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YADOS Fachartikel Nahwärmenetz Teningen - EuroHeat&Power 2017/10

Nahwärmenetze integrieren erneuerbare Energien und Effizienztechnologien. Der Ausbau intelligenter Nahwärmenetze ermöglicht Kommunen – vor allem auch in ländlichen Regionen mit geringerer Bebauungs- und Wärmebedarfsdichte – eine klimaschonende Wärmeversorgung mit regenerativer Energie. Um energetische Effizienzpotenziale maximal erschließen zu können, bedarf es einer hohen Planungsqualität und der Einbindung weit entwickelter Technologien in das Versorgungssystem. Das erfolgreiche Nahwärmekonzept einer baden-württembergischen Gemeinde zeigt, wie eine nachhaltige und ökonomisch sinnvolle Wärmewende vor Ort gelingen kann.

Nahwärmenetze integrieren erneuerbare Energien und Effizienztechnologien.
Der Ausbau intelligenter Nahwärmenetze ermöglicht Kommunen
– vor allem auch in ländlichen Regionen mit geringerer
Bebauungs- und Wärmebedarfsdichte – eine klimaschonende
Wärmeversorgung mit regenerativer Energie. Um energetische
Effizienzpotenziale maximal erschließen zu können, bedarf es einer
hohen Planungsqualität und der Einbindung weit entwickelter
Technologien in das Versorgungssystem. Das erfolgreiche Nahwärmekonzept
einer baden-württembergischen Gemeinde zeigt, wie
eine nachhaltige und ökonomisch sinnvolle Wärmewende vor Ort
gelingen kann.

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Fachthema<br />

FachThema<br />

XXX Wärmeverteilung<br />

Intelligentes Leit- und Kommunikationssystem<br />

<strong>Nahwärmenetz</strong>e integrieren<br />

erneuerbare Energien<br />

und Effizienztechnologien<br />

Der Ausbau intelligenter <strong>Nahwärmenetz</strong>e ermöglicht Kommunen<br />

– vor allem auch in ländlichen Regionen mit geringerer<br />

Bebauungs- und Wärmebedarfsdichte – eine klimaschonende<br />

Wärmeversorgung mit regenerativer Energien. Um energetische<br />

Effizienzpotenziale maximal erschließen zu können, bedarf es einer<br />

hohen Planungsqualität und der Einbindung weit entwickelter<br />

Technologien in das Versorgungssystem. Das erfolgreiche Nahwärmekonzept<br />

einer baden-württembergischen Gemeinde zeigt, wie<br />

eine nachhaltige und ökonomisch sinnvolle Wärmewende vor Ort<br />

gelingen kann.<br />

Effiziente Wärmeversorgungsstrukturen<br />

gelten als ein zentraler<br />

Hebel der Energiewende.<br />

Heute verbraucht der Wärmemarkt<br />

mit rd. 50 % deutschlandweit noch<br />

den größten Anteil an Energie. 40 %<br />

der CO 2 -Emissionen gehen zu seinen<br />

Lasten. Netzgebundene Fernund<br />

Nahwärmeversorgungslösungen<br />

treten damit verstärkt in den<br />

Fokus von Kommunen und werden<br />

künftig eine wichtigere Rolle einnehmen.<br />

Ein großer Vorteil von Nahwärmekonzepten<br />

liegt darin, Wärmeerzeuger<br />

mit unterschiedlichen Energieträgern<br />

unabhängig voneinander<br />

oder gekoppelt in den Netzbetrieb<br />

integrieren zu können. Der regenerativen<br />

Energieerzeugung und<br />

-nutzung bietet sich damit ein weitreichendes,<br />

bislang jedoch vielfach<br />

unerschlossenes Einsatzfeld.<br />

Wie der Auf- und Ausbau einer<br />

dezentralen Nahwärmeversorgung<br />

erfolgreich geplant und umgesetzt<br />

werden kann, zeigt die 11 700-Einwohner-Gemeinde<br />

<strong>Teningen</strong> nördlich<br />

von Freiburg. Nach abgeschlossener<br />

Machbarkeitsprüfung im<br />

Jahr 2012 startete die Gemeinde<br />

den Netzausbau für ihren Ortsteil<br />

Oberdorf mit zwei schon bestehenden<br />

Wärmeerzeugern auf Basis<br />

regenerativer Energieträger: einer<br />

Holzhackschnitzelheizung sowie<br />

einer landwirtschaftlich betriebenen<br />

Biogasanlage am Ortsrand. Im<br />

Oktober 2015 waren die eingeplanten<br />

Verbraucher bereits an das neue<br />

Leitungsnetz angeschlossen.<br />

Die Entscheidung, in ein <strong>Nahwärmenetz</strong><br />

zu investieren, hat sich für<br />

die Gemeinde gelohnt. Das bestätigt<br />

neben den Auszeichnungen<br />

des Fachverbands Biogas und des<br />

Umweltministeriums Baden-Württemberg<br />

im Rahmen des Förderprogramms<br />

»Klimaschutz mit System«<br />

vor allem eine deutlich verbesserte<br />

Verbrauchs- und Emissionsbilanz:<br />

Allein im Jahr 2016 konnten in <strong>Teningen</strong><br />

durch den Netzbetrieb<br />

351 000 l Heizöl sowie 1 <strong>10</strong>0 t CO 2<br />

eingespart werden.<br />

Derzeit befindet sich die Netzerweiterung<br />

in der zweiten Bauphase.<br />

Rund 200 weitere Haushalte,<br />

ein Schul- und Sportzentrum, zwei<br />

Kindergärten sowie das örtliche<br />

Freibad werden dabei an die neue<br />

kommunale Wärmeinfrastruktur<br />

angebunden.<br />

Wirtschaftliche Wärmewende mit<br />

regenerativem Energiemix<br />

Die auf erneuerbaren Energieträgern<br />

basierenden Erzeugungskapazitäten<br />

der Gemeinde <strong>Teningen</strong><br />

bieten gute Voraussetzungen für<br />

eine zukunftsfähige, energieeffiziente<br />

und stabile Wärmegrundlastversorgung<br />

über ein <strong>Nahwärmenetz</strong>.<br />

Größter Wärmelieferant ist die Holzhackschnitzelheizung<br />

im Schul- und<br />

Sportzentrum mit einer thermischen<br />

Leistung von 600 kW (Bild 1).<br />

Die benötigte Heizmasse stammt bis<br />

zu 95 % aus einem naheliegenden<br />

Sägewerk. Noch nicht ausgeschöpf-<br />

Karl Gentner,<br />

Yados Vertriebs GmbH,<br />

Hoyerswerda<br />

Bild 1. Der größte regenerative Energieerzeuger in <strong>Teningen</strong> ist die Holzhackschnitzelheizung<br />

an der örtlichen Schule. Die verwertbare Biomasse<br />

wird von einem regionalen Sägewerk bezogen und in einem 120 m 3 großen<br />

Speicher gelagert. Sein Fassungsvermögen reicht im Winter für zwei Wochen<br />

Volllastbetrieb<br />

1 PDF 7461 aus EuroHeat&<strong>Power</strong> 46. Jg (<strong>2017</strong>), Heft <strong>10</strong>, S. 36-39

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