke<br />

Eine Aktion der Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken e. V.<br />

www.pro-region.de<br />

Straße<br />

Geburtsdatum<br />

E-Mail (für Vereinspost)<br />

Bankinstitut<br />

Konto-Nr.<br />

Bankleitzahl<br />

54<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

Ort/Datum<br />

Unterschrift


SERIE | Museen in der Region<br />

Museen in der Region | SERIE<br />

Das Museum im Deutschhof ist nicht nur etwas für Erwachsene. Auch Kinder<br />

werden dort angesprochen – und können ganz spielerisch dazulernen.<br />

Fotos: Olga Lechmann (2), Nadine Ley (1)<br />

deutung? Und so gliederte man die<br />

Ausstellung in drei Bereiche: Archäologie,<br />

Kulturgeschichte und Kunst. Hierbei<br />

handelt es sich um Dauerausstellungen,<br />

die seit dem 26. November<br />

2016, nachdem das Museum ein halbes<br />

Jahr lang geschlossen war, für Besucher<br />

zugänglich sind – und zwar kostenlos.<br />

Lediglich für die meist drei bis vier Monate<br />

andauernden Sonderausstellungen<br />

wird Eintritt verlangt.<br />

Was ist nun zu sehen in den drei<br />

Museumsbereichen? Die Archäologie<br />

konzentriert sich auf die Trias-Zeit, die<br />

sich über 51 Millionen Jahre erstreckte.<br />

Der Begriff Trias leitet sich von „Dreiheit“<br />

– für Buntsandstein, Muschelkalk<br />

und Keuper – ab und stammt aus<br />

dem Altgriechischen. Eine Rolle für das<br />

Heilbronner Land spielt diese Periode<br />

aufgrund des Salzlagers, das sich damals<br />

bildete. „Das Thema Salz ist ganz<br />

wichtig“, betont Gundel. Auch Fossilien<br />

gibt es zu sehen – einige als lebensgroße<br />

Modelle. Teilweise handelt es<br />

sich sogar um Originale, also archäologische<br />

Ausgrabungsfunde.<br />

Die kulturgeschichtliche Sammlung<br />

widmet sich etwa der Silberwarenund<br />

Papierindustrie.<br />

„<br />

„Ja, in Heilbronn<br />

Unser Ziel ist es, Lokalgeschichte<br />

zu fördern.<br />

Marc Gundel<br />

“<br />

wurde Papier hergestellt“, erklärt der<br />

Kunsthistoriker. „Und auch heute noch<br />

wird es hier verarbeitet.“ Nicht nur für<br />

diesen Werkstoff ist die Käthchenstadt<br />

bekannt, sondern eben auch für das<br />

Edelmetall Silber, im Besonderen für<br />

den Unternehmer Georg Peter Bruckmann.<br />

Dieser gründete 1805 seine Silberwarenfabrik<br />

Bruckmann und Söhne<br />

in Heilbronn. Er habe damals sogar<br />

Frauen beschäftigt und eine Betriebsrente<br />

gezahlt – was zu jener Zeit revolutionär<br />

war. Besucher können heute<br />

edle Bestecke und elegantes Tafelsilber<br />

aus der Bruckmann’schen Produktion<br />

bestaunen.<br />

In der Kunstabteilung sind etwa<br />

Werke des gebürtigen Heilbronners<br />

Heinrich Friedrich Füger ausgestellt,<br />

der als Porträtist und Historienmaler<br />

zu einem der einflussreichsten Künstler<br />

seiner Zeit avancierte. Präsentiert<br />

werden auch Arbeiten des Stadtmalers<br />

Johann Hauck. Darüber hinaus sind<br />

Skulpturen und Plastiken Gegenstand<br />

der Ausstellung.<br />

