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Problemwahrnehmung vermittelt der offizielle Bericht, den Horace Mann, ein mit der Durchführung des Zensus
beauftragter Rechtsanwalt, nach Abschluss seiner Arbeiten 1851 erstattete. Der Bericht zeigt anschaulich den
kategorialen Apparat auf, in den die Zahlen mit gewisser Folgerichtigkeit eingeordnet wurden. Auffällig ist zunächst,
dass Mann die Befunde über die kirchliche Abständigkeit von mehr als fünf Millionen Engländern
umstandslos in ein dreigliedriges Schema sozialer Klassen einordnet. Dies war keine im Datenmaterial liegende
Folgerung, sondern ergab sich aus der Anwendung des eingespielten Schemas, nach dem sich die britische Gesellschaft
mit der Trias von upper class, middle class (Bürgertum) und labouring classes selbst beschrieb. Sekundäranalysen
des Materials legen demgegenüber die Schlussfolgerung nahe, dass die Kirchlichkeit der Arbeiterklasse
erheblich stärker war als von Horace Mann angenommen. Gleichwohl hat das Klassenschema nachhaltige Spuren
in der britischen Forschung zur Sozialgeschichte der Entkirchlichung hinterlassen. Mit dem Begriff der „unconscious
Secularists“ rückte Mann die Arbeiterschaft zudem in die Nähe der organisierten Atheisten und Religionskritiker,
für welche die kritische Fremdbezeichnung secularists in Gebrauch war. Aufschlussreich ist schließlich die
wichtigste Funktion, die Mann der praktizierten Kirchlichkeit für die Arbeiterklasse zuwies. Sie sollte zu einer
über den Tag hinausblickenden Lebensweise und zum Maßhalten anleiten und Trost in bedrängter Lebenslage
vermitteln.
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