BBH 12-17_final
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Qualität in allen Farben<br />
Zehn Jahre sammelte Malermeister Klaus-Peter Engelhardt praktische<br />
Erfahrungen, ehe er 1976 seine eigene Firma gründete.<br />
Heute führt Sohn Christian den Spandauer Handwerksbetrieb,<br />
in dem gegenwärtig 13 Gesellen und drei Auszubildende arbeiten.<br />
Wie funktioniert eine Unternehmensübergabe in der Praxis?<br />
Was zählt Erfahrung heute? Wie leben alte Techniken weiter? Das<br />
und noch mehr wollten wir von den beiden Malermeistern wissen.<br />
Sie haben die Firma zu Beginn des Jahrtausends<br />
von Ihrem Vater übernommen.<br />
War dies ein reibungsloser Prozess?<br />
Christian Engelhardt: Das ist eine längere<br />
Geschichte. Ich habe meine Lehre<br />
außerhalb des väterlichen Betriebes absolviert.<br />
Erst danach begann ich hier als<br />
Geselle zu arbeiten und habe mich von<br />
Beginn an neben den üblichen Aufgaben<br />
in den Büroalltag eingearbeitet. Ich hatte<br />
also zehn Jahre Zeit für die Überlegung,<br />
ob ich die Firmenleitung wirklich will.<br />
Klaus-Peter Engelhardt: Es gab eine<br />
klare Ansage: Bis 30 kannst du machen,<br />
was du willst. Zum 30. Geburtstag folgte<br />
dann die Frage, ob er bereit sei, den<br />
Betrieb mit allen Konsequenzen zu übernehmen.<br />
Er hat sich dafür entschieden.<br />
So wurden wir Partner, denn ich übergab<br />
ihm die Hälfte des Betriebs. Als ich nach<br />
diesem Schritt mit dem Steuerberater<br />
und dem Rechtanwalt sprach, legten<br />
sie uns nah, die Rechtsform zu ändern.<br />
So wurden wir zur Engelhardt & Sohn<br />
GmbH & Co. Malermeister KG. Als ich<br />
später sehr krank wurde, hat das die<br />
Übergabe beschleunigt. Das war aber<br />
kein Geschenk, sondern ich habe Christian<br />
die Firma verkauft. Er musste wissen:<br />
Das ist meins. Das habe ich erarbeitet!<br />
Für das Unternehmen hat sich das als<br />
sinnvoll und erfolgreich erwiesen, wobei<br />
ich ja in der glücklichen Lage bin, meinen<br />
Vater an meiner Seite zu wissen. Wichtig<br />
ist mir, mich immer mal wieder selbst zu<br />
fragen: Wohin will ich?<br />
Und wohin wollen Sie?<br />
Christian Engelhardt: Es ist ja schon ein<br />
Erfolg, wenn ein Unternehmen sich in allen<br />
Zeiten behauptet und sich er folgreich<br />
entwickelt. Wir haben einst mit fünf Mitarbeitern<br />
angefangen. In Spitzen zeiten –<br />
nach dem Mauerfall, vor der Krankheit<br />
meines Vaters – waren es 33. Die gegenwärtige<br />
Größe ist optimal. Es sollten<br />
neben der Arbeit immer Zeit, Raum und<br />
Möglichkeiten für Familie, Freizeit und<br />
Hobbys sein. Das ist mir wichtig.<br />
Fassaden, Treppenhäusern und Wohnräumen,<br />
Bodenbelagsarbeiten, Trockenbauarbeiten<br />
sowie in begrenztem Rahmen<br />
auch Fliesenarbeiten.<br />
Klaus-Peter Engelhardt: Wir stehen seit<br />
über 40 Jahren für hochwertige Malerarbeiten<br />
in einer verlässlichen Qualität.<br />
Das schätzen unsere Kunden. Dazu trägt<br />
Die Zusammenarbeit unter uns Handwerkern ist –<br />
meistens jedenfalls – sehr vertrauensvoll und<br />
verlässlich. Erfahrungsaustausch ist Gold wert.<br />
Die Erfahrungen Ihres Vaters – sind die<br />
Ihnen wichtig oder möchten Sie selbst<br />
herausfinden, was gut und richtig ist?<br />
Christian Engelhardt: Ich bin überzeugt,<br />
dass es intelligenter und zeitsparender<br />
ist, die Ratschläge der erfahrenen<br />
Generation anzunehmen, kritisch zu<br />
hinterfragen und das Gute daraus für die<br />
eigene Weiterentwicklung zu nutzen. Bei<br />
20 Dingen, die ich anpacke, baue ich bei<br />
19 auf die vorhandenen Erfahrungen auf.<br />
Wer Ihre Firma besucht, sieht schon im<br />
Durchgang des Hauses großflächige<br />
Bilder und merkt, dass hier Künstler am<br />
Werk sind. Welche Leistungen und Spezialisierungen<br />
bieten Engelhardt & Sohn?<br />
Christian Engelhardt: Künstler sind wir<br />
nicht, aber wir verstehen unser Handwerk.<br />
Der größte Teil unserer Aufträge<br />
sind Maler- und Tapezierarbeiten sowie<br />
Renovierungs- und Sanierungsarbeiten.<br />
Wir übernehmen die Gestaltung von<br />
auch bei, dass wir die alten Maltechniken<br />
beherrschen, pflegen und dafür sorgen,<br />
dass der Berufsnachwuchs diese Fähigkeiten<br />
erwirbt.<br />
Welche alten Techniken sind das, und<br />
wie erfolgt die Weitergabe an die jungen<br />
Maler?<br />
Klaus-Peter Engelhardt: Das sind Techniken<br />
wie Stupfen, Glanzputz, Marmorieren,<br />
Schablonieren, Wickeltechnik, Farbwi-