„Nach dem Zweiten Weltkrieg war<br />

der Bestand ein Sammelsurium unterschiedlichster<br />

Exponate“, meint Gundel.<br />

Es galt, zunächst alles zu ordnen<br />

und logisch aufzubauen. „Unser Ziel<br />

ist es, Bildung und Lokalgeschichte zu<br />

fördern.“<br />

Olga Lechmann<br />

Von Trias bis Tafelsilber<br />

Die Museumslandschaft in Heilbronn-Franken kann sich definitiv sehen<br />

lassen – von diversen Automobilmuseen über ein Jeansmuseum<br />

bis hin zum Weinbaumuseum gibt es viel zu entdecken und bestaunen.<br />

Auch das Museum im Deutschhof – mit Archäologie-,<br />

Kultur- und Kunstausstellung – ist einen Besuch wert.<br />

W<br />

arum gehen wir in Museen?<br />

Wenn wir mal ehrlich sind, lesen<br />

doch die wenigsten von<br />

uns wirklich jedes einzelne Schild, das<br />

an oder neben den Exponaten angebracht<br />

weiterführende Informationen<br />

bietet, von Anfang bis Ende durch.<br />

Die meisten hetzen durch die Ausstellungsräume,<br />

schauen sich hier und da<br />

ein präsentiertes Stück an, anfassen<br />

darf man ja ohnehin nichts. Besonders<br />

für Kinder kann solch ein Besuch<br />

daher ganz schön langweilig werden.<br />

Doch nicht in jedem Museum. Es gibt<br />

welche, und dazu gehört das Museum<br />

im Deutschhof in Heilbronn, da dürfen<br />

die Kleinen etwa Rätsel lösen,<br />

Fächer herausziehen, Türen<br />

öffnen oder sogar auf Knöpfen<br />

von elektronischen Geräten herumdrücken<br />

– natürlich nicht uneingeschränkt.<br />

Das nennt sich Mitmach-Museum<br />

und gehört zum pädagogischen<br />

Konzept bestimmter Einrichtungen.<br />

Im Museum im Deutschhof wird darauf<br />

viel Wert gelegt. „Unser Fokus liegt<br />

auf Kindern, Jugendlichen und Familien“,<br />

sagt Leiter Dr. Marc Gundel. Deshalb<br />

gibt es auch eine gut angenommene<br />

Ferienwerkstatt mit Werkräumen, in<br />

denen zum Beispiel Stammbäume erstellt<br />

oder Amulette gefertigt werden.<br />

Folge 5<br />

Seine Tore geöffnet hat das Museum<br />

im Deutschhof, das zu den<br />

Städtischen Museen Heilbronn gehört,<br />

im Jahre 1991. Die Ursprünge<br />

des Deutschhofs gehen jedoch<br />

bereits auf den Anfang<br />

des 13. Jahrhunderts zurück,<br />

als es noch ein Ordenshaus des<br />

Deutschen Ordens war. Während<br />

des Zweiten Weltkrieges<br />

wurde das Areal bis auf seine Mauern<br />

durch einen Luftangriff zerstört<br />

und in den 50ern schließlich wieder<br />

aufgebaut. Anlässlich seines 25-jährigen<br />

Bestehens 2016 wurde das Haus<br />

dann saniert und zum Teil auch umgebaut<br />

– für mehr als 1,5 Millionen Euro.<br />

Als kleine Finanzspritze kamen immerhin<br />

500 000 Euro Spenden zusammen.<br />

Der Gedanke, mit dem sich das Team<br />

um Gundel hinsichtlich der Konzeption<br />

beschäftigte, war: Was hat für Heilbronn<br />

und dessen Umgebung eine Be-<br />

Foto: Studio Waldeck<br />

Anzeige<br />

Wohlfühlen und entspannen<br />

Franken-Therme Bad Windsheim bietet passenden Rahmen für erholsame Auszeit.<br />

