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BBH 12-17_final

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8 I Titelthema<br />

Berlin-Brandenburgisches Handwerk <strong>12</strong> I 20<strong>17</strong><br />

Karosseriebauermeisterin Madleen Kurpiela<br />

Ein Herz für Sportwagen und Oldtimer<br />

Als die ehemalige Leistungssportlerin<br />

die Ruder endgültig weglegte, wusste sie<br />

genau, wo sie hin wollte: ins Handwerk.<br />

„Sportliche Autos und Oldtimer haben<br />

mir schon immer gefallen“, sagt sie.<br />

Handwerkliches Geschick sei ihr von<br />

zu Hause mitgegeben worden, also<br />

bewarb sich die junge Frau in einem<br />

Betrieb in Berlin-Tempelhof und begann<br />

eine Ausbildung zur Karosserie- und<br />

Fahrzeugbaumechanikerin. Ehrgeiz<br />

und Durchhaltevermögen hat Madleen<br />

Kurpiela schon im Sport bewiesen: Im<br />

Juniorinnen-Achter bei der Ruder-WM<br />

2007 in Peking holte sie Silber. Noch vor<br />

der Gesellenprüfung meldete sie sich im<br />

Meistervorbereitungskurs an, ihr Freund<br />

hatte sie davon überzeugt. Sie lernte ihn<br />

im Ausbildungsbetrieb kennen: „Schnell<br />

war klar, dass da mehr als berufliches<br />

Interesse war, die Liebe hält bis heute.“<br />

Sie wechselte zu Volkswagen Automobile<br />

und lernte neben der Arbeit vier Jahre in<br />

der Meisterschule. Bei der Feier hielt sie<br />

die Rede der Jungmeister: „Das war eine<br />

harte Zeit. Jetzt können wir voller Tatendrang<br />

nach vorn sehen und stolz sein auf<br />

unsere Leistungen.“ <br />

wo<br />

Metallbauermeister Josef Andreas Vilser<br />

Bringt Schülern das Metall-Handwerk nahe<br />

Neue, ungewohnte Wege gehen und<br />

keiner Herausforderung ausweichen,<br />

so könnte das Lebensmotto von Josef<br />

Andreas Vilser lauten. Der gebürtige<br />

Bayer, gerade 62 Jahre jung geworden,<br />

hat vor Kurzem die Meisterprüfung im<br />

Metallbauer-Handwerk bestanden, als ältester<br />

Jungmeister des Jahrganges. Es ist<br />

nicht sein erster Meistertitel: Seit 1984<br />

ist Josef Vilser bereits Metzgermeister.<br />

Nach der Lehre arbeitete er fünf Jahre<br />

im Entwicklungsdienst, in Lateinamerika<br />

und Japan baute er Fleischereien mit<br />

auf: „Die funktionieren heute noch gut.“<br />

Wieder in Deutschland, qualifizierte er<br />

sich zum Betriebswirt und bildete in der<br />

Innung in München Lehrlinge aus. Aber<br />

eigentlich, so erzählt er, zog es ihn schon<br />

lange in den Metallbau: Vor fünf Jahren<br />

kam er nach Berlin, schmiedet Skulpturen<br />

und Möbelstücke. „Um es richtig zu<br />

machen, brauche ich dafür den Meisterbrief.”<br />

Als selbstständiger Metallgestalter<br />

macht er auch Berufsori entierung:<br />

Schüler in Berlin-Wedding begeistert er<br />

für das Metall-Handwerk. wo<br />

Konditormeisterin Hannah MAuritz<br />

Folgt ihrer Leidenschaft fürs Backen<br />

Fotos: Kerstin Jana Kater<br />

Sie ist mit 20 Jahren die Jüngste von<br />

allen, die 20<strong>17</strong> ihre Meisterprüfung<br />

bestanden haben. In einem kleinen Ort<br />

in Bayern hat Hannah Mauritz erst das<br />

Abitur gemacht, dann eine verkürzte<br />

Ausbildung zur Konditorin. Dazu ermutigt<br />

wurde sie von ihrer Oma, die ihr riet,<br />

ihrer Leidenschaft fürs Backen zu folgen<br />

und sich für diesen Beruf zu entscheiden.<br />

Zuvor wollte sie nämlich Bürokauffrau<br />

werden, verwarf das aber nach einem<br />

Praktikum schnell wieder. Für die Meisterausbildung<br />

kam sie nach Berlin, die Prüfung<br />

stand unter dem Motto Märchen.<br />

Hannah Mauritz wählte Schneeweißchen<br />

und Rosenrot. Dreieinhalb Tage hatte<br />

sie Zeit, ein Konzept zu entwerfen, das<br />

Schaufenster zu gestalten, Baumkuchen<br />

und Pralinen anzufertigen. Zu den Märchenfiguren<br />

passend backte sie eine Torte,<br />

Linzer Teegebäck, süße und herzhafte<br />

Petit Fours und formte Marzipanfiguren.<br />

„Das ist mein Traumberuf, ich habe so<br />

viele Möglichkeiten“, sagt sie. Erst einmal<br />

will die junge Frau in Berlin bleiben, seit<br />

einigen Wochen arbeitet sie bei „Miss<br />

Cupcake“ in Weißensee. „Aber mein Ziel<br />

bleibt die eigene Konditorei”. wo

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