Die Sauna-Landschaft bietet<br />

Abwechslung zwischen Heiß und Kalt.<br />

Die kalte Jahreszeit naht und der<br />

Wunsch nach Wärme und Entspannung<br />

wächst. Die Franken-Therme Bad<br />

Windsheim bietet den passenden Rahmen<br />

für eine erholsame und regenerierende<br />

Auszeit! Die Thermal-Badehallen<br />

sind ausgestattet mit vier wohltemperierten<br />

Thermal-Sole-Becken unterschiedlichen<br />

Salzgehalts. Im rund 36<br />

Grad warmen Zwölf-Prozent-Schwebebecken<br />

sorgen stimmungsvolle Unterwasserbeleuchtung<br />

und sanfte Musik<br />

für Momente der vollkommenen Entspannung.<br />

Gemütlich treiben lassen kann<br />

man sich auch im Salzsee: Mit einer<br />

Fläche von rund 750 Quadratmetern<br />

ermöglicht der mit vollgesättigter Sole<br />

gespeiste und ganzjährig beheizte Freiluftsee<br />

ein ganz besonderes Schwebeerlebnis.<br />

Der Salzsee ist teils mit einer<br />

transparenten Kuppel überdacht, sodass<br />

schwereloses Baden auch an kälteren<br />

Tagen möglich ist.<br />

In der Sauna-Landschaft kommen<br />

Schwitzbad-Liebhaber auf ihre<br />

Kosten. Insgesamt stehen acht Saunen,<br />

darunter die Zirben- und die gro-<br />

ße Panoramasauna, zur Verfügung. Erfrischungs-<br />

und Tauchbecken sowie die<br />

eiskalte Schneesauna sorgen für Abkühlung<br />

zwischendurch. In der Wellness-Oase<br />

reicht das Angebot von<br />

wohltuenden Massagen über pflegende<br />

Kosmetikbehandlungen bis hin zu<br />

Wellnesszeremonien.<br />

Info<br />

KONTAKT<br />

Franken-Therme<br />

Bad Windsheim GmbH<br />

Erkenbrechtallee 10<br />

91438 Bad Windsheim<br />

Tel. 09841/4030-0<br />

info@franken-therme.net<br />

www.franken-therme.net<br />

ADVERTORIAL<br />

56<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

57


MOSAIK<br />

Heilbronn<br />

Pinocchio als Musical in der Harmonie<br />

Die lange Lügennase und sein liebenswerter Eigensinn machen<br />

ihn zur wohl berühmtesten Holzpuppe der Welt: In einer modernen<br />

Musical-Version verzaubert das Theater Liberi am Sonntag,<br />

29. <strong>Oktober</strong>, um 15 Uhr im Konzert- und Kongresszentrum Harmonie<br />

Kinder ab vier Jahren und Erwachsene, die Kind geblieben<br />

sind, mit der Geschichte von Pinocchio.<br />

Sein Wunsch, ein echter Junge zu werden,<br />

beschert ihm einige Abenteuer.<br />

Foto: Theater Liberi/Nilz Böhme<br />

@ www.theater-liberi.de<br />

Niederstetten<br />

Bald kein Geheimtipp mehr<br />

Sie hat die Bühnen dieser Welt gesehen<br />

und schon fast überall gespielt,<br />

gilt aber hierzulande immer noch als<br />

echter Geheimtipp: Die Singer-Songwriterin<br />

und Gitarristin Gaby Moreno<br />

aus Guatemala. Die Musikerin stattet<br />

ihre englisch- und spanischsprachigen<br />

Songs mit einem liebenswerten<br />

Charme aus: elegante Harmonien, unerwartete<br />

Klangfarben und eine luftige<br />

Instrumentierung vereinen sich auf<br />

wunderbare Weise. Seit ihrem Bühnendebüt<br />

wird sie mit Preisen und besten<br />

Kritiken überhäuft. Höchste Zeit, sie<br />

auch hierzulande zu entdecken. Am<br />

Sonntag, 22. <strong>Oktober</strong>, um 17 Uhr ist<br />

Moreno live im Kult zu sehen. Im Vorprogramm<br />

wird Danielle DeAndrea<br />

zu hören sein, die auf Alben von Sting<br />

oder Kylie Minogue singt, und etwa mit<br />

Jackson Browne, Joe Cocker sowie Tom<br />

Jones auf der Bühne stand. Ein akustischer<br />

Mix aus Folk, Soul und Jazz.<br />

Foto: Gaby Moreno<br />

@ www.niederstetten.de<br />

Künzelsau<br />

Genuss mit Tradition<br />

Der Simon-Judä-Markt in Künzelsau<br />

findet wieder am Freitag, 27. <strong>Oktober</strong>,<br />

von 8.30 bis 18.30 Uhr statt und<br />

wird erneut unter ein Motto gestellt:<br />

„Genuss mit Tradition.“ Neben dem<br />

Marktgeschehen findet auch ein Rahmenprogramm,<br />

ebenfalls unter einer<br />

bestimmten Devise, in einladender Atmosphäre<br />

am Unteren Markt seinen<br />

Platz. Bis 20 Uhr kann man bei Musik<br />

und einem Genießerangebot den<br />

Abend ausklingen lassen. Marktbesucher,<br />

Berufstätige an ihrem Feierabend<br />

oder auch die ganze Familie können<br />

über den Markt flanieren und sich von<br />

Spezialitäten verwöhnen lassen.<br />

Foto: Stadtverwaltung Künzelsau<br />

@ www.kuenzelsau.de<br />

Schwäbisch Hall<br />

Kunstnacht mit Nachtkunst<br />

In Schwäbisch Hall gehen am Samstag,<br />

14. <strong>Oktober</strong>, von 18 bis 24 Uhr, Kunst<br />

und Nacht wieder eine aufregende Verbindung<br />

ein: Die elfte Lange Kunstnacht<br />

lockt unter dem Motto „Nachtkunst“.<br />

Der Auftakt um 18 Uhr findet<br />

erstmals in der Haalhalle anlässlich der<br />

Eröffnung der Jahresausstellung des<br />

Hohenloher Kunstvereins statt.<br />

Foto: Daniela Weindel<br />

@ www.schwaebischhall.de<br />

58<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong>


VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

Ausstellungen<br />

1.10. – 29.10. Lauda-Königshofen<br />

Grafik-Designarbeiten<br />

Galerie „das auge“<br />

2.10. – 26.11. Bad Mergentheim<br />

Studioausstellung „Eine<br />

umgefallene Bibliothek“<br />

Deutschordensmuseum<br />

6.10. – 29.10. Ilshofen<br />

Margarete Dietz und Karin Reu<br />

Pfarrscheuer<br />

7.10. – 20.10. Bad Mergentheim<br />

Bibelausstellung<br />

Kulturforum<br />

8.10. – 7.1. Fichtenau-Wildenstein<br />

Farbenwelten<br />

Rathaus<br />

12.10. – 24.11. Eppingen<br />

Köpfe über Köpfe<br />

Galerie im Rathaus<br />

17.10. – 26.10. Weinsberg<br />

Buchausstellung „Bücherherbst <strong>2017</strong>“<br />

Stadtbücherei<br />

19.10. Obersulm<br />

Ursula von Grudzinski und Mia Strobel<br />

Rathaus<br />

20.10. – 18.02. Bad Mergentheim<br />

„Endlich Schnee! Holzschnitte<br />

des Jugendstils“<br />

Deutschordensmuseum<br />

22.10. – 19.11. Braunsbach<br />

„Martin Luthers Sündenfall<br />

vor den Juden“<br />

Rabbinatsmuseum<br />

EVENTS UND VERANSTALTUNGEN IM OKTOBER<br />

Ein Service der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.<br />

Weitere Termine unter www.pro-region.de<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Feste/Messen<br />

1.10. – 8.10. Wertheim<br />

Wertheimer Michaelismesse<br />

Festplatz an der Main-Tauber-Halle<br />

3.10. Bad Mergentheim-Markelsheim<br />

Träublesmarkt<br />

Fronhof<br />

3.10. Lauda-Königshofen<br />

Multi-Kulti-Fest<br />

Stadthalle<br />

7.10. – 8.10. Gundelsheim<br />

Stadtjubiläum: 1250 Jahre<br />

Innenstadt<br />

7.10. Heilbronn<br />

Lange Nacht der Kultur<br />

Innenstadt<br />

7.10. – 8.10. Künzelsau<br />

Neuwagenmarkt<br />

Innenstadt<br />

8.10. Heilbronn<br />

Jazz & Einkauf<br />

Innenstadt<br />

8.10. Lauda-Königshofen<br />

Bremserfest mit<br />

verkaufsoffenem Sonntag<br />

Innenstadt<br />

13.10. – 16.10. Tauberbischofsheim<br />

Martinimesse und<br />

50 Jahre Stadtjubiläum<br />

Innenstadt<br />

14.10. Bühlertann<br />

Traditioneller Kirchweihmarkt<br />

Ortsmitte<br />

14.10. Schwäbisch Hall<br />

Lange Kunstnacht<br />

Innenstadt<br />

14.10. – 15.10 Untergruppenbach<br />

Dorf- und Bauernmarkt<br />

Hohenriethalle Unterheinriet<br />

15.10. Bad Friedrichshall<br />

Spaß-trifft-Straße: Straßenkünstler<br />

verwandeln die Innenstadt in eine<br />

Riesenbühne<br />

Friedrichshaller Straße<br />

21.10. Gundelsheim-Höchstberg<br />

Radio-Ton-Party<br />

TSV-Halle<br />

21.10. Roigheim<br />

Kärwemarkt<br />

Rathaus<br />

25.10. Weinsberg<br />

Krämermarkt<br />

Kanalstraße<br />

27.10. Künzelsau<br />

Simon-Judä-Krämermarkt<br />

Innenstadt<br />

Kleinkunst<br />

2.10. Niederstetten<br />

Henning Veske „Satire – gemein,<br />

aber nicht unhöflich“<br />

Kult, 20 Uhr<br />

5.10. Heilbronn<br />

Thomas Rühmann „Sugar Man“<br />

Theater Heilbronn, 20 Uhr<br />

6.10. Obersulm<br />

„Pizza Quattro Stagioni mit<br />

Schweinshaxe und Knödel“<br />

Kultursaal, 20 Uhr<br />

7.10. Heilbronn<br />

Luke Mockridge „Lucky Man“<br />

Intersport redblue, 20 Uhr<br />

7.10. Schrozberg<br />

Bauchredner Tim Becker<br />

„Tanz der Puppen“<br />

Schloss, Kultursaal, 20 Uhr<br />

14.10. Wertheim<br />

Taubertal Kabarettpreis<br />

„Wertheimer Affe“<br />

Convenartiskeller, 20 Uhr<br />

16.10. Tauberbischofsheim<br />

Hajo Schuhmacher „Solange du<br />

deine Füße auf meinen Tisch legst“<br />

Engelsaal, 20 Uhr<br />

21.10. Künzelsau<br />

Ingo Appelt „Besser ... ist besser!“<br />

Stadthalle, 19.30 Uhr<br />

22.10. Heilbronn<br />

Ralph Ruthe „Shit happens“<br />

Theater, 20 Uhr<br />

27.10. Fichtenau-Wildenstein<br />

Alois & Elsbeth Gscheidle<br />

„Om Himmels Willa“<br />

Rathaus, 20 Uhr<br />

28.10. Flein<br />

Zu Zweit „Fake News – Balken<br />

biegen für Fortgeschrittene“<br />

Flina-Kulturhalle, 19.30 Uhr<br />

Konzerte<br />

8.10. Bad Mergentheim<br />

Landesverband Bayerischer<br />

Liebhaberorchester<br />

Wandelhalle, 15.30 Uhr<br />

8.10. Bad Rappenau<br />

Sans Orchestre mit István Lajkó<br />

Wasserschloss, 17 Uhr<br />

8.10. Bad Wimpfen<br />

„Virtuoser Klavierzauber“<br />

Altes Spital, 17 Uhr<br />

8.10. Künzelsau-Gaisbach<br />

Musikfest von Menschen<br />

mit Behinderung<br />

Museum Würth, 11 Uhr<br />

11.10. Weinsberg<br />

Leyenda – Harfenzauber<br />

Klinikum am Weissenhof, 19.30 Uhr<br />

14.10. Güglingen<br />

Klassikband Spark<br />

Herzogskelter, 20 Uhr<br />

14.10. Külsheim<br />

„Die Medlz“<br />

Festhalle, 19.30 Uhr<br />

21.10. Ilshofen<br />

Mundartabend mit Peter Botsch<br />

Rathausfoyer, 20 Uhr<br />

21.10. Wertheim<br />

Preisträgerkonzert mit Milena Wilke<br />

Kloster Bronnbach, 19.30 Uhr<br />

27.10. Bad Mergentheim<br />

Rheinische Musikschule Köln<br />

Wandelhalle, 19.30 Uhr<br />

28.10. Eppingen<br />

Jazz in der Altstadt<br />

Altstadt, 19.30 Uhr<br />

Mix<br />

4.10. Bad Mergentheim<br />

Lesung mit Ingo Schulze<br />

Deutschordensmuseum, 19.30 Uhr<br />

7.10. Neuenstein<br />

Neuensteiner Lokalnacht<br />

Stadtgebiet<br />

13.10. Neckarsulm<br />

Robert und Angelika Atzorn: Arthur &<br />

Adele – eine szenische Lesung<br />

Audi-Forum, 20 Uhr<br />

Theater<br />

3.10. Heilbronn<br />

Premiere „König & König“<br />

Boxx, 15 Uhr<br />

6.10. Heilbronn<br />

Premiere „Fundament“<br />

Großes Haus, 19.30 Uhr<br />

11.10. Heilbronn<br />

Premiere „Was ihr wollt“<br />

Großes Haus, 19.30 Uhr<br />

12.10. Heilbronn<br />

Premiere „Die Windmühlen“<br />

Boxx, 11 Uhr<br />

17.10. Künzelsau-Gaisbach<br />

„Das Tagebuch der Anne Frank“<br />

Stadthalle, 19.30 Uhr<br />

18.10. Heilbronn<br />

Premiere „Der Freischütz“<br />

Großes Haus, 19.30 Uhr<br />

21.10. Gerabronn<br />

„Luther“<br />

Stadthalle, 20 Uhr<br />

24.10. Wertheim<br />

„Die verlorene Ehre<br />

der Katharina Blum“<br />

Aula Alte Steige, 19.30 Uhr<br />

Sport<br />

7.10. Taubertal<br />

Taubertal 100 – Ultramarathon<br />

Start in Rothenburg ob der Tauber<br />

13.10. – 15.10. Taubertal<br />

Taubertäler Wandertage<br />

Auftaktwanderung in Boxberg<br />

22.10. Schwaigern<br />

Baden-Württembergische<br />

Meisterschaften Rhönrad<br />

Horst-Haug-Halle<br />

Kontakt<br />

Bürgerinitiative pro Region<br />

Heilbronn-Franken e. V.<br />

c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

Postfach, 74650 Künzelsau<br />

Ansprechpartner für Termine:<br />

Ralph Wachter, Telefon 07940 152329<br />

www.pro-region.de<br />

60<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

61


AUSBLICK<br />

Die etwas anderen Parks<br />

Die nächste<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

erscheint am<br />

2. November<br />

Viele Unternehmen auf einem Fleck – das begegnet uns oft in der Region<br />

Heilbronn-Franken. Die sogenannten Gewerbe- oder Industrieparks gibt es in<br />

jedem Landkreis. Da lohnt sich doch mal ein genauer Blick auf diese Gebiete:<br />

Welche Kriterien müssen etwa für die Gründung erfüllt sein?<br />

Erneuern statt aufbrauchen<br />

Jeder spricht über sie und vor allem<br />

vor und nach den Bundestagswahlen<br />

ist sie ein brisantes Thema: die<br />

Energiewende. Doch was wird konkret<br />

dafür getan, die Umwelt zu schonen<br />

und mit Ressourcen zu haushalten?<br />

Wir fragen in der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />

in der Region nach, wie der Stand ist<br />

und wie regenerative Energien genutzt<br />

werden.<br />

62<br />

Auf nach Neuenstadt<br />

Nordöstlich von Heilbronn gelegen,<br />

befindet sich die 10 000-Einwohner-<br />

Stadt Neuenstadt am Kocher. Wir<br />

erklären im Novemberheft, warum sie<br />

einen Besuch wert ist, sprechen mit<br />

dem Bürgermeister Norbert Heuser<br />

und stellen den größten Arbeitgeber<br />

der Freilichtspiele-Stadt, die Theo<br />

Förch GmbH & Co. KG, vor.<br />

Fotos: Matthias Stolla, Fotolia/davis, Freilichtspiele Neuenstadt<br />

Impressum<br />

Offizielles Organ der Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken e. V.;<br />

www.pro-region.de<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer<br />

Marcus Baumann, Tilmann Distelbarth,<br />

Bernd Herzberger<br />

Chefredakteur<br />

Marcus Baumann<br />

Redaktion<br />

Lydia-Kathrin Hilpert (Ltg.),<br />

Olga Lechmann, Alexander Liedtke (Volo.)<br />

Annika Wieland (Volo.)<br />

Redaktionelle Mitarbeit<br />

Nadine Ley, Juliane Renk,<br />

Sonja Alexa Schmitz<br />

Gastautoren<br />

Dr. Andreas Maisch<br />

Layout und Grafik<br />

HSt Medienproduktion,<br />

Stefanie Massa<br />

Anzeigenleitung<br />

Rainer Paschke, Telefon 0791 95061-23<br />

rainer.paschke@pro-vs.de<br />

Sales Management<br />

Heike Bischoff, Dunja Moll<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 17 vom 1. 1. <strong>2017</strong><br />

Vertrieb<br />

Natalie Toth, Telefon 0791 95061-0<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Das Jahresabo beträgt 38,16 Euro.<br />

Nachdruck und Vervielfältigung – auch<br />

auszugsweise – nur mit Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Verlags- und Redaktionsanschrift<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Telefon 0791 95061-0<br />

Fax 0791 95061-41<br />

info@pro-vs.de<br />

Druck und Herstellung<br />

Möller Druck und Verlag GmbH<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Telefon 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />

UltraMag Plus Silk-Recyclingpapier aus<br />

100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />

Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“,<br />

„EU-Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-Siegel<br />

ISSN 2509-5528<br />

www.pro-magazin.de<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

VORSPRUNG<br />

Mit unseren Innovationen setzen wir Maßstäbe im Verpackungsmaschinenbau.<br />

Unsere Kunden profitieren von unserem Vorsprung.<br />

Was könnte mehr Spaß machen, als die Zukunft zu gestalten?<br />

Gerhard Schubert GmbH Verpackungsmaschinen<br />

Industriegebiet Südost Hofäckerstraße 7<br />

74564 Crailsheim<br />

www.schubert-magazin.de<br />

www.gerhard-schubert.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!